Kritik: Hellboy 2
Bernd Rakel
ersten Teils verloren gegangen ist. Dieser zweite Teil geht
manchmal ein wenig zu hektisch mit dem Geschehen um.
Ansonsten hat mir der Beginn des zweiten Teils sehr gut gefallen.
Er zeigt nicht nur eine elegante Einführung in das Thema der
Geschichte, sondern gibt auch Aufschluss darüber, wie Hellboy zu
seiner Menschlichkeit gebracht wurde. Das spannt im Verlauf der
Geschichte einen Bogen zu einem Konflikt in seinem Denken, den er
durch eine Entscheidung lösen muss.
Die Geschichte an sich, nun gut, eine weitere Erzählung aus der
Welt der Fantasy in einem Film.
Die Darstellung des neuen Mitstreiters Johann bringt einige
sinnvolle und sehr unterhaltsame Aspekte in die Handlung. Dabei
geht es um Konkurrenzdenken und wie man damit umgehen will.
Begründet wird diese Konkurrenz aus den völlig verschiedenen
Ansichten zweier Helden, die unterschiedlicher kaum sein können.
Daraus ergeben sich sehr schöne Szenen, die einen tieferen Sinn
verkörpern und trotzdem einen großen Teil Humor beinhalten, eine
gelungene Mischung.
Der Anteil von Manning hinsichtlich verschiedener Meinungen mit
Hellboy geht dadurch leider etwas unter.
Aufgefallen ist mir die teilweise gigantische Darstellung der
Wesen, die in kleinen Nebensträngen der eigentlichen Handlung
eine Rolle spielen. Das Wort gigantisch im Sinne der Dimensionen
des Bildes reicht bei einigen Figuren kaum aus.
Der Handlungsablauf im Trollmarkt war mir dann aber doch etwas zu
umfangreich an Gestalten. Irgendwie erinnerte mich diese Szenerie
an die Bar in Star Wars.
Sehr gut hat mir die Geschichte gefallen, in der es um die Pflege
einer bereits vorhandenen Liebe geht. Klar, das da noch was
kommen muss nach dem Ende von Teil 1. Schließlich hatten Liz und
Hellboy damals endlich zueinander gefunden.
Das eine Beziehung auch bei solchen Wesen die gleichen Probleme
bringt wie bei den Menschen, fand ich sehr ansprechend gestaltet.
Schließlich hatte Liz im ersten Teil daraufhin gearbeitet, sich
wie ein normaler Mensch zu fühlen. Dass die Ansichten von Red dem
total entgegenstehen ist kein Geheimnis, aber er zeigt auch einen
ehrlich motivierten Lernwillen. Dabei steht ihm aber seine Natur
immer wieder im Weg, so dass er tatsächlich manchmal ein Problem
hat.
Die Entstehung einer neuen Liebe eines der anderen Protagonisten
wurde sehr gut in die Geschichte eingebunden.
Besonders die Szene von Red und Blue in einem Zusammentreffen von
Freunden mit einem Bier unter Männern war richtig gut umgesetzt
und wurde von den Darstellern sehr überzeugend dargebracht.
Ansonsten geht der Höllenjunge mit dem gewohnten Charme einer
Brechstange und der Ungeduld seiner Natur durch die Handlung. Er
überzeugt auch hier wieder durch seine schnellen Entscheidungen,
während die anderen Mitstreiter noch einen Plan schmieden.
Aufgefallen sind mir einige Effekte, die nun schon zum wievielten
Mal in Filmen gezeigt wurden beim Kampf?
Entschädigt wird man dafür mit einer Fortsetzung und sogar
Steigerung des Problems, zum einen die Welt zu retten, zum
anderen aber nicht in der Öffentlichkeit aufzufallen. Natürlich
prallen da wieder einmal die Ansichten von Agent Manning und Red
in deutlicher Kontroverse aufeinander.
Der aus dem ersten Teil gewohnte Wortwitz geht leider einige Male
etwas unter, manchmal wirkt Red wie ein Idiot. Trotzdem finden
sich reichlich Gelegenheiten für Ironie und sehr trockenen Humor,
so dass man sich doch wieder in der Stimmung des ersten Teils
wieder findet.
Das ist für mich persönlich sehr wichtig, denn darauf baute ja der
erste Film nicht unerheblich auf.
Insgesamt betrachtet ist die Geschichte aber etwas flach
dargestellt, zu viele Wiederholungen des Zusammentreffens zweier
Hauptpersonen, die letztendlich zum showdown führen, aber
praktisch schon gesehen wurden.
Für Fans sicher ein Muss.
--
"... die Katze ist das einzige vierbeinige Tier, das dem Menschen
eingeredet hat, er müsse es erhalten, es brauche dafür aber
nichts zu tun." Kurt Tucholsky, 17. Juni 1928
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