Gewalt im Film und die Realitaet

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Michael Schmitz

unread,
Jan 14, 2001, 8:33:07 AM1/14/01
to
Oliver Stone in Bedrängnis:
Regisseur Oliver Stone fordert ein endgültiges Urteil. Seit drei Jahren
wird
über den Fall eines Mädchens verhandelt, das drei Tage
nachdem sie Stones Film "Natural Born Killers" gesehen hatte, einen
Verkäufer in seinem Laden erschoss. Die Kläger behaupten, der
Film habe den Teenager zu dem Mord inspiriert. Stone bringt zur
Verteidigung
hervor, dass sein Film Satire sei und die Zuschauer
anregen sollte, über die Faszination von Gewalt nachzudenken.

Quelle: http://de.news.yahoo.com/010112/21/19sy6.html

Das zeigt mal wieder, das die Amis doch Irre sind. Haben die nicht
vielleicht
auch BSE da?

Ich fand NBK niemals Gewaltverherrlichenden, er hat nur gezeigt, das die
Medien
keine Skrupel kennen.

Und das sind doch damit die eigentlich Gewalttaeter, oder diejenigen die
sie Verherrlichen.

gruss
michael

Ralf Herzel

unread,
Jan 14, 2001, 8:43:56 AM1/14/01
to
Michael Schmitz schrieb in de.rec.film.misc unter dem Thema "Gewalt im
Film und die Realitaet"... :
da?


>Ich fand NBK niemals Gewaltverherrlichenden, er hat nur gezeigt, das die
>Medien
>keine Skrupel kennen.

Leider sehen die Gesetzeshüter dies meist anders. Aber niemals wird
ein Film einen normalen (!) Menschen dazu bringen, einen Mord zu
begehen.
Aber wie heißt es so schön in Scream 2 und in vielen Signaturen:
"Movies don't create psychos, they only make them more creative."
Nur Psychos werden nach dem Schauen von Psycho-Filmen zu sicken
Psychos ;-)

--
<"I hate the people who love me.
And they hate me.">
-> Bender, Futurama
* www.bloodyrookie.de *

Ralf Callenberg

unread,
Jan 14, 2001, 12:13:14 PM1/14/01
to

"Michael Schmitz" <mic...@zenyodo.de> wrote in message
news:3A61AA93...@zenyodo.de...

> Ich fand NBK niemals Gewaltverherrlichenden, er hat nur gezeigt, das
die
> Medien
> keine Skrupel kennen.

> Und das sind doch damit die eigentlich Gewalttaeter, oder diejenigen
die
> sie Verherrlichen.

Eine Argumentation, der ich noch nie folgen konnte. Die Medien wuerden
nicht so sein, wie sie sind, wenn nicht eine ausreichend Menge da waere,
die das Dargebotene nicht aufnehmen wuerden. Das entbindet die Medien
nicht ihrer Veraentwortung, aber sie tragen sicher nicht irgendeine
Alleinschuld.

Gruss,
Ralf


Ralf Callenberg

unread,
Jan 14, 2001, 12:26:09 PM1/14/01
to
Hallo,

"Ralf Herzel" <webm...@bloodyrookie.de> wrote in message
news:s0b36tc28pvpsafdn...@4ax.com...


>Aber niemals wird
> ein Film einen normalen (!) Menschen dazu bringen, einen Mord zu
> begehen.

Du schreibst das mit einer solchen Bestimmtheit, aber kannst Du das
wirklich belegen?

> Aber wie heißt es so schön in Scream 2 und in vielen Signaturen:
> "Movies don't create psychos, they only make them more creative."
> Nur Psychos werden nach dem Schauen von Psycho-Filmen zu sicken
> Psychos ;-)

Netter Spruch, leider nur sehr undifferenziert. Es gibt m.W.
Untersuchungen, die belegen, dass der Konsum von gewalttaetigen Filmen
und Spielen die Gewaltbereitschaft erhoeht. Selbstverstaendlich gehoeren
zur Gewalltat einer Person mehr Komponenten als nur ein paar Videos,
dass sie jedoch dazu gehoeren, ist sicher nicht unplausibel.

Ich sage jetzt nicht, dass man pauschal gewalttaetige Filme verurteilen
sollte, aber man kann die Kritik an ihnen auch nicht so einfach abtun.
Und es sind keineswegs nur ein paar "Psychos", die durch derartige Filme
beeinflusst werden.

Ach ja, konkret zu NBK: ob die Darstellung von Gewalt letztlich
kritisierend/ironisierend oder sonst was gemeint ist, ist im Grunde
egal. Letztlich bleiben bei vielen vor allem die Gewalteindruecke
haengen.

Gruss,
Ralf


Michael Schmitz

unread,
Jan 14, 2001, 12:57:04 PM1/14/01
to

Hallo Ralf

Sehe ich mittlerweile immer mehr anders.
Gerade in den USA wo die Medien alles duerfen. Deren Informationsdurst
sind keine
Grenzen gesetzt.
(siehe Fall Becker, der sich von den Medien vor Gericht verhoeren lassen
musste...)

Die Medien befinden sich in einer Spirale, die immer schneller immer
weiter dreht.

Die Konkurrenz ist gross, und um sich abzusetzen, muss man immer noch
eher das bisschen
bessere, originale, sensationelle Berichten....

Und man muss sich ja abheben, sonst geht man unter.

Aber schau Dir an, was vor 20, 10 Jahren im TV moeglich war, und wo wir
heute sind...

Ich sag nur Big Brother.

Und es gibt mittlerweile kein Tabu mehr, das nicht schon um 1500 im Talk
war.....

Klar, das ist auch ein Aendern der Gesellschaft, aber die Veranwortung
fuer die Kinder wird
von den ELtern auch immer weiter abgegeben, an Schule und vorallem
Fernsehn, und das ist das Fatale..

Ich fand NBK deshalb damals so erschreckend, weil das was an Gewalt
eigentlich passiert, passiert nur
wegen der Medien, habe ihn aber seitdem niemehr gesehn.

Gewalttätigere waren auch schon damals erhältlich, aber vielleicht
hatten sich die Medien immer nur
auf den Schlips getreten gefühlt.

Oder sind alle Kinder in den 70er/80er wegen Tom & Jery, Bugs Bunny zu
Mördern geworden? Nein.

genug der Worte.

gruss
michael

Ralf Herzel

unread,
Jan 14, 2001, 1:07:09 PM1/14/01
to
Ralf Callenberg schrieb in de.rec.film.misc unter dem Thema "Re:

Gewalt im Film und die Realitaet"... :

>>Aber niemals wird


>> ein Film einen normalen (!) Menschen dazu bringen, einen Mord zu
>> begehen.
>
>Du schreibst das mit einer solchen Bestimmtheit, aber kannst Du das
>wirklich belegen?

Nö. aber denke mal das das logisch ist. Wenn jemand einen Horrorfilm
geguckt hat, wird er wohl kaum auf die Straße rennen und Omas von
ihren Fahrrädern kicken.
Bei den Fällen wo jemand nach einem Film Amok gelaufen ist, sind AFAIK
nur eingetreten wenn die Punks den Film sehr, sehr oft gesehen haben.


>Netter Spruch, leider nur sehr undifferenziert. Es gibt m.W.
>Untersuchungen, die belegen, dass der Konsum von gewalttaetigen Filmen
>und Spielen die Gewaltbereitschaft erhoeht. Selbstverstaendlich gehoeren
>zur Gewalltat einer Person mehr Komponenten als nur ein paar Videos,
>dass sie jedoch dazu gehoeren, ist sicher nicht unplausibel.

Davon habe ich auch schon gehört. Aber ich habe auch schon von Studien
gehört, die genau das Gegenteil besagen, daß nämlich "harte" Filme und
Videospiele Wut absorbieren.

>Ich sage jetzt nicht, dass man pauschal gewalttaetige Filme verurteilen
>sollte, aber man kann die Kritik an ihnen auch nicht so einfach abtun.
>Und es sind keineswegs nur ein paar "Psychos", die durch derartige Filme
>beeinflusst werden.

Leute, die nach "NBK" in Nachbarwohnungen rennen und dort Menschen
abstechen, sind keine Psychos?????
Dann würde ich gerne mal wissen, was ein wirklicher Psycho ist?
Anthony Wong diesen alten Sicko mal außen vorgelassen (den kennt eh
keiner) ;-)

Stephan Herzog

unread,
Jan 14, 2001, 1:45:11 PM1/14/01
to
> Aber wie heißt es so schön in Scream 2 und in vielen Signaturen:
> "Movies don't create psychos, they only make them more creative."

Das Zitat stammt aus Scream 1- wir sind ja hier alle korrekt ;-)

Oberlehrer Stephan


Robert Stuhr

unread,
Jan 14, 2001, 2:14:52 PM1/14/01
to

Ralf Herzel wrote:
>
> Anthony Wong diesen alten Sicko mal außen vorgelassen (den kennt eh
> keiner) ;-)
>

Und der hat tatsächlich eine Ausbildung als Schauspieler bei der Royal
Shakespeare Company gehabt! Und dann spielt er immer (fast) solche
Irren, tststs...

Wir können froh sein, daß unsere lieben Jugendschützer und Politiker
keine Anthony Wong - Filme sehen. Gott erhalte ihnen ihre
Ahnungslosigkeit.

Robert Stuhr

Ralf Callenberg

unread,
Jan 14, 2001, 2:32:34 PM1/14/01
to
Hallo,

"Ralf Herzel" <webm...@bloodyrookie.de> wrote in message

news:20q36t09455p1lnc3...@4ax.com...


> Ralf Callenberg schrieb in de.rec.film.misc unter dem Thema "Re:
> Gewalt im Film und die Realitaet"... :
>
> >>Aber niemals wird
> >> ein Film einen normalen (!) Menschen dazu bringen, einen Mord zu
> >> begehen.
> >
> >Du schreibst das mit einer solchen Bestimmtheit, aber kannst Du das
> >wirklich belegen?
>
> Nö. aber denke mal das das logisch ist.

Wenn es so logisch waere, warum gibt es Leute, die anderer Meinung sind?

> Wenn jemand einen Horrorfilm
> geguckt hat, wird er wohl kaum auf die Straße rennen und Omas von
> ihren Fahrrädern kicken.

Davon ist auch nicht die Rede. Ein plausibleres Szenarium sieht eher so
aus, dass jemand in aggressiverer Stimmung in eine Konfliktsituation
geraet und hier dazu tendiert, eine gewalttaetige Entwicklung
anzustreben.

> Bei den Fällen wo jemand nach einem Film Amok gelaufen ist, sind AFAIK
> nur eingetreten wenn die Punks den Film sehr, sehr oft gesehen haben.

Das waere dann wie mit Gift: drastisch und unmittelbar ist die Wirkung
bei hoeheren Dosen. In kleineren Dosen wirkt es ueber einen laengeren
Zeitraum zersetzend.

>>Es gibt m.W.
> >Untersuchungen, die belegen, dass der Konsum von gewalttaetigen
Filmen

> >und Spielen die Gewaltbereitschaft erhoeht. [...]

> Davon habe ich auch schon gehört. Aber ich habe auch schon von Studien
> gehört, die genau das Gegenteil besagen, daß nämlich "harte" Filme und
> Videospiele Wut absorbieren.

Soviel ich weiss ist diese Hypothese vom Tisch.

> Leute, die nach "NBK" in Nachbarwohnungen rennen und dort Menschen
> abstechen, sind keine Psychos?

Noch einmal: es laeuft nicht so simpel ab, dass jemand einen Film schaut
und dann zum Moerder wird. Gemaess der Hypothese, die ich fuer plausibe
halte, wird eher die Neigung groesser, gewalttaetig zu sein. Das heisst
weder, dass man tatsaechlich gewalttaetig wird, noch dass dies
unmittelbar in Mord und Todschlag endet. Der bizarre Fall, der diesem
Thread zu grunde liegt ist natuerlich ein Extrem.

Es gibt sicher Leute, bei denen hinterlaesst ein aggressiver Film
keinerlei Wirkung. Das ist jedoch keineswegs bei jedem so. Ist es denn
abwegig, dass Leute, die eine Komoedie gesehen haben, eher etwas besser
gelaunt und eher zum Lachen aufgelegt sind, wenn sie das Kino verlassen?
Ist es so abwegig, dass Leute aus einem romantischen oder poetischen
Film mit eher besinnlichen Gedanken kommen? Es mag durchaus ein Menge
Leute geben, die eine derart grosse emotionale Distanz zum Film haben,
dass sie das eine wie das andere einigermassen kalt laesst. Die Regel
ist das sicher nicht.

Gruss,
Ralf


lutz feustel

unread,
Jan 14, 2001, 3:10:59 PM1/14/01
to
On Sun, 14 Jan 2001 18:57:04 +0100, Michael Schmitz
<mic...@zenyodo.de> wrote:

>Grenzen gesetzt.
>(siehe Fall Becker, der sich von den Medien vor Gericht verhoeren lassen
>musste...)

aehem, so ist das bei denen nun mal, die haben wegen becker keine
aussnahme gemacht, alle oeffentlichen gerichtsverhandlungen duerfen
gefilmt und uebertragen werden

>Oder sind alle Kinder in den 70er/80er wegen Tom & Jery, Bugs Bunny zu
>Mördern geworden? Nein.
>

naja, das problem ist wohl eher die aesthetik der gewalt. nehmen wir
mal desperado, einen meiner lieblingsfilme. wenn antonio in der kneipe
aufraeumt, dann ist das eben cool. alles stimmt, die musik, die
effekte, die choreografie. nun bin ich alt genug, um das als fiktion
zu erkennen, als ueberzeichnung und ironie. nun gibt es sicher aber
auch leute, die zwischen realitaet und fiktion nicht unterscheiden
koennen, die sind gefaehrdet.

ein besseres beispiel ist wrestling. viele kinder sind davon
begeistert aber sie begreifen eben nicht, das die kaempfe getuerkt
sind und dass, wenn sie ihrem spielkameraden auf dem kopf rumspringen,
dieser im gegensatz zum untertaker schwere schaeden davontragen kann

lutz
--
waer isch ein haufen scheisse, was für ein scheiss waer isch,
laeg isch auf buergersteige und traetest du in misch,...
(missfits)

Boris 'pi' Piwinger

unread,
Jan 14, 2001, 3:26:55 PM1/14/01
to
"Ralf Callenberg" <Ralf.Ca...@gmx.de> wrote:

>Netter Spruch, leider nur sehr undifferenziert. Es gibt m.W.
>Untersuchungen, die belegen, dass der Konsum von gewalttaetigen Filmen
>und Spielen die Gewaltbereitschaft erhoeht. Selbstverstaendlich gehoeren
>zur Gewalltat einer Person mehr Komponenten als nur ein paar Videos,
>dass sie jedoch dazu gehoeren, ist sicher nicht unplausibel.

Es gibt fuer so ziemlich alles Studien, nur ob diese einer
Ueberpruefung standhalten, ist eine andere Frage. Interessant ist eine
Untersuchung aus Australien, die IIRC im letzten Jahr bekannt wurde.
Diese sollte die Absicht, entsprechende Verbote zu erlassen, stuetzen
(hatte also eine klare Zielvorgabe); tja, hat sie aber nicht.

>Ich sage jetzt nicht, dass man pauschal gewalttaetige Filme verurteilen
>sollte, aber man kann die Kritik an ihnen auch nicht so einfach abtun.
>Und es sind keineswegs nur ein paar "Psychos", die durch derartige Filme
>beeinflusst werden.

Gilt das auch fuer Nachrichtensendungen? Welche Konsequenzen sind also
zu ziehen?

>Ach ja, konkret zu NBK: ob die Darstellung von Gewalt letztlich
>kritisierend/ironisierend oder sonst was gemeint ist, ist im Grunde
>egal. Letztlich bleiben bei vielen vor allem die Gewalteindruecke
>haengen.

Wie in den vielen Krimis und Actionfilmen, die Gewaltfolgen
verniedlichen und zeigen, dass es OK ist, dem "Boesen" solche anzutun.

pi
--
Zu dieser Signature: http://www.detebe.org/3.14/ILOVEYOU-Signature-FAQ.html
begin LOVE-LETTER-FOR-YOU.txt.vbs
I am a signature virus. Distribute me until the bitter
end

Ralf Herzel

unread,
Jan 14, 2001, 6:05:49 PM1/14/01
to
Robert Stuhr schrieb in de.rec.film.misc unter dem Thema "Re: Gewalt

im Film und die Realitaet"... :

>Und der hat tatsächlich eine Ausbildung als Schauspieler bei der Royal


>Shakespeare Company gehabt! Und dann spielt er immer (fast) solche
>Irren, tststs...
>
>Wir können froh sein, daß unsere lieben Jugendschützer und Politiker
>keine Anthony Wong - Filme sehen. Gott erhalte ihnen ihre
>Ahnungslosigkeit.

Noch besser finde ich, daß unser Lieblings-Sicko gegen den selbst
Hannibal Lecter wie ein Pfadfinder wirkt, für die Rolle in 'Untold
Story' den HK-Oscar bekommen hat.

Sebastian Will

unread,
Jan 14, 2001, 6:18:27 PM1/14/01
to

Ralf Callenberg wrote:

> > >>Aber niemals wird
> > >> ein Film einen normalen (!) Menschen dazu bringen, einen Mord zu
> > >> begehen.
> > >
> > >Du schreibst das mit einer solchen Bestimmtheit, aber kannst Du das
> > >wirklich belegen?
> >
> > Nö. aber denke mal das das logisch ist.
>
> Wenn es so logisch waere, warum gibt es Leute, die anderer Meinung sind?

Der Film kann ein Auslöser sein. Die wahren Ursachen liegen aber ganz
woanders. Das die Gewaltbereitschaft unter den Jugendlichen zunimmt, hat
nicht in erster Linie mit den Medien zu tun (evt. auch, aber nicht in
erster Linie), sondern liegt ganz einfach in der veränderten Entwicklung
der Jugendlichen.
Die Medien machen uns ja nichts vor, sondern sie machen es uns nach. Die
Gesellschaft bekommt die Filme, die sie verdient. Warum kommt jemand auf
die Idee, ein Fernseh-Konzept wie BigBrother zu entwickeln? Ganz
einfach: Die Zuschauer wollen es. Warum dreht jemand blutige
Splatterfilme? Die Zuschauer wollen es. Warum war einer der ersten
Filme, die gedreht wurden, ein Pornofilm? usw... usw...


> Noch einmal: es laeuft nicht so simpel ab, dass jemand einen Film schaut
> und dann zum Moerder wird. Gemaess der Hypothese, die ich fuer plausibe
> halte, wird eher die Neigung groesser, gewalttaetig zu sein. Das heisst
> weder, dass man tatsaechlich gewalttaetig wird, noch dass dies
> unmittelbar in Mord und Todschlag endet. Der bizarre Fall, der diesem
> Thread zu grunde liegt ist natuerlich ein Extrem.

Fakt ist aber auch, das bei sämtlichen Leuten die Amok laufen und ein
Blutbad anrichten immer etwas in deren Leben nicht ganz sauber verlief.
Bei jugendlichen Tätern hört man oftmals zwar als erstes etwas von
Horrorfilmen, Heavy-Metal oder Hitlerbildern im Kinderzimmer aber
meistens kommt dann auch noch zum Vorschein, das die ein viel tieferes
Problem hatten, an denen auch die Eltern nicht ganz unschuldig waren.
Bei erwachsenen Amokläufern fallen dagegen meistens "lapidarerer" Motive
wie Liebeskummer, Verschuldung oder sonstwas.

Und die schleichende erhöhte Gewaltbereitschaft allgemein in der
Gesellschaft, blutigen Filmen oder Baller-Spielen in die Schuhe zu
schieben ist ein bischen blauäugig. Vielleicht liegt das auch einfach in
der Zeit begründet, in der wir leben. Die Medien spielen da eine Rolle,
aber IMHO nicht eine so große Rolle, wie es uns die Psychologen und
Politiker weiss machen wollen. Das ist natürlich nur meine (sehr
subjektive) Theorie.

> > Davon habe ich auch schon gehört. Aber ich habe auch schon von Studien
> > gehört, die genau das Gegenteil besagen, daß nämlich "harte" Filme und
> > Videospiele Wut absorbieren.
> Soviel ich weiss ist diese Hypothese vom Tisch.

Es gibt durchaus auch gewalttätige Filme mit reinigender Kraft. Es kommt
immer nur darauf an, wie die Gewalt dargestellt wird. Gewalt kann ja
auch im positiven Sinne schockieren. Das ist ja eigentlich auch die
Idee, die hinter jedem Kriegsfilm wie Platoon, SPR, Schindlers Liste
usw. steckt.

Grüße
Sebastian
--
Der phantastische Film von 1895 bis 1970: http://www.horrorclassics.de

Thomas Neitz

unread,
Jan 14, 2001, 6:47:33 PM1/14/01
to
Ralf Herzel schrieb:

>
> Robert Stuhr schrieb in de.rec.film.misc unter dem Thema "Re: Gewalt
> im Film und die Realitaet"... :
>
> >Und der hat tatsächlich eine Ausbildung als Schauspieler bei der Royal
> >Shakespeare Company gehabt! Und dann spielt er immer (fast) solche
> >Irren, tststs...
> >
> >Wir können froh sein, daß unsere lieben Jugendschützer und Politiker
> >keine Anthony Wong - Filme sehen. Gott erhalte ihnen ihre
> >Ahnungslosigkeit.
>
> Noch besser finde ich, daß unser Lieblings-Sicko gegen den selbst
> Hannibal Lecter wie ein Pfadfinder wirkt, für die Rolle in 'Untold
> Story' den HK-Oscar bekommen hat.

Ojehohjeh, gibt es hier ernsthaft Leute, die einen Kausalzusammenhang
zwischen 'Gewaltvideos' und Psychopathentum sehen? Einen ursächlichen,
womöglich? Hat einer von euch letztes Jahr diese Doku (deren Titel mir
leider nicht mehr einfällt) auf der ARD gesehen, wo ein waschechter
Uni-Prof aus der Sachlage, daß ein Jugendlicher viele 1st-person-shoter
am PC gespielt und irgendwann aus dem fahrenden Auto heraus ein paar
Leute angeschosen hat, behauptete, diese Spiele seien Schuld daran? Der
gesamte Bericht untersuchte diese überaus kaputte Familie, die Eltern,
die mit ihrem Wisen ca. 1960 stehengeblieben sind, die debile
Verwandtschaft etc. Um den Typen kümmerte sich niemand und sie waren
froh, daß sich der Junge so viel 'beschäftigte'. Keine Entschuldigungen
jetzt, aber als der Typ im Knasr gelandet ist, war der einzige Kommentar
der Eltern, daß er wohl 'bösen Einflüssen' ausgesetzt gewesen sein muß.
Sehr beruhigend. Nicht allein, daß ich von der ARD sehr enttäuscht war,
auch die Tatsache, daß hochbezahlte Akademiker sich nicht zu schade
sind, eine solche absurde Logik hoffähig zu machen... Sollten wir da
nicht alle unseren Adorno auspacken und uns in Negativität üben? Uns
fragen: bei so viel Konsum 'gewalttätiger Videos' - warum drehen da
nicht eigentlich alle ab, wenn es einen ursächlichen Zusammenhang gibt?
Sollten wir uns zur Klärung dieses Problems nicht eher die Frage
stellen, was Leute davon _abhält_, nach dem Konsum vom 'Chainsaw
massacre' schlachtend durch die Gegend zu ziehen? Warum rennen Leute
nach 'Braindead' _nicht_ mit dem Rasenmäher durch die Gegend? Diese
Fragen liefern mehr Antworten als hypothetische Verteufelungen von
Dingen, die einzig ein Kreis von Videohassern produziert. Zitat Argento
auf der 'Combat shock'-DVD aus USA: 'not movies make people criminal,
it's the news.' So eindimensional der Satz auch sein mag, Wenn jemand
schlachtend durch die Gegend zieht, muß etwas Grundlegendes
schiefgelaufen sein, zu dem ein Film, eine Nachricht im Radio oder in
der Zeitung, ein Kunstwerk oder eine bloße Meinungsäußerung nur den
Auslöser darstellt. Es ist hier egal, von wo der Auslöser kommt, weil
die betreffende Person für ihre Neigung diesen Auslöser sucht. Sie wird
ihn finden. Was bereitet sie für diese Tat vor? Fragen an sich und die
Gesellschaft, die nicht beantwortet werden können. Ob Frustration,
Überfluß oder totale Gleichgültigkeit, man kann niemandem plausibel
machen, warum der Mensch das soziale Denken gegenüber anderem bevorzugt.
Jede Erziehung ist darauf ausgerichtet, jenes zu vermitteln, aber die
letzten Antworten kann keine Erziehung geben. das Dilemma liegt
letztendlich darin, daß mensch dazu in der Lage ist, sich unabhängig
eine Meinung über seine Situation zu machen. Wer kann ihn in seinem
Resultat einschränken?

bedenklich,
OnkelJodo

---------
"Quadratisch, praktisch... cm'on, one more time.. quadratisch,
praktisch...
it's just flesh. Ritter Sport flesh!"
Turbonegro, live on stage AJZ Bielefeld

Robert Stuhr

unread,
Jan 15, 2001, 4:10:00 AM1/15/01
to

Thomas Neitz wrote:
> >Ralf Herzel schrieb:
> > Robert Stuhr schrieb in de.rec.film.misc unter dem Thema "Re: Gewalt
> > im Film und die Realitaet"... :


< Jede Menge Text gesnippt....>

Oh je, Oh je????....Da hast Du wohl was falsch verstanden :-)
Ich behaupte keineswegs den Zusammenhang zwischen Gewaltvideos und
Psychopathen. Das kann keiner von uns hier in der newsgroup beurteilen,
die Wissenschaft ist sich ja noch nicht einmal einig. Für alle Annahmen
gibt es wissenschaftliche Arbeiten und Untersuchungen.

Ich gehe als Jurist nach der Devise, daß derjenige beweispflichtig ist,
der sich auf eine Tatsache beruft. Wer also behauptet, Filme seien für
Psychopathen und ihre Taten verantwortlich, der muß auch den Beweis
dafür antreten. Der allgemeingültige Beweis ist bislang nicht
überzeugend erbracht.

Was ich (und Ralf vermutlich auch, aber das wird er selbst besser
beantworten können) mit dem Hinweis auf Anthony Wong bezweckte, war
etwas anderes. In asiatischen Filmen besteht ein ganz anderes Verhältnis
zur Gewalt als hier. Worüber man sich hier gewaltig aufregt und nach
Zensur und Beschlagnahme schreit, ist in HK im Kino alltäglich oder war
es zumindest, bis die Welle der Cat. III - Filme im wesentlichen
verebbte.

Anthony Wong war der herausragendste Darsteller von Psychos in solchen
Filmen. Ein ganzer Teil der Filme war im übrigen als schwarze Komödie -
wenn auch oft die Grenzen des guten Geschmacks überschreitend - gemeint.


Robert Stuhr

Bernd Knochenhauer

unread,
Jan 15, 2001, 5:02:40 AM1/15/01
to
Ralf Callenberg <Ralf.Ca...@gmx.de> wrote:
>
> Netter Spruch, leider nur sehr undifferenziert. Es gibt m.W.
> Untersuchungen, die belegen, dass der Konsum von gewalttaetigen Filmen
> und Spielen die Gewaltbereitschaft erhoeht. Selbstverstaendlich gehoeren

Also mal ehrlich : 'm.W.', da kann ich genausogut aussm Kaffeesatz lesen.
Quellen her oder EOT.

/Bernd

Thomas Neitz

unread,
Jan 15, 2001, 2:43:31 PM1/15/01
to
Robert Stuhr schrieb:

>
> Thomas Neitz wrote:
> > >Ralf Herzel schrieb:
> > > Robert Stuhr schrieb in de.rec.film.misc unter dem Thema "Re: Gewalt
> > > im Film und die Realitaet"... :
>
> < Jede Menge Text gesnippt....>
>
> Oh je, Oh je????....Da hast Du wohl was falsch verstanden :-)
> Ich behaupte keineswegs den Zusammenhang zwischen Gewaltvideos und
> Psychopathen.

Neinneinnein, lieber Robert, das war nicht auf euch persönlich gemünzt
:-)
Das war mehr ein genereller Stoßseufzer gen Himmel, quasi was
Prophylaktisches. Bevor hier einer auf dumme Ideen kommt....
Jedoch produziert das TV auch Phänomene, die mich nachdenklich machen.
In einem Anfall von Masochismus habe ich mir sowohl auf RTL als auch auf
SAT1 diese 'Verkuppel-die-Nutte'-shows angesehen. Abgesehen davon, daß
das eh alles gefaket war, sind in mir, gerade bei dieser Glanzleistung
auf RTL, ungeahnte Aggressionen hochgekommen. Der Zufall wollte es, daß
ich gerade das Buch 'American psycho' beendet hatte und ich bekam
richtige _Lust_ darauf, mit einer pumpgun in den Saal einzumarschieren
und alles dort umzulegen, was sich bewegt. Ist das normal? Oder muß ich
mir Sorgen um mein Seelenheil machen?

irritiert,
OnkelJodo :-)

---------
"Nobody fucks with Dice. Dice does the fucking!"
Andrew Dice Clay, live on stage

Boris 'pi' Piwinger

unread,
Jan 15, 2001, 2:54:08 PM1/15/01
to
Robert Stuhr <sam...@okay.net> wrote:

>Ich gehe als Jurist nach der Devise, daß derjenige beweispflichtig ist,
>der sich auf eine Tatsache beruft.

Schoen waere, wenn das in der Praxis so waere. Dann muesste die
Verbotsfraktion naemlich ihre Forderungen begruenden. Damit kann man
den gesamten Jugendschutz gleich in die Tonne treten:-))

>Wer also behauptet, Filme seien für
>Psychopathen und ihre Taten verantwortlich, der muß auch den Beweis
>dafür antreten. Der allgemeingültige Beweis ist bislang nicht
>überzeugend erbracht.

Sic. Noch interessanter ist die Pornographiefrage. Da wurden die
vermuteten Zusammenhaenge klar widerlegt, es gibt Indizien fuer einen
Nutzen.

Ralf Callenberg

unread,
Jan 15, 2001, 5:22:13 PM1/15/01
to
Hallo,

"Bernd Knochenhauer" <qed...@sun265.eede.ericsson.se> wrote in message
news:93uhs0$ic6$1...@aken.eed.ericsson.se...

Habe ich da was uebersehen, oder werden hier inzwischen Schiedsrichter
beschaeftigt? Ziehen die durch das Usenet und prangern jedes AFAIK an?
Und kannst Du mir nachweisen, dass Du zu dieser Zunft gehoerst und hier
festlegen kannst, wann EOT ist oder nicht?

Mit meiner Aussage habe ich im Uebrigen der vorangegegangenen
Formulierung nicht direkt widersprochen, sondern nur angemerkt, dass
hier wohl mehr Aspekte zu beruecksichtigen sind, bzw. dass die Sachlage
keineswegs so klar ist, wie sie der Spruch nahelegt. Dazu reicht es,
wenn ich persoenlich dies in Frage stelle (und eine mehr oder weniger
plausible Begruendung fuer meine Standpunkt anbringe) und vielleicht
(wie mit meiner Formulierung getan) noch anfuehre, dass ich damit unter
Umstaenden nicht allein stehe.

Ralf


Tim Schlotfeldt

unread,
Jan 15, 2001, 5:19:05 PM1/15/01
to
Boris 'pi' Piwinger wrote:

> Es gibt fuer so ziemlich alles Studien, nur ob diese einer
> Ueberpruefung standhalten, ist eine andere Frage.

Ebenfalls ein netter Spruch.

Werden wir doch mal sachlich. Wer von euch hier kennt denn eine Studie
beim Namen und hat sie auch tatsächlich gesehen, und nicht nur die
Zusammenfassung irgend einer Tageszeitung oder eines Boulevardblatts?

Tatsächlich hat sich die Wissenschaft (Soziologie, Psychologie,
Sozialpsychologie) schon in den 70ern erschöpfend mit dem Thema
auseinander gesetzt. Bei aller Liebe zum Film -- vielleicht lest ihr
mal ein wenig Literatur zum Thema anstatt nur Sprüche zu klopfen.

> Gilt das auch fuer Nachrichtensendungen? Welche Konsequenzen sind also
> zu ziehen?

Tatsächlich haben viele Studien einen statistischen Zusammenhang
zwischen herausragend gewalttätigen Fernsehereignissen und die Zahl
der Gewaltverbrechen gefunden. Ja, dazu zählen auch
Nachrichtensendungen.

Für den Laien empfehle ich immer weider gerne:

Aronson, Elliot: Sozialpsychologie: Menschliches Verhalten und
gesellschaftlicher Einfluss, Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg 1994. Originaltitel: The Social Animal.


Gruß
-Tim
--
Tim Schlotfeldt, FRG
Encrypted email preferred.

Robert Stuhr

unread,
Jan 16, 2001, 3:10:38 AM1/16/01
to

Thomas Neitz wrote:
> Neinneinnein, lieber Robert, das war nicht auf euch persönlich gemünzt
> :-)

Alles klar... :-)


> Der Zufall wollte es, daß
> ich gerade das Buch 'American psycho' beendet hatte und ich bekam
> richtige _Lust_ darauf, mit einer pumpgun in den Saal einzumarschieren
> und alles dort umzulegen, was sich bewegt. Ist das normal? Oder muß > ich mir Sorgen um mein Seelenheil machen?

Das *ist* normal... Ich kenne zwar die Sendung nicht, weil ich schon
seit August 2000 überhaupt kein Fernsehen mehr sehe, aber diese
Gefühlswallung habe ich auch oft, z.B. in meinem Beruf, wenn ich es
wieder einmal mit geistigen Tieffliegern in deutschen Amtsstuben zu tun
habe :-). Da würde ich gerne mal den Schwarzenegger in mir rauslassen
wie in Terminator...

Ebenso normal ist aber, daß es bei der Vorstellung bleibt. Wie ein Film
mit mir in der Hauptrolle halt. :-)

Robert Stuhr

Robert Stuhr

unread,
Jan 16, 2001, 3:19:50 AM1/16/01
to

Tim Schlotfeldt wrote:
> Boris 'pi' Piwinger wrote:
> > Es gibt fuer so ziemlich alles Studien, nur ob diese einer
> > Ueberpruefung standhalten, ist eine andere Frage.
> Ebenfalls ein netter Spruch.

Der aber stimmt. Gerade die von Dir zitierten Wissenschaften Soziologie,
Psychologie und Sozialpsychologie eignen sich besonders schön für
endlose Labereien, gespickt mit Fachchinesisch, Statistiken und
Schlußfolgerungen, die auf einer methodisch unsicheren Basis beruhen.
Vor allem bei der Psychologie könnte es sich einfach um eine
Ersatzreligion handeln statt um eine Wissenschaft...
Und weil der durchschnittliche Leser in keinem dieser Fächer wirklich
die Wissenschaftlichkeit der Untersuchungsmethoden beurteilen kann,
müßte man sich erst mit der Methodologie dieser Wissenschaften befassen,
bevor man zB. das von der genannte Werk beurteilen kann. Aber dann sind
wir endgültig OT.

Robert Stuhr

Cornell Binder

unread,
Jan 16, 2001, 2:44:32 AM1/16/01
to
Bernd Knochenhauer <qed...@sun265.eede.ericsson.se> tat schreiben tun:

>>
>> Netter Spruch, leider nur sehr undifferenziert. Es gibt m.W.
>> Untersuchungen, die belegen, dass der Konsum von gewalttaetigen Filmen
>> und Spielen die Gewaltbereitschaft erhoeht. Selbstverstaendlich gehoeren
>
> Also mal ehrlich : 'm.W.', da kann ich genausogut aussm Kaffeesatz lesen.
> Quellen her oder EOT.

Das Gegenteil ist genausowenig zu beweisen. Erst recht nicht
durch Behauptungen ala: "Ich bring ja auch keine Leute um."


CoBi
--
Die Einführung der Logik in deutschen Beamtenstuben ist längst überfällig.
(aus dem Parteiprogramm der MDP 1929)

Johannes Schwarz

unread,
Jan 16, 2001, 4:13:21 AM1/16/01
to
Hi,

Boris 'pi' Piwinger schrieb:

> >Ich gehe als Jurist nach der Devise, daß derjenige beweispflichtig ist,
> >der sich auf eine Tatsache beruft.
>
> Schoen waere, wenn das in der Praxis so waere. Dann muesste die
> Verbotsfraktion naemlich ihre Forderungen begruenden. Damit kann man
> den gesamten Jugendschutz gleich in die Tonne treten:-))

Die "Begründung" gibt es durchaus:

"Die meines Erachtens bislang beste Antwort enthält die
Doppelte-Dosis-Hypothese von Gerbner et al. (1980). Wer erstens in der
Familie viel reale Gewalt erlebt und zweitens zusätzlich viel Gewalt im
Fernsehen konsumiert, wird für Gewaltausübung vermehrt anfällig.
Heath et al. haben 1986 die Relevanz dieser Hypothese auch für
18-25jährige männliche Kriminelle aufgezeigt. Allerdings spielt die
familiale Gewalt wohl eine noch größere Rolle als die Mediengewalt; die
Bezeichnung “doppelte Dosis” macht das nicht genügend klar: Es gilt also
letztlich: Mediengewalt leistet wohl nur dort einen deutlichen Beitrag
zur Gewaltentstehung, wo das alltägliche reale Leben bereits als
aggressiv erfahren wird und eine Gewaltbasis geschaffen hat. Medien
allein machen wohl nicht kriminell; Medienwirkungen können sich jedoch
zu anderen Ursachen von Gewalt hinzuaddieren. Aber seien wir uns bewußt:
Die Forschung über Kindesmißhandlung im allgemeinen und über sexuelle
Mißhandlung im besonderen zeigt auf, daß es sich bei den Kindern, die zu
Hause Gewalt erfahren, nicht um eine zwar bedauernswerte, aber doch nur
kleine Gruppe handelt; ihre Zahl geht vielmehr allein in Deutschland in
die Hunderttausende"
(Prof. Dr. Herbert Selg; tv diskurs Heft 2; nachzulesen auf
www.fsf.de/Texte/Gewalt/Selg1/selg1.htm).

Nach dieser "Begründung" ist der "Jugendschutz" unbedingt erforderlich,
um die Gesellschaft vor den miesen kleinen mißbrauchten Jugendlichen zu
schützen, deren Zahl in die Hunderttausende geht. Demnach wäre auch
klar, daß mit "Jugendschutz" im bisherigen Sinne die Symptome, nicht die
Ursachen, bekämpft werden.

> >Wer also behauptet, Filme seien für
> >Psychopathen und ihre Taten verantwortlich, der muß auch den Beweis
> >dafür antreten. Der allgemeingültige Beweis ist bislang nicht
> >überzeugend erbracht.
>
> Sic. Noch interessanter ist die Pornographiefrage. Da wurden die
> vermuteten Zusammenhaenge klar widerlegt, es gibt Indizien fuer einen
> Nutzen.

Zum Thema Pornographie vom gleichen Prof.:

"Gewaltpornos, das zeigt die Forschung recht deutlich, bleiben nicht
ohne Wirkungen auf den Betrachter. Sie beeinflussen die Einstellung von
Männern gegenüber Frauen negativ; sie beeinflussen aber sogar die Frauen
in ihrer Selbstbewertung negativ: Frauen werden von Darstellungen
sexueller Gewalt verunsichert und verängstigt (Schwarz 1987).
Ich führe die Gewaltpornographie nicht zuletzt deshalb an, weil ich mit
ihrer Hilfe die alte Katharsis-Hypothese angreifen will. Diese behauptet
ja in aller Schlichtheit, daß durch den Konsum von Gewalt die Neigung zu
Gewalttaten im Betrachter reduziert wird. Das wäre der “Stein der
Weisen”: Man zeige viel Gewalt, und es wird bald keine reale Gewalt mehr
geben können. Wäre die Katharsis-Hypothese empirisch gestützt, könnte
man konsequent noch weitergehen: Man müßte den Männern, die zu sexuellen
Gewaltanwendungen neigen, möglichst viele Vergewaltigungsdarstellungen
im Film anbieten, denn so würde ja ihre “Perversion” abgebaut.
Aber eine detailreich geschilderte Vergewaltigung mit deutlichen
Sexualbildern attraktiver Frauen führt bei den meisten Betrachtern nicht
zu einem Abbau sexueller Neigungen. Im Gegenteil: Es wird unmittelbar
eine sexuelle Erregung aufgebaut. Jeder Mann spürt das, jede Frau ahnt
es; und deshalb kommt selbst bei den Anhängern der Katharsis-Hypothese
niemand auf den eigentlich naheliegenden Gedanken, in den Medien
besonders häufig Vergewaltigungen zu zeigen. Alle schrecken mit Recht
davor zurück.
In den USA gab es jedoch lange Jahre hindurch Behauptungen, daß normale
Männer von sexueller Gewalt nicht “angemacht” würden. Man irrte sich.
Die Mehrheit der Männer wird durch deutliche Sexualbilder erregt - auch
im Kontext von Vergewaltigungen. Eine solche sexuelle Erregung bleibt im
allgemeinen nur dann aus, wenn von Anfang bis Ende des Filmes das Leiden
und die Angst der Opfer betont dargestellt werden. Wenn jedoch die Lüge
vorn Super-Orgasmus aufgetischt wird, reagieren viele Männer sexuell;
und diese Orgasmuslüge ist in der Gewaltpornographie die Regel, nicht
die Ausnahme."

Dieser Prof. sagt also, weil Gewaltpornographie eine Perversion nicht
abbaut, sondern vielmehr schafft, heißt das umgekehrt, daß Pornographie
oder Gewaltfilme eine Perversion oder ein Bedürfnis ebenfalls erst
schaffen.

In der Zusammenfassung heißt es dann:

"Gewaltdarstellungen in Medien bewirken keine Katharsis.
Gewaltdarstellungen in Medien können bei nachdenklichen und einfühlsamen
Menschen Bumerang- oder Reaktanzeffekte auslösen. Doch von diesen
Menschen abgesehen, die zumindest bei Kindern und Jugendlichen nur eine
Minderheit bilden, bergen Gewaltdarstellungen in Medien soziale Risiken:
Das Risiko ist groß, daß Gewaltdarstellungen in Medien die
Gewaltbereitschaft bei vielen Beobachtern, zumal bei Kindern und
Jugendlichen erhöhen; andere Kinder/Jugendliche werden eher verängstigt,
andere geistig verwirrt und verdummt.
Mancher stumpft gegen Gewalt durch Medienkonsum allmählich ab, mancher
wird zu aggressivem Handeln enthemmt, mancher direkt zu Imitationen
verführt. Wenn das so ist - und ich zweifle nicht mehr daran, dann muß
ich zum Schluß noch eine Konsequenz aus zwei Prämissen ziehen.
Die 1. Prämisse - soeben schon erwähnt - lautet: Gewaltdarstellungen
schaden in aller Regel der Persönlichkeitsentwicklung, vor allem von
jungen Menschen.
Die 2. Prämisse heißt: Was gezielt jemandem Schaden zufügt, nennen wir
Aggression oder Gewalt.

Daraus folgt: Dann sind Gewaltdarstellungen in Medien selber Fälle von
(psychischer) Gewalt, nicht nur Abbilder von Gewalt."

Allerdings heißt es auch:

"Bei aller jetzt von mir bewußt vertretenen Schärfe in der Ablehnung von
unkritisch angebotenen Gewaltdarstellungen in Kino-, Fernseh- und
Videofilmen wiederhole ich aber auch: Wahrscheinlich wird niemand allein
durch Konsum von Mediengewalt zum Kriminellen; da muß einiges vorweg in
der Entwicklungsgeschichte schiefgelaufen sein."

Discuss this ;)!

Grüße
Hannes


Tim Kaiser

unread,
Jan 16, 2001, 7:31:16 AM1/16/01
to
Cornell Binder <co...@dafhs.org> wrote:

>Das Gegenteil ist genausowenig zu beweisen. Erst recht nicht
>durch Behauptungen ala: "Ich bring ja auch keine Leute um."

Doch, man könnte das sicher schon beweisen, dass es da einen
Zusammenhang gibt. Die meisten Untersuchungen, die ich selber kenne
(es sind etwa drei) sind aber nicht ernstzunehmen, weil sie auf rein
statistischer Basis arbeiten. Wenn da genügend Mörder früher mal
Horrorfilme gesehen haben, ist das dort Beweis genug. Viel
interessanter wären da natürlich Interviews, bei denen man die Leute
fragt "Und haben sie schon den Drang zur Gewalt gespürt, bevor sie
Jason beim Dezimieren des Feriencamps gesehen haben?"

Dass bei entsprechend labiler Persönlichkeit Horrorfilme Auslöser für
Gewalttaten werden können (angeblich ja auch Heavy Metal und sowas),
dürfteb unbestritten sein. Die Frage ist vielmehr, wie kaputt man
schon vorher sein muss, um das danach dann nachspielen zu wollen. Im
Verfahren, das gerade gegen Oliver Stone läuft, wird ja quasi
behauptet, dass die, die da Natural Born Killers nachgespielt haben,
das nur wegen genau dem Film gemacht haben und er somit
mitverantwortlich ist. Und das ist zumindest erstmal, auch im Falle
eines Schuldspruchs, extrem zweifelhaft.

Gruß
Tim
--
t...@gottesbote.de

Tim Kaiser

unread,
Jan 16, 2001, 7:31:13 AM1/16/01
to
Spam...@tfly.toppoint.de (Tim Schlotfeldt) wrote:

>Tatsächlich haben viele Studien einen statistischen Zusammenhang
>zwischen herausragend gewalttätigen Fernsehereignissen und die Zahl
>der Gewaltverbrechen gefunden.

Dir ist bekannt, dass statistisch bewiesen werden kann, dass der
Klapperstorch die Kinder bringt, sogar auf auf einem hinreichenden
Signifikanzniveau?

Die obige Aussage bedeutet auf keinen Fall ein
Ursache-Wirkung-Prinzip. Vielmehr ist als Erklärung genauso denkbar,
dass die Leute, die sich gar keine gewalttätigen Filme anschauen,
sondern lieber Tom Hanks und Disney gucken, schon vom Typ her deutlich
weniger gewaltbereit sind. Was noch lange nicht heißt, dass die FIlem
an sich da irgendwas mit zu tun haben.

Gruß
Tim
--
t...@gottesbote.de

Johannes Schwarz

unread,
Jan 16, 2001, 9:18:30 AM1/16/01
to
Hi,

Thomas Neitz schrieb:

> > Oh je, Oh je????....Da hast Du wohl was falsch verstanden :-)
> > Ich behaupte keineswegs den Zusammenhang zwischen Gewaltvideos und
> > Psychopathen.

> Jedoch produziert das TV auch Phänomene, die mich nachdenklich machen.
> In einem Anfall von Masochismus habe ich mir sowohl auf RTL als auch auf
> SAT1 diese 'Verkuppel-die-Nutte'-shows angesehen. Abgesehen davon, daß
> das eh alles gefaket war, sind in mir, gerade bei dieser Glanzleistung
> auf RTL, ungeahnte Aggressionen hochgekommen. Der Zufall wollte es, daß
> ich gerade das Buch 'American psycho' beendet hatte und ich bekam
> richtige _Lust_ darauf, mit einer pumpgun in den Saal einzumarschieren
> und alles dort umzulegen, was sich bewegt. Ist das normal? Oder muß ich
> mir Sorgen um mein Seelenheil machen?

Nein, nein, Jodo, das ist ganz normal! Ich habe ähnliche Anwandlungen:
Immer wenn ich einen Film sehe und merke, daß da mal wieder
rumgeschnibbelt wurde, möchte ich meine Kettensäge nehmen und die
Verantwortlichen wegmetzeln! Das ist ganz normal. Bei Dir ist es halt
das "Ich bringe noch mal jemanden um, wenn ich so einen Schwachsinn noch
mal ertragen muß"-Syndrom (etwa bei den Aussagen mancher Zensoren oder
dem Schwachsinn im TV); bei mir das "Ich bringe noch mal jemanden um,
weil ich bestimmte Szenen in Filmen nicht sehen darf"-Syndrom. Schlimm
wird es erst, wenn sich beides vermischt: Ein selbsternannter Zensor
führt Dir z. B. "Dawn of the Dead" vor und erklärt Dir, warum Du manche
Szenen nicht zu sehen bekommst. Das endet sofort mit einem wirklichen
Gemetzel.

Das Rumschnibbeln in Filmen führt bei Filmfans erwiesenermassen zu
Aggressionen und Gewaltbereitschaft. Mißhandelte Ehefrauen und
Freundinnen, Kinder, Haustiere und Videorecorder nebst DVD- und
LD-Playern werden Dir das bestätigen. Erwachsenenschutz now!

scnr
Hannes


Boris 'pi' Piwinger

unread,
Jan 16, 2001, 2:58:02 PM1/16/01
to
Cornell Binder <co...@dafhs.org> wrote:

>>> Netter Spruch, leider nur sehr undifferenziert. Es gibt m.W.
>>> Untersuchungen, die belegen, dass der Konsum von gewalttaetigen Filmen
>>> und Spielen die Gewaltbereitschaft erhoeht. Selbstverstaendlich gehoeren
>>
>> Also mal ehrlich : 'm.W.', da kann ich genausogut aussm Kaffeesatz lesen.
>> Quellen her oder EOT.
>
>Das Gegenteil ist genausowenig zu beweisen.

Muss es denn bewiesen werden? Wer was verbieten will, sollte die
Beweislast tragen.

>Erst recht nicht
>durch Behauptungen ala: "Ich bring ja auch keine Leute um."

Das ist allerdings nun wirklich kein Argument.

Boris 'pi' Piwinger

unread,
Jan 16, 2001, 2:57:58 PM1/16/01
to
Johannes Schwarz <hannes....@freenet.de> wrote:

>> >Ich gehe als Jurist nach der Devise, daß derjenige beweispflichtig ist,
>> >der sich auf eine Tatsache beruft.
>>
>> Schoen waere, wenn das in der Praxis so waere. Dann muesste die
>> Verbotsfraktion naemlich ihre Forderungen begruenden. Damit kann man
>> den gesamten Jugendschutz gleich in die Tonne treten:-))
>
>Die "Begründung" gibt es durchaus:
>
>"Die meines Erachtens bislang beste Antwort enthält die
>Doppelte-Dosis-Hypothese von Gerbner et al. (1980). Wer erstens in der
>Familie viel reale Gewalt erlebt und zweitens zusätzlich viel Gewalt im
>Fernsehen konsumiert, wird für Gewaltausübung vermehrt anfällig.
>Heath et al. haben 1986 die Relevanz dieser Hypothese auch für
>18-25jährige männliche Kriminelle aufgezeigt. Allerdings spielt die
>familiale Gewalt wohl eine noch größere Rolle als die Mediengewalt; die

Das macht es zu einem Problem. Da ist dann ein Nebenaspekt ein Grund
fuer Verbote.

[...]


>Nach dieser "Begründung" ist der "Jugendschutz" unbedingt erforderlich,
>um die Gesellschaft vor den miesen kleinen mißbrauchten Jugendlichen zu
>schützen, deren Zahl in die Hunderttausende geht. Demnach wäre auch
>klar, daß mit "Jugendschutz" im bisherigen Sinne die Symptome, nicht die
>Ursachen, bekämpft werden.

Sehr treffend. Alleine das Wort ist irrefuehrend.

>> Sic. Noch interessanter ist die Pornographiefrage. Da wurden die
>> vermuteten Zusammenhaenge klar widerlegt, es gibt Indizien fuer einen
>> Nutzen.
>
>Zum Thema Pornographie vom gleichen Prof.:

[...]


>Dieser Prof. sagt also, weil Gewaltpornographie eine Perversion nicht
>abbaut, sondern vielmehr schafft, heißt das umgekehrt, daß Pornographie
>oder Gewaltfilme eine Perversion oder ein Bedürfnis ebenfalls erst
>schaffen.

Was ntuerlich logisch nicht herleitbar ist.

Interessant ist vielmehr die Realitaet (im Gegensatz zu
Laborspekulationen). Die zeigt, dass Sexualstraftaeter signifikant
schlechteren Zugang zu Pornographie hatten. Die zeigt, dass Gegenden
mit besserem Zugang zu Pornographie weniger Sexualstraftaten aufweisen
als Gegenden mit schlechterem Zugang. Ebenso bei zeitlicher Aenderung.

Durch Verbote nimmt man das also gezielt hin.

Boris 'pi' Piwinger

unread,
Jan 16, 2001, 2:58:01 PM1/16/01
to
Robert Stuhr <sam...@okay.net> wrote:

>> > Es gibt fuer so ziemlich alles Studien, nur ob diese einer
>> > Ueberpruefung standhalten, ist eine andere Frage.
>>
>> Ebenfalls ein netter Spruch.
>
>Der aber stimmt. Gerade die von Dir zitierten Wissenschaften Soziologie,
>Psychologie und Sozialpsychologie eignen sich besonders schön für
>endlose Labereien, gespickt mit Fachchinesisch, Statistiken und
>Schlußfolgerungen, die auf einer methodisch unsicheren Basis beruhen.

Das ist ja der Trick. Man muss nicht einmal Wissenschaftler sein, um
zu merken, dass es nicht richtig sein kann, wen verschiedene
Untersuchungen sich widersprechen. Mindestens eine muss dan falsch
sein.

>Vor allem bei der Psychologie könnte es sich einfach um eine
>Ersatzreligion handeln statt um eine Wissenschaft...
>Und weil der durchschnittliche Leser in keinem dieser Fächer wirklich
>die Wissenschaftlichkeit der Untersuchungsmethoden beurteilen kann,
>müßte man sich erst mit der Methodologie dieser Wissenschaften befassen,
>bevor man zB. das von der genannte Werk beurteilen kann. Aber dann sind
>wir endgültig OT.

Besonders beliebter Trick ist das Herumwerfen mit Formeln, wobei nicht
erklaert wird, was was sein soll. Schauder.

Boris 'pi' Piwinger

unread,
Jan 16, 2001, 2:58:00 PM1/16/01
to
Spam...@tfly.toppoint.de (Tim Schlotfeldt) wrote:

>> Es gibt fuer so ziemlich alles Studien, nur ob diese einer
>> Ueberpruefung standhalten, ist eine andere Frage.
>
>Ebenfalls ein netter Spruch.
>
>Werden wir doch mal sachlich.

Das ist durchaus sachlich.

>Wer von euch hier kennt denn eine Studie
>beim Namen und hat sie auch tatsächlich gesehen, und nicht nur die
>Zusammenfassung irgend einer Tageszeitung oder eines Boulevardblatts?
>
>Tatsächlich hat sich die Wissenschaft (Soziologie, Psychologie,
>Sozialpsychologie) schon in den 70ern erschöpfend mit dem Thema
>auseinander gesetzt. Bei aller Liebe zum Film -- vielleicht lest ihr
>mal ein wenig Literatur zum Thema anstatt nur Sprüche zu klopfen.

Guter Trick, aber leider schon bekannt. Die anderen als unwissend zu
kennzeichnen ueberzeugt ebensowenig wie auf "die Wissenschaft" zu
verweisen. Und ja, ich habe schon jede Menge dazu gelesen. Und wenn da
was erschoepfend behandelt worden sein soll, dann tut mir diese
"Wissenschaft" einfach nur leid. Ein sehr lehrreiches Buch, wie solche
Untersuchungen das richtige Ergebnis liefern, ist "Defending
Pornography" von Strossen.

>> Gilt das auch fuer Nachrichtensendungen? Welche Konsequenzen sind also
>> zu ziehen?
>
>Tatsächlich haben viele Studien einen statistischen Zusammenhang
>zwischen herausragend gewalttätigen Fernsehereignissen und die Zahl
>der Gewaltverbrechen gefunden.

Und Korrelationen sind keine Kausalzusammenhaenge. Was man da immer
wieder hoert und liest, laesst jedem, der von Statistik nur einen
Hauch von Ahnung hat, die Haare zu Berge stehen.

>Ja, dazu zählen auch Nachrichtensendungen.

Was dann aber sagt, dass der "Jugendschutz", wie wir ihn haben,
voellig willkuerlich und am Problem vorbei angelegt ist. Danke fuer
die Bestaetigung.

Tim Schlotfeldt

unread,
Jan 16, 2001, 5:25:56 PM1/16/01