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Wie Lehmboden auflockern?

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tom wéss

unread,
Mar 23, 2003, 11:59:17 AM3/23/03
to
Hallo zusammen,

wir haben hier in der Gegend "Sandigen Lehmboden" und der wird
manchmal hart wie Beton. Außerdem wird er bei Trockenheit ziemlich
rissig. Nun würde ich gerne im Gemüsebeet den Boden nachhaltig
auflockern. Wie mache ich das am besten?

Gut umgegraben ist der Boden schon. Kann/soll ich jetzt etwas Sand
oder Kies untermischen? Welche Korngröße würde man da nehmen?

Oder soll ich's lassen wie's ist?
--

Gruß

Tom :-)
http://www.tdwess.de

ingo schuch

unread,
Mar 23, 2003, 12:14:32 PM3/23/03
to

" tom wéss" schrieb


> wir haben hier in der Gegend "Sandigen Lehmboden" und der wird
> manchmal hart wie Beton. Außerdem wird er bei Trockenheit ziemlich
> rissig. Nun würde ich gerne im Gemüsebeet den Boden nachhaltig
> auflockern. Wie mache ich das am besten?
>
> Gut umgegraben ist der Boden schon. Kann/soll ich jetzt etwas Sand
> oder Kies untermischen? Welche Korngröße würde man da nehmen?


Sand alleine reicht nicht.
Du musst unbedingt zusehen da organisches Material hinein zu bringen.
Das kann mit allen Pflanzen gemacht werden, die dort sowieso wachsen und mit Pflanzen aus der näheren Umgebung.
Lasse ersteinmal alles wachsen und reiß es dann aus und an Ort und Stelle liegen.
Wenn der Boden so schlimm ist wie Du es beschreibst, "hart wie Beton",
dann musst du Leben in den Boden bringen.
Das geht nicht durch umgraben.
Google einmal nach " Permakultur"

versuche Dir vorzustellen, dass dein Garten nicht
Über Nacht sein Gesicht entwickelt, stell' Dir vor dass eine Vegetationsperiode 12 Monate beträgt und dass (d)ein Garten
Zeit haben muss.

Auf alle Fälle wachsen auch in Deinem Garten Pflanzen ( Wildkräuter), selbst auf diesem Boden !
Du musst mitdiesen Pflanzen
z u s a m m e n a r b e i t e n ,
sie nicht als unütz betrachten.

Sie zeigen, was mit Deinem Boden ist.

Dein Boden muss Ruhe haben und sich entwickeln können.
Keinesfalls dauernd umgraben und Sand mag seine Bindigkeit herabsetzen, aber Sand hat keine Wasshaltekraft, dazu muss organisches material dazu kommen.

Nur Geduld

Ingo

Jürgen Exner

unread,
Mar 23, 2003, 12:21:25 PM3/23/03
to
tom wéss wrote:
> wir haben hier in der Gegend "Sandigen Lehmboden" und der wird
> manchmal hart wie Beton. Außerdem wird er bei Trockenheit ziemlich
> rissig. Nun würde ich gerne im Gemüsebeet den Boden nachhaltig
> auflockern. Wie mache ich das am besten?
>
> Gut umgegraben ist der Boden schon. Kann/soll ich jetzt etwas Sand
> oder Kies untermischen? Welche Korngröße würde man da nehmen?

Hmmm, ich habe ein aehnliches Problem. Wuerde vermuten, dass Sand da nicht
hilft.
Ich dachte eher daran reichlich organisches Material (z.B. Mulch) in den
Boden einzuarbeiten.
Any comments?

jue


ingo schuch

unread,
Mar 23, 2003, 12:38:06 PM3/23/03
to

"Jürgen Exner" schrieb


> Ich dachte eher daran reichlich organisches Material (z.B. Mulch) in den
> Boden einzuarbeiten.
> Any comments?


das Ausgangsmaterial für Mulch ist im Grunde überall vorhanden, wo Pflanzen wachsen, nämlich: die Pflanzen, die wir Unkraut (Wildkraut!) nennen.
Du musst es ausreissen und liegenlassen!
Gut ist es, wenn Dein Mulch aus aller Art verschiedener Pflanzen besteht.
Was da so auf diesen ausgedorrten Lehmigen Böden wächst, ist gut zum Mulchen geeignet.
Einarbeiten würde ich es n i c h t,
l i e g e n l a s s e n !

Aber das ist natürlich
Ansichtssache, es sieht in den Augen der meisten Menschen
nicht schön aus, O.K.

Aber es hilft.

Du musst in deinem Garten die Natur nachahmen, so wie sie es auf Brachland und an Orten, die verdichteten Boden aufweisen, selbst vormacht.


Ingo


Reinhard Gross

unread,
Mar 23, 2003, 1:28:16 PM3/23/03
to
On Sun, 23 Mar 2003 18:14:32 +0100, "ingo schuch"
<ingo-...@t-online.de> wrote:

ein Glaubensbekenntnis


>
>Sand alleine reicht nicht.
>Du musst unbedingt zusehen da organisches Material hinein zu bringen.

so weit, so richtig

>Das kann mit allen Pflanzen gemacht werden, die dort sowieso wachsen und mit Pflanzen aus der näheren Umgebung.
>Lasse ersteinmal alles wachsen und reiß es dann aus und an Ort und Stelle liegen.

Also Winden, Giersch, Brennnesseln........ und dann schön versamen
lassen, prima

>Wenn der Boden so schlimm ist wie Du es beschreibst, "hart wie Beton",
>dann musst du Leben in den Boden bringen.
>Das geht nicht durch umgraben.

Doch, anders lässt sich die Bodenstruktur nicht verbessern

>Google einmal nach " Permakultur"

Hilft in diesem konkreten Fall nix


>
>versuche Dir vorzustellen, dass dein Garten nicht
>Über Nacht sein Gesicht entwickelt, stell' Dir vor dass eine Vegetationsperiode 12 Monate beträgt und dass (d)ein Garten
>Zeit haben muss.

Trivial und wenig hilfreich


>
>Auf alle Fälle wachsen auch in Deinem Garten Pflanzen ( Wildkräuter), selbst auf diesem Boden !
>Du musst mitdiesen Pflanzen
>z u s a m m e n a r b e i t e n ,
>sie nicht als unütz betrachten.
>
>Sie zeigen, was mit Deinem Boden ist.
>
>Dein Boden muss Ruhe haben und sich entwickeln können.
>Keinesfalls dauernd umgraben und Sand mag seine Bindigkeit herabsetzen, aber Sand hat keine Wasshaltekraft, dazu muss organisches material dazu kommen.

[X] Du hast noch nie mit schwerem Boden gearbeitet

[X] Du glaubst alles, was so über alternative Bodenbearbeitung
gedruckt wird

[X] Deine Frau bearbeitet den Garten und du erzählst ihr, was Du in
Kraut und Rüben gelesen hast

Nix für ungut

Reinhard

Reinhard Gross

unread,
Mar 23, 2003, 1:45:21 PM3/23/03
to
 tom wéss <sam....@gmx.net> wrote:

Moin Tom,

>wir haben hier in der Gegend "Sandigen Lehmboden" und der wird
>manchmal hart wie Beton. Außerdem wird er bei Trockenheit ziemlich
>rissig. Nun würde ich gerne im Gemüsebeet den Boden nachhaltig
>auflockern. Wie mache ich das am besten?
>
>Gut umgegraben ist der Boden schon. Kann/soll ich jetzt etwas Sand
>oder Kies untermischen? Welche Korngröße würde man da nehmen?

Ich habe den übelsten Lehm, den man sich vorstellen kann, grautonig
und gelb, durchsetzt mit Ortstein, die Sorte Boden, wo der Engländer
sagt: nicht in den Boden, sondern auf ihm pflanzen. Nur wer kann
schon seinen Garten meterhoch mit Mutterboden auffüllen?
Ich mache Folgendes:
1.Boden auflockern, zwei spatentief durchgraben, Sand gründlich
einarbeiten. Sand grobe Körnung 2-4 mm, hat der örtliche
Baustoffhandel, ich nehme groben Wesersand, keine homöopathischen
Dosen, sondern reichlich.
2. Kompost, Kompost, Kompost und Kompost einarbeiten. Ich hatte das
Glück, in den ersten Jahren in meinem Garten mit verbrauchtem
Champignonmist arbeiten zu können. Wennste einen Champignonzüchter in
der Nähe hast, zugreifen. Ich habe für 3,5 t Mist 35 € bezahlt.
3. Mulchen, Mutter Erde liebt es nicht nackt.
4. Kulturen und Zwischenkulturen, damit der Boden permament bearbeitet
wird.
Und das immer wieder.
Es dauert halt, bis der Boden richtig gut wird. Geduld musste schon
haben.

Gruss
Reinhard


ingo schuch

unread,
Mar 23, 2003, 2:09:08 PM3/23/03
to

"Reinhard Gross" schrieb


> Also Winden, Giersch, Brennnesseln........ und dann schön versamen
> lassen, prima

Es ist Zeit genug, die Pflanzen vorher auszureissen.
Wenn solange gewartet wird bis die Pflanzen ausgereift sind, ist es natürlich zu spät.



>
> Hilft in diesem konkreten Fall nix

Klar, aber es könnte die Frage nach der Bodenverbesserung, die ich ja gar nicht gestellt habe und die ich auch nicht mit den Fingern auf der Tastatur hier
beantworten kann, ein wenig erhellen.
Permakultur ist aber eine gute Anleitung, das steckt schon im Wort Perma-Kultur.
Das dieses Vorgehen wie es die Permakultur beschreibt hier kaum auf breite Zustiommung stösst, kann mir vollkommen egal sein und ist mir klar.
Wer will schon soo ein Durcheinander in seinem Garten?
Ob die Frage aber mit Beschreibungen konventioneller Verfahren der Bodenverbesserung hier zu einer befriedigenden Antwort führt darf wohl bezweifelt werden.
Dem Tom Wéss nutzt das wahrscheinlich gar nix, wenn er in seinem Garten auf den Boden sieht.
Wenn er aber einmal betrachtet, was in verschiedenen Kulturformen im Boden passiert, könnte seine Vorstellungskraft ihm eine Hife sein.


> Trivial und wenig hilfreich

Und was schlägst Du vor ?
Hightech und Heinzelmännchen die die Arbeit machen?

> [X] Du hast noch nie mit schwerem Boden gearbeitet

Ich bin Gärtner.
Es kommt auf das Verständniss für die Vorgänge im Boden an und nicht nur darauf die Werkzeuge ins Auge zu fassen.
Die Werkzeuge zum Bearbeiten des Bodens sind das Mittel zum Zweck, nicht das Ziel.
In beschriebenen Fall wird es nichts nützen, mit einem Spaten immer wieder alles um zu graben?
Oder vielleicht doch? Es kann vorkommen, dass, wenn einer stark arbeitet und ihm auch einmal der Rücken wehtut, ein guter Gedanke kommt.

>
> [X] Du glaubst alles, was so über alternative Bodenbearbeitung
> gedruckt wird

Ich glaube zuerst mal garnix.
Ich beobachte die Vorgänge in der Natur.
Gartenarbeit wird nicht erst seit der Erfindung der Maschine betrieben.
Es darf auch gehackt werden.


>
> [X] Deine Frau bearbeitet den Garten und du erzählst ihr, was Du in
> Kraut und Rüben gelesen hast

Ich lese ganz gerne, auch Bücher über Gartenbau, wenn auch mittlerweile immer seltener.
Mir ist schon klar, dass es da keine Empfehlung geben kann, die die einzige richtige Lösung ist.

>
> Nix für ungut


ne, alles ist schon in Ordnung.
Ich weiss ja auch nicht, wie der Garten von Tom Wéss ausschaut, wo er liegt.

freundlicher Gruss


Ingo


Walter Hermann

unread,
Mar 23, 2003, 4:17:21 PM3/23/03
to

"ingo schuch": schrieb

> Permakultur ist aber eine gute Anleitung, das steckt schon im Wort
Perma-Kultur.
> Das dieses Vorgehen wie es die Permakultur beschreibt hier kaum auf breite
Zustiommung
> stösst, kann mir vollkommen egal sein und ist mir klar.

Meine Zustimmung hast Du.

> Wer will schon soo ein Durcheinander in seinem Garten?

Das ist doch keine zwangsläufige Folge. Und abgesehen davon, wie auch schon
Schönheit, liegt Ordung im Auge des Betrachters.

> Ich beobachte die Vorgänge in der Natur.

Sollte die erste Empfehlung aller Gartenarbeit sein.

> Es darf auch gehackt werden.

Es soll. Unbedingt.

Ich würde das wiederholte und tiefgründige Umgraben auch lassen.
Wer schafft das schon.

Ok, es geht ja nur um ein Gemüsebeet und das ist schon umgegraben.
Sand ist kontraproduktiv, ist ja schon Sand drin.
Jetzt ordentlich Mutterboden/Kompost schön mit ner Grabegabel/Hacke fein
verteilt untermischen.
Pflanzen.
Mulchen. Mulchen Mulchen. Hacken, Hacken ..
Nach der Ernte wieder Kompost unterhacken.
Der Kompost darf ruhig, nein, er soll "leben".

Bei einem neuen Beet, einer neuen Baum/Strauch-Pflanzung würde ich auch
einmal tiefgründig lockern und dann wie gehabt vorgehen.

Gruß Walter


Gerhard Zahn

unread,
Mar 23, 2003, 5:31:45 PM3/23/03
to
Am Sun, 23 Mar 2003 17:59:17 +0100 schrieb  tom wéss:

Hallo Tom,

>wir haben hier in der Gegend "Sandigen Lehmboden" und der wird
>manchmal hart wie Beton.

sandigerer Lehmboden wäre schon etwas mürber. Lehmfreier, gewaschener
Sand könnte also schon mal nicht schaden. Und eingearbeiteter Sand
vergeht auch nicht wieder.

>Außerdem wird er bei Trockenheit ziemlich
>rissig. Nun würde ich gerne im Gemüsebeet den Boden nachhaltig
>auflockern. Wie mache ich das am besten?

Du hättest gerne schon jetzt den Boden, der entsteht, wenn man fünf
Jahre lang üppig Kompost eingearbeitet hat.

Deshalb würde ich mich beim nächst liegenden Kompostwerk umsehen und mal
über ein paar Kubikmeter verhandeln. Hier bekommt man Fertigkompost 15
mm bei Abnahme von vier cbm schon ab 22 € je Tonne. Wenn du davon eine
Schicht von 5 cm aufbringst und einfräst, solltest du ein deutliches
Stück weiter sein.

Künftig musst du natürlich alles Kompostierbare kompostieren und laufend
nachfüttern, denn Humus vergeht und muss immer wieder aufgefüllt werden.

>Gut umgegraben ist der Boden schon. Kann/soll ich jetzt etwas Sand
>oder Kies untermischen? Welche Korngröße würde man da nehmen?

Kiessand bis 0 - 4 mm sollte passen.


Beste Grüße G e r h a r d

Walter Hermann

unread,
Mar 23, 2003, 5:40:47 PM3/23/03
to

"Gerhard Zahn" <gerhar...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag

> denn Humus vergeht ...

Wohin ?

Gruß Walter


Frank Lassowski

unread,
Mar 24, 2003, 1:39:30 AM3/24/03
to
In article <b5kp57$5fm$1...@news.online.de>, =?Windows-1252?B?oHRvbaB36XNz?=
says...

> Gut umgegraben ist der Boden schon. Kann/soll ich jetzt etwas Sand
> oder Kies untermischen? Welche Korngröße würde man da nehmen?

Hallo!

Kompost, in rauhen Mengen ;-) Sand alleine nützt da gar nix.
Vor kurzem hab ich irgendwo (Heise?) gelesen... achja, hier hab ich's:
http://www.uni-bremen.de/campus/campuspress/unipress/03-045.php3

Das hilft. Und außerdem Zeit, denn die dringend notwendigen Regenwürmer
brauchen schon eine Weile um sich zu vermehren ;-)

Wir hatten hier bei uns, als wir das Haus vor 16 Monaten kauften, einen
stillgelegten Gemüsegarten vorgefunden, 4 Jahre Gras auf richtig nettem
Lehm, Trockenrisse, 20kg schwere Gummistiefel bei Regen.
Nach Kompost und Torf im letzten Herbst ist der Boden relativ locker,
auch wenn noch nicht aller Lehmbrocken verschwunden sind. Jedenfalls
werden die Samen diess Jahr nicht in der Erde festbacken, so dass sie
nicht mal keimen können.

Gruß

Frank

Lutz Bojasch

unread,
Mar 24, 2003, 2:15:35 AM3/24/03
to
tom wéss schrieb:

>
> Hallo zusammen,
>
> wir haben hier in der Gegend "Sandigen Lehmboden" und der wird
> manchmal hart wie Beton. Außerdem wird er bei Trockenheit ziemlich
> rissig. Nun würde ich gerne im Gemüsebeet den Boden nachhaltig
> auflockern. Wie mache ich das am besten?
>
> Gut umgegraben ist der Boden schon. Kann/soll ich jetzt etwas Sand
> oder Kies untermischen? Welche Korngröße würde man da nehmen?

Hallo
das war bei uns auch so. Geduld braucht man aber schon um daraus einen
wirklich guten Boden zu machen.
Anfangs (2 Jahre) habe ich im Herbst reichlich Stallmist mit viel Stroh
tief untergegraben und im Frühsommer halbverotteten Kompost
oberflächlich eingearbeitet. Wichtig ist: Nie zu früh auf dem noch
feuchten Boden rumtrampeln, das macht die Arbeit eines Jahres zunichte.
Die Folgejahre habe ich nur noch Kompost (keinen Sand) aufgebracht und
mit einer Motorhacke eingearbeitet, nie wieder umgegraben(!). Der Boden
ist jetzt ideal (hat etwa 4-5 Jahre gedauert) und wird auch bei
dauernder Hitze nicht mehr eisenhart. Pflanzen helfen auch, Kartoffeln
z.B. sollen den Boden tief lockern (ich schätze mal, das tut man selbst,
wenn man die Knollen ausgräbt ;) )
Gruß Lutz


--
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Gerhard Zahn

unread,
Mar 24, 2003, 5:12:21 PM3/24/03
to
Am Sun, 23 Mar 2003 23:40:47 +0100 schrieb Walter Hermann:

Hallo Walter,

>> denn Humus vergeht ...
>
>Wohin ?

du willst aber jetzt nicht hören, dass die Umwandlung = Humifizierung
der abgestorbenen pflanzlichen und tierischen Substanzen = Humus durch
mikrobiellen Abbau - teils über Dauerhumusformen - zur Aufspaltung in
die darin enthaltenen Pflanzennährstoffe sowie Kohlendioxid und Wasser
führt, was man dann Mineralisierung nennt?

Jedenfalls ist die lockernde, belüftende und belebende Humusstruktur
danach hinüber und muss deshalb laufend erneuert werden.

Lutz Bojasch

unread,
Mar 25, 2003, 1:51:37 AM3/25/03
to
Gerhard Zahn schrieb:

> Jedenfalls ist die lockernde, belüftende und belebende Humusstruktur
> danach hinüber und muss deshalb laufend erneuert werden.

Hallo
Da der Boden sowieso mit Nährstoffen versorgt werden muss und eine
Kompostanlage in jedem Garten Ehrensache ist, gibt es damit doch keine
Probleme? Keiner wird ernsthaft erwarten, dass man einen Boden mal
"herrichtet" und das der dann für immer und ewig so bleibt. Nach wie vor
mein Tip: Später nicht mehr tief umgraben, nur noch hacken oder fräsen
(ca 25-30 cm). Zwischendurch den Boden mal mit einem Grubber oder einem
Sauzahn auflockern (nachdem man z.B. gewässert hat)

Gerhard Zahn

unread,
Mar 25, 2003, 4:40:16 PM3/25/03
to
Am Tue, 25 Mar 2003 07:51:37 +0100 schrieb Lutz Bojasch:

Hallo,

> Da der Boden sowieso mit Nährstoffen versorgt werden muss und eine
>Kompostanlage in jedem Garten Ehrensache ist, gibt es damit doch keine
>Probleme?

nö, bei mir bestenfalls die, dass ich zu viel Kompost habe.

>Keiner wird ernsthaft erwarten, dass man einen Boden mal
>"herrichtet" und das der dann für immer und ewig so bleibt.

Nix gewisses weiß man nicht.:-)

>Nach wie vor
>mein Tip: Später nicht mehr tief umgraben, nur noch hacken oder fräsen
>(ca 25-30 cm).

Hm, ich weiß zwar nicht, ob es hier einen Zweiten gibt, der 30 cm tief
fräsen kann. Aber ob 30 tief umgraben oder fräsen bringt die
Bodenschichten wohl gleichermaßen in Schieflage.

>Zwischendurch den Boden mal mit einem Grubber oder einem
>Sauzahn auflockern (nachdem man z.B. gewässert hat)

Das sollte schon eher hinkommen.
Aber bei schweren Böden geht der Trend weiterhin zum Umgraben.

Lutz Bojasch

unread,
Mar 26, 2003, 2:04:23 AM3/26/03
to
Gerhard Zahn schrieb:

> >Nach wie vor
> >mein Tip: Später nicht mehr tief umgraben, nur noch hacken oder fräsen
> >(ca 25-30 cm).
>
> Hm, ich weiß zwar nicht, ob es hier einen Zweiten gibt, der 30 cm tief
> fräsen kann. Aber ob 30 tief umgraben oder fräsen bringt die
> Bodenschichten wohl gleichermaßen in Schieflage.

Hallo
was die Frästiefe angeht, genauer gesagt die Tiefe der Motorhacke: Mit
Mantis oder anderen Leichtgewichten gehts vieleicht nicht, mit
"anständigem Gerät" sind 30cm durchaus üblich soweit ich das übersehe.
Mit dem Umgraben habe ich mich einfach "zu kurz" ausgedrückt, ich meinte
eigantlich das Hollandern, das immer wieder empfohlen wird. Also die
Technik bei der der 2-Spaten tiefe Boden nach oben geholt wird.

> Das sollte schon eher hinkommen.
> Aber bei schweren Böden geht der Trend weiterhin zum Umgraben.

Ich kann nur aus meiner Erfahrung mit unserem Lehm-Batz berichten. Der
Umstieg vom Berliner Garten (dunkelgrauer Sand) auf den Kleister war
echt schwer. So wie ich das beschrieben hatte, gings ganz prima, heute
ist der Boden feinkrümelig so wie es sein sollte. Vor 2 oder 3 Jahren
hatte ich mal einen Teil der Nutzfläche im Spätherbst umgestochen um den
Frost tief in den Boden zu lassen - so machen das hier die meisten - das
Ergebnis: Genau diese Stellen waren im Folgejahr wieder ziemlich hart,
nicht ganz so schlimm wie früher, aber es zeigten sich z.B. tiefe
Trockenrisse und mit "eben mal mit dem Sauzahn.." war da nichts mehr zu
machen.
Ob Umgraben oder nicht, die Diskussion hat Tradition, ich habe mit
hacken (fräsen) bessere Erfahrungen gemacht. Nebeneffekt: Der Rücken tut
nicht mehr so weh ;-D
Gruß Lutz

Gerhard Zahn

unread,
Mar 28, 2003, 4:14:15 PM3/28/03
to
Am Wed, 26 Mar 2003 08:04:23 +0100 schrieb Lutz Bojasch:

Hallo,

> was die Frästiefe angeht, genauer gesagt die Tiefe der Motorhacke: Mit


>Mantis oder anderen Leichtgewichten gehts vieleicht nicht, mit
>"anständigem Gerät" sind 30cm durchaus üblich soweit ich das übersehe.
>Mit dem Umgraben habe ich mich einfach "zu kurz" ausgedrückt, ich meinte
>eigantlich das Hollandern, das immer wieder empfohlen wird. Also die
>Technik bei der der 2-Spaten tiefe Boden nach oben geholt wird.

das sollte man nicht so stehen lassen:
Beim Holländern bleiben die beiden bearbeiteten Bodenschichten wo sie
sind. Sie werden in sich gewendet.
Da das Wesentlich dabei die Lockerung der unteren Bodenschicht ist, ist
der gleiche Erfolg mit der Lockerung der beiden Schichten zu erzielen.

Beim Rigolen dagegen werden drei Schichten gelockert und zwar wird die
oberte Vegetationsschicht - aber nur einen halben Spaten stark unter die
darunter liegende spatentiefe Schicht befördert.
Wurde früher angewendet, um die verunkrautete Oberschicht los zu werden.
Das macht heute kein Mensch mehr.

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