Michelle Pfeiffer und Robert DeNiro ... hmmm! Der Trailer war gut, die
Schauspieler vielversprechend und Claire Danes als Stern eine äußerst
leckere Erscheinung. Auch wenn der Film als Jugend-Fantasy angepriesen
wird, war es für mich klar, das ich da rein muß. Also wie immer die
Karte online gekauft und am Ticketautomaten geholt. Ich verstehe gar
nicht, warum die meisten Leute sich immer noch an der Kasse anstellen
... ist doch voll nervig.
> Zum Inhalt ...
Tristan Thorn (Charlie Cox) ist bis über beide Ohren verliebt in die
hübsche Victoria (Sienna Miller) - die ihrerseits aber nur Augen für den
dandyhaften Humphrey (Henry Cavill) hat. Tristan hat weder das Geld,
noch die Umgangsformen Humphreys, schafft es aber trotzdem Victoria das
Versprechen abzuringen, ihn zu erhören, sollte er es schaffen ihr binnen
einer Woche eine soeben gesehene Sternschnuppe zu bringen. Das die
Sternschnuppe hinter der bewachten Mauer im unbekannten Niemandsland
nieder gegangen ist, soll das kleinste Hindernis für Tristan sein.
Bereits Tristans Vater überwand in jungen Jahren den Wächter der Mauer
und hatte ein paar Erlebnisse in dem Land dahinter, die nicht ganz
folgenlos für Tristan sein sollen. Mit Hilfe einer Kerze findet er
innerhalb weniger Sekunden die Sternschnuppe, welche sich als ein ebenso
zickige, wie schöne junge Frau entpuppt, die es alles andere als lustig
findet, vom Himmel geholt worden zu sein. Nicht nur Tristan hat Yvaines
(Claire Danes) Absturz bemerkt, auch die Hexe Lamia (Michelle Pfeiffer)
und die Söhne des scheidenden Königs von Stormhold (Peter O'Toole) haben
ein Interesse daran Yvaine in die Hände zu bekommen. Das weiß Tristan
aber alles nicht, der will sie lediglich zu Victoria bringen ...
versprochen ist versprochen!
> Hmm ...
Viele Köche verderben den Brei - und hier gibt's reichlich Köche. Oft
kranken solchen Filme daran, dass sie es einfach nicht schaffen so
vielen bekannten Schauspielern genug Raum zu geben oder ihre Rollen so
anzulegen, dass man als Zuschauer nicht das Gefühl bekommt, hier wurde
nur ein Name rein geflickt, um mehr Besucher ins Kino zu locken. "Oceans
12" ist so ein Beispiel. Total verhunzt, weil der Regisseur nichts mit
den Leuten anzufangen wusste.
Matthew Vaughn gelingt es in "Stardust" (Was zu deutsch nun gerade nicht
"Sternwanderer" heißt und diese deutsche Übersetzung auch wieder mal
irgendwie nicht zum Film passt. "Sternenstaub" wäre genauso verständlich
und deutlich richtiger.) seine Protagonisten gemäß der Geschichte
einzusetzen und nicht andersherum. Und das auch noch mit einer guten
Portion Augenzwinkern. Robert DeNiro als Blitze sammelnder, fliegender
Schmuggler ist ziemlich sehenswert - obwohl die Rolle im Verlauf ein
bißchen klamottig wird, ist er deutlich lustiger, als Dustin Hoffmann
als "Hook". Michelle Pfeiffer kokettiert sehr amüsant mit ihrer Optik
und Peter O'Toole gefiel mir auf dem Sterbebett fast so gut, wie der
Froschkönig aus "Shrek 3".
Claire Danes gefiel mir von allen am Besten. Zickig, niedlich, schön -
alles auf einmal. Man darf ja auch mal schwärmen ;-) Ihr Love-Interest
Charlie Cox bleibt dagegen seltsam blass, und das obwohl sein Part
eigentlich die Hauptrolle ist. Er spielte ganz ordentlich, aber auch
immer mit angezogener Handbremse. Alle anderen haben mehr aufgedreht und
passten besser zum Tempo des Films.
Und das ist ordentlich. Zunächst gemächlich eine kurze Einführung in die
Zeit und die Vorgeschichte und dann geht es ohne große Brüche durch die
über 2 Stunden Laufzeit. Und ganz ehrlich: die habe ich nicht gefühlt.
Mir war keine Minute langweilig. Mir fällt auch im nachhinein nichts
ein, was weggelassen werden könnte, um den Film etwas zu straffen. Ich
kann mich an keinen Film der letzten Zeit erinnern, bei dem ich nicht
stellenweise im Sitz herumgerutscht bin. Hier war ich verwundert, als er
dann schon zu Ende war. Lustig, spannend und unterhaltsam bis zum Ende.
Dazu noch eine passende Musik - ist ja nicht so mein Fachgebiet, weil
ich die meist einfach überhöre - und ordentliche Effekte. Nicht ganz so
realistisch wie es andere Filme vormachen, aber immer noch so gut, dass
sie nicht störten. Bei dem Luftschiff sah man die Animationen schon ein
bißchen und auch einige der Merkwürdigkeiten auf dem Markt oder das
Feuer im Wirtshaus sahen arg künstlich aus. War aber immer sofort
vergessen, weil es eben keine Effekthascherei um der Effekte Willen war,
sondern eine Unterstützung des Films.
Ich bin in den "Jugend-Fantasyfilm" mit ein bißchen gemischten Gefühlen
gegangen und habe mit etwas Narnia und Heiteitei gerechnet. Bekam aber
einen ordentlich Fantasyfilm, der sehr lustig daher kommt und dessen
Gags nicht durch die Bank kinderkompatibel sind. Auch einige der
Meuchelszenen sind sicher nicht für Sechsjährige geeignet. Da kann sich
ein Harry Potter noch was von abschneiden.
Sehr ordentlicher Film für etwas größere Kinder und deren Eltern. In
meiner Vorstellung hatten letztere den Nachwuchs jedenfalls zu Hause
gelassen und sich sehr gut unterhalten.
Andreas
--
ICQ:4133249 | http://www.filmfacts.de
--------------------------------------------| http://www.filmring.de
There's always a bigger fish | http://www.drfm.de