Am 24.12.23 um 15:31 schrieb Juergen:
> Erst durch die Sturmboen vor Weihnachten lies unsere Wallnussbaum einige
> Nüsse fallen, sie wirkten im Oktober wieder wie festgeklebt...
> Vermutlich waren sie zwischenzeitlich am Baum auch mal eingefroren.
>
> Kann man solche Nüsse noch bedenkenlos essen?
>
> Wie trocknet man Wallnüsse eigentlich richtig und wie lange kann man sie
> dann aufheben? Wirklich nur ein Jahr. Nebenfrage: Wie haltbar sind
> Haselnüsse.
>
> Bei YT gab es ein kleines Tutorial zum Trocknen. Der Author hat jedes
> Nuss mit einer harten Bürste sauber gemacht und dann in ein luftiges
> Körbchen in der Sonne gestellt.
> Unser Baum lässt im Herbst die Nüsse praktisch eimerweise fallen, da
> kann ich lange bürsten. Bisher trockne ich die Nüsse auf so stapelbaren
> Gitterrosten aus Kunststoff im Haus in normal oder auch mäßig beheizten
> Räumen. Mit Füßen oder Händen (Geheimtipp: Raue Montagehandschuhe)
> halbwegs aus der Schale gepuhlt.
>
>
> cu.
> Juergen
>
...
gegen die eklige Schwarzschmiere helfen im Frühjahr Gelbtafeln und
Leimringe. Sonst leider nichts, was man haben will.
Man kann im Herbst versuchen, die gefallenen Nüsse in Drahtkörben zu
kärchern, mit eigenen Vollschutz am besten.
'Professionell' in großen Betrieben wird der Boden unter Walnussbäumen
im Frühjahr großflächig vergiftet, damit die Maden sterben, die sonst im
Laufe des Sommers auf die Bäume klettern und es sich im Fruchtfleisch
der Walnüsse bequem machen und dabei dafür sorgen, dass es sich in
schwarze zähe Schmiere verwandelt.
Trocknen sollte man die Nüsse in Obststiegen mit Karnickeldrahteinlagen,
im Keller oder sonstwo im Haus wo Platz ist, ein Heizkörper in der Nähe
ist nützlich; aber nicht zu nahe, sonst ranzen am Ende die Nüsse.
'Professionell'
In mittelgroßen Betrieben werden die Nüsse in großen liegenden Trommeln
mit Mischgittern drin gewaschen, dann in Silos mit extrem langsam
drehendem Schneckengewinde aus Karnickeldraht und von unten
eingeblasener warmer Luft getrocknet; wenn sie oben angekommen sind und
das Gerät richtig konstruiert und eingestellt ist, dann sind die Nüsse
trocken, sobald sie oben ankommen und dann aus einer dort befindlichen
Öffnung über Rutschen zur Aufbewahrung oder Verpackung rutschen.
In den Rutschen sind entsprechen stellbare Abzweigungen eingebaut.
Vor der Verpackung laufen die Nüsse:
entweder über ein Band, an dem sie per Augenschein geprüft, sortiert und
dann in Säcke verpackt werden,
oder sie laufen über das Band, an dem sie geknackt und die Kerne dann
von Hand sortiert werden nach 'schlecht' oder 'gut und heil' oder 'gut
aber Bruch'.
Bei der Besichtigung darf man von letzterem frei kosten, die heilen
Hälften jedoch nicht, denn die sind der beste Gewinnbringer, weil sie
direkt an die Confiserien und Konfekt-Firmen gehen, denen die Qualität
in allen Aspekten sehr wichtig ist und die entsprechend gut zahlen.
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Die Informationen stammen von einem mittleren Walnussbauern in der Nähe
von Terrasson-Lavilledieu im Département Dordogne