ich hab ja noch nie nen richtigen Kartoffelkeller gesehen, immer nur
in Wohnungen gelebt oder das Haus hatte ein ausgebautes Souterrain.
Wie auch jetzt.
Aber ich hab jetzt ein frei gestaltbares Grundstück, und auch noch mit
nem schattigen Nordhang. Da könnte man doch was zum kühlen Einlagern
anlegen? Hat das schon mal einer gemacht - ich denke da an einen
kleinen Verschlag unter einem Gartengerätehaus, evtl. angelehnt an die
meterhohe Stützmauer zum Nachbargrundstück, an den man wg. Hanglage
dann auch ohne Treppe oder Leiter rankäme? Wie tief? Kriegt man sowas
evtl. auch frostsicher, um gekauftes oder selbstgezogenes Gemüse,
Obst, Kartoffeln vom Herbst bis ins nächste Frühjahr nutzbar zu
halten, oder wie machen das die Bauern oder Obsthändler eigentlich?
Für jede Meinung dankbar!
Helmut Wollmersdorfer
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--
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> In ländlichen Gegenden hatte man früher immer sogenannte
> "Erdkeller". Idealerweise ist der nur aus Steinen (evtl.
> Ziegel) gelegt, der Boden besteht aus gestampftem Lehm und das
> Gewölbe ist mit einer ca. 1m dicken Schicht aus Lehm
> ummantelt. In einem guten Erdkeller hast Du das ganze Jahr
> fast keine Temperaturschwankungen - ideal als Weinkeller.
Da war mal eine Beschreibung in der Zeitschrift "Nachbarschaft". Wenn
mein Gedächtnis mich nicht trügt, würde ich sagen, es war 1983 oder
1984 und der Hinweis auf den Artikel mit dem Erkeller war gleich auf
dem Titelblatt mit Bild. Aber dieses 80er Jahre Blatt hat wohl hier
keiner mehr?
Ansonsten gibt es dazu ein Buch, das ich aber noch nicht in den Händen
hatte und deshalb nicht beurteilen kann. Darin wird nach der
Beschreibung einer Versandbuchhandlung sowohl beschrieben, wie man aus
einem Hauskeller einen geeigneten Lagerkeller macht, als auch wie man
einen Natur- oder Erdkellers im Garten selbst baut.
Lorenz-Ladener, Claudia: Naturkeller. Umbau und Neubau von Räumen zur
Frischlagerung von Obst und Gemüse. 139 S. Zahlreichen Abbildungen.
Ökobuch-Verlag, 1990. 29,80 DM. ISBN 3-922964-50-8.
Grüße
Bernhard
> Aber ich hab jetzt ein frei gestaltbares Grundstueck, und auch noch mit
> nem schattigen Nordhang. Da koennte man doch was zum kuehlen Einlagern
> anlegen?
> Obst, Kartoffeln vom Herbst bis ins naechste Fruehjahr nutzbar zu
> halten, oder wie machen das die Bauern oder Obsthaendler eigentlich?
Ich versuche sowas gerade nach
Lorenz-Ladener, Claudia
Naturkeller
Umbau und Neubau von Raeumen zur Frischlagerung von Obst + Gemuese
Staufen: Verl. oekobuch 3. unveraenderte Aufl. 1993
ISBN 3-922964-50-8
Fertig ist der Keller noch nicht, nur ausgeschachtet und ohne Tuer. Das
Minimax-Thermometer zeigte alles zwischen 3 und 9 ° an. Hygrometer ist
noch nicht drin; der Lehmboden ist aber feucht, nicht nass.
Probleme sehe ich bei der Feuchtkuehle aber mit Sommerbelueftung und
Tauwasserbildung.
Zuluft werde ich sicherheitshalber ein Stueck durch den Boden fuehren,
vielleicht kuehlt sich Aussenluft da schon ab ?!
-> Gruesse aus meinem kleinen Gartenhaeuschen, Gerd
>Sacht ma,
>Hat das schon mal einer gemacht - ich denke da an einen
>kleinen Verschlag unter einem Gartengerätehaus, evtl. angelehnt an die
>meterhohe Stützmauer zum Nachbargrundstück, an den man wg. Hanglage
>dann auch ohne Treppe oder Leiter rankäme? Wie tief? Kriegt man sowas
>evtl. auch frostsicher, um gekauftes oder selbstgezogenes Gemüse,
>Obst, Kartoffeln vom Herbst bis ins nächste Frühjahr nutzbar zu
>halten, oder wie machen das die Bauern oder Obsthändler eigentlich?
Hallo Birnbacher Hannes,
da kann ich Dir von zwei bisher frostfreien Löchern in meinem Garten
berichten:
Meine Wasseruhr sitzt ca. 70 cm tief in einem Betonschacht im Freien,
d.h. manchmal schmeiß ich über Winter einen Arm voll Falllaub drauf.
Oben drauf liegt ein 30mm Holzdeckel (wasserfeste Schalplatte) und
zwischen Deckel und Uhr klemmt ein 60 cm hoher Styroporwürfel. In den
letzten zwei Jahrzehnten hat's nicht einmal reingefroren.
In meinem nicht isoliertem Gerätewcgartenhäuschen, das auf einer
Betonplatte im Kiesbett steht, gibt es im Spaltklinkerfußboden einen
Holzdeckel (mit Klinker drauf und 3cm Styropor drunter) unter dem sich
ein vielseitig nutzbares Kellerloch (betoniert, bisher wasserdicht)
versteckt. Im Gartenhaus ist es über Nacht fast so kalt wie im Freien,
es friert also sofort rein. Ins Kellerloch ist bisher kein Frost
vorgedrungen. Es ist etwa so tief, daß zweimal zwei
übereinanderstehende Bierkästen reinpassen und drumherum noch einiges.
Da lagere ich im Winter seit ein paar Jahren meine Dahlienknollen.
Schwieriger wird's bei Hitzeperioden im Sommer. Da wird das Bier fast
zu warm, aber da kann man ja auf Rotwein umsteigen...:-)
Wenn Du in größerem Umfang Gemüse einlagern willst, sollte der
Hohlraum nach oben eine Entlüftung haben, wie die Erdmieten der
Landwirte, und absolut mäusesicher müßte er auch sein.
>Für jede Meinung dankbar!
Das hoff' ich aber schwer...:-)
Beste Grüße
G e r h a r d
>> ummantelt. In einem guten Erdkeller hast Du das ganze Jahr
>> fast keine Temperaturschwankungen - ideal als Weinkeller.
>
>Da war mal eine Beschreibung in der Zeitschrift "Nachbarschaft"
Danke für Deine Hinweise:-)
Ein Gruppenteilnehmer hat versprochen, mir einen (diesen?)
Zeitschriftenartikel einzuscannen und als e-mail zu schicken. Wenns
noch mehrere interessiert, könnt ich den dann ja in
de.alt.dateien.misc upladen.
>
>Da war mal eine Beschreibung in der Zeitschrift "Nachbarschaft". Wenn
>mein Gedächtnis mich nicht trügt, würde ich sagen, es war 1983 oder
>1984 und der Hinweis auf den Artikel mit dem Erkeller war gleich auf
>dem Titelblatt mit Bild. Aber dieses 80er Jahre Blatt hat wohl hier
>keiner mehr?
März/April 84
doch habbich ...
wers haben will melde sich bei mir! ich scanns ein und verschicks per
email! kostet ne tüte gummibärchen an mich bei erhalt ( oder auch
nicht!) ihr kriegts auf jeden fall! dauert wohl noch was - ich sammle
erst mal. jeden tag zu versenden kostet unnötig zeit.
stunden später ...;-)
so, ich habs gefunden und eingescannt!
es sind 2 seiten leider auf grauem papier gedruckt die OCR software
läuft dabei amok. ich muß also alles als grafikdatei
versenden.mitlerweile hab ich 3 stunden damit verbracht. ich könnte es
als .RTF datei versenden und die bilder als .TIF sind dann etwa 2mb.
wenn ichs noch kleiner hinkriege mach ichs natürlich.
.RTF sollte mit word (ab 7) word pro und staroffice zu lesen sein.
steffen
>
>In meinem nicht isoliertem Gerätewcgartenhäuschen, das auf einer
>Betonplatte im Kiesbett steht, gibt es im Spaltklinkerfußboden einen
>Holzdeckel (mit Klinker drauf und 3cm Styropor drunter) unter dem sich
>ein vielseitig nutzbares Kellerloch (betoniert, bisher wasserdicht)
Yep, das issesdoch, danke. Wenn Du jetzt freundlicherweise ein paar
Einzelheiten von Dir gibst (stell Dir einfach vor, ich wär so dämlich,
dass ich ausser der Steckhülse für die Wäschespinne letztes Frühjahr
noch nie im Leben was zu betonieren versucht habe, und schreibs in
einfachen Sätzen ohne Nebensätze), über die Abmessungen des Betonlochs
(10 cm tiefer buddeln und soviel Beton anrühren, dass es ne 10 cm
tiefe, oben ebene Schicht als Boden gibt oder wie?) und ich hab den
Bauplan für mein Projekt "Gerätehäuschen mit Kühlkeller" ;-)
>>In meinem nicht isoliertem Gerätewcgartenhäuschen, das auf einer
>>Betonplatte im Kiesbett steht, gibt es im Spaltklinkerfußboden einen
>>Holzdeckel (mit Klinker drauf und 3cm Styropor drunter) unter dem sich
>>ein vielseitig nutzbares Kellerloch (betoniert, bisher wasserdicht)
Hallo Hannes,
>Yep, das issesdoch, danke. Wenn Du jetzt freundlicherweise ein paar
>Einzelheiten von Dir gibst (stell Dir einfach vor, ich wär so dämlich,
>dass ich ausser der Steckhülse für die Wäschespinne letztes Frühjahr
>noch nie im Leben was zu betonieren versucht habe,
unvorstellbar. Du überforderst mich!:-)
>und schreibs in einfachen Sätzen ohne Nebensätze),
Wenn ich alle Nebensätze weglasse, bleibt ja nichts mehr übrig...
>über die Abmessungen des Betonlochs
>(10 cm tiefer buddeln und soviel Beton anrühren, dass es ne 10 cm
>tiefe, oben ebene Schicht als Boden gibt oder wie?) und ich hab den
>Bauplan für mein Projekt "Gerätehäuschen mit Kühlkeller" ;-)
Nö. So einfach geht's auch wieder nicht. Also:
Bau Dir eine Holzkiste (Pressspanplatten, 16 mm mit einigen Latten
versteift) mit Boden, aber ohne Deckel. Das wäre die Schalung.
Außenmaße in der Größe des gewünschten Kellerlochs.
Dann heb' das Erdloch aus. An allen vier Außenseiten ca. 8 cm größer
als die Kiste. Unten 10 cm für Betonboden und 10 cm für eine
Kiesschicht zugeben.
Dann Kiesschicht einbringen und feststampfen.
Und dann in einem Aufwasch erst den Beton für die Bodenplatte
feststampfen, Kiste draufstellen und außen herum die Wände hochziehen.
Aber diese immer schichtweise gut feststampfen!
Falls etwas Baustahl vorhanden, mit einbetonieren gegen Springen.
Mit der Kistenoberkante abschließend außen eine Leiste herumlegen. Die
bildet einen Falz in der Stärke des vorgesehenen Deckels.
Ansonsten die Betonoberkante über den Kistenrand glattstreichen.
Um eine saubere Oberkante zu bekommen, sollte oben noch eine
Außenschalung angebracht werden. Da reicht ringsherum ein
Bretterrahmen.
Viel Spaß beim Entfernen der Kiste! Die mußt Du nach dem Aushärten
mehr oder weniger zerdeppern...
Später den Deckel mit Scharnieren am hinteren Oberrand befestigen.
Sollte mit Grundwasser zu rechnen sein: Das ganze Loch nach dem
Einbringen des Kieses mit Teichfolie auslegen. Sicherheitshalber dem
Beton ein Dichtmittel beifügen.
Ich habe fertig! Und Du?
> mitlerweile hab ich 3 stunden damit verbracht. ich
> könnte es als ...
Ich bin beeindruckt von Deinem Engagement
- wollte ich nur mal so sagen!
Grüße
Bernhard
>In ländlichen Gegenden hatte man früher immer sogenannte "Erdkeller".
>Idealerweise ist der nur aus Steinen (evtl. Ziegel) gelegt, der Boden
>besteht aus gestampftem Lehm und das Gewölbe ist mit einer ca. 1m
Bei Boden und Wänden aus gestampftem Lehm sollte man vor dem Stampfen
ein enges Gitter einlegen. Sonst machen sich die Mäuse, Wühlmäuse usw.
über die Vorräte her. Über die Knollen, Kartoffeln, Karotten, meine
ich; Wein und Bier sind wohl i.d.R. sicher.
Thomas Prufer
>
>Viel Spaß beim Entfernen der Kiste! Die mußt Du nach dem Aushärten
>mehr oder weniger zerdeppern...
die kann ich ja an zwei gegenüberliegenden Seiten ein bisschen
pyramidenförmig nach oben hin breiter werden lassen.
Vielen Dank für die Anleitung.
Und vielen Dank an die anderen, vor allem Steffen, der sich mehr
Arbeit damit gemacht hat als der Minikeller nach Deiner Beschreibung
physisch in Anspruch nehmen sollte!
> >In laendlichen Gegenden hatte man frueher immer sogenannte "Erdkeller".
> >Idealerweise ist der nur aus Steinen (evtl. Ziegel) gelegt, der Boden
> >besteht aus gestampftem Lehm und das Gewoelbe ist mit einer ca. 1m
>
> Bei Boden und Waenden aus gestampftem Lehm sollte man vor dem Stampfen
> ein enges Gitter einlegen. Sonst machen sich die Maeuse, Wuehlmaeuse usw.
> ueber die Vorraete her. Ueber die Knollen, Kartoffeln, Karotten, meine
> ich; Wein und Bier sind wohl i.d.R. sicher.
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ Fuer Maeuse mag das ja wohl
zutreffen .............. ;-)))))
Tschau Mario !
... Er war ein Mann wie ein Baum. - Sie nannten ihn Bonsai.
Ich hatte ein ähnliches Loch (leider kein richtiger Keller, nicht tief
genug) zu betonieren. Dabei habe ich folgendes gelernt:
Ecken rund ausarbeiten: nachträglich Beton oder Mörtel in die Ecken
und mit einer Bierflasche o.ä. verstreichen. Ist zwar deutlich mehr
Arbeit, als man meint, aber hinterher hat man keine
Schmutzfänger-Ecken.
Die Schreiben immer locker "Beton einstampfen". Das Einstampfen ist
entscheidend für das Endergebnis, und ist soviel Arbeit wie Loch
graben, Schalung herrichten, Beton anrühren zusammen. Mit dem Hammer
gegen die Schalung klopfen nicht vergessen!
Keine Teichfolie o.ä. verwenden - es soll ja etwas feucht sein, auch
wegen der Verdunstungskälte (mein "Keller" ist belüftet).
"Zementfarben" versiegeln den Beton und platzen irgendwann ab, besser
ist ein Zementschlämme. Die Schlämme mach alles schön glatt, ist
atmungsaktiv und billig: Untergrund ordentlich anfeuchten.
Portlandzement (8DM/25kg) mit Wasser verrühren, bis die Konsistenz
von, äh, rohem Eiweiß erreicht ist, und mit einem Pinsel oder Quast
streichen. Schlämme immer wieder aufrühren. Damit lassen sich viele
Fehler beim Betonieren verstecken!
Vielleicht doch die Ringe nehmen? Kein Ahnung, was die Kosten
sollen...
Gruß, Thomas