bitte nicht hauen, ich meine, dass dieses Thema schon mal diskutiert
wurde. Aber vielleicht habe ich in groups falsche Suchbegriffe
eingegeben, in der FAQ habe ich auch nichts gefunden:
Meine Tomatenpflanzen wachsen mir fast über den Kopf, sie stoßen schon
gegen das Dach des Foliengewächshauses. Kann ich die jetzt einfach oben
kappen? Bei meiner Suche habe ich beim Thema "Ausgeizen" gelesen, dass
man wegen einer Infektionsgefahr keine Schere nehmen sollte. Na ja, für
die Finger sind die Triebe jetzt zu dick ...
Gruß
Matten
> Meine Tomatenpflanzen wachsen mir fast über den Kopf, sie stoßen schon
> gegen das Dach des Foliengewächshauses. Kann ich die jetzt einfach
> oben kappen?
Das kannst du. Für die Ernährung der Früchte ist es allerdings
günstiger, wenn du dort oben nur die neuen Blütenstände wegschneidest,
die Blätter aber dran läßt.
Anna
Anna Mosler schrieb:
vielen Dank. Nur: wann hören die auf zu wachsen? Blattwerk habe ich wohl
etwas zu viel, irgendwie mit den Seitentrieben nicht aufgepasst ...
Gruß
Matten
> Meine Tomatenpflanzen wachsen mir fast über den Kopf, sie stoßen schon
> gegen das Dach des Foliengewächshauses. Kann ich die jetzt einfach oben
> kappen? Bei meiner Suche habe ich beim Thema "Ausgeizen" gelesen, dass
> man wegen einer Infektionsgefahr keine Schere nehmen sollte. Na ja, für
> die Finger sind die Triebe jetzt zu dick ...
Gehe mal davon aus, wie viele Tomaten überhaupt bis zum Ende der Saison
im Zelt reifen können. Bei mir am Bodensee in einer von Sonne und Wärme
verwöhnten Region sind es trotzdem nur 6 Fruchttrauben an einer Pflanze.
Wir leben hier nicht in Süditalien oder Spanien. Also wird nach dem 6.
Blütenstand (auch wenn diese sich auf Seitentriebe verteilen) gekappt.
Dies machen auch die Profis im Freiland so. Im Gewächshaus haben sie
Sorten, die 5 m hoch werden und schräg nach oben gebunden werden. Das
kann man nicht miteinander vergleichen.
Du tust deinen Tomaten keinen gefallen, sie werden nicht reif, auch
nicht im November unterm Bett. Dann schmecken sogar, die welche im Aldi
wachsen, besser.
Engen Zusammenhang gibt es mit dem Geizen. Tust du es nicht, wächst die
Pflanze in die Breite. Die Masse der Früchte nimmt dadurch kaum zu und
nehmen sich gegenseitig das zur Reife notwendige Licht. Neuerdings gibt
es Sorten, die nicht mehr als 6 Fruchtstände besitzen. Noch sind sie
sehr teuer. Hast aber den Vorteil, das du als Hobbygärtner nicht ständig
in Weinkrämpfe ausbrichst. ;-)
Wer hat übrigen da etwas davon geschrieben, das man keine Schere nehmen
sollte? Kleine Triebe werden ausgebrochen, große geschnitten. Wird seit
meiner Kindheit gemacht.
Gegossen wird der Boden im Strahl (ohne Brause) und nur dann, wenn er
sichtbar trocken ist. Im Freiland überhaupt nicht. Man kann Tomaten auch
krank gießen. Kräftige und ausreichende Wurzeln bekommen die Pflanzen,
wenn man sie nach dem Auspflanzen mit Brennnesseljauche angießt. Aber
richtig, keine homöopatischen Anwendungen, die sind nutzlos. Auch wenn
es anfangs ein paar Tage ebissl unangenehm zwischen den Beeten und im
Zelt riecht. Bis zur Ernte hat sich das garantiert verloren.
--
der Hinterwäldler
Manfred Fiebig schrieb:
> Wer hat übrigen da etwas davon geschrieben, das man keine Schere nehmen
> sollte? Kleine Triebe werden ausgebrochen, große geschnitten. Wird seit
> meiner Kindheit gemacht.
Wenn man zuviel in den Foren sucht und liest, bekommt man solche
Antworten. Nachvollziehen konnte ich das auch nicht.
Danke für die ausführliche Antwort. Man sollte mehr selbst
experimentieren und eigene Erfahrungen sammeln ;).
Es wäre nur schade, wenn man durch Unwissen die Arbeit von einigen
Wochen mit einem Schnitt zunichte macht.
Gruß von der Ostseeküste
Matten
>> Das kannst du. Für die Ernährung der Früchte ist es allerdings
>> günstiger, wenn du dort oben nur die neuen Blütenstände wegschneidest,
>> die Blätter aber dran läßt.
>
> vielen Dank. Nur: wann hören die auf zu wachsen?
Im Prinzip nie. Wenn du es schaffst, dass sie gesund bleiben und im
Winter keinen Frost kriegen, kannst du sie jahrelang haben. Mir wurde
beigebracht - gesehen habe ich das nicht - dass Produktionstomaten so um
die 4 m groß werden. Die werden dann an Schnüren gezogen, die immer mal
wieder ein Stück heruntergelassen werden. Also: oben kappen, möglichst
kleine Wunden dabei erzeugen. Sonst dauert auch die Reife der Früchte
länger, wenn oben immer weiter gewachsen wird. Im Gewächshaus kriegen
sie zwar so schnell keinen Frost, wär aber trotzdem blöd, wenn die
letzten erst Ende Oktober reif werden, weil dann schmecken sie auch
nicht mehr so, wie man sich das wünscht.
Ina
--
Nargis hat die Schule von Pound Kine zerstört - wir bauen sie wieder auf.
http://www.helft-birma.de/Baufortschritt.php
> Engen Zusammenhang gibt es mit dem Geizen. Tust du es nicht, wächst die
> Pflanze in die Breite. Die Masse der Früchte nimmt dadurch kaum zu und
> nehmen sich gegenseitig das zur Reife notwendige Licht.
Ich hab schon den Eindruck, dass dann mehr Früchte angesetzt werden,
aber dann gibt es so Probleme wie bei dem Seitentrieb, den ich zu spät
bemerkt habe und dann nicht mehr ganz weghauen wollte: die Früchte
wurden zu schwer und der ganze Fruchtstand brach ab. Scheint trotzdem
weiterzuwachsen, aber trotzdem blöd.
Roma hat letztes Jahr bei mir buschig wachsen dürfen und wirklich sehr
gut getragen, allerdings wurden die Früchte zusehens kleiner.
> Wer hat übrigen da etwas davon geschrieben, das man keine Schere nehmen
> sollte? Kleine Triebe werden ausgebrochen, große geschnitten. Wird seit
> meiner Kindheit gemacht.
Kenn ich auch so. Glatte Wunde heilt besser.
>
> Gegossen wird der Boden im Strahl (ohne Brause) und nur dann, wenn er
> sichtbar trocken ist. Im Freiland überhaupt nicht.
Das dürfte stark von der Gegend, d.h. dem Wetter und dem Boden abhängen.
Bei uns bekäme man dann ne Wüste, aber bestimmt keine Tomatenernte.