Es würde mich mal interessieren was ihr dazu meint: Sollte man gut
abgelagerten Mist in die Beete einschoren (im Winter/Frühjahr) oder
nicht ?
Meinungen, die ich bisher dazu gehört habe:
1.) Ohne Mist geht nix, das gehört jedes Jahr dazu, man spart sich den
Mineraldünger, ......
2.) Mit Mist zieht man nur Wühlmäuse, und anders "Ungeziefer" an etc. an
und verdirbt sich dann seine Ernte.
Was meint ihr dazu ?
Gruß
Georg
> 1.) Ohne Mist geht nix, das gehört jedes Jahr dazu, man spart
> sich den Mineraldünger, ......
>
> 2.) Mit Mist zieht man nur Wühlmäuse, und anders "Ungeziefer"
> an etc. an und verdirbt sich dann seine Ernte.
So ist das - beides ist richtig - frischer Mist lockt allerlei Getier
an - abgelagerter Mist, der schon ordentlich vorkompostiert ist, kann
aufs Beet und nutzt, wobei Mist kein ausgewogener Dünger ist und von
Fall zu Fall mit Kompost ergänzt werden sollte.
Der Mist liegt hoffentlich so geschützt, daß er nicht komplett
ausgewaschen wurde, er sollte im Frühjahr aufs Beet - wenn er schon im
Herbst drauf kommt, macht er das Beet zwar humoser, aber viele
Nährstoffe sind im Frühjahr dann ausgewaschen und stehen nicht mehr
zur Verfügung.
Frischer Pferdemist gehört allerdings unters Frühbeet mit einer
ordentlichen Schicht Erde drauf - das gibt eine prima Fußbodenheizung
für die ersten Anzuchten.
Grüße
Bernhard
--
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redrose
ICQ-49414230
Wer Kompost hat, braucht keinen Mist. Mist ist für einen
Bodenverbesserungseffekt weniger gut als Kompost, da stärker konzentriert, d.h.
man darf nur weniger nehmen um seinen Boden nicht mit Phospor zu überlasten.
Hallo Georg,
Mist ist nicht gleich Mist;-)
Es gibt z.B. Kuhmist, Pferdemist, Schweinmist, Hühnermist und Schafsmist.
Hier kommt es wiederum darauf an, in wie weit er mit Stroh vermischt ist und
wie weit er verrottet ist.
Ich arbeite mit getrocknetem Schafsmist, der für die Bodenverbesserung
meines Sandbodens wirklich hilft. Er löst sich langsam auf, so dass ich ihn
im Herbst an die Sträucher und im zeitigen Frühjahr an die Stauden streuen
kann. Aufs Gemüsebeet kommt er ebenfalls im Herbst, wird aber erst im
Frühjahr untergearbeitet.
Die "richtige" Dosierung ist natürlich sehr wichtig.
MfG Dieter
Wenn es möglich ist, sollte man Mist vorher Kompostieren und ihn dann im
Herbst in die Erde einbringen.Allerdings sollte man im Frühjahr, wo Mist
eingegraben wurde, keine Mohrüben u. keine Zwiebeln sähen.
(Möhrenfliege, Zwiebelfliege)
Wen
Georg Welker schrieb in Nachricht <38765210...@t-online.de>...
Georg Welker schrieb:
>
> Hallo !
>
> Es würde mich mal interessieren was ihr dazu meint: Sollte man gut
> abgelagerten Mist in die Beete einschoren (im Winter/Frühjahr) oder
> nicht ?
>
> Meinungen, die ich bisher dazu gehört habe:
>
> 1.) Ohne Mist geht nix, das gehört jedes Jahr dazu, man spart sich den
> Mineraldünger, ......
>
> 2.) Mit Mist zieht man nur Wühlmäuse, und anders "Ungeziefer" an etc. an
> und verdirbt sich dann seine Ernte.
>
> Was meint ihr dazu ?
>
> Gruß
> Georg
Hallo Georg
Gut abgelagerten Mist kann man als Kompost einsetzen. Vor allem für
Starkzehrer wie Kohl -hier muss er ganz zersetzt sein, da sonst die
Kohlfliege angelockt wird - und Tomaten -hier reicht eine Teilzersetzung
aus- profitieren davon. Karotten sind empfindlich gegen frischen
Stallmist und teilzersetzten Kompost. Sie bilden häufig gegabelte
Wurzeln, auch wird die Möhrenfliege angelockt. Flüssiger Dung eignet
sich hervorragend zur Belebung alter, tragmüder Obstbäume. Man wirft
eine Schaufel reifen Dung (oder Kompost) in einen Eimer mit Regenwasser,
rührt gut um, so dass eine teefarbene Flüssigkeit entsteht. Nochmals
ziehen lassen, Löcher in den Boden im Bereich der Kronentraufe bohren
und Brühe im zeitigen Frühjahr in die Löcher gießen. Je nach Größe der
Bäume 1o-20 Liter pro Baum.
Eigentlich würde ich Dir aber zunächst mal eine Bodenprobe empfehlen,
hiermit erhälst Du einen wertvollen Hinweis zum Zustand Deines
Gartenbodens. Ich hatte vor 3 Jahren -nach Übernahme meines Gartens-
meine "Bescherung", vom Untersuchungsinstitut wurde mir scherzhaft die
Anmeldung meines Gartens als Phosphatmine angeraten. Schau Dir mal
www.naturnah.com/Seite34.htm an, auf dieser Seite wird eine Bodenprobe
gut erklärt. Übrigens kann man auch mit Kompost total überdüngen. Häufig
bieten Obst-und Gartenbauvereine Untersuchungen an, dann sind sie recht
preisgünstig.
Gruss Bernhard
> kein Mist, da Gefahr der Überdüngung.
Diese Aussage finde ich eindeutig zu radikal.
Wenn ich nicht vorkompostierten Mist (frischer gehört nur unters
Frühbeet) auf das Kartoffelbeet gebe, dann habe ich so gut wie keine
Kartoffeln - was ordentliches an Grunddüngungen braucht es schon - wir
haben in unserem Garten einen eher nährstoffarmen Boden - regelmäßige
Bodenproben halten uns von den ärgsten Fehlern ab. Aber gerade habe
ich wieder ein Ergebnis zurückbekommen, daß zeigt, selbst dort wo im
letzten Jahr dosiert mit Mist gedüngt wurde, da ist heuer der rechte
Platz für Schwachzehrer - eine Zuchini, der Kohl, die Kartoffeln, die
Gurken , ... die kämen dort nicht zu Erträgen. Und wer baut schon an
ohne auch ernten zu wollen?
> Wer Kompost hat, braucht keinen Mist. Mist ist für einen
> Bodenverbesserungseffekt weniger gut als Kompost, da stärker
> konzentriert, d.h. man darf nur weniger nehmen um seinen Boden
> nicht mit Phospor zu überlasten.
Kompost ist wegen der Konzentration einiger Stoffe das pure Gift bei
Baumpflanzungen, da sagt die Baumschülerin "Kompost - der äzt Dir jede
Wurzel weg", andererseits mangelt es dem Kompost so eklatant an
Stickstoff, wenn man nicht rechtzeitig für entsprechenden Ausgleich
gesorgt hat, daß er dem Boden bei der Ausbringung noch Stickstoff
entzieht.
Für die richtige Kompostierung braucht es eine Einheit Stickstoff auf
je 30 Einheiten Kohlenstoff. Wer also viel Laub (50:1), Getreidestroh
(50-150:1), Schreddergut (150-350:1), Sägemehl (511:1), Baumrinde (450-
500:1) ... hat der braucht auch entsprechende Stickstoffgaben. Mist
frischer Kot von landwirtschaftlichen Tieren hat 15 Einheiten
Kohlenstoff auf eine Einheit Stickstoff, Getreidestroh hat 50-150
Einheiten Kohlenstoff auf eine Einheit Stickstoff. Schon wenn der Kot
nur zur Hälfte mit Stroh gemischt wird, kann also schon ein für die
Rotte nicht mehr ideales Verhältnis entstehen. Einen ordentlichen
Mistkompost erhält man also nur, wenn man satten Mist mit nicht zu
hohem Strohanteil sechs Monate aufsetzt - der ist dann ziemlich ideal
in der Zusammensetzung für Starkzehrer. Zurückschrecken aber muß man
vor Mist also nur solange er ganz frisch ist.
In den Kompost gehört bei niedrigen Stickstoffgehalten zur Ergänzung
Horn- und Blutmehl, sowei Schaf-, Ziegen-, Kaninchen- und
Schweinemist. Hilfreich können auch Jauchen aus Brennesseln oder
Kuhmist sein. KEINESFALLS gehört KAKLK hinein, denn Kalk ENTBINDET den
Stickstoff - der steht dann bei der Rotte NICHT mehr zur Verfügung.
So sieht es üblicherweise im Kompost aus, wenn man keine
stickstoffarmen, also fast nur frische Sachen aufsetzt: Grünmasse aus
frischen Gartenabfällen (7:1), Rasenschnitt (12:1), Stroh von
Hülsenfrüchten (15:1), Luzerne (15-25:1), Küchenabfälle (23:1),
Kartoffelkraut (25:1), frische Fichtennadeln (30:1).
Wir haben mal einen Vergleichstest gemacht - wir hatten auf einem Beet
von 3 Quadratmetern ohne Mist einen halben fünf Liter Eimer
Frühkartoffeln - vom Beet mit Mist hatten wir pro Quadratmeter einen
gehäuften Eimer. Beim einen Beet mickerten die Kartoffelpflänzchen und
die Schnecken frassen das Laub fast schneller als es nachwachsen
konnte. Beim anderen standen sie kräftig und gesund. Beide Beete waren
vorher eins - der Bodenzustand beider Beete war gleich. Dann haben wir
nach der Ernte der Kartoffeln noch Rosenkohl auf das Beet gepflanzt,
im nächsten Jahr dann bei nur noch mäßiger Gabe von mit Mist,
Schredder und Grasschnitt aufgesetztem Kompost Mittelzehrer und im
dritten Jahr waren die Erbsen ohne Düngergaben voll dabei - dabei
mögen die Stickstoff nun wirklich nicht.
Von überdüngung oder einseitiger Düngung auch damals bei der folgenden
Bodenprobe keine Spur - wir haben da mal eine Weile viel Geld in
Untersuchungen investiert, um das Gefühl für die Sache zu bekommen.
Ansonsten ist Mist keineswegs gleich Mist - Mist wird ganz
unterschiedlich eingesetzt und hat sehr weit auseinandergehende
Inhaltsstoffe.
Besonders stickstoffhaltig ist Schaf- und Ziegenmist.
Viel Stickstoff enthalten aber auch Rinderdung, Pferdemist und
Geflügelmist.
Besonders phosporhaltig ist Geflügelmist.
Besonders kalihaltig sind Rinderdung, Schweinemist und
Geflügel-/Vogelmist.
Schweinemist ist stickstoffarm.
Bei hitzigem Mist wie Pferdemist, Schafs-/Ziegen-/Kaninchenmist und
Geflügelmist wird der Stickstoff besonders schnell umgesetzt. Deshalb
ist Pferdemist prima als Fußbodenheizung für das Frühbeet und der
meist sehr konzentrierte Geflügelmist prima zur Verjauchung und als
Flüssigdünger geeignet. Schaf- / Ziegen- / Kaninchenmist beschleunigen
die Rotte im Kompost. Besonders Geflügelmist kann frisch an der
Pflanze Verbrennungen verursachen.
Natürlich sollte auch der stickstoffarme Schweinemist kompostiert
werden.
Marie Luise Kreuter und andere empfehlen frischen Mist, wenn er nicht
vorher kompostiert wird nur dünn im Herbst auf die Beete aufzubringen,
damit er dort gut verrotten kann, bis man mit den ersten Aussaaten und
Pflanzungen beginnt.
Grüße
Bernhard
Hallo Georg,
>Es würde mich mal interessieren was ihr dazu meint: Sollte man gut
>abgelagerten Mist in die Beete einschoren (im Winter/Frühjahr) oder
>nicht ?
da hast du ein Mist-Thema angerührt....:-)
Wieviel mehr Menschen wären wohl weltweit verhungert, gäbe es nicht
Mist aller Art? Auf die Idee zu kommen, nach Jahrhunderte langer
Mistnutzung, Mist nicht zu nutzen, können eigentlich nur Nomaden
kommen...
Mist - richtig angewendet versteht sich - dürfte einer der besten
Bodenverbesserer überhaupt sein.
Aber: Er sollte mehr sein als - selbstverständlich - gut abgelagert.
Er sollte nämlich mit lehmigem Erdzusatz kompostiert werden. Das
predigte schon der alte Alwin Seifert. Sonst wäscht sich zuviel
Nährstoff aus, besonders der gar nicht so reichlich enthaltene
Stickstoff. Den rät der alte Mücke sogar zu ergänzen, wenn der
aufzusetzende Mist sehr strohhaltig ist. Ist auch wieder logisch.
Und besonders die Biobauern achten darauf, dass der Mist keinesfalls
schon im Herbst untergegraben wird. Er ist vielmehr im Frühjahr nur
oberflächlich einzuarbeiten - wie Kompost halt auch...
Jo. Und Kalk darf im zeitlichen Zusammenhang mit Mist auch nicht in
den Boden, sonst entweicht der Stickstoff zum großen Teil in die Luft.
>Meinungen, die ich bisher dazu gehört habe:
>1.) Ohne Mist geht nix,
Das ist maßlos übertrieben. Es gibt genug viehlose Betriebe, die ohne
Mist auskommen müssen. Es gibt ja genug Mineraldünger.
Aber mit Mist geht's halt dem Boden u damit den Pflanzen besser.
Sonst würde sich der alte Obstbauer in Südtirol, der mit allen
(Dünge-) Wassern gewaschen ist, nicht die Arbeit machen, jedes zweite
Jahr seine Obstplantagen per Seitenmiststreuer mit Rindermist zu
versorgen.
>das gehört jedes Jahr dazu,
Ist auch übertrieben. Alle zwei, drei Jahre reicht.
Und ohne Bodenuntersuchung zwischendurch weiß man ohnehin nicht wo
hinten u vorne ist.
>man spart sich den Mineraldünger, ......
Hm. Im ersten Jahr schon, aber dann....
In Obst & Garten fand ich dazu folgendes:
oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo
In der Regel wird je qm zwischen 1 u 5 kg Mist ausgebracht. Der Anteil
organischer Substanz im Stallmist beträgt 20 bis 25 %.
In 1 kg Stallmist sind folgende Nährstoffmengen enthalten:
4 - 6 g N, 3 - 4 g P u 6 - 8 g K.
Der organische N-Anteil beträgt 80 %, davon 10 - 20 % Ammonium-N.
Bei der Ausbringung entstehen je nach Temperatur u Dauer bis zur
Einarbeitung N-Verluste von 5 - 20 %. (Mist-Kompost kommt da besser
weg!)
Die genannten Mengen können je nach Mistzusammensetzung erheblich
schwanken.
Der mit dem Mist ausgebrachte Stickstoff wird im ersten Jahr nach der
Ausbringung zu einem Drittel ausgenutzt. Dies entspricht bei einer
Ausbringung von 3 kg/qm einer Rein-N-Menge von 5 - 8 g/qm.
Vom Phosphat steht, bezogen auf 1 kg Stallmist 0,5 bis 1 g u von
Kalium 3 - 5 g im Jahr nach der Ausbringung den Pflanzen zur
Verfügung.
Bei einer Gabe von 3 kg/qm Stallmist in Verbindung mit der
Nachlieferung aus dem Boden sind die Nährstoffe für eine
Kopfsalatkultur ausreichend. (Auf die Idee, vor Kopfsalat Mist
auszubringen, wäre ich allerdings nicht gekommen).
Je nach Nährstoffversorgungsstufe können in den Jahren bis zur
nächsten Stallmistgabe P- u K-Gaben in genau dosierter Menge
erforderlich werden.
00000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000
Siehste, da braucht man dann halt doch wieder Mineraldünger in Form
von P u K oder Kompost für beides....
>2.) Mit Mist zieht man nur Wühlmäuse,
Dass Wühlmäuse zB häufig dort vorkommen, wo Schafe weiden u etwas
fallen lassen, muß noch lange nicht heißen, dass sie wg des Mistes da
sind. Weshalb auch. Mistfresser sind sie ja nicht. Nur Mistviecher.
>und anders "Ungeziefer" etc. an
>und verdirbt sich dann seine Ernte.
Na ja, dass man Schwachzehrer u Wurzelgemüse nicht mit Mist versorgt,
u schon gar nicht mit zu frischem, sollte sich bis zum dümmsten
Bauern herumgesprochen haben. Aber der hat ja längst aufgeben
müssen....
>Was meint ihr dazu ?
Hm. Ich meine, dass es eine wunderbare Sache ist, dass für heuer
wieder einmal ein halber cbm Mistkompost fertig ist, bzw. das, was
nach einem Jahr davon übrig ist.
Da werden sich meine Gurken, Tomaten, Kohlarten, der Lauch u die Rosen
usw. freuen.:-)
Beste Grüße G e r h a r d
Hallo Bernhard!
>eva4...@aol.com (Eva4tinto ) meinte am 08.01.00 im Brett /DE/REC/
>GARTEN zum Thema "Re: Mist oder nicht Mist ?":
>
>> kein Mist, da Gefahr der Überdüngung.
>
>Diese Aussage finde ich eindeutig zu radikal.
Wieso? Die ist doch nur gründlich.:-)
Schließlich besteht bei jedem Düngen die Gefahr der Überdüngung.
Dafür kann aber der Dünger nichts, sondern nur die Leute, die man
besser nicht mit dem Düngen beauftragen sollte....:-)
>
>Kompost ist wegen der Konzentration einiger Stoffe das pure Gift bei
>Baumpflanzungen, da sagt die Baumschülerin "Kompost - der äzt Dir jede
>Wurzel weg", andererseits mangelt es dem Kompost so eklatant an
>Stickstoff, wenn man nicht rechtzeitig für entsprechenden Ausgleich
>gesorgt hat, daß er dem Boden bei der Ausbringung noch Stickstoff
>entzieht.
Damit wirst du aber einige ins Grübeln gebracht haben...:-)
Und das Folgende hätte ich nicht schöner singen können,
>Für die richtige Kompostierung braucht es eine Einheit Stickstoff auf
>je 30 Einheiten Kohlenstoff. Wer also viel Laub (50:1), Getreidestroh
>(50-150:1), Schreddergut (150-350:1), Sägemehl (511:1), Baumrinde (450-
>500:1) ... hat der braucht auch entsprechende Stickstoffgaben. Mist
>frischer Kot von landwirtschaftlichen Tieren hat 15 Einheiten
>Kohlenstoff auf eine Einheit Stickstoff, Getreidestroh hat 50-150
>Einheiten Kohlenstoff auf eine Einheit Stickstoff. Schon wenn der Kot
>nur zur Hälfte mit Stroh gemischt wird, kann also schon ein für die
>Rotte nicht mehr ideales Verhältnis entstehen. Einen ordentlichen
>Mistkompost erhält man also nur, wenn man satten Mist mit nicht zu
>hohem Strohanteil sechs Monate aufsetzt - der ist dann ziemlich ideal
>in der Zusammensetzung für Starkzehrer. Zurückschrecken aber muß man
>vor Mist also nur solange er ganz frisch ist.
>
>In den Kompost gehört bei niedrigen Stickstoffgehalten zur Ergänzung
>Horn- und Blutmehl, sowei Schaf-, Ziegen-, Kaninchen- und
>Schweinemist. Hilfreich können auch Jauchen aus Brennesseln oder
>Kuhmist sein. KEINESFALLS gehört KAKLK hinein, denn Kalk ENTBINDET den
>Stickstoff - der steht dann bei der Rotte NICHT mehr zur Verfügung.
>
>So sieht es üblicherweise im Kompost aus, wenn man keine
>stickstoffarmen, also fast nur frische Sachen aufsetzt: Grünmasse aus
>frischen Gartenabfällen (7:1), Rasenschnitt (12:1), Stroh von
>Hülsenfrüchten (15:1), Luzerne (15-25:1), Küchenabfälle (23:1),
>Kartoffelkraut (25:1), frische Fichtennadeln (30:1).
deshalb ließ ich es einfach nochmal so deutlich stehen....:-)
Langer Rede kurzer Sinn: Von nix kommt nix...:-)
>Marie Luise Kreuter und andere empfehlen frischen Mist, wenn er nicht
>vorher kompostiert wird nur dünn im Herbst auf die Beete aufzubringen,
>damit er dort gut verrotten kann, bis man mit den ersten Aussaaten und
>Pflanzungen beginnt.
Da wäre ich voll dagegen, da bis zum Saisonbeginn viel zu viel von der
Kostbarkeit Mist ausgewaschen wird.
damit habe ich folgendes gemeint:
Kompost und Mist nimmt man ja vor allem zur Bodenverbesserung. Die Menge, die
man verwenden kann, ist durch die Menge des Nährstoffes begrenzt, der nicht
zuviel gegeben werden darf (die Böden vor allem im Gemüsegarten sind aber
häufig schon durch jahrelange Mist- und Kompostgaben überversorgt). Da die
Nährstoffe im Mist etwa doppelt so konzentriert sind wie im Kompost, kann man
also nur etwa die Hälfte nehmen.
Außerdem sollte man ja zuerst mal schauen, daß man seinen Gartenkompost im
Garten unterbringt und damit den natürlichen Kreislauf schließt.
Eva :-)
> Kompost und Mist nimmt man ja vor allem zur Bodenverbesserung.
> Die Menge, die man verwenden kann, ist durch die Menge des
> Nährstoffes begrenzt, der nicht zuviel gegeben werden darf
> (die Böden vor allem im Gemüsegarten sind aber häufig schon
> durch jahrelange Mist- und Kompostgaben überversorgt). Da die
> Nährstoffe im Mist etwa doppelt so konzentriert sind wie im
> Kompost, kann man also nur etwa die Hälfte nehmen.
Im Wurmkompost aus der Wurmkiste ist das umgekehrt, in Kompost der
immer abgedeckt war, der also nicht ausgewaschen ist, kann die
Konzentration der Nährstoffe durchaus höher sein als im Mist. Also
z.B. im Thermokomposter der nur mit nährstoffreichen Abfällen versorgt
wurde. Auch Mist der drei Monate aufgesetzt war, ist im übrigen schon
ein stückweit ausgewaschen - der verliert also auch an Nährstoffen.
Für den normal aufgesetzten Kompost im Verhältnis zu frischem
Stallmist, hast Du allerdings recht.
Grüße
Bernhard
Eva4tinto schrieb:
> kein Mist, da Gefahr der Überdüngung.
>
> Wer Kompost hat, braucht keinen Mist. Mist ist für einen
> Bodenverbesserungseffekt weniger gut als Kompost, da stärker konzentriert, d.h.
> man darf nur weniger nehmen um seinen Boden nicht mit Phospor zu überlasten.
>
> Eva
> http://www.hobbygarten.de
>Probe aus Kaltern
Hallo!
Ssssssso, aus Kaltern ist der Herr Lehrer 1.
Na dann lass uns mal wissen, was Südtiroler Obstbauern so veranstalten
um die Bodenmüdigkeit zu vermeiden, wenn sie eine Apfelplantage roden
u wieder mit Äpfeln aufforsten.
Und schon hast du dich verdient gemacht.
Gerhard ŠżŠ
Hallo Bernhard,
>> Kompost und Mist nimmt man ja vor allem zur Bodenverbesserung.
jo, manche Leute denken dabei immer noch in erster Linie an Düngung im
Sinne von Stickstoffdüngung, was durchaus etwas neben der Sache liegt.
>> Die Menge, die man verwenden kann, ist durch die Menge des
>> Nährstoffes begrenzt, der nicht zuviel gegeben werden darf
Jo. Wobei sich die erforderliche Menge daraus errechnet, was
einerseits noch im Boden ist u was andererseits von der Folgekultur
verlangt wird. Wie aber soll Mensch rechnen, wenn er sich jeglicher
Bodenanlyse entzieht....
>> (die Böden vor allem im Gemüsegarten sind aber häufig schon
>> durch jahrelange Mist- und Kompostgaben überversorgt).
Vonwegen. Das war einmal. Zumindest in den hiesigen Kleingärten im
Stadtbereich wurden vor ca. 10 Jahren auch häufig überhöhte (aber
keineswegs gleich vielfach überhöhte) Phosphor- und/oder Kaliwerte u
auch pH-Werte festgestellt. Dann hat sich der Stadtverband gleich ein
eigenes Labor zugelegt u ist damit finanziell ziemlich auf die Scheibe
gefallen.
Kaum hatten nämlich die Kleingärtner von den möglichen Überdüngungen
mit bestimmten Nährstoffen Lunte gerochen u sich diese durch diverse
Untersuchungen bestätigen lassen, war nix mehr mit Überdüngung.
Inzwischen ist es umgekehrt: Es werden am laufenden Band nur noch
fehlende Nährstoffe bestätigt, weil sich alle bei der Düngung
allzusehr zurückhalten.
Es ist halt eine bleibende Schwierigkeit, annähernd den goldenen
Mittelweg zu finden.....
>>Da die
>> Nährstoffe im Mist etwa doppelt so konzentriert sind wie im
>> Kompost, kann man also nur etwa die Hälfte nehmen.
Hm. Also da habe ich Angaben von Höhne/Wilhelm, die nix von doppelten
Nährstoffkonzentrationen wissen wollen:
In Gewichts-Prozenten: N P K Mg
Mist 0,5 0,3 0,6 0,1
(Mischung aus Rinder- u
Pferdedung)
Kompost 0,5 0,3 0,4 +
Wenn der düngende Gärtner also in Gewicht denkt u nicht schaufelweise,
kann er nicht viel falsch machen. Für Kompost habe ich aber auch schon
0,3 % N gelesen, kommt wohl auf die Mischung, Aufdüngung u den
Reifegrad an. Marion A. hat es dagegen bei Schafmist etwas dicker, da
sollen 0,8 % N drin sein.
>Im Wurmkompost aus der Wurmkiste ist das umgekehrt, in Kompost der
>immer abgedeckt war, der also nicht ausgewaschen ist, kann die
>Konzentration der Nährstoffe durchaus höher sein als im Mist.
Das meinte auch schon Alwin Seifert, der davon berichtet, man habe in
Wurmkompost xfach stärkere Nährstoffkonzentrationen gemessen als in
bester Gartenerde (N 7-fach, K 3-fach, P 2-fach, Ca 2-fach, Mg
6-fach).
Das muss uns aber in keinster Weise beunruhigen, denn in Wurmerde sind
die Nährstoffe angeblich bestens in Form von "Dauerhumus" gebunden u
außerdem gibt's halt davon nur ganz winzige Schaufeln voll....
Du meintest am 21.01.00 im Brett /DE/REC/GARTEN zum Thema "Re: Mist
oder nicht Mist ?":
> Hallo Bernhard,
> >> Kompost und Mist nimmt man ja vor allem zur
> >> Bodenverbesserung.
> jo, manche Leute denken dabei immer noch in erster Linie an
> Düngung im Sinne von Stickstoffdüngung, was durchaus etwas
> neben der Sache liegt.
Das Zitat und alles was Du dann zitierst, war aber nicht von mir.
> >Im Wurmkompost aus der Wurmkiste ist das umgekehrt, in
> >Kompost der immer abgedeckt war, der also nicht ausgewaschen
> >ist, kann die Konzentration der Nährstoffe durchaus höher
> >sein als im Mist.
Nur das war von mir.
Grüße
Bernhard
Hm, also in meinen Unterlagen habe ich andere Zahlen. Und die Aussage daß
Stallmist wesentlich nährstoffreicher ist, habe ich auch schon in mehreren
Vorträgen von Bodenkunde-Fachleuten gehört. .. Ich will aber nicht auf Recht
beharren, denn ich hab die Untersuchungen nicht selbst gemacht und kann auch
nicht für deren Richtigkeit garantieren. Klar ist auf jeden Fall, daß es eben
beim Kompost auf die Ausgangsmaterialien ankommt und auch beim Mist auf die
Tierart, Einstreu o.ä.
Nur zur Info meine Zahlen in %
N P2O5 K2O
Stallmist 0,4 0,2 0,5
Kompost 0,3 0,1 0,3
(Als beschränkend wird bei beiden der Phosphat und Kali-Gehalt angesehen) Mag
sein, daß es bei Euch bereits zu einer Unterversorgung des Bodens gekommen ist,
bei uns hier in Bayern hab ich noch nicht davon gehört, sondern nur von
überhöhten Phosphat- und Kali-Werten in den Gemüsegärten. Tja, was wirklich im
eigenen Garten los ist, weiß man erst, wenn man seinen Boden untersuchen läßt
(und am besten auch gleich den Kompost)
Schönen Sonntag
Eva :-)
http://www.hobbygarten.de/garten/boden.htm