Am 27.01.2014 22:38, schrieb Guido Hennecke:
> * Johannes Leckebusch <
jlno...@johannes-leckebusch.de> wrote:
>>> Camera Model: Canon EOS 6D
>>> Lens: EF100-400mm f/4.5-5.6L IS USM
>>> Image Date: 2014-01-27
>>> Focal Length: 400mm
>>> Aperture: f/5.6
>>> Exposure Time: 0.0010 s (1/1000)
>> Wenn das ein IS ist, warum 1/1000 sek. Belichtungszeit? An einer
>> Vollformat-Kamera sollte die Verwacklungsgrenze bei etwa 1/400 (Kehrwert
>> der Brennweite) liegen, eine Stabilisierung bringt bestimmt noch ein
>> oder zwei "Blendenstufen", also 1/200 müsste locker machbar sein
>> (ausprobieren).
>
> Na weil ich darauf gewartet habe, dass der Schwan seinen Kopf aus dem
> Wasser zieht und ich keine Bewegungsunschaerfe auf dem Bild haben
> wollte. Ich wollte jeden Wassertropfen einzeln sehen - was mir,
> jedenfalls meiner bescheidenen Meinung nach auch geglueckt ist.
Gut, das ist ein Argument, aber dann musst Du eben die anderen Parameter
anpassen. Das Objektiv arbeitet offenbar bei Offenblende scharf genug,
aber die Aufnahme ist mindestens zwei Blendenstufen unterbelichtet. Das
heißt, Du müsstest die Empfindlichkeit um zwei Stufen anheben, wenn die
Zeit bleiben soll. Also 160-320-640, auch mit ISO 800 sollte die Kamera
noch ganz ordentliche Aufnahmen machen.
>> Das Bild ist deutlich unterbelichtet, das Histogramm zeigt, dass
>> praktisch alle Tonwerte unter dem mittleren Grau liegen (nur die hellen
>> Stellen auf dem Rücken des Schwans sind ein bisschen darüber, aber
>> keineswegs "Weiß").
>
> Das schrieb ich ja bereits. Auch wenn andere schreiben, es sei garnicht
> so dunkel. Sollte ich fuer solche Aufnahmen die Belichtungsmessung nicht
> besser auf Spot stellen?
Ja. Und damit üben:
http://www.johannes-leckebusch.de/homepage.htm
Klick da mal auf den Inhaltslink "Weiterführende Artikel über
Fotografie" im linken Rahmen. Schau Dir die ersten Artikel mal an, ok,
eins und zwei kannst Du wohl auch überspringen, aber den Histogramme und
die manuelle Belichtungsmessung.
>> Ich würde in so einer Situation keine Automatik verwenden, sondern nach
>> einer Messung von Hand eine Probeaufnahme machen und das Histogramm
>> anschauen.
>
> Mir ist nicht ganz klar, wie ich dem Schwan erklaeren kann, dass er mir
> dafuer doch bitte die Zeit zu geben hat.
Das muss er nicht. Du hast vor, den Schwan zu beobachten, ok? Der
schwimmt da schon rum. Versuche eine Spotmessung und mache eine
Testaufnahme. Mit einiger Übung hat man dann für die Lichtsituation
passende Belichtungswerte. Die lässt man einfach unverändert! Solange
nicht eine Wolke sich vor die Sonne schiebt oder umgekehrt: Einfach
auslösen, wenn das Viech was interessantes tut, nichts mehr verstellen
(außer Ausschnitt, Fokus und ggf. Zoom). Wenn eine kleine Pause ist, das
Vorschaubild /mit/ Histogrammanzeige überprüfen (siehe den einschlägigen
Artikel "Histogramme richtig anwenden").
Es lohnt sich, das zu lernen, und wenn Du zwei Wochen Zeit hast ...
>> Wenn möglich, auch mal was "Weißes" anmessen bzw. eine
>> Spotmessung auf hellste Bereiche machen und die auf bis zu +2EV
>> einstellen. Nötigenfalls ISO noch etwas erhöhen, aber mit einer etwas
>> längeren Belichtungszeit könnte das schon einigermaßen hinkommen, die
>> Kamera liefert vermutlich auch bei ISO 320 noch gute Bilder.
>
> Hmmmja, ich denke, ich werde mich vom ISO Autopilot nun auch
> verabschieden. Den ISO Wert auf, fuer die aktuelle Stunde passenden Wert
> stellen und dann nur mit der Belichtungszeit spielen.
>
>> Womit hast Du denn die Rawentwicklung gemacht?
>
> Adobe Lightroom.
Das ist ja nicht schlecht - ich nehme an, eine einigermaßen aktuelle
Version, 4.0 oder gar höher? Damit kann man viel machen. Mit was für
einer Einstellung "schärfst" Du denn nach?
>>> ISO equiv: 160
>>> Exposure Bias: none
>>> Metering Mode: Matrix
>>> Exposure: Manual
>>> Exposure Mode: Manual
>>> White Balance: Auto
>>> Flash Fired: No (enforced)
>>> Color Space: sRGB
>> Vermutlich reichte das Licht einfach nicht, aber warum dann eine
>> Automatik nur ISO 160 einstellt, ist mir nicht klar (ich verwende sowas
>> nicht).
>
> Da ist eben meine Frage, bei meinem 24-105mm IS L USM f/4.0 habe ich das
> Problem nicht.
Es gibt Leute, die glauben an Matrixmessungen, ich nicht.
> Ich denke, den ISO Autopilot aus (kostet natuerlich dann Zeit
> zum Einstellen und dann ist das Motiv vielleicht schon weg) und bei
In einer bestimmten Situation, in der sich nicht mehr ändert als dass
das Objekt der Begierde ein bisschen umherschwimmt, muss man gar nichts
verstellen, wenn man die richtigen Werte einmal ermittelt hat. Und
irgendwann kriegt man sogar ein Gefühl dafür, was man im Falle des
Falles um ca. wie viel verstellen sollte - oder man misst eben bei einem
Lichtwechsel/Umgebungswechsel erst einmal in Ruhe neu und lässt die
ermittelten Werte dann wieder fix eingestellt.
> Motiven auf dem teils sehr hell beleuchteten Wasser Spot- statt
> Matrixmessung wird es besser. Ich este das. Vielen Dank fuer alle
> Kommentare!
Mit Spotmessung muss man umgehen lernen und sie verstehen - aber das ist
keine Hexerei, siehe die Artikel!