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Unterwasserbilder - wie nachbearbeiten?

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Andreas Weller

unread,
Oct 1, 2005, 10:23:57 AM10/1/05
to
Hallo!
Eine Aktivität im Herbst-Urlaub war diesmal bei mir tauchen - natürlich
mit Kamera.
Leider sind die Bilder alle farblich verfälscht. Als Software für die
Nachbearbeitung benutze ich Corel Photo Paint oder GIMP unter Windows.
Normalerweise bringt der "automatische Ausgleich" unter Corel recht
ansehnliche Ergebnisse bei zu flauen Aufnahmen. Aber bei den
Unterwasserbildern scheitert sie kläglich -> schwarze Flächen werden rot :-(
Wie kann ich die Bilder noch verbessern?

Die Bilder kann man sich im Web unter
http://www.weller-wallenborn.de/album/tauchen%20in%20hurghada/index.html
anschauen.


Gruß,
Andreas Weller

Johannes Leckebusch

unread,
Oct 1, 2005, 11:33:36 AM10/1/05
to
Andreas Weller wrote:

Die sehen in der Tat schwierig aus - Farbraum überschritten. Waren das
Digitalaufnahmen? Hätt'ste die mal im RAW-Format gemacht, dann bestünde eine
echte Chance.

Bei Corel Photopaint kannst Du mal mit manuellem Farbausgleich, insbesondere
an RGB-Gradationskurven, experimentieren.

--

Jödel.

Rupert Hildenbrand

unread,
Oct 1, 2005, 11:45:25 AM10/1/05
to
Andreas Weller schrieb:

> Wie kann ich die Bilder noch verbessern?

Doc Baumann behandelt genau diese Frage im neuen DOCMA 4/05 ab Seite
41, allerdings am Beispiel Phooshop, müsste aber auf GIMP übertragbar
sein.

Gruss
Rupert

Johannes Leckebusch

unread,
Oct 1, 2005, 11:57:26 AM10/1/05
to
Andreas Weller wrote:

> Die Bilder kann man sich im Web unter
> http://www.weller-wallenborn.de/album/tauchen%20in%20hurghada/index.html
> anschauen.

Hier ein Beispiel der Korrektur über "Tonkurve", Kanal Rot nach oben, Grün
und Blau nach unten, Blau vor allem in den Schatten.

http://www.johannes-leckebusch.de/Fotogruppe/IMAG0004KGrad.jpg
--

Jödel.

Jens Ruedig

unread,
Oct 1, 2005, 12:46:42 PM10/1/05
to
> Wie kann ich die Bilder noch verbessern?
>
> Die Bilder kann man sich im Web unter
> http://www.weller-wallenborn.de/album/tauchen%20in%20hurghada/index.html
> anschauen.

Könnte man nicht einfach unten etwas weißes fotografieren und dann oben
einen Weißabgleich machen? Oder etwas graues? irgendetwas graues wird
doch an der Ausrüstung dran sein. Diesen Abgleich könnte man dann
automatisch auf alle Bilder anwenden.

Dann ist es sogar egal, ob man digital oder analog fotografiert.


--
Gruß, Jens.

Johannes Leckebusch

unread,
Oct 1, 2005, 1:04:11 PM10/1/05
to
Jens Ruedig wrote:

>> Die Bilder kann man sich im Web unter
>> http://www.weller-wallenborn.de/album/tauchen%20in%20hurghada/index.html
>> anschauen.
>
> Könnte man nicht einfach unten etwas weißes fotografieren und dann
> oben einen Weißabgleich machen? Oder etwas graues? irgendetwas graues
> wird doch an der Ausrüstung dran sein. Diesen Abgleich könnte man dann
> automatisch auf alle Bilder anwenden.

Wenn man RAW-Format benutzt, ja.

> Dann ist es sogar egal, ob man digital oder analog fotografiert.

Nein, bei Analog muss bei der Aufnahme die Farbabstimmung erfolgen, wobei
Negativfarbfilm noch weitgehend geduldig ist und eine Korrektur beim
Vergrößern erlaubt (ähnlich wie RAW, wenn man so will).

--

Jödel.

Johannes Leckebusch

unread,
Oct 1, 2005, 1:52:55 PM10/1/05
to
Jens Ruedig wrote:

>> Die Bilder kann man sich im Web unter
>> http://www.weller-wallenborn.de/album/tauchen%20in%20hurghada/index.html
>> anschauen.
>
> Könnte man nicht einfach unten etwas weißes fotografieren und dann
> oben einen Weißabgleich machen? Oder etwas graues? irgendetwas graues
> wird doch an der Ausrüstung dran sein. Diesen Abgleich könnte man dann
> automatisch auf alle Bilder anwenden.

Letzten Endes wird das nicht funktionieren, weil das Licht da unten zu
unterschiedlich ist - ein Meter mehr oder weniger Tiefe ändert die Farbe
schon wieder deutlich, denke ich mal. Das Problem ist ja auch gar nicht der
exakte "Weißabgleich", sondern dass die Bilder außerhalb des verfügbaren
Farbraumes liegen. Das Problem hast Du immer bei JPEG, weil das schon
berechnete Farben enthält, die in den Zielfarbraum hineinpassen müssen. Also
muss man vorher zumindest eine grobe Voreinstellung machen (oder Filterung),
dazu könnte ein Weißabgleich unter Wasser auf etwas Neutrales sehr hilfreich
sein (wenn durch das Kameragehäuse hindurch die entsprechende Bedienung
möglich ist). Dann kann man auch später die Farben nachbessern. Aber - wie
schon gesagt - hier ist eine der absoluten Domänen von RAW-Formaten: Der
gesamte Weißabgleich bzw. die Farbberechnung wird aufgeschoben und kann dann
an Land gemacht werden - dazu muss man nicht unbedingt eine Referenzfläche
auf den Fotos haben, obwohl das die Sache vereinfacht, aber es gibt auch
andere Tricks und Verfahren.

> Dann ist es sogar egal, ob man digital oder analog fotografiert.

Ich vermute (ich bin kein Taucher ...) dass es für Diafilm geeignete Filter
gibt.

--

Jödel.

Ansgar Komp

unread,
Oct 1, 2005, 2:03:47 PM10/1/05
to
Ohne künstliches Licht (sprich UW-Blitz) wirst Du kaum "farbrichtige"
Aufnahmen in größerer Tiefe machen können. Das Oberflächenlicht wird mit
zunehmender Tiefe immer bläulicher, da wird der Sensor nur mit großem
Rauschen noch rot finden können. Also bei Weitwinkel Blitzlicht, bei
Makro kann auch eine UW-Lampe helfen. Die Sache mit den Filtern geht
natürlich, aber auch dann ist das Farbergebnis von der Tiefe abhängig.
Das blöde bei Unterwasserfotografie allgemein ist, dass immer der
Lichtweg entscheidend ist: Also Lampe in 5m Entfernung: ganz anderes
Farbempfinden als die gleiche Lampe in 1m.
Fazit: Für Makro Kunstlicht, bei Übersichtsbildern mit Weitwinkel ev.
Vordergrund zusätzlich anblitzen, ansonsten mit dem bläulichen
Umgebungslicht leben - das Ergebnis entspricht dann auch mehr dem
visuellen Eindruck unter Wasser.
Ciao Ansgar

Markus Kraus

unread,
Oct 1, 2005, 2:28:57 PM10/1/05
to
On Sat, 01 Oct 2005 18:46:42 +0200, Jens Ruedig wrote:

>> Wie kann ich die Bilder noch verbessern?
>>
>> Die Bilder kann man sich im Web unter
>> http://www.weller-wallenborn.de/album/tauchen%20in%20hurghada/index.html
>> anschauen.
>
>Könnte man nicht einfach unten etwas weißes fotografieren und dann oben
>einen Weißabgleich machen? Oder etwas graues? irgendetwas graues wird
>doch an der Ausrüstung dran sein. Diesen Abgleich könnte man dann
>automatisch auf alle Bilder anwenden.

Nein, weil es nicht nur einfach eine Sache des Weissabgleichs ist.
Wasser absorbiert die einzelnen Farben unterschiedlich - ueber
laengere Distanzen geht "rot" ganz floeten. Auf dem fertigen Bild hast
du dann nur noch "schwarz", und es gibt keine Moeglichkeit zu
bestimmen ob dieses "schwarz" auch in Natur wirklich "schwarz" war
oder vielmehr rot. Diese Information ist unwiederbringlich
verlorengegangen.

Viele Gruesse,
Markus

Johannes Leckebusch

unread,
Oct 1, 2005, 2:32:11 PM10/1/05
to
Ansgar Komp wrote:

> Ohne künstliches Licht (sprich UW-Blitz) wirst Du kaum "farbrichtige"
> Aufnahmen in größerer Tiefe machen können. Das Oberflächenlicht wird

Dem nicht widersprechen wollend ...

> mit zunehmender Tiefe immer bläulicher, da wird der Sensor nur mit
> großem Rauschen noch rot finden können. Also bei Weitwinkel

Möchte ich mal die Behauptung aufstellen, dass eine Digitalkamera, richtig
eingesetzt, etwa so lange und so gut noch Farben erkennen (dh. trennen) kann
wie das menschliche Auge. Durch das grüne Glas einer Rotweinflasche (quer
durch die leere Flasche, also doppelt) kriege ich noch mühelos einen
neutralen Farbagleich mit einwandfreier Darstellung aller Farben hin. Bei
einem Grünfilter (evtl. noch plus Blau), durch das man mit dem Auge Rot kaum
mehr als solches erkennt, sind dann allerdings die Grenzen überschritten
(Canon EOS 300D). Wobei das Bild dann halt auch einen "Unterwassertouch"
behält (den man ja auch nicht unbedingt völlig wegrechnen muss oder sollte,
schon klar).

--

Jödel.

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Jens Ruedig

unread,
Oct 1, 2005, 5:20:31 PM10/1/05
to
> Letzten Endes wird das nicht funktionieren, weil das Licht da unten zu
> unterschiedlich ist - ein Meter mehr oder weniger Tiefe ändert die Farbe
> schon wieder deutlich, denke ich mal. Das Problem ist ja auch gar nicht

Klar, dass das nur eine Hilfskrücke ist, aber ich denke doch eine
brauchbare. Die in der Galerie gezeigten Bilder sind jedenfalls alle in
die gleiche "Richtung" verschoben. Bei vernünftigem Weißabgleich kann
natürlich noch ein wenig Handarbeit notwendig sein.

> der exakte "Weißabgleich", sondern dass die Bilder außerhalb des
> verfügbaren Farbraumes liegen. Das Problem hast Du immer bei JPEG, weil
> das schon berechnete Farben enthält, die in den Zielfarbraum

Was meinst du eigentlich damit? Das habe ich schon bei deinem ersten
Posting nicht verstanden. Der "verfügbare Farbraum" entspricht doch der
Farbcharakteristik des verwendeten Films oder des Sensors. Der nimmt
auf, was - durchs Wasser gefiltert - an Tageslicht unten ankommt und
remmitiert wird. Das Wasser setzt aber doch die Wellenlängen nicht um
(transformiert sie zu einer anderen Wellenlänge), sondern filtert einen
bestimmten Bereich heraus.

Und das das digitale JPEG/JFIF-Format nicht exakt die nicht-digitale
Wirklichkeit abbilden kann ist natürlich schon klar - nur ist das keine
Besonderheit von Unterwasser-Aufnahmen, das ist hier oben auch so.
Außerdem klappt das doch trotz aller Mängel sehr gut.

Das "Problem" (es ist keins!) ist hier eher der Sensor als das
Bilddatenformat.

> hineinpassen müssen. Also muss man vorher zumindest eine grobe
> Voreinstellung machen (oder Filterung), dazu könnte ein Weißabgleich
> unter Wasser auf etwas Neutrales sehr hilfreich sein (wenn durch das
> Kameragehäuse hindurch die entsprechende Bedienung möglich ist). Dann
> kann man auch später die Farben nachbessern. Aber - wie schon gesagt -
> hier ist eine der absoluten Domänen von RAW-Formaten: Der gesamte
> Weißabgleich bzw. die Farbberechnung wird aufgeschoben und kann dann an
> Land gemacht werden - dazu muss man nicht unbedingt eine Referenzfläche
> auf den Fotos haben, obwohl das die Sache vereinfacht, aber es gibt auch
> andere Tricks und Verfahren.

_Das_ war der Gedanke. Und wenn ich analog unterwegs bin, habe ich ja so
etwas wie analoges RAW. Wenn ich digital unterwegs bin, Raw
fotografieren kann, aber gehäusebedingt die Tasten nicht richtig
bedienen kann, kann ich es bequem vor dem Rechner machen.

>> Dann ist es sogar egal, ob man digital oder analog fotografiert.
>
>
> Ich vermute (ich bin kein Taucher ...) dass es für Diafilm geeignete
> Filter gibt.

Ein Weißabgleich ist ein digitaler Filter und kann auch bei Scans von
analogem Material durchgeführt werden.


--
Gruß, Jens.

Jens Ruedig

unread,
Oct 1, 2005, 5:24:33 PM10/1/05
to
> Nein, weil es nicht nur einfach eine Sache des Weissabgleichs ist.
> Wasser absorbiert die einzelnen Farben unterschiedlich - ueber
> laengere Distanzen geht "rot" ganz floeten. Auf dem fertigen Bild hast

Ist ja kein Problem. Wenn ich aber rot sehen kann, soll meine Kamera es
auch sehen. Dafür gibt's den Weißabgleich. Wenn rot schon wegen großer
Tiefe vom Wasser herausgefiltert wurde, kann weder ich noch meine
Kamera/Film/Sensor es wahrnehmen. Das bedeutet: Die Gegenstände _sind_
auch nicht rot, trotzdem sie an der Oberfläche vielleicht so aussähen.

--
Gruß, Jens.

Jens Ruedig

unread,
Oct 1, 2005, 5:33:13 PM10/1/05
to

>>Könnte man nicht einfach unten etwas weißes fotografieren und dann oben
>>einen Weißabgleich machen?
>
>
> Könnte man. Nützt aber nix. Denn Helligkeit und Lichtfarbe änden sich
> laufend. Sie änden sich je nach Blickrichtung, nach Wassertiefe, nach
> Sonnenstand, nach Wellenbewegung.

Aber soooo unterschiedlich sind die Galerie-Bilder nun nicht! Nur wenn
die Wasseroberfläche zu sehen ist, wirds mehr blau als grün.

> Für vernünftig ausgeleuchtete Unterwasserfotos braucht man Kunstlicht,
> und zwar viel. Zusätzlich kann ein spezieller Konversionsfilter
> helfen, allerdings auch nur begrenzt.

Nun ja, was ist "vernünftig"? Scheint keine gewerbliche Seite zu sein,
deshalb ist ein weißabgleich wahrscheinlich die ökonomischere Wahl :o)

Ich werde das jedenfalls mal im Schwimmbad ausprobieren.

--
Gruß, Jens.

Johannes Leckebusch

unread,
Oct 1, 2005, 6:16:44 PM10/1/05
to
Jens Ruedig wrote:

>> Letzten Endes wird das nicht funktionieren, weil das Licht da unten
>> zu unterschiedlich ist - ein Meter mehr oder weniger Tiefe ändert
>> die Farbe schon wieder deutlich, denke ich mal. Das Problem ist ja
>> auch gar nicht
>
> Klar, dass das nur eine Hilfskrücke ist, aber ich denke doch eine
> brauchbare. Die in der Galerie gezeigten Bilder sind jedenfalls alle
> in die gleiche "Richtung" verschoben. Bei vernünftigem Weißabgleich
> kann natürlich noch ein wenig Handarbeit notwendig sein.

Im Wesentlichen schon. Aber als ich mich noch an IMAG0035 versucht habe,
ließ ich es bleiben, das Ergebnis hochzuladen, weil es mich nicht genügend
überzeugte.

>> der exakte "Weißabgleich", sondern dass die Bilder außerhalb des
>> verfügbaren Farbraumes liegen. Das Problem hast Du immer bei JPEG,
>> weil das schon berechnete Farben enthält, die in den Zielfarbraum
>
> Was meinst du eigentlich damit? Das habe ich schon bei deinem ersten
> Posting nicht verstanden. Der "verfügbare Farbraum" entspricht doch
> der Farbcharakteristik des verwendeten Films oder des Sensors. Der
> nimmt auf, was - durchs Wasser gefiltert - an Tageslicht unten
> ankommt und remmitiert wird. Das Wasser setzt aber doch die
> Wellenlängen nicht um (transformiert sie zu einer anderen
> Wellenlänge), sondern filtert einen bestimmten Bereich heraus.

Ich will es zunächst einmal mit einem Gleichnis versuchen. Nimm einmal an,
es gäbe überhaupt nur Weitwinkelobjektive, mit denen man alles vor sich in
einem breiten Winkel fotografiert. Um nun eine "Teleaufnahme" zu erhalten,
wählt man einen kleinen Ausschnitt des so erhaltenen Bildes. Sofern die
Auflösung und Schärfe der Aufnahme gut genug ist, funktioniert das ja auch
(Schärfentiefe soll hier jetzt nicht diskutiert werden).

Wenn man nun in einer Umgebung zu sehr in die falsche Richtung zielt und
eigentlich eine Nahaufnahme einer Person haben will, die in einiger
Entfernung rechts von einem steht, dann müsste man aus dem Bild ja diesen
außerhalb der Mitte befindlichen Bereich als Ausschnitt vergrößern. Das wird
eine Automatik nicht schaffen - die sagt sich: Der Fotograf hat ja nach
dorthin gezielt, wo der Kirchturm steht, und Nahaufnahme bedeutet, einen
kleinen Ausschnitt in dieser Richtung ... und prompt wird sie als Fotodatei
ein Bild abspeichern, in dem die am Rande stehende Person abgeschnitten und
gar nicht mehr enthalten ist. Und die kann man nun mit keinem Fotoprogramm
der Welt wieder herbeizaubern ... sofern man nicht mehr die
Original-Weitwinkeldaten zur Verfügung hat.

Was hat das nun mit dem Problem der Farbwiedergabe zu tun?

Der "reale Farbraum" ist gewaltig groß. Er umfasst alle
Spektralverteilungen, die man in Kerzenlicht, unter nördlichem blauen
Himmel, oder mehr oder weniger tief unter Wasser findet. Dabei finden sich
"Farben" in einem bestimmten Abstand rund um einen "Weißpunkt" (ein Rot ganz
nahe am Weißpunkt ist Blassrose, eines weit weg davon Knallrot). Den können
wir uns bei normiertem Tageslicht sozusagen in der Mitte vorstellen, bei
Kunstlicht liegt er aber auf der Seite in Richtung orangegelb, und unter
Wasser in einer ganz anderen Richtung namens grün, blaugrün. Würde nun eine
Kamera diesen Farbraum ganz "weitwinklig" aufnehmen und dies so am Monitor
wiedergegeben werden, so erhielten wir ziemlich blasse und oft sehr
farbstichige Bilder. Denn die Farben würden sich um häufig ziemlich
abgelegene "Weißpunkte" gruppieren, die wir gar nicht als Weiss sähen, und
außerdem wären sie so dicht daran angeordnet, dass wir sie als sehr blass
empfinden würden.

Der Kunde erwartet aber knackige, intensive Farben, die gut um den Weißpunkt
herum gruppiert sind, der sich in der Mitte befinden soll, und auch genügend
weit weg, um ordentlich bunt zu erscheinen. Also macht der Weißabgleich
einer Kamera so was Ähnliches wie eine Ausschnittsvergrößerung: Er zielt in
die Richtung, wo er den Weißpunkt vermutet (der von der vorherrschenden
Lichtart abhängt), und macht einen mehr oder weniger starken Ausschnitt.
Dadurch gewinnen alle Farben einen gehörigen Abstand vom Weißpunkt bzw. eine
kräftige Buntheit.

Wenn aber der Weißpunkt in einer ganz falschen Richtung vermutet wird, geht
das kräftig schief: Zum Beispiel sind alle Farben so stark nach Blaugrün
verrutscht, dass man sie nicht mehr voneinander unterscheiden kann (immerhin
sieht man noch ein Blaugrün).

Damit ein JPEG-Bild (das hat jetzt mit dem Kompressionsverfahren JPEG an
sich nichts zu tun, sondern eher mit dem 8-Bit-Zielfarbraum, in dem jede
Komponente die Werte 0..255 annehmen kann) so richtig bunt aussieht, muss
der verfügbare Farbraum in RGB von jeweils 0..255 für Rot, Grün und Blau
möglichst ausgeschöpft werden.

Die Aufnahmedaten des Kamerasensors haben aber zunächst einen viel größeren
numerischen Werteraum, beispielsweise von 0..4095 pro Farbkomponente. Bei
einer Aufname in stark "gefärbtem" Licht können sich nun alle Farben an
einem Rand zusammendrängen, zum Beispiel ein Rot bei 500, 2500, 4095, ein
Grün bei 50, 2500, 4095, und ein Blau bei 0, 3000, 4095. Wenn man nun
annimmt, Weiß läge bei 2048, 2048, 2048, und von hier aus einen Ausschnitt
wählt (der dann auf 0..255 heruntergerechnet wird), dann werden alle Farben
Blau mit gewissen Nuancen nach Blaugrün wiedergegeben, zum Beispiel als 0,
150, 255 (Rot, sieht aber stark Blaugrün aus), 0, 100, 255 (Grün, sieht aber
noch blauer aus). Rot oder Grün erscheinen also als unterschiedlich
bläuliches Grün, aber da im Rot-Kanal alle Information abgeschnitten ist,
kann man nicht mehr unterscheiden, welche davon noch "Rot" enthalten sollte.
Jeder Versuch, eine Farbe nach Rot zu verschieben, wird auch diejenigen
Farben nach Rot verschieben, die gar kein Rot enthalten haben.

Man braucht also Ausgangsdaten, in denen die ursprünglichen "Richtungen" der
Farben vom Weißpunkt aus gesehen noch zu erkennen sind, und dazu muss man
entweder einen passenden Weißabgleich vornehmen, oder die Kamera-Rohdaten
benutzen.

> Und das das digitale JPEG/JFIF-Format nicht exakt die nicht-digitale
> Wirklichkeit abbilden kann ist natürlich schon klar - nur ist das
> keine Besonderheit von Unterwasser-Aufnahmen, das ist hier oben auch
> so. Außerdem klappt das doch trotz aller Mängel sehr gut.

Das betrifft natürlich alle Aufnahmen in Licht mit ungleichmäßiger bzw.
unerwarteter Energieverteilung. Da in der JPEG-Datei nur noch der von der
Automatik erwartete "bunte Ausschnitt" enthalten ist, wirst Du aus einer
JPEG-Aufnahme in reinem Kerzenlicht normalerweise grüne und blaue Farben
nicht mehr trennen können, bei einem messtechnischen Weißabgleich oder aus
RAW-Format kann sie so aussehen, als würde die Kerze weißes (Tageslicht)
aussenden und alle Farben sind gut unterscheidbar.

> Das "Problem" (es ist keins!) ist hier eher der Sensor als das
> Bilddatenformat.

Nein, das Problem ist eben - in Grenzen - NICHT der Sensor, sonder die in
der Kamera vorgenommene rechnerische Bearbeitung der Bilddaten, die
normalerweise alle als uninterressant anzusehenden Datenwerte abschneidet
und nur die "in Szene" setzt, also auf das volle Spektrum von 0..255 pro
Farbkanal aufspreizt, die dem Konsumenten das erwartete bunte Bild liefern
sollen - auch wenn dabei (leider) die eigentlichen Fardifferenzinformationen
unwiderbringlich verlorengehen.

>> kann man auch später die Farben nachbessern. Aber - wie schon gesagt
>> - hier ist eine der absoluten Domänen von RAW-Formaten: Der gesamte
>> Weißabgleich bzw. die Farbberechnung wird aufgeschoben und kann dann
>> an Land gemacht werden - dazu muss man nicht unbedingt eine
>> Referenzfläche auf den Fotos haben, obwohl das die Sache
>> vereinfacht, aber es gibt auch andere Tricks und Verfahren.
>
> _Das_ war der Gedanke. Und wenn ich analog unterwegs bin, habe ich ja
> so etwas wie analoges RAW.

NUR BEI NEGATIVFILM! Bei Dia NICHT!

>> Ich vermute (ich bin kein Taucher ...) dass es für Diafilm geeignete
>> Filter gibt.
>
> Ein Weißabgleich ist ein digitaler Filter

Naja, ein relativ komplexer Rechenprozess ...

> und kann auch bei Scans von
> analogem Material durchgeführt werden.

Das nutzt nichts, wenn in der Analogaufnahme die relevanten
Farbdifferenzierungen bereits abgeschnitten sind. Das passiert bei Diafilm
genauso, wenn Du mit Tageslichtmaterial bei Kerzenlicht oder unter Wasser
fotografierst. Bei Negativfilm ist der Spielraum viel größer, er wird erst
nachträglich bei der Filterung im Vergrößerer und durch die Papiergradation
eingeengt - oder eben im Scanner.

--

Jödel.

Johannes Leckebusch

unread,
Oct 1, 2005, 7:28:24 PM10/1/05
to
Johannes Leckebusch wrote:
> Jens Ruedig wrote:

>> Das "Problem" (es ist keins!) ist hier eher der Sensor als das
>> Bilddatenformat.

Hier muss man noch einige Bemerkungen zum "automatischen Weißabgleich"
anfügen. Man könnte ja meinen, wenn die Kamera auf "Weißabgleichautomatik"
eingestellt ist, wird sie schon alles an Farben aus der Aufnahmesituation
herausholen, was von den Fähigkeiten des Sensors her möglich ist - das
stimmt leider nicht.

Der automatische Weißabgleich orientiert sich in der Regel an einem
mittleren Tageslicht und läßt sich von dessen Farbtemperatur nur
widerstrebend fortlocken. Das hat im Wesentlichen zwei Gründe:

Der erste ist, dass Aufnahmen von Sonnenuntergängen, bei Kerzenlicht und
dergleichen sonst höchst unnatürlich aussehen würden - und auch
Unterwasseraufnahmen fehlte dann jedes (farbliche) Unterwasserflair.
Technisch ist es, wie ich ja auf meinen Webseiten demonstriert habe,
durchaus möglich, Aufnahmen bei Kerzenlicht farblich so aussehen zu lassen,
als wären sie bei Tageslicht aufgenommen.

Der zweite Grund ist, dass die Kamera keine weissen oder neutral grauen
Flächen identifizieren kann. Sie kann lediglich die Gesamtfarbbilanz des
Bildes bewerten (was gewaltig ins Auge gehen kann, wie es offenbar gewisse
Kodak-Knipsen beweisen), oder versuchen, mit einem eigenen Sensor das
vorhandene Raumlicht aufzufangen und zu bewerten, was auch nicht absolut
verlässlich ist und im Zweifelsfalle zu dem oben genannten Romantikverlust
führen würde (auch sowas habe ich mit frühen Digitalkameras schon erlebt).

Schließlich passen bestimmte "unnatürliche" Lichtsituationen auch nicht in
das Farbtemperaturschema, dazu gehören bunte Scheinwerfer in der Disko
ebenso wie Licht, das durch Kirchenfenster aus farbigem Glas fällt - oder
Unterwasseraufnahmen, die ja wohl zunächst eher einen Verlust im "roten"
Spektralbereich und eine ungewöhnliche Grün-Dominanz bewirken. Dazu gibt es
keine echte Farbtemperatur. Nichtsdestotrotz kann man, wenn man es möchte,
solches Licht mit dem "messtechnischen" Weißabgleich immer noch neutral
filtern, auch solches, in dem Rot und Blau vorherrschen aber Grün
unterrepräsentiert ist, weil hier alle drei Komponenten beliebig variiert
werden.

--

Jödel.

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Johannes Leckebusch

unread,
Oct 1, 2005, 8:31:41 PM10/1/05
to
Johannes Leckebusch wrote:

Das nutzt nichts, wenn in der Analogaufnahme die relevanten
Farbdifferenzierungen bereits abgeschnitten sind. Das passiert bei Diafilm
genauso, wenn Du mit Tageslichtmaterial bei Kerzenlicht oder unter Wasser
fotografierst. Bei Negativfilm ist der Spielraum viel größer, er wird erst
nachträglich bei der Filterung im Vergrößerer und durch die Papiergradation
eingeengt - oder eben im Scanner.

An sich ist das Thema Farbraum noch um einiges komplexer als ich es hier
vorläufig dargestellt habe. Es geht zum einen um den Umfang aller
wahrnehmbaren (unterscheidbaren) Farbtöne, zum anderen darum, welchen
Ausschnitt davon technische Instrumente wiedergeben können. Das ist
insbesondere bei Monitoren und Foto- oder Druckpapieren nur ein sehr kleiner
Teil dessen, was wir wahrnehmen können. Umgekehrt ist das, was wir
wahrnehmen, nur ein Teil dessen, was "in der Natur" vorkommt. Das
menschliche Sehsystem verfügt daher über entsprechende Anpassungsmechanismen
an Helligkeit, Kontrast und Farbumfang, deren Ziel hauptsächlich die
Wiedererkennbarkeit von Objekten ist (insbesondere Farb- und
Helligkeitskonstanz).

Weil nun fotografische Medien wie Fotopapier, aber auch Monitore, Beamer und
Dias, nur einen Teil des wahrnehmbaren Farbraumes wiedergeben können,
müssen, damit Aufnahmen natürlich und ansprechend erscheinen, die Farben im
Farbraum der Wiedergabemedien günstig verteilt und gespreitzt erscheinen.
Sonst würden, insbesondere auf Fotopapier, Fotos sehr flau und in blassen
Farben erscheinen, weil eben Fotopapier (wie auch Farbdruck) nur einen sehr
kleinen Kontrast- und Farbumfang gegenüber der Wahrnehmbarkeit besitzen. So
werden also bei der fotografischen Endwiedergabe die "bildwichtigen" Töne
ausgewählt und so auf den Wiedergabeumfang des Mediums verteilt, dass ein
kontrastreiches und ansprechend "buntes" (oder auch "farbkräftiges") Bild
entsteht. Und das geht eben nur, in dem man alle anderen möglichen
Helligkeits- und Farbwerte, die unter den verschiedensten
Aufnahmebedingungen vorkommen könnten, in dem Motiv aber nicht vorhanden
sind, ausschließt - respektive "abschneidet", indem man die Skala der
wiederzugebenden Farben und Helligkeitswerte stark einschränkt.

Andererseits verfügen manche fotografischen Aufnahmematerialen über einen
sehr viel größeren Spielraum, ganz besonders SW-Negativfilm gegenüber
SW-Fotopapier. Diafilm verfügt zwar in der Projektion über einen höheren
Kontrastumfang als alle anderen bisherigen Wiedergabemedien, spreizt aber
"von Natur aus" bereits einen kleinen Aufnahmeumfang entsprechend, so dass
der bei der Aufnahme tolerierte Kontrastumfang ("Blendenstufen") deutlich
geringer ist als beim SW- oder auch Farbnegativ, obwohl in der Wiedergabe
ein Dia einen sehr viel höheren Kontrast als ein Papierbild erzeugen kann.

In diesem Sinne kann sich die digitale Fototechnik nur bemühen, so viele
Nuancen als möglich in einer realen Lichtsituation einzufangen, sie aber so
auf das Ausgabemedium zu verteilen, dass ein bestmöglicher Bildeindruck
entsteht. Und das geschieht halt bei Amateurkameras weitgehend schon bei der
Aufnahme, indem die Kamera versucht, eine für die /Wiedergabe/ optimale
Bilddatei aus den Aufnahmedaten zu berechnen, wenn sie die Dateien als JPEG
ablegt (was, wie gesagt, nichts mit der JPEG-Kompression von Bilddetails zu
tun hat). Das hat dann aber auch zur Folge, dass bei ungünstigen Ansätzen
der Kamerasoftware - aus welchen Gründen auch immer - das Resultat nur mehr
in geringem Umfang nachgebessert werden kann, während die Ausgangsdaten, die
heute gerne auch als "digitales Negativ" bezeichnet werden, noch einen
deutlich größeren Spielraum zugelassen hätten.

Das ist die Domäne der Fotografie mit Aufzeichnung und späterer Aufzeichnung
eines sogenannten RAW-Formates (und nicht, wie oft irrtümlich angenommen,
eine höhere pixelmäßige Auflösung).

--

Jödel.

Johannes Leckebusch

unread,
Oct 1, 2005, 8:36:17 PM10/1/05
to
Johannes Leckebusch wrote:

> Das ist die Domäne der Fotografie mit Aufzeichnung und späterer
> Aufzeichnung eines sogenannten RAW-Formates (und nicht, wie oft

"späterer Auswertung", sorry. Andere Tippfehler geschenkt ...

--

Jödel.

Jens Ruedig

unread,
Oct 2, 2005, 3:35:57 AM10/2/05
to
Wolfgang Exler schrieb:

> Jens Ruedig wrote:
>
>
>>Ich werde das jedenfalls mal im Schwimmbad ausprobieren.
>
>
> damit wirst Du keine vergleichbaren Ergebnisse erzielen.
>
> Wie Du sicher weist wid das reflektiere Licht beim Fotografieren
> eingefangen. Bei 5m Wassertiefe ist der kurzwellige Rotanteil vom Tageslicht
> schon fast komplette rausgefallen (durch die Filterwirkung vom Wasser). Die
> Beschaffenheit des Wassers spielt da auch eine Rolle und die ist im
> Schwimmbad sicher anders als im Meer. Bei 15m Tiefe fehlt Orange dann auch
> schon und das geht so weiter.

... ist schon klar, ich habe nur (leider) momentan keine andere
Möglichkeit.

> Vergiss ganz einfach das U/W Fotografieren ohne Blitz, Du wirst von der
> Ergebnissen enttäuscht sein.

Tja, der Tip mit dem Kunstlicht wurde ja bereits gegeben und ist
wahrscheinlich auch das Beste. Nur müsste es IMHO auch ohne Blitz besser
gehen als in der gezeigten Galerie. Das es nicht so farbenprächtig wird
wie mit Kunstlicht ist aber klar.

> Es gibt ein aus meiner Sicht ganz gutes Buch zu diesem Thema:
>
> Digital Imaging for the Underwater Photographer
> Author: Jack Drahfal
> Publisher: Amherst Media; 2nd edition (April 1, 2005)
> Language: English
> ISBN: 1584281677

Oh, ja. Falls ich mal aus dem SChwimmbad herauskommen sollte werde ich
mal einen Blick riskieren. Ich habe in meiner Stadtbibliothek noch ein
anderes gefunden:

Handbuch der UW-Fotografie : [inklusive UW-Videokameras] / Annemarie und
Danja Köhler. - 1. Aufl. - Bielefeld : Delius Klasing ; Stuttgart : Ed.
Naglschmid, 1999. - 160 S. : überw. Ill., graph. Darst. EST:¬The¬
underwater photography hand dt.> ISBN 3-7688-1206-5 49,80 DM

Nicht direkt Digitalfotografie, aber Grundlagen sollten ja trotzdem
drinstehen.


> Gruß
> Wolfgang


--
Gruß, Jens.

Markus Kraus

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Oct 2, 2005, 3:50:24 AM10/2/05
to

Bist du sicher, dass du wirklich "rot" gesehen hast? Oder hat dir dein
Gehirn nur "rot" vorgegaukelt, weil du wusstest dass das Objekt rot
ist? (So funktioniert "Sehen" bei Menschen naemlich.)

Viele Gruesse,
Markus

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Jens Ruedig

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Oct 2, 2005, 4:45:18 AM10/2/05
to
> Bist du sicher, dass du wirklich "rot" gesehen hast? Oder hat dir dein
> Gehirn nur "rot" vorgegaukelt, weil du wusstest dass das Objekt rot
> ist? (So funktioniert "Sehen" bei Menschen naemlich.)

Ja, auch das ist klar, allerdings war ich jetzt einerseits davon
ausgegeangen, dass man keine Hinweise darauf hat, welche Farben die
Gegenstände "wirklich" haben, weil man sie nur in dieser
Meeres-Beleuchtung kennt (die eigene Ausrüstung mal ausgenommen) und
dass andererseits der lange (rote) Wellenlängenbereich nicht sofort
unter der Wasseroberfläche weg ist, sondern erst allmählich. So bekommt
man ja dann zumindest noch Hinweise auf die Farbigkeit unter
Tageslichtbedingungen.

--
Gruß, Jens.

Jens Ruedig

unread,
Oct 2, 2005, 4:48:39 AM10/2/05
to
> unter der Wasseroberfläche weg ist, sondern erst allmählich. So bekommt
> man ja dann zumindest noch Hinweise auf die Farbigkeit unter
> Tageslichtbedingungen.

Und nur dann nutzt auch der beschworene Weißabgleich!


--
Gruß, Jens.

Andreas Weller

unread,
Oct 2, 2005, 6:00:07 AM10/2/05
to
Johannes Leckebusch schrieb:

> Die sehen in der Tat schwierig aus - Farbraum überschritten. Waren das
> Digitalaufnahmen? Hätt'ste die mal im RAW-Format gemacht, dann bestünde
> eine echte Chance.

Hallo und danke für die vielen Antworten.
Ja - das waren Digitalbilder. Die Tauchschule, bei der wir die Tour
gebucht hatten, verleiht auch wasserdichte Digitalkameras.
Ich vermute mal, dass es irgendeine Sony war, da in den EXIF Daten DSC
als Kameratyp steht. Genau kann ich's leider nicht sagen, da man aus
verständlichen Gründen, das Gehäuse nicht selbst öffnen durfte.

Gruß,
Andreas Weller

Jürgen Bednarzik

unread,
Oct 2, 2005, 6:47:34 AM10/2/05
to
Hallo,

"Wolfgang Exler" <sp...@suppenzoom.de> schrieb im Newsbeitrag
news:dhn8tt$j3j$05$1...@news.t-online.com...
...


>
> Vergiss ganz einfach das U/W Fotografieren ohne Blitz, Du wirst von der
> Ergebnissen enttäuscht sein.
>

So extrem würde ich das nicht sehen. Auch wer mit leichtem Gepäck unterwegs
sein will (d.h. ohne externem Blitz), kann einiges aus einer Digiknipse
herausholen: mit dem internen Blitz im Nahbereich und sonst ungeblitzt mit
anschließender Tonwertkorrektur. Dabei taugt die automatische
Tonwertkorrektur aber meistens nicht, sondern man muß schon manuell Hand an
die Regler legen (mit etwas Übung weniger als 2 Minuten pro Bild).
Ein paar praktische Beispiele (Vergleich von Bildern ohne und mit
automatischer / manueller Tonwertkorrektur und zum Teil auch mit einer
geblitzten Aufnahme) gibt es in den Galerien Bunaken und Kapalai auf meiner
Homepage. In Ausnahmefällen erreicht man mit einer ungeblitzten und
tonwerkorregierten Aufnahme sogar bessere Ergebnisse als mit einer
geblitzten (siehe den Barrakuda in der Bunakengalerie). Die Aufnahmen unter
"Digiknipse" waren wirklich nur erste Versuche. Inzwischen setze ich die
Digi ohne Blitz im Baggersee sehr gerne ein (Tiefe ist dabei aber auch
selten mehr als 5 Meter).

Just my 2 Cent,
Jürgen
http://home.arcor.de/juergen.bednarzik/


Jens Ruedig

unread,
Oct 2, 2005, 7:19:44 AM10/2/05
to
> So extrem würde ich das nicht sehen. Auch wer mit leichtem Gepäck unterwegs
> sein will (d.h. ohne externem Blitz), kann einiges aus einer Digiknipse
> herausholen: mit dem internen Blitz im Nahbereich und sonst ungeblitzt mit
> anschließender Tonwertkorrektur. Dabei taugt die automatische

Ja, das ist gut! Auf deiner Seite finde ich insbesondere den "Gefleckten
Korallenwächter ungeblitzt" aus Kapalai mit TWK gelungen.


--
Gruß, Jens.

Peter Fronteddu

unread,
Oct 3, 2005, 2:46:09 AM10/3/05
to
Johannes Leckebusch schrieb:

> Letzten Endes wird das nicht funktionieren, weil das Licht da unten zu
> unterschiedlich ist - ein Meter mehr oder weniger Tiefe ändert die Farbe
> schon wieder deutlich, denke ich mal. Das Problem ist ja auch gar nicht der
> exakte "Weißabgleich", sondern dass die Bilder außerhalb des verfügbaren
> Farbraumes liegen.

Du hast solange recht ;), solange alle Farbbereiche im Bild vorkommen.
Dann kann man an den Tonwerten drehen - auf Kosten erhöhten Rauschens
und verschwundener Tonabtufungen. Wenn aber ab einer gewissen Tiefe Rot
fast vollständig ausgefiltert ist, hilft Dir weder RAW noch irgendein
Farbraum - wech ist wech.
Das einzige was wirklich funktioniert ist Blitz/Lampe + näher ran ;)
Und nein, auch für Dia gibts da kein Filter. Weil kein Filter Rot
hinzufügen kann, wo keines ist.

Grüße
Peter

T0M Wess

unread,
Oct 3, 2005, 8:24:42 AM10/3/05
to

> Leider sind die Bilder alle farblich verfälscht. ...

> Wie kann ich die Bilder noch verbessern?

Sieht aus, als ob der Blitz nicht stark genug gewesen wäre. Da das
Wasser mit zunehmender Tiefe immer mehr Farben herausfiltert, sind auf
vielen Fotos blaue Fische vor blauem Hintergrund.

Auf
<http://www.tdwess.de/unterwasser/aegypten2004/grosse_fische/grosse_fische.htm>
findet Du in der zweiten Zweile von unten zwei Schiffshalterbilder,
eines ohne Blitz und eines Blitz. Da sieht man diesen Effekt ganz
deutlich. Ansosnten: <http://www.tdwess.de/unterwasser/unterwasser.htm>

Gruß

Tom

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