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Zum Tod von Anne Heche...

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F. W.

unread,
Aug 23, 2022, 9:20:41 AM8/23/22
to
...sehe ich mir heute ihren besten und ihren schlechtesten Film an.

Ja, Ihr habt Recht: "Sechs Tage, sieben Nächte" und "Psycho". Aber in
umgekehrter Reihenfolge.

Vor allem letzterer sorgte seinerzeit (1998) für einige Diskussionen.
Einen Hitchcock-Klassiker erneut zu verfilmen (das Wort "Meisterwerk"
steht hier absichtlich nicht) und dazu noch die Mimik-Imitationen von
Anne Heche, nicht zuletzt die ikonische Mordszene, ungünstig
fotografiert mit Vulva-Blick, sorgten für Zerrisse und "Goldene Himbeeren".

Ich mag den Film nur, weil ich Anne Heche mochte. In dem Film ist viel
von ihrer Gestik und Mimik, wenn sie nicht gerade Janet Leigh imitieren
will. Und von ihrem Body mal ganz zu schweigen.

Rest in Peace, Anne. Ich wünschte, Du hättest mehr Glück im Leben gehabt.

FW

Kay Martinen

unread,
Aug 23, 2022, 12:50:14 PM8/23/22
to
Am 23.08.22 um 15:20 schrieb F. W.:
> ...sehe ich mir heute ihren besten und ihren schlechtesten Film an.
>
> Ja, Ihr habt Recht: "Sechs Tage, sieben Nächte" und "Psycho". Aber in
> umgekehrter Reihenfolge.

Das sind nicht die Filme die ich so mag aber in "Volcano" spielte sie
eine Taffe Geologin neben Tommy Lee Jones. Ich erwähne den weil
zumindest mir Anne Heche dort zum letzten mal aufgefallen ist.

Ja, ist ein Typisch Hahnebüchener Krawall-Blockbuster aber ich fand die
Idee (Vulkanausbruch mitten in der Großstadt) hat was.

> Vor allem letzterer sorgte seinerzeit (1998) für einige Diskussionen.
> Einen Hitchcock-Klassiker erneut zu verfilmen (das Wort "Meisterwerk"
> steht hier absichtlich nicht) und dazu noch die Mimik-Imitationen von
> Anne Heche, nicht zuletzt die ikonische Mordszene, ungünstig
> fotografiert mit Vulva-Blick, sorgten für Zerrisse und "Goldene Himbeeren".

Den Original Psycho mochte ich auch nicht wirklich aber das liegt am
Genre. Aber, was meinst du denn bitte mit "Vulva-Blick"? Ist da eine
bestimmte Mimik (a la Schmollmund, Schlafzimmerblick) gemeint? Das sie
da unten-ohne zu sehen ist mag ich kaum glauben.

> Rest in Peace, Anne. Ich wünschte, Du hättest mehr Glück im Leben gehabt.

Ich finde es auffällig oft vorkommend das Schauspieler sich am Set eines
Filmes verlieben-verloben-heiraten und kurz danach wieder trennen, mit
Drogen o.a. Sachen übertreiben und daran oft und früh zugrunde gehen.

Kann das Generell ein Risiko des Berufsbildes (Künstler, Erfolgreich)
sein, liegt das evtl. in der Natur der Personen die diesen Beruf wählen
(Extrovertiert, etwas Darstellen) oder liegt das nicht zum Großen Teil
auch an der ganzen "Industrie" drumherum die doch eigentlich Hoch
Toxisch ist?

Bye/
/Kay

--
"Kann ein Wurstbrot die Welt retten?" :-)

F. W.

unread,
Aug 24, 2022, 1:17:02 AM8/24/22
to
Am 23.08.2022 um 18:40 schrieb Kay Martinen:

> Das sind nicht die Filme die ich so mag aber in "Volcano" spielte
> sie eine Taffe Geologin neben Tommy Lee Jones. Ich erwähne den weil
> zumindest mir Anne Heche dort zum letzten mal aufgefallen ist.
>
> Ja, ist ein Typisch Hahnebüchener Krawall-Blockbuster aber ich fand
> die Idee (Vulkanausbruch mitten in der Großstadt) hat was.

Kenne ich nicht, sehe ich mir an.

> Den Original Psycho mochte ich auch nicht wirklich aber das liegt am
> Genre. Aber, was meinst du denn bitte mit "Vulva-Blick"? Ist da eine
> bestimmte Mimik (a la Schmollmund, Schlafzimmerblick) gemeint? Das
> sie da unten-ohne zu sehen ist mag ich kaum glauben.

Nach der berüchtigten Duschszene liegt sie auf dem Bauch und die Kamera
zeigt ihren Hintern von oben. Da sieht man bei Frauen die Vulva. Mich
hat gewundert, dass das überhaupt durch die Zensur gekommen ist.
Normalerweise kriegen die Amis bei Schamhaaren schon Blutdruck.

>> Rest in Peace, Anne. Ich wünschte, Du hättest mehr Glück im Leben
>> gehabt.

> Ich finde es auffällig oft vorkommend das Schauspieler sich am Set
> eines Filmes verlieben-verloben-heiraten und kurz danach wieder
> trennen, mit Drogen o.a. Sachen übertreiben und daran oft und früh
> zugrunde gehen.
>
> Kann das Generell ein Risiko des Berufsbildes (Künstler,
> Erfolgreich) sein, liegt das evtl. in der Natur der Personen die
> diesen Beruf wählen (Extrovertiert, etwas Darstellen) oder liegt das
> nicht zum Großen Teil auch an der ganzen "Industrie" drumherum die
> doch eigentlich Hoch Toxisch ist?

Das hätte man Marilyn Monroe schon fragen können. Aber die hätte
vermutlich zurück gefragt, was "toxisch" in diesem Zusammenhang
eigentlich bedeuten soll.

Das Leben als Schauspieler in den USA ist sicher nicht leicht. Man putzt
Jahre lang Klinken, geht vielleicht mit dem einen oder anderen
Produzenten ins Bett, hat keine Butter im Kühlschrank. Dann kann man
sich über Nacht eine 30 Zimmer-Villa kaufen und geht von Party zu Party.

FW

Andy Angerer

unread,
Aug 24, 2022, 7:43:14 AM8/24/22
to
Am 23.08.22 um 18:40 schrieb Kay Martinen:

> Ich finde es auffällig oft vorkommend das Schauspieler sich am Set eines
> Filmes verlieben-verloben-heiraten und kurz danach wieder trennen, mit
> Drogen o.a. Sachen übertreiben und daran oft und früh zugrunde gehen.
> Kann das Generell ein Risiko des Berufsbildes (Künstler, Erfolgreich)
> sein, liegt das evtl. in der Natur der Personen die diesen Beruf wählen
> (Extrovertiert, etwas Darstellen) oder liegt das nicht zum Großen Teil
> auch an der ganzen "Industrie" drumherum die doch eigentlich Hoch
> Toxisch ist?

Vermutlich beides.
Los geht das aber schon wesentlich eher:
Wer bei der Elternlotterie ins Klo gegriffen hat,
hat eine Arschkarte fürs ganze Leben,
denn das wird man nie mehr los.


--
! NEU !
Kurzgeschichten
eine davon ist von mir
<http://www.amazon.de/dp/B09K26CCXH>

Tim Landscheidt

unread,
Aug 24, 2022, 9:33:26 AM8/24/22
to
(anonymous) wrote:

> […]

>>> Rest in Peace, Anne. Ich wünschte, Du hättest mehr Glück im Leben
>>> gehabt.

>> Ich finde es auffällig oft vorkommend das Schauspieler sich am Set
>> eines Filmes verlieben-verloben-heiraten und kurz danach wieder
>> trennen, mit Drogen o.a. Sachen übertreiben und daran oft und früh
>> zugrunde gehen.
>> Kann das Generell ein Risiko des Berufsbildes (Künstler,
>> Erfolgreich) sein, liegt das evtl. in der Natur der Personen die
>> diesen Beruf wählen (Extrovertiert, etwas Darstellen) oder liegt das
>> nicht zum Großen Teil auch an der ganzen "Industrie" drumherum die
>> doch eigentlich Hoch Toxisch ist?

> Das hätte man Marilyn Monroe schon fragen können. Aber die hätte
> vermutlich zurück gefragt, was "toxisch" in diesem Zusammenhang
> eigentlich bedeuten soll.

> Das Leben als Schauspieler in den USA ist sicher nicht leicht. Man putzt
> Jahre lang Klinken, geht vielleicht mit dem einen oder anderen
> Produzenten ins Bett, hat keine Butter im Kühlschrank. Dann kann man
> sich über Nacht eine 30 Zimmer-Villa kaufen und geht von Party zu Party.

Ist das außerhalb der USA anders? „Schauspieler“ ist weder
eine geschützte Berufsbezeichnung noch kann man die „Quali-
tät“ objektiv messen. Es gibt auch keine regelmäßige Nach-
frage nach der angebotenen Dienstleistung, aber halt ein
praktisch unerschöpfliches Reservoir an Anbietern.

Daneben hat man noch die Begleitindustrie, die davon lebt,
jedes Jahr neue Personen nach oben zu schreiben, und dafür
auch die Abstürze derer braucht, die dadurch verdrängt wer-
den.

Ich hätte da aber nicht mehr Mitleid mit denen, die sagen,
sie seien Schauspieler, und deren Träume sich nicht verwirk-
lichen, und denen, die nicht sagen, sie seien Schauspieler.
Das Leben ist kein Schlaraffenland und so.

Tim

Quinn C

unread,
Aug 24, 2022, 6:14:23 PM8/24/22
to
* F. W.:

> ...sehe ich mir heute ihren besten und ihren schlechtesten Film an.
>
> Ja, Ihr habt Recht: "Sechs Tage, sieben Nächte" und "Psycho". Aber in
> umgekehrter Reihenfolge.
>
> Vor allem letzterer sorgte seinerzeit (1998) für einige Diskussionen.
[...]
> Ich mag den Film nur, weil ich Anne Heche mochte. In dem Film ist viel
> von ihrer Gestik und Mimik, wenn sie nicht gerade Janet Leigh imitieren
> will. Und von ihrem Body mal ganz zu schweigen.
>
> Rest in Peace, Anne. Ich wünschte, Du hättest mehr Glück im Leben gehabt.

Hatte ich noch gar nicht mitgekriegt, daß sie gestorben war. Sie ist ja
doch jünger als ich! Habe sie noch vor zwei Monaten auf ihrem Podcast
gehört - der mit allerdings generell nicht besonders gefiel, mehr als 3
Episoden have ich mir wohl nie angetan.

Schauspielerisch kenne ich keinen ihrer Filme, sie daher hauptsächlich
von ihrer Rolle in der TV-Serie Hung. Vielleicht schaue ich dann doch
mal I Know What You Did Last Summer, das scheint in meiner Szene zur
Allgemeinbildung zu gehören.

--
... she didn't exactly approve of the military. She didn't
exactly disapprove, either; she just made it plain that she
thought there were better things for intelligent human beings
to do with their lives. -- L. McMaster Bujold, Memory

F. W.

unread,
Aug 25, 2022, 1:30:11 AM8/25/22
to
Am 24.08.2022 um 15:33 schrieb Tim Landscheidt:

>> Das Leben als Schauspieler in den USA ist sicher nicht leicht. Man
>> putzt Jahre lang Klinken, geht vielleicht mit dem einen oder
>> anderen Produzenten ins Bett, hat keine Butter im Kühlschrank.
>> Dann kann man sich über Nacht eine 30 Zimmer-Villa kaufen und geht
>> von Party zu Party.

> Ist das außerhalb der USA anders? „Schauspieler“ ist weder eine
> geschützte Berufsbezeichnung noch kann man die „Quali- tät“ objektiv
> messen. Es gibt auch keine regelmäßige Nach- frage nach der
> angebotenen Dienstleistung, aber halt ein praktisch unerschöpfliches
> Reservoir an Anbietern.

Das stimmt so nicht. Durch unsere riesige ÖR-Landschaft und die vielen
Privaten ist der "Markt" vor 30 Jahren sehr groß geworden.

Und die Löhne sind anders. Ich kenne jemanden, der hat mehrere "Tatorte"
geschrieben: 25.000.- € pro Drehbuch. Dann arbeitete er an einem
Drehbuch eines Blockbusters *mit*: 250.000.- €. Ähnlich sind die Gagen.

> Daneben hat man noch die Begleitindustrie, die davon lebt, jedes
> Jahr neue Personen nach oben zu schreiben, und dafür auch die
> Abstürze derer braucht, die dadurch verdrängt wer- den.

Eine Beziehung: die Presse braucht Skandale, die Schauspieler brauchen
die Presse. Nicht erst seit Tom Cruise und Nicole Kidman werden Ehen
öffentlich ausgeschlachtet.

> Ich hätte da aber nicht mehr Mitleid mit denen, die sagen, sie seien
> Schauspieler, und deren Träume sich nicht verwirk- lichen, und
> denen, die nicht sagen, sie seien Schauspieler. Das Leben ist kein
> Schlaraffenland und so.

Schauspieler wird man normalerweise, weil man sich verstellen will.
Nicht, weil man reich werden will.

FW

Andy Angerer

unread,
Aug 25, 2022, 9:00:42 AM8/25/22
to
Am 25.08.22 um 07:30 schrieb F. W.:

> Eine Beziehung: die Presse braucht Skandale, die Schauspieler brauchen
> die Presse. Nicht erst seit Tom Cruise und Nicole Kidman werden Ehen
> öffentlich ausgeschlachtet.

Aber der Scientologen-Tom ist da schon besonders fleißig.
Logisch: Hubbard lehrt ja auch die Bedeutung guter PR. :-D

Tim Landscheidt

unread,
Aug 26, 2022, 7:50:59 AM8/26/22
to
(anonymous) wrote:

>>> Das Leben als Schauspieler in den USA ist sicher nicht
>>> leicht. Man putzt Jahre lang Klinken, geht vielleicht mit
>>> dem einen oder anderen Produzenten ins Bett, hat keine
>>> Butter im Kühlschrank.
>>> Dann kann man sich über Nacht eine 30 Zimmer-Villa kaufen und geht
>>> von Party zu Party.

>> Ist das außerhalb der USA anders? „Schauspieler“ ist weder
>> eine geschützte Berufsbezeichnung noch kann man die
>> „Quali- tät“ objektiv messen. Es gibt auch keine
>> regelmäßige Nach- frage nach der angebotenen
>> Dienstleistung, aber halt ein praktisch unerschöpfliches
>> Reservoir an Anbietern.

> Das stimmt so nicht. Durch unsere riesige ÖR-Landschaft und die vielen
> Privaten ist der "Markt" vor 30 Jahren sehr groß geworden.

> Und die Löhne sind anders. Ich kenne jemanden, der hat mehrere "Tatorte"
> geschrieben: 25.000.- € pro Drehbuch. Dann arbeitete er an einem
> Drehbuch eines Blockbusters *mit*: 250.000.- €. Ähnlich sind die Gagen.

Das bestätigt ja meine These (wenn man den Unterschied zwi-
schen „Schauspieler“ und „Drehbuchautor“ einmal kurz igno-
riert): Eine Tatort-Handlung („X. wird ermordet. War es Y?
Nein, es war Z.“) zu schreiben kann man wahrscheinlich als
Hausaufgabe für einen Deutsch-Leistungskurs stellen, aber ob
man damit ein paar Monate lang seinen Lebensunterhalt be-
streiten kann, ist eher dem Zufall (bzw. Handlungen abseits
des Schreibens) überlassen.

Bei Schauspielern wird es noch extremer: Da kann man jahre-
lang an einer Schule lernen, einen Baum darzustellen, und
dann durch die Republik tingeln, um die Klassiker zu spie-
len, und dann wird eventuell ein Laie bevorzugt, der dafür
ein ausdrucksstarkes oder auch nur „neues“ Gesicht hat, weil
man bei der üblichen Schnittlänge in Fernsehserien und Fil-
men keinen 10-Seiten-Monolog rezitieren können muss.

Die größeren Medien bringen (auch schon vor Corona) alle
paar Monate Berichte, wie der durchschnittliche Schauspieler
so durch das Jahr kommt.


> […]

>> Ich hätte da aber nicht mehr Mitleid mit denen, die sagen,
>> sie seien Schauspieler, und deren Träume sich nicht
>> verwirk- lichen, und
>> denen, die nicht sagen, sie seien Schauspieler. Das Leben
>> ist kein Schlaraffenland und so.

> Schauspieler wird man normalerweise, weil man sich verstellen will.
> Nicht, weil man reich werden will.

Ich meinte auch keinen Reichtum, sondern den Traum, zu tun,
was man will, und damit seinen Lebensunterhalt verdienen zu
können. Die Vorstellung, dass irgendjemand oder -etwas das
ermöglichen muss, scheint in manchen Berufen verbreitet zu
sein. (Für die Gegenstimme müsste man sich wahrscheinlich
einmal mit einem Lieferando-Fahrer unterhalten.)

Tim

Andy Angerer

unread,
Aug 26, 2022, 9:19:05 AM8/26/22
to
Am 26.08.22 um 13:50 schrieb Tim Landscheidt:

> Ich meinte auch keinen Reichtum, sondern den Traum, zu tun,
> was man will, und damit seinen Lebensunterhalt verdienen zu
> können.

Dieser Traum beruht übrigens auf einem grundsätzlichen Irrtum,
dem fast alle Leute erliegen. Dazu werden wir auch systematisch
erzogen, weil man so fleißige Robotersklaven erzeugt. Mit Sprüchen
wie "du kannst es schaffen, wenn du nur wirklich willst", die sich
schon rein mathematisch als Lügen entlarven lassen.

Tatsächlich wichtig für persönliches Glück ist jedoch nicht, zu tun,
was man will (denn das schafft man eh nur selten), sondern _möglichst
wenig_ tun zu müssen, das man _nicht_ will. Aber das mag niemand hören,
denn es erzeugt Aussteiger und Verweigerer.
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