In article <t9pant$2jpr0$
1...@dont-email.me>,
Stephan Zitzmann <
zs.h...@gmx.de> wrote:
> ich überlege bei meinem Gepäck die Ersatzkette durch ein kleines
> Kettenteilstück zu ersetzen. Bloß wie lange soll das sein? Wie viele
> Kettenglieder können maximal kaputtgehen? Oder reichen
> Kettenschlösser?
Was? Du schleppst immer eine ganze Kette mit Dir rum?
Kettenschloß schlug mein Vater auch schon vor. Ich weiß aber nicht, was
das bringen soll: die Kette kann ja schließlich überall aufgehen. Ein
Kettennieter muß da also auch noch mit.
Normalerweise passiert sowas aber nicht. Es sei denn, man hat
Kettenschaltung und schaltet völlig falsch oder kann das Schalten nicht.
So erlebt in einer Gruppe bei anderen auf einer Radtour von Ingolstadt
nach Preßburg im August 1998. Ich war der einzige, der einen
Kettennieter mit hatte. Da hatte ich was zu tun. Meinem eigenen Fahrrad
dagegen fehlte nichts.
Mir ist in meinem Leben ein einziges Mal die Kette unterwegs kaputt
gegangen. Da war sie aber auch schon über ein Jahr drauf und mir
durchaus bewußt, daß sie gewechselt gehört. Ich hatte zu lange gewartet.
Gott sei Dank passierte das dann einige hundert Meter vor der Haustür
und hatte ich noch eine Ersatzkette zuhause rumliegen, denn ich mußte am
nächsten Tag ja wieder in die Arbeit. Also am Abend in der Dunkelheit
noch schnell eine Notreparatur durchgeführt. Bei der Gelegenheit
gleich noch das Ritzel durch ein neues ersetzt. (Die Werkstätten kann
man ja leider vergessen - die hätten vermutlich schon allein wegen dem
Ritzel für die Rohloff wieder Wochen gebraucht.) Damals hatte ich aber
auch noch einen Kettenspanner an der Rohloff und eine damit verbundene
offen laufende Kette.
Die derzeitige (Schaltungs-)Kette ist bei mir seit 2016 im Einsatz und
hat momentan knapp 25.500 km drauf. Es werden fast täglich mehr. Ohne
Kettenspanner und mit Hebie Chainglider. Bisher keine Probleme. Ich bin
überzeugt, daß die Lebensdauer durch geschickte Konstruktion
(geschlossener Kettenkasten und Schwerlastkette) noch erheblich erhöht
werden könnte.
Ist halt das Übliche: Es wird kaum was Gescheites verkauft. Statt dessen
versuchen sie einem noch, ein Fahrrad mit einem Riemenantrieb
anzudrehen, also eine Unkonstruktion. (Die beiden Hauptprobleme dieser
Konstruktion sind ein Rahmenschloß, also geteilter Rahmen zum Einfädeln
des Riemens, und die vom Riemen benötigte Vorspannung. Bei einer Kette
müssen beide Nachteile ja nicht sein.) Hauptsache, was Neues verkaufen.
Die tun gerade so, als ob die Kunden blöd wären.
A.
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