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Kritik: Der goldene Kompass

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Andreas Edler

ulæst,
16. dec. 2007, 18.10.5316.12.2007
til
> Der goldene Kompass
> gesehen: 06.12.2007 (Kinoplex - Bad Oeynhausen)


Im Trailer flogen wunderschöne Hexen von Luftschiffen herab und
grimmige, gepanzerte Eisbären brachen durch Mauern. Sowas gehört ins
Kino und sowas will ich auch sehen. Und da mir "Der Sternwanderer"
dieses Jahr schon so ausnehmend gut gefallen hat, habe ich ebenfalls
eine Karte für den nächsten Fantasyfilm gelöst.

> Zum Inhalt ...

Lyra Belacqua (Dakota Blue Richards) lebt in einem Internat, nachdem sie
als Waise von Ihrem Onkel Lord Asriel (Daniel Craig) dort in sorgende
Hände abgegeben wurde. Er kann sich auf seinen Entdeckungsfahrten leider
nicht um das kleine, inzwischen 12jährige, Mädchen kümmern. So oft er
kann, kehrt er aber zurück, um nach ihr zu sehen. Lyra hat einen
ordentlichen Dickkopf und schert sich mehr um das was richtig ist, als
das was richtig sein soll. Zusammen mit ihrem Dämon - einem Tier welches
jedem Menschen auf Schritt und Tritt folgt - und ihren Freunden tobt sie
oft durch die Gegend.

Als sie eines Abends einen Mantel für einen Streich "leihen" möchte,
werden sie und ihr Dämon vom Leiter des Internats und einem Abgesandten
des Magisteriums beinahe erwischt. Sie belauscht eine für sie nicht
verständliche Unterredung und rettet daraufhin ihrem überraschend
auftauchenden Onkel das Leben. Ziemlich viel Aufregung für einen Tag!

Doch es kommt noch schlimmer, ihr bester Freund Roger (Ben Walker) von
den Gobblern entführt wird, schwört sie ihn zu retten. Vermeintliche
Hilfe bietet ihr die sanfte Marisa Coulter (Nicole Kidman> an. Diese
nimmt Lyra mit in die große Stadt, doch entpuppt sich das als Fahrt in
die Gefangenschaft. Lyra entkommt in letzter Sekunde und mit Hilfe
einiger Gypter, die sie mit auf die Reise nach Norden nehmen. Dorthin wo
die Eisbären herrschen und angeblich alle entführten kleinen Kinder
gefangen gehalten werden ...

> Hmm ...

Unausgegoren ist das, was mir einfiel, als ich zum Auto zurück ging. Der
Film war sehr schön anzusehen, aber schlecht zu verfolgen. Hatte
interessante Charaktere, aber keine Erklärungen dafür. Machte am Anfang
ein großes Fass mit Paralellwelten auf und vergaß das nach 5 Minuten
komplett. Und vor allen Dingen ... er war nicht spannend.

Philip Pullman schrieb eine Fantasy-Trilogie, die wohl einen gewissen
Bekanntheitsgrad hat, aber an mir bisher komplett vorbei gegangen ist.
Und Chris Weitz, dessen bekanntestes Werk wohl "American Pie" sein
dürfte, und war laut eigener Aussage von der philosophischen Tiefe
begeistert. Irgendwo zwischen Lesen und Realisierung des Films muß diese
Tiefe verschütt gegangen sein.

Wenn am Anfang bedeutungsschwanger vom "Staub" erzählt wird, dann ist
das in dem Augenblick wirklich spannend. Ganz doof, wenn das dann im
weiteren Verlauf gar nicht mehr aufgegriffen wird, außer um das Wort zu
nennen. George Lucas hat's mit seiner "Macht" deutlich besser
hinbekommen, auch wenn er dann in seiner 4. Arbeit zu dem Thema mit
einer blödsinnigen Erklärung alles zunichte gemacht hat. Weisz gelingt
es jedenfalls nicht, den Staub und die Parallelwelten so einzubauen, das
es Sinn macht.

Der ganze Film lässt zwischenzeitlich den Sinn vermissen. OK, vielleicht
nicht den Sinn, aber doch den Zusammenhang. Da springt die Geschichte
arg abrupt von einer Sequenz zur nächsten. Zwar immer so, dass mans ich
zusammenreimen kann, wie das kleine Mädchen nun schon wieder hier und
dorthin kam oder warum sie dort jemanden traf, aber das Reisen zwischen
den jeweiligen Orten, ging mir viel zu schnell und mit viel zu wenig
Erklärung. Wie man's besser macht schaue man sich beim "Sternwanderer"
an. Soviel zur im Buch wahrscheinlich vorhandenen Durchgängigkeit der
Geschichte.

Was Weitz jedoch definitiv gelungen ist, ist die Ausstattung! Herrlich.
Die Städte, das Eis, die Schiffe und Höhlen. Hat mir alles sehr gut
gefallen, sehr detailiert und vielleicht hat er sich dabei verzettelt.
Auch die Effekte sind klasse. Die kleinen Dämonen, die ständig die
Menschen begleiten sind absolut real animiert (und jetzt sag' mir
keiner, dass es echte Tiere waren). An einigen Stellen wurde es mit der
Realität für die Zielgruppe wahrscheinlich sogar übertrieben. Bei der
Unterkieferszene dachte ich jedenfalls sofort an die Kinder neben mir
und wie die wohl schlafen würden. Zimperlich ist der Film nicht!

Ein Nebengrund für den Besuch des Films waren die Schauspieler. Äh,
"innen" ;-) Ich mag die Kidman sehr gerne. Optisch hat es sich auf jeden
Fall gelohnt, auch wenn man geneigt ist der guten Frau eine dicke Stulle
zu reichen, damit sie etwas auf die Rippen bekommt. Gespielt haben sie
und ihre Kollegen durch die Bank akzeptabel. Die kleine Dakota Blue
Richards war angenehm, Kidman gewohnt kühl und Daniel Craig kam viel zu
wenig vor. Alle Gypter und Gobbler mussten eh nur grimmig gucken.
Richtig gut gefallen hat mir Sam Elliott als Aeronaut.

Begeistert hat mich "Der goldenen Kompass" auf keinen Fall. Ich kann mir
nur vorstellen, dass hier massenhaft aus dem Buch weggelassen wurde. Wem
das helfen soll, ist mir nicht klar. Freunde des Buches werden
bemängeln, dass so viel fehlt (und dennoch verstehen worum es geht) und
Leuten wie mir, fehlt die Tiefe. So bleiben nur sehr schöne Bilder und
wenig Interesse auf Fortsetzungen ...


Andreas
--
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