Am Mon, 10 Oct 2022 15:41:09 +0200 schrieb
spamf...@arcor.de (Marc
Stibane):
>Wolfgang Strobl <
ne...@mystrobl.de> wrote:
>> Am Tue, 4 Oct 2022 19:36:07 +0200 schrieb Marc Stibane:
>>> Wolfgang Strobl <
ne...@mystrobl.de> wrote:
>>>> Am Sun, 25 Sep 2022 13:22:40 +0200 schrieb Marc Stibane:
>>>>> Wolfgang Strobl <
ne...@mystrobl.de> wrote:
>
>>>> Nun, mit 10% zugesagter Genauigkeit sollten Pedelecfahrer wohl gut
>>>> leben können, wenn es darum geht, ob die tatsächliche Leistung nur
>>>> halb so gross ist wie die vermutete. Immer unterstellt, dass
>>>> überhaupt Interesse daran besteht, nachdem von weit verbreiteten
>>>> optimistischen Annahmen getriggerte Kaufimpuls zum Kauf geführt hat.
>>> Zum Kauf geführt hat meist keine Theorie, sondern eine Probefahrt mit
>>> anschließendem Grinsen im Gesicht...
>> So sprach der Autoverkäufer.
>
>Ab und zu steht ein Alibi-Pedelec bei einem Autohaus mit dem sie etwas
>Greenwashing betreiben möchten, aber die allermeisten Pedelecs werden
>von Fahrradverkäufern verkauft. Ebenfalls mit Grinsen im Gesicht ;-)
Ja und. _Ich_ halte Fahrradverkäufer nicht für Wohltäter. Allerdings
bedauere ich, dass sie jetzt zunehmend ein schlechteres, aber teureres
Produkt mit der höheren Gewinnspannne verkaufen und sich insofern den
Autoverkäufern annähern.
>
>>> Interesse an einer Leistungsmessung haben sicher die allerwenigsten.
>> Selbstverfreilich. Das könnte ja Illusionen zerstören.
>Ich weiß nicht was Du da dauernd unterstellst.
Ich weiß nicht, was du immer in meine Anmerkungen hineinliest.
>Keiner von den Käufern
>hat Illusionen dass er selber der Grund ist warum das Ding schneller und
>bequemer fährt als ein motorloses Fahrrad. Jeder weiß dass die Kraft aus
>dem Akku kommt.
Das diskutiere bitte mit denen hier, die das ausufernd bestreiten. Die
übrigens auch Käufer sind.
>Im Gegensatz zu Dir weiß von denen aber keiner, dass man für Tempo 45
>die 5fache Leistung braucht wie für 25 (750W statt 150) - aber das ist
>denen auch scheißegal. Die wollen einfach nur schneller den Berg hoch-
>kommen...
Für 25 km/h braucht man nicht unbedingt 150 W. Damit fahre ich 30 km/h.
Von denen, die ein Pedelec kaufen, interessiert sich keiner dafür, wie
viel Watt man für 45 km/h braucht. Wozu sollte er denn auch? Wer 45
km/h fahren will, kauft sich dafür genau so wenig ein Pedelec wie jemand
es tut, der 30 km/h fahren möchte. "Schneller den Berg hochkommen"
halte ich für zweifelhaft, schon weil die wenigsten wissen, wo beim
Fahren die Zeit verloren geht. Die wollen einfach nur ohne Anstrengung
den Berg hochkommen - die überwiegende Mehrzeit jedenfalls. Und ein
großer Teil von denen möchte an der Illusion festhalten, trotzdem "was
für die Gesundheit" zu tun. Deswegen sind entsprechende Zeitungsartikel
(und darauf zugeschnittene Forschungsarbeiten) ja so beliebt. Man kann
damit nichts falsch machen, es stirbt niemand daran (redet man sich
jedenfalls ein) und alle freuen sich ob der positiven Stimmung, die das
verbreitet.
>
>>>> Allerdings war das ein binärer Drehmomentsensor im Stil eines
>>>> Knackfroschs oder wie die fixen 5-Nm-Drehmomentschlüssel, etwa
>>>> TorqueFix BTL-119. Das ist zwar nicht ganz so wertlos wie die
>>>> früheren und wohl immer noch zulässigen Trittfrequenzsensoren, aber
>>>> auch nicht viel mehr wert. Das beim testgefahrenen Pedelec nötige
>>>> Drehmoment war deutlich geringer als das, was ich bei lockerem
>>>> Pedalieren trete.
>>> Du weißt es ja selber, Pedaltrittkraftsensoren sind teuer...
>> Du wirst aber durchaus auch vermuten können, dass ein paar zusätzliche
>> Dehnmessstreifen, die ja nicht ausgerechnet an einem so ungünstigen Ort
>> wie einem Pedal verbaut werden müssen, den Hersteller Bosch vermutlich
>> nur Peanuts kosten dürften. Vor allem, wenn mangels einer gesetztlichen
>> Regelung kein Hahn danach kräht, ob der Wert auf ein, zwei oder fünf
>> Prozent genau ist.
>
>Sage ich ja, moderne Pedelecs haben sowas, mit ausreichender
>Genauigkeit.
Eben das glaube ich ohne Beleg nicht. In Unterlagen von Bosch habe ich
nur blumiges Geschwafel gefunden, das eher dagegen spricht. Ein Modell
nachführend ist gut genug, bzw. ausreichend, für irgend eine nicht
weiter bestimmte Definition von "ausreichend".
Und so lange der gemessene Wert nicht angezeigt wird, spielt es eh keine
Rolle.
>
>
>>>> Dass Pedelec tatsächlich weiterhin keine Leistungsmessung vornehmen
>>>> (können), überrascht mich ein wenig.
>>> Hochwertige können das.
Wofür bisher aber keinerlei Beleg existiert.
>> Was in diesem Kontext keine Rolle spielt, weil es darum geht, ob ein
>> Pedelec dieselbe förderliche Auswirkung auf die Nutzer hat wie ein
>> Fahrrad.
>Du meinst Bewegung fördern, Fett abbauen, etc.pp.
Ich meine damit Erhalt der cardioviskulären Fitness sowie den Aufbau und
Erhalt der dafür notwendigen Muskulatur. Fett, das man zur Fortbewegung
nutzt, braucht man nicht abzubauen.
>Je nun, ein Pedelec welches bewegt wird weil es Spaß macht hat
>sicherlich mehr Auswirkung als ein Fahrrad was im Keller bleibt.
Das ist eine suggestive, aber dennoch falsche Dichotomie, wie du
sicherlich genau so gut weißt wie ich. Insofern brauchen wir das nicht
weiter zu vertiefen.
>
>>> Beim S-Pedelec ist das quasi Pflicht, da der Motor ja immer nur max.
>>> das Vierfache des Fahrers zugeben darf.
>> Man fragt sich insofern erst recht, was von den entsprechenden Angaben
>> bei Pedelec zu halten ist. Muß man argwöhnen, dass dort, wo 200%
>> daraufsteht, vielleicht auch 500% drin ist?
>
>Kann man ja einstellen, wieviel Schubhilfe man haben will...
Kann man. Aber wie gesagt, muß man argwöhnen, dass dort, wo 200%
eingestellt wird, vielleicht auch 500% drin sind? Auch wenn _nicht_
eBoost dransteht?
>
>
>>>> Damit erübrigt sich jede weitere Diskussion darüber, ob überhaupt
>>>> eine "anteilige" und "progressiv abgeregelte" Tretunterstützung
>>>> stattfindet, bei der "anteilig" etwas anderes ist als "irgend ein
>>>> Wert", zwischen einer Minimalleistung und einer nicht festgelegten
>>>> Maximalleistung.
>>> Mein Flyer i:sy ist Baujahr 2010. Das kann halt die Ausgangsleistung
>>> in drei Stufen variieren, einstellbar am Lenker-Bedienelement. Und
>>> hat wohl auch nur einen Knackfrosch-Sensor.
>>> Moderne Bosch-Pedelecs sollten da mehr bieten.
>> Halten wir fest: du weißt auch nicht, was in der Black Box drinsteckt.
>
>Beim i:sy? Baujahr 2010, Design des Panasonic-Motors wahrscheinlich noch
>älter. 26V (7S) Akku, unverdongelt.
>Alte Technik, sowas baut keiner mehr.
Wie gesagt, du weißt auch nicht, was in der Black Box drinsteckt. Aber
du weißt genau so wie ich, dass 400% daraufsteht, wenn man das Geld
dafür ausgibt - oder 500% drinstecken kann, wenn man billiger kauft und
es nicht so genau wissen will.
Übel an der ganzen Geschichte ist, dass es bessere Lösungen hätte geben
können, die sowohl diejenigen besser bedient hätten, die sich
ausschließlich motorisiert, aber _schwach_ motorisiert fortbewegen
wollen, als auch diejenigen, denen es um ihre Fitness geht, aber dann
_auch_ um schnelleres Vorankommen als mit eigener Kraft möglich. Pedelec
sind gewissermaßen die pessimale Lösung, die mit einem Design beide
Ziele verfehlt.