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The Killer (2023)

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F. W.

unread,
Jan 23, 2024, 2:34:40 AMJan 23
to
Also ich würde jetzt gern eine Kritik über den Film von und auf Netflix
schreiben, aber leider war ich eingeschlafen. :-(

"Spannend" können wir schon also mal ausschließen. :-D

FW

Andreas M. Kirchwitz

unread,
Jan 23, 2024, 5:39:40 AMJan 23
to
Das war der Film mit Michael Fassbender, oder? Der hatte eigentlich
gute Zutaten, doch am Ende hat mich der Film eher geärgert wegen der
vielen Ungereimtheiten.

Dass der Film gewollt steril und distanziert aufgezogen worden ist,
fand ich grundsätzlich nicht schlimm, das kann ja gut passen zu einem
durchorganisierten Auftragskiller. Durch diese Sachlichkeit haben aber
für mich die vielen Ungereimtheiten nicht gepasst. Die Hauptfigur tat
zwar immer so, als ob sie alles bis ins letzte Detail durchgeplant hat,
aber de facto ging vieles schief und war dem Zufall überlassen, was
zwar realistisch sein mag (das Leben läuft selten wie geplant :-)
aber man fragt sich, wie der Killer bislang überhaupt Geld verdient
hat mit seiner überheblichen Art. Außerdem killt die Figur im Lauf
der Handlung jemanden, das überhaupt keinen Sinn ergibt und ebenfalls
der zuvor episch aufgebauten Sachlichkeit komplett widerspricht.

Mir tat das am Ende leid. Ich mag das Thema, ich mag auch
Michael Fassbender. Doch der Film hat für mich nicht funktioniert.

Vielleicht aber auch bloß Geschmackssache. Ich finde den Film nicht
insgesamt grottenschlecht, er ist ja sehr professionell gemacht.
War nur einfach nicht mein Ding.

Grüße, Andreas

F. W.

unread,
Jan 23, 2024, 5:51:05 AMJan 23
to
Am 23.01.2024 um 11:39 schrieb Andreas M. Kirchwitz:

>> Also ich würde jetzt gern eine Kritik über den Film von und auf
>> Netflix schreiben, aber leider war ich eingeschlafen. :-(
>>
>> "Spannend" können wir schon also mal ausschließen. :-D
>
> Das war der Film mit Michael Fassbender, oder? Der hatte eigentlich
> gute Zutaten, doch am Ende hat mich der Film eher geärgert wegen der
> vielen Ungereimtheiten.
>

Ungereimtheiten? Wie soll jemand über das moderne "Handwerk" eines
Massenmörders Bescheid wissen und nicht im Knast sitzen?

> Dass der Film gewollt steril und distanziert aufgezogen worden ist,
> fand ich grundsätzlich nicht schlimm, das kann ja gut passen zu einem
> durchorganisierten Auftragskiller.

Gerade der Stil war doch recht langweilig und ermüdend. Können die
jungen Regisseure keine Geschichten mehr erzählen?

> Durch diese Sachlichkeit haben aber für mich die vielen
> Ungereimtheiten nicht gepasst. Die Hauptfigur tat zwar immer so, als
> ob sie alles bis ins letzte Detail durchgeplant hat, aber de facto
> ging vieles schief und war dem Zufall überlassen, was zwar
> realistisch sein mag (das Leben läuft selten wie geplant :-) aber
> man fragt sich, wie der Killer bislang überhaupt Geld verdient hat
> mit seiner überheblichen Art.

Das Auslöschen eines ganzen Lebens ist eine teure Sache, nehme ich an.
Seine Ausrüstung ist ja auch ziemlich aufwändig. Wobei ich mich frage,
ob bei den meisten seiner Morde nicht eine Waffe mit Schalldämpfer
ausgereicht hätte. Selbst die Rolle der großartigen Chefkillerin Tilda
Swinton war vorher klar und deutlich aus sicherer Entfernung in einem
Fenster zu sehen (da war ich kurz wieder aufgewacht): Ein Schuss und weg.

> Außerdem killt die Figur im Lauf der Handlung jemanden, das überhaupt
> keinen Sinn ergibt und ebenfalls der zuvor episch aufgebauten
> Sachlichkeit komplett widerspricht.

Wen meinst Du?

> Vielleicht aber auch bloß Geschmackssache. Ich finde den Film nicht
> insgesamt grottenschlecht, er ist ja sehr professionell gemacht. War
> nur einfach nicht mein Ding.

Nun ja, die Liebe zum eigenen Verderben hält ja schon den maßlos
überschätzten "Paten" seit Jahren an der Spitze der IMDB. Oder
"Shawshank Redemption". Dabei gibt es so viele gute Filme, die nicht den
eigenen Untergang zum Thema haben.

FW

Andy Angerer

unread,
Jan 23, 2024, 9:13:18 AMJan 23
to
Am 23.01.24 um 11:51 schrieb F. W.:
> Am 23.01.2024 um 11:39 schrieb Andreas M. Kirchwitz:
>
>> Das war der Film mit Michael Fassbender, oder? Der hatte eigentlich
>> gute Zutaten, doch am Ende hat mich der Film eher geärgert wegen der
>>  vielen Ungereimtheiten.
>
> Ungereimtheiten? Wie soll jemand über das moderne "Handwerk" eines
> Massenmörders Bescheid wissen und nicht im Knast sitzen?

Es gibt da zB so ein mentales Werkzeug namens "Logik".


--
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Manfred Polak

unread,
Jan 23, 2024, 6:07:59 PMJan 23
to
Andreas Kohlbach schrieb:

>On Tue, 23 Jan 2024 10:39:37 -0000 (UTC), Andreas M. Kirchwitz wrote:
>>
>> Dass der Film gewollt steril und distanziert aufgezogen worden ist,
>> fand ich grundsätzlich nicht schlimm, das kann ja gut passen zu einem
>> durchorganisierten Auftragskiller.
>
>War mal was "Neues", wenn der Zuschauer während des fast ganzen Filmes
>seine Gedanken hören kann.

Na ja, ganz neu auch wieder nicht. Sowas in der Art gab es schon 1961
im immer noch grandiosen "Blast of Silence". Da spricht eine Stimme
aus dem Off in der zweiten Person über und mit dem Protagonisten. "Du
bist allein. Das war schon immer so ..." etc. Man kann das auch als
leicht verfremdeten inneren Monolog begreifen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Explosion_des_Schweigens_(1961)


Manfred

F. W.

unread,
Jan 24, 2024, 12:53:09 AMJan 24
to
Am 24.01.2024 um 00:07 schrieb Manfred Polak:

> Na ja, ganz neu auch wieder nicht. Sowas in der Art gab es schon
> 1961 im immer noch grandiosen "Blast of Silence". Da spricht eine
> Stimme aus dem Off in der zweiten Person über und mit dem
> Protagonisten. "Du bist allein. Das war schon immer so ..." etc. Man
> kann das auch als leicht verfremdeten inneren Monolog begreifen.

Der auch hier: ein Meisterwerk IMHO

https://de.wikipedia.org/wiki/Bis_das_Blut_gefriert

FW


Andreas M. Kirchwitz

unread,
Jan 25, 2024, 3:49:48 AMJan 25
to
F. W. <m...@home.invalid> wrote:

> Ungereimtheiten? Wie soll jemand über das moderne "Handwerk" eines
> Massenmörders Bescheid wissen und nicht im Knast sitzen?

Wer weiß schon genau, was wir hier alle für Jobs haben, vielleicht
Profikiller, russischer Spion oder nächster Präsident der USA?
Möglicherweise sogar alles drei zusammen. :-)

>> Außerdem killt die Figur im Lauf der Handlung jemanden, das überhaupt
>> keinen Sinn ergibt und ebenfalls der zuvor episch aufgebauten
>> Sachlichkeit komplett widerspricht.
>
> Wen meinst Du?

Den im Grunde inhaltlich nicht wirklich involvierten Fahrer des
Autos, den er in selbigem killt. Dafür gab es nüchtern betrachtet
keinen Grund, schließlich ist er Profikiller und kein Massenmörder.
Okay, er hatte anscheinend miese Laune, aber das passt dann nicht
zu seiner bislang betont sachlichen und emotionslosen Figur.

Für mich sind das so kleine Widersprüche, über die ich stolpere
und die mir die Stimmung verderben. Nun bin ich da keineswegs
übermäßig penibel, doch dieser Film war ja eh schon ziemlich dünn,
und dann stolpert man wohl eher über solche Details.

Dieser Film war für mich einfach nicht rund. Vielleicht war die
Handlung ursprünglich anders angelegt, doch dann hat man sich in
letzter Sekunde umentschlossen, die Figur des Profikillers total
umzukrempeln, und herausgekommen ist so ein Kuddelmuddel.

Grüße, Andreas

Andy Angerer

unread,
Jan 25, 2024, 10:51:03 AMJan 25
to
Am 25.01.24 um 09:49 schrieb Andreas M. Kirchwitz:
>
> Wer weiß schon genau, was wir hier alle für Jobs haben, vielleicht
> Profikiller, russischer Spion oder nächster Präsident der USA?
> Möglicherweise sogar alles drei zusammen. :-)

Das könnte gut harmonieren.
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