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Kupfer-Gießkanne?

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Steffen 'Mugge' Chmil

unread,
Nov 25, 2000, 7:09:04 PM11/25/00
to
Moin,

ich habe hier so 'ne kupferne Kanne.
Allerdings traue ich mich nicht so richtig, das Teil zum Pflanzengießen
zu benutzen.
Pflanzen vertragen ja bekanntlich keine Kupfernägel - vielleicht lösen
sich ja im Kannenwasser auch ein paar Kupfer-Ionen?

Ist da wem was über das Problem Kupfer-Gießkanne bekannt?

Danke!

MUGGE

Ralf Gutzki

unread,
Nov 26, 2000, 3:00:00 AM11/26/00
to
Steffen 'Mugge' Chmil schrieb:

Hi Steffen,

Kupfer ist giftig. Kupferdachrinnen sind in einigen Bundesländern
nicht mehr zugelassen. Auch die schicken neuen Kupferleitungen,
Blei raus - Kupfer rein, sind für Säuglinge in der ersten Zeit
Ungesund (nach einiger Zeit bilden sich Kalkablagerungen).
Pflanzen werden eingehen.
Also besser nicht benutzen.

tschüs ... ralf


Steffen 'Mugge' Chmil

unread,
Nov 26, 2000, 3:00:00 AM11/26/00
to
Ralf Gutzki wrote:

[Antwort]

> Pflanzen werden eingehen.
> Also besser nicht benutzen.

hab's geahnt:(
Schade eigentlich...

>
> tschüs ... ralf

Danke!

MUGGE

Gerhard Zahn

unread,
Nov 26, 2000, 3:00:00 AM11/26/00
to
Am Sun, 26 Nov 2000 01:09:04 +0100, schrieb Steffen 'Mugge' Chmil
<chm...@rz.tu-ilmenau.de> :

Hallo Steffen,

>ich habe hier so 'ne kupferne Kanne.

damit bist du nicht alleine. Schließlich stehen die Dinger überall
zum Verkauf rum u zwar als Gießkannen zum Gießen....:-)

>Allerdings traue ich mich nicht so richtig, das Teil zum Pflanzengießen
>zu benutzen.

Igit!

>Pflanzen vertragen ja bekanntlich keine Kupfernägel -

"Bekanntlich" ist gut....
Mir ist bekannt, dass in einem länger andauernden Test festgestellt
worden sein soll, dass das Gerede von den baumtötenden Kupfernägeln
ein totaler Schmarrn ist. Nach Jahren hatte sich um die Nägel
Wundgewebe gebildet u die Bäume haben keinen Mucks gemacht.

Das ändert aber nichts daran, dass das Gerücht vom Kupfernagel
unsterblich ist.

>vielleicht lösen
>sich ja im Kannenwasser auch ein paar Kupfer-Ionen?

Ja und? Die Konzentration sollte noch immer weitaus geringfügiger
sein als eine Spritzung mit einem Kupfermittel. Wobei für Bios von
Interesse sein dürfte, dass Kupfermittel sogar im ökologischen Anbau
verwendet werden dürfen u auch verwendet werden. Sie schaden
allerdings den Regenwurmpopulationen, weshalb ich im Bedarfsfall zu
Chemie greife, der man dies nicht nachsagt. Diese Freiheit habe ich,
weil ich mich zu keiner einschlägigen Glaubensrichtung bekenne...:-)

>Ist da wem was über das Problem Kupfer-Gießkanne bekannt?

Offensichtlich nicht. Aber geunkt wird um so heftiger....:-)

Beste Grüße G e r h a r d

Horst Hollensteiner

unread,
Nov 26, 2000, 3:00:00 AM11/26/00
to
Hallo Ralf,

Ralf Gutzki schrieb am Sun, 26 Nov 2000 12:57:14 +0100:

>Kupfer ist giftig. Kupferdachrinnen sind in einigen Bundesländern
>nicht mehr zugelassen. Auch die schicken neuen Kupferleitungen,
>Blei raus - Kupfer rein, sind für Säuglinge in der ersten Zeit
>Ungesund (nach einiger Zeit bilden sich Kalkablagerungen).

>Pflanzen werden eingehen.
>Also besser nicht benutzen.

Kupfer ist meines Wissenskein eigentliches Pflanzengift, es kommt
allerdings auf die Dosierung an. Ich bin jetzt nicht so umfassend
informiert, allerdings ist mir bekannt, dass Kupfer als Spurenelement
sogar von verschiedenen Pflanzen (so übrigens auch in der
Landwirtschaft) benötigt wird. Ich denke, dass da unsere
Gartenbauingenieure einiges dazu beisteuern können. Also heraus mit
eurem Fachwissen.

Grüße aus dem südlichen Münsterland
Horst
--

* Die Heimat *
* besteht aus Erde und Mensch. *
* Heinrich Federer *

Stefan Legner

unread,
Nov 27, 2000, 3:00:00 AM11/27/00
to
On Sun, 26 Nov 2000 01:09:04 +0100, Steffen 'Mugge' Chmil
<chm...@rz.tu-ilmenau.de> wrote:

>Moin,
>
>ich habe hier so 'ne kupferne Kanne.

Über sowas verfügt meine Mutter auch..

>Allerdings traue ich mich nicht so richtig, das Teil zum Pflanzengießen
>zu benutzen.

Sie hat da kein Hemmungen.

>Pflanzen vertragen ja bekanntlich keine Kupfernägel - vielleicht lösen
>sich ja im Kannenwasser auch ein paar Kupfer-Ionen?

Ich dachte, das sei nur eine hartnäckiges Gerücht.

>Ist da wem was über das Problem Kupfer-Gießkanne bekannt?

Meine Mutter benutzt seit Jahren eine Kupfergießkanne. Ich mußte sie
(die Gießkanne) schon mehrfach reparieren, da sich die Kanne an der
Stelle, wo der Ausgießer am eigentlichen Wasserbehältnis befestigt
ist, aufgelöst hatte. Also haben sich wohl auch einige Kupfer-Ionen
gelöst. Den Pflanzen hat's offenbar nicht geschadet - sie sind prima
gewachsen.
Solltest Du allerdings Angst vor einer Kupfervergiftung Deiner
Pflanzen haben, könntest Du die Kanne innen lackieren. Stellt sich
natürlich die Frage, ob dann nicht der Lack schädlich ist ...

Gruß,
Stefan

--
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in
Praxis meist größer als in der Theorie

Ralf Gutzki

unread,
Nov 27, 2000, 3:00:00 AM11/27/00
to
Gerhard Zahn schrieb:

>
> Am Sun, 26 Nov 2000 01:09:04 +0100, schrieb Steffen 'Mugge' Chmil
> <chm...@rz.tu-ilmenau.de> :
>
> >vielleicht lösen
> >sich ja im Kannenwasser auch ein paar Kupfer-Ionen?
>
> Ja und? Die Konzentration sollte noch immer weitaus geringfügiger
> sein als eine Spritzung mit einem Kupfermittel.

Hi Gerhard,

ist das nicht Kupferoxid, also etwas anderes?
Und wie ist das mit dem Grünspan?
Sind diese Kupfergießkannen von innen Beschichtet?

Mir ist mal eine Pflanze eingegangen die ich in
einem Kupferübertopf hatte ;>(
Der Topf war auch schön mit Grünspan überzogen.

tschüs ... ralf


Steffen 'Mugge' Chmil

unread,
Nov 27, 2000, 3:00:00 AM11/27/00
to
Hmmmm ... da sich hier also offensichtlich die Gemüter streiten, gehe
ich mal eben auf Nummer sicher:)

Muß ja nicht zwingend die kleine, kupferne sein...


Gruß MUGGE

G Wolmershaeuser

unread,
Nov 27, 2000, 3:00:00 AM11/27/00
to
Ralf Gutzki schrieb:

>
> ist das nicht Kupferoxid, also etwas anderes?

Naja, die Zusammensetzung von Bordeauxbrühe bzw. von Burgunderbrühe
ist nicht einheitlich. Reines CuO ist es sicher nicht (wäre schwarz).
Im wesentlichen sind das basische Kupfersalze. Der Pflanze ist das
aber relativ egal, wenn's nicht gar zu viel Cu-Ionen sind. Pilze
hingegen reagieren auf Cu-Spuren recht empfindlich. Deswegen werden
die vorgenannten Brühen ja als Fungizide eingesetzt.

> .......

> Mir ist mal eine Pflanze eingegangen die ich in
> einem Kupferübertopf hatte ;>(
> Der Topf war auch schön mit Grünspan überzogen.

Gießt Du Deine Pflanzen mit Essig? Anders kann ich mir die Bildung von
Grünspan (ein Gemenge aus bas. Cu-Acetaten) nicht vorstellen. Ich
glaube allerdings nicht, dass Deine Pflanze wegen des Cu-Übertopfes
eingegangen ist. Könnte nicht Staunässe o.ä. die Ursache gewesen sein?
Gruß
G.W.
--
G. Wolmershaeuser
wolm...@chemie.uni-kl.de

Ralf Gutzki

unread,
Nov 28, 2000, 3:00:00 AM11/28/00
to
G Wolmershaeuser schrieb:

>
> Ralf Gutzki schrieb:
> >
> > ist das nicht Kupferoxid, also etwas anderes?
>
> Naja, die Zusammensetzung von Bordeauxbrühe bzw. von Burgunderbrühe
> ist nicht einheitlich. Reines CuO ist es sicher nicht (wäre schwarz).
> Im wesentlichen sind das basische Kupfersalze. Der Pflanze ist das
> aber relativ egal, wenn's nicht gar zu viel Cu-Ionen sind. Pilze
> hingegen reagieren auf Cu-Spuren recht empfindlich. Deswegen werden
> die vorgenannten Brühen ja als Fungizide eingesetzt.

Hi G.W.,

nun wird das Fungizid ja nur zwei drei mal im Jahr angewendet.
Wie ist das wenn jede Woche fleissig Cu in den Boden kommt?
Wird das nicht zu viel Cu mit der Zeit?



> > .......
>
> > Mir ist mal eine Pflanze eingegangen die ich in
> > einem Kupferübertopf hatte ;>(
> > Der Topf war auch schön mit Grünspan überzogen.
>
> Gießt Du Deine Pflanzen mit Essig? Anders kann ich mir die Bildung von
> Grünspan (ein Gemenge aus bas. Cu-Acetaten) nicht vorstellen. Ich
> glaube allerdings nicht, dass Deine Pflanze wegen des Cu-Übertopfes
> eingegangen ist. Könnte nicht Staunässe o.ä. die Ursache gewesen sein?

Also das ist schon länger her. Könnte jedoch sein das die Pflanze
zu alt war. Oder das der Topf nicht nur aus Kupfer war.
Grünspan hatte er auf jeden Fall und ich habe kein Essig benutzt.

tschüs ... ralf

Ralf Gutzki

unread,
Nov 28, 2000, 3:00:00 AM11/28/00
to

Steffen 'Mugge' Chmil schrieb:

>
> Hmmmm ... da sich hier also offensichtlich die Gemüter streiten, gehe
> ich mal eben auf Nummer sicher:)
>
> Muß ja nicht zwingend die kleine, kupferne sein...
>

Hi Mugge, ;>)

wie sieht den die Kanne von innen aus?
Ist die Beschichtet zB. schwarzer Plastik oder Lack?

Meine Bekannte hat so eine mit schwarzen Plastik innen.

tschüs ... ralf

Horst Hollensteiner

unread,
Nov 28, 2000, 3:00:00 AM11/28/00
to
Hallo Ralf,

Ralf Gutzki schrieb am Tue, 28 Nov 2000 09:36:08 +0100:

>G Wolmershaeuser schrieb:

>> Gießt Du Deine Pflanzen mit Essig? Anders kann ich mir die Bildung von
>> Grünspan (ein Gemenge aus bas. Cu-Acetaten) nicht vorstellen. Ich
>> glaube allerdings nicht, dass Deine Pflanze wegen des Cu-Übertopfes
>> eingegangen ist. Könnte nicht Staunässe o.ä. die Ursache gewesen sein?
>
>Also das ist schon länger her. Könnte jedoch sein das die Pflanze
>zu alt war. Oder das der Topf nicht nur aus Kupfer war.
>Grünspan hatte er auf jeden Fall und ich habe kein Essig benutzt.

Vielleicht sauren Regen?

Grüße aus dem südlichen Münsterland
Horst
--

* Nichts dauert ewig- *
* nicht einmal Deine Sorgen. *

G Wolmershaeuser

unread,
Nov 28, 2000, 3:00:00 AM11/28/00
to
Ralf Gutzki schrieb:

>
> nun wird das Fungizid ja nur zwei drei mal im Jahr angewendet.
> Wie ist das wenn jede Woche fleissig Cu in den Boden kommt?
> Wird das nicht zu viel Cu mit der Zeit?

Hallo Ralf,
irgendwo hatte ich mal eine Studie aufgetrieben, in der der
Materialabtrag bei Kupferblech, das der Witterung ausgesetzt ist
angegeben war. Also bezogen auf einen Übertopf oder auf eine Gießkanne
dürften das wirklich nur ein paar Iönchen gewesen sein. Eine Spritzung
mit Kupferkalkbrühe ergibt da ganz andere Cu-Konzentrationen.

> ..............


> Grünspan hatte er auf jeden Fall und ich habe kein Essig benutzt.

Da fragt sich der Chemiker allerdings wie Grünspan ohne Essig
entstanden sein sollte. Oder meinst Du Patina? Die ist auch grünlich
aber anders zusammengesetzt.

Ralf Gutzki

unread,
Nov 28, 2000, 3:00:00 AM11/28/00
to
G Wolmershaeuser schrieb:
> ...

> Da fragt sich der Chemiker allerdings wie Grünspan ohne Essig
> entstanden sein sollte. Oder meinst Du Patina? Die ist auch grünlich
> aber anders zusammengesetzt.

Hi G.W.,

a ha, Patina. Ups, kenn ich ja garnicht.
Der Topf hatte eine grünliche Ausblühung.
Die Pflanze war über 1 Jahr, ohne Probleme, dort.
Plötzlich lies sie alles hängen und es sah aus wie
vertrocknet :>( die Erde war jedoch feucht.
Sonst keine Anzeichen. Pilze, Schädlinge, usw. nix.
Ein Bekannter machte mich auf den Kupfertopf Aufmerksam,
denn ich dann auch gleich Entsorgt habe.
Die Pflanze später leider auch ;>(
Vielleicht war sie einfach zu Alt.

tschüs ... ralf


Ralf Gutzki

unread,
Nov 29, 2000, 3:00:00 AM11/29/00
to
G Wolmershaeuser schrieb:

> Hallo Ralf,
> irgendwo hatte ich mal eine Studie aufgetrieben, in der der
> Materialabtrag bei Kupferblech, das der Witterung ausgesetzt ist
> angegeben war.

Hi G.W.,

nun hab ich mal im Netz gesucht:
http://www.lanu.landsh.de/nuis/upool/gesamt/jahrbe98/kupfer/kupfer.htm

Zitat an
*In Anbetracht der Tatsache, daß der schleswig-holsteinische
*Planungsrichtwert für Fließgewässser für Kupfer 0,010
*Milligramm pro Liter beträgt, muß von Kupferdächern abfließendes
*Regenwasser eine erhebliche Verdünnung erfahren
*(mindestens Faktor 100), bevor es in ein Gewässer gelangt, um
*unterhalb der schleswig-holsteinischen
*Planungsrichtwerte liegen zu können. Die durch die Fisch- und
*Muschelgewässer-Verordnung vorgegebene
*Begrenzung beträgt 0,04 Milligramm pro Liter gelöstes Kupfer.
*Wo eine ausreichende Verdünnung nicht gewährleistet
*ist, sollte zumindest die Verwendung eines anderen Materials als
*Kupfer für die Dacheindeckung empfohlen werden.
*Der verstärkte Einsatz von Kupfer als Dachmaterial, für Regenrinnen
*und -fallrohre belastet das Regenwasser und damit
*die Gewässersedimente erheblich.
*(siehe Tabelle 5, Abtrag von Metalldächern)
* Abtrag
* (Gramm pro Konzentration
* Kubikmeter pro (Milligramm pro Liter)
* Jahr)
*---------------------------------------------------------------------
* gelöst gesamt Durchschnitt Maximum Minimum
* Kupferdach
* (neu) 1992 - 1993 3,8 4,0 5,6 23,4 1,1
*---------------------------------------------------------------------
*.....
*In Zukunft sollte angestrebt werden, auf Kupfer als
Installationswerkstoff
*in Gebieten mit ungünstiger Wasserbeschaffenheit zu verzichten und auf
*anderes Installationsmaterial auszuweichen wie zum Beispiel verzinntes
*Kupferrohr, Edelstahl oder PVC. Vor allem sollte beim Einbau von
*Kupferinstallationen auf die Verwendung von gütegesicherten Rohren mit
*dem Gütezeichen RAL oder dem DVGW-Prüfzeichen sowie einer sachgerechten
*Konstruktion und Verarbeitung dieser Rohre geachtet werden.
*(siehe Empfehlungen für Haushalte:, ff)
Zitat ende

> > ..............
> > Grünspan hatte er auf jeden Fall und ich habe kein Essig benutzt.
>

> Da fragt sich der Chemiker allerdings wie Grünspan ohne Essig
> entstanden sein sollte. Oder meinst Du Patina? Die ist auch grünlich
> aber anders zusammengesetzt.

Und wieder was neues Gelernt. Danke G.W. :>)

Grünspan entsteht durch die Einwirkung von Säure auf Kupfer.

Die Patina dagegen ist eine ungiftige Schicht aus basischem
Kupferkarbonat, Kupferchloriden oder Kupfersulfat und entsteht
an feuchter Luft bei entsprechender Atmosphäre.

Grünpsan konnte es demnach nicht gewesen sein.
Oder entsteht Grünspan auch durch Chlor im Wasser?

tschüs ... ralf


G Wolmershaeuser

unread,
Nov 29, 2000, 3:00:00 AM11/29/00
to
Ralf Gutzki schrieb:

>
> *In Anbetracht der Tatsache, daß der schleswig-holsteinische
> *Planungsrichtwert für Fließgewässser für Kupfer 0,010
> *Milligramm pro Liter beträgt, muß von Kupferdächern abfließendes
> *Regenwasser eine erhebliche Verdünnung erfahren ....

Hall Ralf,
ich habe leider vergessen zu erwähnen, dass die Korrosion von Metallen
im allgemeinen und natürlich auch bei Kupfer maßgeblich von der
Luftqualität abhängt. In Schleswig-Holstein ist überall das Meer nicht
weit entfernt und daher ist die Salzkonzentration in der Luft hoch.
Das führt zu erhöhter Korrosion und dementsprechend zu erhöhtem
Materialabtrag. Analoges gilt für Gegenden mit hoher
Schwefeldioxid-Belastung. In der Gegend, in der ich wohne (Wald) ist
der Metallabtrag sicher wesentlich geringer.



> Grünspan entsteht durch die Einwirkung von Säure auf Kupfer.

Nicht Säure allgemein sondern ausschließlich durch Essigsäure. Wie ich
bereits in einem vorherigen Posting erläutert habe ist Grünspan bas.
Kupferacetat, also ein Salz der Essigsäure. Weil Speisesäuren Kupfer
angreifen, soll dieses Material auch nicht im Haushalt eingesetzt
werden.

> Die Patina dagegen ist eine ungiftige Schicht aus basischem
> Kupferkarbonat, Kupferchloriden oder Kupfersulfat und entsteht
> an feuchter Luft bei entsprechender Atmosphäre.

"Ungiftig" ist sicherlich untertrieben. Der Unterschied besteht in der
Löslichkeit. Während Grünspan recht gut in Wasser löslich ist, trifft
dies auf Patina nicht zu. in starken Säuren (Magensäure) sind beide
löslich.
Vielleicht an dieser Stelle ein Wort zu "Giftigkeit". Dieser Begriff
wird leider in dieser Gruppe immer wieder als Totschlagargument
eingesetzt. Vom Mensch synthetisierte Substanzen gelten dann sogleich
als "giftig". In der Natur vorkommende Gifte werden gerne als
"unproblematisch" dargestellt. Man sollte den Begriff "Gift" aber sehr
differenziert verwenden. Giftig für wen oder was und vor allem bei
welcher Konzentration? Eine Substanz, die in Spuren bereits toxisch
auf Algen wirkt muß noch lange nicht für höhere Tiere giftig sein -
und umgekehrt.

> Oder entsteht Grünspan auch durch Chlor im Wasser?

Nein, s. oben. Bei Einwirkung von Chlor oder Salzsäure/Luft entsteht
allerdings Kupferchlorid (ebenfalls leicht löslich).
(Die Diskussion wird nun langsam OT und sollte bei Bedarf per e-mail
fortgeführt werden; sonst kommt bestimmt bald der drohende Zeigefinger
unserer Netzwächter)

Steffen 'Mugge' Chmil

unread,
Nov 29, 2000, 3:00:00 AM11/29/00
to
Ralf Gutzki wrote:
> Hi Mugge, ;>)

Hi Ralf,

>
> wie sieht den die Kanne von innen aus?
> Ist die Beschichtet zB. schwarzer Plastik oder Lack?

nee, da ist nix beschichtet.
Ich möcht's aber auch nicht anmalen,
ist ja auch kein Problem - war ja nur 'ne Frage:)

>
> Meine Bekannte hat so eine mit schwarzen Plastik innen.
>

grüß sie schön (nicht die Kanne:)

> tschüs ... ralf

Gruß MUGGE

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