Dies ist mein allererstes Posting in eine Newsgroup - hoffenlich geht nix
schief! :-)
Ja, ich möchte mich nun mal kurz vorstellen, da ich die Zeit als passiver
Mitleser satt habe. Ich bin 23 Jahre alt (ja, ich weiss, jetzt kommt gleich
wieder "Kuecken!" ;-)), komme aus der Nähe von Heidelberg und bin seit ein
paar Monaten endlich Besitzer sowohl einer kleinen digitalen (Canon PS A40)
als auch einer kleinen Kleinbildausrüstung (Canon EOS 300). Fotografiert
habe ich aber schon seit dem Zeitpunkt, an dem mein Vater es für vertretbar
gehalten hat, mir seine gute, alte Canon AE-1 Programm in die Hand zu
drücken...
Nun zu meiner Frage:
Da ich nun schon bei den paar Filmen, die ich bisher verknippst habe,
einige negative Erfahrungen in bezug auf die Qualität der Abzüge bei den
unterschiedlichsten Filmlabors gemacht habe, ist mir der Gedanke gekommen,
ob es nicht vielleicht möglich wäre, diese Abzüge selbst zu machen. Bei SW-
Abzügen ist es ja zu relativ moderaten Preisen möglich; wie sieht es aber
bei Farbnegativen aus? Kann man das überhaupt "daheim in der Küche" oder
ist das wesentlich komplizierter, als bei SW? Falls es möglich ist, welche
Ausrüsung brauche ich dafür, wie funktioniert das (grob) und wo kann ich
genaueres Nachlesen?
Vielen Dank schon mal für eure Hilfe!
--
Gruss Ralf
___________________________
mailto:lach...@holycows.de
> (ja, ich weiss, jetzt kommt gleich wieder "Kuecken!"
Nö, daür bist Du noch nicht alt genug.
SCNR, Oliver
Ralf Drescher wrote:
> Da ich nun schon bei den paar Filmen, die ich bisher verknippst habe,
> einige negative Erfahrungen in bezug auf die Qualität der Abzüge bei den
> unterschiedlichsten Filmlabors gemacht habe, ist mir der Gedanke gekommen,
> ob es nicht vielleicht möglich wäre, diese Abzüge selbst zu machen. Bei SW-
> Abzügen ist es ja zu relativ moderaten Preisen möglich; wie sieht es aber
> bei Farbnegativen aus? Kann man das überhaupt "daheim in der Küche" oder
> ist das wesentlich komplizierter, als bei SW? Falls es möglich ist, welche
> Ausrüsung brauche ich dafür, wie funktioniert das (grob) und wo kann ich
> genaueres Nachlesen?
Man kann. Es ist heute technisch kaum mehr Aufwand als sw Arbeit. Du
brauchst einen Farbkopf auf dem Vergrößerer und einen guten Tastsinn.
Die Chemie ist kaum/nicht teurer als sw, gibt es auch für
Raumtemperatur. Allerdings arbeitest Du praktisch im Dunkeln und Du
kämpfst mit Farbstichen, die Du rausfiltern mußt.
In der Praxis heißt das: eigenes Farblabor ist ne feine Sache für einige
große, gute Abzüge. Die 10x15 Massenware gibst Du besser weiter in den
Drogeriemarkt.
mfg u.e.
Ralf Drescher wrote:
>
> Nun zu meiner Frage:
> Abzügen ist es ja zu relativ moderaten Preisen möglich; wie sieht es aber
> bei Farbnegativen aus? Kann man das überhaupt "daheim in der Küche" oder
> ist das wesentlich komplizierter, als bei SW? Falls es möglich ist, welche
> Ausrüsung brauche ich dafür, wie funktioniert das (grob) und wo kann ich
> genaueres Nachlesen?
Die beste Entscheidung die ich im letzten Jahr getroffen habe, ist das
selber Vergrössern in Farbe! Was Du an technischen Ausrüstung brauchst,
hat Ulrich schon geschrieben. Bevor Du anfangst, solltest Du aber die
Theorie der Farbmischung schon einigermassen kennen (z.B. solltest Du
Magenta von Rot und Cyan von Grün und Blau) unterscheiden können und es
is wichtig, dass Du auch die Komplementärfarben traumen kannst. Dann ist
es mit dem Farbstiche Rausfiltern gar nicht mal so schwierig. Und Du
wirst Dich staunen über die Ergebnisse. Kauf einfach mal eine Packung
Ilfocolor IPRA Papier und Diluprint-Chemie bei Phototec (falls Du schon
einen Farbkopf auf dem Vergrösserer hast. Sonst könntest Du mit losen
Einlegefilter arbeiten, aber damit habe ich keine Erfahrung. Es ist auf
jeden Fall umständlicher.)
Viel Spaß,
Joost
--
This is a Microsoft-free mail
<< If you have a penguin, you don't need paperclips anymore :) >>
> es mit dem Farbstiche Rausfiltern gar nicht mal so schwierig.
Machst Du das per Hand oder Analyser? Ich hab mir auch die Chemie und
Ausrüstung für Color besorgt und finde nach den ersten Ergebnissen, die zwar
gut waren, doch, dass es sehr zeitaufwändig ist. Mich nervt einfach das ewig
dauernde entwickeln, trocknen, begutachten und dann doch wieder von vorne.
Bei sw ist das doch etwas einfacher.
Gruß
Patrick
Hallo Ralf!
> Dies ist mein allererstes Posting in eine Newsgroup - hoffenlich geht nix
> schief! :-)
Sieht nicht so aus. Willkommen in drf!
> Ja, ich möchte mich nun mal kurz vorstellen, da ich die Zeit als passiver
> Mitleser satt habe. Ich bin 23 Jahre alt (ja, ich weiss, jetzt kommt gleich
> wieder "Kuecken!" ;-)),
Genau, Kuecken! :o)
> komme aus der Nähe von Heidelberg
Heidelberg... Damals... *seufz*
<sing-a-song> Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren...
</sing-a-song>
> [...]
> Nun zu meiner Frage:
> Da ich nun schon bei den paar Filmen, die ich bisher verknippst habe,
> einige negative Erfahrungen in bezug auf die Qualität der Abzüge bei den
> unterschiedlichsten Filmlabors gemacht habe, ist mir der Gedanke gekommen,
> ob es nicht vielleicht möglich wäre, diese Abzüge selbst zu machen.
Man kann, der Aufwand ist aber nicht unerheblich. Du benoetigst
natuerlich einen Vergroesserer mit Farbmischkopf, aber das ist das
geringere Problem. Schwieriger ist schon, die Prozesstemperaturen
konstant auf dem richtigen Niveau zu halten.
Vorschlag: schau Dich mal im Programm einer VHS Deines Vertrauens
um. Oft gibt es dort entsprechende Kurse => hingehen, ausprobieren,
ueberlegen, entscheiden.
Schoenen Gruss,
und viel Spass noch,
Oli I
(Karlsruher, studiert u.a. in Heidelberg, jetzt im muensteraner
Exil)
--
Oliver Traxel <oli...@traxel.de> or <oliver...@gmx.de>
Die Homepage: http://www.traxel.de/
Die Fotos: http://www.traxel.de/foto/
Traxels im WWW: http://www.traxel.net/
> Schwieriger ist schon, die Prozesstemperaturen
> konstant auf dem richtigen Niveau zu halten.
Nicht mehr nötig. Heutige Farbchemie funzt bei Zimmertemperatur in der
Schale. Schwieriger ist die korrekte Farbfilterung zu ermitteln.
Zum Thema RA4 bereite ich grade eine Seite in meinen Fototipps vor. Noch
etwas Geduld, die Ankündigung wird hier in drf gepostet.
bis die tage... chris z.
--
Museum für alte Computer und Videospiele sowie Fotogalerie:
http://www.chrzahn.de
Dort auch Tipps, wie man Farb- und SW-Dias selbst entwickeln kann.
> Machst Du das per Hand oder Analyser?
Mal ein Auszug aus der Web-Seite, die ich zum Thema vorbereite:
Einen Farbanalyser der gehobenen Preisklasse. Einfache Geräte bis 300 ?
sind damit nicht gemeint, diese sind bessere Schätzeisen und dienen nur
dazu, die ungefähre Richtung der Filtereinstellung anzugeben, die dann
manuell nachkorrigiert werden muß. Komfortable Geräte lassen sich
schnell zwischen Integral- und Selektivmessung (auch mit Mehrfacher
Spotpunktberücksichtigung) umschalten, speichern mehrere Farbpapiere mit
unterschiedlichen Schwarzschildverhalten, schalten den Vergrößerer
gleich mit, und kosten erheblich mehr. Tausend Euro sind schnell
erreicht.
Jeder Coloranalyser muß geeicht werden. Dazu filtert man von Hand ein
Testnegativ mit 18% Grau neutralgrau aus. Die dazu notwendige
Farbfilterung wird dem Analyser nun einprogrammiert, meist indem man den
Tastkopf auf der Vergrößerungskassette unter das Graufeld legt und die
aktuellen Filterwerte dadurch dem Gerät bekanntgibt. Bei den zu
vergrößernden Negativen muß der Tastkopf ebenfalls wieder unter ein
neutralgraues Objekt gebracht werden, dann werden je nach Gerät die
notigen Filterwerte angezeigt, oder die Filter werden nacheinander
solange verdreht, bis der Analyser korrekte Filterung signalisiert. Dies
kann eineintegralmessung mittels Milchglasscheibe unter dem Objektiv
sein, oder eine Spotmessung mittels Tastkopf auf der
Vergrößerungskassette, bei besseren Geräten mit mehrfacher Spotmessung,
die danach gemittelt werden. Hilfreich ist es immer, das erste Negativ
eines Filmes mit einer abfotografierten Testtafel mit einigen Graufeldem
unterschiedlicher Dichte und 6 Farbfeldem mit den Grundfarben Rot, Grün,
Blau, Gelb, Cyan und Magenta aufzunehmen. Das Feld mit 18% Grau kann
dann zur Grundfilterungsermittlung für diesen Film genommen werden. Aber
auch das hilft nichts, wenn auf dem Film Motive morgens und nachmittags
oder in praller Sonne sowie im Schatten aufgenommen wurden. Dann muß
jedes Negativ einzeln ausgefiltert werden.
Das "Wundermittel" für den sofort richtigen Print sind Analyser also
nicht, da sie Farbabweichungen, durch Ausnutzungsgrad der Chemie
verursacht, nicht auskorrigieren können. Sollte im zu vergrößernden
Negativ kein Neutralgrau vorhanden sein, oder die Summe aller Farben
auch kein Grau ergeben, so versagt jede unkorrigierte Messung.
Beispielsweise wurde eine rote Autotüre aufgenommen. Diese ergibt
niemals eine neutrale Graufarbe. Der Analyser versucht, sich dem
neutralen Grau so weit als möglich zu nahem und erzeugt eine extreme
Filterung, die die Rottöne stark abschwächt. Der Print wird alles
mögliche sein, aber nicht wirklichkeitsgetrau. Da den Analyzerherstellem
diese Problematik bekannt ist, gibt es die Möglichkeit,
Abweichungsfaktoren einzugeben, die mit den ermittelten Filterwerten
verrechnet werden und die Autotür natürlicher erscheinen lassen sollen.
Ähnliche Korrekturen werden für das Schwarzschildverhalten der Papiere
im Langzeitbereich notwendig.
Und nicht immer ist das technisch 100% neutralgrau gefilterte Bild
dasjenige, das der Bildaussage perfekt entspricht. So wirken neutral
gefilterte Sonnenuntergänge zu blaß, Landschaftsaufnahmen in
schrägstehender Wintersonne vertragen etwas wärmere, Dämmerungsaufnahmen
in der "blauen Stunde" hingegen verlangen nach etwas kühleren Farben.
bis die tage... chris z.
--
Museum für alte Computer und Olympus-Kameras sowie Fotogalerie:
Tatsaechlich? Ich sollte mich da mal auf den neuesten Stand bringen
:o).
> Schwieriger ist die korrekte Farbfilterung zu ermitteln.
Jau[tm], so ein Analyzer is nich billich...
> Zum Thema RA4 bereite ich grade eine Seite in meinen Fototipps vor. Noch
> etwas Geduld, die Ankündigung wird hier in drf gepostet.
Fein, ich warte :o).
Schoenen Gruss,
Oli I
> Nicht mehr nötig. Heutige Farbchemie funzt bei Zimmertemperatur in der
> Schale. Schwieriger ist die korrekte Farbfilterung zu ermitteln.
ACK. Ein wesentliches Problem ist dabei IMHO die Sache mit der nicht
wirklich konstanten Lichtfarbe des Vergroesserers (erst gestern ist mir
mal wieder einer der wirklich lesenswerten FHL-Artikel unter die Finger
gekommen - genau zu diesem Thema) sowie das Latentbildverhalten des
Papiers.
> Zum Thema RA4 bereite ich grade eine Seite in meinen Fototipps vor.
Vielleicht kannst Du schon mal vorab was zum Thema Latentbildkonstanz
der aktuellen RA4-Papiere sagen. Mein Wissensstand ist 1995. #-)
> Noch etwas Geduld, die Ankündigung wird hier in drf gepostet.
Gut-gut. 8-)
Dieter
> Da ich nun schon bei den paar Filmen, die ich bisher
> verknippst habe, einige negative Erfahrungen in bezug auf
> die Qualität der Abzüge bei den unterschiedlichsten
> Filmlabors gemacht habe,
Ja, wer nicht :-(
> ist mir der Gedanke gekommen, ob es nicht vielleicht möglich
> wäre, diese Abzüge selbst zu machen.
Es ist sehr zeitaufwendig, aber es lohnt sich auf jeden Fall.
Die Qualität ist prima, man kann die Belichtung selbst
steuern, etc. So schwer ist es durch die modernen Prozesse
nicht, und drf hat mir auch damals, wie immer, prima geholfen.
Ich habe es aufgehört, weil ich den Staub nicht in den Griff
bekommen habe. Es gab mal einen thread "Staub! Verdammter
Staub!" hier, wo auch etliche Tipps dazu abgegeben wurden.
Du solltest dich aber davon nicht entmutigen lassen.
Sauberstes Arbeiten ist also angesagt.
Und: Genau an die Anleitung halten und gründlichst Schlusswässern
sonst wunderst du dich, wie deine Abzüge nach einem Jahr
aussehen(Haltbarkeit).
Viel Spaß!(ist ernst gemeint und nicht ironisch)
--
Gruß,
Frank Albrecht II
> > Nicht mehr nötig. Heutige Farbchemie funzt bei Zimmertemperatur in der
> > Schale.
> Tatsaechlich? Ich sollte mich da mal auf den neuesten Stand bringen
> :o).
Mich hat bei meinen ersten Versuchen mit RA4 auch schwer überrascht,
wie einfach der Prozess zu handhaben ist. Zum Beispiel mit dem Tetenal
RA4 Print Kit für Raumtemperatur/Schale. Funktioniert zwischen 16°C
und ~25°C, die Entwicklungszeit ergibt sich aus der Temperatur (nach
Tabelle) und sollte halbwegs genau eingehalten werden, bei Stop und
Bleichfix ist das schon nicht mehr richtig kritisch. Ausserdem ist es
geruchlos. Insgesamt ist die Verarbeitung etwa genauso leicht wie S/W,
von der Filterung mal abgesehen - aber gute S/W-Prints sind ja
manchmal auch etwas aufwändiger herzustellen.
> > Schwieriger ist die korrekte Farbfilterung zu ermitteln.
> Jau[tm], so ein Analyzer is nich billich...
Braucht man IMHO eigentlich nicht, wenn man die gleiche Sorte Film und
Papier benutzt und sich einmal die Mühe macht, mit Graukarte eine
korrekte Grundfilterung rauszufinden. Die Abweichungen innerhalb eines
Films sind dann (bei ähnlichem Licht) eher gering und können wieder
durch abfotografierte Graukarten in den Griff bekommen werden.
Gruss,
Wiens.
--
Durch sein Glashubschiebedach - Küsst mich die Sonne wach
Innen traumhaft meeresblau - Und aussen Nebelscheinwerfer!
> Vielleicht kannst Du schon mal vorab was zum Thema Latentbildkonstanz
> der aktuellen RA4-Papiere sagen. Mein Wissensstand ist 1995. #-)
Für die aktuellen Tetenal-RA4-Papiere wird angegeben, dass die
grössten Veränderungen bezüglich des Latentbildes in den ersten 30
Sekunden passieren, danach nichts signifikantes mehr.
> Hallo allerseits!
[...]
> --
> Gruss Ralf
>
> ___________________________
> mailto:lach...@holycows.de
Vielen Dank für die umfangreiche Aufklärung! Besonders die Idee mit der VHS
hat mir gefallen - da werde ich mich mal ein bisschen umhören!
> Also bleibt uns nur eins? Manuell filtern?
Oder mit dem Analyser die ungefähre Richtung ermitteln und ggf noch
nachkorrigieren. Die teureren Analyser treffen oft erstaunlich gut, aber
oft genug daneben. Durfte ich mal mit einem Negativ des Vorführenden
sehen, klappte schnell und gut. Dann holte ich mein eigenes raus, da war
der Analyser nicht so gut drauf. "Müßte auf den Film geeicht werden".
Und wer sich mit Farbstichen ernsthaft auseinandersetzt, sieht ab etwa 3
Filterwerten Stiche, die ihn stören. Und vorher gar nicht erst
auffielen, als man nur Großlabor kannte.
> Und: Genau an die Anleitung halten und gründlichst Schlusswässern
> sonst wunderst du dich, wie deine Abzüge nach einem Jahr
> aussehen(Haltbarkeit).
Hattest Du nach dem Wässern kein Stabibad benutzt? Wenn nein, hilft auch
gutes Auswässern nicht allzuviel, erst Stabi verhilft zu längerer
Haltbarkeit. Und lieber einmal öfter Stabibad erneuern als zuwenig. Wer
will, kann ein sehr konzentriertes Stabibad und ein etwas weniger
starkes nacheinander nach einer kurzen Wässerung machen. Die RA4-Prints
in den Großlabs und Mini-Labs werden "Wasserlos" in zwei Stabibädern
haltbar gemacht.
> Die RA4-Prints
> in den Großlabs und Mini-Labs werden "Wasserlos" in zwei Stabibädern
> haltbar gemacht.
Daraus sollte man für den Heimgebrauch nichts ableiten. Die "verzichten" auf
eine Wässerung weil es wesentlich teurer wäre und ggf. sogar nicht erlaubt,
daß Auswaschwasser gewerblich abzuleiten. Und funktionieren tut das sowieso
nur, weil die Rollertransportmaschine das Papier vorher ausreichend
"ausquetscht". Eine ordentliche Wässerung ist im Amateurlabor in jedem Fall
angesagt.
> BTW: Welche Leuchstoffröhren sollte man denn für die Betrachtung der Prints
> benutzen? Bei Osram gibt es da ja Biolux, Lumilux und wie die auch noch
> heißen.
Die Biolux (Lichtfarbe 72) hat annaehernd Tageslichtcharakteristik und
ist damit sicher erste Wahl. Die Lumilux-reihe enthaelt alle moeglichen
Lichtfarben. Am besten geeignet ist hier die Lumilux daylight de luxe,
das ist Lichtfarbe 12. Beide Lampen duerften sich in Bezug auf die Farb-
wiedergabegenauigkeit (Ra-Wert) nicht viel nehmen. Uebliche Standard-
empfehlung zur Bildbetrachtung und ueberall da, wo es auf beste Farb-
wiedergabe ankommt, ist die Lumilux Nr. 12.
Wichtig: die Lampen haben erst nach 10, besser 15 Minuten Einbrennzeit
ihre richtige Farbtemperatur (und Helligkeit). Ein weiterer Grund fuer
einen konstant beleuchteten Hellraum im Labor.
Noch wichtiger: ueberhaupt eine solche "passende" Lampe zu verwenden.
Wer einmal einen Laborabend hinter sich gebracht hat, um am naechsten
Tag vor einem Stapel gluehlampenbeurteilter blaustichtiger Abzuege zu
sitzen, weiss um die Wichtigkeit einer solchen Beleuchtung. #-)
Dieter
> BTW: Welche Leuchstoffröhren sollte man denn für die Betrachtung der Prints
> benutzen? Bei Osram gibt es da ja Biolux, Lumilux und wie die auch noch
> heißen.
IMHO möglichst gar keine. In OE gab es eine Überraschung: in der DuKa
sah der Print nicht schlecht aus, draußen in der hellen Sonne
grottenübel. Also mal öfters raus aus dem Labor, tut auch gut, selbst
die angeblich "geruchlose" Chemie müffelt etwas.
> Eine ordentliche Wässerung ist im Amateurlabor in jedem Fall
> angesagt.
Ja, aber auch nie aufs Stabi verzichten.
> IMHO möglichst gar keine. In OE gab es eine Überraschung: in der DuKa
> sah der Print nicht schlecht aus, draußen in der hellen Sonne
> grottenübel.
Genau deswegen, um solche Fehleinschaetzungen bei ueblichem Glueh-
lampenlicht oder sonstigen ungeeigneten Lichtquellen zu vermeiden,
benutzt man Lampen mit moegichst tageslichtaehnlicher Lichtfarbe.
Beispielsweise die Biolux (72) oder die Lumilux in Farbe 12.
Letztere kann ich aus eigener Erfahrung empfehlen.
> Also mal öfters raus aus dem Labor, tut auch gut, selbst
> die angeblich "geruchlose" Chemie müffelt etwas.
Das sei natuerlich unbenommen. <8)
Allerdings hat man ja leider nicht immer richtiges (tm) Tageslicht zur
Verfuegung. Spaetestens zum Herbst/Winter, oder generell spaeter am
Abend, ist das mit dem Tageslicht so eine Sache.
Dieter
Nein, ich habe seinerzeit u.a "Selbst entwickeln in Farbe
und schwarzweiss" durchegearbeitet, selbst da stand das,
glaube ich, nicht drin.
> Wenn nein, hilft auch gutes Auswässern nicht allzuviel, erst
> Stabi verhilft zu längerer Haltbarkeit. Und lieber einmal
> öfter Stabibad erneuern als zuwenig. Wer will, kann ein sehr
> konzentriertes Stabibad und ein etwas weniger starkes
> nacheinander nach einer kurzen Wässerung machen.
Man lernt doch nie aus...
> Die RA4-Prints in den Großlabs und Mini-Labs werden
> "Wasserlos" in zwei Stabibädern haltbar gemacht.
Ich hatte Tetenal RA4 verwendet, allerdings mit Ilfocolor.
Gruß,
Frank Albrecht II, *sofort* die Selbstabzüge wieder rauskramend...
> Ich hatte Tetenal RA4 verwendet, allerdings mit Ilfocolor.
Ilfocolor ist IIRC RA4 reinsten Wassers und hat mit Ilfochrome nix zu
tun, außer daß es von Ilford verkauft wird.
In der C41-Anleitung von TT steht, daß Stabi auch noch Wochen nach dem
Trocknen benutzt werden kann. In der Anleitung zum RA4 steht IIRC zum
Stabi ziemlich wenig.
Ich rate eh zu DiluPrint und DiluStabi. Kostet weniger, ist ergiebiger
und erzeugt IMHO bessere Farben.
bis die tage... chris z.
--
Museum für alte Computer und Videospiele sowie Fotogalerie:
> > Und: Genau an die Anleitung halten und gründlichst Schlusswässern
> > sonst wunderst du dich, wie deine Abzüge nach einem Jahr
> > aussehen(Haltbarkeit).
> Hattest Du nach dem Wässern kein Stabibad benutzt? Wenn nein, hilft auch
> gutes Auswässern nicht allzuviel, erst Stabi verhilft zu längerer
> Haltbarkeit. Und lieber einmal öfter Stabibad erneuern als zuwenig. Wer
> will, kann ein sehr konzentriertes Stabibad und ein etwas weniger
> starkes nacheinander nach einer kurzen Wässerung machen.
Basiert das auf eigener Erfahrung oder ist das irgendwo dokumentiert?
In den Texten die Tetenal zum RA4-Prozess anbietet, wird das AFAIR
nicht erwähnt und gute Schlusswässerung als ausreichend beschrieben.
Gruss,
Wiens.
Üblicherweise kann sich während der ersten 15s nach der Belichtung noch
was ändern, dann für einen langen Zeitraum nur sehr wenig. Also entweder
immer sofort nach dem Belichten entwickeln oder min. 15s warten. Es ist
also kein Problem, erst mal ein paar Blatt zusammenkommen zu lassen.
Gruß,
Alex
--
Alexander Selzer
http://selzer.home.pages.de/
Jede andere Zeit geht auch - man muss nur immer gleich lannge warten.
--
Grüße Laurent Wirmer
Homepage: http://www.photo-square.com
Die d.r.f - FAQ: http://www.drf-faq.de
"Unser Kopf ist rund, damit unser Denken die Richtung wechseln kann."
-- Francis Picabia
> Jede andere Zeit geht auch - man muss nur immer gleich lannge warten.
Klar geht das - und dann machst Du mal eine Vierfachprobe auf ein Blatt.
Erste Belichtung: 100 s vor der Entwicklung beendet, zweite belichtung:
70 s vorher, dritte Belichtung: 40 s vorher, und die vierte 10 s vorher.
Dann waere da noch die Sache mit der Lampenlichtfarbe: bei der ersten
Belichtung war die Lampe noch kalt, bei der zweiten schon waermer, bei
der dritten und vierten auf Arbeitstemperatur. Gemessene Lichtdrift
gaengiger Vergroesser (Messung FHL): satte 5-10 dD in der ersten Minute
nach dem Einschalten. #-)
Dieter,
hat sich mit sowas immer wieder rumgeaergert und wuenschte sich damals
immer einen geregelten closed-loop-Vergroesser mit Verschluss.
Krieg ich jetzt Extrapunkte?
;o),
Ui - *Augen aufreiss* - "Sounds like a winner..."
> [...] Insgesamt ist die Verarbeitung etwa genauso leicht wie S/W,
> von der Filterung mal abgesehen - aber gute S/W-Prints sind ja
> manchmal auch etwas aufwändiger herzustellen.
Das stimmt :o).
>>> Schwieriger ist die korrekte Farbfilterung zu ermitteln.
>
>> Jau[tm], so ein Analyzer is nich billich...
>
> Braucht man IMHO eigentlich nicht, wenn man die gleiche Sorte Film und
> Papier benutzt und sich einmal die Mühe macht, mit Graukarte eine
> korrekte Grundfilterung rauszufinden. Die Abweichungen innerhalb eines
> Films sind dann (bei ähnlichem Licht) eher gering und können wieder
> durch abfotografierte Graukarten in den Griff bekommen werden.
Hmmmm... Fuer mich stinkt das Ganze gewaltig nach einem potenziellen
WS fuer Augenblicke V :o).
> Hmmmm... Fuer mich stinkt das Ganze gewaltig nach einem potenziellen
> WS fuer Augenblicke V :o).
Hast Du auf Au IV nur TB't? RA4 hatten wir schon. War mit 4 Teilnehmern
vollkommen überlaufen ;-)
bis die tage... chris z.
--
Museum für alte Computer und Olympus-Kameras sowie Fotogalerie:
> Ja, ich hatte es nur der Vollständigkeit erwähnt, dass ich
> nicht das "dazugehörige" Tetenalpapier verwendet habe
TT ist Agfa Signum II. Nur anders verpackt. TT fertigt seit langem keine
Farb- oder SW-Papiere mehr selber.
bis die tage... chris z.
--
Museum für alte Computer und Olympus-Kameras sowie Fotogalerie:
> Basiert das auf eigener Erfahrung oder ist das irgendwo dokumentiert?
http://www.phototec.de/pdf/diluprint4_anl.pdf
sagt aus, daß hinreichend gewässert 1+19 ausreiche. Sonst 1+9 fürs
Stabi.
OK, spätestens ab 1 Minute tut sich nichts mehr. Ob Du 1 Minute oder 1
Stunde oder 10 Stunden wartest: Ein Unterschied ist nicht sichtbar.
Dann wartest Du eben nach der letzten Belichtung. Es ändert sich nach
einiger Zeit nichts mehr. Im Datenblatt zum Kodak Ultra steht eine
stabile Latentbildzeit von 1 Minute bis 24 Stunden. Ich hab mit 15 bis
30s kein Problem.
> Gemessene Lichtdrift
> gaengiger Vergroesser (Messung FHL): satte 5-10 dD in der ersten Minute
> nach dem Einschalten. #-)
Kein Problem. Zum Messen und Einstellen ist der Vergrößerer schon lange
genug an, um die Lampe aufzuheizen. Und zwischen Abschalten und
Belichten sollten max. 15s vergehen.
> closed-loop-Vergroesser mit Verschluss.
OK. Gewonnen. :-)
Ein Tipp: Brenner bietet solche Leuchtstoffröhren (Osram Lumilux de Luxe
nr.12) als Speziallampe für Bildfarbebeurteilung an. Mein Tipp: nicht
bei Brenner kaufen, sondern einfach beim Elektrofachgeschäft um die Ecke
bestellen lassen. Damit erspart man so etwa 40% bei der Anschaffung.
Gruß,
Joost
Wenn man's sich nicht zu schwierig machen will, sollte man bei ein oder
wenige Filme und eine Papiersorte bleiben. Dann kann man einmal die
Filterung bestimmen, und die Werte können dann weiterhin als Startwerte
genommen werden. Kleine Korrekturen sind jedoch fast immer notwendig,
auch abhängig von der Ausnützung der Chemie. Und wie schon geschrieben:
die Filterung von Bilder aufgenommen auf einer Filmsorte und bei der
gleichen Belichtung ist mehr oder weniger konstant. Das heisst: einmal
eintesten und danach können schon mal viele Abzüge mit nur kleinen
Anpassungen gemacht werden, die sich in der Regel mit ein oder zwei
Probestreifen bestimmen lassen. Aber 36 Bilder von jeder Farbfilm selber
abziehen, würde ich niemand raten. Dafür finde ich es tatsächlich zu
aufwändig.
Ich hatte übrigens vor, noch mal mit einem Farbtafel und Graukeil zu
versuchen, die optimale Filterung zu bestimmen. Aber bisher habe ich es
noch nicht gemacht und kann darum auch nicht sagen, ob das nun ein
großen Nutzen bringt. Mit meinen Hauttöne klappt's bisher recht gut. Ich
denke, der Mensch ist sehr empfindlich für die Farbwiedergabe der Haut
und darum fällt dabei auch schnell auf, wenn was faul ist.
Viel Spass im Labor!
Gruß,
Joost
--
This is a Microsoft-free mail
<< If you have a penguin, you don't need paperclips anymore :) >>
Aber ich warte doch nicht nach jedem Belichten 1 Minute bis ich das Teil
entwickle. Bei ging das immer Belichten, bis 10 zählen, rein in den
Entwickler.
Nicht nur, aber bis runter ins Labor hab ich es diesmal aus
Zeitgruenden nicht geschafft :o).
> RA4 hatten wir schon. War mit 4 Teilnehmern
> vollkommen überlaufen ;-)
Ei ei ei :o\... Na ja, vielleicht im naechsten Jahr :o).