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Rennrad ungeeignet fuer den Alltag?

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Lukas Sieber

unread,
Sep 20, 2004, 1:57:35 PM9/20/04
to
Nachdem mein Uralt-Stadtrad Rahmenbruch erlitten hat, brauche ich ein neues
Rad für täglich sportlich-flott gefahrene 10 km zur Arbeit bei jedem
Wetter - ca. 5000 km/Jahr, teils Stadtverkehr, teils (manchmal ruppiger)
Asphalt auf Nebenstrecken. Dazu im Jahr vielleicht noch knapp 500 km
Ausflüge mit leichtem Gepäck auf Asphalt und guten Feld-/Waldwegen (maximal
Mittelgebirge) und 500 km Einkäufe und Besorgungen in der Stadt. Für den
Nachwuchs steht der Kauf eines Kinderanhängers bevor, der muß hin und wieder
gezogen werden. Beim alten Rad gab's immer viel zu reparieren, da sollte das
neue deutlich wartungsfreundlicher sein, auch wenn ich es kräftig rannehme.
Bin selbst 188 cm groß und 80 kg schwer, und fahre, wie gesagt, ziemlich
flott, solange es der Verkehr erlaubt. Budget für's neue Rad ist 1500 EUR.

Vor einigen Jahren konnte ich ein halbes Jahr lang leihweise ein Rennrad
fahren, nach kurzer Eingewöhnungszeit war ich ausgesprochen glücklich damit
(windschnittiger, leichter, flotter, verschiedene Handpositionen am
Lenker...). Kurz gesagt: Wenn ich schon ein neues Rad brauche, soll's
endlich ein Rennrad sein. Da ich bei jedem Wetter fahre, muß das Fahren Spaß
machen, und Spaß macht's, wenn es flott vorangeht.

Das halbe Dutzend aufgesuchter Fahrradhändler hat vom Rennrad ziemlich
unisono abgeraten und für meine Alltagszwecke auf die im Laden stets
zahlreich vertretenen Trekkingräder verwiesen.

Ein kritisches Thema war dabei neben angeblich unvermeidbaren Rücken- und
Nackenschmerzen immer wieder die beim Rennrad nicht vorhandene
Alltagsausstattung:

- Gute Beleuchtung ist für mich unverzichtbar (häufig Nachtfahrten, Winter),
Akkuleuchten (wie früher beim Leihrennrad) will ich wegen des
Lade-/Batteriewechselaufwands nicht mehr (Dynamolicht ginge angeblich nicht,
denn "Dynamo macht Rennradreifen kaputt")

- Schutzbleche müssen (leider) wohl sein, wenn ich bei Schmuddelwetter nicht
verdreckt in der Arbeit ankommen will ("kein Platz am Rennrad")

- Ist ein Kettenschutz nötig, wenn ja welcher? Wenn es nur darum geht, daß
das Hosenbein nicht in die Kette flattert, kann man sich wohl mit einem
Klettband behelfen. Oder dient ein Kettenschutz auch zu verhindern, daß die
Kettenblätter Dreck ins Hosenbein schleudern? (Hab' da keine Erfahrung,
bisher bei schlechtem Wetter nur Räder mit Kettenschutz gefahren) ("kein
Platz, Kettenblätter zu groß")

- Ständer ist wohl wegen des Kinderanhängers erforderlich (teils "kein
Problem", teils "kein Platz")

- Gepäckträger brauch' ich zwar nicht täglich, für die Arbeit reicht ein
kleiner Rucksack. Für Ausflüge und Einkäufe wär's aber schon praktisch
("gibt keine Ösen dafür")

- Federung ("gibt's nicht beim Rennrad") gehöre zum Alltagsrad heutzutage
einfach dazu, hieß es. Ich selbst finde allerdings, daß Komfort für mich
bedeutet, daß ich das Rad auch bei Gegenwind flott fahren kann und nach dem
Ampelstop wieder rasch vom Fleck komme. Stelle mir vor, daß eine Federung da
eher kontraproduktiv ist, weil sie zu viel der eingesetzten Kraft wieder
wegfedert.

- Die schmalen profillosen Reifen seien ungeeignet für Nässe/Schnee.

Die Frage ist also, ob diese Punkte tatsächlich ein Rennrad ausschließen.
Gibt es alltagstauglich ausgestattete Rennräder? Oder ist ein entsprechender
Umbau doch machbar? Oder ist es doch richtig, daß ein Rennrad für meine
Bedürfnisse nicht ideal ist?

Lukas

Armin Klumpp

unread,
Sep 20, 2004, 2:28:22 PM9/20/04
to
Lukas Sieber wrote:

[Rennrad ist alltagsuntauglich]

Ich denke, es geht doch, aller gegenteiliger Händleraussagen zum Trotz,
wahrscheinlich haben sie etwas in der Art gerade nicht im Laden zum
Verkauf stehen:

<http://www.roseversand.de/rose_main.cfm?KAT_ID=1763&PRD_ID=17948&spr_id=1&MID=0&CID=178>

Da wäre im Budget auch noch Platz für den Kleinkram wie Schutzbleche,
Beleuchtung (Nabendynamo?) und Gepäckträger. Damit ist es dann
alltagstauglich.

Gruß

Armin

Guenther Schwarz

unread,
Sep 20, 2004, 2:32:44 PM9/20/04
to
Es schrieb Lukas Sieber:

> Die Frage ist also, ob diese Punkte tatsächlich ein Rennrad ausschließen.

Es kommt darauf an :-)

> Gibt es alltagstauglich ausgestattete Rennräder? Oder ist ein entsprechender
> Umbau doch machbar? Oder ist es doch richtig, daß ein Rennrad für meine
> Bedürfnisse nicht ideal ist?

Suche mal nach Cyclocross, Surley Cross Check oder Audax bikes. Ein Rad
mit sportlicher Geometrie und vernünftig leichtem Rahmen muß nicht immer
so aussehen wie die Standardware, die als Rennrad im Laden rumsteht.

Günther

Anton Ertl

unread,
Sep 20, 2004, 2:16:46 PM9/20/04
to
"Lukas Sieber" <lukas....@arcor.de> writes:
>Ein kritisches Thema war dabei neben angeblich unvermeidbaren Rücken- und
>Nackenschmerzen

Ich bin da anfaellig, aber solche Probleme bekomme ich nicht (6km/Tag
normalerweise, manchmal auch bis zu 50km/Tag am Upright, meist in
Untenlenkerposition).

>- Gute Beleuchtung ist für mich unverzichtbar (häufig Nachtfahrten, Winter),
>Akkuleuchten (wie früher beim Leihrennrad) will ich wegen des
>Lade-/Batteriewechselaufwands nicht mehr (Dynamolicht ginge angeblich nicht,
>denn "Dynamo macht Rennradreifen kaputt")

Ein Seitenlaeufer hat mir tatsaechlich einen Reifen ruiniert, aber
fuer Deinen Zweck wuerde ich sowieso einen Nabendynamo empfehlen (SON,
wenn Du ihn Dir leisten kannst). Und der macht bestimmt keinen Reifen
kaputt.

>- Schutzbleche müssen (leider) wohl sein, wenn ich bei Schmuddelwetter nicht
>verdreckt in der Arbeit ankommen will ("kein Platz am Rennrad")

Ja, das ist bei heutigen Rahmen offenbar wahr. Eventuell nimmst Du
etwas aelteres, oder einen Crossrad-Rahmen. Bei mir ist es AFAIK
letztendlich ein Treckingrad-Rahmen geworden (Gerald weiss das
genauer, IIRC ist es ein FORT TR.7005), aber mit Rennlenker und
dazugehoerigem Vorbau.

>- Ist ein Kettenschutz nötig, wenn ja welcher?

Zumindest ein Ring ist sehr hilfreich, wenn Du Schuhe mit
Schnuerriehmen faehrst. Letztes Jahr bin ich einige Monate mit einem
Rad ohne Schutzring gefahren, dabei sind die Riehmen vom Kettenblatt
oder der Kette zerfetzt worden.

> Wenn es nur darum geht, daß
>das Hosenbein nicht in die Kette flattert, kann man sich wohl mit einem
>Klettband behelfen.

Ja. Oder einfach die Hose hinaufstricken.

> Oder dient ein Kettenschutz auch zu verhindern, daß die
>Kettenblätter Dreck ins Hosenbein schleudern?

Eher nicht.

>- Ständer ist wohl wegen des Kinderanhängers erforderlich (teils "kein
>Problem", teils "kein Platz")

Hinterbaustaender sollte kein Problem sein.

>- Gepäckträger brauch' ich zwar nicht täglich, für die Arbeit reicht ein
>kleiner Rucksack. Für Ausflüge und Einkäufe wär's aber schon praktisch
>("gibt keine Ösen dafür")

Siehe Schutzbleche.

>- Federung ("gibt's nicht beim Rennrad") gehöre zum Alltagsrad heutzutage
>einfach dazu, hieß es. Ich selbst finde allerdings, daß Komfort für mich
>bedeutet, daß ich das Rad auch bei Gegenwind flott fahren kann und nach dem
>Ampelstop wieder rasch vom Fleck komme. Stelle mir vor, daß eine Federung da
>eher kontraproduktiv ist, weil sie zu viel der eingesetzten Kraft wieder
>wegfedert.

Jedenfalls kann ich im Alltag gut und flott ohne Federung fahren.

>- Die schmalen profillosen Reifen seien ungeeignet für Nässe/Schnee.

Schwachsinn, vor allem bezueglich Naesse. Bei weichem Untergrund
(tiefer Schnee, tiefer Schotter) sinken schmaelere Reifen schon tiefer
ein und sind dann moeglicherweise unfahrbar. Aber ich hatte letzten
Winter viel Spass mit meinen 28mm-Slicks auf Schnee, Matsch, und Eis
(das war dann aber nicht mehr so flott:-).

Eventuell willst Du fuer den Winter Spikereifen aufziehen, da sind
aber AFAIK 37mm das schmalste, und das muss in den Rahmen und die
Kotfluegel passen.

>Die Frage ist also, ob diese Punkte tatsächlich ein Rennrad ausschließen.
>Gibt es alltagstauglich ausgestattete Rennräder? Oder ist ein entsprechender
>Umbau doch machbar?

Gebrauchtes Sportrad kaufen und eventuell veredeln (lassen)?

Alternativ, sich sowas selbst zusammenstellen und zusammenbauen
(lassen); das kommt aber wohl deutlich teurer (auch teurer als ein
normales Neurad in der gleichen Ausstattung), vor allem das "lassen".

Aber vielleicht sind wir nicht die einzigen, die sowas wollen, und es
gibt schon (wieder) Anbieter fuer solche Raeder.

- anton
--
M. Anton Ertl Some things have to be seen to be believed
an...@mips.complang.tuwien.ac.at Most things have to be believed to be seen
http://www.complang.tuwien.ac.at/anton/home.html

Helmut Springer

unread,
Sep 20, 2004, 2:45:44 PM9/20/04
to
Lukas Sieber <lukas....@arcor.de> wrote:
> Das halbe Dutzend aufgesuchter Fahrradhändler hat vom Rennrad
> ziemlich unisono abgeraten und für meine Alltagszwecke auf die im
> Laden stets zahlreich vertretenen Trekkingräder verwiesen.

Hmm...bzgl. des typischen Rennrades gebe ich ihnen Recht, aber was
heute idR unter "Trekkingrad" laeuft, duerfte nicht Deine Wahl
sein...


> Ein kritisches Thema war dabei neben angeblich unvermeidbaren
> Rücken- und Nackenschmerzen

Das ist mE eher Bloedsinn...


> immer wieder die beim Rennrad nicht vorhandene Alltagsausstattung:

...das eher nicht.


> - Gute Beleuchtung ist für mich unverzichtbar (häufig

Kein Problem: Nabendynamo, sowieso erste Wahl fuer
Allwetter-Vielfahrer.


> - Schutzbleche müssen (leider) wohl sein, wenn ich bei
> Schmuddelwetter nicht verdreckt in der Arbeit ankommen will
> ("kein Platz am Rennrad")

Schwierig an vielen modernen Rennraedern: wenig Platz und keine
Oesen. Es gibt zwar sowas wie die SKS-Raceblades, die Schutzwirkung
ist aber mit normalen, langen Schutzblechen (am besten vorne
elastisch verlaengert) nicht zu vergleichen.


> - Ist ein Kettenschutz nötig, wenn ja welcher? Wenn es nur darum

ME eher nein. Im Zweifel wuerde ich das Hosenbein durch Klett o.ae.
schuetzen.

> - Ständer ist wohl wegen des Kinderanhängers erforderlich (teils
> "kein Problem", teils "kein Platz")

Kommt auf Kupplung und Form der Ausfallenende an. Sollte idR gehen.


> - Gepäckträger brauch' ich zwar nicht täglich, für die Arbeit
> reicht ein kleiner Rucksack. Für Ausflüge und Einkäufe wär's
> aber schon praktisch ("gibt keine Ösen dafür")

Keine Oesen, es bleiben Bastelloesungen mit Schellen, uU Montage an
Bremsbolzen und Ausfallenenden moeglich. Allerdings haben
Rennraeder idR heute sehr kurze Kettenstreben, fuer Leute mit
grossen Fuessen wird's eng...


> - Federung ("gibt's nicht beim Rennrad") gehöre zum Alltagsrad
> heutzutage einfach dazu, hieß es.

Bloedsinn, IMO. Im Strassenalltag æuch am besten durch breitere
Reifen mit weniger druck realisierbar (in viele neue Rennraeder
passt allerdings nur 28x622 oder weniger).


> - Die schmalen profillosen Reifen seien ungeeignet für
> Nässe/Schnee.

Bei Naesse Bloedsinn (Aquaplaning ist fuer Fahrraeder kein Thema),
im Schnee wird's mit breiten Profilreifen zumindest wesentlich
einfacher (hier fahren Radsportler im Winter Cross oder einfach so
mit duennen Reifen, schneller als ich mit Profil, aber die fahren
auch wirklich gut).


> Die Frage ist also, ob diese Punkte tatsächlich ein Rennrad
> ausschließen.

Zumindest was heute als typisches Rennrad verkauft wird, ist mE zu
extrem ausgelegt, teilweise auf Grund aktueller Modeerscheinungen.


> Gibt es alltagstauglich ausgestattete Rennräder?

Jain 8)

Das laueft mE unter "klasssisches Reiserad" oder "Randonneur", gibt
es auch in recht sportlicher Geometrie: einem Rennrad sehr
aehnlicher Rahmen, aber mehr Platz fuer breitere Reifen, Oesen fuer
Anbauteile, laengere Kettenstreben, hinten uU 135mm Klemmbreite
(stabileres Laufrad).

Ist nicht viel schwerer als ein Rennrad (je nach Anbauteilen), idR
etwas weniger agile Lenkgeometrie. Bin ich jahrelang mit aehnlichem
Einsatzprofil wie Du gefahren, bis ich mir als Spassgeraet ein
(gebrauchtes) Rennrad zusaetzlich gekauft habe. Das Rennrad ist
noch leichter und agiler, aber der Tourer macht auch solo Spass...

--
MfG/Best regards
helmut springer

Elke Bock

unread,
Sep 20, 2004, 3:05:10 PM9/20/04
to
"Lukas Sieber" <lukas....@arcor.de> schrieb:

>Vor einigen Jahren konnte ich ein halbes Jahr lang leihweise ein Rennrad
>fahren, nach kurzer Eingewöhnungszeit war ich ausgesprochen glücklich damit
>(windschnittiger, leichter, flotter, verschiedene Handpositionen am
>Lenker...). Kurz gesagt: Wenn ich schon ein neues Rad brauche, soll's
>endlich ein Rennrad sein. Da ich bei jedem Wetter fahre, muß das Fahren Spaß
>machen, und Spaß macht's, wenn es flott vorangeht.

Dann hast du ja bereits eine Menge Erfahrung mit der
Alltagsnutzung eines Rennrades, oder nicht?

>Das halbe Dutzend aufgesuchter Fahrradhändler hat vom Rennrad ziemlich
>unisono abgeraten und für meine Alltagszwecke auf die im Laden stets
>zahlreich vertretenen Trekkingräder verwiesen.

Die kommen wohl dem Optimum von "Ein Fahrrad für alle
Anwendungen" für die meisten Leute näher als die
"Spezialisten" wie Rennräder, Cityräder oder Mountainbikes.

>Ein kritisches Thema war dabei neben angeblich unvermeidbaren Rücken- und
>Nackenschmerzen immer wieder die beim Rennrad nicht vorhandene
>Alltagsausstattung:
>
>- Gute Beleuchtung ist für mich unverzichtbar (häufig Nachtfahrten, Winter),
>Akkuleuchten (wie früher beim Leihrennrad) will ich wegen des
>Lade-/Batteriewechselaufwands nicht mehr (Dynamolicht ginge angeblich nicht,
>denn "Dynamo macht Rennradreifen kaputt")

Oh. Ein halbes Dutzend Fahrradhändler, die noch nichts von
der furchtbar neuen Erfindung Nabendynamo gehört haben?
Irgendwas machst du fslach bei der Auswahl der Läden. :-o

>- Schutzbleche müssen (leider) wohl sein, wenn ich bei Schmuddelwetter nicht
>verdreckt in der Arbeit ankommen will ("kein Platz am Rennrad")

Es gibt Steckschutzbleche (mit IMO eingeschränkter
Funktionalität), welche du bei gutem Wetter fix abnehmen
kannst. Und es gibt Schutzbleche für Rennräder zum fest
anbauen, die auch soweit um den Reifen herumgehen, daß sie
wirklich den Dreck abhalten.

>- Ist ein Kettenschutz nötig, wenn ja welcher?

Ein Kettenschutz soll die Kette vor Dreck schützen, damit
sie nicht so schnell verschleißt. :-)

>Wenn es nur darum geht, daß
>das Hosenbein nicht in die Kette flattert, kann man sich wohl mit einem
>Klettband behelfen. Oder dient ein Kettenschutz auch zu verhindern, daß die
>Kettenblätter Dreck ins Hosenbein schleudern? (Hab' da keine Erfahrung,
>bisher bei schlechtem Wetter nur Räder mit Kettenschutz gefahren)

Beine oder Hosen kann man sich IMO am einfachsten dreckig
machen, indem man im Stand das Rad schief hält, und die
Kette damit an Bein/Hose lehnt. ;-)

>("kein Platz, Kettenblätter zu groß")

Auch einen Kettenschutz für große Blätter soll erhältlich,
allerdings nicht ganz billig sein.

>- Ständer ist wohl wegen des Kinderanhängers erforderlich (teils "kein
>Problem", teils "kein Platz")

Der Anhänger an sich ist möglicherweise ein Problem?

>- Gepäckträger brauch' ich zwar nicht täglich, für die Arbeit reicht ein
>kleiner Rucksack. Für Ausflüge und Einkäufe wär's aber schon praktisch
>("gibt keine Ösen dafür")

Selbstverständlich gibt es auch Gebäckträger für
Rennräder...

>- Federung ("gibt's nicht beim Rennrad") gehöre zum Alltagsrad heutzutage
>einfach dazu, hieß es.

Oder anders gesagt, sie haben keine Lust, etwas anderes zu
verkaufen, als im Laden schon rumsteht.

>Ich selbst finde allerdings, daß Komfort für mich
>bedeutet, daß ich das Rad auch bei Gegenwind flott fahren kann und nach dem
>Ampelstop wieder rasch vom Fleck komme. Stelle mir vor, daß eine Federung da
>eher kontraproduktiv ist, weil sie zu viel der eingesetzten Kraft wieder
>wegfedert.

Darüber läßt sich anscheinend prima streiten (na, jedenfalls
kann ich mich an einige Threads dazu erinnern). Aber eines
ist fakt: Wenn du bisher keine Federung vermißt hast, dann
brauchst du auch keine. Für das beschriebene Einsatzgebiet
sowieso nicht.

>- Die schmalen profillosen Reifen seien ungeeignet für Nässe/Schnee.

Nässe ist Quark, und bei Schnee kommt es darauf an, wieviel
in welcher Form da herumliegt. Wenn man auf den Asphalt
durchdrückt, oder der Schnee gut festgefahren ist, dann geht
es gar nicht mal schlecht. Ist halt ein bißchen glatt, aber
auch nicht glatter als mit "normalen" Reifen, ein schmaler
Reifen drückt sich durch eine etwas dickere Schneedecke bis
zum Asphalt durch als ein breiter. Aber wenn du noch ein
wenig mitliest, dann willst du sowieso lieber Spikesreifen
haben, von deren Existenz deine Fahrradhändler vermutlich
ebensowenig ahnen wie von Nabendynamos. ;-)

>Die Frage ist also, ob diese Punkte tatsächlich ein Rennrad ausschließen.

Nein.

>Gibt es alltagstauglich ausgestattete Rennräder? Oder ist ein entsprechender
>Umbau doch machbar?

Es ist machbar. Aber was dabei herauskommt, ist kein Rennrad
mehr.

>Oder ist es doch richtig, daß ein Rennrad für meine
>Bedürfnisse nicht ideal ist?

Ich tät dir raten, die Anschaffung von 2 Fahrrädern in
Erwägung zu ziehen. ;-)


mfg, elke
--
Radwege bauen heißt Fallen stellen.

H. Birthler

unread,
Sep 20, 2004, 3:18:29 PM9/20/04
to
Lukas Sieber schrieb:

> Kurz gesagt: Wenn ich schon ein neues Rad brauche, soll's
> endlich ein Rennrad sein. Da ich bei jedem Wetter fahre, muß das Fahren Spaß
> machen, und Spaß macht's, wenn es flott vorangeht.

Find ich konsequent. Und ist eine gute Idee.

> Das halbe Dutzend aufgesuchter Fahrradhändler hat vom Rennrad ziemlich
> unisono abgeraten und für meine Alltagszwecke auf die im Laden stets
> zahlreich vertretenen Trekkingräder verwiesen.

Wat de Buer nich' kennt, dat....

> Ein kritisches Thema war ....die beim Rennrad nicht vorhandene


> Alltagsausstattung:
>
> - Gute Beleuchtung ist für mich unverzichtbar (häufig Nachtfahrten, Winter),
> Akkuleuchten (wie früher beim Leihrennrad) will ich wegen des
> Lade-/Batteriewechselaufwands nicht mehr (Dynamolicht ginge angeblich nicht,
> denn "Dynamo macht Rennradreifen kaputt")

Ich fahre ebenfalls ca. 5Mm/a, und bin jahrelang mit dem
Friwo-Akkusystem gefahren: Bleigel-Akku an normaler Front/Heckleuchte.
Ein Ladegerät in der Fa., eines zu Hause. Ca. 1,5 h Licht, obwohl ich
nur max. 45min/Weg brauche. Das System gibt es zwar nicht mehr, aber
Alternativen finden sich immer, z. B. SON- oder Shimano Nabendynamo (von
vielen z.B. bei Randonneurs/Langstrecken-Touren wie Paris-Brest-Paris
verwendet, da dort Licht vorgeschrieben ist).

> - Schutzbleche müssen (leider) wohl sein, wenn ich bei Schmuddelwetter nicht
> verdreckt in der Arbeit ankommen will ("kein Platz am Rennrad")

Und, da lässt sich doch was montieren? Siehe unten: Gepäckträger und
nächsten Absatz.

> - Ist ein Kettenschutz nötig, wenn ja welcher? Wenn es nur darum geht, daß
> das Hosenbein nicht in die Kette flattert, kann man sich wohl mit einem
> Klettband behelfen. Oder dient ein Kettenschutz auch zu verhindern, daß die
> Kettenblätter Dreck ins Hosenbein schleudern? (Hab' da keine Erfahrung,
> bisher bei schlechtem Wetter nur Räder mit Kettenschutz gefahren) ("kein
> Platz, Kettenblätter zu groß")

Wenn du die Hosenbeine mit Klettband fixieren kannst, reicht das. Sonst
besteht wenig Verschmutzungsgefahr für die Hosen.

Unter der Nässe/ dem Dreck im Winter leidet vor allem die Kette,
insbesondere der Dreck vom Vorderrad spritzt auf das Kettenblatt, ebenso
sabbert es dann massiv zwischen Hinterrad und Kettenstrebe auf die
Kette. In diesem Fall spielen Schutzbleche ihre Vorteile aus. Auch da
lässt sich selbst was Minimalistisches, Effektives bauen.

BTW: Im Laufe der Jahre habe ich selbst von Alltagskleidung, über "nur
Radhemd" zu "kompletter Fahrradkleidung" gewechselt. Grund: Ich ziehe
mich in der Fa. jetzt um (ohne Duschen, für mich nach 13 km nicht
nötig). Man hat sofort trockene Kleidung, und die Radkleidung ist für
das Radeln einfach praktischer und viel angenehmer zu tragen. Und gerade
dann kann das Rad (und auch der Regenschutz) minimalistisch ausfallen.

> - Ständer ist wohl wegen des Kinderanhängers erforderlich (teils "kein
> Problem", teils "kein Platz")

Es gibt Ständer (z.B. von Pletscher) die sich ohne Probleme an den
Hinterbau anschrauben lassen. Da passt dann sogar noch der Anhänger dran.

> - Gepäckträger brauch' ich zwar nicht täglich, für die Arbeit reicht ein
> kleiner Rucksack. Für Ausflüge und Einkäufe wär's aber schon praktisch
> ("gibt keine Ösen dafür")

Keine Ösen? Schellen, völlig unproblematisch. Habe ein Rad mit
Gepäckträger, der mit Schellen an der Vorderradgabel befestigt ist. Auch
da hatte ich schon die vollen Ortliebs dran.
BTW: Wenn du den Gepäckträger mit einer Abdeckung unterfütterst (ggf.
auch vor das Sattelrohr, z. B. mit Isomatte) dann spart das dir ein
Schutzblech hinten.

> - Federung ("gibt's nicht beim Rennrad") gehöre zum Alltagsrad heutzutage
> einfach dazu, hieß es.

Absoluter Quatsch. Federung = Gewicht+Wartung+Verschleiß. Wofür?
Einzig an (m)einem Liegerad finde ich Federung ggf. von Vorteil. Am
Alltagsrad eher nachteilig.

> Ich selbst finde allerdings, daß Komfort für mich
> bedeutet, daß ich das Rad auch bei Gegenwind flott fahren kann und nach dem
> Ampelstop wieder rasch vom Fleck komme.

Richtig. Komfort heißt für manche eben nur, dass der Ar... keine Stöße
mehr abbekommt. Komfort ist aber auch, wenn man mit weniger Anstrengung
und zusätzlich schneller vorankommt. Wer sich das sowieso nicht
vorstellen kann, der muss eben was Schweres fahren ;-)

> - Die schmalen profillosen Reifen seien ungeeignet für Nässe/Schnee.

Bei Nässe ist das Quatsch, da kommt es weder auf die Breite noch auf's
Profil an, sondern nur auf die Gummimischung.

Einzig Schnee ist mit Reifen unterhalb 37mm Breite in den Fällen eine
Qual, wenn eine durchgängige ca. 10-cm-und-mehr-Lage, oder eine
festgefahrene, rel. weiche Schneedecke existiert (ich spreche da aus
Erfahrung, ich habe da mehrere 100km im Laufe der letzten 12 Jahre
angesammelt). Die schmalen Reifen kommen dann nur teilweise zur festen
Oberfläche durch, und das heißt, die Räder brechen irgenwo hin aus, dass
man einen wahren Eiertanz auf dem Rad durchführt. Da helfen Duldsamkeit
und tierische Anstrengung oder breite Reifen. Für die paar Tage im Jahr
ist für mich dann eben das Oma-Damen-Rad mit 47mm die Wahl.

Und noch zu beachten (aus meiner Sicht): Bei Reifen ab 28mm Breite und
schmaler, sollte man nicht ganz so schlampig mit dem Luftdruck umgehen,
es sollten immer mehr als 6 bar sein. Ich selbst habe mir dadurch einige
(wenige) Platten gefangen, weil ich mit 5bar und 28mm Reifen über
schotterige Wege gefahren bin, und so die Flanken des Reifens verletzt
habe. Ab 32mm und mehr ist das nahezu kein Problem mehr. Und bei
entsprechend glatten Wegen sowieso nicht. Und mit entsprechender
Sorgfalt schon gar nicht.

> Die Frage ist also, ob diese Punkte tatsächlich ein Rennrad ausschließen.

Ein Rennrad ist absolut geeignet. IMO, wenn man mit dem Purismus leben
kann, sogar eine sehr flotte Wahl.

> Gibt es alltagstauglich ausgestattete Rennräder? Oder ist ein entsprechender
> Umbau doch machbar? Oder ist es doch richtig, daß ein Rennrad für meine
> Bedürfnisse nicht ideal ist?

Der Umbau ist sicherlich machbar.
Nur falls du dabei auf zu viele Probleme stößt: auch der umgekehrte Weg
ist machbar (abspecken). Hinsichtlich der Reifenwahl (dem Platz in
Gabel/Rahmen) evtl. ein Vorteil. Und auch ungefederte MTB fallen dann
ggf. in das Raster.

Heinz

Wolfgang Strobl

unread,
Sep 20, 2004, 4:11:26 PM9/20/04
to
"Lukas Sieber" <lukas....@arcor.de>:

>Nachdem mein Uralt-Stadtrad Rahmenbruch erlitten hat, brauche ich ein neues
>Rad für täglich sportlich-flott gefahrene 10 km zur Arbeit bei jedem
>Wetter - ca. 5000 km/Jahr, teils Stadtverkehr, teils (manchmal ruppiger)
>Asphalt auf Nebenstrecken. Dazu im Jahr vielleicht noch knapp 500 km
>Ausflüge mit leichtem Gepäck auf Asphalt und guten Feld-/Waldwegen (maximal
>Mittelgebirge) und 500 km Einkäufe und Besorgungen in der Stadt. Für den
>Nachwuchs steht der Kauf eines Kinderanhängers bevor, der muß hin und wieder
>gezogen werden. Beim alten Rad gab's immer viel zu reparieren, da sollte das
>neue deutlich wartungsfreundlicher sein, auch wenn ich es kräftig rannehme.
>Bin selbst 188 cm groß und 80 kg schwer, und fahre, wie gesagt, ziemlich
>flott, solange es der Verkehr erlaubt. Budget für's neue Rad ist 1500 EUR.

>Vor einigen Jahren konnte ich ein halbes Jahr lang leihweise ein Rennrad
>fahren, nach kurzer Eingewöhnungszeit war ich ausgesprochen glücklich damit
>(windschnittiger, leichter, flotter, verschiedene Handpositionen am
>Lenker...). Kurz gesagt: Wenn ich schon ein neues Rad brauche, soll's
>endlich ein Rennrad sein. Da ich bei jedem Wetter fahre, muß das Fahren Spaß
>machen, und Spaß macht's, wenn es flott vorangeht.
>
>Das halbe Dutzend aufgesuchter Fahrradhändler hat vom Rennrad ziemlich
>unisono abgeraten und für meine Alltagszwecke auf die im Laden stets
>zahlreich vertretenen Trekkingräder verwiesen.

Dieser Empfehlung würde ich mich grundsätzlich anschließen, aber nicht
aus dem nachfolgend angesprochenen Grund, der ist IMO grober Unfug.


>Ein kritisches Thema war dabei neben angeblich unvermeidbaren Rücken- und
>Nackenschmerzen

Wie gesagt, das ist Blödsinn. Wenn man genügend fährt, um die benötigte
Muskulatur zu haben oder aufzubauen, bekommt man auf dem Rennrad genau
so wenig Rücken- oder sonstige Schmerzen wie bei jedem anderen Rad. Im
Gegenteil: das geringe Gewicht und die günstige Verteilung des Gewichts
auf drei Punkte (Hände, Füße, Sattel) beim Rennrad ist günstiger, als
wenn man ein schwereres Rad mit ungünstigeren Angriffspunkten
herumwuchten muß.

>immer wieder die beim Rennrad nicht vorhandene
>Alltagsausstattung:

Dies hingegen trifft zu.

>
>- Gute Beleuchtung ist für mich unverzichtbar (häufig Nachtfahrten, Winter),
>Akkuleuchten (wie früher beim Leihrennrad) will ich wegen des
>Lade-/Batteriewechselaufwands nicht mehr (Dynamolicht ginge angeblich nicht,
>denn "Dynamo macht Rennradreifen kaputt")

Ein SON wäre eine Option, allerdings macht eine Verkabelung an einem
Rennrad keine reine Freude. Ich würde ggfs. 3W vorne und
Diodenbatterierücklicht nehmen. Rote LED sind recht effizient, zwei
Primärzellen halten da eine ganze Saison.

>
>- Schutzbleche müssen (leider) wohl sein, wenn ich bei Schmuddelwetter nicht
>verdreckt in der Arbeit ankommen will ("kein Platz am Rennrad")

Wohl eher "niemand, der sich die Mühe macht, die richtigen Komponenten
zu suchen uind zu kombinieren", verbunden mit einem zunehmenden Mangel
an passenden Komponenten (Rahmen mit Ösen, passende Schutzbleche, ...).
Von Steckschutzblechen rate ich ab, die taugen nichts.

>
>- Ist ein Kettenschutz nötig, wenn ja welcher? Wenn es nur darum geht, daß
>das Hosenbein nicht in die Kette flattert, kann man sich wohl mit einem
>Klettband behelfen.

Ja. Oder für längere Fahrten enge oder kurze Hosen verwenden.


>Oder dient ein Kettenschutz auch zu verhindern, daß die
>Kettenblätter Dreck ins Hosenbein schleudern? (Hab' da keine Erfahrung,
>bisher bei schlechtem Wetter nur Räder mit Kettenschutz gefahren) ("kein
>Platz, Kettenblätter zu groß")

Ein richtiger Kettenschutz dient vor allem dazu, die Kette zu schützen.
Allerdings gibt es diese praktisch nur an echten Hollandrädern. ein alte
1/2-Zoll-Kette in einen rundum geschlossenen Plastik-Kettenkasten hält
pratisch so lange wie das ganze Fahrrad und länger als die Nabe.

>
>- Ständer ist wohl wegen des Kinderanhängers erforderlich (teils "kein
>Problem", teils "kein Platz")

IMHO hast Du Dich jetzt schon so weit von dem ursprünglichen Wunsch nach
einem Rennrad entfernt, daß ein klassisches Touren- oder Reiserad Deinem
Anforderungsprofil wohl wirklcih besser entspricht.

Jedenfalls kenne ich keinen Hersteller, der ein fertig konfektioniertes
Gebrauchsrad auf Basis eines Rennradrahmens zu einigermaßen zivilen
Preisen anbietet. Das auf
<http://www.mystrobl.de/ws/fahrrad/fuhrpark.htm> abgebildete Rad habe
ich hier in Bonn so von der Stange kaufen können, es wiegt, so wie
abgebildet mit Schutzblechen, Gepäckträger und Licht 12,5 Kilo.

Als ich mir vor rund zehn Jahren als Ersatz für das vorher benutzte
Hollandrad bei einem Händler, der auch Räder nach Wunsch aufbaut, ein
ähnliches Rad habe zusammenstellen lassen, war das Ergebnis zwar viel
teurer, aber nicht richtig befriedigend - bei gut 18 kg kommt kein
richtiges Rennradfeeling auf. :-/

>
>- Gepäckträger brauch' ich zwar nicht täglich, für die Arbeit reicht ein
>kleiner Rucksack. Für Ausflüge und Einkäufe wär's aber schon praktisch
>("gibt keine Ösen dafür")

Es gibt keinen Grund, warum ein Rennradrahmen keine Ösen haben sollte.
Außerdem gibt es Schellen und andere Hilfsmittel, mit denen sich
Gepäckträger hinten befestigen lassen, außerdem gibt es Lowrider.

>
>- Federung ("gibt's nicht beim Rennrad") gehöre zum Alltagsrad heutzutage
>einfach dazu, hieß es.

Man verlasse den Laden auf schnellstmöglichem Wege und betrete ihn nach
Möglichkeit nie wieder.

>Ich selbst finde allerdings, daß Komfort für mich
>bedeutet, daß ich das Rad auch bei Gegenwind flott fahren kann und nach dem
>Ampelstop wieder rasch vom Fleck komme.

Yep.

>Stelle mir vor, daß eine Federung da
>eher kontraproduktiv ist, weil sie zu viel der eingesetzten Kraft wieder
>wegfedert.

Richtig. Darüberhinaus kostet sie Geld (wenn sie länger als ein, zwei
Jahre halten soll, viel Geld), braucht Pflege und bringt nicht
unerheblich Gewicht auf die Wage.


>
>- Die schmalen profillosen Reifen seien ungeeignet für Nässe/Schnee.

Ungeeignet für Nässe ist Unsinn. Und das typischerweise verkaufte
Schmuckprofil bringt auf Schnee auch nichts. Händer wechseln, siehe
oben.


>Die Frage ist also, ob diese Punkte tatsächlich ein Rennrad ausschließen.

M.E. weitgehend, zumindest innerhalb dieses Preisrahmens.


>Gibt es alltagstauglich ausgestattete Rennräder? Oder ist ein entsprechender
>Umbau doch machbar? Oder ist es doch richtig, daß ein Rennrad für meine
>Bedürfnisse nicht ideal ist?

Wenn Du genügend Platz hast, zwei Räder unterzubringen, würde ich Dir
raten, noch ein paar hundert EUR draufzulegen und zwei verschiedene
Räder zu kaufen: ein einfaches Hollandrad mit Anhängerkupplung etc. pp
und ein einfach ausgestattetes Rennrad. Das müsste innerhalb des
gesteckten Rahmens ohne weiteres drin sein. Das Hollandrad nutzt Du
für Schlechtwetter- und Einkaufsfahrten, das Rennrad für alles andere.
Am Hollandrad lassen sich im Winter notfalls auch Spkesreifen für
Eis&Schnee aufziehen, und dem Rennrad bekommt es sehr gut, wenn es
weitgehend von schlechtem Wetter verschont bleibt, das senkt den
Wartungsaufwand und steigert den Fahrspaß.

--
Wir danken für die Beachtung aller Sicherheitsbestimmungen

Andreas Randolf

unread,
Sep 20, 2004, 4:52:04 PM9/20/04
to
Hallo Lukas,

lies mal bitte ganz durch, am Ende wird es interessant...


> Ein kritisches Thema war dabei neben angeblich unvermeidbaren
> Rücken- und Nackenschmerzen

Das ist sehr individuell, unvermeidbar halte ich für Unsinn.
Zumal die Strecke ja recht kurz ist.

> immer wieder die beim Rennrad nicht vorhandene
> Alltagsausstattung:

Das ist wohl war.

Licht: Du kannst durchaus einen Nabendynamo nutzen, habe ich
schon oft am Rennrad gesehen. Zu empfehlen ist wegen des
Leichtlaufs natürlich der SON, leider mit 150 EUR auch
der teuerste. Wenn Du über beleuchtete Straßen fährst und
nur gesehen werden musst, reicht Batterielicht. Die
neuen LED-Scheinwerfer (Hella Micro Tech 2000, Cat Eye
HL-EL 500G und Lumotec d'Topal) sind schon fast so gut
wie gute Halogen-Scheinwerfer und Hella/Cat Eye kommen mit
einer Lenkerbefestigung.

Mit den Schutzblechen haben die Händler nicht unrecht, bei
vielen Rennrädern ist der Platz zwischen Reifen und Rahmen
bzw. Gabel sehr eng. Es gibt aber schmale Schutzbleche, die
an viele Rennräder passen. Ein guter Händler hätte Dir einige
Kombinationen heraussuchen können.

> - Ist ein Kettenschutz nötig

Nein. Du must, wenn Die viel bei Regen fährst,
die Kette öfter reinigen.

> - Ständer ist wohl wegen des Kinderanhängers erforderlich
> (teils "kein Problem", teils "kein Platz")

Wie beim Schutzblech, es gibt funktionierende Kombinationen.

> - Gepäckträger ("gibt keine Ösen dafür")

Es gibt Gepäckträger für Rahmen ohne Ösen, die werden
mit Schellen befestigt. Diese Gepäckträger kann man
natürlich nur begrenzt belasten.

> - Federung ("gibt's nicht beim Rennrad")

So ist es.

> gehöre zum Alltagsrad heutzutage einfach dazu, hieß es.

DU entscheidest, was Du benötigst.

> Stelle mir vor, daß eine Federung da eher kontraproduktiv
> ist, weil sie zu viel der eingesetzten Kraft wieder
> wegfedert.

Das hängt von der Strecke ab. Wenn es sehr holperig ist,
kann eine Federung helfen, dass Vorwärts-Schwung nur
zu einem kleinen Teil in Aufwärts-Schwung umgewandelt wird.

> - Die schmalen profillosen Reifen seien ungeeignet für Nässe/Schnee.

Bei Schnee _kann_ etwas Profil ein bisschen helfen. Dann
nimmst Du halt Semislicks. Bei Nässe nützt Profil gar nichts.


So, und jetzt der entscheidende Hinweis: Begib Dich auf die
Suche nach Randonners-Fahrrädern. Das sind im wesentlichen
langstrecken- und wettertaugliche Rennräder mit ösen für
Gepäckträger und etwas Platz für Schutzbleche. Sie sind
hauptsächlich für wirklich lange Marathons (ab 300km)
gedacht, aber könnten das Richtige für Dich sein.
Solche Räder sind relativ selten, aber es gibt sie.

Gruß, Andreas

--
http://www.liegerad-fernweh.de


Christian Volk

unread,
Sep 20, 2004, 5:21:29 PM9/20/04
to
Andreas Randolf wrote:

>
> So, und jetzt der entscheidende Hinweis: Begib Dich auf die
> Suche nach Randonners-Fahrrädern.

So eins?
http://home.t-online.de/home/randonneur/tf.htm

;-)

Christian

Martin Heimes

unread,
Sep 20, 2004, 5:33:27 PM9/20/04
to
Wolfgang Strobl wrote:

> "Lukas Sieber" <lukas....@arcor.de>:


>>flott, solange es der Verkehr erlaubt. Budget für's neue Rad ist 1500 EUR.

[...]


> Jedenfalls kenne ich keinen Hersteller, der ein fertig konfektioniertes
> Gebrauchsrad auf Basis eines Rennradrahmens zu einigermaßen zivilen
> Preisen anbietet.

meinst Du sowas: <http://www.sjscycles.com/store/vIndex.htm?item9443.htm>?

Dawes Audax oder Galaxy (kenne keine Bezugsquellen in .de)

<http://www.merciancycles.co.uk/complete_audax.html> (versendet auch)
koennte so gerade eben knapp noch ins Budget passen.


Martin
--
Part of this goes back to my theory that you only get as strong as your
smallest gear. If you only have one, that's how strong you get.

Mike Shaw in <bqltr4$vn1$4...@news8.svr.pol.co.uk>

Andreas Randolf

unread,
Sep 20, 2004, 5:48:04 PM9/20/04
to
Hallo Christian,

> > So, und jetzt der entscheidende Hinweis: Begib Dich auf die
> > Suche nach Randonners-Fahrrädern.
>
> So eins?
> http://home.t-online.de/home/randonneur/tf.htm


Fast :-)

Gerald Eischer

unread,
Sep 20, 2004, 5:57:23 PM9/20/04
to
Helmut Springer <d....@powerwheel.hamster.dk> schrieb:

>Lukas Sieber <lukas....@arcor.de> wrote:
>
>> - Ständer ist wohl wegen des Kinderanhängers erforderlich (teils
>> "kein Problem", teils "kein Platz")
>
>Kommt auf Kupplung und Form der Ausfallenende an. Sollte idR gehen.

Weber Kupplung mit Ständer. Nicht ganz billig, aber das beste am Markt.


>> - Gepäckträger brauch' ich zwar nicht täglich, für die Arbeit
>> reicht ein kleiner Rucksack. Für Ausflüge und Einkäufe wär's
>> aber schon praktisch ("gibt keine Ösen dafür")
>
>Keine Oesen, es bleiben Bastelloesungen mit Schellen, uU Montage an
>Bremsbolzen und Ausfallenenden moeglich. Allerdings haben
>Rennraeder idR heute sehr kurze Kettenstreben, fuer Leute mit
>grossen Fuessen wird's eng...

Nicht nur heute. Mein Rossin von Ende der 80er hat einen derart
kurzen Hinterbau, dass mit Ortlieb Frontroller auf einen Zefal
Rackoon Gebäckträger auch mit Schuhgröße 41 nichts zu machen ist.


>> Gibt es alltagstauglich ausgestattete Rennräder?

Ja. Serienmäßige muss man aber leider mit der Lupe suchen.

Ein Trekkingrad (Starrgabel!) lässt sich durchaus auf Rennlenker umbauen
oder umgekehrt ein Querfeldeinrad alltagstauglich aufrüsten.

--
Gerald

| FAQ zu de.rec.fahrrad: http://drffaq.freezope.org |
| Für OE-Nutzer: http://www.wschmidhuber.de/oeprob/index.html |

Wolfgang Strobl

unread,
Sep 20, 2004, 5:56:39 PM9/20/04
to
Martin Heimes <martin...@gmx.de>:

Ja. Allerdings vermisse ich überall die Gewichtsangaben und ich
bedauere auch, daß es solche Räder kaum noch im örtlichen Fachhandel zu
sehen und probezufahren gibt.

Martin Heimes

unread,
Sep 20, 2004, 6:07:39 PM9/20/04
to
Gerald Eischer wrote:

> Helmut Springer <d....@powerwheel.hamster.dk> schrieb:
>>Lukas Sieber <lukas....@arcor.de> wrote:
>>>- Gepäckträger brauch' ich zwar nicht täglich, für die Arbeit
>>> reicht ein kleiner Rucksack. Für Ausflüge und Einkäufe wär's
>>> aber schon praktisch ("gibt keine Ösen dafür")
>>
>>Keine Oesen, es bleiben Bastelloesungen mit Schellen, uU Montage an
>>Bremsbolzen und Ausfallenenden moeglich. Allerdings haben
>>Rennraeder idR heute sehr kurze Kettenstreben, fuer Leute mit
>>grossen Fuessen wird's eng...
>
> Nicht nur heute. Mein Rossin von Ende der 80er hat einen derart
> kurzen Hinterbau, dass mit Ortlieb Frontroller auf einen Zefal
> Rackoon Gebäckträger auch mit Schuhgröße 41 nichts zu machen ist.

ich habe einen Blackburn Lowrider an der Gabel mit Schellen festgemacht
- und: ja, bei dem Wind heute musste ich den Lenker schon richtig anfassen.

Eine andere Moeglichkeit sind die grossen Carradice Satteltaschen.

Gerald Eischer

unread,
Sep 20, 2004, 6:08:17 PM9/20/04
to
Martin Heimes <martin...@gmx.de> schrieb:

>Gerald Eischer wrote:
>
>> Nicht nur heute. Mein Rossin von Ende der 80er hat einen derart
>> kurzen Hinterbau, dass mit Ortlieb Frontroller auf einen Zefal
>> Rackoon Gebäckträger auch mit Schuhgröße 41 nichts zu machen ist.
>
>ich habe einen Blackburn Lowrider an der Gabel mit Schellen festgemacht

Hm, wäre eine Möglichkeit. Aber lässt sich der einseitig beladen?

>Eine andere Moeglichkeit sind die grossen Carradice Satteltaschen.

Die Frontroller sind schon vorhanden.

Ulli Horlacher

unread,
Sep 20, 2004, 6:12:51 PM9/20/04
to
Lukas Sieber <lukas....@arcor.de> wrote:

> Bin selbst 188 cm groß und 80 kg schwer, und fahre, wie gesagt, ziemlich
> flott, solange es der Verkehr erlaubt. Budget für's neue Rad ist 1500 EUR.

Na, das ist doch schon mal eine gute Ausgangsbasis!


> Das halbe Dutzend aufgesuchter Fahrradhändler hat vom Rennrad ziemlich
> unisono abgeraten und für meine Alltagszwecke auf die im Laden stets
> zahlreich vertretenen Trekkingräder verwiesen.

Beides ist fuer dein Profil das Falsche. Ich wuerde zu einem klassischen
Reiserad (Randonneur) greifen: also ein Rennrad mit etwas mehr Platz fuer
dickere Reifen, Schutzbleche und Anloetteile fuer Gepaecktraeger. Leider
ist dieser Fahrradtyp akut vom Aussterben bedroht. Koga baut zB noch so was.


> Ein kritisches Thema war dabei neben angeblich unvermeidbaren Rücken- und
> Nackenschmerzen

Unsinn. Ich fahre meistens in der Rennlenler-Untenposition und bekomme
auch bei ueber 200 km am Tag weder Ruecken noch Nackenschmerzen.
Fahrradfreunde von mir fahren teilweise dreimal so viel auch ohne Probleme.


> - Gute Beleuchtung ist für mich unverzichtbar (häufig Nachtfahrten, Winter),

Du willst einen SON Nabendynamo und nichts anderes :-)


> (Dynamolicht ginge angeblich nicht, denn "Dynamo macht Rennradreifen
> kaputt")

Sofort Fahrradhaendler wechseln wegen erwiesener Unfaehigkeit. Wer als
Fahrradhaendler keinen Nabendynamo kennt sollte besser
Gebrauchtwagenhaendler werden.


> - Ist ein Kettenschutz nötig, wenn ja welcher?

Halte ich fuer unnoetig. Aber ich fahre auch nur in Fahradhosen, die nicht
flattern. Zur Not stopft man sich die Flatterhose in die Socke.


> Klettband behelfen. Oder dient ein Kettenschutz auch zu verhindern, daß die
> Kettenblätter Dreck ins Hosenbein schleudern?

Dreck kommt nur von den Reifen.


> - Ständer ist wohl wegen des Kinderanhängers erforderlich (teils "kein
> Problem", teils "kein Platz")

Kommt auf die Haengertyp an.


> - Federung ("gibt's nicht beim Rennrad") gehöre zum Alltagsrad heutzutage
> einfach dazu, hieß es.

Federung ist nur was fuer Leute, die im Alltag nicht richtig Fahrrad
fahren koennen :-)


> - Die schmalen profillosen Reifen seien ungeeignet für Nässe/Schnee.

Bei Naesse ist Profil uninteressant, bei Schnee siehts schon ganz anders
aus. Da ziehe ich dann ein MTB-artiges Fahrrad vor mit Breitreifen und
Spikes. Wo Schnee liegt, ist auch Eis nicht fern :-)


--
+ Ulli Horlacher + fram...@moep.bb.bawue.de +
+ "We don't brake for SPAMmers - BO-FH 666" +

Martin Heimes

unread,
Sep 20, 2004, 6:22:39 PM9/20/04
to
Gerald Eischer wrote:

> Martin Heimes <martin...@gmx.de> schrieb:


>>ich habe einen Blackburn Lowrider an der Gabel mit Schellen festgemacht
>
> Hm, wäre eine Möglichkeit. Aber lässt sich der einseitig beladen?

begrenzt, einerseits ziehen groessere einseitige Ladungen den Lowrider
mit seiner etwas flexiblen Schellenbefestigung, zum anderen sind aber
Ungleichgewichte in dieser Groessenordnung auch unangenehm zu fahren.
Ich montiere fast immer beide Taschen (*Back*roller, die auch schon mal
bis oben vollgestopft werden)

Martin Heimes

unread,
Sep 20, 2004, 6:31:21 PM9/20/04
to
Wolfgang Strobl wrote:

> Martin Heimes <martin...@gmx.de>:
>>meinst Du sowas: <http://www.sjscycles.com/store/vIndex.htm?item9443.htm>?
>
> Ja. Allerdings vermisse ich überall die Gewichtsangaben

bei Dawes bin ich fuendig geworden, nur kenne ich leider nicht den
aktuellen Wechselkurs fuer britische Pfund (o:

http://www.dawes-cycles.co.uk/audax.asp soll laut
http://www.dawes-cycles.co.uk/weights.asp 24,6lbs wiegen.

> bedauere auch, daß es solche Räder kaum noch im örtlichen Fachhandel zu
> sehen und probezufahren gibt.

ACK

Richard Blume

unread,
Sep 20, 2004, 6:29:21 PM9/20/04
to
Moin,

> So eins?
> http://home.t-online.de/home/randonneur/tf.htm

Sehr schick- aber für absolut alles was ich mache völlig ungeeignet-
es gibt kein Schloss, mit dem ich so ein Rad in Hamburg abstellen
würde.

Alles Gute,
Richard

--
Das Bewusstsein bestimmt das Sein. (Hegel)
Das Sein bestimmt das Bewusstsein. (Marx)
Das Design bestimmt das Bewusstsein. (Joop)


Florian Ladwig

unread,
Sep 20, 2004, 6:56:02 PM9/20/04
to
Ulli Horlacher <fram...@moep.bb.bawue.de> schrieb:

>Beides ist fuer dein Profil das Falsche. Ich wuerde zu einem klassischen
>Reiserad (Randonneur) greifen: also ein Rennrad mit etwas mehr Platz fuer
>dickere Reifen, Schutzbleche und Anloetteile fuer Gepaecktraeger. Leider
>ist dieser Fahrradtyp akut vom Aussterben bedroht. Koga baut zB noch so was.

Tatsächlich? Alles, was ich von denen zuletzt gesehen habe, würde ich
eher als konstruktivistische Provokationen bezeichnen...

--
Dieses Dokument wurde mit maschineller Unterstützung erstellt und gilt ohne
Unterschrift und Siegel. Alle Angaben ohne Gewähr. Wir stellen die Normalität
augenblicklich wieder her, sobald wir wissen was eigentlich normal ist.
florian...@gmx.de http://www.floimnetz.de

Thomas Voigt

unread,
Sep 20, 2004, 7:49:08 PM9/20/04
to
Lukas Sieber wrote:
> Vor einigen Jahren konnte ich ein halbes Jahr lang leihweise ein Rennrad
> fahren, nach kurzer Eingewöhnungszeit war ich ausgesprochen glücklich damit
> (windschnittiger, leichter, flotter, verschiedene Handpositionen am
> Lenker...). Kurz gesagt: Wenn ich schon ein neues Rad brauche, soll's
> endlich ein Rennrad sein. Da ich bei jedem Wetter fahre, muß das Fahren Spaß
> machen, und Spaß macht's, wenn es flott vorangeht.

Jein. Ersetze "Rennrad" durch "Rennrad-aehnliches Rad".

> Das halbe Dutzend aufgesuchter Fahrradhändler hat vom Rennrad ziemlich
> unisono abgeraten und für meine Alltagszwecke auf die im Laden stets
> zahlreich vertretenen Trekkingräder verwiesen.

Ganz unrecht haben sie da nicht.

> Ein kritisches Thema war dabei neben angeblich unvermeidbaren Rücken- und
> Nackenschmerzen

Das ist grober Unfug.

> immer wieder die beim Rennrad nicht vorhandene
> Alltagsausstattung:

Ja. Schutzbleche, Gebaecktraeger, Beleuchtung und so weiter bleiben bei
klassischen Rennraedern Notloesungen, Sachen wie Spike-Reifen im Winter
gehen gar nicht (zu wenig Platz in der Gabel).

> (Dynamolicht ginge angeblich nicht,
> denn "Dynamo macht Rennradreifen kaputt")

Betritt diese Laeden nie wieder.

> - Federung ("gibt's nicht beim Rennrad") gehöre zum Alltagsrad heutzutage
> einfach dazu

Brauche ich nicht, will ich nicht, vermisse ich nicht.

> - Die schmalen profillosen Reifen seien ungeeignet für Nässe/Schnee.

Schnee: Dafuer gibt's Spikereifen. Alle anderen Reifen rutschen bei
vereister Fahrbahn.
Naesse: wieder grober Unfug.

> Die Frage ist also, ob diese Punkte tatsächlich ein Rennrad ausschließen.
> Gibt es alltagstauglich ausgestattete Rennräder? Oder ist ein entsprechender
> Umbau doch machbar? Oder ist es doch richtig, daß ein Rennrad für meine
> Bedürfnisse nicht ideal ist?

Ich habe ziemlich genau dieselben Anforderungen wie Du. Wenn ich ein
neues Rad kaufen wuerde, dann saehe es in etwa wieder so aus wie das Rad
was ich jetzt fahre:

Ein solider Crossrad-Stahlrahmen beim Haendler Deines Vertrauens - also
ein Trekkingrahmen mit Rennrad-aehnlicher Geometrie und
Rennraduebersetzung (z.B. vorne z.B. 52-42-30, hinten 9fach 13-25).
Anstelle der vorhandenen V-Bremsen laesst Du Cantileverbremsen
montieren, Lenker und Schaltgriffe werden durch Rennlenker und
Brems/Schaltgriffe (Shimano STI oder Modolo Morphos) ersetzt. Dazu kommt
die uebliche Strassenausstattung (Schutzbleche, Gebaecktraeger,
Nabendynamo, Standlicht), was sich am Trekkingrahmen problemlos
montieren laesst. Wenn du ca. 300,- fuer die Umbauten rechnest, darf das
Serien-Crossrad also ca. 1200,- kosten, dafuer bekommt man schon was
Ordentliches.

Mein Rad (Basis: Maxcycles Cross Blast) ist mit dem ganzen Strassenzeugs
zwar mit ca. 14kg deutlich schwerer als ein Rennrad, faehrt sich aber
ganz hervorragend und traegt bislang auch klaglos bis zu 140kg
Systemgewicht (Rad + Fahrer + 30kg Einkaeufe).

tv

Christoph Strauch

unread,
Sep 21, 2004, 3:47:20 AM9/21/04
to
Lukas Sieber schrieb in der newsgroup de.rec.fahrrad:
[.]

> Gibt es alltagstauglich ausgestattete Rennräder? Oder ist ein
>entsprechender
> Umbau doch machbar?

Du hast ja bereits eine Menge Antworten in Richtung Audax / Randonneur
Rad bekommen, allerdings mit der Einschränkung, dass diese Art Räder
(leider) schwer zu bekommen sind, oder nur als Rahmen zum selbst
komplettieren. Einfacher zu bekommen wäre ein Reiserad, bspw.:
<http://www.bruegelmann-shop.de/shop/detail.php4?artnr@41822> für
1.299 EUR. Du wirst dir überlegen müssen, ob du ein fertiges Rad kaufen
willst, oder selbst zusammenstellen willst. Im zweiten Fall würde ich
dir noch die HS66 empfehlen, wenn es das Budget hergibt.

cs
--
Immer auf dem aktuellen Stand mit den Newsgroups von freenet.de:
http://newsgroups.freenet.de


Peter Fronteddu

unread,
Sep 21, 2004, 2:03:58 AM9/21/04
to
Ulli Horlacher wrote:

> Beides ist fuer dein Profil das Falsche. Ich wuerde zu einem
> klassischen Reiserad (Randonneur) greifen: also ein Rennrad mit etwas
> mehr Platz fuer dickere Reifen, Schutzbleche und Anloetteile fuer
> Gepaecktraeger.

Da mach ich mal ein me2 dahinter. Das ist sicher das ideale.

Selbst wenn man ein Rennrad auf Strassenverkehr umrüstet und
Gebäckträger anbaut, die Geometrie ist fuer sowas nicht ausgelegt. Der
Hinterbau ist zu kurz, das Gebäck hängt zu weit hinter der Achse und das
Ding hebt vorne ab. Dazu das Problem mit der Reifenbreite, habs gestern
selbst probiert. Mein altes Koga packt 23 gut, 25 noch eventuell, die
28er die ich montieren wollte, schleifen schon an den Streben ;) Ist
halt ein Rennrad :-)

Alternativ kann man sicher auch einen Treckingrahmen mit Rennlenker
nehmen. Muss man halt ein bisserl die Geometrien vergleichen. Soviel
Unterschied zu nem Crossrad sehe ich da nicht. Treckingrahmen sollte es
mit längerem Hinterbau geben.

> Unsinn. Ich fahre meistens in der Rennlenler-Untenposition und bekomme
> auch bei ueber 200 km am Tag weder Ruecken noch Nackenschmerzen.

Soviel fahre ich nicht, aber Schmerzen bekomme ich auch keine :) In der
Stadt hat der Besenstil allerdings den Vorteil, dass Du die Hände immer
an den Bremsen hast. Kommt halt auf das Einatzgebiet an, meine RR haben
alle Besenstil, bis auf das alte Colnago, da wuerde ich dafuer geköpft
werden. Da hab ich dann diese Zusatzbremshebel, die ich an Geralds Rad
mal gesehen hatte. Funktioniert wunderbar.

>> - Ständer ist wohl wegen des Kinderanhängers erforderlich (teils
>> "kein Problem", teils "kein Platz")
>
> Kommt auf die Haengertyp an.

Weberkupplung mit Ständer. Gibbs nix besseres. Das Ding an nem RR ist
allerdings eher Frevel ;)

> Federung ist nur was fuer Leute, die im Alltag nicht richtig Fahrrad
> fahren koennen :-)

Sie ist bequem, aber schwer, teuer und wartungsaufwändig und
widerspricht dem Prinzip Fahrrad als wartungsgarmes und zuverlässiges
Fortbewegungsmittel. Man kriegts zwar aus den Köpfen kaum mehr raus

> Bei Naesse ist Profil uninteressant, bei Schnee siehts schon ganz
> anders aus. Da ziehe ich dann ein MTB-artiges Fahrrad vor mit
> Breitreifen und Spikes. Wo Schnee liegt, ist auch Eis nicht fern :-)

Gibbs eigentlich auch Stützräder für Grosse :-)


Servus
Peter

Christian Volk

unread,
Sep 21, 2004, 2:09:42 AM9/21/04
to
Richard Blume wrote:
> Moin,
>
> > So eins?
> > http://home.t-online.de/home/randonneur/tf.htm
>
> Sehr schick- aber für absolut alles was ich mache völlig ungeeignet-
> es gibt kein Schloss, mit dem ich so ein Rad in Hamburg abstellen
> würde.

Das war doch nur ein Spaß!

Christian

Ralf Geiger

unread,
Sep 21, 2004, 2:28:39 AM9/21/04
to
Wolfgang Strobl schrieb:
[...]

> Jedenfalls kenne ich keinen Hersteller, der ein fertig konfektioniertes
> Gebrauchsrad auf Basis eines Rennradrahmens zu einigermaßen zivilen
> Preisen anbietet. Das auf
><http://www.mystrobl.de/ws/fahrrad/fuhrpark.htm> abgebildete Rad habe
> ich hier in Bonn so von der Stange kaufen können, es wiegt, so wie
> abgebildet mit Schutzblechen, Gepäckträger und Licht 12,5 Kilo.

[...]

Hm. 12,5kg Mein Wanderer in ähnlichher Ausstattung wiegt 20Kg :-(
Ist das ein besonders leichter Rahmen?

Viele Grüße
Ralf

Ulli Horlacher

unread,
Sep 21, 2004, 2:52:07 AM9/21/04
to
Florian Ladwig <florian...@gmx.de> wrote:

> >ist dieser Fahrradtyp akut vom Aussterben bedroht. Koga baut zB noch so was.
>
> Tatsächlich? Alles, was ich von denen zuletzt gesehen habe, würde ich
> eher als konstruktivistische Provokationen bezeichnen...

Sicher bin ich mir nicht. Vor ein Paar Jahren hatten sie jedenfalls noch
schoene Reiseraeder im Programm.

Anton Ertl

unread,
Sep 21, 2004, 3:29:43 AM9/21/04
to
=?ISO-8859-1?Q?Christoph_Strauch?= <cstr...@freenet.de> writes:
>Im zweiten Fall würde ich
>dir noch die HS66 empfehlen, wenn es das Budget hergibt.

Ich nicht. Auch die angeblich allwettertauglichen Salmon-Belaege fuer
die Magura-Bremsen bremsen bei Naesse kaum (zumindest nicht auf meiner
Vorderradfelge).

Andreas Randolf

unread,
Sep 21, 2004, 3:47:51 AM9/21/04
to
Hallo Richard,

> Sehr schick- aber für absolut alles was ich mache
> völlig ungeeignet

Ich glaube der Vorschlag enthielt etwas Ironie...


Gruß, Andreas


Christoph Strauch

unread,
Sep 21, 2004, 5:49:36 AM9/21/04
to
Anton Ertl schrieb in der newsgroup de.rec.fahrrad:

> Christoph Strauch <cstr...@freenet.de> writes:
> >Im zweiten Fall würde ich
> >dir noch die HS66 empfehlen, wenn es das Budget hergibt.
>
> Ich nicht. Auch die angeblich allwettertauglichen Salmon-Belaege fuer
> die Magura-Bremsen bremsen bei Naesse kaum (zumindest nicht auf meiner
> Vorderradfelge).

Ich erziele mit Maguras auf (verschiedenen) blanken ALU Felgen sehr gute
Bremswirkung bei Nässe. Ich habe sie aber mehr wegen der
Wartungsfreiheit als wegen der Bremswirkung empfohlen.

Andreas Randolf

unread,
Sep 21, 2004, 3:50:37 AM9/21/04
to
Hallo Christoph,

> Du hast ja bereits eine Menge Antworten in Richtung
> Audax / Randonneur Rad bekommen, allerdings mit der
> Einschränkung, dass diese Art Räder (leider) schwer
> zu bekommen sind, oder nur als Rahmen zum selbst
> komplettieren. Einfacher zu bekommen wäre ein Reiserad

Wobei Reiseräder eben für das Tragen von schweren Gepäck
geeignet sind und damit selbst schwer (und lang) sind,
wodurch sie nicht mehr so agil wie Rennräder sind.

Achim Stenzel

unread,
Sep 21, 2004, 4:46:26 AM9/21/04
to
Lukas Sieber wrote:

> Bin selbst 188 cm groß und 80 kg schwer, und fahre, wie gesagt, ziemlich
> flott, solange es der Verkehr erlaubt. Budget für's neue Rad ist 1500 EUR.

Schau mal das Patria Roadster an:
http://www.patria.net/bikes/09_roadster/set_roadster.htm

Schon ab Werk sind Schutzbleche dran, Rennlenker, Gepäckträger,
Hinterbauständer stehen gleich im Katalog als mögliche
Zusatzausstattung bzw. Variante. Ich habe jetzt keine
Preisliste, aber es sollte noch passen.

Und so was sollte es doch von mehr als einem Hersteller am Markt
geben?

Gruß,
Achim

Christoph Strauch

unread,
Sep 21, 2004, 6:58:50 AM9/21/04
to
Andreas Randolf schrieb in der newsgroup de.rec.fahrrad:

> Hallo Christoph,
>
> > Du hast ja bereits eine Menge Antworten in Richtung
> > Audax / Randonneur Rad bekommen, allerdings mit der
> > Einschränkung, dass diese Art Räder (leider) schwer
> > zu bekommen sind, oder nur als Rahmen zum selbst
> > komplettieren. Einfacher zu bekommen wäre ein Reiserad
>
> Wobei Reiseräder eben für das Tragen von schweren Gepäck
> geeignet sind und damit selbst schwer (und lang) sind,
> wodurch sie nicht mehr so agil wie Rennräder sind.
>
Ja, das ist so. Das als Beispiel angeführte Brügelmannrad ist mit 15.5
kg angegeben, aber auch relativ vollständig ausgestattet. Wenn noch der
geplante Hänger dazukommt relativiert sich das Gewicht des Rades.

Elke Bock

unread,
Sep 21, 2004, 5:58:36 AM9/21/04
to
"Peter Fronteddu" <Peter.F...@t-online.de> schrieb:

>In der
>Stadt hat der Besenstil allerdings den Vorteil, dass Du die Hände immer
>an den Bremsen hast.

Kann ich so nicht bestätigen. Viel länger als eine Woche hab
ich es nicht ausgehalten, dann wurden Hörnchen drangebaut.
Und auf den Hörnchen ist man weiter weg von der Bremse (weil
zurückgreifen nötig) als irgendwo am Rennlenker.


mfg, elke
--
Radwege bauen heißt Fallen stellen.

Tilman Wetter

unread,
Sep 21, 2004, 6:00:59 AM9/21/04
to
Lukas Sieber schrieb:

[...]


Wenn es wirklich ein Alljahrestaugliches Alltagsrad mit Rennlenker und
Option auf RR (mit Schraubenziehereinsatz) sein soll und du die paar
Komfortabstriche nicht machst. muss es wohl was anderes werden.
Schau dir das Rose - Messenger an,
<http://www.roseversand.de/rose_main.cfm?KAT_ID=&PRD_ID=18188&spr_id=1&MID=0&CID=178>
Da bekommt man scher auch noch bleche dran und eine Lichtanlage dran,
obwohl ich die letztere auch gegen Akkuleuchten tauschen würde.
10 Kilometer sind nicht so arg.
Auf den Kettenkasten verzichte besser.

Tilman Wetter

unread,
Sep 21, 2004, 6:12:41 AM9/21/04
to
Noch was:

<http://www.roseversand.de/rose_main.cfm?KAT_ID=&PRD_ID=13989&spr_id=1&MID=0&CID=178>
(Red X Traveller)
War auch in meiner Wahl.

http://www.srsuntour-cycling.com/
-> NRX serie -> 7500-LO - 700

Die Gabel dürfte, nachdem COil Spring/Hydraulic in der spezifikation
steht sogar gedämpft sien und besitzt einen Lockout.
Eine rigide Gabel wird sicher auch erhältlich sein.

Da gibt es sicher nicht allzuviel zu meckern.

Richard Blume

unread,
Sep 21, 2004, 6:33:54 AM9/21/04
to
Moin,

> Ich glaube der Vorschlag enthielt etwas Ironie...

Wieso? Würde ich noch in Niederbayern leben, ich hätte mir den sofort
gekauft, den Rahmen.

Alles Gute,
Richard


Andreas Hollmann

unread,
Sep 21, 2004, 6:52:43 AM9/21/04
to
Lukas Sieber <lukas....@arcor.de> wrote:

> Das halbe Dutzend aufgesuchter Fahrradhändler hat vom Rennrad ziemlich
> unisono abgeraten und für meine Alltagszwecke auf die im Laden stets
> zahlreich vertretenen Trekkingräder verwiesen.

Klar, ist ja auch einfacher, dem Kunden eines der herumstehenden
Trekkingräder aufzuschwatzen, als nachzudenken, wie das nochmal mit dem
Rennrad ging, als man das letzte für einen Kunden vor drei jahren
bestellen mußte :-(

> Ein kritisches Thema war dabei neben angeblich unvermeidbaren Rücken- und

> Nackenschmerzen immer wieder die beim Rennrad nicht vorhandene
> Alltagsausstattung:
Ist die Sitzposition korrekt (ggf. auch mit höher montiertem Vorbau),
gibt es keine Rückenschmerzen. Wenn der Händler diese Einstellung nicht
hibekommt, ist es der falsche.

>
> - Gute Beleuchtung ist für mich unverzichtbar (häufig Nachtfahrten, Winter),

> Akkuleuchten (wie früher beim Leihrennrad) will ich wegen des
> Lade-/Batteriewechselaufwands nicht mehr (Dynamolicht ginge angeblich nicht,


> denn "Dynamo macht Rennradreifen kaputt")

Der Händler hat wohl noch nie etwas von Nabendynamos gehört. Ansonsten
bin ich mit meiner Cateye Akkulampe auch ganz zufrieden.

> - Schutzbleche müssen (leider) wohl sein, wenn ich bei Schmuddelwetter nicht
> verdreckt in der Arbeit ankommen will ("kein Platz am Rennrad")
Doch, es gibt extra welche für Rennräder, die mit kräftigen Gummis um
Gabel und Sitzstreben befestigt werden.

> - Ständer ist wohl wegen des Kinderanhängers erforderlich (teils "kein
> Problem", teils "kein Platz")

Was sollte an einem Rennrad an der linken Hinterbaustrebe im Wege sein,
daß man dort keinen Ständer befestigen könnte?

> - Gepäckträger brauch' ich zwar nicht täglich, für die Arbeit reicht ein
> kleiner Rucksack. Für Ausflüge und Einkäufe wär's aber schon praktisch
> ("gibt keine Ösen dafür")

Und wieder die geballte Unwissenheit. Von Tubus gibt es u.a. für den
Tubus Logo Gepäckträger Stahladapter, die zusammen mit dem Laufrad via
Schnellspanner festgeklemmt werden. Und oben gibt's Schellen zum
befestigen.

> - Die schmalen profillosen Reifen seien ungeeignet für Nässe/Schnee.

Es gibt inzwischen 28er Rennreifen und einige profilierte Crossreifen
sollten auch passen.

Andreas

Andreas Randolf

unread,
Sep 21, 2004, 7:31:28 AM9/21/04
to
Hallo Richard,

> > Ich glaube der Vorschlag enthielt etwas Ironie...
>
> Wieso? Würde ich noch in Niederbayern leben, ich hätte mir den sofort
> gekauft, den Rahmen.

Wieso, regnet es dort nie?

Anton Ertl

unread,
Sep 21, 2004, 7:35:09 AM9/21/04
to
Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> writes:
>Ein richtiger Kettenschutz dient vor allem dazu, die Kette zu schützen.
>Allerdings gibt es diese praktisch nur an echten Hollandrädern. ein alte
>1/2-Zoll-Kette in einen rundum geschlossenen Plastik-Kettenkasten hält
>pratisch so lange wie das ganze Fahrrad und länger als die Nabe.

Meine letzte Kette hielt an einem Rad mit Kettenschaltung und ohne
Kettenschutz laenger als der Rahmen (9 Jahre, vielleicht 12000km). Da
kamen allerdings wohl einige glueckliche Faktoren (gute Kette, gutes
Schmiermittel, schonende Gaenge, das Wiener Wetter und das
Salzstreuverbot) und ein ungluecklicher (schwacher Rahmen) zusammen.
Jedenfalls ist die Kette noch immer bei Gerald im Einsatz.

Thomas Voigt

unread,
Sep 21, 2004, 8:19:48 AM9/21/04
to
Elke Bock wrote:
> Kann ich so nicht bestätigen. Viel länger als eine Woche hab
> ich es nicht ausgehalten, dann wurden Hörnchen drangebaut.
> Und auf den Hörnchen ist man weiter weg von der Bremse (weil
> zurückgreifen nötig) als irgendwo am Rennlenker.

Und der Lenker war mir viel zu breit, das Fahren an den Hoernchen fand
ich extrem unbequem.

tv

Gerald Eischer

unread,
Sep 21, 2004, 9:48:07 AM9/21/04
to
an...@mips.complang.tuwien.ac.at (Anton Ertl) schrieb:

>Meine letzte Kette hielt an einem Rad mit Kettenschaltung und ohne
>Kettenschutz laenger als der Rahmen (9 Jahre, vielleicht 12000km).

[...]


>Jedenfalls ist die Kette noch immer bei Gerald im Einsatz.

Du kannst weitere rund 1,5 Mm dazuzählen :-)

Langsam aber sicher bringst du mich zum Finish Line mit der roten
Kappe zurück. Mit dem Zeug ist am Rennrad eine Sh*m*n* HG-90 auch
langsamer verschlissen als die jetzige Dura-Ace.


--
Gerald

| FAQ zu de.rec.fahrrad: http://drffaq.freezope.org |
| Für OE-Nutzer: http://www.wschmidhuber.de/oeprob/index.html |

Gerald Eischer

unread,
Sep 21, 2004, 9:58:31 AM9/21/04
to
Christoph Strauch <cstr...@freenet.de> schrieb:

>Anton Ertl schrieb in der newsgroup de.rec.fahrrad:
>>

>> Ich nicht. Auch die angeblich allwettertauglichen Salmon-Belaege fuer
>> die Magura-Bremsen bremsen bei Naesse kaum (zumindest nicht auf meiner
>> Vorderradfelge).
>
>Ich erziele mit Maguras auf (verschiedenen) blanken ALU Felgen sehr gute
>Bremswirkung bei Nässe.

Ich ebenfalls. Mit den Salmon-Belägen ist die Bremswirkung bei Nässe
kaum vermindert, dauert nur manchmal eine Radumdrehung bis der
Wasserfilm abgewischt ist.
Anton muss ein schlechtes Karma auf seine Bremsbeläge ausstrahlen. Oder
so.

Christoph Strauch

unread,
Sep 21, 2004, 12:02:38 PM9/21/04
to
Gerald Eischer schrieb in der newsgroup de.rec.fahrrad:

> Christoph Strauch <cstr...@freenet.de> schrieb:
>
> >Anton Ertl schrieb in der newsgroup de.rec.fahrrad:
> >>
> >> Ich nicht. Auch die angeblich allwettertauglichen Salmon-Belaege
>fuer
> >> die Magura-Bremsen bremsen bei Naesse kaum (zumindest nicht auf
>meiner
> >> Vorderradfelge).
> >
> >Ich erziele mit Maguras auf (verschiedenen) blanken ALU Felgen sehr
>gute
> >Bremswirkung bei Nässe.
>
> Ich ebenfalls. Mit den Salmon-Belägen ist die Bremswirkung bei Nässe
> kaum vermindert, dauert nur manchmal eine Radumdrehung bis der
> Wasserfilm abgewischt ist.
> Anton muss ein schlechtes Karma auf seine Bremsbeläge ausstrahlen. Oder
> so.

Oder er fährt andere (eloxierte?) Felgen?

cs
--

Stephan Gerlach

unread,
Sep 21, 2004, 10:06:22 AM9/21/04
to
Lukas Sieber schrieb:

> Vor einigen Jahren konnte ich ein halbes Jahr lang leihweise ein Rennrad
> fahren, nach kurzer Eingewöhnungszeit war ich ausgesprochen glücklich damit
> (windschnittiger, leichter, flotter, verschiedene Handpositionen am
> Lenker...). Kurz gesagt: Wenn ich schon ein neues Rad brauche, soll's
> endlich ein Rennrad sein. Da ich bei jedem Wetter fahre, muß das Fahren Spaß
> machen, und Spaß macht's, wenn es flott vorangeht.
>

> Das halbe Dutzend aufgesuchter Fahrradhändler hat vom Rennrad ziemlich
> unisono abgeraten und für meine Alltagszwecke auf die im Laden stets
> zahlreich vertretenen Trekkingräder verwiesen.

Du willst entweder ein leichtes Treckingrad mit Rennlenker oder ein
sogenanntes "Crossrad" (Vorsicht mit der Bezeichnung), bei dem sich
Schutzbleche und Gebäckträger montieren lassen.

> Ein kritisches Thema war dabei neben angeblich unvermeidbaren Rücken- und
> Nackenschmerzen immer wieder die beim Rennrad nicht vorhandene
> Alltagsausstattung:
>

> - Gute Beleuchtung ist für mich unverzichtbar (häufig Nachtfahrten, Winter),
> Akkuleuchten (wie früher beim Leihrennrad) will ich wegen des
> Lade-/Batteriewechselaufwands nicht mehr (Dynamolicht ginge angeblich nicht,
> denn "Dynamo macht Rennradreifen kaputt")

Dann nimm einen Nabendynamo. Oder halt soch die Akkuleuchten.

> - Schutzbleche müssen (leider) wohl sein, wenn ich bei Schmuddelwetter nicht
> verdreckt in der Arbeit ankommen will ("kein Platz am Rennrad")

Nimm doch welche, die du bei schlechtem Wetter anstecken kannst.

> - Ist ein Kettenschutz nötig, wenn ja welcher?

Kommt drauf an, wieviel dir deine Hose wert ist. :-)
Manche Menschen behelfens sich halt auch mit Klammern oder
Klettbändern.

> - Gepäckträger brauch' ich zwar nicht täglich, für die Arbeit reicht ein
> kleiner Rucksack. Für Ausflüge und Einkäufe wär's aber schon praktisch
> ("gibt keine Ösen dafür")

Dann mußt du wohl speziell nach Rahmen mit Anschraubmöglichkeiten für
Schutzbleche und Gebäckträger fragen.

> - Federung ("gibt's nicht beim Rennrad") gehöre zum Alltagsrad heutzutage

> einfach dazu, hieß es.

Hieß es. Mehr nicht.

> Ich selbst finde allerdings, daß Komfort für mich
> bedeutet, daß ich das Rad auch bei Gegenwind flott fahren kann und nach dem
> Ampelstop wieder rasch vom Fleck komme.

Sehe ich genauso. Ich entnehme deiner schilderung, daß du keine
Federung willst.

> - Die schmalen profillosen Reifen seien ungeeignet für Nässe/Schnee.

Bei Nässe kein wirkliches Problem, und für den Winter kannst du ja die
Reifen wechseln oder gleich einen Satz Laufräder mit Winterreifen
parat haben.
Allerdings brauchst du dafür auch einen Rahmen, wo breite Reifen
überhaupt reinpassen; nicht jeder Rennradrahmen ist dafür geeignet.
Der (Standard-Rennradrahmen) scheidet aber wegen den fehlenden
Befestigungsmöglichkeiten für Schutzbleche/Gebäckträger ohnehin aus.

> Die Frage ist also, ob diese Punkte tatsächlich ein Rennrad ausschließen.

> Gibt es alltagstauglich ausgestattete Rennräder? Oder ist ein entsprechender

> Umbau doch machbar? Oder ist es doch richtig, daß ein Rennrad für meine
> Bedürfnisse nicht ideal ist?

Das, was du suchst ist kein reines "Rennrad". Sondern geht eher in die
Richtung Crossrad oder Reiserad.

--
Stephan

"S'il vous plaît", oder: Seht her, ich bin so frankophil,
daß ich statt "bitte" einen Buchstaben mehr schreiben und
trotzdem in Kauf nehmen muß, daß mich viele nicht verstehen.
(Erik Meltzer in d.s.r.s. auf die Frage "was heißt s.v.p.?")

Stephan Gerlach

unread,
Sep 21, 2004, 10:08:35 AM9/21/04
to
Anton Ertl schrieb:

> Ein Seitenlaeufer hat mir tatsaechlich einen Reifen ruiniert,

Welcher Seitenläufer und welcher Reifen?
Und wie lange hat das gedauert?

Peter Eggebrecht

unread,
Sep 21, 2004, 10:08:00 AM9/21/04
to

***Anton Ertl (anton) schrieb:

[...]
>Eventuell willst Du fuer den Winter Spikereifen aufziehen, da sind
>aber AFAIK 37mm das schmalste, und das muss in den Rahmen und die
>Kotfluegel passen.

gibt es eine einfach Moeglichkeit, das vorher "kalt" zu testen/messen. Ich
denke hier an eine Reifenschablone, die den Querschnitt abbildet.

Gibt es dafuer einen Link, wo man sich solches Ausdrucken kann?


Gruss Peter


Gerhard Old

unread,
Sep 21, 2004, 10:09:38 AM9/21/04
to

Leider ist das Original posting bei mir schon weg, aber ein Tip ist
bestimmt das Patria Roadster mit Rennlenker, ich selbst fahre den
Wanderer Halbrenner mit (umgeruestet auf Rennlenker) Gepaecktraeger
und genau mein Humor ist im Moment auf ebay, ein Wanderer Randonneur.
In Rot und totschick.
Leider habe ich keinen Platz mehr fuer noch ein Rad
Gruss
Gerhard
PS Ein leichtes, wendiges Rad mit Rennlenker ist genau das richtige
fuer den Alltag. Ist das dann gleich ein Rennrad?

Gerald Eischer

unread,
Sep 21, 2004, 10:23:31 AM9/21/04
to
Christoph Strauch <cstr...@freenet.de> schrieb:

>Gerald Eischer schrieb in der newsgroup de.rec.fahrrad:

>> Anton muss ein schlechtes Karma auf seine Bremsbeläge ausstrahlen. Oder
>> so.
>
>Oder er fährt andere (eloxierte?) Felgen?

Nein. Ich kenne Antons Felge.

Stephan Gerlach

unread,
Sep 21, 2004, 10:27:37 AM9/21/04
to
Ulli Horlacher schrieb:

> Unsinn. Ich fahre meistens in der Rennlenler-Untenposition und bekomme
> auch bei ueber 200 km am Tag weder Ruecken noch Nackenschmerzen.
> Fahrradfreunde von mir fahren teilweise dreimal so viel auch ohne Probleme.

600 km am Tag? Alle Achtung.

Peter Eggebrecht

unread,
Sep 21, 2004, 10:35:00 AM9/21/04
to

***Thomas Voigt (tv_spambox) schrieb:

[...]
>Ein solider Crossrad-Stahlrahmen beim Haendler Deines Vertrauens - also
>ein Trekkingrahmen mit Rennrad-aehnlicher Geometrie und
>Rennraduebersetzung (z.B. vorne z.B. 52-42-30, hinten 9fach 13-25).
....

gibt es einen Link, wo man sich die unterschiedlichen Geometrien
verinhaltlichen kann?

Ich will in etwa nachvollziehen, wo die optischen Unterschiede liegen. So
bestand ein Rennrad augenmerklich fuer mich darin, das es moeglichst
leicht (zierlich) war und alles weggelassen wurde, was ein Fahrrad
strassentauglich macht.


Gruss Peter


Thomas Voigt

unread,
Sep 21, 2004, 11:18:59 AM9/21/04
to
Peter Eggebrecht wrote:
> gibt es einen Link, wo man sich die unterschiedlichen Geometrien
> verinhaltlichen kann?

Ohne Bilder, aber recht instruktiv:
<http://www.fa-technik.adfc.de/Komponenten/Rahmen/index.html>,
insbesondere
<http://www.fa-technik.adfc.de/Komponenten/Rahmen/index.html#Winkel>.

Ansonsten findet sich unter den 561 Treffern zu
<http://www.google.de/groups?&q=rahmen+geometrie+group%3Ade.rec.fahrrad>
so einiges :-)

tv

Message has been deleted

Richard Blume

unread,
Sep 21, 2004, 12:39:35 PM9/21/04
to
Moin,

> Wieso, regnet es dort nie?

Das Problem ist nicht das Wetter, sondern die Diebe. So einen Rahmen
kannst Du in Hamburg nirgends abstellen, ganz egal welche Schlösser Du
da nimmst...

Nicht nur, dass hier Fahrräder gerne geklaut werden- wenn so ein
Junkie am Schloss scheitert, rächt er sich am Besitzer für dne
erlittenen Frust indem er mindestens das Laufrad eintritt. Weil ein
Junkie ja ne arme Sau ist und das tiefempfundene Recht hat, Räder
mitzunehmen und seinen nächsten Schuss so zu finanzieren, vermute ich
mal.

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass mir das Gewicht meiner Fahrräder
nahezu völlig egal ist- ein leichteres Rad ist wertvoller, also
diebstahlgefährdeter, daraus folgt: man braucht mehr und schwerere
Schlösser. Folge: Das superleichte Rad wird mit 4-5 Kilo Schlössern
genauso schwer wie ein billigeres das man vielleicht nicht so
ernsthaft abschliessen müsste...

Ich bin dazu übergegangen gebrauchte Räder zu fahren wo der Verlust
sich in Grenzen hält und wo ich mit einem einfachen Rahmenschloss (Axa
Basta Click Booster oder Trelock RS 310) plus Stahlkabel fürs anbinden
hinkomme. Ich habe einfach keine Lust mich mit Schlössern rumzuplagen,
auch das auf- und zumachen nervt mich vom Aufwand her, die
Rahmenschlösser sind da recht angenehm, klappern nicht, sind nicht im
Weg und lassen sich superschnell öffnen und schliessen und verhindern
schonmal das ein Gelegenheitsdieb einfach aufsteigt und wegfährt. An
neuralgischen Punkten in der Stadt liegen grosse und schwere Schlösser
von mir an Laternenpfählen rum, da schliesse ich das Fahrrad an, wenn
ich in der Gegend bin.

Wenn ich so nen Fahrraddieb mal an meinem Bike erwische, ich erschlag
ihn mit dem Bügelschloss oder peitsch ihn mit dem Spiralschloss tot.
Grumbblll... Ne, im Ernst, ich bin definitiv sauer, nicht so sehr
wegen den durchschnittlich 500 Euro Verlust im Jahr, sondern weil ich
meine Fahrräder ins Herz schliesse und todtraurig bin, wenn eins
wegkommt.

cu,
Richard


Anton Ertl

unread,
Sep 21, 2004, 2:24:24 PM9/21/04
to
Stephan Gerlach <mam9...@studserv.uni-leipzig.de> writes:
>Anton Ertl schrieb:
>
>> Ein Seitenlaeufer hat mir tatsaechlich einen Reifen ruiniert,
>
>Welcher Seitenläufer und welcher Reifen?

Irgendein Union ca. Bj. 90, relativ billig (ATS90~EUR6), und ein
Panaracer Tourguard.

>Und wie lange hat das gedauert?

1-2 Jahre; ich weiss nicht mehr, wieviel ich damals im Dunklen
gefahren bin, aber mehr als 500km waren's auf keinen Fall.

Anton Ertl

unread,
Sep 21, 2004, 2:27:56 PM9/21/04
to
p.egge...@freenet.de (Peter Eggebrecht) writes:
>
>***Anton Ertl (anton) schrieb:
>
>[...]
>>Eventuell willst Du fuer den Winter Spikereifen aufziehen, da sind
>>aber AFAIK 37mm das schmalste, und das muss in den Rahmen und die
>>Kotfluegel passen.
>
>gibt es eine einfach Moeglichkeit, das vorher "kalt" zu testen/messen. Ich
>denke hier an eine Reifenschablone, die den Querschnitt abbildet.

Naja, wenn Du z.B. normal einen 28mm-Reifen montiert hast, wuerde ich
schauen, dass Du auf jeder Seite noch 6mm und nach oben noch 12mm Luft
hast (da sind schon ein paar mm Sicherheitsspielraum eingerechnet;
allerdings beruht der Tip nicht auf Erfahrung).

Guenther Schwarz

unread,
Sep 21, 2004, 3:39:28 PM9/21/04
to
Es schrieb Martin Heimes:

> bei Dawes bin ich fuendig geworden, nur kenne ich leider nicht den
> aktuellen Wechselkurs fuer britische Pfund (o:

Der ist recht konstant und beträgt 16 ounces = 1 pound = 0.4536 kg.
Allerdings leidet das Pariser Kilogramm bekanntermaßen an einer
mysteriösen Schwindsucht. Sollten die Briten also im Keller einer Royal
Society als Versicherung gegen die unzuverlässigen romanischen Maße noch
ein richtiges imperiales Pfund gebunkert haben, könnte das den britischen
Herstellern noch einen kleinen Vorteil im Wettbewerb mit dem Kontinent
einbringen.

Günther

Lukas Sieber

unread,
Sep 21, 2004, 4:32:16 PM9/21/04
to
Wow, mit so vielen so detaillierten und hilfreichen Antworten hätte ich nie
gerechnet - ganz riesengroßen Dank erst mal an alle!!! Das ist mehr, als
ich auf die Schnelle verarbeiten kann, ich komme mit dem Hinterhergoogeln
kaum nach. Wenn ich die Informationsdichte mit dem vergleiche, was ich von
den Händlern gehört habe...

Ich fasse mal zusammen:

Rücken-/Nackenbeschwerden bei richtig angepasstem Rad nicht zu erwarten.

Beleuchtung: SON (am besten) oder LED-Batterie-/Akkuleuchten. Angedeutet
wurden mit (Naben-)dynamo Verkabelungsprobleme am Rennrad, wo sind da
Schwierigkeiten zu erwarten? Zu den LED-Leuchten: Verstehe ich richtig, daß
der Clou darin besteht, daß LED-Leuchten bei Halogen-ähnlicher Leistung kaum
Batterie-/Akkuwechsel benötigen? Wieviele Einsatzstunden habe sich bei
Front-/Rückstrahlern pro Akkusatz als realistisch erwiesen?

Schutzbleche: Im Prinzip auch mit Schellen (statt Ösen) zu befestigen, aber
bei reinrassigen Rennrahmen evt. kein Platz zwischen Reifen und Rahmen
bzw. Gabel (ist auch der Platz zwischen Bremsen und Reifen kritisch?).
"Richtige", d. h. lange (und breite?) und festmontierte Schutzbleche sind
besser, eher keine Steckbleche (wackelig) oder SKS-Race-Blades (ineffizient,
da zu klein). Evt. auch statt Schutzblech hinten Gepäckträger unterfüttern.

Kettenschutz: Klettband als Hosenschutz ausreichend. Evt. Ring vor's
Kettenblatt, wenn ich mit überlangen Schnürsenkeln fahre, damit die nicht
zerfetzt werden. Kettenschutz würde die Kette schützen, ob das am
Renn(ähnlichen) Rad sinnvoll ist, ist mir noch nicht ganz klar.

Ständer: Weber Ständer mit Kupplung, und gut iss' (Stilbruch, aber was
soll's). Paßt auch gut, da Weber Ritschie eh' im Gespräch ist.

Gepäckträger: Auch ohne Ösen Montage möglich (Schellen, oder an
Bremsbolzen/Ausfallenden; bei Tubus Logo z. B. Entsprechendes serienmäßig),
Kettenstreben dürfen aber nicht zu kurz sein, damit man mit großen Füßen
nicht am Gepächträger anstößt.

Federung: Auch wenn ich den prinzipiellen Sinn besser zu verstehen beginne:
Weglassen. Punkt. Wenn's mir wirklich zu hart wird: breitere Reifen mit
weniger Druck (bisher bin ich 6 bar auf irgendeinem laut Aufdruck 5 bar
vertragenden Continental-Stadtreifen gefahren; da mußte ich schon öfter aus
dem Sattel gehen, dafür ging's schön flott voran :-)

Reifen: Profillos 25-28mm auch bei Nässe, bei Schnee evt. gerade noch
fahrbar, dann aber am besten Spikes (37mm). Welchen Unterschied machen im
Winter eigentlich Spikes gegenüber Reifen mit tiefem Profil? Tag und Nacht,
oder nur graduell?

Wenn ich Euch richtig verstehe, habe ich grundsätzlich folgende Optionen:

1. Standard-Rennrad alltagstauglich aufrüsten - aber Probleme v.a. mit
kurzem/engen Hinterbau zu erwarten. Wohl nur zu empfehlen mit einem Händler,
der sehr genau weiß, was er tut. Und so jemand fehlt mir im Moment noch.

2. Zwei Räder zulegen und ausrüsten, z. B. Rennrad + Hollandrad. - Die
Zweiradoption hatte ich auch schon überlegt, aber überschlägig hatte ich den
Eindruck, daß ich mehr bekomme, wenn ich mein Budget von EUR 1500 für ein
gutes Rad investiere, das für seinen Hauptzweck sehr gut geeignet ist und
für die anderen Zwecke noch akzeptabel, als für zwei Räder, die mäßig sind.
Wie gesagt, ich will nicht die eierlegende Wollmilchsau, sondern würde mich
klar entscheiden, einen idealen Stadt- und Zur-Arbeit-Flitzer zu haben, der
für gelegentliche Einkäufe/Ausflüge etc. noch zufriedenstellend, aber nicht
optimal ist. Wie seht Ihr das?

3. Älteres "gemäßigtes" Sportrad kaufen, umrüsten lassen. Vor dem
Gebrauchtradkauf fürchte ich mich allerdings etwas, da mir die Fachkenntnis
fehlt.

4. Randonneur/Audax (Asphalt-Langstrecke), typischerweise schon
alltagstauglich ausgerüstet, z. B. Thorn Brevet 554L, Mercian Audax, Dawes
Audax. Scheinen in UK gut vertreten, in Deutschland aber schwer zu bekommen.
Ist Auslandsbestellung für Räder zu empfehlen (Gewährleistung, Rückgabe bei
Nichtgefallen...)?

5. Cyclocross-Rad (Querfeldein-Kurzstrecke) alltagstauglich aufrüsten, z. B.
Rose Red Bull Cross.

6. Geeignetes Trekkingrad mit Rennlenker/-vorbau/-schaltung umrüsten lassen
(Selbermachen klingt verlockend, aber realistisch gesehen fehlt mir im
Moment die Zeit, zumal das ohne Erfahrung sicher doppelt so lange dauert).
[Sind die genannten Patria Roadster mit Rennlenker, Rose Traveller/Messenger
Randonneure oder eher modifizierte Trekkingräder?]

Die Übergange zwischen Randonneur, Cyclocross-Rad und Trekkingrad mit
Rennlenker scheinen fließend zu sein. Entscheidend ist, wenn ich das richtig
herauslese, die Rahmengeometrie. Mit den Grundsätzen habe ich mich aufgrund
der genannten Links beschäftigt. Gibt es Daumen-mal-pi-Werte für einen
Rahmen, der so rennradmäßig wie möglich und so trekkingmäßig wie nötig ist?
Anders gesagt, was bedeutet "leichter und sportlicher Rahmen" mit noch
schutzblech-/gepäckträgergeeignetem Hinterbau übersetzt in Hinterbau- und
Vorbaulänge, Steuerwinkel, Nachlauf etc.? Immer unter der Annahme, daß ich
nicht ein superspurstabiles Schlachtross brauche, das Gepäck für die
Weltreise transportiert, sondern einen wendigen Stadtflitzer, der
gelegentlich auch mal leichtes Gepäck beim längeren Wochenendausflug oder
einen schwereren Einkauf auf der Superkurzstrecke verkraftet.

Rahmenmaterial: Stahl wurde als Kriterium erwähnt. Was sind die Vorteile für
meinen Zweck? - Wenn ich das richtig verstehe, ist Alu steifer. Ist das
nicht ein Vorteil im Stadtverkehr, wo ich bei jeder Ampel und
unübersichtlichen Kreuzung erst hart bremse und dann mit sehr viel Kraft
wieder beschleunige? (In der FAQ steht irgendwo, daß ein steifer Rahmen beim
Klettern mehr helfe als ein drittes Kettenblatt, gilt das nicht auch für's
Beschleunigen?)

Wie wichtig sind beim Rahmen in der Praxis eigentlich die Anlötteile und
Ösen für Gepäckträger, Schutzbleche usw.? Viele Posts klangen so, als ob
Schellen etc. mehr als ein Notbehelf wären.

Komponenten: Noch ein neues Thema, bei dem ich auf die Schnelle den
Durchstieg nicht vollständig schaffe. Ist der Unterschied z. B. zwischen
Shimano Tiagra am Thorn Brevet 554L und der offensichtlich besseren Shimano
Ultegra am Red Bull Cross für meine Zwecke praxisrelevant (Wartungsarmut,
schnelles Schalten und Bremsen im Stadtverkehr...)? Was ist mit
Cantilever-Bremsen vs. Rennradbremsen (wenn da überhaupt Schutzbleche
drunterpassen)?

Ganz vergessen hatte ich bisher die Pedalfrage. Ich möchte Klickpedale
probieren und betrete damit absolutes Neuland für mich. Groupsgoogeln sagt,
daß
(a) Klickpedale im Stadtverkehr eher kein Sicherheitsrisiko sind (mit ein
bißchen Übung kommt man schnell raus)
(b) Shimano-SPD-System für Alltagseinsatz besser sind als echte
Rennrad(platten)pedale
(c) Time Atac besser als Original Shimano-SPD ist.
Wo Ihr mich schon auf Rose gebracht habt, habe ich das Time-Z-Pedal
gefunden
(http://www.roseversand.de/rose_main.cfm?KAT_ID=1568&PRD_ID=12361&spr_id=1&M
ID=0&CID=175). Gibt es damit Erfahrungen? Die Überlegung war, daß ich damit
im Gegensatz zu Atac auch mal mit normalen Schuhen fahren kann (wegen des
Käfigs).

Noch mal ganz großen Dank - das hier ist wirklich eine Erleuchtung. Mein
Gott, wenn Ihr alle kollektiv einen Radladen aufmachen würdet, der wär'
unschlagbar!

Lukas

Lukas Sieber

unread,
Sep 21, 2004, 5:05:13 PM9/21/04
to
"Elke Bock" <e.b...@gmx.de> wrote:

> Dann hast du ja bereits eine Menge Erfahrung mit der
> Alltagsnutzung eines Rennrades, oder nicht?

Na ja, darum wollte ich mich ja nicht so schnell geschlagen geben ;-)
Allerdings ist's wirklich einige Jahre her, war wohl auch ein älteres
Rennrad, das ich auch eher nicht bei sehr schlechtem Wetter gefahren bin.
Schutzbleche hatte es wohl, beim Gepäckträger bin ich mir nicht mehr sicher.

> Oh. Ein halbes Dutzend Fahrradhändler, die noch nichts von
> der furchtbar neuen Erfindung Nabendynamo gehört haben?
> Irgendwas machst du fslach bei der Auswahl der Läden. :-o

Je mehr ich hier lese, desto mehr krieg' ich auch den Eindruck.

> Der Anhänger an sich ist möglicherweise ein Problem?

Inwiefern?

> >- Federung ("gibt's nicht beim Rennrad") gehöre zum Alltagsrad heutzutage
> >einfach dazu, hieß es.
>

> Oder anders gesagt, sie haben keine Lust, etwas anderes zu
> verkaufen, als im Laden schon rumsteht.

Wobei ich immer weniger verstehe, warum in den Läden nur noch Federware
steht.

> Ich tät dir raten, die Anschaffung von 2 Fahrrädern in
> Erwägung zu ziehen. ;-)

Dazu hab' weiter unten im Thread schon was geschrieben. Meine Befürchtung
ist, bei mehr oder weniger vorgegebenem Budget mit zwei Rädern in der Summe
weniger zu bekommen, als mit einem sorgfältig ausgewählten. Bisher habe ich
von den Antworten her den Eindruck, daß ein entsprechend ausgerüsteter
Cyclocrosser oder Randonneur mehr wäre als ein fauler Kompromiß, der dann
gar nirgends mehr Spaß macht (was ich natürlich auch nicht will, dann
müssten's wirklich zwei Räder werden).

Vielen Dank für die detaillierten Antworten!

Lukas

Lukas Sieber

unread,
Sep 21, 2004, 5:14:52 PM9/21/04
to
"H. Birthler" <birt...@freenet.de> wrote:

> Unter der Nässe/ dem Dreck im Winter leidet vor allem die Kette,
> insbesondere der Dreck vom Vorderrad spritzt auf das Kettenblatt, ebenso
> sabbert es dann massiv zwischen Hinterrad und Kettenstrebe auf die
> Kette. In diesem Fall spielen Schutzbleche ihre Vorteile aus. Auch da
> lässt sich selbst was Minimalistisches, Effektives bauen.

Wie würdest Du das machen? Alublech zurecht schnitzen? Wie befestigen?

> BTW: Im Laufe der Jahre habe ich selbst von Alltagskleidung, über "nur
> Radhemd" zu "kompletter Fahrradkleidung" gewechselt. Grund: Ich ziehe
> mich in der Fa. jetzt um (ohne Duschen, für mich nach 13 km nicht
> nötig). Man hat sofort trockene Kleidung, und die Radkleidung ist für
> das Radeln einfach praktischer und viel angenehmer zu tragen. Und gerade
> dann kann das Rad (und auch der Regenschutz) minimalistisch ausfallen.

Hm, klingt nach einer enorm guten Idee. Der einzige Nachteil beim
Fahrradfahren ist wirklich, daß ich enorm verschwitzt ankomme. Genauer
gesagt geht das Transpirieren erst dann richtig los, sobald ich vom Rad
steige. Und dann bin ich eine mindestens eine halbe Stunde beschäftigt, die
Körpertemperatur wieder runterzuregulieren. Hast Du die komplette Kleidung
in der Firma, oder fährst Du die immer mit?

Lukas

Ulli Horlacher

unread,
Sep 21, 2004, 5:26:02 PM9/21/04
to
Stephan Gerlach <mam9...@studserv.uni-leipzig.de> wrote:

> > auch bei ueber 200 km am Tag weder Ruecken noch Nackenschmerzen.
> > Fahrradfreunde von mir fahren teilweise dreimal so viel auch ohne Probleme.
>
> 600 km am Tag? Alle Achtung.

Ja, die achte ich auch sehr :-)
Bei mir ist bei 250 km am Tag Schluss. Dann hab ich keine Lust mehr.


--
+ Ulli Horlacher + fram...@moep.bb.bawue.de +
+ "We don't brake for SPAMmers - BO-FH 666" +

Florian Ladwig

unread,
Sep 21, 2004, 5:35:50 PM9/21/04
to
Ulli Horlacher <fram...@moep.bb.bawue.de> schrieb:

>Florian Ladwig <florian...@gmx.de> wrote:

[Koga]

>> Alles, was ich von denen zuletzt gesehen habe, würde ich
>> eher als konstruktivistische Provokationen bezeichnen...
>
>Sicher bin ich mir nicht. Vor ein Paar Jahren

Guter Mann, es mag ja sein, daß Du etwas gestrig bist, aber lass' Dir
gesagt sein: Die Zeiten sind verdammt schnellebig geworden. ;-)

>hatten sie jedenfalls noch
>schoene Reiseraeder im Programm.

Bitteschön: http://www.koga.com , für potentielles Unwohlsein übernehme
ich keine Haftung.

--
Dieses Dokument wurde mit maschineller Unterstützung erstellt und gilt ohne
Unterschrift und Siegel. Alle Angaben ohne Gewähr. Wir stellen die Normalität
augenblicklich wieder her, sobald wir wissen was eigentlich normal ist.
florian...@gmx.de http://www.floimnetz.de

Florian Ladwig

unread,
Sep 21, 2004, 5:35:51 PM9/21/04
to
"Lukas Sieber" <lukas....@arcor.de> schrieb:

>Beleuchtung: SON (am besten) oder LED-Batterie-/Akkuleuchten. Angedeutet
>wurden mit (Naben-)dynamo Verkabelungsprobleme am Rennrad, wo sind da
>Schwierigkeiten zu erwarten?

Du hast ein außenliegendes Kabel, bei ordentlicher Verlegung ist das
relativ unproblematisch, aber unschön.

>Zu den LED-Leuchten: Verstehe ich richtig, daß
>der Clou darin besteht, daß LED-Leuchten bei Halogen-ähnlicher Leistung kaum
>Batterie-/Akkuwechsel benötigen?

Nein, das bezog sich auf Rückleuchten. Eine sinnvolle Kombination ist
ein Nabendynamo mit 3 Watt-Birne im Scheinwerfer mit einem
Batteriediodenrücklicht.

>Welchen Unterschied machen im
>Winter eigentlich Spikes gegenüber Reifen mit tiefem Profil? Tag und Nacht,
>oder nur graduell?

Bei Glatteis kann es einem das Hinterrad ohne Spikes schlagartig unter
den 5 Buchstaben weghauen, vom Bremsen ganz zu schweigen...

>4. Randonneur/Audax (Asphalt-Langstrecke), typischerweise schon
>alltagstauglich ausgerüstet, z. B. Thorn Brevet 554L, Mercian Audax, Dawes
>Audax.

Das wären Nägel mit Köpfen.

>6. Geeignetes Trekkingrad mit Rennlenker/-vorbau/-schaltung umrüsten lassen
>(Selbermachen klingt verlockend, aber realistisch gesehen fehlt mir im
>Moment die Zeit, zumal das ohne Erfahrung sicher doppelt so lange dauert).

Und das entsprechende Werkzeug voraussetzt... Das wäre eine Option, die
man mit einem willigen Händler durchführen könnte.

>Die Übergange zwischen Randonneur, Cyclocross-Rad und Trekkingrad mit
>Rennlenker scheinen fließend zu sein.

Genau, jeder Hersteller darf die Begriffe verwenden, wie er will.

>Wie wichtig sind beim Rahmen in der Praxis eigentlich die Anlötteile und
>Ösen für Gepäckträger, Schutzbleche usw.? Viele Posts klangen so, als ob
>Schellen etc. mehr als ein Notbehelf wären.

So ist es. Vorhandene Ösen sind ein Indiz dafür, daß der Rahmen
unproblematisch mit Blechen und Träger auszurüsten ist.

>Komponenten: Noch ein neues Thema, bei dem ich auf die Schnelle den
>Durchstieg nicht vollständig schaffe. Ist der Unterschied z. B. zwischen
>Shimano Tiagra am Thorn Brevet 554L und der offensichtlich besseren Shimano
>Ultegra am Red Bull Cross für meine Zwecke praxisrelevant (Wartungsarmut,
>schnelles Schalten und Bremsen im Stadtverkehr...)?

Von der Funktion her ist da kaum ein Unterschied, die Ultegra ist aber
deutlich langlebiger, für ein Gebrauchsrad ist das ein nicht zu
vernachlässigender Vorteil.

>Was ist mit
>Cantilever-Bremsen vs. Rennradbremsen (wenn da überhaupt Schutzbleche
>drunterpassen)?

Cantileverbremsen lassen prinzipiell breitere Reifen zu, es gibt aber
auch Rennbremsen mit längeren Schenkeln, typischerweise das, was an
Randonneuren dran ist, wobei hier mit Blechen auch ziemlich schnell
Schluß mit der Reifenbreite ist.

Martin Heimes

unread,
Sep 21, 2004, 5:51:43 PM9/21/04
to
Lukas Sieber wrote:

> Beleuchtung: SON (am besten) oder LED-Batterie-/Akkuleuchten. Angedeutet
> wurden mit (Naben-)dynamo Verkabelungsprobleme am Rennrad, wo sind da
> Schwierigkeiten zu erwarten?

rein aesthetischer Natur: Klebeband oder Kabelbinder koennten ein RR
verschandeln.

> Batterie-/Akkuwechsel benötigen? Wieviele Einsatzstunden habe sich bei
> Front-/Rückstrahlern pro Akkusatz als realistisch erwiesen?

mit normaler Halogen-Akkulampe (Sigma Ellipsoid), einem guten Ladegeraet
und 2 Saetzen a 5 AA-Zellen 1600Ah NiMH komme ich bei 20km Entfernung
zur 4ma durch die dunkle Jahreszeit.

> Schutzbleche: Im Prinzip auch mit Schellen (statt Ösen) zu befestigen,

ich habe textiles Lenkerband um die Sitzstreben unten am Ausfallende
gewickelt und darauf die Schutzblechoesen mit Kabelbindern festgemacht.

> bei reinrassigen Rennrahmen evt. kein Platz zwischen Reifen und Rahmen
> bzw. Gabel (ist auch der Platz zwischen Bremsen und Reifen kritisch?).

die Bremse oder der Bremssteg / der Gabelkopf kommt aufs gleiche raus.

> Kettenschutz: Klettband als Hosenschutz ausreichend. Evt. Ring vor's
> Kettenblatt, wenn ich mit überlangen Schnürsenkeln fahre, damit die nicht

Schnuersenkel lassen sich meist in die Schuhe stopfen, je laenger je besser.

> Gepäckträger: Auch ohne Ösen Montage möglich (Schellen, oder an

Eine Satteltasche von Carradice http://www.carradice.co.uk/originals.htm
laesst sich ohne zusaetzliche Teile an einem Sattel mit
Satteltaschenschlaufen (Brooks B17 z.B.) festmachen.

> Reifen: Profillos 25-28mm auch bei Nässe, bei Schnee evt. gerade noch
> fahrbar, dann aber am besten Spikes (37mm).

37mm wirst Du kaum in einem gemaessigten RR-Rahmen (aelter oder Audax)
fahren koennen. Querfeldeinrahmen (Cyclocross) regelt, ein hybscher
alltagstauglicher (und in .de erhaeltlicher) ist der Surly Crosscheck:
http://www.surlybikes.com/crosscheck.html

> 1. Standard-Rennrad alltagstauglich aufrüsten - aber Probleme v.a. mit
> kurzem/engen Hinterbau zu erwarten. Wohl nur zu empfehlen mit einem Händler,
> der sehr genau weiß, was er tut. Und so jemand fehlt mir im Moment noch.

wenn Du sagst wo Du wohnst rueckt vielleicht jemand eine Empfehlung raus.


> 2. Zwei Räder zulegen und ausrüsten, z. B. Rennrad + Hollandrad.

Das zweite muss kein Hollandrad sein, mein Schlechtwetterrad basiert auf
einem gebrauchten Anfang 80er RR-Rahmen (nein, ich fahre keine Spikes:
fuer den einen Glatteis-Tag im Jahr lohnt das nicht, auch wenn ich mich
mal strecke :o)

> Zweiradoption hatte ich auch schon überlegt, aber überschlägig hatte ich den
> Eindruck, daß ich mehr bekomme, wenn ich mein Budget von EUR 1500 für ein
> gutes Rad investiere, das für seinen Hauptzweck sehr gut geeignet ist und
> für die anderen Zwecke noch akzeptabel, als für zwei Räder, die mäßig sind.

ich kann das eine Fahrrad zerlegen/reparieren/ueberholen und mit dem
anderen zur Arbeit fahren.


> Audax. Scheinen in UK gut vertreten, in Deutschland aber schwer zu bekommen.
> Ist Auslandsbestellung für Räder zu empfehlen (Gewährleistung, Rückgabe bei
> Nichtgefallen...)?

tja, wir suchen noch jemanden der das mal ausprobiert ;-)

> 6. Geeignetes Trekkingrad mit Rennlenker/-vorbau/-schaltung umrüsten lassen

Neuaufbau auf Trekkingradrahmen koennte fast billiger sein und
Trekkinrahmen sind tendenziell schwer.

> Rahmenmaterial: Stahl wurde als Kriterium erwähnt. Was sind die Vorteile für
> meinen Zweck?

Stahl ist robuster, IMHO.


Martin
--
Part of this goes back to my theory that you only get as strong as your
smallest gear. If you only have one, that's how strong you get.

Mike Shaw in <bqltr4$vn1$4...@news8.svr.pol.co.uk>

Lukas Sieber

unread,
Sep 21, 2004, 5:48:05 PM9/21/04
to
"Florian Ladwig" <florian...@gmx.de> wrote:

> >hatten sie jedenfalls noch
> >schoene Reiseraeder im Programm.
>
> Bitteschön: http://www.koga.com , für potentielles Unwohlsein übernehme
> ich keine Haftung.

Da wird mir ja wirklich schwindlig. Wahrscheinlich deshalb habe ich nix
passendes gefunden. "Randonneur" ham'se, aber eine auch nur entfernte
Verwandtschaft zum Rennrad ist zumindest für den Laien nicht zu erkennen.
Dafür eine Federsattelstütze.

Lukas


.

Florian Ladwig

unread,
Sep 21, 2004, 6:10:24 PM9/21/04
to
"Lukas Sieber" <lukas....@arcor.de> schrieb:

>> Bitteschön: http://www.koga.com , für potentielles Unwohlsein übernehme
>> ich keine Haftung.
>
>Da wird mir ja wirklich schwindlig.

Ich warne nicht ohne Grund.

>Wahrscheinlich deshalb habe ich nix
>passendes gefunden.

Eben, Namen und Bezeichnungen sind Schall und Rauch.

Augen auf beim Werkzeugkauf!

Elke Bock

unread,
Sep 21, 2004, 6:14:30 PM9/21/04
to
"Lukas Sieber" <lukas....@arcor.de> schrieb:

>"Elke Bock" <e.b...@gmx.de> wrote:
>> Der Anhänger an sich ist möglicherweise ein Problem?
>
>Inwiefern?

Ähm, das war eher meine Frage an die Runde, als eine
Antwort. Wie du siehst, endet der Satz oben auch mit einem
Fragezeichen. :-)

>> >- Federung ("gibt's nicht beim Rennrad") gehöre zum Alltagsrad heutzutage
>> >einfach dazu, hieß es.
>>
>> Oder anders gesagt, sie haben keine Lust, etwas anderes zu
>> verkaufen, als im Laden schon rumsteht.
>
>Wobei ich immer weniger verstehe, warum in den Läden nur noch Federware
>steht.

Du gehst in die fsachlen Läden. :-P

Nein, im Ernst: wenn du ein Rennrad kaufen möchtest, sollte
es schon ein Laden sein, der davon ein bißchen Auswahl hat.
Die haben zwangsläufig auch etwas Ahnung mehr davon, schon
weil die Kundschaft fachkundiger ist als der Durchschnitt.
Und die haben Räder ohne Federung. ;-)


mfg, elke
--
Radwege bauen heißt Fallen stellen.

Guenther Schwarz

unread,
Sep 21, 2004, 6:22:40 PM9/21/04
to
Es schrieb Lukas Sieber:

> Reifen: Profillos 25-28mm auch bei Nässe, bei Schnee evt. gerade noch
> fahrbar, dann aber am besten Spikes (37mm). Welchen Unterschied machen im
> Winter eigentlich Spikes gegenüber Reifen mit tiefem Profil? Tag und Nacht,
> oder nur graduell?

Wie Tag und Nacht. Das ist aber nur an den paar Tagen im Jahr relevant,
an denen es wirklich glatt ist. Wo gibt es noch richtige Winter?



> 3. Älteres "gemäßigtes" Sportrad kaufen, umrüsten lassen. Vor dem
> Gebrauchtradkauf fürchte ich mich allerdings etwas, da mir die
> Fachkenntnis fehlt.

Das wäre meine Variante. Ältere Rennradrahmen haben oft Ösen für
Anbauteile und Platz z.B. für 28mm Reifen mit Schutzblechen. Bei deinem
Budget kannst du außer Rahmen und Gabel alles wegschmeißen und neu
kaufen ;-)



> Die Übergange zwischen Randonneur, Cyclocross-Rad und Trekkingrad mit
> Rennlenker scheinen fließend zu sein. Entscheidend ist, wenn ich das
> richtig herauslese, die Rahmengeometrie. Mit den Grundsätzen habe ich
> mich aufgrund der genannten Links beschäftigt. Gibt es
> Daumen-mal-pi-Werte für einen Rahmen, der so rennradmäßig wie
> möglich und so trekkingmäßig wie nötig ist? Anders gesagt, was
> bedeutet "leichter und sportlicher Rahmen" mit noch
> schutzblech-/gepäckträgergeeignetem Hinterbau übersetzt in Hinterbau-
> und Vorbaulänge, Steuerwinkel, Nachlauf etc.?

Nur mal so als Hausnummern bei 57cm Rahmenhöhe (Mitte Tretlager bis
Oberkante Sattelklemme): 73Grad Steuerkopf und Sattelrohr, 56cm Oberrohr,
43cm Kettenstreben, 101cm Radstand, 57mm Nachlauf. Das lief vor 15 Jahren
als Rennrad und würde heute wohl als Audax verkauft. Die oben erwähnte
Reifen-Schutzblech-Kombo paßt. Allerdings nicht die 37mm Reifen mit
Spikes. Wenn mich einer mit einem aktuellen Rennrad abhängt, liegt das
nicht am Material :-)

Günther

Peter Eggebrecht

unread,
Sep 22, 2004, 12:47:00 AM9/22/04
to
*** Thomas Voigt (tv_spambox) schrieb:

[...]


>Ansonsten findet sich unter den 561 Treffern zu
><http://www.google.de/groups?&q=rahmen+geometrie+group%3Ade.rec.fahrrad>
>so einiges :-)

schon... doch ueberschneiden sich vielfach Einsatzgebiete und Geometrien,
da anscheinend fast alles zu jedem Zweck genommen werden kann. Ausgenommen
den fast unbezahlbaren Spezialanfertigungen. Rein optisch heben sich mir
als Laien die unterschiedlichen Modelle nicht sonderlich von einander ab.

Gruß Peter


H. Birthler

unread,
Sep 22, 2004, 1:16:47 AM9/22/04
to
Lukas Sieber schrieb:

> Reifen: Profillos 25-28mm auch bei Nässe, bei Schnee evt. gerade noch
> fahrbar, dann aber am besten Spikes (37mm). Welchen Unterschied machen im
> Winter eigentlich Spikes gegenüber Reifen mit tiefem Profil? Tag und Nacht,
> oder nur graduell?

Spikes helfen gegen Eis, damit lässt sich auch prima auf einem
zugefrorenem See fahren. Sie sind sozusagen die Sicherheitsreserve, wenn
unter/auf dem Schnee noch was Glattes ist. Zum Ausgleich für die
Sicherheit bieten sie auf Asphalt einen Rollwiderstand, den man auch
mit einem angehängten Schlitten simulieren kann ;-).
Sonst reichen im Schnee breite, profilierte Reifen, auf festgefahrenem
Schnee auch "normale" Reifen.

Heinz

H. Birthler

unread,
Sep 22, 2004, 2:02:08 AM9/22/04
to
Lukas Sieber schrieb:

> "H. Birthler" <birt...@freenet.de> wrote:
>
>
>>Unter der Nässe/ dem Dreck im Winter leidet vor allem die Kette,
>>insbesondere der Dreck vom Vorderrad spritzt auf das Kettenblatt, ebenso
>>sabbert es dann massiv zwischen Hinterrad und Kettenstrebe auf die
>>Kette. In diesem Fall spielen Schutzbleche ihre Vorteile aus. Auch da
>>lässt sich selbst was Minimalistisches, Effektives bauen.
>
> Wie würdest Du das machen? Alublech zurecht schnitzen? Wie befestigen?

An meinem Alltags-Liegerad ist es einfach, da sind Kettenschutzrohre
dran (jetzt 20'000 km mit einer Kette), bzw. das neue hat Frontantrieb
(da sifft nichts hin).

Am Winterrad habe ich bisher nichts gebastelt, meine Idee ist aber:

Der übliche Kettenschutz vorne hilft i. A. nur dem Hosenbein. Wenn man
den aber umdreht, dann wären die Ritzel geschützt. So eine Art halbierte
Frisbee-Scheibe, die den vorderen Teil gegen Spritzwasser schützt.
Montieren ließe sich das mit einer handelsüblichen Schutzblech-
Befestigung, die als Doppelarm auf dem Tretlager-Gehäuse sitzt, und oben
und unten i.A. das Kettenschutzblech hält. (BTW: breites Schutzblech,
mit breitem, und sehr tief reichendem Spritzlappen hilft auch viel).

An der Kettenstrebe könnte man eine halbierte/geviertelte
Kunststoffröhre montieren, die zumindest das Zugtrum der Kette vor dem
Siff schützt, Montage mit Kabelbinder. Ich hab' beobachtet, das bei
Sau-Wetter dort massenhaft Dreckwasser vom Reifen auf Strebe/Kette
transportiert wird.

Beide Kettenschutz-Ideen haben den Vorteil die Schaltung nicht zu
stören. Außerdem sind sie zum Ausprobieren leicht zu de/montieren, und
bei Nutzlosigkeit schnell wieder verschwunden.

>>BTW: Im Laufe der Jahre habe ich selbst von Alltagskleidung, über "nur
>>Radhemd" zu "kompletter Fahrradkleidung" gewechselt. Grund: Ich ziehe
>>mich in der Fa. jetzt um (ohne Duschen, für mich nach 13 km nicht
>>nötig). Man hat sofort trockene Kleidung, und die Radkleidung ist für
>>das Radeln einfach praktischer und viel angenehmer zu tragen. Und gerade
>>dann kann das Rad (und auch der Regenschutz) minimalistisch ausfallen.
>

> Hm, klingt nach einer enorm guten Idee ... Hast Du die komplette Kleidung


> in der Firma, oder fährst Du die immer mit?

Die komplette Kleidung ist in der Firma, da hängen inzwischen Hosen und
Hemden (und Unterwäsche für den Überflutungs-Fall).

> Der einzige Nachteil beim Fahrradfahren ist wirklich, daß ich
> enorm verschwitzt ankomme. Genauer gesagt geht das Transpirieren
> erst dann richtig los, sobald ich vom Rad steige. Und dann bin
> ich eine mindestens eine halbe Stunde beschäftigt, die
> Körpertemperatur wieder runterzuregulieren.

Klingt nach mir wie vor einigen Jahren ;-).
Das liegt einerseit daran, dass du vielleicht zu sehr vollspeed gehst;
gut, bei manchen liegt es im Blut. Ich fahre inzwischen gemäßigter, das
führt zwar dazu, dass ich auf der Strecke 2 bis 5 Minuten mehr brauche
(und genieße), aber hinterher 20 min Auffrischung einspare.

Es liegt aber andererseits auch daran, dass man mit Radkleidung viel
mehr wegschwitzen kann. Nach dem Ausziehen der Radkleidung, und
Abtrocknen mit dem Handtuch ist man erheblich schneller
trocken/abgekühlt als wenn man in Normal-Kleidung bleibt. Und man hat
den Vorteil dann trockene Kleidung anzuhaben. Das Fahrrad-Zeug trocknet
problemlos über den Tag, auch wenn es massiv geregnet hat.

BTW: Ausreichend gute Radkleidung gibt es inzwischen für wenig Geld.
z.T. Unterhemden, Radhemden, Fleecepullover und Radhosen von
Tchibo/Lidl/Aldi/C&A usw. gibt es für Preise zwischen 10 und 20 EUR.
Meine Winter-Radhose habe ich im Ausverkauf für 25 EUR erstanden, mit
Winter-Laufhose von Aldi ist das -10°C-tauglich.
Ich wasche die durchgeschwitzten Hemden jeden Tag zu Hause aus,
rolle/wringe sie gnadenlos in's Handtuch oder schleudere sie. So sind
sie spätestens nach 10 min wieder trocken. Trotz dieser Torturen halten
die paar Hemdensätze schon viele Jahre. Radkleidung lohnt unbedingt.

Gruß Heinz "wenn ich jetzt mal in Jeans fahre, weiß ich gar nicht, wie
ich das früher ausgehalten habe ;-)"

Anton Ertl

unread,
Sep 22, 2004, 2:16:19 AM9/22/04
to
"Lukas Sieber" <lukas....@arcor.de> writes:
>Beleuchtung: SON (am besten) oder LED-Batterie-/Akkuleuchten. Angedeutet
>wurden mit (Naben-)dynamo Verkabelungsprobleme am Rennrad, wo sind da
>Schwierigkeiten zu erwarten?

Nicht mehr als an anderen Rahmen auch; Loecher, um die Kabel im Rahmen
zu verlegen, scheinen aus der Mode gekommen zu sein. Der
Luftwidersteand steigt durch das Kabel und die Kabelbinder, und es
gibt dann halt noch ein Ding, das sich verfangen und abreissen kann.

> Zu den LED-Leuchten: Verstehe ich richtig, daß
>der Clou darin besteht, daß LED-Leuchten bei Halogen-ähnlicher Leistung kaum
>Batterie-/Akkuwechsel benötigen?

LED-Leuchten mit Halogen-aehnlicher Leistung gibt es (noch) nicht, und
die werden wohl auch mehr Batterien brauchen, wenn es sie gibt.

>Schutzbleche: Im Prinzip auch mit Schellen (statt Ösen) zu befestigen, aber
>bei reinrassigen Rennrahmen evt. kein Platz zwischen Reifen und Rahmen
>bzw. Gabel (ist auch der Platz zwischen Bremsen und Reifen kritisch?).

Das ergibt sich bei Zangenbremsen aus der Rahmengeometrie. Wobei
lange Zangenbremsen weicher sind als kurze (dual-pivot kann helfen).
Bei V-Brakes musst Du fuer Renn-Bremshebel eventuell eine Adapterrolle
<http://www.complang.tuwien.ac.at/anton/bremsadapter/> verwenden; mit
dem neuen Rahmen und dem Brakebooster ist die Bremse allerdings
inzwischen steif genug, sodass ich ueberlege, ob ich nicht auf die
Uebersetzung durch die Rolle verzichten soll (den Modolo-Bremshebel
erwische ich oft nur mit einem Finger, und da waere eine staerkere
Bremswirkung nicht schlecht; oder ich montiere den Hebel anders).

Hydraulikbremsen und Scheibenbremsen mit einem Rennlenker zu
kombinieren, ist nicht leicht.

>6. Geeignetes Trekkingrad mit Rennlenker/-vorbau/-schaltung umrüsten lassen

Mein Rad auf Basis eines Trecking-Rahmens siehst Du auf

<http://www.complang.tuwien.ac.at/anton/fort/>

Der Rahmen hat uebrigens laut Hersteller 1800g.

>Die Übergange zwischen Randonneur, Cyclocross-Rad und Trekkingrad mit
>Rennlenker scheinen fließend zu sein. Entscheidend ist, wenn ich das richtig
>herauslese, die Rahmengeometrie.

Ich habe keinen Unterschied im Lenkverhalten zwischen meinem letzten
Stadtrad auf Basis eines Rennradrahmens und meinem jetzigen auf Basis
eines Treckingradrahmens bemerkt. Dafuer einen deutlichen Unterschied
zum Rennrad eines Freundes, das mir irgendwie widerwilliger vorkommt.

Am besten ist es wohl, Du faehrst den Rahmen einmal, bevor Du dich
entscheidest.

>Rahmenmaterial: Stahl wurde als Kriterium erwähnt. Was sind die Vorteile für
>meinen Zweck? - Wenn ich das richtig verstehe, ist Alu steifer.

Alu ist weicher. Alu-Rahmen sind oft steifer, weil sie mit groesseren
Rohrdurchmessern gebaut werden.

Stahl vs. Alu ist fuer viele ein religioeses Thema. Nachdem mir mein
letzter Stahlrahmen gebrochen ist, habe ich mich diesmal fuer Alu
entschieden.

>Wie wichtig sind beim Rahmen in der Praxis eigentlich die Anlötteile und
>Ösen für Gepäckträger, Schutzbleche usw.? Viele Posts klangen so, als ob
>Schellen etc. mehr als ein Notbehelf wären.

IMO sind sie eher ein Notbehelf. Und leicht sind sie wohl auch nicht.

>Komponenten: Noch ein neues Thema, bei dem ich auf die Schnelle den
>Durchstieg nicht vollständig schaffe. Ist der Unterschied z. B. zwischen
>Shimano Tiagra am Thorn Brevet 554L und der offensichtlich besseren Shimano
>Ultegra am Red Bull Cross für meine Zwecke praxisrelevant (Wartungsarmut,
>schnelles Schalten und Bremsen im Stadtverkehr...)?

Ich habe seit 10 Jahren ein Shimano 105 Schaltwerk im Stadtverkehr im
Einsatz, ohne Wartung.

> Was ist mit
>Cantilever-Bremsen vs. Rennradbremsen (wenn da überhaupt Schutzbleche
>drunterpassen)?

Das ist natuerlich auch eine Frage des Rahmens: Gibt es Sockel fuer
V-Brakes oder Cantis? Und wie gross ist der Abstand von der Bohrung
zu den Felgen (fuer Zangenbremsen). Mehr dazu siehe oben.

>(a) Klickpedale im Stadtverkehr eher kein Sicherheitsrisiko sind (mit ein
>bißchen Übung kommt man schnell raus)

Fuer flottes Fahren sind Klickpedale oder Clips sehr hilfreich. Ohne
solche Bindung gibt es uebrigens die Gefahr, abzurutschen.

>Die Überlegung war, daß ich damit
>im Gegensatz zu Atac auch mal mit normalen Schuhen fahren kann (wegen des
>Käfigs).

Wenn Du mit normalen Schuhen fahren willst, solltest Du Dir Clips
(Haken und Riemen) anschaffen, so wie ich.

Achim Stenzel

unread,
Sep 22, 2004, 3:59:41 AM9/22/04
to
Lukas Sieber wrote:

> Wohl nur zu empfehlen mit einem Händler,
> der sehr genau weiß, was er tut. Und so jemand fehlt mir im Moment noch.

Wenn du hier verrätst, wo du wohnst, hast du gute Chancen, einen
Tipp zu kriegen. Nach meinem Eindruck sind die hier Anwesenden
geographisch gut verteilt.

Gruß,
Ahcim

Peter Eggebrecht

unread,
Sep 22, 2004, 2:59:00 AM9/22/04
to

***Achim Stenzel (achim.stenzel) schrieb:

[...]
>Schau mal das Patria Roadster an:
>http://www.patria.net/bikes/09_roadster/set_roadster.htm

Das Patria Falkon scheint mit mehr Resreven fuer die weitere Entwicklung,
sprich Alltagstauglichkeit zu bieten, wobei das Roaster genau den
Anforderungen des Fragesteller entspricht. Ob es preislich fast mag ich
jedoch anzweifeln. Das liest sich ja wie das Who is Who aus einem
Gourmettempel. Leider habe ich keine Preisliste finden koennen.

Der Katalog bietet gerade fuer den Anfanger (so wie Icke) wertvolle
Informationen. So erkenn ich nun zumindest, wo bei einem Fahrrad "oben"
ist.


Gruss Peter


Peter Eggebrecht

unread,
Sep 22, 2004, 3:31:00 AM9/22/04
to

***Elke Bock (e.bock) schrieb:

[...]


>Die haben zwangsläufig auch etwas Ahnung mehr davon, schon
>weil die Kundschaft fachkundiger ist als der Durchschnitt.
>Und die haben Räder ohne Federung. ;-)

ich doch auch, allerdings nur, weil die Federung erst spaeter fuer die
breite Masse entwickelt wurde.

Wie kann ich denn etwas mehr Bequemlichkeit fuer mein ungefedertes Rad
erreichen. Sicherlich mit der Auswahl der geeigneten Fahrbahn oder Rades
fuer das jeweilige Einsatzgebiet. Oder ist es lediglich eine Frage der
Sitzhaltung und wie man trainiert ist?

Gruss Peter


Peter Eggebrecht

unread,
Sep 22, 2004, 3:36:00 AM9/22/04
to

***Ulli Horlacher (framstag) schrieb:

[...]


>Bei mir ist bei 250 km am Tag Schluss. Dann hab ich keine Lust mehr.

ach schon da, ich haette noch Lust, leider ist jedoch weit vorher der Tag
abgelaufen und die km Zaehlerei beginnt von vorne ;-)

Gruss Peter


Elke Bock

unread,
Sep 22, 2004, 5:32:50 AM9/22/04
to
"Lukas Sieber" <lukas....@arcor.de> schrieb:

>Beleuchtung: SON (am besten)

Wenn man heute ein Rad kauft, was nicht auf superbillig
getrimmt ist, dann sollte es einen Nabendynamo haben. Ist
einfach der Stand der Technik, wenn man nicht mit
Ansteckleuchten rumfummeln will. SON ist der beste und
teuerste, ich bin mit dem Shimano auch zufrieden.

>oder LED-Batterie-/Akkuleuchten. Angedeutet

Gemeint war wohl eher die Kombination von Dynamo+
Vorderlampe+ Batterie-Rücklicht. Damit spart man sich die
Kabel nach hinten, und die vordere Lampe kriegt mehr Strom
ab, so daß mit angepaßter Glühlampe mehr Licht erzielt
werden kann. Mit dem SON reicht es sogar für 2
Vorderlampen...

Und du kannst im Sommer, wo eher selten Lichtfahrten
anstehen, das Dynamo-Vorderrad durch ein anderes tauschen.
Das kannst du freilich sowieso, aber im beschriebenen Fall
ist weniger umzubauen als mit "Vollverkabelung".

>wurden mit (Naben-)dynamo Verkabelungsprobleme am Rennrad, wo sind da
>Schwierigkeiten zu erwarten?

Keine anderen als an anderen Rädern auch. Es ist ein klein
wenig unschick, und die Kabel können mal kaputt gehen.

>Zu den LED-Leuchten: Verstehe ich richtig, daß
>der Clou darin besteht, daß LED-Leuchten bei Halogen-ähnlicher Leistung kaum
>Batterie-/Akkuwechsel benötigen? Wieviele Einsatzstunden habe sich bei
>Front-/Rückstrahlern pro Akkusatz als realistisch erwiesen?

Wenn ich es recht verstanden habe, dann halten die roten LED
mit den Rücklichtbirnchen mit bzw. sind sogar heller, weiße
LED dagegen sind noch nicht gleich gut wie Halogen.


[...]


>Noch mal ganz großen Dank - das hier ist wirklich eine Erleuchtung. Mein
>Gott, wenn Ihr alle kollektiv einen Radladen aufmachen würdet, der wär'
>unschlagbar!

Und schnell pleite. So viel Bereitschaft zu unentgeltlicher
Arbeit ist nicht gut für's Geschäft.

Joachim Parsch

unread,
Sep 22, 2004, 6:06:05 AM9/22/04
to
Hallo,

Elke Bock schrieb:


> SON ist der beste und
> teuerste, ich bin mit dem Shimano auch zufrieden.

Du fährst doch auch gerne etwas zügiger, oder?
Machen sich da die Verluste des Shimano (Welches
Modell?) bemerkbar?

Schöne Grüße
Joachim

Dirk Messang

unread,
Sep 22, 2004, 7:29:54 AM9/22/04
to
Hallo
schau mal bei der http://www.fahrradmanufaktur.de/ nach dem T 900R kostet
1699.- und ist ein guter Kompromiß zwischen Rennrad und Trekkingrad.
Gruß
Dirk

"Lukas Sieber" <lukas....@arcor.de> schrieb im Newsbeitrag
news:cin5mf$9lp$1...@news.urz.uni-heidelberg.de...
> Nachdem mein Uralt-Stadtrad Rahmenbruch erlitten hat, brauche ich ein
neues
> Rad für täglich sportlich-flott gefahrene 10 km zur Arbeit bei jedem
> Wetter - ca. 5000 km/Jahr, teils Stadtverkehr, teils (manchmal ruppiger)
> Asphalt auf Nebenstrecken. Dazu im Jahr vielleicht noch knapp 500 km
> Ausflüge mit leichtem Gepäck auf Asphalt und guten Feld-/Waldwegen
(maximal
> Mittelgebirge) und 500 km Einkäufe und Besorgungen in der Stadt. Für den
> Nachwuchs steht der Kauf eines Kinderanhängers bevor, der muß hin und
wieder
> gezogen werden. Beim alten Rad gab's immer viel zu reparieren, da sollte
das
> neue deutlich wartungsfreundlicher sein, auch wenn ich es kräftig
rannehme.
> Bin selbst 188 cm groß und 80 kg schwer, und fahre, wie gesagt, ziemlich
> flott, solange es der Verkehr erlaubt. Budget für's neue Rad ist 1500 EUR.
>
> Vor einigen Jahren konnte ich ein halbes Jahr lang leihweise ein Rennrad
> fahren, nach kurzer Eingewöhnungszeit war ich ausgesprochen glücklich
damit
> (windschnittiger, leichter, flotter, verschiedene Handpositionen am
> Lenker...). Kurz gesagt: Wenn ich schon ein neues Rad brauche, soll's
> endlich ein Rennrad sein. Da ich bei jedem Wetter fahre, muß das Fahren
Spaß
> machen, und Spaß macht's, wenn es flott vorangeht.
>
> Das halbe Dutzend aufgesuchter Fahrradhändler hat vom Rennrad ziemlich
> unisono abgeraten und für meine Alltagszwecke auf die im Laden stets
> zahlreich vertretenen Trekkingräder verwiesen.
>
> Ein kritisches Thema war dabei neben angeblich unvermeidbaren Rücken- und
> Nackenschmerzen immer wieder die beim Rennrad nicht vorhandene
> Alltagsausstattung:
>
> - Gute Beleuchtung ist für mich unverzichtbar (häufig Nachtfahrten,
Winter),
> Akkuleuchten (wie früher beim Leihrennrad) will ich wegen des
> Lade-/Batteriewechselaufwands nicht mehr (Dynamolicht ginge angeblich
nicht,
> denn "Dynamo macht Rennradreifen kaputt")
>
> - Schutzbleche müssen (leider) wohl sein, wenn ich bei Schmuddelwetter
nicht
> verdreckt in der Arbeit ankommen will ("kein Platz am Rennrad")
>
> - Ist ein Kettenschutz nötig, wenn ja welcher? Wenn es nur darum geht, daß
> das Hosenbein nicht in die Kette flattert, kann man sich wohl mit einem
> Klettband behelfen. Oder dient ein Kettenschutz auch zu verhindern, daß
die
> Kettenblätter Dreck ins Hosenbein schleudern? (Hab' da keine Erfahrung,
> bisher bei schlechtem Wetter nur Räder mit Kettenschutz gefahren) ("kein
> Platz, Kettenblätter zu groß")
>
> - Ständer ist wohl wegen des Kinderanhängers erforderlich (teils "kein
> Problem", teils "kein Platz")
>
> - Gepäckträger brauch' ich zwar nicht täglich, für die Arbeit reicht ein
> kleiner Rucksack. Für Ausflüge und Einkäufe wär's aber schon praktisch
> ("gibt keine Ösen dafür")


>
> - Federung ("gibt's nicht beim Rennrad") gehöre zum Alltagsrad heutzutage

> einfach dazu, hieß es. Ich selbst finde allerdings, daß Komfort für mich
> bedeutet, daß ich das Rad auch bei Gegenwind flott fahren kann und nach
dem
> Ampelstop wieder rasch vom Fleck komme. Stelle mir vor, daß eine Federung
da
> eher kontraproduktiv ist, weil sie zu viel der eingesetzten Kraft wieder
> wegfedert.
>
> - Die schmalen profillosen Reifen seien ungeeignet für Nässe/Schnee.
>
> Die Frage ist also, ob diese Punkte tatsächlich ein Rennrad ausschließen.
> Gibt es alltagstauglich ausgestattete Rennräder? Oder ist ein
entsprechender
> Umbau doch machbar? Oder ist es doch richtig, daß ein Rennrad für meine
> Bedürfnisse nicht ideal ist?
>
> Lukas
>


Jürgen Schlottke

unread,
Sep 22, 2004, 7:40:39 AM9/22/04
to
Hallo!

> Wow, mit so vielen so detaillierten und
> hilfreichen Antworten hätte ich nie gerechnet

Tja, ist eine sehr gut besuchte Newsgroup hier.

Meine Meinung dazu: Eine reine "Rennziege" ist nicht alltagstauglich,
sondern ein Sportgerät für den Zweck "sehr schnell radfahren". Sowohl
der Komfort als auch der Gebrauchswert leiden bei reinen Rennrädern.

Bei Deinem Etat würde ich mir daher zwei Fahrräder zulegen:

Ein alltagstaugliches Trekking-Rad der 400-Euro-Klasse mit Federgabel,
Sattelfederstütze, Schutzblechen, Nabendynamo und Kettenschaltung.

Und eine Rennziege der 900 Euro-Klasse ohne Licht (Batterielicht
mitführen), ohne Federung, ohne Schutzbleche als "Leichtgewicht". Auf
möglichst wenige Kilos beim Fahrradgewicht kommt es doch eigentlich nur
drauf an, wenn Du bei Radrennen teilnehmen möchtest, um dann eine
Sprintwertung mit Zentimetern Vorsprung zu gewinnen oder bei einer
Bergwertung weniger Gewicht hochbringen zu müssen. In der Beschleunigung
und am Berg zählt natürlich jedes Kilogramm. Aber wieviele Spint- und
Bergwertungen hast Du täglich zu bewältigen? Nimmst Du an Amateurrennen
wie den HEW-Cyclassics in Hamburg teil oder wozu brauchst Du ein Rennrad?

Ich fahre hier nur "in der Ebene" (Schleswig-Holstein), ich würde nie
auf die Idee kommen, mir für den Alltagseinsatz ein spartanisch
ausgestattetes Rennrad zuzulegen, nur um besser sprinten und klettern zu
können. Wenn ich zwischendurch mal wirklich schnell fahren oder echtes
Radtraining machen wollte, um an Amateurrennen teilzunehmen, würde ich
mir für den Sport ein zweites Fahrrad zulegen, das ich dann von Fall zu
Fall als Sportgerät betrachten und benutzen würde.

Ob Du mit einem Rennrad bei Deinem Anforderungsprofil ("10 km zur Arbeit
bei jedem Wetter", "auf teils (manchmal ruppiger) Asphalt auf
Nebenstrecken", "Ausflüge mit leichtem Gepäck auf Asphalt und guten
Feld-/Waldwegen", "Einkäufe und Besorgungen in der Stadt") als einzigem
Rad glücklich werden würdest, wage ich mal leicht zu bezweifeln.

Jürgen

Thomas Voigt

unread,
Sep 22, 2004, 8:02:46 AM9/22/04
to
Lukas Sieber wrote:
> Beleuchtung: SON (am besten) oder LED-Batterie-/Akkuleuchten. [...]

> Zu den LED-Leuchten: Verstehe ich richtig, daß
> der Clou darin besteht, daß LED-Leuchten bei Halogen-ähnlicher Leistung kaum
> Batterie-/Akkuwechsel benötigen?

Jein. Kleine LEDs, die nur als Positionslichter benutzt werden (bei
Rueckleuchten voellig ausreichend) halten fast ewig mit einem
Batteriesatz. LEDs, mit denen Du was sehen willst (Frontleuchten) ziehen
nicht wenigern Strom als eine Halogenlampe. Die meisten
LED-Frontleuchten (die es schaffen eine unbeleuchtete Landstrasse
befahrbar auszuleuchten) muessen deshalb nach einer einstelligen
Stundenzahl wieder aufgeladen werden.

Die Kombination SON + Lumotec Oval [Senso] plus vorne mit
3W-Halogenlampe + DToplight plus hinten funktioniert bei mir tadellos
und ich habe damit vorne und hinten Standlicht. Die Lampen sind mit
zusammen 50,- nicht teurer als vernuenftige LED-Systeme, das System
laeuft beliebig lange und man muss sich nicht um das Aufladen der Akkus
kuemmern. (Der SON kostet ein paar Fragezeichen, aber ist es wert.)

> Schutzbleche: Im Prinzip auch mit Schellen (statt Ösen) zu befestigen, aber
> bei reinrassigen Rennrahmen evt. kein Platz zwischen Reifen und Rahmen
> bzw. Gabel (ist auch der Platz zwischen Bremsen und Reifen kritisch?).

Ja. Kleine Schutzbleche lassen sich bei fast allen Rahmen und Bremsen
montieren, aber Du nimmst Dir die Option auf Spike-Reifen im Winter.

> 1. Standard-Rennrad alltagstauglich aufrüsten - aber Probleme v.a. mit
> kurzem/engen Hinterbau zu erwarten. Wohl nur zu empfehlen mit einem Händler,
> der sehr genau weiß, was er tut. Und so jemand fehlt mir im Moment noch.

Ich kann einfach keinen Vorteil gegenueber den Varianten der Radonneur-
bzw. umgebauten Trekkingraeder erkennen, sofern die eine sportliche
Geometrie haben. So ein Trekkingrahmen ist vielleicht ein wenig
schwerer, aber entscheidend ist sowieso das Gewicht der anderen
Komponenten. Und beim Trekkingrahmen hast Du eben viel weniger Probleme,
die Anbauteile wie Strassenausstattung ranzubekommen.

> 2. Zwei Räder zulegen und ausrüsten, z. B. Rennrad + Hollandrad. - Die

Ich hab auch noch ein Rennrad. Den Rahmen hab ich bei einem grossen
Auktionshaus fuer 25,- ersteigert, die Komponenten kommen teilweise von
einem alten Rennrad das ich frueher gefahren bin, wenige Neukaeufe und
teilweise auch vom selben Auktionshaus. Das ganze Rad hat mich
hoechstens 300,- gekostet und ist ein brauchbares Rennrad (wenn auch
nicht gerade huebsch oder superleicht). Das erfordert etwas Geduld (und
Glueck, als Basis ein Rad mit passendem Rahmen zu ersteigern, bei dem
einige Komponenten noch brauchbar sind), aber ist eben auch ein Weg zum
billigen Zweitrad.
Ich muss allerdings zugeben, dass ich auch fuer gelegentliche Ausfahrten
meistens das Alltagsrad nehme. Das Rennrad ist eher Bahnhofsrad (wenn
man das Rad eine Weile in einer suspekten Gegend abstellen muss) und
Ersatzrad (wenn mal am Alltagsrad etwas uebleres kaputt ist).


> 5. Cyclocross-Rad (Querfeldein-Kurzstrecke) alltagstauglich aufrüsten, z. B.
> Rose Red Bull Cross.

Keine Ahnung was man an den Rahmen ranbekommt, die Systemraeder waeren
mir im Alltagsbetrieb eher suspekt.
Hier herrscht Sprachverwirrung, als Crossraeder bezeichnet man sowohl
Cyclocross-Raeder als auch sportliche ("Crossover-")Trekkingraeder, die
auch Fitnessraeder genannt werden. Erstere sind eher Sportraeder (und
keine Alltagsraeder), letztere sind evtl. brauchbare Kandidaten fuer
eine Umruestung auf Rennlenker, da sie oft leicht sind und eine
Rennradschaltung mitbringen.

> 6. Geeignetes Trekkingrad mit Rennlenker/-vorbau/-schaltung umrüsten lassen
> (Selbermachen klingt verlockend, aber realistisch gesehen fehlt mir im
> Moment die Zeit, zumal das ohne Erfahrung sicher doppelt so lange dauert).

Einen Haendler zu finden, der fuer wenig Aufpreis Cantis und Rennlenker
montiert wird schwierig. Selber machen hat den Nachteil, dass der Umbau
Zeit und Energie kostet und Du die nicht benoetigten Komponenten dann
mitbezahlst und rumzuliegen hast.

Insofern sind Raeder wie das T-900R der Fahrradmanufaktur
<http://www.fahrradmanufaktur.de/> vielleicht die bessere Wahl (ich
weiss aber nicht was dat Ding kostet). Das sieht schon wie eine solide
Grundlage aus, ich wuerde trotzdem ein paar Kleinigkeiten austauschen
wollen (SON statt DH-3N70, Brooks-Sattel, vorne Standlicht, Pitlocks
auch fuer Sattel und Vorbau).


> Rahmenmaterial: Stahl wurde als Kriterium erwähnt. Was sind die Vorteile für
> meinen Zweck?

Das ist eine fast religioese Frage. Alu bricht ploetzlich ohne
Vorwarnung, Stahl ist da wesentlich gutmuetiger. Aber _so_ hauefig
kommen Rahmenbrueche auch nicht vor, und ueber die Langzeithaltbarkeit
moderner Alu-Rahmen kann man auch wenig sagen, weil es die halt noch
nicht so lange gibt. Ich hab vor einem Jahr beides probegefahren und
empfand den etwas weicheren Stahlrahmen als angenehmer, andere Leute
moegen Alu mehr.

> Komponenten: Noch ein neues Thema, bei dem ich auf die Schnelle den
> Durchstieg nicht vollständig schaffe. Ist der Unterschied z. B. zwischen
> Shimano Tiagra am Thorn Brevet 554L und der offensichtlich besseren Shimano
> Ultegra am Red Bull Cross für meine Zwecke praxisrelevant (Wartungsarmut,
> schnelles Schalten und Bremsen im Stadtverkehr...)? Was ist mit

Ultegra haelt laenger und ist vielleicht etwas leichter. Bei
Verschleissartikeln (Felgen, Ritzel, Naben, Kette), die sowieso
irgendwann getauscht werden, ist das nicht kritisch - verschlissene
Komponenten werden dann halt irgendwann gegen besseres Zeug
ausgetauscht. Es ist ab Tiagra/Deore *nicht* so, dass Dir die Sachen
nach 1000km serienweise ausfallen (wie bei Baumarktraedern mit
Billigstzeugs), sondern die halten schon eine Weile.
Bei Sachen wie Bremsen, Innenlager, Kurbel darf es ruhig die bessere
Gruppe sein, die Sachen will man ja nicht nach kurzer Zeit tauschen.

> Cantilever-Bremsen vs. Rennradbremsen (wenn da überhaupt Schutzbleche
> drunterpassen)?

Bei Rennradbremsen passen keine dicken Reifen rein (z.B. Spikes).

> Ganz vergessen hatte ich bisher die Pedalfrage. Ich möchte Klickpedale
> probieren und betrete damit absolutes Neuland für mich.

Sehr empfohlen. Das loest uebrigens auch deine Schnuersenkelprobleme,
die meisten SPD-Schuhe haben kurze oder gar keine Schnuersenkel und
einen Klettverschluss.

tv

H. Birthler

unread,
Sep 22, 2004, 8:15:56 AM9/22/04
to
Lukas Sieber schrieb:

> Schutzbleche: Im Prinzip auch mit Schellen (statt Ösen) zu befestigen, aber
> bei reinrassigen Rennrahmen evt. kein Platz zwischen Reifen und Rahmen
> bzw. Gabel (ist auch der Platz zwischen Bremsen und Reifen kritisch?).

Als Schutzblech für's Hinterrad ginge auch das hier:
http://www.jens-seemann.privat.t-online.de/Bilder/DSC00866Ausschnitt.JPG

Verhindert das Hochschleudern von Wasser.

Nennt sich "DropStop" und ist bei http://www.alligt.nl käuflich zu
erwerben. IIRC 25 EUR, teuer.

Heinz "das lässt sich sicherlich selbst herstellen"

Bernd Kloeckner

unread,
Sep 22, 2004, 2:25:51 PM9/22/04
to
Am 22 Sep 2004 08:59:00 +0200 schrieb Peter Eggebrecht:

> ***Achim Stenzel (achim.stenzel) schrieb:
> [...]
>>Schau mal das Patria Roadster an:
>>http://www.patria.net/bikes/09_roadster/set_roadster.htm
>
> Das Patria Falkon scheint mit mehr Resreven fuer die weitere Entwicklung,
> sprich Alltagstauglichkeit zu bieten, wobei das Roaster genau den
> Anforderungen des Fragesteller entspricht. Ob es preislich fast mag ich
> jedoch anzweifeln. Das liest sich ja wie das Who is Who aus einem
> Gourmettempel. Leider habe ich keine Preisliste finden koennen.

Da sie gerade neben mir liegt:
Roadster mit Rennlenker/Tiagra-Bremsschalthebeln/XT, aber ohne
Gepäckträger/Schutzbleche/Licht: 1478,-
Falcon mit LX-Austattung CrMo, ohne Gepäckträger/Schutzbleche/Licht:
1042,-
dto in Alu, aber XT und HS11: 1298,-
(beim Falcon wird Rennlenker nicht angeboten, ist aber sicher auch
möglich (ca. 240,- Aufpreis)
Trondheim mit voller Reiserad-Ausstattung/Tiagra-Rennbremshebel/XT:
1704,-
Letzeres am Sonntag auf der IFMA gesehen; ich hätt's am liebsten
mitgenommen :-)

Bernd

Elke Bock

unread,
Sep 22, 2004, 2:38:14 PM9/22/04
to
p.egge...@freenet.de (Peter Eggebrecht) schrieb:

>Wie kann ich denn etwas mehr Bequemlichkeit fuer mein ungefedertes Rad
>erreichen.

Im Trockenen abstellen, nicht soviel Gepäck drauf packen...

Elke Bock

unread,
Sep 22, 2004, 2:38:16 PM9/22/04
to
Joachim Parsch <s...@bunuel.franken.de> schrieb:

>Hallo,
>
>Elke Bock schrieb:
>> SON ist der beste und
>> teuerste, ich bin mit dem Shimano auch zufrieden.
>
>Du fährst doch auch gerne etwas zügiger, oder?

Ja, aber...

>Machen sich da die Verluste des Shimano (Welches
>Modell?) bemerkbar?

so feinfühlig, daß ich ein paar Watt Verlust merken würde,
bin ich nicht. Und irgendwie fehlt der Vergleich, da ich
schon länger mit Nabendynamo (jetzt HB NX30) fahre.

Bernd Kloeckner

unread,
Sep 22, 2004, 2:37:13 PM9/22/04
to
Am Wed, 22 Sep 2004 14:02:46 +0200 schrieb Thomas Voigt:

> Insofern sind Raeder wie das T-900R der Fahrradmanufaktur
> <http://www.fahrradmanufaktur.de/> vielleicht die bessere Wahl (ich
> weiss aber nicht was dat Ding kostet).

Ziemlich genau 1000,- (Ich hatte es am Sonntag auf der IFMA im Visier)

Bernd

Bernd Kloeckner

unread,
Sep 22, 2004, 2:42:08 PM9/22/04
to
Am Wed, 22 Sep 2004 13:29:54 +0200 schrieb Dirk Messang:

> Hallo
> schau mal bei der http://www.fahrradmanufaktur.de/ nach dem T 900R kostet
> 1699.- und ist ein guter Kompromiß zwischen Rennrad und Trekkingrad.

Oops, dann war das, was ich auf der IFMA gesehen habe entweder ein
Supersonderangebot oder flasch ausgezeichnet; dort standen vorne eine 1
und eine 0 (oder ich war schon reichlich messegeschädigt :-)). Ein T900R
war's aber auf jeden Fall.

[jede Menge TOFU entsorgt]

Bernd

Lukas Sieber

unread,
Sep 22, 2004, 2:59:51 PM9/22/04
to
"Florian Ladwig" <florian...@gmx.de> wrote:

> >4. Randonneur/Audax (Asphalt-Langstrecke), typischerweise schon
> >alltagstauglich ausgerüstet, z. B. Thorn Brevet 554L, Mercian Audax,
Dawes
> >Audax.
>
> Das wären Nägel mit Köpfen.

Gibt es denn welche, die in Deutschland ohne Auslandsversand zu bekommen
sind?

> Cantileverbremsen lassen prinzipiell breitere Reifen zu, es gibt aber
> auch Rennbremsen mit längeren Schenkeln, typischerweise das, was an
> Randonneuren dran ist, wobei hier mit Blechen auch ziemlich schnell
> Schluß mit der Reifenbreite ist.

Ich meine gelesen zu haben, daß Rennbremsen als Seitenzugbremsen eben
deshalb gut funktionieren, weil sie kurze Schenkel haben, Seitenzugbremsen
mit längeren Schenkeln aber ineffizient werden. Wie effizient verzögern denn
die typischen Randonneur-Bremsen in der Praxis?

Lukas

Lukas Sieber

unread,
Sep 22, 2004, 3:21:03 PM9/22/04
to
"Martin Heimes" <martin...@gmx.de> wrote:

> Eine Satteltasche von Carradice http://www.carradice.co.uk/originals.htm
> laesst sich ohne zusaetzliche Teile an einem Sattel mit
> Satteltaschenschlaufen (Brooks B17 z.B.) festmachen.

Guter Tip, schau' ich mir an.

> > Reifen: Profillos 25-28mm auch bei Nässe, bei Schnee evt. gerade noch
> > fahrbar, dann aber am besten Spikes (37mm).
>
> 37mm wirst Du kaum in einem gemaessigten RR-Rahmen (aelter oder Audax)
> fahren koennen. Querfeldeinrahmen (Cyclocross) regelt, ein hybscher
> alltagstauglicher (und in .de erhaeltlicher) ist der Surly Crosscheck:
> http://www.surlybikes.com/crosscheck.html

Da der jetzt schon das zweite Mal erwähnt wird, hab' ich ihn mir endlich
angekuckt. Sieht ziemlich spannend aus: Reifen bis 700x45, Ösen für
Gepäckträger und Schutzbleche (auch am Sitzrohr?). Die Kürzel in der
Geometrietabelle verstehe ich nicht, gibt's da eine Erklärung zu? Vielleicht
kann mir auch jemand helfen, die Geometrie hinsichtlich der zu erwartenden
Fahreigenschaften zu interpretieren. Oder hat sogar jemand selbst Erfahrung
damit?

Wie kriegt man den in .de, und was kostet der in etwa?

> > 1. Standard-Rennrad alltagstauglich aufrüsten - aber Probleme v.a. mit
> > kurzem/engen Hinterbau zu erwarten. Wohl nur zu empfehlen mit einem
Händler,
> > der sehr genau weiß, was er tut. Und so jemand fehlt mir im Moment noch.
>
> wenn Du sagst wo Du wohnst rueckt vielleicht jemand eine Empfehlung raus.

Raum Mannheim/Heidelberg. Klar, über eine Empfehlung würde ich mich freuen.

> > Zweiradoption hatte ich auch schon überlegt, aber überschlägig hatte
ich den
> > Eindruck, daß ich mehr bekomme, wenn ich mein Budget von EUR 1500 für
ein
> > gutes Rad investiere, das für seinen Hauptzweck sehr gut geeignet ist
und
> > für die anderen Zwecke noch akzeptabel, als für zwei Räder, die mäßig
sind.
>
> ich kann das eine Fahrrad zerlegen/reparieren/ueberholen und mit dem
> anderen zur Arbeit fahren.

Ich sehe schon, der Trend geht zum Zweirad, so langsam beginne ich auch
schon davon zu träumen. Vielleicht müssen's trotzdem nicht zwei auf einmal
sein. Und wenn ich den Preis von einigen der empfohlenen Räder (Patria,
Fahrradmanufaktur) anschaue, ist die Frage, ob vom Budget viel bleibt für
ein Zweitrad.

> > 6. Geeignetes Trekkingrad mit Rennlenker/-vorbau/-schaltung umrüsten
lassen
>
> Neuaufbau auf Trekkingradrahmen koennte fast billiger sein und
> Trekkinrahmen sind tendenziell schwer.

Gibt es einen konkreten Trekkingrahmen, der für so einen Neuaufbau zu
empfehlen ist?

Lukas

Lukas Sieber

unread,
Sep 22, 2004, 3:27:30 PM9/22/04
to
"Guenther Schwarz" <st...@gmx.de> wrote:

> Das wäre meine Variante. Ältere Rennradrahmen haben oft Ösen für
> Anbauteile und Platz z.B. für 28mm Reifen mit Schutzblechen. Bei deinem
> Budget kannst du außer Rahmen und Gabel alles wegschmeißen und neu
> kaufen ;-)

Meine Sorge, mangels Fachkenntnis 'ne Niete zu erwischen, krieg' ich noch
nicht weg. Mir fehlt schon für eine Beurteilung vor Ort die Erfahrung, für
eine Ferndiagnose bei eBay erst recht.

> > Die Übergange zwischen Randonneur, Cyclocross-Rad und Trekkingrad mit
> > Rennlenker scheinen fließend zu sein. Entscheidend ist, wenn ich das
> > richtig herauslese, die Rahmengeometrie. Mit den Grundsätzen habe ich
> > mich aufgrund der genannten Links beschäftigt. Gibt es
> > Daumen-mal-pi-Werte für einen Rahmen, der so rennradmäßig wie
> > möglich und so trekkingmäßig wie nötig ist? Anders gesagt, was
> > bedeutet "leichter und sportlicher Rahmen" mit noch
> > schutzblech-/gepäckträgergeeignetem Hinterbau übersetzt in Hinterbau-
> > und Vorbaulänge, Steuerwinkel, Nachlauf etc.?
>
> Nur mal so als Hausnummern bei 57cm Rahmenhöhe (Mitte Tretlager bis
> Oberkante Sattelklemme): 73Grad Steuerkopf und Sattelrohr, 56cm Oberrohr,
> 43cm Kettenstreben, 101cm Radstand, 57mm Nachlauf. Das lief vor 15 Jahren
> als Rennrad und würde heute wohl als Audax verkauft. Die oben erwähnte
> Reifen-Schutzblech-Kombo paßt. Allerdings nicht die 37mm Reifen mit
> Spikes.

Danke, das hilft ungemein. Ich vermute, daß ich mit meinen 188 cm
Körpergröße (und 92 cm Innenbeinlänge, wie ich inzwischen gemessen habe)
eher bei Rahmenhöhen so um/ab 60 cm landen werde. Verändern sich da die
genannten Werte, oder bleiben die im Bereich Rahmenhöhen 57-62 cm stabil?

Lukas


Lukas Sieber

unread,
Sep 22, 2004, 3:43:20 PM9/22/04
to
"Anton Ertl" <an...@mips.complang.tuwien.ac.at> wrote:

> >Beleuchtung: SON (am besten) oder LED-Batterie-/Akkuleuchten. Angedeutet
> >wurden mit (Naben-)dynamo Verkabelungsprobleme am Rennrad, wo sind da
> >Schwierigkeiten zu erwarten?
>
> Nicht mehr als an anderen Rahmen auch; Loecher, um die Kabel im Rahmen
> zu verlegen, scheinen aus der Mode gekommen zu sein. Der
> Luftwidersteand steigt durch das Kabel

In praxisrelevantem Ausmaß?

> > Zu den LED-Leuchten: Verstehe ich richtig, daß
> >der Clou darin besteht, daß LED-Leuchten bei Halogen-ähnlicher Leistung
kaum
> >Batterie-/Akkuwechsel benötigen?
>
> LED-Leuchten mit Halogen-aehnlicher Leistung gibt es (noch) nicht, und
> die werden wohl auch mehr Batterien brauchen, wenn es sie gibt.

Ich hatte Andreas Randolf so verstanden, daß Hella Micro Tech 2000, Cat Eye
HL-EL 500G und Lumotec d'Topal in der Tat Halogen-ähnliche Leistung bringen
und auch Erfahrungswerte damit vorliegen. Wenn das stimmt, wäre die Frage
gewesen, nach wie vielen Stunden die neue Batterien brauchen, in der
Praxis.

> >Schutzbleche: Im Prinzip auch mit Schellen (statt Ösen) zu befestigen,
aber
> >bei reinrassigen Rennrahmen evt. kein Platz zwischen Reifen und Rahmen
> >bzw. Gabel (ist auch der Platz zwischen Bremsen und Reifen kritisch?).
>
> Das ergibt sich bei Zangenbremsen aus der Rahmengeometrie. Wobei
> lange Zangenbremsen weicher sind als kurze (dual-pivot kann helfen).

Zusammenhang Rahmengeometrie/Zangenbremsen macht Sinn. "weicher" bedeutet
"verzögern schlechter" oder "mehr Kraft nötig" oder...?

> Bei V-Brakes musst Du fuer Renn-Bremshebel eventuell eine Adapterrolle
> <http://www.complang.tuwien.ac.at/anton/bremsadapter/> verwenden; mit
> dem neuen Rahmen und dem Brakebooster ist die Bremse allerdings
> inzwischen steif genug, sodass ich ueberlege, ob ich nicht auf die
> Uebersetzung durch die Rolle verzichten soll (den Modolo-Bremshebel
> erwische ich oft nur mit einem Finger, und da waere eine staerkere
> Bremswirkung nicht schlecht; oder ich montiere den Hebel anders).

Wie vergleicht sich denn die adaptierte V-Bremse mit einer guten Cantilever?

> >6. Geeignetes Trekkingrad mit Rennlenker/-vorbau/-schaltung umrüsten
lassen
>
> Mein Rad auf Basis eines Trecking-Rahmens siehst Du auf
>
> <http://www.complang.tuwien.ac.at/anton/fort/>
>
> Der Rahmen hat uebrigens laut Hersteller 1800g.

Schick :-). Rahmen scheint von Fort, welcher genau? Hast Du
Oberlenkerzusatzbremshebel? Welche Schaltung? Sind die 1800g viel oder
wenig?

> Ich habe keinen Unterschied im Lenkverhalten zwischen meinem letzten
> Stadtrad auf Basis eines Rennradrahmens und meinem jetzigen auf Basis
> eines Treckingradrahmens bemerkt. Dafuer einen deutlichen Unterschied
> zum Rennrad eines Freundes, das mir irgendwie widerwilliger vorkommt.
>
> Am besten ist es wohl, Du faehrst den Rahmen einmal, bevor Du dich
> entscheidest.

Klar. Im Moment geht es für mich vor allem darum, konkrete Optionen zu
finden, zwischen denen ich mich dann entscheiden kann. Wenn ich allerdings
so sehe, was hier so alles in den Läden rumsteht, bzw. eben nicht steht,
fürchte ich, daß es auf Sonderbestellung hinausläuft, und dann sehe ich
schwarz für unverbindliche Probefahrt mit der Option, doch nicht zu kaufen.

> >Die Überlegung war, daß ich damit
> >im Gegensatz zu Atac auch mal mit normalen Schuhen fahren kann (wegen des
> >Käfigs).
>
> Wenn Du mit normalen Schuhen fahren willst, solltest Du Dir Clips
> (Haken und Riemen) anschaffen, so wie ich.

Da wiederum fürchte ich wirklich, im Fall des Falle(n)s hängenzubleiben.
Sicherheitsrisiko?

Lukas

Lukas Sieber

unread,
Sep 22, 2004, 3:44:55 PM9/22/04
to
"Achim Stenzel" <achim....@web.de> wrote:

Raum Mannheim/Heidelberg. Tipps werden dankend entgegengenommen.

Lukas

Lukas Sieber

unread,
Sep 22, 2004, 3:53:41 PM9/22/04
to
"Elke Bock" <e.b...@gmx.de> wrote:

> >Beleuchtung: SON (am besten)
>
> Wenn man heute ein Rad kauft, was nicht auf superbillig
> getrimmt ist, dann sollte es einen Nabendynamo haben. Ist
> einfach der Stand der Technik, wenn man nicht mit
> Ansteckleuchten rumfummeln will. SON ist der beste und
> teuerste, ich bin mit dem Shimano auch zufrieden.

SON gefällt mir extrem gut, nach allem was ich bis jetzt gelesen habe. Da
ich mich am alten Rad immer wieder über's Licht geärgert habe, bin ich auch
bereit, hier einiges zu investieren. Meine Tendenz ist ohnehin eher nicht
Akkulösung, da ich das am Leihrenner schon nicht mochte; andererseits gab's
damals keine LED-Akkuleuchten.

> Und du kannst im Sommer, wo eher selten Lichtfahrten
> anstehen, das Dynamo-Vorderrad durch ein anderes tauschen.
> Das kannst du freilich sowieso, aber im beschriebenen Fall
> ist weniger umzubauen als mit "Vollverkabelung".

Geht beim SON das Rücklicht direkt an den Nabendynamo im Vorderrad, oder an
die Frontleuchte? Wenn mit Hell-/Dunkelsensor, benötigt dann vorne und
hinten jeweils einen Sensor, oder schaltet die Frontleuchte auch die
Heckleuchte?

E6 auf nabendynamo.de klingt übrigens verlockend. Ist der wirklich so gut,
gibt's da Vergleichswerte? - Aber vielleicht macht bei meinem relativ großen
Stadtverkehrsanteil eine Frontleuchte mit Standlicht (Lumotec?) eh mehr
Sinn?

Lukas

Guenther Schwarz

unread,
Sep 22, 2004, 4:06:48 PM9/22/04
to
Es schrieb Lukas Sieber:

> "Guenther Schwarz" <st...@gmx.de> wrote:

> Mir fehlt schon für eine Beurteilung vor Ort die Erfahrung, für
> eine Ferndiagnose bei eBay erst recht.

eBay ist auch keine so gute Idee und tatsächlich eher was für "Profis".
Anschauen und Ausprobieren muß schon sein.

> Danke, das hilft ungemein. Ich vermute, daß ich mit meinen 188 cm
> Körpergröße (und 92 cm Innenbeinlänge, wie ich inzwischen gemessen habe)
> eher bei Rahmenhöhen so um/ab 60 cm landen werde. Verändern sich da die
> genannten Werte, oder bleiben die im Bereich Rahmenhöhen 57-62 cm stabil?

Das kommt mal wieder darauf an. Die Winkel bleiben oft gleich, die Länge
der Kettenstrebe auch. Der Radstand nimmt mit der Länge des Oberrohrs und
der Höhe des Rahmens zu. Sehr gute Rahmen werden in fast allen Maßen an
die Rahmenhöhe angepaßt, bei einfachen wird nur ein längeres Oberrohr
genommen. Ich hatte hier schon mal den Tip gegeben, bei Waterford
(sündteure amerikanische Stahlrahmen, deutscher Importeur in HH) die
Tabellen zu studieren. Das ergibt einen ganz guten Überblick vom Rennrad
über Cyclocross und Randonneur zum Reiserad. Das soll jetzt aber keine
Empfehlung für ein Rad sein, allein Rahmen und Gabel sprengen dein
Budget ;-)

Günther

Florian Ladwig

unread,
Sep 22, 2004, 4:13:48 PM9/22/04
to
"Lukas Sieber" <lukas....@arcor.de> schrieb:

>"Florian Ladwig" <florian...@gmx.de> wrote:
>
>> >4. Randonneur/Audax (Asphalt-Langstrecke), typischerweise schon
>> >alltagstauglich ausgerüstet, z. B. Thorn Brevet 554L, Mercian Audax,
>Dawes
>> >Audax.
>>
>> Das wären Nägel mit Köpfen.
>
>Gibt es denn welche, die in Deutschland ohne Auslandsversand zu bekommen
>sind?

Gute Frage, der Dawes-Importeur hat vor Jahren den Betrieb eingestellt,
ob es einen Nachfolger gibt, weiß ich nicht, einen Mercian-Rahmen hat
mal jemand vor vielen Jahren in Hamburg erstanden, ich weiß allerdings
nicht wo, Bob Jackson gab es mal bei van Hacht, aber auch das ist
Geschichte...

Es ist wohl am einfachsten, direkt bei den Herstellern anzufragen, ob es
einen deutschen Händler gibt.

>> Cantileverbremsen lassen prinzipiell breitere Reifen zu, es gibt aber
>> auch Rennbremsen mit längeren Schenkeln, typischerweise das, was an
>> Randonneuren dran ist, wobei hier mit Blechen auch ziemlich schnell
>> Schluß mit der Reifenbreite ist.
>
>Ich meine gelesen zu haben, daß Rennbremsen als Seitenzugbremsen eben
>deshalb gut funktionieren, weil sie kurze Schenkel haben, Seitenzugbremsen
>mit längeren Schenkeln aber ineffizient werden. Wie effizient verzögern denn
>die typischen Randonneur-Bremsen in der Praxis?

Die Differenz beträgt nur ein paar mm, echte Rennbremsen sind
üblicherweise mehr als knackig, bei heute üblichen Zweigelenkbremsen ist
der Unterschied in der Praxis nicht sonderlich relevant.

--
Dieses Dokument wurde mit maschineller Unterstützung erstellt und gilt ohne
Unterschrift und Siegel. Alle Angaben ohne Gewähr. Wir stellen die Normalität
augenblicklich wieder her, sobald wir wissen was eigentlich normal ist.
florian...@gmx.de http://www.floimnetz.de

Guenther Schwarz

unread,
Sep 22, 2004, 4:12:15 PM9/22/04
to
Es schrieb Lukas Sieber:

> Ich hatte Andreas Randolf so verstanden, daß Hella Micro Tech 2000, Cat Eye
> HL-EL 500G und Lumotec d'Topal in der Tat Halogen-ähnliche Leistung bringen
> und auch Erfahrungswerte damit vorliegen. Wenn das stimmt, wäre die Frage
> gewesen, nach wie vielen Stunden die neue Batterien brauchen, in der
> Praxis.

LOL, die Dinger sind noch gar nicht oder grade ein paar Tage am Markt.
Erfahrungen aus der Praxis sind da noch etwas zuviel verlangt. Meine
Hausnummer: 10h.

>> Das ergibt sich bei Zangenbremsen aus der Rahmengeometrie. Wobei
>> lange Zangenbremsen weicher sind als kurze (dual-pivot kann helfen).
>
> Zusammenhang Rahmengeometrie/Zangenbremsen macht Sinn. "weicher" bedeutet
> "verzögern schlechter" oder "mehr Kraft nötig" oder...?

Mehr Kraft. Meine extraweichen CLB-Seitenzugbremsen sind ausreichend für
einen Handstand. Aber da muß ich schon ein wenig ziehen. Die Shimano und
Tektro, die heute mit langen Schenkeln angeboten werden, sind als
"dual-pivot" Bremsen prinzipbedingt besser und auch wesentlich stabiler
gebaut.

Günther

Lukas Sieber

unread,
Sep 22, 2004, 4:04:54 PM9/22/04
to
"Jürgen Schlottke" <schl...@gmx.de> wrote:

> Meine Meinung dazu: Eine reine "Rennziege" ist nicht alltagstauglich,
> sondern ein Sportgerät für den Zweck "sehr schnell radfahren". Sowohl
> der Komfort als auch der Gebrauchswert leiden bei reinen Rennrädern.
>
> Bei Deinem Etat würde ich mir daher zwei Fahrräder zulegen:
>
> Ein alltagstaugliches Trekking-Rad der 400-Euro-Klasse mit Federgabel,
> Sattelfederstütze, Schutzblechen, Nabendynamo und Kettenschaltung.
>
> Und eine Rennziege der 900 Euro-Klasse ohne Licht (Batterielicht
> mitführen), ohne Federung, ohne Schutzbleche als "Leichtgewicht". Auf
> möglichst wenige Kilos beim Fahrradgewicht kommt es doch eigentlich nur
> drauf an, wenn Du bei Radrennen teilnehmen möchtest, um dann eine
> Sprintwertung mit Zentimetern Vorsprung zu gewinnen oder bei einer
> Bergwertung weniger Gewicht hochbringen zu müssen. In der Beschleunigung
> und am Berg zählt natürlich jedes Kilogramm. Aber wieviele Spint- und
> Bergwertungen hast Du täglich zu bewältigen? Nimmst Du an Amateurrennen
> wie den HEW-Cyclassics in Hamburg teil oder wozu brauchst Du ein Rennrad?

Na ja, im Stadtverkehr beschleunige (und bremse) ich die ganze Zeit. Und
Wendigkeit empfinde ich als echten Vorteil beim Reagieren auf den Verkehr.
Ich hatte schon den Eindruck, daß bei den teilweise massiven Tempowechseln
ein leichtes, sportliches Rad mir wesentlich mehr Spaß macht und "Komfort"
bringt als z. B. eine Federgabel. Dazu kommt, daß ich Rennlenker als
komfortabel und praktisch empfinde, und die Unterlenkerposition vor allem
bei Gegenwind als extrem nützlich. Da ich (zumindest bis jetzt) eben nicht
an Rennen teilnehmen will, ist aber eine reinrassige Rennziege
möglicherweise wirklich nicht das Wahre. Vielleicht gibt's ja eine
Mischziege?

Lukas

Lukas Sieber

unread,
Sep 22, 2004, 4:18:26 PM9/22/04
to
"Dirk Messang" <dnu...@web.de> wrote:

> Hallo
> schau mal bei der http://www.fahrradmanufaktur.de/ nach dem T 900R kostet
> 1699.- und ist ein guter Kompromiß zwischen Rennrad und Trekkingrad.

Danke für den Hinweis, das Rad sieht wirklich interessant aus. Aber der
Preis... Und warum braucht eine Firma, die sich "Manufaktur" nennt, damit
wohl traditionelle Wertarbeit signalisieren will, für ihren Internetauftritt
Flash? Und das nicht nur als Wegklick-Intro, sondern als Zwangsflash für die
ganze Site? Irgendwo ist da eine Diskrepanz. Zumal ich viele Sprüch', aber
eher magere Infos finde, z. B. nix zu Geometrie und Gewicht. Bauen die ihre
Fahrräder auch nach dem Motto "viel Schein, wenig Sein"?

Lukas

Lukas Sieber

unread,
Sep 22, 2004, 4:29:05 PM9/22/04
to
"Thomas Voigt" <tv_sp...@gmx.de> wrote:

> Ich kann einfach keinen Vorteil gegenueber den Varianten der Radonneur-
> bzw. umgebauten Trekkingraeder erkennen, sofern die eine sportliche
> Geometrie haben. So ein Trekkingrahmen ist vielleicht ein wenig
> schwerer, aber entscheidend ist sowieso das Gewicht der anderen
> Komponenten. Und beim Trekkingrahmen hast Du eben viel weniger Probleme,
> die Anbauteile wie Strassenausstattung ranzubekommen.

Ich bin da durchaus nicht abgeneigt, aber nochmal die Frage nach deutschen
Randonneurs bzw. geeigneten (nicht zu schweren, eher wendig-sportlichen)
Trekkingrahmen.

> Hier herrscht Sprachverwirrung, als Crossraeder bezeichnet man sowohl
> Cyclocross-Raeder als auch sportliche ("Crossover-")Trekkingraeder, die
> auch Fitnessraeder genannt werden. Erstere sind eher Sportraeder (und
> keine Alltagsraeder), letztere sind evtl. brauchbare Kandidaten fuer
> eine Umruestung auf Rennlenker, da sie oft leicht sind und eine
> Rennradschaltung mitbringen.

Aber bauen denn Crossover-Räder nicht einfach auf einem (oft auf Beladung
und Spurtreue optimierten) Trekkingrahmen auf, und der Gewichtsvorteil kommt
einfach daher, daß die ganze Alltagsausstattung fehlt?

Lukas

Anton Ertl

unread,
Sep 22, 2004, 4:13:42 PM9/22/04
to
"Lukas Sieber" <lukas....@arcor.de> writes:

>"Anton Ertl" <an...@mips.complang.tuwien.ac.at> wrote:
>>Der
>> Luftwidersteand steigt durch das Kabel
>
>In praxisrelevantem Ausmaß?

Wahrscheinlich nicht (schon gar nicht im Vergleich zu den
Kotfluegeln), aber Kleinvieh macht auch Mist.

>> Das ergibt sich bei Zangenbremsen aus der Rahmengeometrie. Wobei
>> lange Zangenbremsen weicher sind als kurze (dual-pivot kann helfen).
>
>Zusammenhang Rahmengeometrie/Zangenbremsen macht Sinn. "weicher" bedeutet
>"verzögern schlechter" oder "mehr Kraft nötig" oder...?

Zunaechst heisst das, dass der gleiche Kraftunterschied mehr
Wegunterschied beim Bremshebel verursacht. Wenn Du dabei an den
Anschlag kommst, heisst das natuerlich auch "verzoegert schlechter".
Dann hast Du durch die Reibung im Zug auch noch mehr Hysterese
(d.h. Du kannst die Bremskraft nicht so gut regulieren). Naja,
jedenfalls ist das Gefuehl bei einer festen Bremse deutlich besser; in
der Hinsicht ist die Magura unter den Felgenbremsen ungeschlagen.

>Wie vergleicht sich denn die adaptierte V-Bremse mit einer guten Cantilever?

Weiss nicht, Canti bin ich kaum gefahren, und noch nie mit einem
Rennbremshebel.

>> Mein Rad auf Basis eines Trecking-Rahmens siehst Du auf
>>
>> <http://www.complang.tuwien.ac.at/anton/fort/>
>>
>> Der Rahmen hat uebrigens laut Hersteller 1800g.
>
>Schick :-). Rahmen scheint von Fort, welcher genau?

TR.7005 (steht drauf:-).

> Hast Du
>Oberlenkerzusatzbremshebel?

Nein.

> Welche Schaltung?

Hinten Shimano 105. Vorne Shimano RSX oder 600.

> Sind die 1800g viel oder
>wenig?

Weiss nicht, aber jedenfalls wenig vom Gesamtgewicht.

>Klar. Im Moment geht es für mich vor allem darum, konkrete Optionen zu
>finden, zwischen denen ich mich dann entscheiden kann. Wenn ich allerdings
>so sehe, was hier so alles in den Läden rumsteht, bzw. eben nicht steht,
>fürchte ich, daß es auf Sonderbestellung hinausläuft, und dann sehe ich
>schwarz für unverbindliche Probefahrt mit der Option, doch nicht zu kaufen.

Schon klar. Aber wenn Du ein existierendes Rad/Rahmen adaptieren
laesst, kannst Du vielleicht zunaechst mit dem Ursprungsrad bzw. mit
einem anderen Rad mit dem gleichen Rahmen eine Probefahrt machen.

>> Wenn Du mit normalen Schuhen fahren willst, solltest Du Dir Clips
>> (Haken und Riemen) anschaffen, so wie ich.
>
>Da wiederum fürchte ich wirklich, im Fall des Falle(n)s hängenzubleiben.
>Sicherheitsrisiko?

Zu einem gewissen Grad sicher. Ich bin bei ein oder zwei Stuerzen
nicht rausgekommen und habe mir das Knie angehaut. Bei einem weiteren
Ausrutscher habe ich rechtzeitig in die richtige Richtung gezogen und
bin rausgekommen.

- anton
--
M. Anton Ertl Some things have to be seen to be believed
an...@mips.complang.tuwien.ac.at Most things have to be believed to be seen
http://www.complang.tuwien.ac.at/anton/home.html

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