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Der Fall Collini (2019)

1 katselukerta
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F. W.

lukematon,
28.5.2021 klo 1.29.2428.5.2021
vastaanottaja
Caspar Leinen ist seit drei Monaten Rechtsanwalt und stolz auf seinen
ersten Fall. Auch wenn es sich um eine Pflichtverteidigung handelt, ist
er stolz und froh, endlich seinen Traumberuf ausüben zu können.

Als er erfährt, dass er den Mörder des Fabrikbesitzers Hans Meyer
verteidigen soll, fällt alles von ihm ab. Meyer war in Leinens Kindheit
und Jugend wie ein zweiter Vater zu ihm und sein altes Mercedes-Coupé,
das ihm zum guten Abitur geschenkt wurde, fährt Caspar immer noch.

Trotz seines Gewissenskonflikts, einem drohenden Streit mit der
befreundeten Familie und der Nebenklage eines erfolgreichen
Jura-Professors gegen ihn nimmt Leinen den Kampf auf. "Sie wollten immer
Anwalt werden. Okay, dann seien Sie auch einer".

Eigentlich ist dieser Plot ein klassischer US-amerikanischer
Anwaltsfilm. Solche Filme zeigen die große Kunst, einen an und für sich
langweiligen und schwer filmbaren Behördenvorgang als spannende
intellektuelle Duelle zu inszenieren.

Insofern steht "Der Fall Collini" ein bisschen in der Tradition von
"Zeugin der Anklage" oder natürlich "Die zwölf Geschworenen". Und wie
diese findet der erste Teil der Handlung außerhalb, der Showdown aber
innerhalb des Gerichtssaals statt.

"Collini" ist, trotz seines sperrigen und lange zurück liegenden
Skandalthemas ein kurzweiliger Film. Zwar gibt es keine Action-Szenen,
weil weder Zeugen beseitigt noch Anwälte umgestimmt werden sollen. Auch
der historische Bezug wird - am Ende etwas tränenschwanger aber nie
pathetisch - in die Handlung geschickt eingeflochten.

Am Ende - und daran sollte sich so mancher Tatort-Autor eine Scheibe
abschneiden - bleibt keine pauschale Verunglimpfung der damals
Ungeborenen und keine kollektive Schuldzuweisung. Am Ende bleibt das
schlechte Gewissen und eben die Einsicht, dass das Menschliche das
eigentlich wichtige jenseits aller Idealisierungen ist.

"Der Fall Collini" mit überraschend überzeugenden Elyas M. Barek und
Alexander Maria Lara, einem erstklassigen Heiner Lauterbach mit einer
etwas albernen Perücke und dem Klassiker Manfred Zapatka.

FW

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