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Gründüngung-wann umgraben?

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Sylvia Schütze

unread,
Nov 14, 2003, 4:50:28 AM11/14/03
to
Hallo,

lese schon eine ganze Weile in dieser Newsgroup mit.
Angeregt durch Eure Diskussion zur Fruchtfolge, möchte ich die Fachleute
mal fragen: Wann sollte man ein mit Gründüngung eingesätes Beet
umgraben? Habe nach den Erdbeeren Anfang August Phacelia eingesät, die
trotz der Nachtfröste immer noch schön grün und blühend ausharrt. Sollte
ich dieses Beet noch vor dem Wintereinbruch umgraben oder erst das
totale Abfrieren der Pflanzen abwarten und im Frühjahr die Reste
einarbeiten?
Letztere Variante wäre mir aus Bequemlichkeitsgründen lieber. :-)
Was ist besser?

Viele Grüße
Sylvia.

Stephan Romahn

unread,
Nov 14, 2003, 4:59:39 AM11/14/03
to
Hallo Sylvia,

Nehme die bequemliche Variante, sie ist auch die bessere ;-)
Ich würde je nach Kultur noch nicht mal umgraben !


Freundliche Grüße

Stephan Romahn
Garten- und Landschaftsarchitekt
--
http://www.srgruenhaus.de
Ökologische Dachbegrünung Know how, Material und Grün aus Naturland
anerkanntem ökologischen Gartenbau


Frank Müller

unread,
Nov 14, 2003, 8:24:42 AM11/14/03
to
"Sylvia Schütze" <Sylvia...@web.de> schrieb

> trotz der Nachtfröste immer noch schön grün und blühend ausharrt. Sollte
> ich dieses Beet noch vor dem Wintereinbruch umgraben oder erst das
> totale Abfrieren der Pflanzen abwarten und im Frühjahr die Reste
> einarbeiten?
> Letztere Variante wäre mir aus Bequemlichkeitsgründen lieber. :-)
> Was ist besser?

Eigentlich gräbt man im Herbst um, damit der Boden über
den Winter nicht so stark austrocknet und im Frühjahr
gleich wieder Wasser aufnehmen kann.

Frank

Stephan Romahn

unread,
Nov 14, 2003, 2:13:11 PM11/14/03
to
Hallo Frank,

>
> Eigentlich gräbt man im Herbst um, damit der Boden über
> den Winter nicht so stark austrocknet und im Frühjahr
> gleich wieder Wasser aufnehmen kann.

Genau anders herum. Zeig mir bitte den Boden, der in unseren Breiten im
Winter austrocknet..........
Im Frühjahr ist abslout jeder Boden klatschnass. Zu sehr - z.b. durch
Umgraben - gelockerte Boden sind wegen des zu großen Porenvolumens eher "zu
klatschnass" und dann lange nicht begeh- und bearbeitbar.

Kluge Bauern z. B. bearbeiten den Boden inzwiscend nicht wendend (=Pfluglos)
tlw. erst im Frühjahr und das dann eher flach. Das nennt man dann
bodenschonende konservierende Bearbeitung. Konservierend deshalb, weil das
im winter gespeicherte Wasser länger und in weit größerem Maße als bei
wendenden Bearbeitung mit dem Pflug (=Spaten) für die Pflanzen verfügbar
ist. Die klugen Bauern bekommen übrigens für die ökologisch sinnvolle
konservierende Bearbeitung Zuschüsse. Da sollten also die Klugen Gärtner
doch einige Anleihen machen ;-)

Frank Müller

unread,
Nov 14, 2003, 3:40:05 PM11/14/03
to
"Stephan Romahn" <stephan...@srgruenhaus.de> schrieb

> > Eigentlich gräbt man im Herbst um, damit der Boden über
> > den Winter nicht so stark austrocknet und im Frühjahr
> > gleich wieder Wasser aufnehmen kann.
>
> Genau anders herum. Zeig mir bitte den Boden, der in unseren Breiten im
> Winter austrocknet..........

Komme mal nach Sachsen.

> Im Frühjahr ist abslout jeder Boden klatschnass. Zu sehr - z.b. durch
> Umgraben - gelockerte Boden sind wegen des zu großen Porenvolumens eher "zu
> klatschnass" und dann lange nicht begeh- und bearbeitbar.

Ist bei unseren hiesigen Sandboden so lange ich denken
kann noch nie vorgekommen, sogar voriges Jahr als die
Flut kam waren die Bauern kurz danach wieder auf den
Feldern und haben sie umgepflügt, ohne dabei ihre Traktoren
zu versenken.
Das Problem ist, im Winter kann es zwar schneien, aber
da ist auch oft der Boden gefroren und nimmt keine
Feuchtigkeit auf, wenn da nicht vorher Umgegraben ist,
was die Kapillarwirkung des Bodens herabsetzt, trocknet
er dabei durch die niedrige Luftfeuchtigkeit im Winter,
besonders wenn kein Schnee drauf liegt sehr tief aus.

> Kluge Bauern z. B. bearbeiten den Boden inzwiscend nicht wendend (=Pfluglos)

^^^^^^^^^^^^
Sind das die mit den kleinen Kartoffeln?
(die dümmsten Bauern haben...)

> tlw. erst im Frühjahr und das dann eher flach. Das nennt man dann
> bodenschonende konservierende Bearbeitung. Konservierend deshalb, weil das
> im winter gespeicherte Wasser länger und in weit größerem Maße als bei
> wendenden Bearbeitung mit dem Pflug (=Spaten) für die Pflanzen verfügbar

Übermäßig tief muß man das ja auch nicht machen, eine
Spatentiefe reicht voll zu beim umgraben im Garten.
Allerdings ist das beim Bauern etwas anders, da dürfte
durch die Methode, die du beschreibst, in Verbindung mit
modernen Landmaschinen in einigen Jahren der Boden
unterhalb der flachen bearbeiteten Oberschicht langsam
durch die Landmaschinen verdichtet sein und das ist
eigentlich nicht optimal für die Pflanzen und dürfte auf
den Ertrag drücken. Der Nutzen für die Natur, in dem Fall
vielleicht ein par Regenwürmer die dadurch nicht umkommen,
ist auch eher fragwürdig.

> ist. Die klugen Bauern bekommen übrigens für die ökologisch sinnvolle
> konservierende Bearbeitung Zuschüsse. Da sollten also die Klugen Gärtner
> doch einige Anleihen machen ;-)

Ah Zuschüsse, na die haben sie da wohl auch nötig bei den
kleinen Erträgen... Im Hausgarten sehe ich da keinen Grund
den Boden so naturbelassen zu bewirtschaften, da will man
schließlich auch was ernten...

Frank

Gerhard Zahn

unread,
Nov 14, 2003, 4:14:29 PM11/14/03
to
Am Fri, 14 Nov 2003 14:24:42 +0100 schrieb Frank Müller:

Hallo,

>> trotz der Nachtfröste immer noch schön grün und blühend ausharrt. Sollte
>> ich dieses Beet noch vor dem Wintereinbruch umgraben oder erst das
>> totale Abfrieren der Pflanzen abwarten und im Frühjahr die Reste
>> einarbeiten?

ob umgegraben wird oder nicht, würde ich nicht an der Phacelia fest
machen. Vielmehr daran, ob überhaupt umgegraben werden muss (zB bei
schwerem Boden) oder ob Lockern im Frühjahr ausreicht.

>> Letztere Variante wäre mir aus Bequemlichkeitsgründen lieber. :-)
>> Was ist besser?

Na dann im Frühjahr flach einarbeiten.

>Eigentlich gräbt man im Herbst um, damit der Boden über
>den Winter nicht so stark austrocknet und im Frühjahr
>gleich wieder Wasser aufnehmen kann.

Jo, wenn schon, dann gräbt man im Herbst um und nimmt die Frostgare
mit.
Soll auch dafür gut sein, dass bis zum Frühjahr die Bodenkapillaren
vom Unterboden wieder Anschluss an die Humusschicht finden und dann
von unten her wieder Feuchtigkeit nachkommen kann. Oben muss man die
natürlich durch Hacken wieder unterbrechen, sonst verdunstet zuviel an
der Oberfläche.

Beste Grüße G e r h a r d

Stephan Romahn

unread,
Nov 14, 2003, 8:19:55 PM11/14/03
to
Hallo ,

> >
> > Genau anders herum. Zeig mir bitte den Boden, der in unseren Breiten im
> > Winter austrocknet..........
>
> Komme mal nach Sachsen.

Genau da bin ich :-)))


>
> > Im Frühjahr ist abslout jeder Boden klatschnass. Zu sehr - z.b. durch
> > Umgraben - gelockerte Boden sind wegen des zu großen Porenvolumens eher
"zu
> > klatschnass" und dann lange nicht begeh- und bearbeitbar.
>
> Ist bei unseren hiesigen Sandboden so lange ich denken
> kann noch nie vorgekommen, sogar voriges Jahr als die
> Flut kam waren die Bauern kurz danach wieder auf den
> Feldern und haben sie umgepflügt, ohne dabei ihre Traktoren
> zu versenken.

Klar Sand ist Sand... Wir sprechen von "richtigem" Boden ;-))

> Das Problem ist, im Winter kann es zwar schneien, aber
> da ist auch oft der Boden gefroren und nimmt keine
> Feuchtigkeit auf, wenn da nicht vorher Umgegraben ist,
> was die Kapillarwirkung des Bodens herabsetzt, trocknet
> er dabei durch die niedrige Luftfeuchtigkeit im Winter,
> besonders wenn kein Schnee drauf liegt sehr tief aus.

Sand hat aber wenig Kapillarität und viele dränierende Poren..... .


>
> > Kluge Bauern z. B. bearbeiten den Boden inzwiscend nicht wendend
(=Pfluglos)
> ^^^^^^^^^^^^
> Sind das die mit den kleinen Kartoffeln?
> (die dümmsten Bauern haben...)

Nein, die mit dem meisten know how, dem vor Erosion am besten geschützten
und humosesten Boden, dem wenigsten Arbeits- und Kostenaufwand aber trotzdem
guten Erträgen ;-))


>
> > tlw. erst im Frühjahr und das dann eher flach. Das nennt man dann
> > bodenschonende konservierende Bearbeitung. Konservierend deshalb, weil
das
> > im winter gespeicherte Wasser länger und in weit größerem Maße als bei
> > wendenden Bearbeitung mit dem Pflug (=Spaten) für die Pflanzen verfügbar
>
> Übermäßig tief muß man das ja auch nicht machen, eine
> Spatentiefe reicht voll zu beim umgraben im Garten.

Ein Spaten ist tief ! Flach hört bei spätestens 10 cm auf.

> Allerdings ist das beim Bauern etwas anders, da dürfte
> durch die Methode, die du beschreibst, in Verbindung mit
> modernen Landmaschinen in einigen Jahren der Boden
> unterhalb der flachen bearbeiteten Oberschicht langsam
> durch die Landmaschinen verdichtet sein und das ist
> eigentlich nicht optimal für die Pflanzen und dürfte auf
> den Ertrag drücken.

Das eben nicht ! Die heutigen Landmaschinen haben super Fahrwerke und
saumäßig wenig Bodendruck. Pfluglose Bearbeitung fördert die Regenwürmer und
damit eine nachhaltig gute Bodenstruktur. Diese Viecher graben Gänge und
machen sehr viel besser, tiefer und nachhaltiger das, was Du meinst mit
Deinem Spaten zu tun.
Tja, und die Wasserinfiltration - das was bei dir ohne Umgraben im Winter
angeblich nicht funktioniert- wird erwiesenermaßen auch verbessert ;-)

> Der Nutzen für die Natur, in dem Fall
> vielleicht ein par Regenwürmer die dadurch nicht umkommen,
> ist auch eher fragwürdig.

Genau das eben - wissenschaftlich erwiesenermaßen !!! - nicht.


>
> > ist. Die klugen Bauern bekommen übrigens für die ökologisch sinnvolle
> > konservierende Bearbeitung Zuschüsse. Da sollten also die Klugen Gärtner
> > doch einige Anleihen machen ;-)
>
> Ah Zuschüsse, na die haben sie da wohl auch nötig bei den
> kleinen Erträgen...

Nein , die bekommen Zuschüsse weil die den Boden und damit Deine und meine
Umwelt schützen und sich dafür teurere Maschinen kaufen müssen.

> Im Hausgarten sehe ich da keinen Grund
> den Boden so naturbelassen zu bewirtschaften, da will man
> schließlich auch was ernten...

Wenn man weiß wie, dann geht das im Hausgarten auch naturbelassen und mit
guten Erträgen ;-)


Freundliche Grüße

Stephan Romahn
Garten- und Landschaftsarchitekt
--
http://www.srgruenhaus.de
Ökologische Dachbegrünung Know how, Material und Grün aus Naturland

annerkanntem ökologischen Gartenbau

Stephan Romahn

unread,
Nov 14, 2003, 8:23:59 PM11/14/03
to
Hallo,
>

> >Eigentlich gräbt man im Herbst um, damit der Boden über
> >den Winter nicht so stark austrocknet und im Frühjahr
> >gleich wieder Wasser aufnehmen kann.
>
> Jo, wenn schon, dann gräbt man im Herbst um und nimmt die Frostgare
> mit.

Die aber nur auf schweren Böden kommt und wenig nachhaltig ist.

> Soll auch dafür gut sein, dass bis zum Frühjahr die Bodenkapillaren
> vom Unterboden wieder Anschluss an die Humusschicht finden

Eher ist es schlecht, weil Du das über das jahr gewachsene Bodengefüge,
Kapillaren und Regenwurmgänge zerstörst !

> und dann
> von unten her wieder Feuchtigkeit nachkommen kann.

Genau die sperrst Du durch Bruch der Kappilaaren unter dem
Bearbeitungshorizont ein.

>Oben muss man die
> natürlich durch Hacken wieder unterbrechen, sonst verdunstet zuviel an
> der Oberfläche.

Hack lieber nur flach und lass das mit der Buddelei ;-)

Freundliche Grüße

Stephan Romahn
Garten- und Landschaftsarchitekt
--
http://www.srgruenhaus.de
Ökologische Dachbegrünung Know how, Material und Grün aus Naturland

anerkanntem ökologischen Gartenbau


Lutz Bojasch

unread,
Nov 15, 2003, 3:43:58 AM11/15/03
to
Stephan Romahn schrieb:

> Hallo,
>>
>
>> >Eigentlich gräbt man im Herbst um, damit der Boden über
>> >den Winter nicht so stark austrocknet und im Frühjahr
>> >gleich wieder Wasser aufnehmen kann.
>>
>> Jo, wenn schon, dann gräbt man im Herbst um und nimmt die Frostgare
>> mit.
>
> Die aber nur auf schweren Böden kommt und wenig nachhaltig ist.

Hallo
kann ich aus der praktischen Erfahrung mit einem Boden bestätigen der
fürchterlich "batzig" war wie die Leute hier sagen: Lehmig, verfestigt,
im Sommer schon nach 3 Sonnentagen mit tiefen Rissen (Schollenbildung),
einfach grausig! Dieser Boden wurde seit ca 30 Jahren jedes Jahr 2x
gründlich umgegraben und reichlich mit Mineraldünger versorgt. Er, der
Boden, blieb jeden Winter tief umgestochen liegen damit er "ausfriert".
Die Folge: zerstörtes Bodenleben, Regenwürmer Fehlanzeige (oder sehr selten)

>>Oben muss man die
>> natürlich durch Hacken wieder unterbrechen, sonst verdunstet zuviel an
>> der Oberfläche.
>
> Hack lieber nur flach und lass das mit der Buddelei ;-)

Den obigen Boden habe ich im Zeitraum von etwa 5-6 Jahren völlig
verändert: Ich habe nicht mehr umgegraben, im Frühjahr wenn der Boden
abgetrocknet und begehbar ist gehe ich einmal kreuz und quer mit einer
Motorhacke durch. /ca 20cm/ Nur wenn der Boden aus irgendwelchen
Gründen im Herbst oberflächlich verfestigt ist, mache ich das auch mal
vor dem Winter. Der Boden wird bei mir über den Winter abgedeckt, dazu
benutze ich entweder Gründüngerpflanzen die einfach stehen bzw. liegen
bleiben oder ich mähe mit Fangkorb nochmal den Rasen auf dem Laub liegt.
Dieses grob gehäckselte Gemisch aus Gras und Laub verteile ich auf der
Fläche. Jedenfalls ist der Boden jetzt wieder aktiv und richtig "fett"
udn dennoch krümelig. Diesen Sommer gabs aber auch man ein paar Risse,
aber bei Trockenheit von Mai bis Mitte Oktober ist das kaum ein Wunder.

Gruß Lutz

Monika Cisch

unread,
Nov 15, 2003, 4:13:51 AM11/15/03
to
Hi Stephan

> ist. Die klugen Bauern bekommen übrigens für die ökologisch sinnvolle
> konservierende Bearbeitung Zuschüsse. Da sollten also die Klugen Gärtner
> doch einige Anleihen machen ;-)

Bei den Zuschuessen? Schade, dass da Vaeterchen Staat nicht mitmacht ;-)
--
cu
Monika @|@

Bernhard Albert

unread,
Nov 15, 2003, 4:42:36 AM11/15/03
to
> Die klugen Bauern bekommen übrigens für die ökologisch sinnvolle
> konservierende Bearbeitung Zuschüsse. Da sollten also die Klugen
Gärtner
> doch einige Anleihen machen ;-)

Warum bekommen sie die Zuschüsse? Weil die Erträge bei ihnen geringer
sind? Eine Art Ausgleich?

Eine Belobigung reinweg für ökologisch sinnvollen Umgang mit Boden,
kann ich mir weder in Deutschland noch in der EU so recht vorstellen.

Gruß
Bernhard

Bernhard Albert

unread,
Nov 15, 2003, 4:40:19 AM11/15/03
to
> Wann sollte man ein mit Gründüngung eingesätes Beet
> umgraben? Habe nach den Erdbeeren Anfang August Phacelia eingesät,
die
> trotz der Nachtfröste immer noch schön grün und blühend ausharrt.

Man gräbt Gründüngung grundsätzlich unter bevor sie in die Blüte geht.
Wir haben hier eine Fläche auf der die Phacelia schon seit Jahren
willig aufgeht und wir immer wieder unterhacken müssen, weil wir auf
dem Beet eigentlich auch was anderes groß werden lassen wollen.

Gruß
Bernhard

Frank Müller

unread,
Nov 15, 2003, 5:25:01 AM11/15/03
to
"Stephan Romahn" <stephan...@srgruenhaus.de> schrieb

> > Übermäßig tief muß man das ja auch nicht machen, eine
> > Spatentiefe reicht voll zu beim umgraben im Garten.
>
> Ein Spaten ist tief ! Flach hört bei spätestens 10 cm auf.

Und du schaffst es so die Gründüngung (siehe Betreff)
unterzugraben? Und das im Frühjahr und so sauber, das du
gleich drauf pflanzen oder sähen kannst? Irgendwie
erscheint mir deine Argumentation etwas zu theoretisch
zu sein.

> > Allerdings ist das beim Bauern etwas anders, da dürfte
> > durch die Methode, die du beschreibst, in Verbindung mit
> > modernen Landmaschinen in einigen Jahren der Boden
> > unterhalb der flachen bearbeiteten Oberschicht langsam
> > durch die Landmaschinen verdichtet sein und das ist
> > eigentlich nicht optimal für die Pflanzen und dürfte auf
> > den Ertrag drücken.
>
> Das eben nicht ! Die heutigen Landmaschinen haben super Fahrwerke und
> saumäßig wenig Bodendruck. Pfluglose Bearbeitung fördert die Regenwürmer und
> damit eine nachhaltig gute Bodenstruktur. Diese Viecher graben Gänge und
> machen sehr viel besser, tiefer und nachhaltiger das, was Du meinst mit
> Deinem Spaten zu tun.

Nur machen das die Regenwürmer auch bloß, wenn genug
Feuchtigkeit im Boden ist, wenn er ausgetrocknet ist,
dieses Jahr war es besonders trocken, sind da schon
nicht so besonders viele drin, und wenn der Boden
einmal Fest ist verirren sich noch weiniger da hin.
also von Nachhaltigkeit würde ich da höchstens bei
der Bodenverdichtung ausgehen.

> Tja, und die Wasserinfiltration - das was bei dir ohne Umgraben im Winter
> angeblich nicht funktioniert- wird erwiesenermaßen auch verbessert ;-)

Und was ist mit der Kapillarwirkung, die das Wasser wieder
hoch saugt und oben durch Verdunstung an die Luft abgibt?
Ne du da zergrabe ich lieber die Kapillaren im Herbst, da
haben die Regenwürmer im Winter das Wasser im Boden und
auch die Bodenorganismen können mal schon immer anfangen
sich über die Gründüngung herzumachen. Bis zum Frühjahr
haben sich dann wieder neue Kapillaren gebildet, was den
jungen Pflanzen dann eine gleichmäßige Wasserversorgung
bringt.

> > > ist. Die klugen Bauern bekommen übrigens für die ökologisch sinnvolle
> > > konservierende Bearbeitung Zuschüsse. Da sollten also die Klugen Gärtner
> > > doch einige Anleihen machen ;-)
> >
> > Ah Zuschüsse, na die haben sie da wohl auch nötig bei den
> > kleinen Erträgen...
>
> Nein , die bekommen Zuschüsse weil die den Boden und damit Deine und meine
> Umwelt schützen und sich dafür teurere Maschinen kaufen müssen.

Wovor schützen? Der Zyklus im Boden ist nicht so ewig lang,
selbst auf Aschehalten von Vulkanen oder auch der Industrie
bildet sich nach kurzer Zeit ein gesundes Ökosystem. Der
Mensch versucht nur das zu seinen Vorteil zu gestalten, mehr
nicht, und wenn du dir die Ertragsentwicklung pro ha der
letzten 100 Jahre mal ansiehst, bei deiner Bezeichnung
müßtest du solche Daten haben, wird dir auffallen, das die
höchsten Erträge nicht bei der von dir beschriebenen
Bearbeitung entstehen.

Frank

Ralf Gutzki

unread,
Nov 15, 2003, 8:07:43 AM11/15/03
to
Frank Müller schrieb:
>
> "Stephan Romahn" <stephan...@srgruenhaus.de> schrieb
> [zu Phacelia Gründüngung üder den Winter]

> > Ein Spaten ist tief ! Flach hört bei spätestens 10 cm auf.
>
> Und du schaffst es so die Gründüngung (siehe Betreff)
> unterzugraben? Und das im Frühjahr und so sauber, das du
> gleich drauf pflanzen oder sähen kannst?

Hi Frank,

die Phacelia wird den Winter _nicht_ überleben.
Die Reste kann ich mit einer Hacke oder Harke sauber, zusammen
mit Komost, recht praktisch, mit dem Boden vermüschen.

>...>


> Nur machen das die Regenwürmer auch bloß, wenn genug
> Feuchtigkeit im Boden ist, wenn er ausgetrocknet ist,
> dieses Jahr war es besonders trocken, sind da schon

> nicht so besonders viele drin, ....

Regenwürmer heißen Regenwürmer weil sie bei Regen, sichtbar nach
oben kommen, sie würden sonst ertrinken, und bei trockenheit buddeln
sie tief im Boden.

>... und wenn der Boden


> einmal Fest ist verirren sich noch weiniger da hin.

Wenn sie da sind kann der Boden nicht Fest werden.

> ...>

> Und was ist mit der Kapillarwirkung, die das Wasser wieder
> hoch saugt und oben durch Verdunstung an die Luft abgibt?

Oh schreck, da hatte ich diesen Sommer doch so viele Pflanzen
im Garten. Die haben das ganze Wasser per Verdunstung an die
Luft abgegeben. Sollte ich diese besser herrausreissen? :>/

> Ne du da zergrabe ich lieber die Kapillaren im Herbst, da
> haben die Regenwürmer im Winter das Wasser im Boden und
> auch die Bodenorganismen können mal schon immer anfangen
> sich über die Gründüngung herzumachen.

Erstens sind Regenwürmer Nichtschwimmer und auch Nichttaucher.
Zweiten machen die Bodenorganissmen im Winter Lila-Pause und
fangen erst wieder ab einer wärmeren Temperatur wider an.
Drittens Verdunstet im Winter nix in De..

>...<


> > Nein , die bekommen Zuschüsse weil die den Boden und damit Deine
>> und meine
> > Umwelt schützen und sich dafür teurere Maschinen kaufen müssen.
>
> Wovor schützen? Der Zyklus im Boden ist nicht so ewig lang,
> selbst auf Aschehalten von Vulkanen oder auch der Industrie
> bildet sich nach kurzer Zeit ein gesundes Ökosystem.

Ach? Schwermetalle und Co. gehören jetzt auch schon zum gesundem
Ökosystem? Und wo bitte gibt es in De. Vulkane?

> Der
> Mensch versucht nur das zu seinen Vorteil zu gestalten, mehr
> nicht, und wenn du dir die Ertragsentwicklung pro ha der
> letzten 100 Jahre mal ansiehst, bei deiner Bezeichnung
> müßtest du solche Daten haben, wird dir auffallen, das die
> höchsten Erträge nicht bei der von dir beschriebenen
> Bearbeitung entstehen.

Könnte es sein das dies mehr am Kunstdünger liegt und weniger
an der Bodenbearbeitung? :>)

tschüs...ralf

--
FAQ - Garten: http://home.t-online.de/home/r.gutzki/
Teilspiegelung: http://www.planten.de/gartenfaq/

Sylvia Schütze

unread,
Nov 15, 2003, 8:42:28 AM11/15/03
to
Hallo,

erst mal vielen Dank für die Antworten. Mein Fazit: jetzt im Herbst
hätte ich die Phacelia nur durch Umgraben in den Boden bekommen. Die ist
mit Harke und Rechen nicht zu übertölpeln. :-)
Im Frühjahr werde ich die Reste leicht untermischen können. Vielleicht
mit dem Grubber, der ist doch noch bodenfreundlich genug?
Bleibt nur noch das Problem:

Bernhard Albert schrieb:

> Wir haben hier eine Fläche auf der die Phacelia schon seit Jahren
> willig aufgeht und wir immer wieder unterhacken müssen, weil wir auf
> dem Beet eigentlich auch was anderes groß werden lassen wollen.

Hm, genau das wird mir wohl passieren. :-( Ein neues Unkraut ist da. Na,
ja eins mehr oder weniger... Leider halte ich meinen Kompost nicht
Unkrautsamenfrei und habe dadurch sowieso ziemlich viel Unkrautsämlinge,
aber auch jede Menge Dill, Ringelblumen, Fingerhüte, Malven ...
Alles was ganz gern wächst am Nordrand des Erzgebirges. (Hier scheinen
recht viele Sachsen zu sein.)

Viele Grüße

Sylvia.

Ralf Gutzki

unread,
Nov 15, 2003, 9:02:39 AM11/15/03
to
Sylvia Schütze schrieb:
> ...>

> Bleibt nur noch das Problem:
>
> Bernhard Albert schrieb:
>
> > Wir haben hier eine Fläche auf der die Phacelia schon seit Jahren
> > willig aufgeht und wir immer wieder unterhacken müssen, ...
>...>

> Hm, genau das wird mir wohl passieren. :-( Ein neues Unkraut ist da.

Hi Sylvia,

wenn da noch was kommt würde ich es einfach unterhacken.
Bernhard ist nur etwas Hackfaul weil er uns auf den Arm nimmt und
immer Muskelkater hat :>)


> Na,
> ja eins mehr oder weniger... Leider halte ich meinen Kompost nicht
> Unkrautsamenfrei und habe dadurch sowieso ziemlich viel
> Unkrautsämlinge,
> aber auch jede Menge Dill, Ringelblumen, Fingerhüte, Malven ...

Erfraulich das diese Pflanzen bei Dir nicht Unerwünscht sind :>)

> Alles was ganz gern wächst am Nordrand des Erzgebirges. (Hier
> scheinen recht viele Sachsen zu sein.)

Bei mir die Niedersachsen. Wobei "Nieder" wohl etwas mit weniger
Berge zu tun hat :>)

Bernhard Albert

unread,
Nov 15, 2003, 9:41:11 AM11/15/03
to
> wenn da noch was kommt würde ich es einfach unterhacken.
> Bernhard ist nur etwas Hackfaul weil er uns auf den Arm nimmt und
> immer Muskelkater hat :>)

Das ist kein Problem, wenn man pflanzt - etwas ärgerlich ist es, wenn
man säht, weil die Phacelia so schnell hochkommt und nach jedem Hacken
neu. Giersch habe ich mit Hacken auf allen Kulturbeeten beseitigt,
soviel zu Hackfaulheit. Das mit der Phacelia ist bei mir schon
problematisch - noch im drieten Jahr keimt sie nach jeder
Bodenbearbeitung. Soviel Ausdauer hätte ich wirklich nicht erwartet.

So geht es mir nicht mal mit dem Feldsalat, dem man eine gewisse
Ausdauer in der Richtung nachsagt - nach dem Motto: Komm ich dieses
Jahr nicht, komm ich halt nächstes.

Gruß
Bernhard


Waltraut Hummel

unread,
Nov 15, 2003, 4:39:37 AM11/15/03
to
Hallo Lutz!

Lutz Bojasch wrote:

> Den obigen Boden habe ich im Zeitraum von etwa 5-6 Jahren völlig
> verändert: Ich habe nicht mehr umgegraben, im Frühjahr wenn der Boden
> abgetrocknet und begehbar ist gehe ich einmal kreuz und quer mit einer
> Motorhacke durch. /ca 20cm/

Und wie sieht das mit den Regenwürmern aus? Wir verwenden unsere
Motorhacke deswegen nicht im Gemüsebeet, weil wir die Metzelei an den
Regenwürmern und anderen Tieren vermeiden wollen. Wie siehst Du das?

Liebe Grüße

Waltraut

Stephan Romahn

unread,
Nov 15, 2003, 11:26:56 AM11/15/03
to

Hallo,

>
> > Den obigen Boden habe ich im Zeitraum von etwa 5-6 Jahren völlig
> > verändert: Ich habe nicht mehr umgegraben, im Frühjahr wenn der Boden
> > abgetrocknet und begehbar ist gehe ich einmal kreuz und quer mit einer
> > Motorhacke durch. /ca 20cm/
>
> Und wie sieht das mit den Regenwürmern aus? Wir verwenden unsere
> Motorhacke deswegen nicht im Gemüsebeet, weil wir die Metzelei an den
> Regenwürmern und anderen Tieren vermeiden wollen. Wie siehst Du das?

Die tiefe Motorhackerei ist sicher nicht sehr förderlich für die Würmer,
dafür aber nicht so schlimm wie die Fräse.
Wenn Motorhacke, dann wegen der Regenwürmer möglichst früh im Jahr. Dann ist
der boden noch so kalt, daß die Viecher unter dem Bearbeitungshorizont
leben.
Besser wäre, wenn Lutz an seine geliebte Agria statt Hackwerkzeug (Eisen-)
Räder schrauben und so bei dem Gerät möglich einen Grubber / Hackwerkzeug
hinten dran hängen würde. Bei Agria ist wenig unmöglich, daher vieles etwas
teurer. ;-)

Stephan Romahn

unread,
Nov 15, 2003, 11:29:40 AM11/15/03
to

Hallo,

>erst mal vielen Dank für die Antworten. Mein Fazit: jetzt im Herbst
>hätte ich die Phacelia nur durch Umgraben in den Boden bekommen. Die ist
> mit Harke und Rechen nicht zu übertölpeln. :-)
> Im Frühjahr werde ich die Reste leicht untermischen können. Vielleicht
> mit dem Grubber, der ist doch noch bodenfreundlich genug?
> Bleibt nur noch das Problem:

Bernhard Albert schrieb:

> Wir haben hier eine Fläche auf der die Phacelia schon seit Jahren
> willig aufgeht und wir immer wieder unterhacken müssen, weil wir auf
> dem Beet eigentlich auch was anderes groß werden lassen wollen.

Nicht aussamen lassen ! Im zweifelsfall vorher mal mit dem Mäher drüber und
liegen lassen.

>Hm, genau das wird mir wohl passieren. :-( Ein neues Unkraut ist da. Na,
>ja eins mehr oder weniger... Leider halte ich meinen Kompost nicht
>Unkrautsamenfrei und habe dadurch sowieso ziemlich viel Unkrautsämlinge,
>aber auch jede Menge Dill, Ringelblumen, Fingerhüte, Malven ...
>Alles was ganz gern wächst am Nordrand des Erzgebirges. (Hier scheinen
>recht viele Sachsen zu sein.)

Aus der Nachbarschaft, dem sächsischen Vogtland grüßt

Stephan Romahn

unread,
Nov 15, 2003, 12:01:24 PM11/15/03
to
Hallo Frank,

> > Ein Spaten ist tief ! Flach hört bei spätestens 10 cm auf.
>
> Und du schaffst es so die Gründüngung (siehe Betreff)
> unterzugraben?

Nein, will ich auch nicht. Oberflächig eingearbeitet oder als Mulch bringt
die viel mehr.

> Und das im Frühjahr und so sauber, das du
> gleich drauf pflanzen oder sähen kannst? Irgendwie
> erscheint mir deine Argumentation etwas zu theoretisch
> zu sein.

Praktisch pflanzen kein Problem, sähen je nach Kultur, Zeit und Witterung
mglw. etwas schwierig, aber lösbar. Die Saatrille ist mit einem Strich
freigeräumt und Störendes daneben abgelegt. Ansonsten im Zweifelsfal mal den
Rechen nehmen und das abgefrorene dürre Grünzeug zur Seite als Mulch ziehen.


.
>
> > > Allerdings ist das beim Bauern etwas anders, da dürfte
> > > durch die Methode, die du beschreibst, in Verbindung mit
> > > modernen Landmaschinen in einigen Jahren der Boden
> > > unterhalb der flachen bearbeiteten Oberschicht langsam
> > > durch die Landmaschinen verdichtet sein und das ist
> > > eigentlich nicht optimal für die Pflanzen und dürfte auf
> > > den Ertrag drücken.
> >
> > Das eben nicht ! Die heutigen Landmaschinen haben super Fahrwerke und
> > saumäßig wenig Bodendruck. Pfluglose Bearbeitung fördert die Regenwürmer
und
> > damit eine nachhaltig gute Bodenstruktur. Diese Viecher graben Gänge und
> > machen sehr viel besser, tiefer und nachhaltiger das, was Du meinst mit
> > Deinem Spaten zu tun.
>
> Nur machen das die Regenwürmer auch bloß, wenn genug
> Feuchtigkeit im Boden ist, wenn er ausgetrocknet ist,
> dieses Jahr war es besonders trocken, sind da schon
> nicht so besonders viele drin,

Dann ziehen die sich zur Ruhe in tiefere und feuchtere Bodenhorizonte zurück
und warten auf bessere Zeiten. Das tun sie auch jetzt wenn es kalt wird.

>und wenn der Boden
> einmal Fest ist verirren sich noch weiniger da hin.

Im Zweifelsfall einmal tief lockern und dann Regenwürmer mit entsprechender
Bewirtschaftung fördern.

> also von Nachhaltigkeit würde ich da höchstens bei
> der Bodenverdichtung ausgehen.

Die Praxis und die Forschung ist da aber eben anders als Du es gerne hättest
;-))

>
> > Tja, und die Wasserinfiltration - das was bei dir ohne Umgraben im
Winter
> > angeblich nicht funktioniert- wird erwiesenermaßen auch verbessert ;-)
>
> Und was ist mit der Kapillarwirkung, die das Wasser wieder
> hoch saugt und oben durch Verdunstung an die Luft abgibt?
> Ne du da zergrabe ich lieber die Kapillaren im Herbst, da
> haben die Regenwürmer im Winter das Wasser im Boden

Das haben die auch so zur Genüge.

> und auch die Bodenorganismen können mal schon immer anfangen
> sich über die Gründüngung herzumachen.

Das machen die aber lieber und effektiver wenn das Grünzeug nicht so tief
verbuddelt ist. Am liebsten wenn Würmer es schon vorverdaut haben ;-)

> Bis zum Frühjahr
> haben sich dann wieder neue Kapillaren gebildet, was den
> jungen Pflanzen dann eine gleichmäßige Wasserversorgung
> bringt.

Erst mal wird bei Deiner Bearbeitungsweise viel Wasser unproduktiv
verdunsten.
Wenn Du schlauer als die Fachleute bist, dann mach das eben weiter so .....


>
> > > > ist. Die klugen Bauern bekommen übrigens für die ökologisch
sinnvolle
> > > > konservierende Bearbeitung Zuschüsse. Da sollten also die Klugen
Gärtner
> > > > doch einige Anleihen machen ;-)
> > >
> > > Ah Zuschüsse, na die haben sie da wohl auch nötig bei den
> > > kleinen Erträgen...
> >
> > Nein , die bekommen Zuschüsse weil die den Boden und damit Deine und
meine
> > Umwelt schützen und sich dafür teurere Maschinen kaufen müssen.
>
> Wovor schützen?

Vor Bodenerosion, vor starkem Humusabbau, vor starker
Stickstoffmineralisasation in der vegetationslosen zeit und damit vo r
Nitratauswaschung und durch bessere Wasserinfiltration auch z.B. so
unangenehmen Sachen wie Hochwasser. Sonst eigentlich vor nix ;-)))

> Der Zyklus im Boden ist nicht so ewig lang,
> selbst auf Aschehalten von Vulkanen oder auch der Industrie
> bildet sich nach kurzer Zeit ein gesundes Ökosystem. Der
> Mensch versucht nur das zu seinen Vorteil zu gestalten, mehr
> nicht, und wenn du dir die Ertragsentwicklung pro ha der
> letzten 100 Jahre mal ansiehst, bei deiner Bezeichnung
> müßtest du solche Daten haben, wird dir auffallen, das die
> höchsten Erträge nicht bei der von dir beschriebenen
> Bearbeitung entstehen.

Auweia ! Ökologisch und auch ökonomisch ist die von mir beschriebene
Wirtschaftsweise erwiesenermaßen top. Man muß sich nur ein bisschen mehr
einen Kopf machen und informieren... ;-)

Ralf Gutzki

unread,
Nov 15, 2003, 11:03:50 AM11/15/03
to
Bernhard Albert schrieb:
>...>
>... - etwas ärgerlich ist es, wenn

> man säht, weil die Phacelia so schnell hochkommt und nach jedem
> Hacken neu.

Hi Bernhard,

Wie neu? Liegen da etwa so viele Samen rum dass immer wieder neue
kommen oder bekommen die neuen wieder neue Samen?

> Giersch habe ich mit Hacken auf allen Kulturbeeten beseitigt, ...

Oh weh, damit hast Du dieses Wurzelunkraut doch nur vermehrt :>(
Ich zupfe nur mit bloser Hand die Blätter ab. Kleine esse ich große
alte kommen auf einen Hauffen in die schatten Ecke. Und Gut is.

>.. soviel zu Hackfaulheit.

Die ja garnicht mal so schlecht sein soll :>)

>Das mit der Phacelia ist bei mir schon
> problematisch - noch im drieten Jahr keimt sie nach jeder
> Bodenbearbeitung. Soviel Ausdauer hätte ich wirklich nicht erwartet.

Ich auch nicht. "Drei" Jahre :>( oh oh...
Das ist bei uns noch nie passiert. Allerdingst lasse ich sie auch nur
selten zum blühen kommen.

Frank Müller

unread,
Nov 15, 2003, 11:40:11 AM11/15/03
to
"Ralf Gutzki" <ralf_...@hotmail.com> schrieb

> die Phacelia wird den Winter _nicht_ überleben.

Davon würde ich auch ausgehen...

> Die Reste kann ich mit einer Hacke oder Harke sauber, zusammen
> mit Komost, recht praktisch, mit dem Boden vermüschen.

Warum so umständlich, das gräbt man im Herbst unter und
bis zum Frühjahr ist es verschwunden. Das machen wir seit
Jahren mit fast allen was so im Garten übrig bleibt.

> > Nur machen das die Regenwürmer auch bloß, wenn genug
> > Feuchtigkeit im Boden ist, wenn er ausgetrocknet ist,
> > dieses Jahr war es besonders trocken, sind da schon
> > nicht so besonders viele drin, ....
>
> Regenwürmer heißen Regenwürmer weil sie bei Regen, sichtbar nach
> oben kommen, sie würden sonst ertrinken, und bei trockenheit buddeln
> sie tief im Boden.

Aber dir ist schon klar, daß auch Regenwürmer Wasser zum
leben brauchen...

> >... und wenn der Boden
> > einmal Fest ist verirren sich noch weiniger da hin.
>
> Wenn sie da sind kann der Boden nicht Fest werden.

Da müssen sie aber erst mal da sein und die Dürre dieses
Jahr überstanden haben...

> > Und was ist mit der Kapillarwirkung, die das Wasser wieder
> > hoch saugt und oben durch Verdunstung an die Luft abgibt?
>
> Oh schreck, da hatte ich diesen Sommer doch so viele Pflanzen
> im Garten. Die haben das ganze Wasser per Verdunstung an die
> Luft abgegeben. Sollte ich diese besser herrausreissen? :>/

Geht es hier um den Sommer oder um den Winter? Die Pflanzen
im Sommer lasse ich gerne wachsen, denn die will ich da haben,
aber warum man im Winter sinnlos Wasser verdunsten lassen soll
ist mir nicht ganz klar.

> > Ne du da zergrabe ich lieber die Kapillaren im Herbst, da
> > haben die Regenwürmer im Winter das Wasser im Boden und
> > auch die Bodenorganismen können mal schon immer anfangen
> > sich über die Gründüngung herzumachen.
>
> Erstens sind Regenwürmer Nichtschwimmer und auch Nichttaucher.

Das ist naheliegend.

> Zweiten machen die Bodenorganissmen im Winter Lila-Pause und
> fangen erst wieder ab einer wärmeren Temperatur wider an.

Bodenorganismen haben einen eigenen Zyklus, der ist allgemein
nicht an Jahreszeiten gekoppelt, wenn die Bedingungen stimmen
dann werden die aktiv und machen garantiert auch im Winter
keine Pause.

> Drittens Verdunstet im Winter nix in De..

Ich glaube da solltest du mal einen Physiklehrer fragen...

Frank

Ralf Gutzki

unread,
Nov 15, 2003, 1:53:12 PM11/15/03
to
Frank Müller schrieb:
>...>

> > Erstens sind Regenwürmer Nichtschwimmer und auch Nichttaucher.
>
> Das ist naheliegend.

Hi Frank,

das läst mich noch hoffen :>)

>
> > Zweiten machen die Bodenorganissmen im Winter Lila-Pause und
> > fangen erst wieder ab einer wärmeren Temperatur wider an.
>
> Bodenorganismen haben einen eigenen Zyklus, der ist allgemein
> nicht an Jahreszeiten gekoppelt, wenn die Bedingungen stimmen
> dann werden die aktiv und machen garantiert auch im Winter
> keine Pause.

Na Frank, wann stimmen die Bedingungen. Wie viel Grad°C?

>
> > Drittens Verdunstet im Winter nix in De..
>
> Ich glaube da solltest du mal einen Physiklehrer fragen...

Haben wir hier zufällig einen?
Dann gib bitte auch gleich mal die Menge an.

Bernhard Albert

unread,
Nov 15, 2003, 5:17:25 PM11/15/03
to
Hallo Ralf

> Wie neu? Liegen da etwa so viele Samen rum dass immer wieder neue
> kommen oder bekommen die neuen wieder neue Samen?

Die bekommen bei mir keine Samen mehr - aber ich habe inzwischen den
Verdacht, dass die sich als Lichtkeimer beweisen. Solange sie noch
richtig in der Erde schlummern wollen sie nicht - aber sobald sie nach
oben kommen ...

> > Giersch habe ich mit Hacken auf allen Kulturbeeten beseitigt, ...
>
> Oh weh, damit hast Du dieses Wurzelunkraut doch nur vermehrt :>(

Nein - wenn Du ihnen regelmäßig durch ganz oberflächliches Hacken
(einmal die Woche) die Blattfläche nimmst, schrumpfen die Wurzeln und
sind am Schluss ganz oberflächlich und bei feuchter Witterung mit den
letzten Blättchen auszuzupfen oder auszuhacken.

> Ich zupfe nur mit bloser Hand die Blätter ab. Kleine esse ich große
> alte kommen auf einen Hauffen in die schatten Ecke. Und Gut is.

Die jungen Blättchen außerhalb der bewirtschafteten Beete eß ich auch -
ansonsten lass ich ihn dort leben - mähe aber ab der Blüte, damit er
nicht auch noch aussamt.

> Ich auch nicht. "Drei" Jahre :>( oh oh...
> Das ist bei uns noch nie passiert. Allerdingst lasse ich sie auch nur
> selten zum blühen kommen.

Mich hat das sehr überrascht - ich habe deshalb auch mal einen
Ökobauern befragt, der mir sagte, dass er davon noch nie gehört und
auch nie solche Probleme gehabt hätte - die würden im Extremfall nach
dem Unterhacken komplett auflaufen und die Böden müßten dann allenfalls
ein zweites Mal kurz vor der Bewirtschaftung oder gleich parallel.

Nun bei mir ist es anders ... hoffen wir das 2004 wieder Ruhe ist.

Gruß
Bernhard

Bernhard Albert

unread,
Nov 15, 2003, 5:18:43 PM11/15/03
to
> Nicht aussamen lassen ! Im zweifelsfall vorher mal mit dem Mäher
drüber und
> liegen lassen.

Mach ich ja gar nicht mehr - wer Schaden hat, wird klug - aber die
scheint im Boden nur so auf die Bearbeitung zu warten, um zu einer
neuen Runde durchzustarten.

Gruß
Bernhard

Lutz Bojasch

unread,
Nov 16, 2003, 4:13:00 AM11/16/03
to
Waltraut Hummel schrieb:


> Und wie sieht das mit den Regenwürmern aus? Wir verwenden unsere
> Motorhacke deswegen nicht im Gemüsebeet, weil wir die Metzelei an den
> Regenwürmern und anderen Tieren vermeiden wollen. Wie siehst Du das?

Hallo
ein paar erwischt es sicher, das würde aber bei jeder Bodenarbeit
passieren. Im zeitigen Frühjahr sind IMO viele der Regenwürmer auch noch
tiefer im Boden. Ganz vermeiden kann man Gemetzel nie, machmal ist es
vor allem ein Problem auf den Biotopen der Naturschutzgruppe. Zwei von
denen sind feucht und haben größere, tiefe Tümpel. Beim mähen hüpfen
trotz des möglichst späten Aussattermins auch mal Frösche vor dem
Mähwerk weg. Bestimmt wird der eine oder andere auch getötet, "tut
traurig" aber läßt sich leider nicht ändern.
Gruß Lutz

--
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Stephan Romahn

unread,
Nov 16, 2003, 8:00:50 AM11/16/03
to

"Bernhard Albert" <albe...@web.de> schrieb im Newsbeitrag
news:bp68mu$e76$01$1...@news.t-online.com...

Auch aus dem Grund: Boden flach und nicht wendend bearbeiten. Holst Du
keimfähige Samen von unten nach oben, freuen die sich ;-)
Am besten ist eine flache Bearbeitung um Unkraut zur Keimung anzuregen und
dann noch eine bei Aussaat und Pflanzung um die Unkrautkeimlinge zu ärgern.
Dann immer wieder hacken, hacken, hacken.

Bernhard Albert

unread,
Nov 16, 2003, 9:34:24 AM11/16/03
to
> Auch aus dem Grund: Boden flach und nicht wendend bearbeiten. Holst
Du
> keimfähige Samen von unten nach oben, freuen die sich ;-)
> Am besten ist eine flache Bearbeitung um Unkraut zur Keimung
anzuregen und
> dann noch eine bei Aussaat und Pflanzung um die Unkrautkeimlinge zu
ärgern.
> Dann immer wieder hacken, hacken, hacken.

Das weiß ich doch alles - ich verwende in der Tiefe den Sauzahn und
sonst: Hacken, hacken, hacken, ...

Bei der Grundanlage habe ich allerdings bis zu drei Spatentief rigolt
und dabei Felsen aus dem Boden geholt, die man nur zu dritt anheben
konnte. Etwas tiefgründiger wollte ich es eben doch haben.

Gruß
Bernhard

Bernhard Albert

unread,
Nov 16, 2003, 12:14:13 PM11/16/03
to
Hallo Lutz,

das Folgende versteh ich nicht:

> Beim mähen hüpfen
> trotz des möglichst späten Aussattermins auch mal Frösche vor dem
> Mähwerk weg.

Was säht ihr denn da beim Mähen?

Gruß
Bernhard

Lutz Bojasch

unread,
Nov 16, 2003, 6:17:22 PM11/16/03
to
Bernhard Albert schrieb:

Hallo
kein Wunder, dass Du das nicht verstehst. Ich kann Dir nicht erklären
warum ich statt "Mähtermin" was von Aussaat geschrieben hatte ;)
Gruß Lutz

Monika Cisch

unread,
Nov 17, 2003, 2:16:43 AM11/17/03
to
Hi Frank

> Aber dir ist schon klar, daß auch Regenwürmer Wasser zum
> leben brauchen...

Deswegen buddeln sie sich halt weiter ein, wenn es oben zu trocken wird...

> Da müssen sie aber erst mal da sein und die Dürre dieses
> Jahr überstanden haben...

Meine Regenwuermer koennen Deine Theorie nicht gelesen haben :-) Mir sind
letztens beim Zwiebelstecken einige entgegengekommen, und was fuer fette.

> Geht es hier um den Sommer oder um den Winter? Die Pflanzen
> im Sommer lasse ich gerne wachsen, denn die will ich da haben,
> aber warum man im Winter sinnlos Wasser verdunsten lassen soll
> ist mir nicht ganz klar.

Mein Boden hat Deine Theorie auch nicht gelesen. Der ist da, wo Kroppzeugs
rumliegt und -steht, feuchter als dort, wo die blanke Erde ist.

> Bodenorganismen haben einen eigenen Zyklus, der ist allgemein
> nicht an Jahreszeiten gekoppelt, wenn die Bedingungen stimmen
> dann werden die aktiv und machen garantiert auch im Winter
> keine Pause.

Hmm, und was sind das fuer Bedingungen?

Ellie

unread,
Nov 19, 2003, 9:18:28 AM11/19/03
to
Hi Stefan!

Wenn du dich so gut auskennst: Sag mir doch mal wiso bei meinem Boden
die Schwarzwurzeln, die Möhren und der Rettich sich weigern in die
Tiefen zu gehen.
Bin nicht in Sachsen, ich habe sandigen Lehm, der mir eigentlich icht
so schwer vorkommt.
Anke

Waltraut Hummel

unread,
Nov 20, 2003, 10:21:19 AM11/20/03
to
Hallo Stephan!

Stephan Romahn wrote:

>>Und wie sieht das mit den Regenwürmern aus? Wir verwenden unsere
>>Motorhacke deswegen nicht im Gemüsebeet, weil wir die Metzelei an den
>>Regenwürmern und anderen Tieren vermeiden wollen. Wie siehst Du das?
>
>
> Die tiefe Motorhackerei ist sicher nicht sehr förderlich für die Würmer,
> dafür aber nicht so schlimm wie die Fräse.

Kann ich mir vorstellen! Für den Boden soll das aber doch auch nicht
sooo gut sein, wenn alle Schichten durcheinander gemischt werden. Ein
Bauer mit großen Flächen kann das nicht anders bewerkstelligen, aber
ein Hobbygärtner könnte doch überhaupt darauf verzichten und seine
paar Beete immer nur entsprechend mit Sauzahn oder ähnlichem lockern.
Ich zumindest probiere es auf diese Weise, und noch geht das sehr gut so.

> Wenn Motorhacke, dann wegen der Regenwürmer möglichst früh im Jahr. Dann ist
> der boden noch so kalt, daß die Viecher unter dem Bearbeitungshorizont
> leben.

Bist Du sicher? Bei uns hat es schon ziemliche Frosttage gegeben, aber
sobald man nur einen Zentimeter in die Erde gräbt, stößt man schon auf
Regenwürmer. Die müssten dann doch schon tiefer gewandert sein!

Liebe Grüße

Waltraut

Waltraut Hummel

unread,
Nov 20, 2003, 10:27:11 AM11/20/03
to
Hallo Lutz!

Lutz Bojasch wrote:

> ein paar erwischt es sicher, das würde aber bei jeder Bodenarbeit
> passieren. Im zeitigen Frühjahr sind IMO viele der Regenwürmer auch noch
> tiefer im Boden. Ganz vermeiden kann man Gemetzel nie, machmal ist es
> vor allem ein Problem auf den Biotopen der Naturschutzgruppe. Zwei von
> denen sind feucht und haben größere, tiefe Tümpel. Beim mähen hüpfen
> trotz des möglichst späten Aussattermins auch mal Frösche vor dem
> Mähwerk weg. Bestimmt wird der eine oder andere auch getötet, "tut
> traurig" aber läßt sich leider nicht ändern.

Musst Du denn so große Flächen hacken oder fräsen, dass es mit dem
Lockern des Bodens nicht getan ist? Meine 90 m2 Gemüsebeet schaffe ich
ohne Motorgerät, und in den Blumenbeeten ginge das sowieso nicht.

Heute habe ich bei herrlicher Sonne ungefähr 20 m2 Gemüsebeet
abgeräumt und anschließend gleich gelockert und gejätet. Das hat mir
sehr gut getan! Ein paar Beete stehen voll Gründünger, und so bleibt
mir jetzt nur mehr ein Beet übrig zum Lockern. Wenn das Wetter morgen
auch wieder so herrlich ist, werde ich das sicher schaffen.

Liebe Grüße

Waltraut

Lutz Bojasch

unread,
Nov 20, 2003, 1:13:51 PM11/20/03
to
Waltraut Hummel schrieb:

> Musst Du denn so große Flächen hacken oder fräsen, dass es mit dem
> Lockern des Bodens nicht getan ist? Meine 90 m2 Gemüsebeet schaffe ich
> ohne Motorgerät, und in den Blumenbeeten ginge das sowieso nicht.

Hallo
an Anbaufläche für Gemüse sind das etwa 200qm. Was aber mehr zählt:
Ich habe nicht mehr so große Lust in der Freizeit das zu machen, was
auch so ähnlich die meiste Zeit des Jahre für die Gemeinde mache ;) Es
muss schnell gehen und dabei gute, langanhaltende Wirkung zeigen. Meine
Erfahrungen mit der Motorhacke sind ganz gute, wie schon gesagt. Der
Boden war nach jahrzehntelangem Umgraben tot, jetzt gehts ihm wieder gut ;)

>
> Heute habe ich bei herrlicher Sonne ungefähr 20 m2 Gemüsebeet
> abgeräumt und anschließend gleich gelockert und gejätet. Das hat mir
> sehr gut getan! Ein paar Beete stehen voll Gründünger, und so bleibt
> mir jetzt nur mehr ein Beet übrig zum Lockern. Wenn das Wetter morgen
> auch wieder so herrlich ist, werde ich das sicher schaffen.

Und ich habe heute so cirva 100 Papiertaschentücher vollgerotzt :(
Sch.. Erkältung. (Die hat mich erwischt als ich neulich bei Nieselregen
und Wind Holzpfähle für den Winterdienst gesetzt hatte)
Gruß Lu.. Luuuu.. schiiiee (grummel)

Hannes Birnbacher

unread,
Nov 20, 2003, 2:59:00 PM11/20/03
to
Antwort auf die Nachricht vom 20.Nov 03 19:13 Uhr
von Lutz Bojasch:

>
> Und ich habe heute so cirva 100 Papiertaschentücher vollgerotzt
> :( Sch.. Erkältung. (Die hat mich erwischt als ich neulich bei
> Nieselregen und Wind Holzpfähle für den Winterdienst gesetzt
> hatte) Gruß Lu.. Luuuu.. schiiiee (grummel)

Der Snob. Unsereiner tut sich dafür ne Klorolle hin;-).

Ralf Gutzki

unread,
Nov 24, 2003, 1:12:25 PM11/24/03
to
Ellie schrieb:
> ...>

Hi Anke,

das kann mehrere Gründe haben. Einer ist Bodenverdichtung. Abhilfe
ist tief lockern. Andere Gründe sind Nährstoffmangel oder zu wenig
Sonnenlicht und/oder Stunden. Zu trocken kann auch ein Grund sein.
Oder Schädlinge (Möhrenfliege).

Aber ich denke Du wolltest auf die Bodenlockerung aus :>)
Bei einigen Pflanzen kann es günstig sein da mal zu hacken
oder Vorher mit der Grabegabel eine tiefenlockerung zu machen.
Danach aber darauf achten, dass sich der Boden nicht wieder
Verdichtet. Gründüngung über den Winter und das Laub auf den
Beeten liegen lassen. Regenwürmer fördern und andere buddel
und krabbel Tiere aus dem Komposthaufen dort ausbringen usw...

So einigermassen Zufrieden? :>)

Waltraut Hummel

unread,
Nov 26, 2003, 1:11:39 PM11/26/03
to
Hallo Lutz!

Lutz Bojasch wrote:

> an Anbaufläche für Gemüse sind das etwa 200qm.

Laut Gartenbuch kann man 50 m2 pro Person für Vollversorgung rechnen.
Wieviele Personen musst Du mit diesen 200 m2 versorgen?

Was aber mehr zählt:
> Ich habe nicht mehr so große Lust in der Freizeit das zu machen, was
> auch so ähnlich die meiste Zeit des Jahre für die Gemeinde mache ;)

Das verstehe ich! Und Deine Frau freut die Gartenarbeit nicht?

> muss schnell gehen und dabei gute, langanhaltende Wirkung zeigen. Meine
> Erfahrungen mit der Motorhacke sind ganz gute, wie schon gesagt. Der
> Boden war nach jahrzehntelangem Umgraben tot, jetzt gehts ihm wieder gut ;)

Ich hoffe, dass es unserem Boden auch lange gutgeht, aber er wird ja
erst zwei Jahre bearbeitet. Vorher war jahrzehntelang nur Wiese,
einige Zeit Schafweide und vorher einige Zeit Hühnerauslauf. In meiner
Kindheit weideten auch manchmal die Ochsen des Nachbarn dort.

> Und ich habe heute so cirva 100 Papiertaschentücher vollgerotzt :(
> Sch.. Erkältung. (Die hat mich erwischt als ich neulich bei Nieselregen
> und Wind Holzpfähle für den Winterdienst gesetzt hatte)
> Gruß Lu.. Luuuu.. schiiiee (grummel)

Hoffentlich geht es Dir inzwischen wieder besser!

Mein Mann und ich haben gestern bei Nebel und Nieselregen ein paar
Bäume gepflanzt. Hoffentlich wirkt da der Nieselregen nicht auch so
erkältungsfördernd!

Liebe Grüße

Waltraut
>

Lutz Bojasch

unread,
Nov 26, 2003, 3:43:16 PM11/26/03
to
Waltraut Hummel schrieb:

> Hallo Lutz!
>
> Lutz Bojasch wrote:
>
>> an Anbaufläche für Gemüse sind das etwa 200qm.
>
> Laut Gartenbuch kann man 50 m2 pro Person für Vollversorgung rechnen.
> Wieviele Personen musst Du mit diesen 200 m2 versorgen?

Hallo
was sind schon Statistiken ;) Ich benutze keinen Mineraldünger und
lege auch sonst keinen Wert auf Ertragsmaximierung. Was wir zuviel
haben, geben wir Freunden oder einfach der Nachbarin, dort bekommen wir
dann wieder Stroh und Weizen für unsere Hühner und sie versorgt unsere
Viecher wenn wir mal im Urlaub sind. Das ist so ein kleiner Ausschnitt
"heile Welt" wenn natürlich das Dorfleben auch seine Macken hat. Nun,
wegen der Welt mit Macken haben wir vor 20Jahren die Großstadt Berlin
verlassen ;)

>
> Was aber mehr zählt:
>> Ich habe nicht mehr so große Lust in der Freizeit das zu machen, was
>> auch so ähnlich die meiste Zeit des Jahre für die Gemeinde mache ;)
>
> Das verstehe ich! Und Deine Frau freut die Gartenarbeit nicht?

Sie hat mit der Naturheilpraxis eine Menge zu tun und selten viel Zeit
für den Garten, sie macht aber auch eine Menge udn hat auch Spaß daran.
Wir hatten sogar extra einen kleinen, handlichen Benzinrasenmäher
gekauft weil sich sich mit dem großen nicht traut. Auf die Weise komme
ich wenigstens um das Rasenmähen im Garten herum. Seit 2 Jahren sehe
ich allerdings dunkle Wolken auf mich zukommen, sie hat nämlich den
Finger nicht schnell genug runterbekommen als im Hundesportverein eine
neue Trainerin gesucht wurde und in der letzten Zeit werden nun auch
wieder häufiger Vorträge und Kurse zu Themen um die Heilkunde gefragt.
Tja, mal sehen wie sich das entwickelt :)

> Ich hoffe, dass es unserem Boden auch lange gutgeht, aber er wird ja
> erst zwei Jahre bearbeitet. Vorher war jahrzehntelang nur Wiese,
> einige Zeit Schafweide und vorher einige Zeit Hühnerauslauf. In meiner
> Kindheit weideten auch manchmal die Ochsen des Nachbarn dort.

Eigentlich keine schlechten Voraussetzungen, vielleicht ein bischen
nährstoffarm!? Auf Nutzflächen mal eine Fuhre Stallmist und natürlich
Komposterde machen sich bestimmt gut.

> Mein Mann und ich haben gestern bei Nebel und Nieselregen ein paar
> Bäume gepflanzt. Hoffentlich wirkt da der Nieselregen nicht auch so
> erkältungsfördernd!

In Verbindung mit Wind kanns schon Probleme machen weil man an
kritischen Stellen schnell auskühlt. Falls sowas mal vorkommt, schau mal
auf die Website unter http://www.cyborgs.de/andere/A_FRAMESET.HTM
und lese mal unser Rezept zu "Schmerzen in der Schulter". Auch das hilft
nicht in jedem Fall, aber sehr oft und unglaublich schnell. (nicht nur
bei Schulterschmerzen)
Gruß Lutz

Stephan Romahn

unread,
Nov 27, 2003, 4:48:37 AM11/27/03
to
Hallo,

> > muss schnell gehen und dabei gute, langanhaltende Wirkung zeigen. Meine
> > Erfahrungen mit der Motorhacke sind ganz gute, wie schon gesagt. Der
> > Boden war nach jahrzehntelangem Umgraben tot, jetzt gehts ihm wieder gut
;)

"Tot" bekommst Du den Boden vor allem wenn Du nicht auf GHumusnachschub
achtest. Durch die viele Umgraberei kommt viel Luft in den Boden, der die
Mineralisierung (=Pflanzenverfügbarkeit der Nährstoffe aus dem humsu,
einhergehende mit Humusabbau) fördert. Wenn dann nicht durch Mist, Kompost,
Gründüngung/Belassen von ERnteresten nachschub eingebracht wird, dann ist
die umgraberei und Pflügerei auf Dauer eher bodenverschlechternd.


>
> Ich hoffe, dass es unserem Boden auch lange gutgeht, aber er wird ja
> erst zwei Jahre bearbeitet. Vorher war jahrzehntelang nur Wiese,
> einige Zeit Schafweide und vorher einige Zeit Hühnerauslauf. In meiner
> Kindheit weideten auch manchmal die Ochsen des Nachbarn dort.

Glückwunsch! Von Bodenstruktur und Humusnachlieferung war das sicher nicht
schlecht. Nun immer auf Humusnachschub achten !!!

Stephan Romahn

unread,
Nov 27, 2003, 4:52:05 AM11/27/03
to

Hi Lutz,

> Sie hat mit der Naturheilpraxis eine Menge zu tun und selten viel Zeit
> für den Garten, sie macht aber auch eine Menge udn hat auch Spaß daran.
> Wir hatten sogar extra einen kleinen, handlichen Benzinrasenmäher
> gekauft weil sich sich mit dem großen nicht traut. Auf die Weise komme
> ich wenigstens um das Rasenmähen im Garten herum. Seit 2 Jahren sehe
> ich allerdings dunkle Wolken auf mich zukommen, sie hat nämlich den
> Finger nicht schnell genug runterbekommen als im Hundesportverein eine
> neue Trainerin gesucht wurde und in der letzten Zeit werden nun auch
> wieder häufiger Vorträge und Kurse zu Themen um die Heilkunde gefragt.
> Tja, mal sehen wie sich das entwickelt :)

Dann würde ich an Deiner Stelle eine Schafzucht-/Rasenmähergruppe im
örtlichen BUND initieren ;-)))


>
> > Ich hoffe, dass es unserem Boden auch lange gutgeht, aber er wird ja
> > erst zwei Jahre bearbeitet. Vorher war jahrzehntelang nur Wiese,
> > einige Zeit Schafweide und vorher einige Zeit Hühnerauslauf. In meiner
> > Kindheit weideten auch manchmal die Ochsen des Nachbarn dort.
>
> Eigentlich keine schlechten Voraussetzungen, vielleicht ein bischen
> nährstoffarm!? Auf Nutzflächen mal eine Fuhre Stallmist und natürlich
> Komposterde machen sich bestimmt gut.

Wenn du eine gute alte Wiese umbrichst, dann ich nix mit
Nährstoff-/Humusarmut ;-)

Lutz Bojasch

unread,
Nov 27, 2003, 7:09:07 AM11/27/03
to
Stephan Romahn schrieb:

> Dann würde ich an Deiner Stelle eine Schafzucht-/Rasenmähergruppe im
> örtlichen BUND initieren ;-)))

Hallo
nee, würde nur Ärger machen, wir mögen es garnicht mit dem BUND
verwechselt zu werden. Gestern haben wir, die einzige Naturschutzgruppe
des NABU in Bayern, den 2. Platz von 43 bei einer Umweltpreis-Verleihung
gemacht (Schulter klopf).
Mit Schafen im Garten haben wir das schon mal probiert. Damals sind
beim Nachbarn 6 oder 7 ausgebüchst und fanden unseren Garten ganz
schmackhaft.

> Wenn du eine gute alte Wiese umbrichst, dann ich nix mit
> Nährstoff-/Humusarmut ;-)

Nee, Humus hats sicher genug. Meinst Du aber nicht wenn die Wiese immer
gemäht und abgeräumt worden ist, würden die verbleibenden Nährstoffe zu
gering für eine Nutzfläche sein? Genau so halten wir ja etliche
Standorte nährstoffarm damit sich dort Enzian, Küchenschelle, Orchideen
und Co. heimisch fühlen.

Gruß Lutz

Stephan Romahn

unread,
Nov 27, 2003, 7:38:32 AM11/27/03
to
Hi Lutz,

> nee, würde nur Ärger machen, wir mögen es garnicht mit dem BUND
> verwechselt zu werden.

Ist aber AUCH ein guter Verein ;-)

> Gestern haben wir, die einzige Naturschutzgruppe
> des NABU in Bayern, den 2. Platz von 43 bei einer Umweltpreis-Verleihung
> gemacht (Schulter klopf).

Dann entschuldigt sich der hiesige BUND-Vorsitzende hiermit ob dieser
Verwechslung und klopft Euch kollegial gratulierend auf die Schulter ;-)))

> Mit Schafen im Garten haben wir das schon mal probiert. Damals sind
> beim Nachbarn 6 oder 7 ausgebüchst und fanden unseren Garten ganz
> schmackhaft.

Dagegen sollen intakte Zäune helfen ;-)


>
> > Wenn du eine gute alte Wiese umbrichst, dann ich nix mit
> > Nährstoff-/Humusarmut ;-)
>
> Nee, Humus hats sicher genug. Meinst Du aber nicht wenn die Wiese immer
> gemäht und abgeräumt worden ist, würden die verbleibenden Nährstoffe zu
> gering für eine Nutzfläche sein?

Das kommt immer drauf an, was das für eine Wiese ist. Wenn hinreichend
Leguminosen darauf sind, dann führt das Abräumen sogar zu mehr
Stickstoffanreicherung im Boden als wenn Du das Schnittgurt liegen lässt
oder mulchst.
Neueste Erkenntnisse aus dem dreitätigen Biogärtnerseminar "Boden und
(Grün-)Düngung, von dem ich gestern wiedergekommen bin ;-)

Ralf Gutzki

unread,
Nov 27, 2003, 1:13:16 PM11/27/03
to
Stephan Romahn schrieb:
> ...>

> Das kommt immer drauf an, was das für eine Wiese ist. Wenn
>hinreichend
> Leguminosen darauf sind, dann führt das Abräumen sogar zu mehr
> Stickstoffanreicherung im Boden als wenn Du das Schnittgurt liegen
> lässt
> oder mulchst.
> Neueste Erkenntnisse aus dem dreitätigen Biogärtnerseminar "Boden und
> (Grün-)Düngung, von dem ich gestern wiedergekommen bin ;-)

Hi Stephan,

ah, der Versprochene Bericht :>)
Habt ihr da auch über Rotklee, dass über dem Winter so viel
Stickstoff ins Grundwasser lassen soll, gesprochen?
Und wie schnell kommen die Knöllchenbakterien?

Stephan Romahn

unread,
Nov 28, 2003, 9:45:56 AM11/28/03
to
Hallo Ralf,

> ah, der Versprochene Bericht :>)
> Habt ihr da auch über Rotklee, dass über dem Winter so viel
> Stickstoff ins Grundwasser lassen soll, gesprochen?

Wir haben drei Tage lang über ganz viel gesprochen ;-9
Auch über Klee und Kleegras. Deine Rotklee-Frage hätte ich Dir auch schon
vorher beantworten können :
Stickstoff - egal ob von Rotklee oder woah´nders her, wird nur ausgewachen
wenn es mineralisiert vorliegt und nicht von Pflanzen "gefresen" wird. Im
Winter haben die keinen Hunger. Also sollte auch nicht so viel mineralischer
Stickstoff vorliegen, sondern der sollte organisch im Boden oder in der
Pflanze gebunden sein.
Auswaschung von Stickstoff im Winter aus Leguminosen bekommst Du dann, wenn
Ordnungsfanatiker die Gründüngung/das Klegras zu früh umbrechen und die
organische Masse daraus im warmen Boden durch ncoh vorhandene Bodenaktivität
mineralisert wird. Wenn dann nicht noch stickstoffzehrende Zwischenfrüchte
(Gräser wie Weidelgras z.B. , Senf) oder gärternische Kulturen
Nährstoffbedarf haben, dann fließt der Stickstoff teilweise gen Grundwasser.
Also: Entweder Stickstoff wieder mit Pflanzen vor dem Winter binden oder im
Winter - wenn nichts mehr mineralisiert- oder zum Frühjahr wenn
nährstoffbedarf da ist den Klee umbrechen.

> Und wie schnell kommen die Knöllchenbakterien?

Das hängt ganz von der Leguminosenart und vom Boden ab. Wenn schon massig
Stickstoff vorrätig ist, dann müssen sich auch die Knöllchenbakterien nicht
so sehr in das Zeug legen.
Gemeinhin kommen die Knöllchen aber ziemlich zügig.
Neu war mir aber die Erkenntnis, daß auch bei vermeintlich kümmerlichem
Gründungaufwuchs die Wurzeltiefe und die Wurzelmasse extrem gut sein kann.
Die Wurzel ist fast wichtiger als der grüne Aufwuchs.

Freundliche Grüße

Stephan Romahn
Garten- und Landschaftsarchitekt
--
http://www.srgruenhaus.de
Ökologische Dachbegrünung Know how, Material und Grün aus Naturland

annerkanntem ökologischen Gartenbau


Ralf Gutzki

unread,
Nov 29, 2003, 5:20:55 AM11/29/03
to
Stephan Romahn schrieb:

>
> Hallo Ralf,
>
> > ah, der Versprochene Bericht :>)
> > Habt ihr da auch über Rotklee, dass über dem Winter so viel
> > Stickstoff ins Grundwasser lassen soll, gesprochen?
>...>

> Stickstoff - egal ob von Rotklee oder woah´nders her, wird nur
> ausgewachen
> wenn es mineralisiert vorliegt und nicht von Pflanzen "gefresen"
> wird. ....[und weiter tolle Erklärung geschnipt]...

Hi Stephan,

danke für die tolle Andwort :>*

>...>


> > Und wie schnell kommen die Knöllchenbakterien?
>

>...>


> Gemeinhin kommen die Knöllchen aber ziemlich zügig.

Nochmal Danke :>*

> Neu war mir aber die Erkenntnis, daß auch bei vermeintlich
> kümmerlichem
> Gründungaufwuchs die Wurzeltiefe und die Wurzelmasse extrem gut
> sein kann.
> Die Wurzel ist fast wichtiger als der grüne Aufwuchs.

Dazu fallen mir die Radieschen ein. Da hatte ich mal welche, im
Halbschatten, die hatten viel und schönes Blattgrün als Aufwuchs
aber unten nur kleine Radieschen. Am anderen Ort, war Sonniger,
hatten sie nur spärliche 4 Blätter aber Wallnussgroße Radieschen.
Seither setzte ich nie wieder Radischen in ein Halbschattenbeet.

Ellie

unread,
Dec 7, 2003, 11:39:00 AM12/7/03
to
Ralf Gutzki <ralf_...@hotmail.com> wrote in message news:<3FC24A09...@hotmail.com>...


Hallo!
Hm, einigermaßen, vielen Dank.
Nur: Grabgabel? Ist das die Mistgabel mit den Breitgeklopften Zinken
die wie ein Spaten wirkt, oder dieser superstabile Heurechen der
Biogärtner? Der Punkt ist nämlich der, dass ich letzte Woche nun schon
mit dem Spaten klassisch tief umgegraben habe und nun liegt da die
Scholle. Dicke fette Brocken. Wie kriege ich die jetzt wieder klein?
Ich muss dazu sagen, dass ich hier, wo ich wohne, keine Frostgare
bekomme, da es nicht frieren wird. Hier wirds nur so um die 2 Grad
kalt (Mittelitalien :) ).
Und in dem Jahr in dem ich hier wohne sind mir auch erst ZWEI
Regenwürmer begegnet. Obwohl ich auch schon seit einem Vierteljahr
Kompost drauf habe.
Gibts dazu auch eine Hilfe? Regenwürmer kaufen?
Ciao.
Anke

Stephan Romahn

unread,
Dec 8, 2003, 6:37:16 AM12/8/03
to
Hallo Ellie,

> Hm, einigermaßen, vielen Dank.
> Nur: Grabgabel? Ist das die Mistgabel mit den Breitgeklopften Zinken
> die wie ein Spaten wirkt,

Genau,.

> oder dieser superstabile Heurechen der
> Biogärtner? Der Punkt ist nämlich der, dass ich letzte Woche nun schon
> mit dem Spaten klassisch tief umgegraben habe und nun liegt da die
> Scholle. Dicke fette Brocken. Wie kriege ich die jetzt wieder klein?
> Ich muss dazu sagen, dass ich hier, wo ich wohne, keine Frostgare
> bekomme, da es nicht frieren wird. Hier wirds nur so um die 2 Grad
> kalt (Mittelitalien :) ).

Dann musst Du wohl mit dem Vierzahn drin herumhakcen und drauf herumklopfen
oder Dir eine Motorhakce besorgen.

> Und in dem Jahr in dem ich hier wohne sind mir auch erst ZWEI
> Regenwürmer begegnet.

Dann ist da wohl eher wenig Humus oder Du hast immer in Trockenphasen
"nachgesehen". Regenwürmer halten nämlich Sommerschlaf in tieferen feuchten
Bodenschichten.

> Obwohl ich auch schon seit einem Vierteljahr
> Kompost drauf habe.

Ein Vierteljahr ist gar überhautp keine Zeit. Füttere die Würmer noch einige
Jahre mit oben aufliegender Biomasse; Gründüngung und Mulch.

> Gibts dazu auch eine Hilfe? Regenwürmer kaufen?

"Füttern" und abwarten. Kaufen kannst Du nur Kompostwürmer. Die fühlen sich
in normalem Boden nicht wohl, sondern nur in frischer organischer Masse. Es
gibt entlcos viele verschiedene Regenwurmarten.


Freundliche Grüße

Stephan Romahn
Garten- und Landschaftsarchitekt
--
http://www.srgruenhaus.de
Ökologische Dachbegrünung Know how, Material und Grün aus Naturland

anerkanntem ökologischen Gartenbau


Gerhard Zahn

unread,
Dec 8, 2003, 3:06:34 PM12/8/03
to
Am 7 Dec 2003 08:39:00 -0800 schrieb Ellie:

Hallo,

>Nur: Grabgabel? Ist das die Mistgabel mit den Breitgeklopften Zinken
>die wie ein Spaten wirkt,

genau, das ist eine Grabgabel.

>oder dieser superstabile Heurechen der Biogärtner?

Wat dat denn?

>Der Punkt ist nämlich der, dass ich letzte Woche nun schon
>mit dem Spaten klassisch tief umgegraben habe und nun liegt da die
>Scholle. Dicke fette Brocken. Wie kriege ich die jetzt wieder klein?

Das "klassisch tief Umgraben" halte ich für in Ordnung, denn die
"dicken fetten Brocken" weisen ja wohl eher auf lehmigen bis sehr
lehmigen Sand hin. Schweren Boden wirst du noch einige Jahre umstechen
müssen.

Klein hacken würde ich das Zeugs erst im Frühjahr, sonst hackst du vor
der Beetbestellung nochmal. Und dazu eignet sich am besten ein Krail.
Der sieht aus wie eine Mistgabel, aber die Zinken sind nach ein paar
Zentimetern abgewinkelt. Ein feines Werkzeug!

Wenn der Boden wirklich schwer ist, solltest du ein paar Zentimeter
hoch gewaschenen Sand (mit möglichst wenig Lehmanteil) auftragen und
mit einhacken. Mehrere Jahre nacheinander bringt das bleibende
Bodenlockerung.
Humuszufuhr über Kompost und Gründüngung oder auch mal Rindenhumus
(nicht Rindenmulch) sollte ebenfalls zur Gewohnheit werden.

>Ich muss dazu sagen, dass ich hier, wo ich wohne, keine Frostgare
>bekomme, da es nicht frieren wird. Hier wirds nur so um die 2 Grad
>kalt (Mittelitalien :) ).

Dafür würde ich gerne auf die Frostgare verzichten. :-)

>Und in dem Jahr in dem ich hier wohne sind mir auch erst ZWEI
>Regenwürmer begegnet. Obwohl ich auch schon seit einem Vierteljahr
>Kompost drauf habe.

Um die Regenwürmer wird viel zu viel Getöns gemacht. Mit Gartenland,
das häufig bearbeitet oder gar umgestochen wird, haben's die nicht so
sehr. In Wiesen gibt es dafür und genau deshalb um so mehr.
Wenn du etwas für sie tun willst, dann musst du mit Grünzeugs mulchen,
wo immer es möglich ist.

>Gibts dazu auch eine Hilfe? Regenwürmer kaufen?

Vergiss es. Natur lässt sich nicht erzwingen, muss/will selber werden.

Beste Grüße G e r h a r d

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