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Iohan Gueorguiev: I want to see the world!

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Alexander Ausserstorfer

unread,
Apr 24, 2022, 3:58:32 AM4/24/22
to
Nachdem ich in dieser Tratschgruppe nichts dazu gefunden habe:

Iohan Gueorgiev, der Macher der Videoserie "I want to See the world", ist
laut Wikpipedia am 19. August 2021 gestorben:

https://en.wikipedia.org/wiki/Iohan_Gueorguiev

A.

Jörg "Yadgar" Bleimann

unread,
Apr 24, 2022, 6:59:06 PM4/24/22
to
Hi(gh)!
Traurig... mit nur 33 Jahren und dann auch noch von eigener Hand...
hätte er noch mal Mut gefasst, hätte er vielleicht irgendwann ein
bekurbelbares Afghanistan erleben können - falls er da jemals hingewollt
haben sollte...

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar

Arno Welzel

unread,
Apr 25, 2022, 4:57:07 AM4/25/22
to
Alexander Ausserstorfer:
Oh - sehr schade. Er hatte laut dem Artikel auch Obstruktive
Schlafapnoe. Sowas kann sehr belastend sein und war vielleicht mit ein
Grund dafür, dass er sich das Leben genommen hat.


--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de

Alexander Ausserstorfer

unread,
Apr 29, 2022, 12:39:58 PM4/29/22
to
In article <jcn630...@mid.individual.net>,
Ja, aber der eigentliche Grund steht auch ausdrücklich auf der Webseite
von Wikipedia:

"At age 15, his parents sent him to live with an uncle in Mississauga,
Ontario, Canada to search for better opportunities."

Wer unter solchen Voraussetzungen nach Kanada geht, der hat schon
verloren.

Gruß,

A.

Sepp Ruf

unread,
Apr 30, 2022, 7:23:30 AM4/30/22
to
Am 29.04.22 um 18:39 schrieb Alexander Ausserstorfer:

> "At age 15, his parents sent him to live with an uncle in Mississauga,
> Ontario, Canada to search for better opportunities."

Eine gar nicht untypisch formulierte amerikanische Migrationsgeschichte
und -begruendung. Mit 15 ist das Hirn (meist) noch leicht lernfaehig.

> Wer unter solchen Voraussetzungen nach Kanada geht, der hat schon
> verloren.

Wieso meinst Du das, hatte Iohan es in seinen Videos oder Texten
ausgefuehrt? Ich kann aus einem Wikipedia-Satz nicht herauslesen, dass
ihn etwa seine Eltern nicht mochten, der Onkel sich nicht kuemmerte, und
Iohan schwarzarbeiten musste, weil er mangels korrekter Visa nicht auf
die Schule durfte.

Alexander Ausserstorfer

unread,
May 1, 2022, 3:04:14 AM5/1/22
to
In article <t4j67f$19bm$1...@gioia.aioe.org>,
Sepp Ruf <inq...@Safe-mail.net> wrote:
> Am 29.04.22 um 18:39 schrieb Alexander Ausserstorfer:

>> "At age 15, his parents sent him to live with an uncle in
>> Mississauga, Ontario, Canada to search for better opportunities."

> Eine gar nicht untypisch formulierte amerikanische Migrationsgeschichte
> und -begruendung. Mit 15 ist das Hirn (meist) noch leicht lernfaehig.

Aber man hat so gut wie kein Startkapital.

>> Wer unter solchen Voraussetzungen nach Kanada geht, der hat schon
>> verloren.

> Wieso meinst Du das

Weil ich Kanada kenne. Es ist grundsätzlich falsch, nach Kanada zu
gehen, um sich dort ein besseres Leben zu erhoffen. Viele Einheimische
haben es schon schwer genug. Wieso sollte es einem Zugroasten dann
besser ergehen?

Ich habe es selbst erlebt. Allerdings hatte ich das Glück, dass ich das
Land wieder recht problemlos verlassen konnte.

Aber über dieses Thema wird, insbesondere auch in Kanada und von der
kanadischen Regierung, leider nicht gerne gesprochen. Das hat auch mit
der kanadischen Mentalität zu tun. Über das Schlechte wird dort nur
ungern bis gar nicht geredet. Nur löst man so keine Probleme.

A.

Sepp Ruf

unread,
May 1, 2022, 2:58:00 PM5/1/22
to
Am 01.05.22 schrieb Alexander Ausserstorfer:
> Sepp Ruf wrote:
>> Am 29.04.22 um 18:39 schrieb Alexander Ausserstorfer:
>
>>> "At age 15, his parents sent him to live with an uncle in
>>> Mississauga, Ontario, Canada to search for better opportunities."
>
>> Eine gar nicht untypisch formulierte amerikanische Migrationsgeschichte
>> und -begruendung. Mit 15 ist das Hirn (meist) noch leicht lernfaehig.
>
> Aber man hat so gut wie kein Startkapital.

Doch, zumindest das zwischen den Ohren.

>>> Wer unter solchen Voraussetzungen nach Kanada geht, der hat schon
>>> verloren.
>
>> Wieso meinst Du das
>
> Weil ich Kanada kenne. Es ist grundsätzlich falsch, nach Kanada zu
> gehen, um sich dort ein besseres Leben zu erhoffen. Viele Einheimische
> haben es schon schwer genug. Wieso sollte es einem Zugroasten dann
> besser ergehen?

"Suchen nach besseren Gelegenheiten" ist was anderes als "besseres
Leben." In der US-Verfassung ist auch nicht "happiness" garantiert,
sondern das Streben danach. Die Augen aufhalten und vorteilhaftes evtl.
zurueck nach Europa importieren, gehoert auch dazu. Imzwischen reist man
dazu freilich eher nach Asien als in die kanadische Pampa.

Apropos neue Einstellungen importieren:
<http://www.hallertauer-ziegenhof.de/hof/geschichte>

> Ich habe es selbst erlebt. Allerdings hatte ich das Glück, dass ich das
> Land wieder recht problemlos verlassen konnte.

Kanada kriegt das mit der Ausweisung schon hin.

> Aber über dieses Thema wird, insbesondere auch in Kanada und von der
> kanadischen Regierung, leider nicht gerne gesprochen. Das hat auch mit
> der kanadischen Mentalität zu tun. Über das Schlechte wird dort nur
> ungern bis gar nicht geredet. Nur löst man so keine Probleme.

Sagst Du. Auf der ganzen Welt stehen dennoch Bruecken,
Flughafengebaeude, sogar Scheunen und Baeckereien. Und Kanada hin oder
her, unterprivilegierte Migranten erster Generation werden fast
nirgendwo um schonungslose Problembenennung gebeten. Leute koennen
tatsaechlich ohne das, was Du als Problemloesungskultur ansiehst,
gluecklich sein. Frag Benz-Oliver. Oder lass Dir von ihm einfach eine
Bildpostkarte (unverkokt) laechelnder Kolumbianerinnen schicken.

Joerg

unread,
Jun 10, 2022, 6:16:32 PM6/10/22
to
On 4/30/22 11:28 PM, Alexander Ausserstorfer wrote:
> In article <t4j67f$19bm$1...@gioia.aioe.org>,
> Sepp Ruf <inq...@Safe-mail.net> wrote:
>> Am 29.04.22 um 18:39 schrieb Alexander Ausserstorfer:
>
>>> "At age 15, his parents sent him to live with an uncle in
>>> Mississauga, Ontario, Canada to search for better opportunities."
>
>> Eine gar nicht untypisch formulierte amerikanische Migrationsgeschichte
>> und -begruendung. Mit 15 ist das Hirn (meist) noch leicht lernfaehig.
>
> Aber man hat so gut wie kein Startkapital.
>

Das hatten sehr viele nicht und manche haben es dennoch bis ganz oben
geschafft. Oder gerade deshalb. Ein Bekannter aus Deutschland kam (bei
uns in den USA) zusammen mit seiner Frau mit weniger als 50 Dollars an.
Zusammen, nicht pro Person. Die beiden hatten hier dann ein sehr
auskoemmliches Leben.

Iohan war ein Lebenskuenstler und hatte nie viel Geld, er brauchte das
einfach nicht. M.W. hat er jedes Jahr etwa zwei Monate als Baumpflanzer
fuer den kanadischen Forest Service gearbeitet und hatte danach genug
Geld fuer neue Reisen.

Warum er damit in der COVID Zeit aufhoerte, weiss ich nicht. Klar konnte
man dann nicht so einfach ins Ausland, aber Inland ist doch auch schoen.
Ich bin in der Zeit genausoviele Meilen gefahren wie sonst.


>>> Wer unter solchen Voraussetzungen nach Kanada geht, der hat schon
>>> verloren.
>
>> Wieso meinst Du das
>
> Weil ich Kanada kenne. Es ist grundsätzlich falsch, nach Kanada zu
> gehen, um sich dort ein besseres Leben zu erhoffen. Viele Einheimische
> haben es schon schwer genug. Wieso sollte es einem Zugroasten dann
> besser ergehen?
>

Frage Rola Dagher mal dazu:

https://www.dell.com/en-us/blog/authors/rola-dagher/

Sie floh aus dem Libanon nach Kanada, und hatte auch noch ein 10 Monate
altes Kind dabei. Sie hat es geschafft.

Oder Susur Lee, der seine Karriere als Tellerwaescher begann:

https://www.susur.com/

Auch Selwyn Collaco kam ziemlich arm in Kanada an, mit m.W. "wackeligem"
Rechtsstatus, was Arbeitserlaubnis und Verbleiben angeht, hat es aber
geschafft:

https://conferences.oreilly.com/strata/strata-ny-2018/public/schedule/speaker/297661.html


> Ich habe es selbst erlebt. Allerdings hatte ich das Glück, dass ich das
> Land wieder recht problemlos verlassen konnte.
>

Ich bin ein Land weiter suedlich gelandet, doch verlassen moechte ich
das nie mehr, das ist seit Jahnzehnten unsere neue Heimat.

Wie auch immer. Iohan werde auch ich sehr vermissen. Ich habe alle seine
Filme mehrmals gesehen.

[...]

--
Gruesse, Joerg (A Zuagroasta)

http://www.analogconsultants.com/

Alexander Ausserstorfer

unread,
Jun 12, 2022, 3:59:55 AM6/12/22
to
In article <jghu5t...@mid.individual.net>,
Joerg <ne...@analogconsultants.com> wrote:
> On 4/30/22 11:28 PM, Alexander Ausserstorfer wrote:
>> In article <t4j67f$19bm$1...@gioia.aioe.org>,
>> Sepp Ruf <inq...@Safe-mail.net> wrote:
>>> Am 29.04.22 um 18:39 schrieb Alexander Ausserstorfer:

> Iohan war ein Lebenskuenstler und hatte nie viel Geld, er brauchte das
> einfach nicht. M.W. hat er jedes Jahr etwa zwei Monate als Baumpflanzer
> fuer den kanadischen Forest Service gearbeitet und hatte danach genug
> Geld fuer neue Reisen.

Wenn er alt geworden wäre, hätte er ein Problem. Sein Leben lang nicht
arbeiten wollen und dann im Alter anderen zur Last fallen.

> Warum er damit in der COVID Zeit aufhoerte, weiss ich nicht. Klar konnte
> man dann nicht so einfach ins Ausland, aber Inland ist doch auch schoen.
> Ich bin in der Zeit genausoviele Meilen gefahren wie sonst.

>>>> Wer unter solchen Voraussetzungen nach Kanada geht, der hat schon
>>>> verloren.
>>
>>> Wieso meinst Du das
>>
>> Weil ich Kanada kenne. Es ist grundsätzlich falsch, nach Kanada zu
>> gehen, um sich dort ein besseres Leben zu erhoffen. Viele
>> Einheimische haben es schon schwer genug. Wieso sollte es einem
>> Zugroasten dann besser ergehen?

> Frage Rola Dagher mal dazu:
>
> https://www.dell.com/en-us/blog/authors/rola-dagher/
>
> Sie floh aus dem Libanon nach Kanada, und hatte auch noch ein 10 Monate
> altes Kind dabei. Sie hat es geschafft.

Ich soll aus Bayern fliehen? Warum? Du vergleichst jetzt Äpfel mit
Birnen. Solange es hier noch besser ist als drüben, werde ich einen Teufel
tun. Und dabei ist es hier schon schwierig genug. Kinder, Familie etc.
kann man sich als Arbeiter sowieso nicht mehr leisten bzw. ist alles viel
zu unsicher dazu und man hat auch keine Zeit dafür. Deshalb müssen hier
auch so viele Leute von woanders einwandern.

> Oder Susur Lee, der seine Karriere als Tellerwaescher begann:
>
> https://www.susur.com/
>
> Auch Selwyn Collaco kam ziemlich arm in Kanada an, mit m.W. "wackeligem"
> Rechtsstatus, was Arbeitserlaubnis und Verbleiben angeht, hat es aber
> geschafft:
>
> https://conferences.oreilly.com/strata/strata-ny-2018/public/schedule/speaker/297661.html

Es gibt auch genug Gegenbeispiele. Die Frage ist, warum man sich das
antun soll - wenn man nicht muß.

>> Ich habe es selbst erlebt. Allerdings hatte ich das Glück, dass ich das
>> Land wieder recht problemlos verlassen konnte.

> Ich bin ein Land weiter suedlich gelandet, doch verlassen moechte ich
> das nie mehr, das ist seit Jahnzehnten unsere neue Heimat.

Wenn man in den USA nicht arbeitet oder nicht gearbeitet hat, bekommt
man meines Wissens nach auch keine Sozialhilfe. Nun kann man aber nicht
einfach voraussetzen, daß jeder eine Anstellung findet oder
es sich überhaupt antun will, erwerbstätig zu sein. Besonders wenn man
Kinder hat oder haben will.

A.

Alexander Ausserstorfer

unread,
Jun 13, 2022, 11:24:15 AM6/13/22
to
> Wie auch immer. Iohan werde auch ich sehr vermissen. Ich habe alle seine
> Filme mehrmals gesehen.

Diese Zeit hatte ich bisher noch nicht. Vielleicht, wenn ich 'mal in
Rente bin.

Gruß,

A.

Alexander Ausserstorfer

unread,
Jun 13, 2022, 12:56:21 PM6/13/22
to
In article <t4ml7m$1o31$1...@gioia.aioe.org>,
Sepp Ruf <inq...@Safe-mail.net> wrote:
> Am 01.05.22 schrieb Alexander Ausserstorfer:
>> Sepp Ruf wrote:
>>> Am 29.04.22 um 18:39 schrieb Alexander Ausserstorfer:
>>
>>>> "At age 15, his parents sent him to live with an uncle in
>>>> Mississauga, Ontario, Canada to search for better opportunities."
>>
>>> Eine gar nicht untypisch formulierte amerikanische Migrationsgeschichte
>>> und -begruendung. Mit 15 ist das Hirn (meist) noch leicht lernfaehig.
>>
>> Aber man hat so gut wie kein Startkapital.

> Doch, zumindest das zwischen den Ohren.

Das hilft dir nix, wenn du nix zum Beißen hast.

Das Problem ist, daß die Leute nur ungern darüber reden. Ich hab's ja
selbst erlebt.

A.

Joerg

unread,
Jun 13, 2022, 2:16:39 PM6/13/22
to
On 6/12/22 1:04 AM, Alexander Ausserstorfer wrote:
> In article <jghu5t...@mid.individual.net>,
> Joerg <ne...@analogconsultants.com> wrote:
>> On 4/30/22 11:28 PM, Alexander Ausserstorfer wrote:
>>> In article <t4j67f$19bm$1...@gioia.aioe.org>,
>>> Sepp Ruf <inq...@Safe-mail.net> wrote:
>>>> Am 29.04.22 um 18:39 schrieb Alexander Ausserstorfer:
>
>> Iohan war ein Lebenskuenstler und hatte nie viel Geld, er brauchte das
>> einfach nicht. M.W. hat er jedes Jahr etwa zwei Monate als Baumpflanzer
>> fuer den kanadischen Forest Service gearbeitet und hatte danach genug
>> Geld fuer neue Reisen.
>
> Wenn er alt geworden wäre, hätte er ein Problem. Sein Leben lang nicht
> arbeiten wollen und dann im Alter anderen zur Last fallen.
>

Ja, das wahrscheinlich schon. Auch ist dann der Komfort im Alter arg
eingeschraenkt.


>> Warum er damit in der COVID Zeit aufhoerte, weiss ich nicht. Klar konnte
>> man dann nicht so einfach ins Ausland, aber Inland ist doch auch schoen.
>> Ich bin in der Zeit genausoviele Meilen gefahren wie sonst.
>
>>>>> Wer unter solchen Voraussetzungen nach Kanada geht, der hat schon
>>>>> verloren.
>>>
>>>> Wieso meinst Du das
>>>
>>> Weil ich Kanada kenne. Es ist grundsätzlich falsch, nach Kanada zu
>>> gehen, um sich dort ein besseres Leben zu erhoffen. Viele
>>> Einheimische haben es schon schwer genug. Wieso sollte es einem
>>> Zugroasten dann besser ergehen?
>
>> Frage Rola Dagher mal dazu:
>>
>> https://www.dell.com/en-us/blog/authors/rola-dagher/
>>
>> Sie floh aus dem Libanon nach Kanada, und hatte auch noch ein 10 Monate
>> altes Kind dabei. Sie hat es geschafft.
>
> Ich soll aus Bayern fliehen? Warum? Du vergleichst jetzt Äpfel mit
> Birnen. Solange es hier noch besser ist als drüben, werde ich einen Teufel
> tun. Und dabei ist es hier schon schwierig genug. Kinder, Familie etc.
> kann man sich als Arbeiter sowieso nicht mehr leisten bzw. ist alles viel
> zu unsicher dazu und man hat auch keine Zeit dafür.


Warum denn keine Zeit? Du machst doch lange Radtouren so wie andere in
dieser NG (ich auch).


Deshalb müssen hier
> auch so viele Leute von woanders einwandern.
>

Und wie schaffen die es dann?


>> Oder Susur Lee, der seine Karriere als Tellerwaescher begann:
>>
>> https://www.susur.com/
>>
>> Auch Selwyn Collaco kam ziemlich arm in Kanada an, mit m.W. "wackeligem"
>> Rechtsstatus, was Arbeitserlaubnis und Verbleiben angeht, hat es aber
>> geschafft:
>>
>> https://conferences.oreilly.com/strata/strata-ny-2018/public/schedule/speaker/297661.html
>
> Es gibt auch genug Gegenbeispiele. Die Frage ist, warum man sich das
> antun soll - wenn man nicht muß.
>

Ich kann es Dir nur fuer die USA sagen: Weil man hier weit mehr
berufliche Moeglichkeiten und auch Freiheiten hat. Es gibt noch ein
halbes Dutzend weiterer Gruende. Das Wetter ist einer davon, ich mag
keine Winter :-)


>>> Ich habe es selbst erlebt. Allerdings hatte ich das Glück, dass ich das
>>> Land wieder recht problemlos verlassen konnte.
>
>> Ich bin ein Land weiter suedlich gelandet, doch verlassen moechte ich
>> das nie mehr, das ist seit Jahnzehnten unsere neue Heimat.
>
> Wenn man in den USA nicht arbeitet oder nicht gearbeitet hat, bekommt
> man meines Wissens nach auch keine Sozialhilfe.


Mit legalem Einwanderungsstatus bekommt man Sozialhilfe, aber spaeter
keine Rente.


> ... Nun kann man aber nicht
> einfach voraussetzen, daß jeder eine Anstellung findet oder
> es sich überhaupt antun will, erwerbstätig zu sein. ...


Wer nicht arbeitswillig ist, der wird es auf Dauer ueberall auf der Welt
schwer haben.


> ... Besonders wenn man Kinder hat oder haben will.
>

Klar muss man mit Kindern ein etwas hoeheres Einkaomme erzielen, aber in
vielen Laendern wie Deutschland oder USA wird man dann auch gefoerdert.
Kindergeld, Steuererleichterungen und so weiter. In Kanada ist das
besonders lukrativ:

https://www.nerdwallet.com/ca/personal-finance/canada-child-tax-benefit

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

Joerg

unread,
Jun 13, 2022, 2:48:22 PM6/13/22
to
On 6/13/22 9:55 AM, Alexander Ausserstorfer wrote:
> In article <t4ml7m$1o31$1...@gioia.aioe.org>,
> Sepp Ruf <inq...@Safe-mail.net> wrote:
>> Am 01.05.22 schrieb Alexander Ausserstorfer:
>>> Sepp Ruf wrote:
>>>> Am 29.04.22 um 18:39 schrieb Alexander Ausserstorfer:
>>>
>>>>> "At age 15, his parents sent him to live with an uncle in
>>>>> Mississauga, Ontario, Canada to search for better opportunities."
>>>
>>>> Eine gar nicht untypisch formulierte amerikanische Migrationsgeschichte
>>>> und -begruendung. Mit 15 ist das Hirn (meist) noch leicht lernfaehig.
>>>
>>> Aber man hat so gut wie kein Startkapital.
>
>> Doch, zumindest das zwischen den Ohren.
>
> Das hilft dir nix, wenn du nix zum Beißen hast.
>

Das kannst Du sowohl in Kanada so wie in den USA und Deutschland immer
bekommen. Hier bei der Food Bank, bei Euch bei der Tafel. Klar macht man
das nicht gern, aber im Notfall geht das auch laengerfristig. Es laeuft
bei uns nach einem Solidaritaetsprinzip. Leute die genug haben, spenden,
Notleidende koennen dann versorgt werden. Es funktioniert.


> Das Problem ist, daß die Leute nur ungern darüber reden. Ich hab's ja
> selbst erlebt.
>

Ich habe viele Leute kennengelernt, die mit fast nichts ankamen. Manche,
weil sie einfach nichts hatten. Andere aus kommunistischen Laendern, wo
ihnen alles weggenommen wurde oder wo sie riskant abhauen mussten. Alle
haben frei darueber geredet, weil sie es hier ja duerfen, ohne dass
danach eine Art Stasi anrueckt. Weniger gespraechig waren lediglich die,
fuer die es emotional hart war. Etwa wenn Mitreisende bei der Flucht
erschossen wurden.

Jörg "Yadgar" Bleimann

unread,
Jun 13, 2022, 10:44:52 PM6/13/22
to
Hi(gh)!

On 13.06.22 20:48, Joerg wrote:

> Das kannst Du sowohl in Kanada so wie in den USA und Deutschland immer
> bekommen. Hier bei der Food Bank, bei Euch bei der Tafel. Klar macht man
> das nicht gern, aber im Notfall geht das auch laengerfristig. Es laeuft
> bei uns nach einem Solidaritaetsprinzip. Leute die genug haben, spenden,
> Notleidende koennen dann versorgt werden. Es funktioniert.

Ich wundere mich immer, wieso man nie von US-Armutsflüchtlingen hört,
die als "boat people" auf notdürftig zusammengezimmerten Flößen (oder im
Winter über das Eis) die Großen Seen nach Kanada überqueren... oder
liegt es daran, dass aufgrund des katastrophalen Schulwesens der
durchschnittliche US-Arme gar nichts von der Existenz Kanadas weiß?

Oder werden die alle von Pumas weggefressen?

Joerg

unread,
Jun 14, 2022, 12:30:25 PM6/14/22
to
Vermutlich denkt der durchschnittliche Amerikaner, dass Kanada einer der
Bundesstaaten der USA sei :-)

Kein Witz: Einer meinte mal, Deutschland ... hmm, ja ... ach ja, das ist
doch in der Naehe von Paris!


> Oder werden die alle von Pumas weggefressen?
>

Auf dem Weg nach Norden waeren es eher Grizzly Baeren.

Thomas Bliesener

unread,
Jun 14, 2022, 7:29:16 PM6/14/22
to
Joerg schrieb:
> Vermutlich denkt der durchschnittliche Amerikaner, dass Kanada einer der
> Bundesstaaten der USA sei :-)

Einer von den 180 Bundesstaaten?
<https://www.youtube.com/watch?v=lj3iNxZ8Dww>

> Kein Witz: Einer meinte mal, Deutschland ... hmm, ja ... ach ja, das ist
> doch in der Naehe von Paris!

Soo falsch ist das nicht. Laut Google gut 22 Fahrradstunden bis Aachen.
Von den USA aus gesehen ein Katzensprung.
--
bli

Lothar Kimmeringer

unread,
Jun 18, 2022, 3:06:59 PM6/18/22
to
Jörg "Yadgar" Bleimann wrote:

> Ich wundere mich immer, wieso man nie von US-Armutsflüchtlingen hört,

wird es vermutlich genauso viele geben wie deutsche Armutsfluechtlinge.


Gruesse, Lothar
--
Lothar Kimmeringer E-Mail: spam...@kimmeringer.de
PGP-encrypted mails preferred (Key-ID: 0x8BC3CD81)

Always remember: The answer is forty-two, there can only be wrong
questions!

Rolf Mantel

unread,
Jun 20, 2022, 7:48:24 AM6/20/22
to
Am 14.06.2022 um 04:44 schrieb Jörg "Yadgar" Bleimann:
> Hi(gh)!
>
> On 13.06.22 20:48, Joerg wrote:
>
>> Das kannst Du sowohl in Kanada so wie in den USA und Deutschland immer
>> bekommen. Hier bei der Food Bank, bei Euch bei der Tafel. Klar macht
>> man das nicht gern, aber im Notfall geht das auch laengerfristig. Es
>> laeuft bei uns nach einem Solidaritaetsprinzip. Leute die genug haben,
>> spenden, Notleidende koennen dann versorgt werden. Es funktioniert.
>
> Ich wundere mich immer, wieso man nie von US-Armutsflüchtlingen hört,
> die als "boat people" auf notdürftig zusammengezimmerten Flößen (oder im
> Winter über das Eis) die Großen Seen nach Kanada überqueren...

Wenn du übers Eis nach Kanada willst, musst du nach Minnesota, z.B. zum
<https://de.wikipedia.org/wiki/Rainy_Lake>, der ist im Gegensatz zu den
Großen Seen zugefroren.

Das richtige Abenteuer ist
<https://en.wikipedia.org/wiki/Boundary_Waters_Canoe_Area_Wilderness>
theoretisch im Winter per Langlaufski durchquerbar (wenn du genug Essen
für ne Woche mitnimmst).

Sepp Ruf

unread,
Jun 20, 2022, 11:53:46 AM6/20/22
to
Am 20.06.22 um 13:48 schrieb Rolf Mantel:

> Wenn du übers Eis nach Kanada willst, musst du nach Minnesota, z.B. zum
> <https://de.wikipedia.org/wiki/Rainy_Lake>, der ist im Gegensatz zu den
> Großen Seen zugefroren.
>
> Das richtige Abenteuer ist
> <https://en.wikipedia.org/wiki/Boundary_Waters_Canoe_Area_Wilderness>

Westliche-Sommer-Eisberg-Stehpaddeling mit Bergkulisse gaebs auch noch,
ausserdem hats Jo Erg dahin vom Cameronpark aus mit dem MTB wesentlich
kuerzer:
<https://betterlivin.ca/2021/06/29/waterfalls-and-icebergs-at-cameron-lake/>

Ulf Kutzner

unread,
Jun 28, 2022, 7:17:50 AM6/28/22
to
Rolf Mantel schrieb am Montag, 20. Juni 2022 um 13:48:24 UTC+2:
> Am 14.06.2022 um 04:44 schrieb Jörg "Yadgar" Bleimann:

> > Ich wundere mich immer, wieso man nie von US-Armutsflüchtlingen hört,
> > die als "boat people" auf notdürftig zusammengezimmerten Flößen (oder im
> > Winter über das Eis) die Großen Seen nach Kanada überqueren...

> Wenn du übers Eis nach Kanada willst, musst du nach Minnesota, z.B. zum
> <https://de.wikipedia.org/wiki/Rainy_Lake>, der ist im Gegensatz zu den
> Großen Seen zugefroren.

Hier wird auch das Zufrieren der Großen Seen erwähnt:
https://en.wikipedia.org/wiki/Great_Lakes#Shipping

Wird immer eine Fahrrinne an der Grenze eisfrei gehalten?

Gruß, ULF

Rolf Mantel

unread,
Jun 28, 2022, 8:31:00 AM6/28/22
to
Der obere See friert in einem durchschnittlichen Winter zu 60% zu, genug
um die Schiffahrt stillzulegen aber zu wenig für eine Eispassage, das
letzte vollständige Zufrieren war anscheinend 1996
<https://www.quora.com/How-much-of-Lake-Superior-freezes-over-during-a-typical-winter>

Ineressanterweise ist die internationale Eispassage am südlichsten
Eriesee am ehesten möglich
<https://en.wikipedia.org/wiki/Lake_Erie#Lake_Erie_in_winter>
und tatsächlich dokumentiert.


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