Am 12.04.2022 um 16:36 schrieb Andy Angerer:
> Am 12.04.22 um 08:35 schrieb F. W.:
>> DAS GEISTERHAUS ist eine Verfilmung des Erfolgsromans von Isabel
>> Allende mit Jeremy Irons, Glenn Close, Meryl Streep und Winona
>> Ryder.
> Hab ich damals im Kino gesehen; hat mir extrem gut gefallen.
Mir damals nicht. Ich habe nicht verstanden, warum diese Geschichte
erzählt werden musste. Erst nach mehreren Jahren habe ich verstanden,
dass die Geschichte Chiles anhand der Geschichte einer Familie erzählt
werden sollte.
> Und das, obwohl ich normalerweise so Gesellschaftszeug und sogenannte
> "Sittengemälde" überhaupt nicht leiden kann.
Es war auch eine Werbung für den Linksrutsch in Chile. Die Linken liegen
immer richtig, die Rechten immer falsch. Klar: Salvador Allende und die
Autorin sind verwandt. Und Blut ist dicker als Wasser.
Was nicht erzählt wurde ist, dass Allende Banken und Firmen und die
Kupferminen verstaatlichte. Und zwar entschädigungslos. Dass das zu
Verwerfungen in den wirtschaftlich davon abhängigen Kreisen führen
musste, war ihm offenbar nicht klar.
Allende nahm auch Che Guevara in Schutz als dieser in Bolivien als
Freischärler kämpfte. Allende war also ein reinrassiger Kommunist und
vermutlich mit Verbindung zur Sowjetunion, die eine weitere
sozialistische Diktatur in Südamerika schaffen wollte.
Das brachte die USA auf den Plan. Der Putsch verlief freilich nicht so
wie man das geplant hatte. Das wird in dem Film ja auch klar. Aber der
geläuterte Patron erschien mir ziemlich schmalzig.
> Besonders die Szene, als Glenn Close als Geist / Vision / Erscheinung
> das Zimmer betritt, ist mir gänsehautmäßig in Erinnerung.
Ja, wobei ich das Thema "Geister" in der Geschichte ziemlich aufgesetzt
fand. Vielleicht verstehe ich die chilenische Mentalität nicht, aber die
Geister spielen beim Fortgang der Geschichte keine wesentliche Rolle.
FW