Am 29.04.22 um 08:37 schrieb F. W.:
> Am 28.04.2022 um 21:32 schrieb Kay Martinen:
>> Am 28.04.22 um 07:20 schrieb F. W.:
>
>>> Von allen "Sandalenfilmen" ist der (mit "Quo Vadis") noch der beste,
>>> wie ich finde. Schon wegen der vielen unterschiedlichen Schauplätze, der
>
>> ich hab ihn darum lange nicht mehr gesehen. Und natürlich auch "Die
>> Zehn Gebote" obwohl mir da zuviel Christlicher Pathos drin steckt.
>
> Also an christlichem Pathos spart "Ben Hur" auch nicht. Er transportiert
Da finde ich es allerdings erträglich in die Rahmenhandlung eingebaut.
> auch die m. E. etwas problematische Einstellung, man werde als Jude
> aufgewertet, wenn sich Christus zuwendet.
Siehst du das mehr im Dialog oder in Szenen? Mir fallen da als erstes
die Wassergabe durch den "Zimmermann" bei der Deportation ein. Dann nach
der Rückkehr die Worte von Esther über den Jungen Rabbi der Vergebung
predigt und beim Kreuzigungszug der mißlungene Versuch Ben Hur's Wasser
(zurück) zu geben.
Das Mutter und Tochter nach der Kreuzigung urplötzlich vom Aussatz
geheilt sind fand ich immer typisch "Wunderheilung" und entsprechend
unglaubwürdig. Und dann natürlich noch Hur's Entrückter Blick mit dem er
Esther berichtete die Worte hätten ihm das Schwert aus der Hand
genommen. Hab ich was übersehen?
Bei alle dem gehts m.E. immer noch um Judah Ben Hur der auf seinem
Rachefeldzug zufällig einer "besonderen" Person über den Weg läuft.
Man könnte natürlich über religiöse Implikatioen spekulieren und meinen
Jesus hätte ihm Mut und Ausdauer eingeflößt um die Galeerenzeit zu
überstehen. Und ihn dann mit einem Blick zum Friedlichen Widerstand
(statt bewaffnetem) angehalten.
Und dann geht ja die Christliche Legende davon aus das er gekreuzigt
werden *mußte* um eben dieses dieses Zeichen zu setzen.
>> Manches kann man auch leicht auslassen obwohl man sich fragen könnte
>> wie einer Jahre auf einer Galeere gesund überleben sollte.
>
> Die Römer, so die IMDB, hatten gar keine Galeerensträflinge. Ruderer
> waren ausgebildete und gut gepflegte Soldaten. Mit Hungerleidern kann
> niemand ein Kriegsschiff auf brauchbare Geschwindigkeiten bringen.
Ja, das hat mich auch früher schon in Mehrfacher Hinsicht irritiert. Man
würde damals gewiss nicht gewollt haben das die Sklaven besser
verköstigt werden als die Manschaft - wenn sie denn aus Freien Römern
bestand. Eher denke ich das zumindest ein Teil der kämpfenden Truppen an
Bord ggf. auch Ruderer waren. Ob da so viel Platz wäre oder die Truppen
an Oberdeck herum lungern/leben mussten ist auch eine Frage.
Und Geschundene Sklaven sind gewiss keine große Hilfe, weder als Antrieb
noch im Gefecht. Nur bei letzterem scheint es mir halb glaubhaft das man
sie vorher anketten würde. Aber dennoch, Seltsam.
>> Eigentlich ist der Film doch eher ein Rache-und-Vergeltungs-thriller.
> Ja, das gehört(e) wohl zur amerikanischen DNA.
Das gute Alt-Testamentarische "Auge um Auge"? Statt die andere Wange
auch noch hin zu halten, lieber dem Gegner den gleichen Arm abschlagen
mit dem er einen Verletzte... Wird heute eher mit der
Overkill-Kapazität, Wirtschafts-Hilfen und -Sanktionen aufgerechnet,
denke ich.
>> N.B. Das Wagenrennen der 1959-Fassung fand ich pers. am Bewegendsten.
>> Aus Mitleid mit den Pferden - obwohl ich überhaupt kein Pferdefreund
>> bin.
>
> Den Pferden ging es aber besser als in der alten Verfilmung.
Den Satz verstehe ich nicht. Meintest du "besser als Person X" im Alten
Film? Oder sollte das ein Vergleich mit dem neueren sein?
Ich bezog mich nur auf die Pferde und das Rennen in der 1959'er Version
- wie ich auch schrieb.
An das Rennen der 2016'er Version erinnere ich jetzt nicht. Muß den wohl
noch mal sehen.