Google Groups no longer supports new Usenet posts or subscriptions. Historical content remains viewable.
Dismiss

Kritik: Lissi und der wilde Kaiser

0 views
Skip to first unread message

Andreas Edler

unread,
Nov 2, 2007, 4:29:20 AM11/2/07
to
> Lissi und der wilde Kaiser
> gesehen: 25.10.2007 (Kinoplex - Bad Oeynhausen)

"Der Schuh des Manitu" hat mich im Kino ganz ausgezeichnet unterhalten.
Perfekt getimed, gut gelauntes Team und sogar eine Handlung. Bullys
zweiter Streich "(T)raumschiff Surprise" fiel demgegenüber schon ein
wenig ab. Trotzdem noch akzeptabel. Und natürlich war klar, dass Michael
Herbig auch noch das dritte Sketch-Zugpferd seiner Bully-Parade für die
große Leinwand aufbereiten würde. Einzige Überraschung: es ist ein
Animationsfilm geworden. Ob dieser Streifen die Meßlatte noch einmal
niedriger hängen würde, wollte ich mir im Kino selbst ansehen.

> Zum Inhalt ...

Der Yeti (Waldemar Kobus) bekommt wegen notorischer Nerverei und um sich
vor dem ewigen Fegefeuer zu retten den Auftrag, das schönste Mädchen der
Welt zu kidnappen und dem Höllenfürsten (Gerd Knebel) zu bringen. Warum
der Himalayabewohner dann ausgerechnet beginnt in der Alpenregion nach
diesem Geschöpf zu suchen, ist dahin gestellt. Jedenfalls schnappt er
die anmutige Lissi (Michael Herbig) ihrem Franz Christian Tramitz) just
während sie eine anmutige Trapeznummer vorführt, vor der Nase weg.

Nachdem der Kaiser von seinem Feldmarschall (Rick Kavanian) darüber
aufgeklärt wurde, dass es sich um eine Entführung und nicht um einen
geplanten Stunt handelt, macht er mit seiner Mutter (Lotte Ledl) sofort
auf die Suche nach seiner Angetrauten. Gleichzeitig versuchen die beiden
Waldschrate Schwaiger (Rick Kavanian) und Ignaz (Michael Herbig) den
Yeti dingfest zu machen. Gleichzeitig kommen sich der Yeti und Lissi
langsam näher ...

> Hmm ...

Sehr frei nach "Sissi" was Bully Herbig da auf die Leinwand gezaubert
hat. Mit den Klassikern mit Romy Schneider in der Titelrolle hat dieser
Streifen tatsächlich nur den Rahmen gemein. Gab es im Schuh des Manitu
noch einzelne Bilder, die ähnlich auch in den Büchern Karl Mays bzw. den
Verfilmungen vorkamen, konnte ich in Lissi keinerlei Zitate entdecken.
Eher schon kommt dem Zuschauer sehr viel aus der leider eingestellten
Bully-Parade bekannt vor.

Tricktechnisch ist "Lissi" absolut auf der Höhe der Zeit. Die
Animationen müssen sich nicht hinter Blockbuster-Produktionen wie á la
"Shrek" verstecken. Die Synchronisation der Figuren ist liebevoll und
die Detailtreue zeugt von reichlich Beschäftigung mit der Zeit. Die
Geschichte ist dafür mehr als flau. Selbst als Grundgerüst zur
Aneinanderreihung der Gags war mir das zu langweilig.

Und tolle detailverliebte Optik reißt leider beim besten Willen auf
Dauer keinen vom Hocker. Schon mal lange nicht, wenn sich die Gags
wiederholen und von der Art her schon aus der Bully-Parade bekannt sind.
Die Tapete z.B. war in der Fernsehshow lustig, die Aufarbeitung im Film
lahm. So richtig rundum gefallen haben eigentlich nur Schwaiger und
Ignaz mit ihren unverständlichen Unterhaltungen.

Mein Fehler war wahrscheinlich die zu hohen Erwartungen, die ich hatte.
So war ich schon nach einer knappen Viertelstunde leicht angeödet und
habe mich dann immer mehr gelangweilt. Ich neige leider auch dazu, mich
in den Unmut hineinzusteigern - jedenfalls war ich kurz vor'm Rausgehen.
Wem ich den Film empfehlen kann, weiß ich ganz ehrlich nicht. Weder
Fisch noch Fleisch. Ich war enttäuscht.

Andreas
--
ICQ:4133249 | http://www.filmfacts.de
--------------------------------------------| http://www.filmring.de
There's always a bigger fish | http://www.drfm.de

0 new messages