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DDR-Fotopapier

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Steffi Loos

unread,
Mar 22, 2001, 7:46:50 AM3/22/01
to
Hallo Fotoexperten,

Seit ein paar Wochen habe ich nun eine 'schwebende' Dunkelkammer in
Badezimmer und bin fast jeden Tag am Experimentieren und Testen (allerding
erstmal nur Vergrösserungen - bei der Negativentwicklung kann man soviel
falschmachen :). Ich arbeite mit einem Axomat 5 und vorwiegend mit
Tetenal-Chemikalien (Variospeed W- Papierentwickler, Superfix) und Ilford
Multigradefiltern.

Nun habe ich vor kurzem (verständlicherweise sehr günstig) altes
DDR-Fotopapier in einem Fotoladen gekauft. Es funktioniert auch noch
ziemlich gut - natürlich arbeitet mein PE Papier besser, sieht besser aus
und kann auch mehr, aber zum Testen ist es allemal gut.

meine Frage:
kann mir jemand sagen aus was für einem Material dieses Papier besteht (auf
dem Pappkarton steht nur "orwo - s/w") ?

und ob ich mit meinen Chemikalien damit arbeiten sollte (Probleme sind bis
jetzt noch nicht aufgetreten) oder eventuell andere Mischungsverhältnisse
nutzen sollte ?


Vielleicht hat ja jemand Erfahrung damit und kann mir Tips zum Pressen (es
wellt sich extrem - weniger wässern?) und Lagern geben

vielen Dank für eure Tips schon mal im Voraus
stef

(diese Frage(-stellung) wirkt evt. etwas laienhaft - aber ich bin noch Laie)


da fällt mir noch ein:
bei einem Freund (weniger Laie als ich) habe ich mir neulich ein sehr gutes
Fotobuch angesehen "The Americans". Nur weiss ich nicht mehr wie der
Fotograf heisst: Frank ... ?
Er ist ein etwas verschrobener Fotograf und als das Buch herauskam,
entfachte es grossen Wirbel und war sehr umstritten.

Claudio Bertoli

unread,
Mar 22, 2001, 7:59:35 AM3/22/01
to

Steffi Loos schrieb:

[...]

>da fällt mir noch ein:
>bei einem Freund (weniger Laie als ich) habe ich mir neulich ein sehr gutes
>Fotobuch angesehen "The Americans". Nur weiss ich nicht mehr wie der
>Fotograf heisst: Frank ... ?
>Er ist ein etwas verschrobener Fotograf und als das Buch herauskam,
>entfachte es grossen Wirbel und war sehr umstritten.

Das müßte es sein:

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3931141802/qid=985266791/sr=1-2/028-45
56665-6138915


Gruß

Claudio

Jens Krautscheid

unread,
Mar 22, 2001, 8:47:00 AM3/22/01
to
Steffi Loos <ste...@freenet.de> wrote:


> (allerding erstmal nur Vergrösserungen - bei der Negativentwicklung kann
man soviel> falschmachen :).

Nenene....bei der Entwicklung von Negativen kommt fast *immer* ein mehr
oder weniger abzugsfaehiges Bild raus. Das schwiegrige ist
reproduzierbare Ergebnisse zu bekommen, d.h. alles ganz genau
aufschreiben, die Negative beurteilen und dann die Handlungweise
entsprechend modifizieren (z.B. zu hoher Kontrast-> naechstes mal 30sek
kuerzer entwickeln, oder so)


> meine Frage: kann mir jemand sagen aus was für einem Material dieses
> Papier besteht (auf dem Pappkarton steht nur "orwo - s/w") ?

Ordinaerer Karton, das muss Barytpapier sein, da es "drueben" ;-) AFAIK
kein PE-Papier gab....

> und ob ich mit meinen Chemikalien damit arbeiten sollte (Probleme sind bis
> jetzt noch nicht aufgetreten) oder eventuell andere Mischungsverhältnisse
> nutzen sollte ?

Eine Minute in Fixierer, dann raus, waessern....



> Vielleicht hat ja jemand Erfahrung damit und kann mir Tips zum Pressen (es
> wellt sich extrem - weniger wässern?) und Lagern geben

http://www.phototec.de -> Info-Magazin -> Baryt auf einfache Weise
trocknen

> vielen Dank für eure Tips schon mal im Voraus stef

Pitte!


Gruesse, JensK

Mario 'Moonfish' Bergmann

unread,
Mar 22, 2001, 9:11:22 AM3/22/01
to
Hallo Steffi Loos, Du schriebst in
<3ab9f3dd$0$24802$9b62...@news.freenet.de>:

>Nun habe ich vor kurzem (verständlicherweise sehr günstig) altes
>DDR-Fotopapier in einem Fotoladen gekauft. Es funktioniert auch noch
>ziemlich gut - natürlich arbeitet mein PE Papier besser, sieht besser
>aus und kann auch mehr, aber zum Testen ist es allemal gut.

Dann machst Du was falsch ;-)
Denn:

>meine Frage:
>kann mir jemand sagen aus was für einem Material dieses Papier besteht
>(auf dem Pappkarton steht nur "orwo - s/w") ?

In der DDR gab es _nur_ Baryt-Papier, kein PE. Ein dem Baryt gleichwertiges
PE habe ich noch nicht gesehen.

Strahlendere Weissen, brillantere Schwärzen. Schon allein die Möglichkeit
das Papier im Entwickler zu quälen, anzureiben, ...


>Vielleicht hat ja jemand Erfahrung damit und kann mir Tips zum Pressen

Die Trockenpresse ist Dein Freund. Danach schön beschweren und 'ne Woche
liegen lassen.

>(es wellt sich extrem - weniger wässern?) und Lagern geben

Baryt musst Du richtig _viel_ wässern, da es im Gegensatz zu PE Chemie
aufsaugt -> die muss auch wieder raus.


--
Harzliche Grüße Mario

...und wo ein Minolta gerade 18 Aufnahmen im Kasten hat,
wechselt der Nikonuser schon den ersten Film :-)
Bei Canon geht jetzt der AF, aber nur im Querformat ....
[TB am 29.12.00 in d.r.f.]

Dieter Lefeling

unread,
Mar 22, 2001, 9:41:36 AM3/22/01
to
Steffi Loos schrieb:

> Nun habe ich vor kurzem (verständlicherweise sehr günstig) altes
> DDR-Fotopapier in einem Fotoladen gekauft. Es funktioniert auch noch
> ziemlich gut - natürlich arbeitet mein PE Papier besser, sieht besser aus
> und kann auch mehr, aber zum Testen ist es allemal gut.

Wieso soll PE-Papier besser sein als Barytpapier?
Okay, "bequemer". Aber *besser*?

Auch ich habe meine ersten Baryt-Erfahrungen mit Orwo Universal gemacht.
Danach war mir klar, was der Unterschied zwischen Plastikfolie und einem
richtigen (tm) Foto ist. <8)

> meine Frage:
> kann mir jemand sagen aus was für einem Material dieses Papier besteht (auf
> dem Pappkarton steht nur "orwo - s/w") ?

Orwo ist der Hersteller (ORiginal WOlfen, Nachfolger der ehem. Agfa).
Auf der Packung sollte die rot-gelb-blaue Banderole zu sehen sein und
der genaue Papiertyp, ggf. codiert in der Bezeichnung wie BN111 oder so.

Es gibt heute noch die Moeglichkeit, das Papier ueber eine Nachfolge-
firma (teils in den gleichen, ueberklebten Kartons 8-)) zu beziehen.

> und ob ich mit meinen Chemikalien damit arbeiten sollte (Probleme sind bis
> jetzt noch nicht aufgetreten) oder eventuell andere Mischungsverhältnisse
> nutzen sollte ?

Du hast Barytpapier bekommen. Das wird anders verarbeitet als PE-Papier.
Im wesentlichen: gruendliche Entwicklung (2 Minuten, wo sonst 1 min.
reicht) und vor allem ausserordentlich gruendliche Waesserung. Mit den
ueblichen 5 Minuten wie bei PE-Papier ist es nicht getan. Das ganze
Papier hat sich mit Fixierer vollgesaugt - sowas auszuwaessern *dauert*.

Mit anderen Worten: Barytpapier ist nichts fuer die schnellen Bilder
zwischendurch oder um damit mal eben ein paar Abzuege fuer Freunde und
Verwandte zu machen. Barytpapier ist was fuer richtige (tm) Bilder und
alles, wo man genuegend Zeit und Musse hat, um den notwendigen Verar-
beitungsaufwand zu leisten. Dafuer belohnt es mit einer Wirkung, die von
keinem noch so guten PE-Abzug erreicht wird. Haptisch und optisch.

> Vielleicht hat ja jemand Erfahrung damit und kann mir Tips zum Pressen (es
> wellt sich extrem - weniger wässern?) und Lagern geben

Das Papier hat halt keinen Plastiktraeger, Du hast wirklich *Papier* in
den Fingern. Was mit Papier passiert, wenn es nass wird, ist auch klar.
Zum Waessern steht schon oben was. Barytpapier trocknen ist hingegen ein
Thema fuer sich - darueber gibt es eigene, ellenlange Threads.

> bei einem Freund (weniger Laie als ich) habe ich mir neulich ein sehr gutes
> Fotobuch angesehen "The Americans". Nur weiss ich nicht mehr wie der
> Fotograf heisst: Frank ... ?

Robert Frank (Frank ist der Nachname).

> Er ist ein etwas verschrobener Fotograf und als das Buch herauskam,
> entfachte es grossen Wirbel und war sehr umstritten.

In den USA, ja. Offenbar war das nicht die Sichtweise, mit der man sich
selber identifizierte. Heute gilt das Buch als absoluter Klassiker.

Dieter

Steffi Loos

unread,
Mar 22, 2001, 10:39:15 AM3/22/01
to
Erstmal danke für eure Tips (dumm nur dass ich bis jetzt das besagte Papier
nicht ausreichend gewässert habe)


Ich hab mir einen der Kartons nocheinmal genauer angekuckt:

ORWO Fotopapier
universal
BS117
:
spezial, weiß, Rasterkorn, kartonstark
Made in GDR VEB Fotopapierwerk Dresden (Filmfabrik Wolfen)

Ich weiss allerdings nicht ob der Karton zu den Papierpackungen gehört, die
drin sind.

Dass das PE-Papier auf mich erstmal einen *besseren* Eindruck gemacht hat,
mag auch daran liegen dass das DDR-Papier matt ist und dieses starke
Rasterkorn aufweist. Aber grade dadurch wirkt es (anders)


Was sind noch markante Unterschiede zwischen PE- und Barytpapier?

stef

Dieter Lefeling

unread,
Mar 22, 2001, 10:50:27 AM3/22/01
to
Dieter Lefeling schrieb:

> B = wohl in Anlehnung an das "Original", Agfa Brovia. <8)

Aehm: Agfa *Brovira* natuerlich. Wirklich nur ein Tappfuhler. #-)

Dieter

Dieter Lefeling

unread,
Mar 22, 2001, 10:48:43 AM3/22/01
to
Steffi Loos schrieb:

> ORWO Fotopapier
> universal

Orwo Universal - das ist der Standardtyp

> BS117

B = wohl in Anlehnung an das "Original", Agfa Brovia. <8)

S = Spezial, also ein bisschen weicher als normal. Nachdem aber die Agfa
und Orwo-Bezeichnungen eh in richtung haerter ausfallen, duerfte das
einer Ilford-Gradation 3 entsprechen.
117 = Materialcode, wie er seit Jahrzehnten in Deutschland verwendet
wird. Hier bedeutet er: kartonstark, weiss, Oberflaeche 7 (da kocht
jeder sein eigenes Sueppchen). Jedenfalls nicht glaenzend. Sind die
Abzuege in den schwarzen Stellen richtig tiefschwarz oder doch eher
dunkelgrau?

> spezial, weiß, Rasterkorn, kartonstark

spezial, weiss, kartonstark siehe oben. "Rasterkarton" koennte die
Oberflaechenbezeichnung sein. Ist das so ein bisschen "genoppt"?

> Made in GDR VEB Fotopapierwerk Dresden (Filmfabrik Wolfen)

Yep.

> Ich weiss allerdings nicht ob der Karton zu den Papierpackungen gehört, die
> drin sind.

Dann vergleiche Dein Papier mit den obigen Angaben. <8)

> Dass das PE-Papier auf mich erstmal einen *besseren* Eindruck gemacht hat,
> mag auch daran liegen dass das DDR-Papier matt ist und dieses starke
> Rasterkorn aufweist. Aber grade dadurch wirkt es (anders)

Aha, also doch Rasterzeugs. Probier mal richtiges "glaenzend".

> Was sind noch markante Unterschiede zwischen PE- und Barytpapier?

Man muss es gesehen und gefuehlt haben - kann man schwer beschreiben.
Dazu kommt - bei korrekter Ausarbeitung - die ueberlegene Haltbarkeit
von Barytpapier ueber die Jahrzehnte hinweg. Gut verarbeitete Bilder aus
dem letzten Jahrhundert haben sich bis heute gehalten. Bei PE weiss
niemand, wie es mit der Haltbarkeit des Kunststoffs aussieht. Allerdings
ist das Thema mit halbswegs aktuellem PE-SW-Papier sicher nicht ganz so
dramatisch, wie es sich vor 20, 30 Jahren noch anhoerte.

Dieter

Martin Jangowski

unread,
Mar 22, 2001, 11:07:29 AM3/22/01
to
Dieter Lefeling <lefe...@icsmedia.de> wrote:

> Man muss es gesehen und gefuehlt haben - kann man schwer beschreiben.
> Dazu kommt - bei korrekter Ausarbeitung - die ueberlegene Haltbarkeit
> von Barytpapier ueber die Jahrzehnte hinweg. Gut verarbeitete Bilder aus
> dem letzten Jahrhundert haben sich bis heute gehalten. Bei PE weiss
> niemand, wie es mit der Haltbarkeit des Kunststoffs aussieht. Allerdings
> ist das Thema mit halbswegs aktuellem PE-SW-Papier sicher nicht ganz so
> dramatisch, wie es sich vor 20, 30 Jahren noch anhoerte.

Naja, eine Haltbarkeit von knapp 15 Monaten (so lange ist das letzte
Jahrhundert her) ist ja auch nicht _sooo_ bemerkenswert ;-)

Was bei meinen Vergleichen zwischen einem sehr guten PE-Papier (Agfa MCP)
und dem mir von den Eigenschaften eher unbekannten Classic Arts Polywarmton
aufgefallen ist, sind die _wesentlich_ besseren Lichter des MCP. Das
Papierweiss des MCP ist strahlend weiss, waehrend das Classic Arts eher
gelblich wirkt. Da mein Entwickler nicht mehr richtig frisch ist (Neutol WA,
Konzentrat zwei Jahre alt, Protectan geschuetzt) werde ich mal anderen
Entwickler probieren.

Martin

Steffi Loos

unread,
Mar 22, 2001, 11:09:49 AM3/22/01
to
Also hoffe ich mal, dass unter den vielen Paketen noch glänzendes Papier
dabei ist (ich wollte die Päckchen nicht alle aufmachen und nachsehen)

Aber das stuckturierte hat auch seinen Reiz ,,,


Zum Trocknen hab ich ja nun schon einiges gelesen ... aber wie lange sollte
man Barytpapier nun ungefähr wässern?


Peter Desch

unread,
Mar 22, 2001, 11:06:33 AM3/22/01
to

Steffi Loos <ste...@freenet.de> schrieb in im Newsbeitrag:
3aba1c43$0$2362$9b62...@news.freenet.de...

> Dass das PE-Papier auf mich erstmal einen *besseren* Eindruck gemacht hat,
> mag auch daran liegen dass das DDR-Papier matt ist und dieses starke
> Rasterkorn aufweist. Aber grade dadurch wirkt es (anders)
>

Tschuldigung das ich mich dazwischen drängle. ;-)

Bin für meine Freundin auf der Suche nach einen ganz bestimmten S/W Papier.
Sentimental wie Frauen sind will sie das selbe Papier haben, wie sie vor 20
Jahren mit der Mama im Heimlabor verarbeitet hatte.
Leider hat nur ein Foto auf diesem Papier die Fluch überlebt. Da sie aus der
Slovakei kommt, müsste es ein Ostpapier sein. Und bei Forma/Forte habe ich
nichts gefunden was der Vorlage entspricht.

Die Besonderheit: Die Oberfläche ist genoppt!
Nicht einfach Seidenraster, sondern richtige Noppen!<Beste Beschreibung;-)

Ansonsten Glanz, PE(?), dünner Träger und 5. Grad.

Für mich sieht es nach einem Papier für Strichrepro oder
so aus und nicht für bildmässige Fotografie.

Wie gesagt ich habe kein Papier in den Katalogen gefunden das dieser
Beschreibung entspricht. Also an alle die noch zur DDR Zeiten im
S/W Labor gepanscht haben. Kennt ihr das Papier oder noch besser
eine Bezugsquelle?

TIA

Ciao Piet


Steffi Loos

unread,
Mar 22, 2001, 11:19:21 AM3/22/01
to

> Es gibt heute noch die Moeglichkeit, das Papier ueber eine Nachfolge-
> firma (teils in den gleichen, ueberklebten Kartons 8-)) zu beziehen.


hast du dazu detailierte Angaben?
Adresse der Firma ect. ....


Peter Ofenbaeck

unread,
Mar 22, 2001, 3:30:24 PM3/22/01
to

Martin Jangowski <m.jan...@phoenix-ag.de> schrieb in im
Newsbeitrag: 99d801$53h$1...@inside.p-i-n.com...

> Naja, eine Haltbarkeit von knapp 15 Monaten (so lange ist das letzte
> Jahrhundert her)

Es ist knapp 3 Monate her.

PeterOinDO

Dieter Lefeling

unread,
Mar 22, 2001, 7:02:02 PM3/22/01
to
Steffi Loos schrieb:

> Zum Trocknen hab ich ja nun schon einiges gelesen ... aber wie lange sollte
> man Barytpapier nun ungefähr wässern?

Kommt drauf an. 8-)

Die uebliche Empfehlung ist "30 - 60 Minuten bei langsam fliessendem,
nicht zu kaltem Wasser". So oder aehnlich steht es seit Opas Zeiten in
den Laborbuechern. Vor Jahren hat die IMHO bis heute konkurrenzlose
Zeitschrift Foto&Labor (ehem. Foto Hobbylabor) einen Test in Sachen
Barytwaesserung durchgefuehrt, um mal zu sehen, was denn nun noetig ist
und was in den Bereich der Sagen und Legenden gehoert. Das Ergebnis war
verblueffend und ergab - als eine von vielen Schluessen, die man daraus
ziehen konnte - folgende Empfehlung:

1. Papier schnell und intensiv fixieren. Nicht 5-10 Minuten in simplem
Standardfixierer schmoren lassen (oder gar der Unsitte nachgeben, die
Bilder im Fixierbad zu sammeln), sondern stattdessen einen intensiv
arbeitenden Schnellfixierer wie Ilford Hypam in 1+4 (!) Verduennung
benutzen und (bei diesem) unter staendiger Bewegung 30 s fixieren.

2. Hoehere Waesserungstemperaturen bringen besonders gruendliche und
schnelle Auswaesserung. Bei 30 Grad Wassertemperatur liegt man schon
nach 5 Minuten in einem Bereich, bei dem das Papier als "fuer normale
Anwendungen hinreichend ausgewaessert" gelten kann. Nach 10, allenfalls
15 Minuten liegen die Restthiosulfatwerte jenseits von Gut und Boese.

Man kann auch Waesserungsbeschleuniger nehmen (Chemikalien, die die
"Poren" im Papier weiten und so dafuer sorgen, dass die Fixiererreste
schneller ausgewaschen werden). Die Ergebnisse damit fielen aber recht
unterschiedlich aus. IIRC lieferte aber die von Ilford fuer ihr Galerie-
Papier empfohlene Methode (Waessern, Bad in Washaid, Waessern) ganz
ausgezeichnete Waesserungsergebnisse.

Es gibt noch viele andere Ansaetze. Etwa die Sache mit der stehenden
Waesserung: Das Papier kommt nacheinander in Schalen mit frischem Wasser
und wird darin gelegentlich bewegt. Nach einigen Durchgaengen ist das
Papier ebenfalls effektiv ausgewaessert.

Wie dem auch sei: es gibt da viele Wege. Am einfachsten laesst sich
sicher die Sache mit der schnellen, intensiven Fixage und nachfolgender
Fliesswaesserung in temperiertem Wasser nachvollziehen.

Dieter

Dieter Lefeling

unread,
Mar 22, 2001, 7:05:59 PM3/22/01
to
Steffi Loos schrieb:

Das ist das Wephota-Papier. Kommt von Firma Banse und Grohmann. Deren
Website ist noch im Aufbau. Ich hab' hier noch eine Mappe von der
vorletzten Photokina rumliegen, das Angebot hoert sich recht viel-
versprechend an. Ich habe selber noch nichts von denen bezogen, aber
andere haben hier schon von Erfahrungen geschrieben. Man scheint dort
sehr kooperativ zu sein. Vielleicht kann mal jemand was dazu schreiben.

Allerdings gibt es natuerlich auch viele sehr schoene Barytpapiere von
anderen Anbietern. Auch Kontrastwandelpapier. BTW: gibt es eigentlich
Agfa Record Rapid noch?

Dieter

Gerrit Hahn

unread,
Mar 22, 2001, 7:12:16 PM3/22/01
to
Hallo

Steffi Loos <ste...@freenet.de> schrieb:


>
> Zum Trocknen hab ich ja nun schon einiges gelesen ... aber wie lange
sollte
> man Barytpapier nun ungefähr wässern?
>

Tja, ich glaube es gibt unterschiedliche Möglichkeiten:

a) Ansel Adams - Waschfanatikermethode: Papier gründlich fixieren und
anschließend Stunden- bis Tagelang vorwaschen, waschen und nachwaschen

b) Normale(?) Methode: Normal Fixieren, anschliessend 45 - 60 Min. entweder
in fließendem Wasser oder aber (was IMHO ausreichen sollte):
in immer wieder erneuertem, stehendem Wasser waschen

c) Wassersparer-Methode(hab ich mal gehört, sag mal wer anders ob das gut
ist bitte): Stopbad und Fixierer stärker ansetzen, Papier rein, nach 30sek.
raus, und ne 1/4 Stunde in Fließendem Wasser...

(Wahrscheinlich lässt sich alles Zahlreich kombinieren)

Ich mache es immer nach Gefühl...

Gruß Gerrit


Mario 'Moonfish' Bergmann

unread,
Mar 23, 2001, 1:37:38 AM3/23/01
to
Hallo Steffi Loos, Du schriebst in
<3aba25b8$0$2356$9b62...@news.freenet.de>:

>hast du dazu detailierte Angaben?
>Adresse der Firma ect. ....


Banse & Grohmann
Ilsenburger Strasse 40
38855 Wernigerode

Tel 03943 544033
Fax 03943 544030

Wenn Du da nett anrufst bekommst Du eine Preisliste und Probepackungen
zugeschickt.

Ich sitze übrigends direkt an der Quelle (=vor Ort)... ;-)

hth

Mario 'Moonfish' Bergmann

unread,
Mar 23, 2001, 1:37:37 AM3/23/01
to
Hallo Dieter Lefeling, Du schriebst in
<cl4lbtcjeca23sd41...@4ax.com>:

>anderen Anbietern. Auch Kontrastwandelpapier. BTW: gibt es eigentlich

Kontrastwandelpapier gibt es auch von Wephota.
Ausserdem noch Fotoleinen, PE-Papier, RC-Papier mit Gold- und Silberträger,
KB-, MF- und Planfilme, Fotoplatten, Chemie...

Wolfgang Kommerell

unread,
Mar 23, 2001, 4:24:09 AM3/23/01
to
Dieter Lefeling <lefe...@icsmedia.de> wrote:

> BTW: gibt es eigentlich
> Agfa Record Rapid noch?

Ja.

W.

Volker Kerkhoff

unread,
Mar 23, 2001, 11:02:11 AM3/23/01
to
On Fri, 23 Mar 2001 15:00:36 +0100, Tom! Striewisch
<tom.str...@gmx.de> wrote:

>
>Schade, Du (Ihr/Er) hast gerade die geniale Ausstellung im Folkwang
>Museum in Essen verpennt.
>Kommt aber demnächst noch irgendwo in Spanien. ;-)
>
Oh! Kannst Du bitte mal genauer nachforschen wo genau, und
insbesondere ob / wann im Raum Barcelona? (Da wo ich wohne)

Danke im Voraus,

Volker

Steffi Loos

unread,
Mar 23, 2001, 11:49:33 AM3/23/01
to
hallo,

gibt es eine (offizielle) Hp von/über Robert Frank ,,,

,,, auf der vielleicht auch Ausstellungstermine zu finden sind
oder die Biografie, ..... ??

> Schade, Du (Ihr/Er) hast gerade die geniale Ausstellung im Folkwang
> Museum in Essen verpennt.
> Kommt aber demnächst noch irgendwo in Spanien. ;-)
>

> Tom!

Erich A. Kremer

unread,
Mar 23, 2001, 12:57:00 PM3/23/01
to
Hallo,

>,,, auf der vielleicht auch Ausstellungstermine zu finden sind
>oder die Biografie, ..... ??
>

http://www.museum-folkwang.de/r_frank.htm
--

Gruss,
EAK
___________________________________

http://www.eak-fotografie.de

Peter Siepen

unread,
Mar 23, 2001, 4:35:47 PM3/23/01
to
On Thu, 22 Mar 2001 16:48:43 +0100, Dieter Lefeling wrote:
>Steffi Loos schrieb:
>
>> ORWO Fotopapier
>> universal
>
>Orwo Universal - das ist der Standardtyp
>
>> BS117
>
>B = wohl in Anlehnung an das "Original", Agfa Brovia. <8)

Mag sein, ich kenne von Wephota eigentlich nur B=Baryt-Universal
und BB=Bary-Brilliant und habe das B immer fuer Baryt interpretiert. Du
kannst aber recht haben ...

>S = Spezial, also ein bisschen weicher als normal. Nachdem aber die Agfa
>und Orwo-Bezeichnungen eh in richtung haerter ausfallen, duerfte das
>einer Ilford-Gradation 3 entsprechen.

Koennte etwa hinkommen, ich kenne aber die Ilford-Gradationen nicht
so gut ;-)

>Aha, also doch Rasterzeugs. Probier mal richtiges "glaenzend".
>
>> Was sind noch markante Unterschiede zwischen PE- und Barytpapier?

Baryt ist insgesamt schwerer zu verarbeiten, vor allem zu waessern und
zu trocknen. Fuehlt sich aber deutlich besser an und die Oberflaeche
sieht edler aus. Fuer den Anfang spricht aus meiner Sicht nichts gegen
PE-Papier. Da kann man besser mit experimentieren, weil man das
Ergebnis eher sieht. Wenn man dann weiss wie´s geht, kann man ja
immer noch zu Baryt wechseln. Schau mal bei dem PE-Papier schraeg
gegen das Licht. Du wirst einen leicht blaulichen Schimmer ueber den
Schwaerzen sehen, das ist das sogenannte Blooming und das hellt die
Schwaerzen unangenehm auf.

Peter

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