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Empfehlung Cityrad für Unsportliche

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Jürgen Schmitz

unread,
Aug 6, 2006, 7:47:12 AM8/6/06
to
Hallo,
ich suche eine Empfehlung für einen Fahrradkauf. Die Kriterien:
robust, pflegleicht, wird überwiegend in Stadt gefahren, Rücktrittsbremse.
Nutzen soll das Rad eine stark übergewichtige Frau im Alter >50 Jahre. Das
alte Rad war ein Billigkauf bei einem Discounter und steht in der Ecke,
weil es nicht besonders leichtgängig ist und die Motivation zur Nutzung
darunter leidet.

Gruß Jürgen


Lueppo Ellerbroek

unread,
Aug 6, 2006, 8:01:00 AM8/6/06
to
Jürgen Schmitz <web...@gmx.de> wrote:

> Nutzen soll das Rad eine stark übergewichtige Frau im Alter >50 Jahre

Ein schickes Gazelle-Hollandrad? Gefällt jung wie alt. Angenehme
Sitzposition, tiefer Einstieg, tadellose Verarbeitung. Oder vielleicht
ein deutsches Produkt mit Schwanenhals-Rahmen? Wie wärs mit einem Rad
aus der Topas-Serie der alten Marke Diamant (www.diamant-rad.de)? Oder
das Gleiche noch etwas edler von der Firma Patria, Modell Dublin
(http://www.patria.net/bikes/01_dublin/set_dublin.htm)?
Gruß,
Lüppo

Jürgen Schlottke

unread,
Aug 6, 2006, 8:41:18 AM8/6/06
to
Hallo Jürgen!

> Das alte Rad war ein Billigkauf bei einem Discounter
> und steht in der Ecke, weil es nicht besonders leichtgängig
> ist und die Motivation zur Nutzung darunter leidet.

Discountfahrräder zeichnen sich eigentlich nicht durch besondere
Schwergängigkeit aus, sondern da liegt vermutlich ganz etwas anderes im
argen. Ich tippe mal auf: Falsche Rahmengröße. Oder darauf, daß sie sich
ein "Schaukelpferd" (vollgefedertes Rad mit Hinterbaufederung) gekauft
hat, bei dem die Federhärte aufgrund des hohen Körpergewichts vollkommen
unterdimensioniert ist.

Damenfahrräder im Discount (und auch die preiswerteren biem Händler)
gibt es in 26" mit einer typischerweise etwas kleineren Rahmenhöhe und
in 28" mit einer etwas größeren Rahmenhöhe. Eine Bekannte, die mit ihrem
Fahrrad angeblich nicht fahren konnte, hatte sich bei 1,62 Körpergröße
ein 28er Fahrrad zugelegt, weil das ja die Größe für Erwachsene sei. Mit
einem 26er Rad (Discountfahrrad aus dem Sonderpostenmarkt, SRAM 7-Gang
mit 26x1.9 Bereifung) kam sie dagegen auf Anhieb sehr gut zurecht. Da
war es schlicht der ehemals zu groß gekaufte Rahmen, daß sie mit dem
alten Rad nicht gut fahren konnte. Die teureren Fahrräder beim
Fachhändler, können sowohl mit 26" als auch 28" mit unterschiedlichen
Rahmengrößen gekauft werden, am besten nach einer Probefahrt.

Welche Reifengröße hat denn das alte Fahrrad? Beschreibe mal das alte
Fahrrad näher, das angeblich nicht besonders leichtgängig ist! Wie
groß/schwer ist denn die Fahrerin? Eher 1,62 mit 90 Kilogramm oder eher
1,87 mit 125 Kilogramm, für wen soll das Rad eigentlich sein?

BTW: Mit extremem Übergewicht fährt jedes Fahrrad von der Wahrnehmung
des Fahrers her schwergängig. Man muß sich ja schließlich bewegen dabei.
Mit einem neuen Fahrrad alleine ist es da dann vermutlich nicht getan,
sondern als Begleitmaßnahme wäre ein Besuch in einer Abspeckgruppe bei
den http://weightwatchers.de auch eine Maßnahme, um das Fahrrad
leichtgängiger werden zu lassen.

Jürgen

Andreas Schulze-Bäing

unread,
Aug 6, 2006, 10:21:42 AM8/6/06
to
Am Sun, 06 Aug 2006 14:41:18 +0200 schrieb Jürgen Schlottke:

> Hallo Jürgen!
>
>> Das alte Rad war ein Billigkauf bei einem Discounter
>> und steht in der Ecke, weil es nicht besonders leichtgängig
>> ist und die Motivation zur Nutzung darunter leidet.
>

> BTW: Mit extremem Übergewicht fährt jedes Fahrrad von der Wahrnehmung
> des Fahrers her schwergängig. Man muß sich ja schließlich bewegen dabei.

Von allen sportlichen Fortbewegungsarten ist radfahren (zumindest im
Flachland) bzw. auch schwimmen bei Übergewicht noch mit die leichteste
Fortbewegungsart, da das Körpergewicht vom Rahmen bzw. Wasser getragen
wird. Dies gilt vor allem, wenn es erstmal darum geht, das Herz-Kreislauf
System zu trainieren und eine gewisse Grundkondition aufzubauen.

Andreas

Jürgen Schlottke

unread,
Aug 6, 2006, 11:05:05 AM8/6/06
to
Hallo Andreas!

> Dies gilt vor allem, wenn es erstmal darum geht,
> das Herz-Kreislauf System zu trainieren und eine
> gewisse Grundkondition aufzubauen.

Vor allem gilt, wenn es darum geht, das Herz-Kreislauf System zu
trainieren und eine Grundkondition aufzubauen: Unsportliche Dickmöpse
sind absolute Weltmeister im Erfinden von Ausreden, warum sportliche
Betätigung vermieden werden muß.

Da muß dann im Zweifelsfall auch schon mal ein angeblich schwergängiges
Fahrrad herhalten, selbst wenn eigentlich nur der Sattel drückt und die
Handgelenke schmerzen, wenn zuviele Pfunde draufdrücken.

Jürgen

Dietmar König

unread,
Aug 6, 2006, 11:34:18 AM8/6/06
to
Hallo Jürgen!

> ich suche eine Empfehlung für einen Fahrradkauf. Die Kriterien:
> robust, pflegleicht, wird überwiegend in Stadt gefahren, Rücktrittsbremse.

Geh einfach MIT der übergewichtigen Frau zum Radladen. Dann folgt die
Beratung, eine bzw. meherere AUSGIEBIGE (1 Stunde) Probefahrten damit
die Dame einen direkten Vergleich verschiedener Räder hat. Am besten das
alte Discounter-Rad auch Probe fahren.

> Nutzen soll das Rad eine stark übergewichtige Frau im Alter >50 Jahre.

Viele dieser Frauen schwören, wenn sie denn ein altes
Hercules-Torpedo-Rad besitzen, auf dieses und können mit modernen,
leichtlaufenden Rädern nix anfangen.
Aber das ist ein anderes Thema...

> alte Rad war ein Billigkauf bei einem Discounter und steht in der Ecke,
> weil es nicht besonders leichtgängig ist und die Motivation zur Nutzung
> darunter leidet.

Ein Cityrad wird nie besonders leichtgänig sein - schon mal auf nem
8-Kilo-Renner gefahren? - Naja, ältere Frauen fahren nicht Rennrad, aber
der Unterschied zwischen diesen beiden Radtypen ist schon enorm.


Gruß
Dietmar König

Jürgen Schmitz

unread,
Aug 6, 2006, 3:45:23 PM8/6/06
to
"Jürgen Schlottke" <schl...@gmx.de> schrieb

> Welche Reifengröße hat denn das alte Fahrrad? Beschreibe mal das alte
> Fahrrad näher, das angeblich nicht besonders leichtgängig ist! Wie
> groß/schwer ist denn die Fahrerin? Eher 1,62 mit 90 Kilogramm oder eher
> 1,87 mit 125 Kilogramm, für wen soll das Rad eigentlich sein?

1,62 mit 90 kommt der Sache nahe.
Auf dem Teil steht Ragazzi Liner, Gangschaltung Spectro 7 Gang, Größe 26
Zoll.


>
> BTW: Mit extremem Übergewicht fährt jedes Fahrrad von der Wahrnehmung
> des Fahrers her schwergängig. Man muß sich ja schließlich bewegen dabei.
> Mit einem neuen Fahrrad alleine ist es da dann vermutlich nicht getan,
> sondern als Begleitmaßnahme wäre ein Besuch in einer Abspeckgruppe bei
> den http://weightwatchers.de auch eine Maßnahme, um das Fahrrad
> leichtgängiger werden zu lassen.

Richtig. Auf diese Idee bin ich auch ohne Newsgroup gekommen. Bei Fahrrädern
kenne ich mich dagegen gar nicht aus und habe daher in der Fahrradgruppe
nachgefragt. Vielleicht gibt es technische Eigenschaften, die das subjektive
Empfinden beim Fahren so stark beeinflussen wie das eigene Gewicht.

Gruß Jürgen


Jürgen Schlottke

unread,
Aug 6, 2006, 4:23:31 PM8/6/06
to
Hallo Jürgen!

> 1,62 mit 90 kommt der Sache nahe.

Dann dürfte ein 26" City-Rad in Standard-Rahmenhöhe doch gut passen.

> Auf dem Teil steht Ragazzi Liner,
> Gangschaltung Spectro 7 Gang,
> Größe 26 Zoll.

Das ist eines der besten Billig-Discount Cityräder, die ich kenne!

Mankos sind vielleicht die schlechte Verarbeitungsqualität, die absolut
bescheidene Lichtanlage, der unbequeme Sattel, die kratzempfindliche
Lackierung und manche qualitativ wenig wertigen Teile. Schwergängig ist
das Ragazzi Liner von Haus aus bestimmt nicht.

Das Rad sorgfältig Endmontieren, bequemen Sattel montieren, wenn man
viel im Dunkeln fahren will noch einen Halogenscheinwerfer und eine
LED-Rückleuchte montieren und man hat ein prima Fahrrad für wenig Geld.

Keine Federungsteile wie Federgabel oder Federsattelstütze vorhanden,
sondern Starrgabel und starre Sattelstütze, dafür breite 1.9 Zoll (50
mm) Bereifung, stimmt's? Das ist doch ein supertolles City-Fahrrad! Die
Damenradausführung in blau kenne ich selbst. Aufrechte Sitzhaltung für
das bequeme Fahren auch einer etwas molligeren Frau kein Problem. Und
stabil genug ist es auch.

Was soll an dem Rad nicht stimmen?
Was ist daran schwergängig?

Die SRAM 7-Gang Nabe mit Schaltung wird auch an sehr viel teureren
Fahrrädern verbaut, die man im Fahrrad-Fachhandel kaufen kann. Ein
echtes Markenteil für den Antrieb also, obwohl es ein Discountrad ist.

Hat die Fahrerin vielleicht keine richtige Pumpe, um ordentlichen Druck
auf die Reifen zu kriegen? Nur so eine Piff-Paff Fahrradluftpumpe?

Ohne Druck mit schlappen Reifen ist das Teil natürlich schwergängig, nur
mit kräftig aufgepumpten Reifen rollt das Rad leicht!

Hat die Fahrerin eine Standluftpumpe? Sowas wie das hier:
http://www2.westfalia.de/shops/autozubehoer/fahrradzubehoer/pumpen/handpumpen/30123-fussluftpumpe.htm
Mit solchen Pumpen für Autoventil und Adapter für Fahrradventil ist es
eine Leichtigkeit 4.0 bar in den Reifen zu bekommen, und das sollte die
Fahrerin mal als erstes ausprobieren: 4.0 bar Druck. Die einfachsten
Ausführungen solcher Pumpen in Supermarktqualität für 5-10 Euro reichen
aus, es muß ja nicht der 50 Euro teure SKS-Rennkompressor sein, wenn man
kein Rennrad mit 10 bar pumpen muß.

Ich bin mir eigentlich sicher, daß das Rad dann mit 4.0 bar auf den 1.9"
Reifen schon relativ leichtgängig sein wird, auch wenn die Fahrerin 90
Kilo wiegt.

Vielleicht ist ihr das kräftige Aufpumpen mit ihrer Piff-Paff
Fahrradluftpumpe auch zu mühsam, denn in 1.9 Zoll Reifen geht ordentlich
was rein? Wenn sie über Schwergängigkeit Ihres Ragazzi Liner klagt,
würde ich als erstes auf mangelnden Luftdruck tippen.

Hast Du den Reifendruck mal selbst kontrolliert?
Wie alt ist das Rad denn?

Jürgen

Max Sievers

unread,
Aug 6, 2006, 6:09:10 PM8/6/06
to
Jürgen Schmitz wrote:

> Vielleicht gibt es technische Eigenschaften, die das subjektive
> Empfinden beim Fahren so stark beeinflussen wie das eigene Gewicht.

Die Sitzposition ist sehr entscheidend. Also Sattelhöhe, -neigung und
Position überprüfen und eventuell einen anderen Vorbau oder Lenker
montieren. Als Griffe empfehle ich mal wieder die Ergons (hier wohl P1W).

Ich bin kein Fan von wirklich aufrechter Sitzhaltung. Da habe ich auch das
Gefühl, ich käme nicht voran. Und rückenschonend finde ich es auch nicht.
Lieber etwas Gewicht auf den Lenker verteilen (deswegen auch die
Griffempfehlung).

Rainer H. Rauschenberg

unread,
Aug 7, 2006, 7:46:01 AM8/7/06
to

Mal versuchweise ordentliche Reifen (breite Hochdruckslicks) montieren,
die Lager auf Spiel/Schwergaengigkeit pruefen und dann nochmal versuchen
rauszukriegen, was da "nicht besonders leichtgaengig" ist?

Patrick Schelauske

unread,
Aug 7, 2006, 11:04:24 AM8/7/06
to

Jürgen Schmitz schrieb:

> "Jürgen Schlottke" <schl...@gmx.de> schrieb
> > Welche Reifengröße hat denn das alte Fahrrad? Beschreibe mal das alte
> > Fahrrad näher, das angeblich nicht besonders leichtgängig ist! Wie
> > groß/schwer ist denn die Fahrerin? Eher 1,62 mit 90 Kilogramm oder eher
> > 1,87 mit 125 Kilogramm, für wen soll das Rad eigentlich sein?
>
> 1,62 mit 90 kommt der Sache nahe.
> Auf dem Teil steht Ragazzi Liner, Gangschaltung Spectro 7 Gang, Größe 26
> Zoll.


Das Teil klingt ziemlich so, wie das was man bei deiner Anforderung
empfielt.

Einfach mal den Reifendruck auf 4 Bar erhoehen.

Viel mehr Leichtlauf gibts dann in der Klasse nicht mehr. Zum Bewegen
eines Rades braucht man halt schon minimal Energie, soll ja wohl hier
auch genau der Sinn der Sache sein. Etwas Training und eine leicht
Uebergewichtige 50 Jaehrige schafft das auch nach drei Wochen deutlich
leichter. z.B. Korb drauf und zum Einkaufen in Zukunft das Rad nehmen.

Wenn das Radfahren dann Spass macht und Frau ueber 50km pro Woche
kommt, koennte man ueber eine Investitition in ein Sportrad nachdenken.
Das laeuft dann minimal leichter als obiges Rad. Beim Radfahren kommt
es fast nicht aufs Fahrrad an. Ich fahr auch ein 70er Jahre Klapprad
sehr schnell.

Zum Abspecken wird das Rad alleine aber wenig ausrichten koennen ...


Patrick Schelauske

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