Andreas M. Kirchwitz
unread,Jul 24, 2022, 10:34:01 AM7/24/22Sign in to reply to author
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Hallo Action-Fans!
Netflix hat etwa 200 Mio. (USD?) in seinen neuen Action-Film
"The Gray Man" investiert, knapp mehr als für "Red Notice".
Ryan Gosling, Chris Evans, Ana de Armas, Billy Bob Thornton
und weitere bekannte Schauspieler hat man verpflichtet. Das
meiste Geld dürfte also in Gagen und Effekte geflossen sein.
Vielleicht hatte man auch ein bisschen Geld in die Story
stecken sollen. Basiert zwar wohl auf einem Buch, aber ich
bezweifle, dass all die Logiklöcher dort entnommen wurden.
Es gibt ganz viel Action, nicht immer perfekt, aber in der
Masse durchaus beeindruckend, vor allem bleibt vermutlich die
Tram-Sequenz in Prag in Erinnerung. So sehr ich mich über Action
freue, ich mag Action sehr gern, doch es ist diese hirnlose Sorte
von Action, wo die "Bösen" in der totalen Übermacht sind, aber
die "Guten" auf unerklärliche Weise keinen einzigen Kratzer
abbekommen und alle Bösen umnieten. Okay, unterm Strich war das
in "Die Hard" auch nicht anders, aber wenigstens hat man optisch
so getan, als ob der Held auch ein bisschen was einstecken muss.
Was ich mal wieder schade finde, ist der Mangel an "Seele",
alles wirkt etwas lieblos zusammengefrickelt, irgendwie leer,
die Figuren sind einem völlig egal, null Sympathie, jeder
schauspielert für sich, aber nicht richtig miteinander.
Das ist so ein typisches Netflix-Problem vor allem bei ihren
besonders teuren Eigenproduktionen. Netflix kann aber definitiv
auch anders, deshalb wundert es mich, warum sie das nicht
endlich mal hinkriegen, das wird auch immer wieder kritisiert.
Der Film ist kurzweilige Unterhaltung, wenn einem der Inhalt
egal ist und man sowieso nicht weiter drüber nachdenken will.
Ana de Armas mal wieder ziemlich farblos, irgendwie schade,
vielleicht hätte sie die Hauptfigur Six spielen sollen, das
hätte Charme gehabt. Und Mélanie Laurent als Gegenspielerin.
Seufz ... Andreas