MfG
Herbert
> Der Vorbesitzer erklärte mir, das es sich hierbei um eine
> Felsenbirne handelt. Meine Tochter sammelt beim Spielen
> oft die heruntergefallenen Früchte ein.
> Sind diese Früchte giftig (wenn man sie berührt oder isst) ?
Wenn es denn eine Felsenbirne ist, sind die Früchte essbar.
Sie schmecken so ein Bisschen nach Heidelbeeren. Nicht
sehr süß, aber gar nicht mal schlecht.
Also: Keine Bedenken, und guten Appetit.
Gruß
Jochen
aus Felsenbirne läasst sich auch Marmelade machen. Ist sehr aromatisch
Peter
Anni Rathke schrieb:
Wenn es eine Felsenbirne ist, dann brauchst du dir keine Sorgen zu machen.
Die Frage ist nur, ob es wirklich eine Felsenbirne ist. Könntet du nicht
einige Fotos von Früchten, von Blättern und vom Gesamtbusch ins Netz
stellen und den Link hier posten?
Unsere Felsenbirne ist schon seit ca. 2 Wochen abgeerntet (von den Vögeln,
ich habe wieder nicht viel abbekommen). Und die Beeren hätte ich kleiner
als 10mm geschätzt. Aber vielleicht schätze ich auch falsch, und außerdem
gibt es verschiedene Sorten.
Oder du benutzt einfach die Bilder-Suche von Google und schaust selber nach.
Bye,
Robert
Hallo Herbert,
mich wundert schon, dass da uni sono auf essbar und genießbar getippt
wird...
Da ich auf diesem Sektor noch völlig blind bin, habe ich mir einen
dicken Wälzer dazu zugelegt und darin meinen die Verfasser (Roth -
Daunderer - Kormann):
"Inhaltsstoffe: Weitgehend unbekannt, vermutlich Cyanglykoside in den
Samen.
Vergiftungserscheinungen: Vorwiegend ein- bis siebenjährige Kinder
nehmen die Früchte auf. Bei zerkautem Samen wurden bei 10 % Symptome,
davon Magen- und Darmbeschwerden 80 %, Fieber 30 % beobachtet; die
Symptome sind harmlos und müssen nur in ausnahmefällen behandelt werden.
(Es ist anzunehmen, daß die "Vergiftungen" teilweise auf den Verzehr
unreifer Früchte zurückzuführen sind.
Gefährlichkeit: Allenfalls mindergiftig.
Anfragen bei Giftinfomationszentralen zu amelanchier ovalis: 85."
Leider steht da nicht, für welchen Zeitraum oder welches Jahr die 85
Anfragen gezählt wurden.
Hm. Jetzt kannst du ja mal mit deiner Tochter eine Abmachung treffen.:-)
Beste Grüße G e r h a r d
Hallo Gerhard,
> mich wundert schon, dass da uni sono auf essbar und genießbar getippt
> wird...
Nicht getippt, sondern nachgelesen. Höchsten abgetippt ;-)
|Amelanchierfruechte eignen sich fuer die Zubereitung von Gelee, Sirup,
|zum Heisseinfuellen und Tiefkuehlen.
|is know variously as serviceberry, sarviceberry, sarvistree, shadbush,
|Juneberry, Mespilus, grape pear, swamp sugar pear, bloody choke-berry.
|The name Amelanchier is said to derive from the honey-tasting berries.
|These berries are actually quite good in preserves etc., but are rarely
|used because they are so quickly eaten by birds.
http://www.sln.potsdam.ny.us/juneberries.html
> "Inhaltsstoffe: Weitgehend unbekannt, vermutlich Cyanglykoside in den
> Samen.
cyanogene Glycoside
Ähnliche Glykoside findet man auch in den Samen von Aprikosen,
Kirschen, Zwetschgen und Pfirsichen. Bei der Konfitürenherstellung
werden die Kerne oft bewusst aufgebrochen, um das herbe Aroma
der Glycoside freizusetzen.
Also gebt euren Kindern keine Kirschen, Zwetschgen, Aprikosen
oder Pfirsiche. Alles Giftig. Vor allem die böse Kirschmarmelade!
> (Es ist anzunehmen, daß die "Vergiftungen" teilweise auf den Verzehr
> unreifer Früchte zurückzuführen sind.
Das vermute ich auch.
Gruß
Jochen
> Anfragen bei Giftinfomationszentralen zu amelanchier ovalis: 85."
>
> Leider steht da nicht, für welchen Zeitraum oder welches Jahr die 85
> Anfragen gezählt wurden.
Und leider steht vermutlich auch nirgendwo, weshalb die Anfragen erfolgten -
sprich ob Vergiftungen vorlagen oder nur solche befürchtet wurden. Ich habe
gerade wieder in einem Fernsehbeitrag gesehen, dass Kinder maximal zwei
Kirschkerne schlucken dürfen. Danach könne die Menge der Blausäure, die im
Verdauungstrackt aus den Kernen extrahiert wird, dem Kind ernstlich schaden.
Demnach bin ich schon eine Weile ziemlich tod.
Gruß
Bernhard
> mich wundert schon, dass da uni sono auf essbar und genießbar getippt
> wird...
Das muss nicht wundern, die Amelanchier Arten werden in Norddeutschland
gerne als Korinthenersatz verwendet, in ganz Deutschland zu Marmeladen und
Aufgesetztem verarbeitet, in Nordamerika traditionell von Indianern genutzt
und in Publikationen zu Wildobst u.a. in der entsprechenden Sortenliste des
Bundessortenamtes sehr gelobt. Dort ist keine giftige Art erwähnt. Anders
als beispielsweise bei der Berberitze.
Gruß
Bernhard
Seufz... wie wahr!
...vor allem die Jungamseln und Jungmeisen. Sieht witzig aus, wenn diese
tolpatschigen Federbälle an viel zu dünnen Zweigen balancieren... :-)
> cyanogene Glycoside
> Ähnliche Glykoside findet man auch in den Samen von Aprikosen,
> Kirschen, Zwetschgen und Pfirsichen. Bei der Konfitürenherstellung
> werden die Kerne oft bewusst aufgebrochen, um das herbe Aroma
> der Glycoside freizusetzen.
>
> Also gebt euren Kindern keine Kirschen, Zwetschgen, Aprikosen
> oder Pfirsiche. Alles Giftig. Vor allem die böse Kirschmarmelade!
Na ja, bei Steinobst ißt man aber normalerweise die Kerne nicht mit. Und
wenn doch, so sind sie noch im 'Stein'. Für Kirschmarmelade habe ich
gestern allerdings Kerne mit dem Hammer bearbeitet. Vermutlich viiieel zu
viele, andererseits nur sehr kurz ausgekocht, daher ist nur wenig
Bittermandelgeschmack (und damit die Gycoside) rübergekommen.
Ich hege keinen Zweifel, daß die Kerne in Felsenbirnen ebenfalls diese
cyanogenen Verbindungen enthalten, aber in deutlich geringeren Mengen als
z.B. Aprikosenkerne.
>> (Es ist anzunehmen, daß die "Vergiftungen" teilweise auf den Verzehr
>> unreifer Früchte zurückzuführen sind.
Was bei sehr vielen Früchten ähnlich sein dürfte.
Bye,
Robert
> Na ja, bei Steinobst ißt man aber normalerweise die Kerne nicht mit. Und
> wenn doch, so sind sie noch im 'Stein'.
Aber auch die Felsenbirnenkerne sind ja klein, ziemlich hart und vor allem
bitter. Die werden auch kleinen Kindern kaum schmecken. Unzerkaut
verlassen sie den Verdauungstrakt dann völlig unversehrt ;-)
Gruß
Jochen
Ich bin auch tod, ich nehme an die haben den unmöglichen Fall angenommen dass
Kinder die Steine zerbeissen und die Samen zerkauen.
Ernst
--
Was ist TOFU? Wieso finden die anderen meine Artikel schwer zu lesen?
TOFU steht für "Text Oben, Fullquote Unten". Das ist eine Unart, die einen
nicht nur in dieser Newsgroup, sondern im ganzen Netz unbeliebt macht.
Lies "Wie zitiere ich im Usenet?": http://www.afaik.de/usenet/faq/zitieren/.