Am Sun, 16 Jun 2019 16:14:45 +0200 schrieb Wolf gang P u f f e
<
rem...@gmx.com>:
>Ich archiviere meine Fotos auf 3 verschiedenen NAS-Geräten.
>Eines der NAS nutze ich zum Arbeiten.
>Gestern habe ich festgestellt, dass es defekte JPG-Dateien gibt,
>und das diese Defekte wohl schon vor dem Kopieren da gewesen sein
>müssen, da sie auch auf den anderen Datenträgern vorhanden sind.
Mit "anderen Datenträgern" meinst Du die zwei nicht zum Arbeiten
genutzen NAS? Oder die Datenträger, von denen die JPG stammen? Das
müsste man wissen, um mit der Information etwas anfangen zu können, weil
es helfen könnte, evtl. Ursachen einzugrenzen. Hilfreich wäre auch die
Information, wie Du kopierst. Vom Original-Datenträger separate auf die
drei NAS, oder von einem zum nächsten (i.e. SD-Card -> NAS1, dann NAS1
-> NAS2 usw)?.
>
>Mich wundert, dass mir diese Defekte bisher nie aufgefallen sind.
Möglicherweise, weil Du die betroffenen Bilder noch nie angeschaut hast
und der Fehler bereits an der Quelle entstanden ist.
>
>Die Defekte sehen wie folgt aus:
>Entweder wird kein Vorschaubild im Windows-Explorer angezeigt, oder
>das Vorschaubild ist leer weiß.
>Im Falle von leer und weiß ist die JPG-Datei auch von der Dateigröße
>auffällig, also viel zu klein.
>Im Falle von kein Vorschaubild ist die Dateigröße scheinbar real.
>Beim Öffnen erscheint eine Fehlermeldung, dass es entweder keine
>JPG-Datei ist, oder diese beschädigt sei.
Es gibt. div. Ursachen für korrupte Daten. Meiner Erfahrung bei der
Pflege eines langlebigen, großen und mehrfach migrierten Datenbestandes
war, daß meist vorzeitige Abbrüche von Kopiervorgängen die Ursache
waren, die aufgrund unzureichender Rückmeldung nicht auffielen.
Dateisysteme, insb. ins Netz verlagerte, sind selten vollständig
transaktionsorientiert, i.d.R. behilft man sich mit gelegentlicher
nachträglicher Validation, etwa mit manuell geführten Prüfsummen. Ein
typische Ursache ist, wenn beim Schreiben von Daten Caches beteiligt
sind (in der Anwendungssoftware, im OS, auf dem Datenträger), die beim
Absturz eines Programmes oder hartem Abschalten des Geräts nicht
vollständig zurückgeschrieben werden können.
In der Konsequenz kann es zwar trotzdem nützlich sein, die
Dateideskriptoren mit Zeitstempel, Dateigröße, Exifheader etc zu prüfen,
gerade solche Fehler aber wird eine solche Prüfung oft eben deswegen
nicht finden, weil die Metadaten noch kopiert wurden und stimmen, Teile
der Daten aber nicht. M.a.W. man kann nur versuchen, im Falle von
korrupten JPEG-Images diese vollständig zu validieren, was auf eine
komplette Dekodierung incl. all der Varianten, Extensions usw.
hinausläuft. Auch das wird nicht alle möglichen Defekte finden können,
die Chancen sind aber gut, daß unabsichtliche größere Defekte auffallen.
>
>Nun zur Frage:
>Gibt es ein Programm dass unter Windows auf einem Netzwerklaufwerk
>automatisch in der Ordnerstuktur alle JPG-Dateien untersuchen kann,
>und defekte Dateien auflistet?
Hätte ich das Problem, würde ich mir dieses Program hier
<
https://github.com/ImpulseAdventure/JPEGsnoop>
näher anschauen.
Was die Automatisierung angeht, so hat das Programm offenbar auch einen
per Commandline nutzbaren Batchmode.
Siehe
https://www.impulseadventure.com/photo/jpeg-snoop-options.html und
da -br dir.
Disclaimer: ich habe mir die aktuelle Version bislang überhaupt _nicht_
angeschaut und eine ältere auch nur sehr flüchtig. Bei Bedarf würde ich
entweder die auf Github abgelegte Version übersetzen oder vielleicht das
dort abgelegte Binary verwenden.
I.d.R. fallen mir korrupte JPEG auf, wenn sich LR beim Import beschwert.
Korrupte JPEG hatte ich jedoch schon sehr lange nicht mehr, das letzte
Mal, glaube ich, als ich ein paar JPEG von uralten CD-R heruntergekratzt
hatte.
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