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Kritik: Disturbia

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Andreas Edler

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Nov 2, 2007, 4:29:19 AM11/2/07
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> Disturbia
> gesehen: 21.09.2007 (Kinoplex - Bad Oeynhausen)

Endlich mal wieder Zeit um ins Kino zu gehen. Nachwuchs und eigenes Haus
strapazieren den Zeitplan doch ein wenig. Darum war es hier auch so
lange so ruhig :-) Aber jetzt kommt ja die dunkle und kalte Jahreszeit
und da wird es hoffentlich besser. "Disturbia" wollte ich sejem, nachdem
mir der Trailer das erste Mal über den Weg lief. Und der Verleih wirbt
mit der Nähe zu Hitchocks "Fenster zum Hof" ... mal gucken. Viele Leute
scheint es nicht zu interessieren, der Saal war am Freitag des
Startwochenendes äußerst spärlich besucht.

> Zum Inhalt ...

Kale (Shia LaBeouf) hat es nicht leicht. Seit er seinen Vater bei einem
Autounfall verlor, ist er psychisch nicht ganz auf der Höhe. In der
Schule passt er nicht auf und neigt dazu auszurasten. Nachdem er seinem
Spanischlehrer ein blaues Auge verpasst hat, wird er zu 3 Monaten
Hausarrest verurteilt. Mittels elektronischer Fußfessel wird diese
Strafe überwacht. Verlässt er einen bestimmten Radius, steht sofort die
Polizei auf der Matte. Seine Mutter (Carrie-Anne Moss) versüßt ihm diese
Strafe, indem sie seinen X-Box-Account stillegt und I-Tunes kündigt. Als
auch noch der Fernseher der Zuleitung beraubt wird, muß sich Kale eine
andere Beschäftigung suchen.

Er beginnt seine Nachbarn zu beobachten und hat schnell alle
Schrulligkeiten erkannt. Als Ashley (Sara Roemer) mit ihrer Familie in
das Haus nebenan einzieht, hat er ein neues Lieblingsbeobachtungsobjekt.
Bis er in den Nachrichten vom mysteriösen Verschwinden einer Frau
erfährt. Die Indizien passen genau zu einem Nachbarn. Zusammen mit
Ashley, die sich inzwischen desöfteren bei ihm blicken lässt und einem
Freund wird nun wild drauf los spioniert - bis sie merken, dass nicht
nur sie selbst beobachten!

> Hmm ...

Typischer Teenie-Thriller dachte ich nach den ersten 10 Minuten und
rutschte ein bißchen im Sitz runter. Kurze Einführung un Erklärung,
warum der Protagonist so ist wie er ist (durchaus schocking, soviel ist
sicher!) und danach geht's brav mit der "1 Jahr später" weiter in die
eigentliche Handlung. Die wird hübsch betulich aufgebaut, ohne dabei
langzuweilen. Die erste Hälfte des Films passiert nicht sonderlich viel,
außer Charakterstudie.

Shia LaBeouf macht seine Sache dabei ausgesprochen gut. Sein Kale
überstrapaziert nicht des Zuschauers Nerven mit Attitüden, man glaubt
ihm sein Leben. Sara Roemer gibt ihre Ashley leicht überkandidelt. Hat
die vorher Werbespots gemacht? Der Augenaufschlag, das Grinsen und
affektierte Kopf-schief-legen ist immer ein ganz klein bißchen zu viel.
Optisch aber ein Leckerbissen - reicht für die Art von Film. Und der
lustige Sidekick Aaron Yoo als Ronnie kratzt ein bißchen an Kasperei.
Insgesamt aber eine solide Leistung der Jungschauspieler. Und noch was
fiel auf: Carrie-Anne Moss ist alt geworden. Seit der "Matrix" Trilogie
oder auch "Memento" sind doch erst ein paar Tage vergangen, oder?

Aber nur schauspielerische Leistungen tragen einen Film nicht allein.
Bis zur Hälfte war alles OK, aber dann wiederholte sich das ewige
Beobachten. Da hätte man schneller zur Sache kommen können. David Morse
konnte seinen Mr. Turner viel zu spät ins Rennen schicken. Da hätte ich
mir mehr gewünscht, denn der Herr Morse hat mit seinem ruhigen und
undurchsichtigen Spiel doch einiges zur Spannung beigetragen.

Als es dann aber richtig los geht mit der Jagd auf den potetiellen
Mörder, gewinnt der Film an Fahrt und ich bin sogar ein- zweimal im
Sessel zusammengezuckt. Das hätte ich mir nur schon viel früher
gewünscht. Insgesamt solide Teenie-Unterhaltung, so wie ich es in den
ersten Minuten vermutete. Länger im Gedächtnis bleiben wird er aber
nicht. Dazu sind die Elemente der Geschichte zu ausgelutscht.

Andreas
--
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