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"Fahrradstreife stoppt Radkurier" oder "Neues aus dem Ministerium fuer Wahrheit"

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Wolfgang Strobl

unread,
Dec 16, 2006, 10:46:01 AM12/16/06
to
Erwähnt wurde hier die Pressemitteilung

http://www.presseportal.de/polizeipresse/p_story.htx?nr=915860

der Polizei Bonn, die ich weiter unten zitiere, um mich im Folgenden
darauf beziehen zu können.

Ich kenne diese Stelle (Kaiserstraße/Fritz-Tillmann-Straße), weil ich
nicht nur beim Queren der Stadt auf meinem täglichen Weg zur Arbeit
häufiger dort in Sichtweite vorbeikomme. Allerdings meide ich die
Kaiserstraße nicht nur als Radfahrer, sondern auch als Fußgänger, und
hatte deswegen zwar beim Lesen dieses Berichts schon das Gefühl, daß da
etwas ziemlich fischig ist, aber eben keine genaue aktuelle Kenntnis der
dortigen Verkehrssituation. Deswegen bin ich heute mal mit dem Rad
hingefahren, um sie mir zu verschaffen.

Bemerkenswert an der Pressemitteilung sind nämlich zwei grobe
Auslassungen, eine ganz offensichtliche, und eine weitere, ganz und gar
nicht offensichtliche, die aber beide für die Bewertung des Vorfalls
eine wesentlichce Rolle spielen und so sowohl die Aktion der
Fahrradstreife als auch die Art und Weise der Berichterstattung in einem
ziemlich merkwürdigen Licht erscheinen lassen.

Bevor ich das aber weiter ausführe, würde mich interessieren, ob sonst
jemandem diese Auslassungen aufgefallen sind. Zumindest die eine müsste
doch eigentlich jedem auffallen, der die Mitteilung sorgfältig liest.
Die andere müsste zumindest jeder erkennen, der in letzter Zeit mal in
der Kaiserstraße unterwegs war.

Also: was wird im folgenden Pressetext _nicht_ gesagt, obwohl den an der
Formulierung Beteiligen die ausgelassenen Fakten wohl bekannt gewesen
sein dürften? Warum ich das frage? Nun, um zum kritischen Lesen solcher
Pressemitteilungen zu animieren. Man ist ja nicht immer so ortskundig
und auf aktuellem Stand, daß man eine derartig dreiste ... [aber lassen
wir das, _ich_ mache hier bestimmt nicht den Fehler, beleidigend und
ausfallend zu werden :-}].


| 15.12.2006 - 14:02 Uhr, Polizei Bonn Pressemappe [Pressemappe]
|
| Bonn (ots) - Fotos:
| Fahrradstreife der Bonner Polizei stoppte Radkurier mit Sportgerät /
| "Bahnrad" ohne Bremsen und Licht sichergestellt / Anzeige gegen
| 19-Jährigen
|
| Am 15.12.2006, gegen 08.20 Uhr, war ein 19-jähriger Kurierfahrer
| mit seinem Rad auf der Kaiserstraße in der Bonner Innenstadt
| unterwegs.
| Hierbei nutzte er die Fahrbahn, obwohl ein gekennzeichneter Radweg
| vorhanden war. Der 19-Jährige fuhr mit augenscheinlich hoher
| Geschwindigkeit.
| Fahrradstreifen der Polizeiinspektion Nord-Ost, die in diesem Bereich
| eine Kontrolle durchführten, beobachteten dann, wie ein Autofahrer,
| der die Fritz-Tillmann-Straße in Richtung Kaiserstraße befuhr, nur
| durch das Abbremsen seines Fahrzeugs einen Zusammenstoß mit dem
| Radfahrer verhindern konnte. Der Kurierfahrer wurde daraufhin von
| einer Funkstreifenwagen-besatzung angehalten.
| Bei der anschließenden Überprüfung staunten die Polizistin und ihr
| Kollege nicht schlecht, da der 19-Jährige mit einem reinem
| Sportgerät, also einem Rad ohne Bremsen, ohne Licht und ohne Klingel
| unterwegs war.
| Der Radfahrer, der bereits in der zurückliegenden Wochen von der
| Bonner Polizei kontrolliert, belehrt und verwarnt worden war, zeigte
| sich uneinsichtig und beleidigte die Polizisten.
| "Das Fahren mit einem Sportgerät ohne Bremsanlage ist in jedem Fall
| für den Radfahrer und auch alle anderen Verkehrsteilnehmer sehr
| gefährlich", erklärte Polizeikommissarin Iris Kyrion.
| Die Polizeistreife stellte das schwarze Rad des 19-Jährigen sicher.
| Gegen ihn wird nun wegen des Verdachts der Straßenverkehrsgefährdung
| und der Beleidigung ermittelt.
|
| Fotos: Polizeikommissarin Iris Kyrion und Polizeikommissar
| Klemens Weber zeigen das sichergestellte "Bahnrennrad"
|
|
| ots Originaltext: Polizei Bonn

Einen nicht ganz aktuellen Blick auf die Stelle, um die es geht, liefert

<http://maps.google.de/maps?ie=UTF8&z=19&ll=50.730289,7.103222&spn=0.000683,0.001853&t=h&om=1>

Ich bin mal gespannt, ob die örtliche Presse diese Mitteilung
unverändert so abdruckt. Es ist wohl zu befürchten.

... to be continued

--
Wir danken für die Beachtung aller Sicherheitsbestimmungen

Christoph Kaufmann

unread,
Dec 16, 2006, 10:58:33 AM12/16/06
to
Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> frug:

> was wird im folgenden Pressetext _nicht_ gesagt, obwohl den an der
> Formulierung Beteiligen die ausgelassenen Fakten wohl bekannt gewesen
> sein dürften? Warum ich das frage? Nun, um zum kritischen Lesen solcher
> Pressemitteilungen zu animieren. Man ist ja nicht immer so ortskundig
> und auf aktuellem Stand, daß man eine derartig dreiste ... [aber lassen
> wir das, _ich_ mache hier bestimmt nicht den Fehler, beleidigend und
> ausfallend zu werden :-}].
>
>
> | 15.12.2006 - 14:02 Uhr, Polizei Bonn Pressemappe [Pressemappe]

<snip>


> | Hierbei nutzte er die Fahrbahn, obwohl ein gekennzeichneter Radweg
> | vorhanden war.

Benutzungspflichtig oder nicht?

> | Der 19-Jährige fuhr mit augenscheinlich hoher
> | Geschwindigkeit.

Hier wird nicht gesagt, diese "augenscheinlich hohe" Geschwindigkeit
über der dort zugelassenen Geschwindigkeit liegt (ich weiss allerdings
sowieso nicht, ob man mit dem Velo nach deutschem Recht überhaupt wegen
zu schnellen Fahrens bestraft werden kann).

> | wie ein Autofahrer,
> | der die Fritz-Tillmann-Straße in Richtung Kaiserstraße befuhr, nur
> | durch das Abbremsen seines Fahrzeugs einen Zusammenstoß mit dem
> | Radfahrer verhindern konnte.

Hier wird angedeutet, dass der Autofahrer vortrittsberechtigt war, aber
es wird nicht direkt gesagt. Wie ist es denn?

> | ohne Licht und ohne Klingel
> | unterwegs war.

War es denn dunkel? Zumindest in der Schweiz hätte er nur dann Licht
haben müssen.

--
http://clk.ch

Marcus Endberg

unread,
Dec 16, 2006, 11:06:57 AM12/16/06
to
Wolfgang Strobl wrote:
> Bemerkenswert an der Pressemitteilung sind nämlich zwei grobe
> Auslassungen, eine ganz offensichtliche, und eine weitere, ganz und gar
> nicht offensichtliche, die aber beide für die Bewertung des Vorfalls
> eine wesentlichce Rolle spielen und so sowohl die Aktion der
> Fahrradstreife als auch die Art und Weise der Berichterstattung in einem
> ziemlich merkwürdigen Licht erscheinen lassen.
[...]

> Also: was wird im folgenden Pressetext _nicht_ gesagt, obwohl den an der
> Formulierung Beteiligen die ausgelassenen Fakten wohl bekannt gewesen
> sein dürften?
[...]

> | Am 15.12.2006, gegen 08.20 Uhr, war ein 19-jähriger Kurierfahrer
> | mit seinem Rad auf der Kaiserstraße in der Bonner Innenstadt
> | unterwegs.

In welcher Fahrtrichtung?


> | Hierbei nutzte er die Fahrbahn, obwohl ein gekennzeichneter Radweg
> | vorhanden war.

Rad_weg in welcher Richtung(en), ggfs. ein Zweirichtungs-Rad_weg? (So
genau habe ich die Ecke nicht in Erinnerung.)


> | Der 19-Jährige fuhr mit augenscheinlich hoher
> | Geschwindigkeit.

Gibt's dort relevante Geschwindigkeitsbeschraenkungen?


> | Fahrradstreifen der Polizeiinspektion Nord-Ost, die in diesem Bereich
> | eine Kontrolle durchführten, beobachteten dann, wie ein Autofahrer,
> | der die Fritz-Tillmann-Straße in Richtung Kaiserstraße befuhr, nur
> | durch das Abbremsen seines Fahrzeugs einen Zusammenstoß mit dem
> | Radfahrer verhindern konnte.

Nochmals: Fahrtrichtung des Kuriers? Vorfahrtsregelung?


- Marcus

--
http://www.radsport-bad-lippspringe.de/
http://www.fahrrad-helm.de/ http://rad-weg.nueb.de/

Jürgen Schlottke

unread,
Dec 16, 2006, 11:28:52 AM12/16/06
to
Hallo Wolfgang!

> Bevor ich das aber weiter ausführe, würde mich
> interessieren, ob sonst jemandem diese Auslassungen
> aufgefallen sind.

08:20 am 15.12. ist einige Minuten vor Sonnenaufgang. Der Radfahrer
dürfte den Bildern nach zu urteilen vermutlich nicht nur ohne Bremsen,
sondern auch vollkommen ohne Licht in der Dämmerung vor Sonnenaufgang
unterwegs gewesen sein, ohne daß dies im Polizeibericht gesondert
erwähnt wird.

Jürgen

Roland K!pp

unread,
Dec 16, 2006, 11:42:26 AM12/16/06
to
quoting Wolfgang Strobl:
> Ich kenne diese Stelle (Kaiserstraße/Fritz-Tillmann-Straße), weil ich

Ich ebenfalls nicht, sehe nur das Googlemaps-Bild.

> Bemerkenswert an der Pressemitteilung sind nämlich zwei grobe
> Auslassungen, eine ganz offensichtliche, und eine weitere, ganz und gar
> nicht offensichtliche, die aber beide für die Bewertung des Vorfalls
> eine wesentlichce Rolle spielen und so sowohl die Aktion der

[...]


> | eine Kontrolle durchführten, beobachteten dann, wie ein Autofahrer,
> | der die Fritz-Tillmann-Straße in Richtung Kaiserstraße befuhr, nur
> | durch das Abbremsen seines Fahrzeugs einen Zusammenstoß mit dem
> | Radfahrer verhindern konnte. Der Kurierfahrer wurde daraufhin von
> | einer Funkstreifenwagen-besatzung angehalten.

Ist das Stückchen F-T-Straße eine Einbahnstraße? Sieht von der Ausrichtung der
Fahrzeuge stark danach aus.

Ansonsten tippe ich auf beschilderte Vorfahrt-Regelung.

Dann fehlt mir aus Satelliten-Sicht noch ein Radweg; auch an der
Kreuzung Nassestraße kann ich keine Auffahrt sehen. Bauliche Trennung
sowieso nicht, noch nichtmal unterschiedliche Pflasterung.
(Alles in der Annahme, dass sie die Innenstadt nördlich befindet und der
Radweg einer mit Hochboardstein sein soll).

Welche Geschwindigkeitsbegrenzung ist da eigentlich, dass der Radfahrer
so unglaublich auffällig schnell gewesen sein soll?

Roland

R.Freitag

unread,
Dec 16, 2006, 12:46:04 PM12/16/06
to
Guten Tag,

der o.g. Bericht enthält ua die Behauptung, daß der Radfahrer ohne Licht und
Bremsen gefahren ist. Ist es zutreffend, daß ein Bahnrad prinzipiell keine
Bremsen hat, und ist diese Sorte Rad überhaupt im Strassenverkehr
beherrschbar?

In Köln war es heute morgen um diese Zeit noch sehr dunkel, ich wäre zu bei
dieser Dunkelheit nicht ohne Licht gefahren.


Wolfgang Strobl wrote:
[...]

> Ich bin mal gespannt, ob die örtliche Presse diese Mitteilung
> unverändert so abdruckt. Es ist wohl zu befürchten.

Könntest du bitte darüber berichten?

Gruss

Robert

Stefan Zickenrott

unread,
Dec 16, 2006, 12:48:44 PM12/16/06
to

"R.Freitag" <rfr-m...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:em1b2f$i4$1...@newsreader3.netcologne.de...

> Guten Tag,
>
> der o.g. Bericht enthält ua die Behauptung, daß der Radfahrer ohne Licht
> und
> Bremsen gefahren ist. Ist es zutreffend, daß ein Bahnrad prinzipiell keine
> Bremsen hat, und ist diese Sorte Rad überhaupt im Strassenverkehr
> beherrschbar?

Soweit ich weiß haben die auch keinen Freilauf, werden also mit den Pedalen
gebremst. Ich würde sowas im Straßenverkehr nicht fahren, auch wenn so ein
fahrrad möglicherweise besser zu bremsen ist als manche Baumarktgurke.

> In Köln war es heute morgen um diese Zeit noch sehr dunkel, ich wäre zu
> bei
> dieser Dunkelheit nicht ohne Licht gefahren.

Vor einigen Tagen bin ich mitten in der Nacht mit jemadem unterwegs gewesen
der sich geweigert hat an seinem reflektorlosen Fahrrad irgendwelche Lampen
zu benutzen. Zu meiner Überraschung war die Person samt Fahrrad auf der
ganzen Strecke dank Straßenlaternen auch nicht schlechtet sichtbar als am
Tage.


Gerald Eischer

unread,
Dec 16, 2006, 2:06:15 PM12/16/06
to
R.Freitag schrieb:

>
> der o.g. Bericht enthält ua die Behauptung, daß der Radfahrer ohne Licht und
> Bremsen gefahren ist. Ist es zutreffend, daß ein Bahnrad prinzipiell keine
> Bremsen hat,

Auf der Bahn sind Bremsen verboten.

--
Gerald | o/\,/\o ^ ^ ^
| (.(.) |_|_|
| =( o )= |
| ''W''' B

Walter Janné

unread,
Dec 16, 2006, 2:07:55 PM12/16/06
to
Wolfgang Strobl schrieb:

>Erwähnt wurde hier die Pressemitteilung
>
>http://www.presseportal.de/polizeipresse/p_story.htx?nr=915860
>
>der Polizei Bonn, die ich weiter unten zitiere, um mich im Folgenden
>darauf beziehen zu können.

>

>Also: was wird im folgenden Pressetext _nicht_ gesagt, obwohl den an der
>Formulierung Beteiligen die ausgelassenen Fakten wohl bekannt gewesen
>sein dürften? Warum ich das frage? Nun, um zum kritischen Lesen solcher
>Pressemitteilungen zu animieren. Man ist ja nicht immer so ortskundig
>und auf aktuellem Stand, daß man eine derartig dreiste ... [aber lassen
>wir das, _ich_ mache hier bestimmt nicht den Fehler, beleidigend und
>ausfallend zu werden :-}].

Abgesehen von einigen Rechtschreib- und Grammatikfehlern, wird nicht
erwähnt, daß oder ob der "Radweg", der nicht befahren wurde,
benutzungspflichtig ist. Weiterhin fuhr der Radfahrer sicher nicht mit
"augenscheinlich hoher Geschwindigkeit". Es sei denn, er fuhr schneller
als die dort sicher erlaubten 50.

Hört sich auch so an, als ob der Autist hätte Vorfahr gewähren müssen,
da die Kaiserstraße (zumindest meinem mir vorliegenden Stadtplan
zufolge) eine wichtigere (da gelb eingezeichnete) Straße ist. Ich kenne
Bonn nicht.

Walter
--
Warum es gut ist, ein Mann zu sein:
Du läßt niemals Sex sausen, weil du nicht in der Stimmung bist.

Walter Janné

unread,
Dec 16, 2006, 2:09:54 PM12/16/06
to
Roland K!pp schrieb:

>Welche Geschwindigkeitsbegrenzung ist da eigentlich, dass der Radfahrer
>so unglaublich auffällig schnell gewesen sein soll?

Der fuhr bestimmt so "rasend" schnell, daß sich kein normaler Mensch
vostellen kann, daß Fahrräder so schnell sein können. So 30 bis 40
vielleicht?

Walter
--
Es gibt immer einen Weg, die Kuh vom Eis zu bekommen.
Notfalls wartet man bis es taut.

Daniel Roedding

unread,
Dec 16, 2006, 2:18:13 PM12/16/06
to
Wolfgang Strobl wrote:
> Ich bin mal gespannt, ob die örtliche Presse diese Mitteilung
> unverändert so abdruckt. Es ist wohl zu befürchten.

http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=news&itemid=10490&detailid=255786

Fast unverändert übernommen.

Daniel

Daniel Roedding

unread,
Dec 16, 2006, 2:18:15 PM12/16/06
to
Wolfgang Strobl wrote:
> Ich bin mal gespannt, ob die örtliche Presse diese Mitteilung
> unverändert so abdruckt. Es ist wohl zu befürchten.

http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=news&itemid=10490&detailid=255786

Fast unverändert übernommen.

Daniel

Wolfgang Strobl

unread,
Dec 16, 2006, 2:20:59 PM12/16/06
to
Marcus Endberg <nu...@nueb.de> schrieb zu dem folgenden Zitat:

> | Am 15.12.2006, gegen 08.20 Uhr, war ein 19-jähriger Kurierfahrer
> | mit seinem Rad auf der Kaiserstraße in der Bonner Innenstadt
> | unterwegs.

In welcher Fahrtrichtung?

Volltreffer.

Das ist die offensichtliche Auslassung, die ich meinte. So viele
Details, aber dieses fehlt. Obwohl man im oben zitierten Satz doch nur
ein "in Richtung" oder "aus Richtung" hätte hinzufügen müssen. Wie man
es - überflüssigerweise! - ja im Satz zuvor auch tat. Daß der


"Autofahrer, der die Fritz-Tillmann-Straße in Richtung Kaiserstraße

befuhr", in Richtung Kaiserstraße fuhr, ist nämlich offensichtlich,
sonst wäre er nämlich nicht in Richtung des auf der Kaiserstraße
fahrenden Radfahrer gefahren, sondern hätte sich von diesem entfernt,
und wäre ihm nie begegnet.

Ok, das ging schneller, als ich dachte.

Nun, um es abzukürzen und auch Christian Kaufmanns Frage zu beantworten:
der Radfahrer hatte in beiden Richtungen Vorfahrt. Aus Richtung
Innenstadt wegen §8(1), in Richtung Innenstadt wegen Zeichen 301
(Vorfahrt).

Und wenn man die Pressemitteilung sorgfältig liest, und zwischen dem
unterscheidet, was nur suggeriert, und dem, was tatsächlich geschrieben
wurde, dann stellt man fest: hier haben zwei Beamte einen Verstoß eines
Autofahrers gegen eine ganze Reihe von Vorschriften zwar beobachtet und
beschrieben (Verletzung der Vorfahrt, überhöhte Geschwindigkeit), dieses
aber nicht verfolgt, sondern sich stattdessen mit dem Radfahrer
beschäftigt, um diesen wegen eines tatsächlichen Verstoßes und einer
Reihe dem Augenschein zufolge unzutreffender Anschuldigungen zu
behelligen.

Wenn am Ende dann ggfs. nur noch der Vorwurf der Beleidigung
übrigbleibt, um diese völlig überzogene Beschlagnahmung zu
rechtfertigen, dann sollte die Frage gestattet sein, ob nicht auch
_dieser_ Vorwurf mehr Fiktion als Fakt ist.

(Weitere Details später)

Daniel Roedding

unread,
Dec 16, 2006, 2:53:57 PM12/16/06
to
Daniel Roedding schrieb:

Mittlerweile auch beim WDR angekommen:

http://www.wdr.de/studio/koeln/lokalzeit/aktuelles/thema_1_lokalzeit.jhtml
[ Link möglicherweise nur zeitbegrenzt gültig. ]

Etwas gehaltvoller und Background zum Thema "Bahnrad". Jedoch
gleichzeitig auch mit Bewertung, daß mit der üblichen Bahnrad-
Bremsung "völlig unmöglich" sei, "vor einem plötzlich auftauchenden
Hindernis - einem Fußgänger etwa - anzuhalten."

Viele Grüße
Ingrid

Olaf Schultz

unread,
Dec 16, 2006, 4:01:10 PM12/16/06
to
Wolfgang Strobl wrote:

...nd wenn man die Pressemitteilung sorgfältig liest, und zwischen dem


> unterscheidet, was nur suggeriert, und dem, was tatsächlich geschrieben
> wurde, dann stellt man fest: hier haben zwei Beamte einen Verstoß eines
> Autofahrers gegen eine ganze Reihe von Vorschriften zwar beobachtet und
> beschrieben (Verletzung der Vorfahrt, überhöhte Geschwindigkeit), dieses
> aber nicht verfolgt, sondern sich stattdessen mit dem Radfahrer
> beschäftigt, um diesen wegen eines tatsächlichen Verstoßes und einer
> Reihe dem Augenschein zufolge unzutreffender Anschuldigungen zu
> behelligen.

.

In einem ähnlichen Fall (Udels wollten mich mal auf einen Radweg verweisen)
haben meine Personalien aufgenommen, ich bekam einen Brief) hatte ich dann
mal einen Widerspruch geschrieben und die Dienstaufsichtsbeschwerde als am
Seidenfaden baumelndes Schwert durchsickern lassen. Die müssen nämlich
gesehen habe, daß eine Autofahrerin in weniger als Ellenbogenabstand neben
mir gefahren ist. Und diese war sogar noch greifbar. Außerdem konnte ich
wegen Kantsteines gar nicht _sofort_ auf den Radweg, wie sie forderten...

Dieser Widerspruch schmort inzwischen seit 6 oder mehr Jahren bei der STA...

Olaf

Marcus Endberg

unread,
Dec 16, 2006, 4:41:11 PM12/16/06
to
Wolfgang Strobl wrote:
> Marcus Endberg <nu...@nueb.de> schrieb zu dem folgenden Zitat:
>>| Am 15.12.2006, gegen 08.20 Uhr, war ein 19-jähriger Kurierfahrer
>>| mit seinem Rad auf der Kaiserstraße in der Bonner Innenstadt
>>| unterwegs.
>
>> In welcher Fahrtrichtung?
^ [Quoteebene repariert]

>
> Volltreffer.
>
> Das ist die offensichtliche Auslassung, die ich meinte.
[...]

> Ok, das ging schneller, als ich dachte.

Ein leichtes fuer die Informationswiederbeschaffung[1]. ;-)


> Nun, um es abzukürzen und auch Christian Kaufmanns Frage zu beantworten:
> der Radfahrer hatte in beiden Richtungen Vorfahrt. Aus Richtung
> Innenstadt wegen §8(1), in Richtung Innenstadt wegen Zeichen 301
> (Vorfahrt).
>
> Und wenn man die Pressemitteilung sorgfältig liest, und zwischen dem
> unterscheidet, was nur suggeriert, und dem, was tatsächlich geschrieben
> wurde, dann stellt man fest: hier haben zwei Beamte einen Verstoß eines
> Autofahrers gegen eine ganze Reihe von Vorschriften zwar beobachtet und
> beschrieben (Verletzung der Vorfahrt, überhöhte Geschwindigkeit), dieses
> aber nicht verfolgt,

Nein, genau genommen steht da nichtmals, ob / wie sich die Rennleitung
im weiteren Verlauf mit dem Outofahrer befasst hat. Die Vermutung, dass
man diesen unbehelligt hat fahren lassen, liegt aber nahe --
schliesslich war auch die naechstbeste Funkstreife damit beschaeftigt,
den Fahrradkurier aufzuhalten.


> (Weitere Details später)

Bitte. Noch ist zumindest offen, welche Gestalt der (die) Rad_weg(e) in
der Kaiserstrasse haben und ob's dort etwa ein relevantes Tempolimit
gibt ...


- Marcus

[1] "Brazil" muss ich mir auch unbedingt mal wieder anschauen ...

Marcus Endberg

unread,
Dec 16, 2006, 4:57:10 PM12/16/06
to
Daniel Roedding wrote:
> Mittlerweile auch beim WDR angekommen:
>
> http://www.wdr.de/studio/koeln/lokalzeit/aktuelles/thema_1_lokalzeit.jhtml
> [ Link möglicherweise nur zeitbegrenzt gültig. ]
>
> Etwas gehaltvoller

Gehaltvoller? Wohl eher Gelallvoller:

| Das High Tech-Gefaehrt, das für Rennen
| in der Halle konstruiert ist, hat weder
| Klingel noch Schutzblech, keine Lampen,
| keinen Freilauf [...]

Von Rahmenmaterialien mal abgesehen ... mehr "Low-Tech" als Bahnrad geht
ja nicht mehr, puristischer kann ein Fahrrad kaum sein. Klingeln sind
btw laut StVZO an Fahrraedern unzulaessig, Schutzbleche und Freilauf
weder vorgeschrieben noch fuer die Verkehrstauglichkeit relevant. (Und
"Lampen" ist auch so'n Unwort ...)


> und Background zum Thema "Bahnrad".

Naja, Background-Information sieht IMO etwas anders aus als das
Geschreibsel vom WDR ...


> Jedoch
> gleichzeitig auch mit Bewertung, daß mit der üblichen Bahnrad-
> Bremsung "völlig unmöglich" sei, "vor einem plötzlich auftauchenden
> Hindernis - einem Fußgänger etwa - anzuhalten."

... was fuer *jedes* Fahrzeug gilt, abhaengig von dessen Geschwindigkeit
und dem Abstand zum ploetzlich auftauchenden Hindernis -- ich habe so
trotz 2er unabhaengiger Bremsen am Reisebergrad erst kuerzlich einen
anderen Fahrradfahrer mittig erwischt; vor ~ 1 Jahr ist mir ein Jogger
direkt vor's Rad gesprungen ... etc. pp.


- Marcus

Wolfgang Strobl

unread,
Dec 16, 2006, 5:20:44 PM12/16/06
to
Marcus Endberg <nu...@nueb.de>:

>Wolfgang Strobl wrote:
>> Marcus Endberg <nu...@nueb.de> schrieb zu dem folgenden Zitat:
>>>| Am 15.12.2006, gegen 08.20 Uhr, war ein 19-jähriger Kurierfahrer
>>>| mit seinem Rad auf der Kaiserstraße in der Bonner Innenstadt
>>>| unterwegs.
>>
>>> In welcher Fahrtrichtung?
> ^ [Quoteebene repariert]

Ich war etwas in Eile und habe bei der Gelegenheit auch Christoph einen
anderen Vornamen verpasst. Sorry.

>> Nun, um es abzukürzen und auch Christian Kaufmanns Frage zu beantworten:

(Christoph)

>> der Radfahrer hatte in beiden Richtungen Vorfahrt. Aus Richtung
>> Innenstadt wegen §8(1), in Richtung Innenstadt wegen Zeichen 301
>> (Vorfahrt).
>>
>> Und wenn man die Pressemitteilung sorgfältig liest, und zwischen dem
>> unterscheidet, was nur suggeriert, und dem, was tatsächlich geschrieben
>> wurde, dann stellt man fest: hier haben zwei Beamte einen Verstoß eines
>> Autofahrers gegen eine ganze Reihe von Vorschriften zwar beobachtet und
>> beschrieben (Verletzung der Vorfahrt, überhöhte Geschwindigkeit), dieses
>> aber nicht verfolgt,

>Nein, genau genommen steht da nichtmals, ob / wie sich die Rennleitung
>im weiteren Verlauf mit dem Outofahrer befasst hat. Die Vermutung, dass
>man diesen unbehelligt hat fahren lassen, liegt aber nahe --

Ja. Es ist nicht anzunehmen, daß sie das Auto beschlagnahmt haben, weil
die hintere linke Kennzeichenleuchte defekt war und der Autofahrer vor
einer Woche deswegen schon mal verwarnt worden ist.

>schliesslich war auch die naechstbeste Funkstreife damit beschaeftigt,
>den Fahrradkurier aufzuhalten.
>
>
>> (Weitere Details später)
>
>Bitte. Noch ist zumindest offen, welche Gestalt der (die) Rad_weg(e) in
>der Kaiserstrasse haben und ob's dort etwa ein relevantes Tempolimit
>gibt ...

Sieh selber.

http://maps.google.de/maps?q=http://0x1a.de/rec/maps/Kaiserstrasse.kml

Der Radweg entlang der Kaiserstraße ist end to end eine mittlere
Katastrophe. Ich benutze ihn nie, weil ich i.d.R. eine bessere Route
finde oder einen hinreichenden Grund, die im weiteren Verlauf
übersichtliche und wenig befahrene Fahrbahn zu benutzen.

Marcus Endberg

unread,
Dec 16, 2006, 5:45:03 PM12/16/06
to
Wolfgang Strobl wrote:
> Marcus Endberg <nu...@nueb.de>:

>>Wolfgang Strobl wrote:
>>>Und wenn man die Pressemitteilung sorgfältig liest, und zwischen dem
>>>unterscheidet, was nur suggeriert, und dem, was tatsächlich geschrieben
>>>wurde, dann stellt man fest: hier haben zwei Beamte einen Verstoß eines
>>>Autofahrers gegen eine ganze Reihe von Vorschriften zwar beobachtet und
>>>beschrieben (Verletzung der Vorfahrt, überhöhte Geschwindigkeit), dieses
>>>aber nicht verfolgt,
>
>>Nein, genau genommen steht da nichtmals, ob / wie sich die Rennleitung
>>im weiteren Verlauf mit dem Outofahrer befasst hat. Die Vermutung, dass
>>man diesen unbehelligt hat fahren lassen, liegt aber nahe --
>
> Ja. Es ist nicht anzunehmen, daß sie das Auto beschlagnahmt haben, weil
> die hintere linke Kennzeichenleuchte defekt war und der Autofahrer vor
> einer Woche deswegen schon mal verwarnt worden ist.

Es war der Boennschen Rennleitung nichtmal eine Erwaehnung wert, welche
Fehler der Outist begang und ob er wg dieser OWis belangt wurde ...
Hauptsache, man hat wieder medienwirksam einen "RadlRambo" geschnappt.


>>>(Weitere Details später)
>>
>>Bitte. Noch ist zumindest offen, welche Gestalt der (die) Rad_weg(e) in
>>der Kaiserstrasse haben und ob's dort etwa ein relevantes Tempolimit
>>gibt ...
>
> Sieh selber.
>
> http://maps.google.de/maps?q=http://0x1a.de/rec/maps/Kaiserstrasse.kml

Cooles Feature, das muss man Gurgel lassen ...


> Der Radweg entlang der Kaiserstraße ist end to end eine mittlere
> Katastrophe.

Ein Bekannter sagt mir immer wieder, dass wir hier im Paderborner Umland
bzgl. Rad_wege sehr verwoehnt seien ... wenn ich Bilder von solchen
*VOLL*katastrophen sehe, bin ich fast geneigt dem zuzustimmen.


> Ich benutze ihn nie, weil ich i.d.R. eine bessere Route
> finde oder einen hinreichenden Grund, die im weiteren Verlauf
> übersichtliche und wenig befahrene Fahrbahn zu benutzen.

Letzters ist Deinen Fotos nach zu urteilen nach einfach bis trivial ...

Seit wann hat die Kaiserstr. einklich diesen elenden 2R-Rad_weg? Spaete
1980er bin ich dort regelmaessig langgefahren, immer unbehelligt auf der
Fahrbahn.


- Marcus

Wolfgang Strobl

unread,
Dec 16, 2006, 5:53:34 PM12/16/06
to
"R.Freitag" <rfr-m...@gmx.de>:

>der o.g. Bericht enthält ua die Behauptung, daß der Radfahrer ohne Licht und
>Bremsen gefahren ist.

Nein. Dem Bericht ist zu entnehmen, daß das verwendete Fahrrad kein
Licht und keine Bremsen hatte. Und keine Klingel.

Nun ist bei Rennrädern idiotischerweise zwar eine Klingel,
vernünftigerweise aber keine dauerhaft montierte Beleuchtung
vorgeschrieben. Am Rad montiert und eingeschaltet muß sie nur bei
Dunkelheit sein.

Dem zitierten Bericht ist auch zu entnehmen, daß der Vorfall fünf
Minuten vor Sonnenaufgang stattgefunden hat. Die sog. "zivile
Dämmerung", die Zeit, in der es vor Sonnenaufgang schon so hell ist, daß
man dabei im Freien Zeitung lesen kann, dauert in Deutschland eine
reichliche halbe Stunde. Im übrigen ist die betreffende Straße
beleuchtet. Der Lichtmast und die Leuchte über der betreffenden
Kreuzung ist auf
<http://0x1a.de/static/kaiserstr/P1010164.JPG> deutlich zu erkennen.

Den sachlichen Irrtum bzgl. "ohne Bremsen" hat Bernd Sluka schon
klargestellt.

>Ist es zutreffend, daß ein Bahnrad prinzipiell keine
>Bremsen hat, und ist diese Sorte Rad überhaupt im Strassenverkehr
>beherrschbar?

Ein wenig Mitdenken hilft. Der Radfahrer, ich zitiere, "fuhr mit
augenscheinlich hoher Geschwindigkeit". Offen blieb, von wessen
Augenschein hier die Rede ist, ob dies ein Vorwurf gewesen sein soll und
wenn ja, womit er begründet wurde.

Die Lebenserfahrung sagt aber, daß jemand, der häufiger radfährt, dies
mit hoher Geschwindigkeit nur dann tut, wenn er auch bremsen kann. A
propos "mit hoher Geschwindigkeit". Was ist das? Weniger als "mit
überhöhter Geschwindigkeit", wie der Fachbegriff normalerweise lautet,
wenn die Geschwindigkeit ursächlich für einen Vorfall war? Oder war's
bloß schneller als Herr und Frau Fahrradstreife, so daß man die
Funkstreife zur Hilfe holen mußte, um des Verbrechers doch noch habhaft
zu werden? (Entschuldigung, wenn hier ein wenig der Sarkasmus
durchbricht - ich habe mir gerade die Fotos der offiziellen
Pressemitteilung noch mal angeschaut :-})


>In Köln war es heute morgen um diese Zeit noch sehr dunkel, ich wäre zu bei
>dieser Dunkelheit nicht ohne Licht gefahren.

Ich auch nicht. Aber ich würde auch nicht als Fahrradkurier arbeiten
wollen.

>
>Wolfgang Strobl wrote:
>[...]
>
>> Ich bin mal gespannt, ob die örtliche Presse diese Mitteilung
>> unverändert so abdruckt. Es ist wohl zu befürchten.
>
>Könntest du bitte darüber berichten?

Frühestens Montag abend.

Wolfgang Strobl

unread,
Dec 16, 2006, 6:11:48 PM12/16/06
to
Walter Janné <jeh...@weibsvolk.org>:

>Wolfgang Strobl schrieb:
>
>>Erwähnt wurde hier die Pressemitteilung
>>
>>http://www.presseportal.de/polizeipresse/p_story.htx?nr=915860
>>
>>der Polizei Bonn, die ich weiter unten zitiere, um mich im Folgenden
>>darauf beziehen zu können.
>
>>
>>Also: was wird im folgenden Pressetext _nicht_ gesagt, obwohl den an der
>>Formulierung Beteiligen die ausgelassenen Fakten wohl bekannt gewesen
>>sein dürften? Warum ich das frage? Nun, um zum kritischen Lesen solcher
>>Pressemitteilungen zu animieren. Man ist ja nicht immer so ortskundig
>>und auf aktuellem Stand, daß man eine derartig dreiste ... [aber lassen
>>wir das, _ich_ mache hier bestimmt nicht den Fehler, beleidigend und
>>ausfallend zu werden :-}].
>
>Abgesehen von einigen Rechtschreib- und Grammatikfehlern, wird nicht
>erwähnt, daß oder ob der "Radweg", der nicht befahren wurde,
>benutzungspflichtig ist.

Ist er. Nicht erwähnt wurde aber, daß dieser Radweg genau auf Höhe der
Einmündung, an der der berichtete Vorfall stattfand, "woraufhin" der
Radfahrer samt Rad aus dem Verkehr gezogen wurde, durch eine
Großbaustelle so zugestellt ist, daß eine Benutzung nicht zur
unzumutbar, sondern die meiste Zeit rein physisch überhaupt nicht
möglich ist, außer man nimmt an, daß Radfahrer tunneln oder
teleportieren können.

>Weiterhin fuhr der Radfahrer sicher nicht mit
>"augenscheinlich hoher Geschwindigkeit". Es sei denn, er fuhr schneller
>als die dort sicher erlaubten 50.

Nein, dort sind nur 30 km/h erlaubt.

>
>Hört sich auch so an, als ob der Autist hätte Vorfahr gewähren müssen,
>da die Kaiserstraße (zumindest meinem mir vorliegenden Stadtplan
>zufolge) eine wichtigere (da gelb eingezeichnete) Straße ist.

Korrekt.

>Ich kenne
>Bonn nicht.

Diese bahnparallele Straße hat aus Sicht des MIV überhaupt keine
Bedeutung und ist wenig befahren. Allerdings fahren dort Busse, das
macht sie wichtig. Die an sich für bidirektionalen Fahrzeugverkehr
ausreichend breite Straße ist in weiten Teilen einseitig zugeparkt, so
daß sowohl der schmale Bürgersteig als auch der eine, bahnferne
Fahrstreifen zur Hälfte unbenutzbar ist. Dies liefert den Grund, die
Radfahrer in beiden Richtungen auf die Benutzung des bahnseitigen
Bürgersteigs zu verpflichten und an diesem Gebot beinhart festzuhalten,
trotz mehrerer Vorstöße, die Fahrbahn dieser Straße, die von mehr
Radfahrern als Autofahrern benutzt wird, endlich wieder auch für den
Radverkehr zu öffnen. Auch in diesem Kontext muß man den aktuellen
Vorfall sehen.

Jürgen Schlottke

unread,
Dec 16, 2006, 6:54:26 PM12/16/06
to
Wolfgang Strobl ist der Meinung:

> Nun ist bei Rennrädern idiotischerweise zwar
> eine Klingel, vernünftigerweise aber keine
> dauerhaft montierte Beleuchtung vorgeschrieben.
> Am Rad montiert und eingeschaltet muß sie nur bei
> Dunkelheit sein.

Das ist ein Irrtum. Gemäß §17(1) STVO muß das Licht nicht nur bei
Dunkelheit eingeschaltet werden, sondern auch während der Dämmerung oder
wenn die Sichtverhältnisse es sonst erfordern.

Jürgen

Wolfgang Strobl

unread,
Dec 16, 2006, 7:23:39 PM12/16/06
to
Jürgen Schlottke <schl...@gmx.de> mutmaßte:

>Wolfgang Strobl ist der Meinung:
>> Nun ist bei Rennrädern idiotischerweise zwar
>> eine Klingel, vernünftigerweise aber keine
>> dauerhaft montierte Beleuchtung vorgeschrieben.
>> Am Rad montiert und eingeschaltet muß sie nur bei
>> Dunkelheit sein.
>
>Das ist ein Irrtum.

Nein, das ist richtig. Die Beleuchtung eines Rennrades muß _nicht_
dauerhaft montiert sein. Insofern ist es fehlerhaft, wie geschehen auf
die Ausstattung des Rades abzustellen.


>Gemäß §17(1) STVO muß das Licht nicht nur bei
>Dunkelheit eingeschaltet werden, sondern auch während der Dämmerung oder
>wenn die Sichtverhältnisse es sonst erfordern.

Ja. Wobei zugunsten des Radfahrers davon auszugehen ist, daß es in den
letzten paar Minuten der 30-40 Minuten lang dauernden Morgendämmerung
schon so hell ist, daß die Sichtverhältnisse keine Beleuchtung mehr
erfordern.

Wenn darüberhinaus wie im vorliegenden Fall auch noch eine günstig
plazierte Straßenbeleuchtung vorhanden ist und für gute
Sichtverhältnisse sorgt, ist dem Radfahrer ein diesbezüglicher Irrtum
kaum vorzuwerfen. Und die Beschlagnahme eines für die Berufsausübung
notwendigen Fahrzeugs damit zu rechtfertigen ist vollends absurd.

Message has been deleted

Roland K!pp

unread,
Dec 17, 2006, 3:21:56 AM12/17/06
to
quoting Olaf Schultz:
> In einem ähnlichen Fall (Udels wollten mich mal auf einen Radweg verweisen)
> haben meine Personalien aufgenommen, ich bekam einen Brief) hatte ich dann
> mal einen Widerspruch geschrieben und die Dienstaufsichtsbeschwerde als am
> Seidenfaden baumelndes Schwert durchsickern lassen. Die müssen nämlich
> gesehen habe, daß eine Autofahrerin in weniger als Ellenbogenabstand neben
> mir gefahren ist. Und diese war sogar noch greifbar. Außerdem konnte ich
> wegen Kantsteines gar nicht _sofort_ auf den Radweg, wie sie forderten...
>
> Dieser Widerspruch schmort inzwischen seit 6 oder mehr Jahren bei der STA...

Ohne das rechtlich jetzt genau einschätzen zu können, mag meine Frage
nach einer Dienstaufsichtsbeschwerde wg. Verschleppung vielleicht naiv
wirken. Trotzdem stelle ich sie mal: Dienstaufsichtsbeschwerde wg.
Verschleppung?

Roland

Message has been deleted

Elke Bock

unread,
Dec 17, 2006, 5:09:57 AM12/17/06
to
Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> schrieb:

>Nein, dort sind nur 30 km/h erlaubt.

...


>Diese bahnparallele Straße hat aus Sicht des MIV überhaupt keine
>Bedeutung und ist wenig befahren. Allerdings fahren dort Busse, das
>macht sie wichtig. Die an sich für bidirektionalen Fahrzeugverkehr
>ausreichend breite Straße ist in weiten Teilen einseitig zugeparkt, so
>daß sowohl der schmale Bürgersteig als auch der eine, bahnferne
>Fahrstreifen zur Hälfte unbenutzbar ist. Dies liefert den Grund, die
>Radfahrer in beiden Richtungen auf die Benutzung des bahnseitigen
>Bürgersteigs zu verpflichten und an diesem Gebot beinhart festzuhalten,
>trotz mehrerer Vorstöße, die Fahrbahn dieser Straße, die von mehr
>Radfahrern als Autofahrern benutzt wird, endlich wieder auch für den
>Radverkehr zu öffnen. Auch in diesem Kontext muß man den aktuellen
>Vorfall sehen.

Und wieviele Radfahrer (etwa) benutzen dort den Radweg/die
Fahrbahn? Oder anders gefragt: Versucht man da einer
Mehrheit von Radfahrern auf der Fahrbahn den Willen der
Stadt aufzuzwingen, oder geht es eher um ein paar Ausnahmen?


mfg, elke
--
Radwege bauen heißt Fallen stellen.

Peter Fronteddu

unread,
Dec 17, 2006, 7:35:02 AM12/17/06
to
Wolfgang Strobl schrieb:

> Wenn darüberhinaus wie im vorliegenden Fall auch noch eine günstig
> plazierte Straßenbeleuchtung vorhanden ist und für gute
> Sichtverhältnisse sorgt, ist dem Radfahrer ein diesbezüglicher Irrtum
> kaum vorzuwerfen. Und die Beschlagnahme eines für die Berufsausübung
> notwendigen Fahrzeugs damit zu rechtfertigen ist vollends absurd.

Was genau soll "eines für die Berufsausübung notwendigen Fahrzeugs" mit
der Sachlage zu tun haben?

Peter

Hans Holbein

unread,
Dec 17, 2006, 9:01:34 AM12/17/06
to
Wolfgang Strobl schrieb:

>
>
> | 15.12.2006 - 14:02 Uhr, Polizei Bonn Pressemappe [Pressemappe]
> |
> | Bonn (ots) - Fotos:
> | Fahrradstreife der Bonner Polizei stoppte Radkurier mit Sportgerät /
> | "Bahnrad" ohne Bremsen und Licht sichergestellt / Anzeige gegen
> | 19-Jährigen

OK, Licht interessiert nicht wirklich, aber wenigstens eine VR Bremse.
Mahnende Worte, veilleicht eine mit der flachen Hand aufs Hinterhaupt
und Tschüs


> |
> | Am 15.12.2006, gegen 08.20 Uhr, war ein 19-jähriger Kurierfahrer
> | mit seinem Rad auf der Kaiserstraße in der Bonner Innenstadt
> | unterwegs.

> | Hierbei nutzte er die Fahrbahn, obwohl ein gekennzeichneter Radweg
> | vorhanden war.

Was war gekennzeichnet?
Eine Benutzungspflicht?

> | Der 19-Jährige fuhr mit augenscheinlich hoher Geschwindigkeit.

No-na! Geschoben wird er haben.

> | Fahrradstreifen der Polizeiinspektion Nord-Ost, die in diesem Bereich


> | eine Kontrolle durchführten, beobachteten dann, wie ein Autofahrer,
> | der die Fritz-Tillmann-Straße in Richtung Kaiserstraße befuhr, nur
> | durch das Abbremsen seines Fahrzeugs einen Zusammenstoß mit dem
> | Radfahrer verhindern konnte.

Ohne die Situation zu kennen:
Welche der Straßen hatte die bevorrangte Fahrbahn?

> | Der Kurierfahrer wurde daraufhin von
> | einer Funkstreifenwagen-besatzung angehalten.

> | Bei der anschließenden Überprüfung staunten die Polizistin und ihr
> | Kollege nicht schlecht, da der 19-Jährige mit einem reinem
> | Sportgerät, also einem Rad ohne Bremsen, ohne Licht und ohne Klingel
> | unterwegs war.

Eine laue Bremse hatte er und der Rest.... Wer lässt Fragen?

> | Der Radfahrer, der bereits in der zurückliegenden Wochen von der
> | Bonner Polizei kontrolliert, belehrt und verwarnt worden war, zeigte
> | sich uneinsichtig und beleidigte die Polizisten.

Noch eine mit der Flachen.
So deppert muss man nicht sein.

> | "Das Fahren mit einem Sportgerät ohne Bremsanlage ist in jedem Fall
> | für den Radfahrer und auch alle anderen Verkehrsteilnehmer sehr
> | gefährlich", erklärte Polizeikommissarin Iris Kyrion.

a) nicht in jedem Fall
b) für den Radfahrer bedingt
c) für alle anderen Verkehrsteilnehmer bedingt
d) "sehr" Gefährlich ist etwas anderes

> | Die Polizeistreife stellte das schwarze Rad des 19-Jährigen sicher.
> | Gegen ihn wird nun wegen des Verdachts der Straßenverkehrsgefährdung
> | und der Beleidigung ermittelt.

19-Jährige sind tendenziell Blöd, das weiss man noch vom Selbsttest.

> | Fotos: Polizeikommissarin Iris Kyrion und Polizeikommissar
> | Klemens Weber zeigen das sichergestellte "Bahnrennrad"
> |
Schön.
Ich hab noch Platz.
> |
> | ots Originaltext: Polizei Bonn
>
> Einen nicht ganz aktuellen Blick auf die Stelle, um die es geht, liefert
>
> <http://maps.google.de/maps?ie=UTF8&z=19&ll=50.730289,7.103222&spn=0.000683,0.001853&t=h&om=1>

Kein schatten eines Verkehrszeichens zu erkennen, es kann sein, daß die
F-T-Straße Rechts vor Links Vorrang hat, wobei nicht gesagt wurde, in
welcher Richtung der Kurier fuhr.
Die Karte und die von Maß24.de weist keine Einbahnregelung auf.
Ein Radstreifen ist nicht erkennbar.

Wolfgang Strobl

unread,
Dec 17, 2006, 9:07:09 AM12/17/06
to
Elke Bock <e.b...@gmx.de>:

>Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> schrieb:
>
>>Nein, dort sind nur 30 km/h erlaubt.
>...
>>Diese bahnparallele Straße hat aus Sicht des MIV überhaupt keine
>>Bedeutung und ist wenig befahren. Allerdings fahren dort Busse, das
>>macht sie wichtig. Die an sich für bidirektionalen Fahrzeugverkehr
>>ausreichend breite Straße ist in weiten Teilen einseitig zugeparkt, so
>>daß sowohl der schmale Bürgersteig als auch der eine, bahnferne
>>Fahrstreifen zur Hälfte unbenutzbar ist. Dies liefert den Grund, die
>>Radfahrer in beiden Richtungen auf die Benutzung des bahnseitigen
>>Bürgersteigs zu verpflichten und an diesem Gebot beinhart festzuhalten,
>>trotz mehrerer Vorstöße, die Fahrbahn dieser Straße, die von mehr
>>Radfahrern als Autofahrern benutzt wird, endlich wieder auch für den
>>Radverkehr zu öffnen. Auch in diesem Kontext muß man den aktuellen
>>Vorfall sehen.
>
>Und wieviele Radfahrer (etwa) benutzen dort den Radweg/die
>Fahrbahn?

Den Radweg? Viele. Genaue Zahlen weiß ich nicht (mehr). Der örtliche
ADFC hat vor vielen Jahren AFAIR mal einen vorsichtigen Vorstoß gemacht,
die Kaiserstraße zur Fahrradstraße zu machen und das damit begründet,
dort sei mehr Rad- als Autoverkehr.

Mit eigenen Zählungen kann ich wie gesagt nicht dienen, da ich mich wie
bereits gesagt nur sehr ausnahmsweise in dieser Straße aufhalte.


>Oder anders gefragt: Versucht man da einer
>Mehrheit von Radfahrern auf der Fahrbahn den Willen der
>Stadt aufzuzwingen, oder geht es eher um ein paar Ausnahmen?

Es geht da eher um ein paar Ausnahmen - zunächst. Denn selbst bei nur
sporadischer Beobachung der Verkehrssituation fällt auf, daß dort die
wenigen paar Ausnahmen häufiger sind als an anderen Stellen. Man sieht
häufiger, daß dort trotz benutzungspflichtigem Radweg auch
"Normalradfahrer" ganz normal auf der Fahrbahn fahren. Dies ist einfach
dadurch erklärbar, daß der Radweg an vielen Stellen so offensichtlich
unbenutzbar und auch auf den "normal-schlechten" häufig an seine
Kapazitätsgrenze stößt. Hinzukommt, daß die i.W. durch das geduldete
wilde Parken, Baustellen, Ladeverkehr usw. entstehende
Verkehrsbehinderung gerade aus Sicht eines langsamen Radfahrers kaum
eine solche ist.

Nehmen wir z.B. das z.Zt. erste Bild
<http://0x1a.de/static/kaiserstr/P1010135.JPG> in
<http://0x1a.de/static/kaiserstr/>. Vor allem wenn man sich die
weiteren Bilder der Serie anschaut, wird erklärbar, warum dieser
Radfahrer hier auf der Fahrbahn fährt. Ein anderer Grund dürfte sein,
daß er wie die meisten hier vermutlich nicht zum (Bus)bahnhof will,
sondern nach rechts Richtung Zentrum oder Universität fahren wird. Vom
an der abgebildeten Stelle anfangenden/endenden Radweg aus müsste er
dafür die Kreuzung diagonal queren. Selbst sog. Torkelradler sind
normalweise vernünftig genug, das zu vermeiden.

Dennoch würde ich auch im vorliegenden Fall eher auf Hanlon's Razor
setzen als eine bewußt betriebene Verkehrspolitik zu unterstellen.

Hans Holbein

unread,
Dec 17, 2006, 9:14:21 AM12/17/06
to
Wolfgang Strobl schrieb:
> Marcus Endberg <nu...@nueb.de>:

>
>
>>
>>>(Weitere Details später)
>>
>>Bitte. Noch ist zumindest offen, welche Gestalt der (die) Rad_weg(e) in
>>der Kaiserstrasse haben und ob's dort etwa ein relevantes Tempolimit
>>gibt ...
>
Znächst mal ein 30er, der schaut am Rad auch nicht spektakulär aus

Darf man in diesem Zusammenhang einen Polizisten eine rein persönliche
(Nicht als Amtsperson) *FRAGE* stellen?
"Sans deppat?"

SCNR

Hans Holbein

unread,
Dec 17, 2006, 9:16:07 AM12/17/06
to
Jürgen Schlottke schrieb:
> Hallo Wolfgang!
>
>
>>Bevor ich das aber weiter ausführe, würde mich
>>interessieren, ob sonst jemandem diese Auslassungen
>>aufgefallen sind.
>
>
> 08:20 am 15.12. ist einige Minuten vor Sonnenaufgang. Der Radfahrer
> dürfte den Bildern nach zu urteilen vermutlich nicht nur ohne Bremsen,
> sondern auch vollkommen ohne Licht in der Dämmerung vor Sonnenaufgang
> unterwegs gewesen sein, ohne daß dies im Polizeibericht gesondert
> erwähnt wird.
>
Gut beobachtet, fiel mir auch nicht auf

Hans Holbein

unread,
Dec 17, 2006, 9:18:54 AM12/17/06
to
Stefan Zickenrott schrieb:
> "R.Freitag" <rfr-m...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
> news:em1b2f$i4$1...@newsreader3.netcologne.de...
>
>>Guten Tag,

>>
>>der o.g. Bericht enthält ua die Behauptung, daß der Radfahrer ohne Licht
>>und
>>Bremsen gefahren ist. Ist es zutreffend, daß ein Bahnrad prinzipiell keine

>>Bremsen hat, und ist diese Sorte Rad überhaupt im Strassenverkehr
>>beherrschbar?
>
>
> Soweit ich weiß haben die auch keinen Freilauf, werden also mit den Pedalen
> gebremst. Ich würde sowas im Straßenverkehr nicht fahren, auch wenn so ein
> fahrrad möglicherweise besser zu bremsen ist als manche Baumarktgurke.
>
Zumindest dauerhafter und gleichmäßiger... obwohl bei Nässe in einer
Kurve....?

>
>>In Köln war es heute morgen um diese Zeit noch sehr dunkel, ich wäre zu
>>bei
>>dieser Dunkelheit nicht ohne Licht gefahren.
>
>
> Vor einigen Tagen bin ich mitten in der Nacht mit jemadem unterwegs gewesen
> der sich geweigert hat an seinem reflektorlosen Fahrrad irgendwelche Lampen
> zu benutzen. Zu meiner Überraschung war die Person samt Fahrrad auf der
> ganzen Strecke dank Straßenlaternen auch nicht schlechtet sichtbar als am
> Tage.
>
Aus eigener Erfahrung behaupte ich seit Jahren genau das.

Hans Holbein

unread,
Dec 17, 2006, 9:26:36 AM12/17/06
to
Jürgen Schlottke schrieb:
Das ist widersprüchlich.
Bei Dämmerung oder im Städtischen Kontext sind Lichter nicht erforderlich.

Wolfgang Strobl

unread,
Dec 17, 2006, 9:38:01 AM12/17/06
to
Peter Fronteddu <nopi...@web.de>:

man verhältnismässigkeit

Marcus Endberg

unread,
Dec 17, 2006, 10:08:25 AM12/17/06
to
Hans Holbein wrote:
> Stefan Zickenrott schrieb:

>> Soweit ich weiß haben die auch keinen Freilauf, werden also mit den
>> Pedalen gebremst. Ich würde sowas im Straßenverkehr nicht fahren, auch
>> wenn so ein fahrrad möglicherweise besser zu bremsen ist als manche
>> Baumarktgurke.
>>
> Zumindest dauerhafter und gleichmäßiger... obwohl bei Nässe in einer
> Kurve....?

... musst Du *jedes* Fahrrad -egal mit welchen Bremsen- schon verdammt
gut beherrschen, um bei einer Notbremsung nicht 'nen Abflug hinzulegen.

Ralf Bader

unread,
Dec 17, 2006, 10:46:46 AM12/17/06
to
Wolfgang Strobl wrote:

> Peter Fronteddu <nopi...@web.de>:
>
>>Wolfgang Strobl schrieb:
>>
>>> Wenn darüberhinaus wie im vorliegenden Fall auch noch eine günstig
>>> plazierte Straßenbeleuchtung vorhanden ist und für gute
>>> Sichtverhältnisse sorgt, ist dem Radfahrer ein diesbezüglicher Irrtum
>>> kaum vorzuwerfen. Und die Beschlagnahme eines für die Berufsausübung
>>> notwendigen Fahrzeugs damit zu rechtfertigen ist vollends absurd.
>>
>>Was genau soll "eines für die Berufsausübung notwendigen Fahrzeugs" mit
>>der Sachlage zu tun haben?
>
> man verhältnismässigkeit
>

Dem Fahrzeug wurde offenbar wegen nichtvorhandener (und nicht nur irrtümlich
oder versehentlich nicht eingeschalteter) Beleuchtungs- und, wahrscheinlich
ausschlaggebender, Bremseinrichtungen akute Verkehrsunsicherheit
attestiert. Es kann übrigens unter entsprechenden Umständen auch mit Kfz
passieren, daß sie von der Straße weg eingezogen werden. Einen Anspruch,
mit verkehrsunsicheren Fahrzeugen seinen Beruf ausüben zu dürfen, gibt es
nicht, und das ist auch gut so.


Ralf

Michael Wilch

unread,
Dec 17, 2006, 10:50:55 AM12/17/06
to
Wolfgang Strobl wrote:

MMn ist es längst überfällig, daß da jemand gegen die Benutzungspflicht
vorgeht. Das ist nicht nur grausam, das ist, wie Du schon geschrieben hast,
auch keinem Menschen zu vermitteln.

Michael

Peter Jutzies

unread,
Dec 17, 2006, 11:12:27 AM12/17/06
to
Hans Holbein wrote:

>> Vor einigen Tagen bin ich mitten in der Nacht mit jemadem unterwegs
>> gewesen der sich geweigert hat an seinem reflektorlosen Fahrrad
>> irgendwelche Lampen zu benutzen. Zu meiner Überraschung war die Person
>> samt Fahrrad auf der ganzen Strecke dank Straßenlaternen auch nicht
>> schlechtet sichtbar als am Tage.
> Aus eigener Erfahrung behaupte ich seit Jahren genau das.

Ich werde nicht um dich trauern. Sich selber sieht man vielleicht im
Dunkeln noch recht gut. Von 50 bis 100 Metern Entfernung nicht mehr.
Regen, Xeonlichter und Reflexionen machen die Dunkeltorkler dann
komplett unsichtbar für einen Autofahrer. Da muss man dann schon ein
sehr gutes Gedaechnis haben und die Torkler sollten auch noch dazu in
der Lage sein, ihre Linie zu halten, damit nix schlimmes passiert.

Tsch"u"s
Peter

Peter Fronteddu

unread,
Dec 17, 2006, 11:16:47 AM12/17/06
to
Wolfgang Strobl schrieb:

> Peter Fronteddu <nopi...@web.de>:


>
>> Was genau soll "eines für die Berufsausübung notwendigen Fahrzeugs" mit
>> der Sachlage zu tun haben?
>
> man verhältnismässigkeit

Ich halte das für ausserordentlich verhältnismäßig. Wer ein Fahrzeug zur
Berufsausübung braucht, hat sich darum zu kümmern, dass das Ding den
gesetzlichen Vorschriften entspricht. Falls er sich nicht einsichtig
zeigt, ist das Ding weg. Wiederholungsgefahr wäre wohl unstrittig.

Was bitte ist daran nicht verhältnismäßig.

Peter

Marcus Endberg

unread,
Dec 17, 2006, 11:30:51 AM12/17/06
to
Peter Jutzies wrote:
> Hans Holbein wrote:

NEIN, das schrieb Stefan Zickenrott:

>>> Vor einigen Tagen bin ich mitten in der Nacht mit jemadem unterwegs
>>> gewesen der sich geweigert hat an seinem reflektorlosen Fahrrad
>>> irgendwelche Lampen zu benutzen. Zu meiner Überraschung war die
>>> Person samt Fahrrad auf der ganzen Strecke dank Straßenlaternen auch

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


>>> nicht schlechtet sichtbar als am Tage.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


>>
>> Aus eigener Erfahrung behaupte ich seit Jahren genau das.
>
> Ich werde nicht um dich trauern.

Warum diese Verwuenschung? Faendest Du es nicht angebracht erst einmal
lesen zu lernen?[1] Ich habe fuer Dich den relevanten Teil extra nochmal
hervorgehoben.


- Marcus

[1] und wenn Du schon dabei bist: <http://www.afaik.de/usenet/faq/zitieren/>

Hans Holbein

unread,
Dec 17, 2006, 11:43:29 AM12/17/06
to
Peter Jutzies schrieb:

> Hans Holbein wrote:
>
>>> Vor einigen Tagen bin ich mitten in der Nacht mit jemadem unterwegs
>>> gewesen der sich geweigert hat an seinem reflektorlosen Fahrrad
>>> irgendwelche Lampen zu benutzen. Zu meiner Überraschung war die
>>> Person samt Fahrrad auf der ganzen Strecke dank Straßenlaternen auch
>>> nicht schlechtet sichtbar als am Tage.
>>
>> Aus eigener Erfahrung behaupte ich seit Jahren genau das.
>
>
> Ich werde nicht um dich trauern. Sich selber sieht man vielleicht im
> Dunkeln noch recht gut. Von 50 bis 100 Metern Entfernung nicht mehr.

Immer die gleiche SCheisse
Ich fahre seit vielen Jahren in der Nacht mit dem Auto und habe noch nie
einen unbeleuchteten Radfahrer nicht gesehen, es sei denn er war im
toten Winkel, in dem sich uU auch der CocaCola Werbesattelschlepper
verstecken kann.
Daß man bei normaler Straenbeleuchtung einen Radfahrer oder einen zu Fuß
gehenden Architekten/Priester nicht sieht, ist ein Willensentscheid.

> Regen, Xeonlichter und Reflexionen machen die Dunkeltorkler dann
> komplett unsichtbar für einen Autofahrer.

NACK von hier.
Auf 300m sag ich dir sogar, ob unbeleuchtet eine Frau der ein Mann am
Rad sitzt.

> Da muss man dann schon ein
> sehr gutes Gedaechnis haben und die Torkler sollten auch noch dazu in
> der Lage sein, ihre Linie zu halten, damit nix schlimmes passiert.
>

Das ist eine Frage der Wahrnehmung, nicht des Gedächtnisses

Walter Janné

unread,
Dec 17, 2006, 12:03:43 PM12/17/06
to
Ralf Bader schrieb:

>Dem Fahrzeug wurde offenbar wegen nichtvorhandener (und nicht nur irrtümlich
>oder versehentlich nicht eingeschalteter) Beleuchtungs- und, wahrscheinlich
>ausschlaggebender, Bremseinrichtungen akute Verkehrsunsicherheit
>attestiert.

Wer sagt, daß keine Beleuchtungseinrichtung vorhanden ist?

Walter
--
50 Wege wie man andere in den Wahnsinn treibt:
45. Suche die irrelevantesten und langatmigsten Texte
im Internet und schicke diese mit der Bemerkung
"Das dürfte Sie interessieren" per Mail an deine Kollegen.

Walter Janné

unread,
Dec 17, 2006, 12:11:41 PM12/17/06
to
Wolfgang Strobl schrieb:

>Nehmen wir z.B. das z.Zt. erste Bild
><http://0x1a.de/static/kaiserstr/P1010135.JPG> in
><http://0x1a.de/static/kaiserstr/>. Vor allem wenn man sich die
>weiteren Bilder der Serie anschaut, wird erklärbar, warum dieser
>Radfahrer hier auf der Fahrbahn fährt.

Mal ein anderer Gedanke: Herrscht in Bonn akute Wohnungsnot, daß man mit
Gewalt die Radfahrer auf lebensgefährliche Radwege zwingt? Anscheinend
hofft man, durch Aussortieren besonders unvorsich°Wfolgsamer Radfahrer
freien Wohnraum schaffen zu können.

Mannmannmann... wie kann man nur auf den Gedanken kommen, solche
"Radwege" seien befahrbar?

Walter
--
Besuchen Sie Europa
so lange es noch steht.

Ralf Bader

unread,
Dec 17, 2006, 12:17:15 PM12/17/06
to
Walter Janné wrote:

> Ralf Bader schrieb:
>
>>Dem Fahrzeug wurde offenbar wegen nichtvorhandener (und nicht nur
>>irrtümlich oder versehentlich nicht eingeschalteter) Beleuchtungs- und,
>>wahrscheinlich ausschlaggebender, Bremseinrichtungen akute
>>Verkehrsunsicherheit attestiert.
>
> Wer sagt, daß keine Beleuchtungseinrichtung vorhanden ist?

Der zitierte Polizeibericht. Und daß in selbigem nicht stand, daß er keinen
Beleuchtungskram einstecken hatte, bedeutet nicht, daß das Gegenteil
zutrifft. Und mit den Bremsen war da auch noch was.


Ralf

Peter Jutzies

unread,
Dec 17, 2006, 12:32:47 PM12/17/06
to
Hans Holbein wrote:

>> Regen, Xeonlichter und Reflexionen machen die Dunkeltorkler dann
>> komplett unsichtbar für einen Autofahrer.
>
> NACK von hier.
> Auf 300m sag ich dir sogar, ob unbeleuchtet eine Frau der ein Mann am
> Rad sitzt.

Nunja, und ich habe schon desoefteren keinen Radfahrer uebergebuegelt,
weil ich ihn 300 Metern zuvor gesehen habe, bis er dann 15 Meter vor
mir wieder aufgetaucht ist. Unbeleuchtet muss er sich halt vor seinem
Hintergrund moeglichst Kontrastreich bewegen. Das klappt (je nach
Strasse) auf Entfernung besser als im Nahbereich.

Als wandelnder Christbaum braucht man ja nicht gerade herumlaufen, aber
sich auf sein Glueck zu verlassen, dass man keinen Nachtblinden mit
sandgestahler Windschutzscheibe hinter sich hat, halte ich fuer grob
fahrlaessig.

An meinem Rennrad habe ich nur ein Ruecklicht dran. Da rege ich mich
dann auch nicht drueber auf, wenn mir jemand die Vorfahrt nimmt. Der
wird mich zu 90% einfach nicht gesehen haben.

Tsch"u"s
Peter

Wolfgang Strobl

unread,
Dec 17, 2006, 1:28:26 PM12/17/06
to
Peter Fronteddu <nopi...@web.de>:

>Wolfgang Strobl schrieb:
>
>> Peter Fronteddu <nopi...@web.de>:
>>
>>> Was genau soll "eines für die Berufsausübung notwendigen Fahrzeugs" mit
>>> der Sachlage zu tun haben?
>>
>> man verhältnismässigkeit
>
>Ich halte das für ausserordentlich verhältnismäßig.

Die an Mißbrauch grenzende Vorgehensweise stand in einem krassen
Mißverhältnis zum Delikt.


>Wer ein Fahrzeug zur
>Berufsausübung braucht, hat sich darum zu kümmern, dass das Ding den
>gesetzlichen Vorschriften entspricht.

Keineswegs. Bei der Durchsetzung gesetzlicher Vorschriften zum Gebrauch
von Fahrzeugen wird ganz gerne mit genau dieser Begründung auch mal ein
Auge zugedrückt, oder zwei. Pikanterweise auch genau an dieser Stelle,
wie ich eher zufällig als nicht selber betroffener Zeuge berichten kann.

Vor 12 Jahren, genauer gesagt am 21.2.1994 habe ich genau an der
Stelle, an der auf <http://0x1a.de/static/kaiserstr/P1010135.JPG> die
beiden Herren auf dem Radweg mit ihren Koffern jonglieren, als
ADFC-Vertreter an einem Ortstermin teilgenommen.

Damals schrieb ich in einem Posting am 12.10.95 hier in de.rec.fahrrad
dazu

| Ich habe Anfang letzten Jahres bei einem Ortstermin in einer Begehung
| des Radweges auf der Bonner Kaiserstraße als Vertreter des ADFC einem
| der dorthin abgeordneten Polizisten begreiflich zu machen versucht,
| daß seine Empfehlung, bei von parkenden oder ladenden Autos
| blockiertem Radweg fahrend auf den Bürgersteig auszuweichen (statt wie
| von mir vorgeschlagen legal auf der Straße zu fahren), sowohl gegen
| geltendes Recht verstößt als auch unsicher ist, und dieses Ansinnen
| von vielen Radfahrern deswegen als eine Zumutung empfunden wird.
| Eigentlicher Anlaß der Veranstaltung war die Tatsache, daß sich Stadt
| und Polizei über einen längeren Zeitraum nicht in der Lage sahen, die
| Befahrbarkeit des Radweges sicherzustellen.

und in einem anderen Posting v. 15.8.96

| Wenn's in den Kram passt, erwartet man vom Radfahrer, daß er die
| Verkehrsregeln bricht. Der Radweg endet plötzlich. Und, soll sich der
| Radfahrer in Luft auflösen? Übrigens auch von offizieller Seite. Ich
| erinnere mich gut an ein vor Jahren ganz offiziell anberaumtes
| Gespräch mit Vertretern der Stadt Bonn, der Polizei Bonn und
| ADFC-Vertretern, wo die - unbestritten illegale - Dauerbenutzung eines
| Radweges durch Firmenfahrzeuge und -Kunden (eine Wäscherei, ein Hotel)
| besprochen wurde und gewünscht wurde, dies abzustellen. Neben dem
| üblichen "wo soll der denn sonst parken" habe ich von dem Polizisten
| noch den Satz im Ohr, wörtlich: "Dann müssen Sie halt mal ein paar
| Schritte über den Bürgersteig fahren".
|
| Erst auf meinen Protest, dies sei illegal, bequemte er sich dann zur
| Modifikation "schieben". Meine Replik, nein, dort würde ich dann auf
| der Straße fahren, dies sei angemessen UND legal, empfand er als
| persönlichen Angriff und wechselte daraufhin kein Wort mehr mit mir.
|
| Wohlgemerkt, das war kein Schupo, mit dem ich bei irgend einem
| Konflikt aneinandergeraten bin (bei solchen Gelegenheiten wird viel
| geredet), das war eine bei einem Ortstermin von einem von der Polizei
| dorthin delegierten Beamten gemachte Äußerung.

Mir ist klipp und klar gesagt worden, daß man nicht beabsichtigte, gegen
das regelmäßige Abstellen von Kfz auf dem Radweg vorzugehen, so lange
dies nur gewerbliche Fahrzeuge von Anliegern seien. Entsprechende
Vorstöße würden dann nur zu mehr Ausnahmegenehmigungen führen.


>Falls er sich nicht einsichtig
>zeigt, ist das Ding weg. Wiederholungsgefahr wäre wohl unstrittig.
>
>Was bitte ist daran nicht verhältnismäßig.

Alles.

Olaf Schultz

unread,
Dec 17, 2006, 1:45:25 PM12/17/06
to
Wolfgang Strobl wrote:

...


....ADFC-Vertreter an einem Ortstermin teilgenommen.


>
> Damals schrieb ich in einem Posting am 12.10.95 hier in de.rec.fahrrad
> dazu
>
> | Ich habe Anfang letzten Jahres bei einem Ortstermin in einer Begehung
> | des Radweges auf der Bonner Kaiserstraße als Vertreter des ADFC einem
> | der dorthin abgeordneten Polizisten begreiflich zu machen versucht,
> | daß seine Empfehlung, bei von parkenden oder ladenden Autos
> | blockiertem Radweg fahrend auf den Bürgersteig auszuweichen (statt wie
> | von mir vorgeschlagen legal auf der Straße zu fahren), sowohl gegen
> | geltendes Recht verstößt als auch unsicher ist, und dieses Ansinnen

...


Und täglich grüßt das Murmeltier. Fast identischer Wortlaut, auch so ca.
1998..2000) von einem Polizisten, als es in Harburg um eine scharfkantige
45-Grad-Verschwenkung um ca. 1 m um einen Pfeiler herum ging. ,,..weichen
Sie doch auf den Gehweg aus. Aber nicht zu Protokoll'' War nämlich auf
einer Ortsbesichtigung mit Leuten vom Ausschuß und Tiefbauamt.

Der Udel ist zum Glück inzwischen pensioniert...

Schein

Olaf, scheint ein weitverbreitetes Polizeiproblem zu sein, Schultz


Walter Janné

unread,
Dec 17, 2006, 4:53:27 PM12/17/06
to
Ralf Bader schrieb:

Was vom Wahrheitsgehalt und der Seriösität des Berichtes zu halten ist,
konnten wir in dem Faden hier ja schon beurteilen.

Walter
--
Kofuhse saht:
Ein Vogel in der Hand
kann eine Sauerei hinterlasen.

Ralf Bader

unread,
Dec 17, 2006, 7:32:25 PM12/17/06
to
Walter Janné wrote:

> Ralf Bader schrieb:
>
>>Walter Janné wrote:
>>
>>> Ralf Bader schrieb:
>>>
>>>>Dem Fahrzeug wurde offenbar wegen nichtvorhandener (und nicht nur
>>>>irrtümlich oder versehentlich nicht eingeschalteter) Beleuchtungs- und,
>>>>wahrscheinlich ausschlaggebender, Bremseinrichtungen akute
>>>>Verkehrsunsicherheit attestiert.
>>>
>>> Wer sagt, daß keine Beleuchtungseinrichtung vorhanden ist?
>>
>>Der zitierte Polizeibericht. Und daß in selbigem nicht stand, daß er
>>keinen Beleuchtungskram einstecken hatte, bedeutet nicht, daß das
>>Gegenteil zutrifft. Und mit den Bremsen war da auch noch was.
>
> Was vom Wahrheitsgehalt und der Seriösität des Berichtes zu halten ist,
> konnten wir in dem Faden hier ja schon beurteilen.

Schaumermal. Wie mir dank Google maps nunmehr scheint, ist auf dem Bild
http://0x1a.de/static/kaiserstr/P1010237.JPG
die Kreuzung Königstr. zu sehen, nicht (wie ich zwischendurch glaubte) der
Schauplatz des Ereignisses. An diesem scheint die Kaiserstr. Vorrang zu
haben, jedenfalls macht die Straßenbemalung, soweit auf dem Google-Bild zu
erkennen, diesen Eindruck. Was den Radweg auf P1010237.JPG anbetrifft,
frage ich mich nebenbei, wie man eigentlich auf diesen auffahren soll. Mir
scheint da eine massive und unabgesenkte Gehsteigkante im Weg zu sein.
Abgesehen davon, daß er kurz darauf (und da etwa müßte von rechts die
Einmündung Tillmannstr. sein) nicht mal mehr theoretisch benutzbar ist. Die
Nichtbenutzung des Radwegs scheidet somit als Vorwurf aus, und daß der aus
der Tillmannstr. kommende Autofahrer abbremsen mußte, lag an der
Vorfahrtsregelung. So weit, so schlecht.

Was hat das aber mit der Frage zu tun, ob ein Fixie ohne weitere Bremse
straßenverkehrstauglich ist? Meiner Ansicht nach ist das nicht der Fall.
Außerdem bin ich der Ansicht, daß für die Sicherstellung eines Fahrzeugs
wegen Sicherheitsmängeln das einzig relevante Kriterium der Zustand des
Fahrzeugs ist.

Im vorliegenden Zusammenhang vielleicht interessant:
http://www.jura.uni-sb.de/FB/LS/Grupp/Faelle/fahrradweg-fall.htm


Ralf

Christoph Strauch

unread,
Dec 18, 2006, 1:41:15 AM12/18/06
to

Hans Holbein schrieb:

Ich weiss nicht, wie die Witterung am Freitag war. Wenn es nicht sehr
stark bewölkt oder nebelig ist, kann man so ca. 1/2h vor Sonnenaufgang
das Licht abschalten. Da ist es hell genug.

Roland K!pp

unread,
Dec 18, 2006, 2:06:11 AM12/18/06
to
quoting Hans Holbein:
> Ich fahre seit vielen Jahren in der Nacht mit dem Auto und habe noch nie
> einen unbeleuchteten Radfahrer nicht gesehen, es sei denn er war im
> toten Winkel, in dem sich uU auch der CocaCola Werbesattelschlepper
> verstecken kann.
> Daß man bei normaler Straenbeleuchtung einen Radfahrer oder einen zu Fuß
> gehenden Architekten/Priester nicht sieht, ist ein Willensentscheid.

Ich sehe sie teilweise als Fussgänger nicht und habe den Kinderwagen
meines Sohnes deswegen mittlerweile zum Lichterbaum umgebaut, damit die
Idioten wenigstens ihn nicht umfahren.

Roland

Elke Bock

unread,
Dec 18, 2006, 4:14:21 AM12/18/06
to
Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> schrieb:

>Elke Bock <e.b...@gmx.de>:
>
>>Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> schrieb:
>>
>>>Nein, dort sind nur 30 km/h erlaubt.
>>...
>>>Diese bahnparallele Straße hat aus Sicht des MIV überhaupt keine

>>>Bedeutung und ist wenig befahren. Allerdings fahren dort Busse, ...

>>Und wieviele Radfahrer (etwa) benutzen dort den Radweg/die
>>Fahrbahn?
>
>Den Radweg? Viele. Genaue Zahlen weiß ich nicht (mehr).

Aber deutlich mehr als die Hälfte? Erstaunlich.

>Der örtliche
>ADFC hat vor vielen Jahren AFAIR mal einen vorsichtigen Vorstoß gemacht,
>die Kaiserstraße zur Fahrradstraße zu machen und das damit begründet,
>dort sei mehr Rad- als Autoverkehr.
>
>Mit eigenen Zählungen kann ich wie gesagt nicht dienen, da ich mich wie
>bereits gesagt nur sehr ausnahmsweise in dieser Straße aufhalte.

Muß ja auch nicht. :-)

>>Oder anders gefragt: Versucht man da einer
>>Mehrheit von Radfahrern auf der Fahrbahn den Willen der
>>Stadt aufzuzwingen, oder geht es eher um ein paar Ausnahmen?
>
>Es geht da eher um ein paar Ausnahmen - zunächst. Denn selbst bei nur
>sporadischer Beobachung der Verkehrssituation fällt auf, daß dort die
>wenigen paar Ausnahmen häufiger sind als an anderen Stellen. Man sieht
>häufiger, daß dort trotz benutzungspflichtigem Radweg auch
>"Normalradfahrer" ganz normal auf der Fahrbahn fahren. Dies ist einfach

>dadurch erklärbar, ...

Mir brauchst du nicht erklären, warum Radfahrer einen Radweg
nicht benutzen. ;-)
Verständlich ist mir anhand der Bilder auch, warum manche
rechtsseitig den Radweg benutzen - um parkende Busse kurft
nicht jeder gerne herum. Aber auf der anderen Seite finde
ich keinerlei Hinweise, die Radfahrer auf den Radweg links
treiben könnten? (ok, ich habe nur die erste Hälfte der
Bilder durchgehalten)

Oder anders gesagt, ich finde es recht erstaunlich, wenn von
den Radfahrern in der Richtung, wo der Radweg links liegt,
nicht die Mehrheit auf der Fahrbahn fahren. Ist man denn in
Bonn so genau mit der Einhaltung der StVO?

Handelt es sich einklich um eine Sackgasse, oder was
bedeutet das Bild mit der Treppe in der Mitte?


mfg, elke
--
Radwege bauen heißt Fallen stellen.

Arno Welzel

unread,
Dec 18, 2006, 4:14:09 AM12/18/06
to
Gerald Eischer wrote:

> R.Freitag schrieb:


>> der o.g. Bericht enthält ua die Behauptung, daß der Radfahrer ohne Licht und
>> Bremsen gefahren ist. Ist es zutreffend, daß ein Bahnrad prinzipiell keine
>> Bremsen hat,
>

> Auf der Bahn sind Bremsen verboten.

Im anderen Thread hat Bernd im Zusammenhang mit der Kurbel an einem SSFG
auf § 65 Abs. 2 StVZO verwiesen. Wenn aber Bremsen auf der Bahn verboten
sind, dann kann das doch keine Bremse sein?


--
http://arnowelzel.de
EMail: use...@arnowelzel.de
Wiki von de.rec.fahrrad: http://de-rec-fahrrad.de
FAQ von de.rec.fahrrad: http://0x1a.de/rec/fahrrad/

Message has been deleted

Gerald Eischer

unread,
Dec 18, 2006, 4:55:58 AM12/18/06
to
Arno Welzel schrieb:

> Gerald Eischer wrote:
>
>>Auf der Bahn sind Bremsen verboten.
>
> Im anderen Thread hat Bernd im Zusammenhang mit der Kurbel an einem SSFG
> auf § 65 Abs. 2 StVZO verwiesen. Wenn aber Bremsen auf der Bahn verboten
> sind, dann kann das doch keine Bremse sein?

Doch, kann sie. Ich habe jetzt nicht in das Reglement der UCI
hineingesehen, aber es ist möglich und wahrscheinlich, dass die UCI
"Bremse" anders definiert als eure komische StVZO.

--
Gerald | o/\,/\o ^ ^ ^
| (.(.) |_|_|
| =( o )= |
| ''W''' B

Jens Peter Lindemann

unread,
Dec 18, 2006, 5:08:29 AM12/18/06
to
Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> writes:

> (...) hier haben zwei Beamte einen Verstoß eines Autofahrers gegen
> eine ganze Reihe von Vorschriften zwar beobachtet und beschrieben
> (Verletzung der Vorfahrt, überhöhte Geschwindigkeit),

Wo liest Du das heraus? Die Formulierung an der Stelle kann IMHO
genausogut diese Begebenheit beschreiben: Der Autofahrer achtet zwar
ordnungsgemäss die Vorfahrt, sieht den unbeleuchteten Radfahrer aber
im letzten Moment im Anfahren und bremst. Wo wäre da das
Fehlverhalten?

> Wenn am Ende dann ggfs. nur noch der Vorwurf der Beleidigung
> übrigbleibt,

Das ist sicher nicht der Fall: Wer ohne Bremsen(!) in der Stadt
Fahrrad fährt, gehört IMHO aus dem Verkehr gezogen, auch wenn er
tausendmal Vorfahrt hatte. Man mag unterbelichtetes Radfahren mit viel
Wohlwollen noch als Kavaliersdelikt sehen - aber ohne Bremsen...

--
Hi! I'm a .signature virus! Copy me in your ~/.signature
to help me spread! <- Save this lifeform ;-)

Elke Bock

unread,
Dec 18, 2006, 5:09:19 AM12/18/06
to
Gerald Eischer <Gerald....@fahr-zur-hoelle.org> schrieb:

>R.Freitag schrieb:
>>
>> der o.g. Bericht enthält ua die Behauptung, daß der Radfahrer ohne Licht und
>> Bremsen gefahren ist. Ist es zutreffend, daß ein Bahnrad prinzipiell keine
>> Bremsen hat,
>

>Auf der Bahn sind Bremsen verboten.

Hier finden regelmäßig auf der Radrennbahn Rennen mit
Straßenrädern statt.

Hans Holbein

unread,
Dec 18, 2006, 5:27:41 AM12/18/06
to
Christoph Strauch schrieb:
Ich fahr um 7:30 ins Büro und brauchte auch heute kein Licht dazu

Gerald Eischer

unread,
Dec 18, 2006, 6:01:55 AM12/18/06
to
Elke Bock schrieb:
> Gerald Eischer <Gerald....@fahr-zur-hoelle.org> schrieb:

>
>>Auf der Bahn sind Bremsen verboten.
>
> Hier finden regelmäßig auf der Radrennbahn Rennen mit
> Straßenrädern statt.

Was sind das für Rennen? Und da räumen in der Steilkurve wegen
Verbremsens gestürzte nicht das Feld wie Kegeln ab?

Uwe Hercksen

unread,
Dec 18, 2006, 6:08:22 AM12/18/06
to
On Sun, 17 Dec 2006 15:18:54 +0100, Hans Holbein <Hans.H...@gmx.at>
wrote:

> Aus eigener Erfahrung behaupte ich seit Jahren genau das.

Hallo,

ich habe schon einige Radfahrer ohne Licht und Reflektoren gerade noch
gesehen die verdammt schlecht zu erkennen waren, ich habe auch schon viele
gesehen die mit Licht und Reflektoren sehr gut zu sehen waren.

Bye

Elke Bock

unread,
Dec 18, 2006, 6:27:41 AM12/18/06
to
Gerald Eischer <Gerald....@fahr-zur-hoelle.org> schrieb:

>Elke Bock schrieb:
>> Gerald Eischer <Gerald....@fahr-zur-hoelle.org> schrieb:
>>
>>>Auf der Bahn sind Bremsen verboten.
>>
>> Hier finden regelmäßig auf der Radrennbahn Rennen mit
>> Straßenrädern statt.
>
>Was sind das für Rennen?

Amateur- und Nachwuchsrennen, jeden Mittwoch in der Saison
(also Frühjahr bis Herbst) alle Altersklassen. In der Regel
machen sie Punktefahren, es gibt auch eine Wertung übers
Jahr. Da fahren alle mit, die in der Stadt und Umgebung
Rad(renn)sport betreiben.

>Und da räumen in der Steilkurve wegen
>Verbremsens gestürzte nicht das Feld wie Kegeln ab?

Die Leipziger Radrennbahn ist 400m lang und nicht sonderlich
steil, wenngleich es auch einzelne Bahnen gibt, die noch
flacher sind.

Elke Bock

unread,
Dec 18, 2006, 6:27:41 AM12/18/06
to
Hans Holbein <Hans.H...@gmx.at> schrieb:

>Christoph Strauch schrieb:


>> Ich weiss nicht, wie die Witterung am Freitag war. Wenn es nicht sehr
>> stark bewölkt oder nebelig ist, kann man so ca. 1/2h vor Sonnenaufgang
>> das Licht abschalten. Da ist es hell genug.
>>
>Ich fahr um 7:30 ins Büro und brauchte auch heute kein Licht dazu

Wien liegt auch mehrere hundert Kilometer weiter östlich als
Bonn. Hier (Leipzig) meint zumindest der Helligkeitssensor
vom Lumotec, es sei 7:30 Uhr noch dunkel. Um 8 ist das
abhängig von der Straßenecke, 8:20 wohl gerade hell, aber
Leipzig ist immer noch 400km östlich von Bonn.

Marcus Endberg

unread,
Dec 18, 2006, 6:48:02 AM12/18/06
to
Uwe Hercksen wrote:
> On Sun, 17 Dec 2006 15:18:54 +0100, Hans Holbein <Hans.H...@gmx.at>
> wrote:

man Einleitungs*zeile*

[Radfahrer ohne Licht bei Strassenbeleuchtung gut sichtbar]


>> Aus eigener Erfahrung behaupte ich seit Jahren genau das.
>

> ich habe schon einige Radfahrer ohne Licht und Reflektoren gerade noch
> gesehen die verdammt schlecht zu erkennen waren,

Na, es hat wohl immer noch gereicht ... Wenn Du aber schon
(unbeleuchtete) Radfahrer auf gut ausgeleuchteten Strassen so schwer
erkennen kannst, wie sieht das dann mit Fussgaengern aus?


> ich habe auch schon
> viele gesehen die mit Licht und Reflektoren sehr gut zu sehen waren.

Und ich habe kuerzlich erst einen umgenietet, der Beleuchtung und
Lametta am Rad hatte ... aber so wie der vom Privatgrundstueck in den
Verkehr eingefahren ist, war er nicht rechtzeitig zu sehen.


- Marcus

Hans Holbein

unread,
Dec 18, 2006, 7:11:54 AM12/18/06
to
Elke Bock schrieb:
Vielleicht ist der Sensor verdreckt oder die Straßenbeleuchtung
ineffizient...?

Christoph Maercker

unread,
Dec 18, 2006, 7:44:49 AM12/18/06
to
Walter Janné wrote:
> Abgesehen von einigen Rechtschreib- und Grammatikfehlern, wird nicht
> erwähnt, daß oder ob der "Radweg", der nicht befahren wurde,
> benutzungspflichtig ist.

Doch:
" ... nutzte er die Fahrbahn, obwohl ein *gekennzeichneter* Radweg
vorhanden war."

> Hört sich auch so an, als ob der Autist hätte Vorfahr gewähren müssen,
> da die Kaiserstraße (zumindest meinem mir vorliegenden Stadtplan
> zufolge) eine wichtigere (da gelb eingezeichnete) Straße ist.

Aus dem Pressetext lese ich das nun wieder nicht heraus. Obwohl es den
Ortskundigen zufolge wirklich so ist.
--


CU Christoph Maercker.

RADWEGE sind TODSICHER!

Christoph Maercker

unread,
Dec 18, 2006, 7:49:10 AM12/18/06
to
Daniel Roedding wrote:
>> http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=news&itemid=10490&detailid=255786
>> Fast unverändert übernommen.
> Mittlerweile auch beim WDR angekommen:
> http://www.wdr.de/studio/koeln/lokalzeit/aktuelles/thema_1_lokalzeit.jhtml
> [ Link möglicherweise nur zeitbegrenzt gültig. ]

Hat sich das Klima schon so weit verändert, dass sich das Sommerloch auf
Mitte Dezember verlagert hat? Dann sollten die Medien aber langsam
aufhören. derlei Klosett-Polemik ausgerechnet über Radfahrer zu verzapfen.

Elke Bock

unread,
Dec 18, 2006, 7:50:35 AM12/18/06
to
Hans Holbein <Hans.H...@gmx.at> schrieb:

>Elke Bock schrieb:


>> Wien liegt auch mehrere hundert Kilometer weiter östlich als
>> Bonn. Hier (Leipzig) meint zumindest der Helligkeitssensor
>> vom Lumotec, es sei 7:30 Uhr noch dunkel. Um 8 ist das
>> abhängig von der Straßenecke, 8:20 wohl gerade hell, aber
>> Leipzig ist immer noch 400km östlich von Bonn.
>>
>Vielleicht ist der Sensor verdreckt

Er ist eher nicht verdreckt genug. Ich sehe mich regelmäßig
dazu genötigt, das Licht manuell anzuschalten zwecks
Anpassung an die Mehrheit mit Licht.

>oder die Straßenbeleuchtung
>ineffizient...?

Äh, nein. Wenn man Straßenbeleuchtung tatsächlich braucht,
ist es per Definition sowieso dunkel. Obwohl man genauso
argumentieren könnte, daß bei guter Straßenbeleuchtung gar
keine Dunkelheit herrscht, und demzufolge auch keine Pflicht
zum Licht einschalten...

Walter Janné

unread,
Dec 18, 2006, 7:57:12 AM12/18/06
to
Ralf Bader schrieb:

>http://0x1a.de/static/kaiserstr/P1010237.JPG
>die Kreuzung Königstr. zu sehen, nicht (wie ich zwischendurch glaubte) der
>Schauplatz des Ereignisses. An diesem scheint die Kaiserstr. Vorrang zu
>haben, jedenfalls macht die Straßenbemalung, soweit auf dem Google-Bild zu
>erkennen, diesen Eindruck. Was den Radweg auf P1010237.JPG anbetrifft,
>frage ich mich nebenbei, wie man eigentlich auf diesen auffahren soll. Mir
>scheint da eine massive und unabgesenkte Gehsteigkante im Weg zu sein.
>Abgesehen davon, daß er kurz darauf (und da etwa müßte von rechts die
>Einmündung Tillmannstr. sein) nicht mal mehr theoretisch benutzbar ist.

Das Bild zeigt eindeutig durch Zeichen 241 signalisiert einen getrennten
Rad- und Fußweg. Was das Fahrzeug mit, das dem Fotgrafen entgegenkommt
allerdings auf dem Radweg zu suchen hat, wäre noch einleuctend zu
begründen.

Walter
--
13 Prinzipien der Aktenarbeit
1. Akten sind dazu da, um in Umlauf zu sein,
und nicht, um abgeschlossen zu werden.

Hans Holbein

unread,
Dec 18, 2006, 10:07:03 AM12/18/06
to
Elke Bock schrieb:

> Hans Holbein <Hans.H...@gmx.at> schrieb:
>
>
>>Elke Bock schrieb:
>>
>>>Wien liegt auch mehrere hundert Kilometer weiter östlich als
>>>Bonn. Hier (Leipzig) meint zumindest der Helligkeitssensor
>>>vom Lumotec, es sei 7:30 Uhr noch dunkel. Um 8 ist das
>>>abhängig von der Straßenecke, 8:20 wohl gerade hell, aber
>>>Leipzig ist immer noch 400km östlich von Bonn.
>>>
>>
>>Vielleicht ist der Sensor verdreckt
>
>
> Er ist eher nicht verdreckt genug. Ich sehe mich regelmäßig
> dazu genötigt, das Licht manuell anzuschalten zwecks
> Anpassung an die Mehrheit mit Licht.
>
Hier fährt die Mehrheit per Erlass mit Licht, auch sommers am hellichten Tag

>
>>oder die Straßenbeleuchtung
>>ineffizient...?
>
>
> Äh, nein. Wenn man Straßenbeleuchtung tatsächlich braucht,
> ist es per Definition sowieso dunkel. Obwohl man genauso
> argumentieren könnte, daß bei guter Straßenbeleuchtung gar
> keine Dunkelheit herrscht, und demzufolge auch keine Pflicht
> zum Licht einschalten...
>
Eben

Hans Holbein

unread,
Dec 18, 2006, 10:09:04 AM12/18/06
to
Elke Bock schrieb:

>
>
> Die Leipziger Radrennbahn ist 400m lang und nicht sonderlich
> steil, wenngleich es auch einzelne Bahnen gibt, die noch
> flacher sind.
>
Wie steil ist steil?

Christoph Strauch

unread,
Dec 18, 2006, 10:46:13 AM12/18/06
to

Elke Bock schrieb:

Guter Punkt. Ich meinte aber tatsächlich 30min. vor Sonnenaufgang. In
Wien ist (heute) 7:40 SA, in Bonn 8:28. Der Vorfall um den es geht fand
um 8:20 statt.

Walter Janné

unread,
Dec 18, 2006, 1:56:12 PM12/18/06
to
Christoph Maercker schrieb:

>Walter Janné wrote:
>> Abgesehen von einigen Rechtschreib- und Grammatikfehlern, wird nicht
>> erwähnt, daß oder ob der "Radweg", der nicht befahren wurde,
>> benutzungspflichtig ist.
>
>Doch:
>" ... nutzte er die Fahrbahn, obwohl ein *gekennzeichneter* Radweg
>vorhanden war."

Nö. "Gekennzeichnet" ist nicht "benutzungspflichtig".

Wenn es ein benutzungspflichtiger Radweg gewesen wäre, hätte dort "durch
Zeichen 239/240/241 gekennzeichneter" Radweg stehen müssen.

Es sei denn, Du setzt voraus, daß ein Radweg nur dann vorhanden ist,
wenn er verblaut ist und alles andere niemals nicht "Radweg" genannt
werden darf.

Walter
--
Spießbürgerliche Büroindividualisierungen
sind häßlich und deshalb verboten.
(Hausordnung PR-Agentur Jung von Matt)

Christoph Kaufmann

unread,
Dec 18, 2006, 3:43:48 PM12/18/06
to
Klaus Straubinger <KSN...@UseNet.ArcorNews.DE> wrote:

> Stimmt auffallend, dass man in der Schweiz nur dann Licht braucht, wenn
> es wirklich braucht.

Die Lichtpflicht bestand vor kurzem noch, war bei den Renn- und
Bergvelos aber vernünftigerweise nicht durchzusetzen und wurde daher
gestrichen. Die Kehrseite: dunkelfahrende Kinder auf Warenhausvelos.
Gerade beim Billigschrott wird das Licht weggespart, und die Eltern
wissen nichts von Licht (dafür umso mehr von Helmen, dank staatlicher
Dauerpropaganda).

> warum muss man eigentlich
> in der Schweiz sein Fahrrad mit einem Schloss ausgestattet haben?

Damit die Polizei weniger Diebstahlanzeigen aufnehmen muss und sich so
besser auf die Haschischfixer konzentrieren kann.

--
http://clk.ch

Wolfgang Strobl

unread,
Dec 18, 2006, 6:42:17 PM12/18/06
to
"Christoph Strauch" <cstr...@freenet.de>:

>Hans Holbein schrieb:
>
>> Jürgen Schlottke schrieb:
>> > Hallo Wolfgang!
>> >
>> >
>> >>Bevor ich das aber weiter ausführe, würde mich
>> >>interessieren, ob sonst jemandem diese Auslassungen
>> >>aufgefallen sind.
>> >
>> >
>> > 08:20 am 15.12. ist einige Minuten vor Sonnenaufgang. Der Radfahrer
>> > dürfte den Bildern nach zu urteilen vermutlich nicht nur ohne Bremsen,
>> > sondern auch vollkommen ohne Licht in der Dämmerung vor Sonnenaufgang
>> > unterwegs gewesen sein, ohne daß dies im Polizeibericht gesondert
>> > erwähnt wird.
>> >
>> Gut beobachtet, fiel mir auch nicht auf
>
>Ich weiss nicht, wie die Witterung am Freitag war.

Dann hast Du alle Postings, in denen diese Frage diskutiert und
beantwortet wurde, offenbar überlesen, insb
<em2t2e$h1k$1...@paulchen.sluka.de> und
<583ao21p6iaeg7k7a...@4ax.com>

Am Freitag war es absolut klar, siehe
<583ao21p6iaeg7k7a...@4ax.com>

>Wenn es nicht sehr
>stark bewölkt oder nebelig ist, kann man so ca. 1/2h vor Sonnenaufgang
>das Licht abschalten. Da ist es hell genug.

Der Vorfall fand bei klarem Wetter fünf Minuten vor Sonneaufgang statt,
zu der Zeit war es hier praktisch schon taghell. Davon abgesehen ist die
Einmündung, wie man auf <http://0x1a.de/static/kaiserstr/IMG_1036.jpg>
sieht, fast wie mit Flutlicht ausgeleuchtet.

--
Wir danken für die Beachtung aller Sicherheitsbestimmungen

Wolfgang Strobl

unread,
Dec 18, 2006, 6:42:15 PM12/18/06
to
Jens Peter Lindemann <je...@bioneuro18.uni-bielefeld.de>:

>Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> writes:
>
>> (...) hier haben zwei Beamte einen Verstoß eines Autofahrers gegen
>> eine ganze Reihe von Vorschriften zwar beobachtet und beschrieben
>> (Verletzung der Vorfahrt, überhöhte Geschwindigkeit),
>
>Wo liest Du das heraus?

Aus dem Zusammenhang. Normalerweise bedarf es keiner Erwähnung, daß
jemand, der aus einer Tempo-30-Zone kommend, mit einem Schild "Vorfahrt
achten" vor der Nase, einem die Hauptstraße verengenden Baukran rechts
und einem Zebrastreifen links der Einmüdung bremsen muß, um einen
Zusammenstoß mit dem Querverkehr zu verhindern.

Das ist nämlich grundsätzlich selbstverständlich, und angesichts solcher
Umstände erst recht, also überhaupt nicht erwähnenswert. Trotzdem heißt
es, wörtlich, daß der Autofahrer "nur durch das Abbremsen seines
Fahrzeugs einen Zusammenstoß mit dem Radfahrer verhindern konnte". Er
wird, wenn diesen Ausführungen überhaupt einen Sinn ergeben sollen, also
für diese Verkehrssituation zu schnell gefahren sein und erst spät
gebremst haben. Das ist, sofern es den Querverkehr zum Bremsen
veranlassen kann, eine Verletzung der Vorfahrt. Und daß der Radfahrer
Grund zum Bremsen gehabt haben könnte, geht aus den weiteren
Ausführungen ja ebenfalls hervor.

"Ohne Licht" zieht hier auch nicht.

Das folgende Bild habe ich heute abend um kurz nach 19 Uhr aufgenommen
(die Kamera hatte noch Sommerzeit :-})

<http://0x1a.de/static/kaiserstr/IMG_1036.jpg>

Wie man sieht, ist die Einmündung reichlich beleuchtet, weit mehr als
ausreichend, um Fußgänger, unbeleuchtete Radfahrer und sonstige Objekte
deutlich sehen zu können. Das menschliche Auge ist erheblich
empfindlicher als so eine einfache Digiknipse.

Nicht daß es darauf ankäme - am 15.12. war in Bonn um 8:25
Sonnenaufgang. Das folgende, heute morgen um 8:15 aufgenommene Bild
einer Webcam zeigt, daß es auch an einem diesigen Tag um diese Zeit
schon "hell" ist - jedenfalls war es eine halbe Stunde später nicht
wesentlich heller.

<http://0x1a.de/static/kaiserstr/0s1166396393.jpg>

(Quelle http://www.bonnorama.de/webcam/index.html)

Zu bedenken ist weiterhin, daß der Gesetzgeber selber durch seine
Vorschriften (Leistungsbeschränkung, Ausrichtung) dafür gesorgt hat, daß
Fahrradbeleuchtungen im Gegensatz zur Dunkelheit in der Dämmerung kaum
von Nutzen sind.


>Die Formulierung an der Stelle kann IMHO
>genausogut diese Begebenheit beschreiben: Der Autofahrer achtet zwar
>ordnungsgemäss die Vorfahrt, sieht den unbeleuchteten Radfahrer aber
>im letzten Moment im Anfahren und bremst. Wo wäre da das
>Fehlverhalten?

Überhöhte, der Verkehrssituation nicht angepasste Geschwindigkeit.


>> Wenn am Ende dann ggfs. nur noch der Vorwurf der Beleidigung
>> übrigbleibt,
>
>Das ist sicher nicht der Fall: Wer ohne Bremsen(!) in der Stadt
>Fahrrad fährt, gehört IMHO aus dem Verkehr gezogen, auch wenn er
>tausendmal Vorfahrt hatte.

Ach Quark. Eine Verwarnung, im Wiederholungsfall auch eine
kostenpflichtige, wäre ausreichend und angemessen gewesen. Allerdings
hätte sich auf der Basis kaum eine derart stammtischkompatible
Pressemitteilung anfertigen lassen.


>Man mag unterbelichtetes Radfahren mit viel
>Wohlwollen noch als Kavaliersdelikt sehen - aber ohne Bremsen...

... das ist fast so schlimm wie abgefahrene Gummiklotzpedale. Oder die
Plastiktüte am Lenker. Oder Telefonieren mit Freisprecheinrichtung im
Auto.

Ooops - von letzterem wissen wir ja wirklich, und das praktisch schcon
seit Einführugn der Technik, daß es risikoerhöhend ist. Daß die
Beschränkung auf eine einzige Bremse dies ist, darfst Du vermuten. Aber
hast Du irgend einen Beleg, oder wenigstens einen Anhaltspunkt dafür?

Wolfgang Strobl

unread,
Dec 18, 2006, 6:42:23 PM12/18/06
to
Ralf Bader <ba...@nefkom.net>:

>Walter Janné wrote:
>
>> Ralf Bader schrieb:
>>
>>>Walter Janné wrote:
>>>
>>>> Ralf Bader schrieb:
>>>>
>>>>>Dem Fahrzeug wurde offenbar wegen nichtvorhandener (und nicht nur
>>>>>irrtümlich oder versehentlich nicht eingeschalteter) Beleuchtungs- und,
>>>>>wahrscheinlich ausschlaggebender, Bremseinrichtungen akute
>>>>>Verkehrsunsicherheit attestiert.
>>>>
>>>> Wer sagt, daß keine Beleuchtungseinrichtung vorhanden ist?
>>>
>>>Der zitierte Polizeibericht. Und daß in selbigem nicht stand, daß er
>>>keinen Beleuchtungskram einstecken hatte, bedeutet nicht, daß das
>>>Gegenteil zutrifft. Und mit den Bremsen war da auch noch was.
>>
>> Was vom Wahrheitsgehalt und der Seriösität des Berichtes zu halten ist,
>> konnten wir in dem Faden hier ja schon beurteilen.

Das ist aber nicht der Punkt. Die polizeiliche Pressemitteilung stellt
darauf ab, daß ohne Licht gefahren wurde - irrelevant, es war ja schon
hell. Und sie stellt darauf daß das sichgestellte Rad keine
Beleuchtungsanlage aufwies - irrelevant, Rennräder brauchen keine, sie
braucht bloß vom Fahrer mitgeführt zu werden. Ob das der Fall war, wäre
interessant gewesen, aber gerade das läßt die Pressemitteilung offen.

>Schaumermal. Wie mir dank Google maps nunmehr scheint, ist auf dem Bild


>http://0x1a.de/static/kaiserstr/P1010237.JPG
>die Kreuzung Königstr. zu sehen, nicht (wie ich zwischendurch glaubte) der
>Schauplatz des Ereignisses.

Sehr erstaunlich. Das ist eines der vier auf
<http://maps.google.de/maps?q=http://0x1a.de/rec/maps/Kaiserstrasse.kml>
entlang der Kaiserstraße verteilten Bilder, welches doch ziemlich
offensichtlich die Einmündung aus einer größeren Distanz aus Höhe noch
etwas vor Königsstraße zeigt. Die Bilder sind im Stadtplan jeweils an
der ungefähren Aufnahmeposition plaziert.

<http://0x1a.de/static/kaiserstr/P1010197.JPG> zeigt die direkte Sicht
auf den "Schauplatz des Ereignisses", das obige Bild ebenfalls, aber aus
größerer Entfernung. Die den Radweg blockierende Baustelle ist auf
beiden Bildern zu sehen.

>An diesem scheint die Kaiserstr. Vorrang zu
>haben, jedenfalls macht die Straßenbemalung, soweit auf dem Google-Bild zu
>erkennen, diesen Eindruck.

Nein. Am Schauplatz des Ereignisses hat die Kaiserstraße Vorfahrt
gegenüber der einmündenden Fritz-Tillmann-Straße. Am Bahnübergang
Königsstraße hingegen nicht. Dort steht in Richtung Innenstadt
"Vorfahrt achten", in Richtung Godesberg (weg vom "Schauplatz") ein
Stoppschild.

>Was den Radweg auf P1010237.JPG anbetrifft,
>frage ich mich nebenbei, wie man eigentlich auf diesen auffahren soll.

Richtig. Es wäre nicht nur reiner Wahnwitz, bei
<http://0x1a.de/static/kaiserstr/P1010237.JPG> diagonal die Straße zu
queren, es scheiterte auch daran, daß dort gar keine Absenkung ist.
Außerdem wird es durch die durchgezogene Linie auch explizit verboten.
Und im weiteren Verlauf wird man es nicht tun, weil man dann vor der
Baustelle auf dem Radweg steht.

>Mir
>scheint da eine massive und unabgesenkte Gehsteigkante im Weg zu sein.

Richtig. ,

>Abgesehen davon, daß er kurz darauf (und da etwa müßte von rechts die
>Einmündung Tillmannstr. sein) nicht mal mehr theoretisch benutzbar ist.

Es ist genau die Stelle, wie man auf
<http://0x1a.de/static/kaiserstr/IMG_1036.jpg> sieht. Wenn man genau
hinschaut, sieht man den grauen Container auf dem Radweg auf beiden
Fotos.

> Die
>Nichtbenutzung des Radwegs scheidet somit als Vorwurf aus,

Vorsicht. Hier zeigt sich das Geschick des Autors der Pressemitteilung
im Weglassen - wir wissen nicht, aus welcher Richtung der Radfahrer kam,
und müssen deswegen immer beide Möglichkeiten durchdeklinieren. Man
könnte sich auf den Standpunkt stellen, daß diese hohle Gasse wenigstens
in einer Richtung (Radweg rechts) benutzungspflichtig gewesen sei.
.

>und daß der aus
>der Tillmannstr. kommende Autofahrer abbremsen mußte, lag an der
>Vorfahrtsregelung. So weit, so schlecht.

>Was hat das aber mit der Frage zu tun, ob ein Fixie ohne weitere Bremse
>straßenverkehrstauglich ist?

Der Zusammenhang wurde in der Pressemitteilung hergestellt, die den
Ausgangspunkt dieses Threads bildete.


>Meiner Ansicht nach ist das nicht der Fall.

Meiner Ansicht nach ist es unbekannt. Daß zwei unabhängige Bremsen lt.
StVZO vorgeschrieben sind, ist unstrittig und nicht Thema. Es gibt
vieles, das durch StVZO für Fahrräder vorgeschrieben wird.
Beispielsweise ist auch das 5W-Birnchen in meinem Lumotec lt. StVZO
verboten. Macht dies mein Rad straßenverkehrsuntauglich?


>Außerdem bin ich der Ansicht, daß für die Sicherstellung eines Fahrzeugs
>wegen Sicherheitsmängeln das einzig relevante Kriterium der Zustand des
>Fahrzeugs ist.

Sicherstellung von Fahrrädern mit abgefahrenen Gummiklotzpedalen jetzt!

>
>Im vorliegenden Zusammenhang vielleicht interessant:
>http://www.jura.uni-sb.de/FB/LS/Grupp/Faelle/fahrradweg-fall.htm


"Von Thema darf nicht gesprochen werden, sagte jener kaiserliche
Schutzmann, ergriff seinen Helm und löste die Versammlung auf."
Die Rotstift-Schere, Kurt Tucholsky, 1931

Wolfgang Strobl

unread,
Dec 18, 2006, 6:42:20 PM12/18/06
to
"Christoph Strauch" <cstr...@freenet.de>:
>Elke Bock schrieb:

>> Wien liegt auch mehrere hundert Kilometer weiter östlich als
>> Bonn. Hier (Leipzig) meint zumindest der Helligkeitssensor
>> vom Lumotec, es sei 7:30 Uhr noch dunkel. Um 8 ist das
>> abhängig von der Straßenecke, 8:20 wohl gerade hell, aber
>> Leipzig ist immer noch 400km östlich von Bonn.

>Guter Punkt. Ich meinte aber tatsächlich 30min. vor Sonnenaufgang. In
>Wien ist (heute) 7:40 SA, in Bonn 8:28. Der Vorfall um den es geht fand
>um 8:20 statt.

Und Sonnenaufgang war am 15.12. in Bonn um 8:25. Wann heute
Sonnenaufgang ist, spielt keine Rolle.

Wolfgang Strobl

unread,
Dec 18, 2006, 6:50:58 PM12/18/06
to
Elke Bock <e.b...@gmx.de>:

>Verständlich ist mir anhand der Bilder auch, warum manche
>rechtsseitig den Radweg benutzen - um parkende Busse kurft
>nicht jeder gerne herum.

Um Hindernisse wie dieses

<http://0x1a.de/static/kaiserstr/IMG_0994.jpg>
<http://0x1a.de/static/kaiserstr/IMG_0995.jpg>

auch nicht. Heute morgen aufgenommen, selbe Stelle wie
<http://0x1a.de/static/kaiserstr/P1010135.JPG>, der "Schauplatz des
Verbrechens" ist ein paar hundert Meter weiter in Fahrtrichtung.


>Aber auf der anderen Seite finde
>ich keinerlei Hinweise, die Radfahrer auf den Radweg links
>treiben könnten? (ok, ich habe nur die erste Hälfte der
>Bilder durchgehalten)

Zwei Gründe: Benutzungspflicht und Verkehrserziehung mit der Stoßstange.

>Oder anders gesagt, ich finde es recht erstaunlich, wenn von
>den Radfahrern in der Richtung, wo der Radweg links liegt,
>nicht die Mehrheit auf der Fahrbahn fahren.

Erstaunlich ist es schon, ja.

>Ist man denn in
>Bonn so genau mit der Einhaltung der StVO?

Reicht dieses Beispiel denn nciht?

>
>Handelt es sich einklich um eine Sackgasse, oder was
>bedeutet das Bild mit der Treppe in der Mitte?

Wenn Du
<http://0x1a.de/static/kaiserstr/P1010237.JPG> betrachtest,
das ist in
<http://maps.google.de/maps?q=http://0x1a.de/rec/maps/Kaiserstrasse.kml>
das unterste, südlichste Bild, und noch ein paar Schritte zurückgehst,
dann blickst Du in die Rampe der auf dem obigen Bild nur durch das
Mäuerchen links (mit Edelstahlgrifflauf) erkennbaren Bahnunterführung
Königsstraße. Das Bild ist lediglich ein Beleg dafür, daß der
benutzungspflichtige Radweg erst an der Einmündung Königsstraße (und
dort unerreichbar für auf der Fahrbahn fahrende Radfahrer) beginnt.

Das Ding ist eine Rollstuhlfahrerfalle - am anderen Ende ist nämlich
tatsächlich eine Treppe. :-} Aber woran hast Du das erkannt?

Wolfgang Strobl

unread,
Dec 18, 2006, 6:55:36 PM12/18/06
to
Walter Janné <jeh...@weibsvolk.org>:

>Wenn es ein benutzungspflichtiger Radweg gewesen wäre, hätte dort "durch
>Zeichen 239/240/241 gekennzeichneter" Radweg stehen müssen.

Es ist ein in beiden Richtungen so gekennzeichneter Radweg. Bloß ist er
aus der einen Richtung für einen zunächst legal auf der Fahrbahn
fahrenden Radfahrer gar nicht erreichbar, darüberhinaus ist er genau an
der Stelle des Vorfalls durch einen Schuttcontainer und ein Gerüst so
weit blockiert, daß selbst eine trotzdem bewußt weiter angeordnete oder
durch die baustellenübliche Schlamperei verbliebene Benutzungspflicht
nicht greifen dürfte.

Jens Peter Lindemann

unread,
Dec 19, 2006, 2:54:01 AM12/19/06
to
Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> writes:

> >Wo liest Du das heraus?
>
> Aus dem Zusammenhang. Normalerweise bedarf es keiner Erwähnung, daß
> jemand, der aus einer Tempo-30-Zone kommend, mit einem Schild "Vorfahrt
> achten" vor der Nase, einem die Hauptstraße verengenden Baukran rechts
> und einem Zebrastreifen links der Einmüdung bremsen muß, um einen
> Zusammenstoß mit dem Querverkehr zu verhindern.

Richtig - Du hast aber selbst beobachtet, dass an anderer Stelle in
der PE Selbstverständlichkeiten erwähnt werden.

Ich finde nach wie vor nicht völlig abwegig, dass der Autofahrer zwar
nicht buchstabentreu regelgerecht, aber "normal" gefahren ist. Auch
dass die PE an der Stelle dramatisiert, um das "Druchgreifen" zu
rechtfertigen, halte ich nicht für abwegig.

> >Das ist sicher nicht der Fall: Wer ohne Bremsen(!) in der Stadt
> >Fahrrad fährt, gehört IMHO aus dem Verkehr gezogen, auch wenn er
> >tausendmal Vorfahrt hatte.
>
> Ach Quark.

Kein Quark. Wer mit einem aufgebohrten Mofa erwischt wird, ist die
Karre auch los. Dass Fahrzeuge beschlagnahmt werden, die nicht
verkehrstauglich sind, ist völlig normal. Auch wenn der Vergleich
hinkt - mir ist wichtiger, dass auch in Zukunft die osteuropäischen
LKW mit scheintoter Bremsanlage beschlagnahmt werden und nicht nur
kostenpflichtig verwarnt!

> Allerdings hätte sich auf der Basis kaum eine derart
> stammtischkompatible Pressemitteilung anfertigen lassen.

Das ist der erste wirklich berechtigte Vorwurf: Diese PE ist ganz klar
Stimmungsmache. Bildzeitungsniveau.

Aber es ist weder angebracht, den Radkurier in Schutz zu nehmen, noch
den Autofahrer (ohne Kenntnis der wirklichen Situation)
vorzuverurteilen...

> (...) das es risikoerhöhend ist. Daß die Beschränkung auf eine


> einzige Bremse dies ist, darfst Du vermuten.

Ich kann auch nur Vermutungen darüber anstellen, wie gut man mit einem
Bahnrad bremsen kann (ich kann es mir eigentlich kaum vorstellen). Ich
habe jedenfalls für ein Bahnrad auf der Strasse absoult kein
Verständnis. Dass man im Baumarkt Zweiräder mit Tretkurbel und ohne
brauchbare Bremse kriegt, ist kein Argument...

Frank Küster

unread,
Dec 19, 2006, 3:30:33 AM12/19/06
to
Jens Peter Lindemann <je...@bioneuro18.uni-bielefeld.de> wrote:

>> >Das ist sicher nicht der Fall: Wer ohne Bremsen(!) in der Stadt
>> >Fahrrad fährt, gehört IMHO aus dem Verkehr gezogen, auch wenn er
>> >tausendmal Vorfahrt hatte.
>>
>> Ach Quark.
>
> Kein Quark. Wer mit einem aufgebohrten Mofa erwischt wird, ist die
> Karre auch los.

Das stimmt nicht. Normalerweise heisst es bei Ersttätern: "Und morgen
zeigst du das auf dem Polizeirevier vor, unfrisiert". Auf dem Land
funktioniert das sogar; vielleicht wird's in Großstädten gleich anders
gemacht.

Gruß, Frank
--
Ich /hatte/ mal eine Beweis. Leider war der Artikel, den ich damals
gerade las mit Word geschrieben worden, weshalb die Ränder zu klein
waren, um den Beweis aufzuschreiben. Und inzwischen habe ich ihn
vergessen ... ;-) Ralf Stubner in d.c.t.t

Marcus Endberg

unread,
Dec 19, 2006, 5:48:13 AM12/19/06
to
Frank Küster wrote:
> Jens Peter Lindemann <je...@bioneuro18.uni-bielefeld.de> wrote:
>>Kein Quark. Wer mit einem aufgebohrten Mofa erwischt wird, ist die
>>Karre auch los.
>
> Das stimmt nicht. Normalerweise heisst es bei Ersttätern: "Und morgen
> zeigst du das auf dem Polizeirevier vor, unfrisiert". Auf dem Land
> funktioniert das sogar; vielleicht wird's in Großstädten gleich anders
^^^^^^^^^^^^^
> gemacht.

Ja, aber es ging doch um einen Fall in Bonn ...?


-Marcus (duck und wech;-)

Florian Janßen

unread,
Dec 19, 2006, 6:19:14 AM12/19/06
to
Frank Küster schrieb:

> Jens Peter Lindemann <je...@bioneuro18.uni-bielefeld.de> wrote:
>
>>>> Das ist sicher nicht der Fall: Wer ohne Bremsen(!) in der Stadt
>>>> Fahrrad fährt, gehört IMHO aus dem Verkehr gezogen, auch wenn er
>>>> tausendmal Vorfahrt hatte.
>>> Ach Quark.
>> Kein Quark. Wer mit einem aufgebohrten Mofa erwischt wird, ist die
>> Karre auch los.
>
> Das stimmt nicht. Normalerweise heisst es bei Ersttätern: "Und morgen
> zeigst du das auf dem Polizeirevier vor, unfrisiert". Auf dem Land
> funktioniert das sogar; vielleicht wird's in Großstädten gleich anders
> gemacht.

Bei uns kam mal die Polizei mit nem Hänger und haben vor der Schule alle
Mofas, Roller & Co aufgeladen an denen was nicht gestimmt hat. Und das
ist keine Großstadt.

Gruß, Florian
--
"Schlaf? - ist das nicht dieser halbherzige Koffeinersatz?"

http://www.florian-Janssen.de

Frank Küster

unread,
Dec 19, 2006, 7:21:22 AM12/19/06
to
Florian Janßen <do.not....@gmx.de> wrote:

> Frank Küster schrieb:
>> Jens Peter Lindemann <je...@bioneuro18.uni-bielefeld.de> wrote:
>>
>>>>> Das ist sicher nicht der Fall: Wer ohne Bremsen(!) in der Stadt
>>>>> Fahrrad fährt, gehört IMHO aus dem Verkehr gezogen, auch wenn er
>>>>> tausendmal Vorfahrt hatte.
>>>> Ach Quark.
>>> Kein Quark. Wer mit einem aufgebohrten Mofa erwischt wird, ist die
>>> Karre auch los.
>>
>> Das stimmt nicht. Normalerweise heisst es bei Ersttätern: "Und morgen
>> zeigst du das auf dem Polizeirevier vor, unfrisiert". Auf dem Land
>> funktioniert das sogar; vielleicht wird's in Großstädten gleich anders
>> gemacht.
>
> Bei uns kam mal die Polizei mit nem Hänger und haben vor der Schule
> alle Mofas, Roller & Co aufgeladen an denen was nicht gestimmt
> hat. Und das ist keine Großstadt.

Das werden sie dann aber nicht Beschlagnahme genannt haben, sondern
"Sicherstellung zu Ermittlungszwecken" oder so. Und wenn die
Ermittlungen vorbei sind, wird dann neu entschieden, beschlagnahmt dann
aber nicht mehr ohne richterlichen Beschluss.

Christoph Maercker

unread,
Dec 19, 2006, 12:22:18 PM12/19/06
to
Walter Janné wrote:
> Nö. "Gekennzeichnet" ist nicht "benutzungspflichtig".
> Wenn es ein benutzungspflichtiger Radweg gewesen wäre, hätte dort "durch
> Zeichen 239/240/241 gekennzeichneter" Radweg stehen müssen.

Ein Journalist, der null Ahnung von § 2 StVO hat, würde das Attribut
"gekennzeichnet" gar nicht eingefügen. Deine bzw. die behörden-deutsche
Formulierung ist für Pressemeldungen andererseits viel zu sperrig. Da
kriegt die geneigte Leserschaft Magenkrämpfe von. ;-)

> Es sei denn, Du setzt voraus, daß ein Radweg nur dann vorhanden ist,
> wenn er verblaut ist und alles andere niemals nicht "Radweg" genannt
> werden darf.

Völlig auszuschließen ist natürlich nicht, dass das "Kennzeichen" rote
Farbe war, aber dann wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit nur erwähnt
worden, dass ein Radweg vorhanden war.

Chris Huebsch

unread,
Dec 20, 2006, 3:01:59 AM12/20/06
to
Florian Janßen (Tue, 19 Dec 2006 12:19:14 +0100):

> Bei uns kam mal die Polizei mit nem Hänger und haben vor der Schule alle
> Mofas, Roller & Co aufgeladen an denen was nicht gestimmt hat. Und das
> ist keine Großstadt.

Ich hoffe es gab eine Dienstaufsichtsbewschwerde wegen unangemessener
Handlungsweise und Diebstahl?


Chris
--
TU Chemnitz, Informatik, VSR | Chemnitzer Linux-Tage 2007, 3.-4. Maerz
Str. d. Nationen 62, B204 | http://chemnitzer.linux-tage.de
D-09107 Chemnitz |
+49 371 531-31118, Fax -831118 | http://www.huebsch-gemacht.de -> weblog

Florian Janßen

unread,
Dec 20, 2006, 10:41:33 AM12/20/06
to
Chris Huebsch schrieb:

> Florian Janßen (Tue, 19 Dec 2006 12:19:14 +0100):
>> Bei uns kam mal die Polizei mit nem Hänger und haben vor der Schule alle
>> Mofas, Roller & Co aufgeladen an denen was nicht gestimmt hat. Und das
>> ist keine Großstadt.
>
> Ich hoffe es gab eine Dienstaufsichtsbewschwerde wegen unangemessener
> Handlungsweise und Diebstahl?

Keine Ahnung, denke aber eher nicht, mit Schülern kann man es ja machen.
Ich war nicht betroffen und lang ist es her.

Stephan Gerlach

unread,
Dec 20, 2006, 3:20:03 PM12/20/06
to
Wolfgang Strobl schrieb:

> Jens Peter Lindemann <je...@bioneuro18.uni-bielefeld.de>:
>
>> Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> writes:
>>
>>> (...) hier haben zwei Beamte einen Verstoß eines Autofahrers gegen
>>> eine ganze Reihe von Vorschriften zwar beobachtet und beschrieben
>>> (Verletzung der Vorfahrt, überhöhte Geschwindigkeit),
>> Wo liest Du das heraus?
>
> Aus dem Zusammenhang. Normalerweise bedarf es keiner Erwähnung, daß
> jemand, der aus einer Tempo-30-Zone kommend, mit einem Schild "Vorfahrt
> achten" vor der Nase, einem die Hauptstraße verengenden Baukran rechts
> und einem Zebrastreifen links der Einmüdung bremsen muß, um einen
> Zusammenstoß mit dem Querverkehr zu verhindern.
>
> Das ist nämlich grundsätzlich selbstverständlich, und angesichts solcher
> Umstände erst recht, also überhaupt nicht erwähnenswert. Trotzdem heißt
> es, wörtlich, daß der Autofahrer "nur durch das Abbremsen seines
> Fahrzeugs einen Zusammenstoß mit dem Radfahrer verhindern konnte". Er
> wird, wenn diesen Ausführungen überhaupt einen Sinn ergeben sollen, also
> für diese Verkehrssituation zu schnell gefahren sein und erst spät
> gebremst haben.

Vielleicht hat er auch einfach nur "ganz normal gebremst", also
- bis zur Kreuzung vorgefahren, dabei noch etwa Schritttempo draufgehabt
- nach links und rechts geguckt
- festgestellt, daß "was kommt" und vollends auf die Bremse getreten

Hätte er nicht "ganz normal" gebremst, wäre er in die Kreuzung
eingefahren und hätte einen Crash verursacht. Also alles in allem ein
ganz normaler Vorfahrt-beachten-Vorgang, inklusive Bremsung, um eben
nicht in den Querverkehr reinzufahren.

Natürlich rein hypothetisch, das Ganze - ich war nicht dabei.


--
> Eigentlich sollte Brain 1.0 laufen.
gut, dann werde ich mir das morgen mal besorgen...
(...Dialog aus m.p.d.g.w.a.)

Stephan Gerlach

unread,
Dec 20, 2006, 3:36:30 PM12/20/06
to
Wolfgang Strobl schrieb:

> Der Lichtmast und die Leuchte über der betreffenden
> Kreuzung ist auf
> <http://0x1a.de/static/kaiserstr/P1010164.JPG> deutlich zu erkennen.
>
> Den sachlichen Irrtum bzgl. "ohne Bremsen" hat Bernd Sluka schon
> klargestellt.
>
>> Ist es zutreffend, daß ein Bahnrad prinzipiell keine
>> Bremsen hat, und ist diese Sorte Rad überhaupt im Strassenverkehr
>> beherrschbar?
>
> Ein wenig Mitdenken hilft. Der Radfahrer, ich zitiere, "fuhr mit
> augenscheinlich hoher Geschwindigkeit". Offen blieb, von wessen
> Augenschein hier die Rede ist, ob dies ein Vorwurf gewesen sein soll und
> wenn ja, womit er begründet wurde.

Im Bild ist ein Tempo-30-Schild zu erkennen; evtl. ist er 32 km/h
gefahren? :-}

Stephan Gerlach

unread,
Dec 20, 2006, 3:41:51 PM12/20/06
to
Ralf Bader schrieb:

> Wie mir dank Google maps nunmehr scheint, ist auf dem Bild
> http://0x1a.de/static/kaiserstr/P1010237.JPG
> die Kreuzung Königstr. zu sehen, nicht (wie ich zwischendurch glaubte) der
> Schauplatz des Ereignisses. An diesem scheint die Kaiserstr. Vorrang zu

> haben, jedenfalls macht die Straßenbemalung, soweit auf dem Google-Bild zu
> erkennen, diesen Eindruck. Was den Radweg auf P1010237.JPG anbetrifft,

> frage ich mich nebenbei, wie man eigentlich auf diesen auffahren soll.

Anhalten, absteigen, als Fußgänger quer über die Straße schieben, auf
der falschen Seite weiterfahren?

Ralf Bader

unread,
Dec 20, 2006, 4:39:03 PM12/20/06
to
Stephan Gerlach wrote:

> Ralf Bader schrieb:
>> Wie mir dank Google maps nunmehr scheint, ist auf dem Bild
>> http://0x1a.de/static/kaiserstr/P1010237.JPG
>> die Kreuzung Königstr. zu sehen, nicht (wie ich zwischendurch glaubte)
>> der Schauplatz des Ereignisses. An diesem scheint die Kaiserstr. Vorrang
>> zu haben, jedenfalls macht die Straßenbemalung, soweit auf dem
>> Google-Bild zu erkennen, diesen Eindruck. Was den Radweg auf P1010237.JPG
>> anbetrifft, frage ich mich nebenbei, wie man eigentlich auf diesen
>> auffahren soll.
>
> Anhalten, absteigen, als Fußgänger quer über die Straße schieben, auf
> der falschen Seite weiterfahren?

Ich bin Radfahrer und nicht Absteiger.


Ralf

Stefan Zickenrott

unread,
Dec 22, 2006, 4:01:27 PM12/22/06
to

"Walter Janné" <jeh...@weibsvolk.org> schrieb

> Mannmannmann... wie kann man nur auf den Gedanken kommen, solche
> "Radwege" seien befahrbar?

Muß man doch gar nicht, viele Polizisten meinen daß der Radfahrer eben auf
dem Fußweg schieben muß wenn der Radweg nicht benutzbar ist.


Peter Fronteddu

unread,
Dec 23, 2006, 11:41:31 AM12/23/06
to
Chris Huebsch schrieb:

> Florian Janßen (Tue, 19 Dec 2006 12:19:14 +0100):
>> Bei uns kam mal die Polizei mit nem Hänger und haben vor der Schule alle
>> Mofas, Roller & Co aufgeladen an denen was nicht gestimmt hat. Und das
>> ist keine Großstadt.
>
> Ich hoffe es gab eine Dienstaufsichtsbewschwerde wegen unangemessener
> Handlungsweise und Diebstahl?

Feindbilder in Ehren, Grund für Geblubber sollte das aber nicht sein.
Das mit dem Diebstahl würde ich gerne mal erklärt haben. Nein, ich gebe
keinen Hint, das Strafgesetzbuch wirst Du finden.

Und ob das ganze angemessen oder nicht was. würde ich nicht beurteilen
wollen, ohne die Umstände zu kennen und das " was nicht gestimmt hat"
definiert zu haben ;)

Peter

Chris Huebsch

unread,
Dec 23, 2006, 2:00:13 PM12/23/06
to
Peter Fronteddu (Sat, 23 Dec 2006 17:41:31 +0100):

> Feindbilder in Ehren, Grund für Geblubber sollte das aber nicht sein.
> Das mit dem Diebstahl würde ich gerne mal erklärt haben. Nein, ich gebe
> keinen Hint, das Strafgesetzbuch wirst Du finden.

Ich Pflege normalerweise zur Polizei ein relativ entspanntes
Verhaeltnis, sind es doch entfernte Kollegen.

Diebstahl ist jedoch: "1) Wer eine fremde bewegliche Sache einem anderen
in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig
zuzueignen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit
Geldstrafe bestraft."

Dabei ist bei der Zueignung nicht von BGB auszugehen, das zwischen
Eigentum und Besitz unterscheidet. Vielmehr ist Zueignung hier das
Erlangen von physischer Kontrolle ueber die Sache.

Man sollte vielleicht auch noch an die Konsequenzen denken, die durch so
eine Aktion verursacht werden. Nicht nur die Einschuechterung von
ziemlich vielen Kindern, die dort das erste mal gelernt bekommen, wie
ein Staat "hart durchgreift".

Auch die Frage, wie die Kinder dann nach hause kommen sollen und was
wohl die Eltern denken, wenn es nicht zur erwarteten Zeit daheim
erscheint.

Und letztlich der ganze Aerger, wie das gestohlene Fahrrad dem
rechtmaessigen Eigentuemer zurueck gebracht werden kann.

Wegen fehlender Beleuchtung etc. eine solche Aktion zu starten, halte
ich fuer grob unangemessen.

Gruesse

Ralf Bader

unread,
Dec 23, 2006, 3:42:45 PM12/23/06
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Chris Huebsch wrote:

> Peter Fronteddu (Sat, 23 Dec 2006 17:41:31 +0100):
>> Feindbilder in Ehren, Grund für Geblubber sollte das aber nicht sein.
>> Das mit dem Diebstahl würde ich gerne mal erklärt haben. Nein, ich gebe
>> keinen Hint, das Strafgesetzbuch wirst Du finden.
>
> Ich Pflege normalerweise zur Polizei ein relativ entspanntes
> Verhaeltnis, sind es doch entfernte Kollegen.
>
> Diebstahl ist jedoch: "1) Wer eine fremde bewegliche Sache einem anderen
> in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig

^^^^^^^^^^^^


> zuzueignen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit
> Geldstrafe bestraft."
>
> Dabei ist bei der Zueignung nicht von BGB auszugehen, das zwischen
> Eigentum und Besitz unterscheidet. Vielmehr ist Zueignung hier das
> Erlangen von physischer Kontrolle ueber die Sache.

Ich habe das entscheidende Wort mal gekennzeichnet. Ob die Aktion
rechtswidrig war, weiß ich nicht. Aber ganz so einfach, wie Du es Dir
gerade machst, ist das nicht festzustellen.

> Man sollte vielleicht auch noch an die Konsequenzen denken, die durch so
> eine Aktion verursacht werden. Nicht nur die Einschuechterung von
> ziemlich vielen Kindern, die dort das erste mal gelernt bekommen, wie
> ein Staat "hart durchgreift".

Dazu gehen sie doch in die Schule, um etwas zu lernen. Im vorliegenden Fall
sogar fürs Leben (nein, das hat nichts damit zu tun, was ich von diesem
Staat halte).

> Auch die Frage, wie die Kinder dann nach hause kommen sollen und was
> wohl die Eltern denken, wenn es nicht zur erwarteten Zeit daheim
> erscheint.

Ganz so kindlich sind die Kinder ja wohl nicht mehr, wenn sie auf dem Mofa
durch die Gegend fahren. Sie sollten sich also zu helfen wissen. Was machen
sie, wenn das Mofa unterwegs eine Panne hat?

> Und letztlich der ganze Aerger, wie das gestohlene Fahrrad dem
> rechtmaessigen Eigentuemer zurueck gebracht werden kann.
>
> Wegen fehlender Beleuchtung etc. eine solche Aktion zu starten, halte
> ich fuer grob unangemessen.

Ich glaube nicht, daß es sich um fehlende Beleuchtung handelte, sondern um
äußerlich feststellbare Tuningaktivitäten. In Anlehnung an Deine obige
Frage kann man auch fragen, was die Eltern wohl denken, wenn ihr Kind mit
seinem hochgetunten Mofa, das dann ein leicht unkonventionelles
Fahrverhalten zeigt, aus der Kurve fliegt. Oder einen Unfall baut wegen der
für die hohe Geschwindigkeit ungenügenden Bremsen, und dabei wegen der
Manipulation am Fahrzeug auch der Versicherungsschutz weg ist.


Ralf

Peter Fronteddu

unread,
Dec 23, 2006, 8:35:33 PM12/23/06
to
Chris Huebsch schrieb:

> Diebstahl ist jedoch: "1) Wer eine fremde bewegliche Sache einem
> anderen in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Dritten
> rechtswidrig zuzueignen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren
> oder mit Geldstrafe bestraft."
>
> Dabei ist bei der Zueignung nicht von BGB auszugehen, das zwischen
> Eigentum und Besitz unterscheidet. Vielmehr ist Zueignung hier das
> Erlangen von physischer Kontrolle ueber die Sache.

Du sprichst ein großes Wort gelassen aus. Da der Polizist, der die
Mofas/Roller etc. beschlagnahmt hat, die Dinger sicher nicht behalten,
heisst, dem berechtigten Eigentümer das Eigentum sicher nicht entziehen
will, will, sehe ich da keine Zueignung.
Aber eigentlich stolpere ich schon über "rechtswidrig".

> Man sollte vielleicht auch noch an die Konsequenzen denken, die durch
> so eine Aktion verursacht werden. Nicht nur die Einschuechterung von
> ziemlich vielen Kindern, die dort das erste mal gelernt bekommen, wie
> ein Staat "hart durchgreift".

So ist das Leben.

> Auch die Frage, wie die Kinder dann nach hause kommen sollen und was
> wohl die Eltern denken, wenn es nicht zur erwarteten Zeit daheim
> erscheint.

Wer alleine mit dem Mofa oder Roller in die Schule fahren kann, kann
auch Bus fahren und/oder anrufen. Nein, da brauchts kein Handy, in den
mir bekannten Schulen steht im Sekretariat ein Telefon.

> Und letztlich der ganze Aerger, wie das gestohlene Fahrrad dem
> rechtmaessigen Eigentuemer zurueck gebracht werden kann.

Laut dem Posting, auf das Du Dich beziehst:

"..und haben vor der Schule alle Mofas, Roller & Co aufgeladen an denen
was nicht gestimmt hat"

Der Ärger ist selbstgemacht. Warum verdrehst Du die Ursache?

> Wegen fehlender Beleuchtung etc. eine solche Aktion zu starten, halte
> ich fuer grob unangemessen.

Von fehlender Beleuchtung war weit und breit nichts zu lesen. Das "etc"
ist das entscheidende.

Peter

Stefan Zickenrott

unread,
Dec 23, 2006, 10:06:48 PM12/23/06
to

"Chris Huebsch" <chris....@informatik.tu-chemnitz.de> schrieb

> Man sollte vielleicht auch noch an die Konsequenzen denken, die durch so
> eine Aktion verursacht werden. Nicht nur die Einschuechterung von
> ziemlich vielen Kindern, die dort das erste mal gelernt bekommen, wie
> ein Staat "hart durchgreift".
>
> Auch die Frage, wie die Kinder dann nach hause kommen sollen und was
> wohl die Eltern denken, wenn es nicht zur erwarteten Zeit daheim
> erscheint.
>
> Und letztlich der ganze Aerger, wie das gestohlene Fahrrad dem
> rechtmaessigen Eigentuemer zurueck gebracht werden kann.
>
> Wegen fehlender Beleuchtung etc. eine solche Aktion zu starten, halte
> ich fuer grob unangemessen.

Vor einigen Jahren bin ich einmal beauftragt worden in einer Schule die
Fahrräder der Kinder zu prüfen. Die Eltern wurden drei Wochen vorher per
Brief von der Aktion informiert und gebeten ihre Kinder an dem Tag nur mit
verkehrssicheren Fahrrädern zur Schule zu schicken. Das Schreiben wurde
Unterschrieben wieder mitgebracht. Die Quote der beanstandeten Fahrräder lag
bei über 60%. Der absolute Knaller war ein Drittklässler der seit Wochen
jeden Tag bei Dunkelheit (Januar) mit einem Fahrrad ohne Beleuchtung und
ohne Bremsen (beide Seilzüge gerissen, Bremskörper fehlten teilweise) über 5
km Landstraße zur Schule kam. Die Polizei hat diese Fahrrad auf meine
Anregung in den Räumen der Schule einschließen lassen. Die Mutter des
Schülers angerufen daß sie das Rad jederzeit persönlich in der Schule
abholen kann und zum Schulschluss bitte ein Taxi für den Schüler beauftragen
möge.


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Stefan Zickenrott

unread,
Dec 24, 2006, 10:50:52 AM12/24/06
to

"Falk Dübbert" <fa...@zeitgleiter.de> schrieb im Newsbeitrag
news:MPG.1ff881faa...@192.168.0.2...
>Stefan Zickenrott:

> > Das Schreiben wurde
> > Unterschrieben wieder mitgebracht. Die Quote der beanstandeten Fahrräder
> > lag
> > bei über 60%.

> Jetzt bitte mal ein Re-Audit ohne vorherige Ankündigung.

Ohne Ankündigung? dann liegt die Quote so ungefähr bei 75 - 100%
Ich habe jahrelang Fahrradprüfungen abgenomen, dabei kann man auch gleich
mal einen Blick auf die Fahrräder werfen. Eine durchschnittliche Geisterbahn
verursacht weniger Gänshaut.


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