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Ketten schmieren mit Paraffin-Wachs

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Ulli Horlacher

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May 20, 2022, 6:22:45 AM5/20/22
to
Marcus Jodorf brachte hier den Tipp Ketten mit Paraffinwachs zu schmieren.
Das wuerde die Ketten sauber halten:

> Ich nehme einfach reines Paraffinwachs (mit ca. 30-40% Beimischung von
> dickflüssigem Paraffinöl).
> Da kann man durchaus billigste Kerzen und Lampenöl nehmen.
>
> Oder man kauft einfach reines Paraffingranulat/-pastillen (zur
> Kerzenherstellung). 1kg Beutel kostet nur ein paar Euro und reicht
> vermutlich für Jahre.

Nach 2 Jahren nun meine Erfahrung damit:

- Ketten muessen vorher mit Petroleum entfettet werden
- Paraffinoel ist kontraproduktiv, das zieht Dreck noch mehr an als
klassisches Kettenoel, ergab bei mir Riesensauerei
- (Kerzen-)Paraffinwachs mit Schmelzpunkt um 60 Grad im Wasserbad schmelzen
(2 alte Kochtoepfe ineinander)
- Kette untertauchen und zum Abkuehlen aufhaengen (nicht mit Finger anfassen!)
- Ketten "durchknicken" und wieder beweglich machen
- Kettenschmierung haelt ca 2 Mm bevor die Kette anfaengt zu quietschen
- Connect 908 musste ich nach 7 Mm tauschen
- Kettenreinigung dazwischen: alle paar 100 km durch trockenen Lappen ziehen

Resultat: initial etwas Mehraufwand, auf Dauer weniger Arbeit, Kette und
Ritzel bleiben silbrig-sauber!

--
+ Ulli Horlacher + fram...@tandem-fahren.de + http://tandem-fahren.de/ +

Jens Herrmann

unread,
May 20, 2022, 8:40:48 AM5/20/22
to
On 20.05.22 12:17, Ulli Horlacher wrote:
> Marcus Jodorf brachte hier den Tipp Ketten mit Paraffinwachs zu schmieren.
> Das wuerde die Ketten sauber halten:
https://www.youtube.com/watch?v=m3uSbNjI53Y

Der meinte die Schmierung mit Wachs würde ca. 300km halten. Das wäre dann doch viel Aufwand selbst wenn man gleich mehrere Ketten in einem Rutsch wachst und dann nur rotiert.

Alexander Ausserstorfer

unread,
May 20, 2022, 11:54:02 AM5/20/22
to
In article <t6828e$eg7$1...@gioia.aioe.org>,
Meine persönliche Empfehlung ist noch immer ein geschlossener
Kettenkasten wie der Hebbie Chainglieder. Mit der Kette von 2016 bin ich
jetzt bei jedem Wetter bald schon 25.000,00 km gefahren. Geschmiert habe
ich sie dabei nur sehr selten.

A.

Anton Ertl

unread,
May 20, 2022, 12:12:36 PM5/20/22
to
Ulli Horlacher <fram...@tandem-fahren.de> writes:
>Nach 2 Jahren nun meine Erfahrung damit:
>
>- Ketten muessen vorher mit Petroleum entfettet werden
>- Paraffinoel ist kontraproduktiv, das zieht Dreck noch mehr an als
> klassisches Kettenoel, ergab bei mir Riesensauerei
>- (Kerzen-)Paraffinwachs mit Schmelzpunkt um 60 Grad im Wasserbad schmelzen
> (2 alte Kochtoepfe ineinander)
>- Kette untertauchen und zum Abkuehlen aufhaengen (nicht mit Finger anfassen!)
>- Ketten "durchknicken" und wieder beweglich machen
>- Kettenschmierung haelt ca 2 Mm bevor die Kette anfaengt zu quietschen

Und dann?

>- Connect 908 musste ich nach 7 Mm tauschen
>- Kettenreinigung dazwischen: alle paar 100 km durch trockenen Lappen ziehen
>
>Resultat: initial etwas Mehraufwand, auf Dauer weniger Arbeit

Alle 2Mm Kette abnehmen und erneut in Paraffin baden kommt mir nach
mehr Aufwand vor als was ich so mache.

- anton
--
de.rec.fahrrad FAQ: http://0x1a.de/rec/fahrrad/
Radfahrer sollten vor oder hinter fahrenden Kfz fahren und nicht daneben.
Ist der Radverkehr erst separiert, diskriminiert man ihn voellig ungeniert.

Jens Herrmann

unread,
May 20, 2022, 1:39:07 PM5/20/22
to
On 20.05.22 17:53, Alexander Ausserstorfer wrote:
> Meine persönliche Empfehlung ist noch immer ein geschlossener
> Kettenkasten wie der Hebbie Chainglieder. Mit der Kette von 2016 bin ich
> jetzt bei jedem Wetter bald schon 25.000,00 km gefahren. Geschmiert habe
> ich sie dabei nur sehr selten.
Geschlossener Kettenkasten ist prima, aber der Chainglider schützt leider nicht besonders gut und da er auf der Kette gleitet hat man zusätzliche Verluste. Die beste Lösung bisher die ich kenne kam von Katz-Bikes, aber die sind leider Pleite gegangen.

https://www.mtb-news.de/news/katz-bikes-alp-infos/

Olaf Schultz

unread,
May 20, 2022, 2:19:14 PM5/20/22
to
Am 20.05.22 um 19:39 schrieb Jens Herrmann:
Clemens Bucher "gefallener Eifeltum"

Flevo Greenmachine

sind wohl in der Reihenfolge die Vorbilder dafür. Intern braucht es aber
dann weiterhin Umlenkrollen...

Olaf

Stefan

unread,
May 20, 2022, 6:55:21 PM5/20/22
to
Am 20.05.22 um 20:19 schrieb Olaf Schultz:
>> https://www.mtb-news.de/news/katz-bikes-alp-infos/
> Clemens Bucher "gefallener Eifeltum"
> Flevo Greenmachine
> sind wohl in der Reihenfolge die Vorbilder dafür. Intern braucht es aber
> dann weiterhin Umlenkrollen...

https://de.wikipedia.org/wiki/Kardanwelle#/media/Datei:Fendt_Fahrrad_8786.jpg

Die Fahrräder mit Königswellen, drive shaft oder Kardanwellen werden
immer noch hergestellt und einige bevorzugen diese aufgrund der Wartung.
Solange man keinen Reifen, Felge oder die Antriebswelle wechseln muss/darf.
In China eher für Vierleihfahrräder genutzt aber relativ teuer.

Es gibt auch spezielle ölfreies Kettenwachs. Hatte ich mal vergeblich
probiert und bin zu normalen Öl zurückgekehrt.

https://www.bike-discount.de/de/finish-line-keramik-wachsschmiermittel

Es hält nicht lange und ich hatte einen wesentlich höheren Verbrauch,
soll aber unter bestimmten Bedingungen besser sein (die bei mir nicht
vorliegen).

Die optimale Lösung soll eine Verkleidung für die Kette wie beim Quest
Carbon sein. Damit ist die Kette optimal geschützt und soll noch länger
halten als im geschlossenen Kettenkasten.

Mit 2 Kettenreinigungsgeräte kann ich meine Kette gut warten, ohne
spezielle Technik zu nutzen (1x Reinigungsflüssigkeit, 1x mit Kettenöl).
Kettenwechsel ist auch kein Hexenwerk und schnell erledigt. Eine Kette
ist auch wieder nicht so teuer, bevor ich die Ritzel auch noch tauschen
darf.

Ich hoffe immer noch auf einen effizienten elektrischen Antrieb
(Generator + Motor). Bei 98% Effizienz für Motor und Generator sollte
man nur etwa unter einem Riemenantrieb landen, hat dafür aber die
Schaltung/etc. ausgelagert (400W rein und die Elektrik mach den
Rest bzgl. Umwandlung in Bewegung). Ich meine damit kein Rad für 4000
bis 6000 EUR (dort habe ich so etwas schon gesehen) sondern im unteren
Segment.

Arno Welzel

unread,
May 21, 2022, 7:01:45 PM5/21/22
to
Stefan:

[...]
> Die optimale Lösung soll eine Verkleidung für die Kette wie beim Quest
> Carbon sein. Damit ist die Kette optimal geschützt und soll noch länger
> halten als im geschlossenen Kettenkasten.

Auf <https://questcarboncycles.com> finde ich nichts dazu.

Du meinst vermutlich <https://en.velomobiel.nl/quest/> - das sind
Velomobile, wo *alles* verkleidet ist, nicht nur die Kette.



--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de

Arno Welzel

unread,
May 21, 2022, 7:04:37 PM5/21/22
to
Ulli Horlacher:

[...]
> - (Kerzen-)Paraffinwachs mit Schmelzpunkt um 60 Grad im Wasserbad schmelzen
> (2 alte Kochtoepfe ineinander)
> - Kette untertauchen und zum Abkuehlen aufhaengen (nicht mit Finger anfassen!)
> - Ketten "durchknicken" und wieder beweglich machen
> - Kettenschmierung haelt ca 2 Mm bevor die Kette anfaengt zu quietschen
> - Connect 908 musste ich nach 7 Mm tauschen
> - Kettenreinigung dazwischen: alle paar 100 km durch trockenen Lappen ziehen
>
> Resultat: initial etwas Mehraufwand, auf Dauer weniger Arbeit, Kette und
> Ritzel bleiben silbrig-sauber!

Was meinst Du mit "auf Dauer weniger Arbeit" genau? Weniger als was?

Olaf Schultz

unread,
May 22, 2022, 1:30:39 AM5/22/22
to
Am 22.05.22 um 01:01 schrieb Arno Welzel:
Wozu mir immer noch der 24-Stunden-Rekord von Gunnar Fehlau einfällt...
beim dem die Kette mehrfach nachgeölt werden mußte....
Wohlbemerkt: In einen vollverkleideten Velomobil in einer überdachten
Radrennbahn. Ja, die Bahn war trocken....

man Schleuderverluste;-)

Olaf


Ulli Horlacher

unread,
May 22, 2022, 2:55:57 AM5/22/22
to
Arno Welzel <use...@arnowelzel.de> wrote:

> > Resultat: initial etwas Mehraufwand, auf Dauer weniger Arbeit, Kette und
> > Ritzel bleiben silbrig-sauber!
>
> Was meinst Du mit "auf Dauer weniger Arbeit" genau? Weniger als was?

Weniger als staendig die Kette zu putzen.
Ich mag keine schwarz-dreckigen Ketten.
Meine Ketten kann man anfassen ohne dass man schwarze Finger kriegt.

Alexander Ausserstorfer

unread,
May 22, 2022, 3:52:55 AM5/22/22
to
In article <t68jnk$m5l$1...@gioia.aioe.org>,
Jens Herrmann <ne...@zitronenschalter.de> wrote:

> On 20.05.22 17:53, Alexander Ausserstorfer wrote:
>> Meine persönliche Empfehlung ist noch immer ein geschlossener
>> Kettenkasten wie der Hebbie Chainglieder. Mit der Kette von 2016 bin ich
>> jetzt bei jedem Wetter bald schon 25.000,00 km gefahren. Geschmiert habe
>> ich sie dabei nur sehr selten.
> Geschlossener Kettenkasten ist prima, aber der Chainglider schützt
> leider nicht besonders gut und da er auf der Kette gleitet hat man
> zusätzliche Verluste.

Das mag ja beides sein. Er wird ja auch nur über die Kette gesteckt.
Trotzdem hat es mich überrascht, um wieviel besser es gleich wird. Mit
so einem positiven Ergebnis hatte ich nicht gerechnet.

Fahrräder mit Kettenkasten sind anscheinend sehr schwer zu finden. Am
ehesten trifft man vielleicht noch den bereits erwähnten Hebbie
Chainglieder an. Der Easy Rohler Evo scheint da etwas Besseres zu haben.
Aber: ist insgesamt sehr mager. Kaum zu finden.

Dabei ist eine offen laufende Kette - im Nachhinein betrachtet - für
mich inzwischen eine Fehlkonstruktion. Aber irgendwie finde ich zum
Thema nichts. Ich hatte mir halt vor etwa acht Jahren entsprechende
Gedanken gemacht und es die letzten sechs Jahre einfach selbst
ausprobiert.

> Die beste Lösung bisher die ich kenne kam von Katz-Bikes, aber die
> sind leider Pleite gegangen.

> https://www.mtb-news.de/news/katz-bikes-alp-infos/

Danke für den Hinweis. Ein solches Fahrrad sah ich noch nie irgendwo zu
kaufen. Und genau das ist das Problem: entweder, man kauft den Schrott,
den sie im Laden haben. Oder man bezieht die Sachen gleich direkt beim
Hersteller - falls sowas überhaupt möglich ist. Die Händler sind also
schuld. So ist das heutzutage leider. Und nicht nur bei Fahrrädern. Auch
bei Computern, Schreibgeräten (FÜllern) oder bei der Bekleidung... fast
immer muss man bestellen, weil sie eh nichts haben, was man kaufen kann.
Den Gang in einen Laden erspare ich mir daher inzwischen meistens.
Nicht, dass ich das so haben möchte. Aber man kommt ja nicht mehr aus.

Gruß,

A.

Arno Welzel

unread,
May 22, 2022, 7:39:36 AM5/22/22
to
Ulli Horlacher:

> Arno Welzel <use...@arnowelzel.de> wrote:
>
>>> Resultat: initial etwas Mehraufwand, auf Dauer weniger Arbeit, Kette und
>>> Ritzel bleiben silbrig-sauber!
>>
>> Was meinst Du mit "auf Dauer weniger Arbeit" genau? Weniger als was?
>
> Weniger als staendig die Kette zu putzen.
> Ich mag keine schwarz-dreckigen Ketten.
> Meine Ketten kann man anfassen ohne dass man schwarze Finger kriegt.

Und "Kette alle 2Mm abnehmen und in Wachsbad einlegen" ist weniger Arbeit?

Ulli Horlacher

unread,
May 22, 2022, 5:54:03 PM5/22/22
to
Ja.

Chr. Maercker

unread,
May 23, 2022, 5:38:13 AM5/23/22
to
Alexander Ausserstorfer wrote:
> Meine persönliche Empfehlung ist noch immer ein geschlossener
> Kettenkasten wie der Hebbie Chainglieder. Mit der Kette von 2016 bin ich
> jetzt bei jedem Wetter bald schon 25.000,00 km gefahren. Geschmiert habe
> ich sie dabei nur sehr selten.

Evtl. schmiere ich aus alter Gewohnheit zu oft/zuviel: die Ketten im
Chainglider sind jedenfalls regelmäßig verdreckt. Naja, am Kettenblatt
ist er halt prinzipbedingt nicht 100% dicht.
--


CU Chr. Maercker.

Transport + Sport = Radfahren

Chr. Maercker

unread,
May 23, 2022, 5:41:42 AM5/23/22
to
Anton Ertl wrote:
> Alle 2Mm Kette abnehmen und erneut in Paraffin baden kommt mir nach
> mehr Aufwand vor als was ich so mache.

Im Chainglider könnte es was bringen, falls ein Paraffinbad dort
deutlich länger vorhält. Ansonsten sind regelmäßig Putzen + Schmieren in
der Tat weniger aufwändig als jedesmal Kette nieten.

Arno Welzel

unread,
May 23, 2022, 6:12:48 AM5/23/22
to
Ulli Horlacher:

> Arno Welzel <use...@arnowelzel.de> wrote:
>> Ulli Horlacher:
>>
>>> Arno Welzel <use...@arnowelzel.de> wrote:
>>>
>>>>> Resultat: initial etwas Mehraufwand, auf Dauer weniger Arbeit, Kette und
>>>>> Ritzel bleiben silbrig-sauber!
>>>>
>>>> Was meinst Du mit "auf Dauer weniger Arbeit" genau? Weniger als was?
>>>
>>> Weniger als staendig die Kette zu putzen.
>>> Ich mag keine schwarz-dreckigen Ketten.
>>> Meine Ketten kann man anfassen ohne dass man schwarze Finger kriegt.
>>
>> Und "Kette alle 2Mm abnehmen und in Wachsbad einlegen" ist weniger Arbeit?
>
> Ja.

Ich halte "Kette ab und zu durch einen Lappen ziehen vor und nach dem
Schmieren" ja für weniger aufwendig. Und auf diese Weise halte die bei
mir auch locker 5-6 Mm.

Ulli Horlacher

unread,
May 23, 2022, 8:01:13 AM5/23/22
to
Arno Welzel <use...@arnowelzel.de> wrote:

> >>>>> Resultat: initial etwas Mehraufwand, auf Dauer weniger Arbeit, Kette und
> >>>>> Ritzel bleiben silbrig-sauber!
> >>>>
> >>>> Was meinst Du mit "auf Dauer weniger Arbeit" genau? Weniger als was?
> >>>
> >>> Weniger als staendig die Kette zu putzen.
> >>> Ich mag keine schwarz-dreckigen Ketten.
> >>> Meine Ketten kann man anfassen ohne dass man schwarze Finger kriegt.
> >>
> >> Und "Kette alle 2Mm abnehmen und in Wachsbad einlegen" ist weniger Arbeit?
> >
> > Ja.
>
> Ich halte "Kette ab und zu durch einen Lappen ziehen vor und nach dem
> Schmieren" ja für weniger aufwendig.

Damit bekommst du keine Kette silbrig-sauber.
Wenn du die (spaeter) anfasst, bekommst du schwarze Finger.
Das passiert bei mir nicht.


> Und auf diese Weise halte die bei mir auch locker 5-6 Mm.

Es geht mir nicht (primaer) um die Haltbarkeit sondern um die Sauberheit.

https://fex.flupp.org/fop/Hc4L8bPi/IMG_20220514_122046902.jpg?EXTRACT=405133:IMG_20220514_122046902.jpg

Arno Welzel

unread,
May 23, 2022, 8:35:49 AM5/23/22
to
Ulli Horlacher:

> Arno Welzel <use...@arnowelzel.de> wrote:
>
>>>>>>> Resultat: initial etwas Mehraufwand, auf Dauer weniger Arbeit, Kette und
>>>>>>> Ritzel bleiben silbrig-sauber!
>>>>>>
>>>>>> Was meinst Du mit "auf Dauer weniger Arbeit" genau? Weniger als was?
>>>>>
>>>>> Weniger als staendig die Kette zu putzen.
>>>>> Ich mag keine schwarz-dreckigen Ketten.
>>>>> Meine Ketten kann man anfassen ohne dass man schwarze Finger kriegt.
>>>>
>>>> Und "Kette alle 2Mm abnehmen und in Wachsbad einlegen" ist weniger Arbeit?
>>>
>>> Ja.
>>
>> Ich halte "Kette ab und zu durch einen Lappen ziehen vor und nach dem
>> Schmieren" ja für weniger aufwendig.
>
> Damit bekommst du keine Kette silbrig-sauber.

Will ich auch gar nicht.

> Wenn du die (spaeter) anfasst, bekommst du schwarze Finger.

Beim Schmieren muss ich sie nicht anfassen.

>> Und auf diese Weise halte die bei mir auch locker 5-6 Mm.
>
> Es geht mir nicht (primaer) um die Haltbarkeit sondern um die Sauberheit.
> https://fex.flupp.org/fop/Hc4L8bPi/IMG_20220514_122046902.jpg?EXTRACT=405133:IMG_20220514_122046902.jpg

Und die Felgen bleiben trotz Felgenbremsen und den dadurch bedingten
Abrieb sauber? Oder wird das Fahrrad nach jeder Ausfahrt gründlich geputzt?

Ulli Horlacher

unread,
May 23, 2022, 11:47:54 AM5/23/22
to
Arno Welzel <use...@arnowelzel.de> wrote:

> >> Ich halte "Kette ab und zu durch einen Lappen ziehen vor und nach dem
> >> Schmieren" ja für weniger aufwendig.
> >
> > Damit bekommst du keine Kette silbrig-sauber.
>
> Will ich auch gar nicht.

Aber ich. Was du willst, ist mir egal.


> > Wenn du die (spaeter) anfasst, bekommst du schwarze Finger.
>
> Beim Schmieren muss ich sie nicht anfassen.

Spaetestens dann, wenn die Kette sich verklemmt hat oder abgesprungen ist
oder beim Hinterrad Ausbau. Das nervt schon genug.

> > Es geht mir nicht (primaer) um die Haltbarkeit sondern um die Sauberheit.
> > https://fex.flupp.org/fop/Hc4L8bPi/IMG_20220514_122046902.jpg?EXTRACT=405133:IMG_20220514_122046902.jpg
>
> Und die Felgen bleiben trotz Felgenbremsen und den dadurch bedingten
> Abrieb sauber?

Ja.


> Oder wird das Fahrrad nach jeder Ausfahrt gründlich geputzt?

Nein.

Andre Eiger

unread,
May 23, 2022, 12:20:46 PM5/23/22
to
Chr. Maercker <Zwei...@gmx-topmail.de> wrote:
> Anton Ertl wrote:
>> Alle 2Mm Kette abnehmen und erneut in Paraffin baden kommt mir nach
>> mehr Aufwand vor als was ich so mache.

> Im Chainglider könnte es was bringen, falls ein Paraffinbad dort
> deutlich länger vorhält. Ansonsten sind regelmäßig Putzen + Schmieren in
> der Tat weniger aufwändig als jedesmal Kette nieten.

Kettenschlösser sind bereits erfunden ;-)

--


Ulli Horlacher

unread,
May 23, 2022, 12:32:36 PM5/23/22
to
Anton Ertl <an...@mips.complang.tuwien.ac.at> wrote:

> >- Kettenschmierung haelt ca 2 Mm bevor die Kette anfaengt zu quietschen
>
> Und dann?

Wird neu geschmiert.


> Alle 2Mm Kette abnehmen und erneut in Paraffin baden kommt mir nach
> mehr Aufwand vor als was ich so mache.

Was machst du?

Anton Ertl

unread,
May 23, 2022, 12:35:28 PM5/23/22
to
Ulli Horlacher <fram...@tandem-fahren.de> writes:
>Arno Welzel <use...@arnowelzel.de> wrote:
>> Beim Schmieren muss ich sie nicht anfassen.
>
>Spaetestens dann, wenn die Kette sich verklemmt hat

Kommt bei mir nicht vor.

> oder abgesprungen ist

Geht oft, aber nicht immer, ohne Beruehrung der Kette.

>oder beim Hinterrad Ausbau.

Geht praktisch immer ohne Beruehrung der Kette.

Und so oft mache ich das nicht, dass ich deswegen den Aufwand mit dem
Paraffin betreiben wuerde.

Gerald Eіscher

unread,
May 23, 2022, 1:00:37 PM5/23/22
to
Am 23.05.22 um 17:42 schrieb Ulli Horlacher:
> Arno Welzel <use...@arnowelzel.de> wrote:
>
>> Beim Schmieren muss ich sie nicht anfassen.
>
> Spaetestens dann, wenn die Kette sich verklemmt hat oder abgesprungen ist

... dann ist irgendwas schlecht justiert und sollte behoben werden. Für
diese seltenen Fälle kann man Einweghandschuhe mitnehmen. Nein, ich nicht.

> oder beim Hinterrad Ausbau. Das nervt schon genug.

Wenn du bei einer Kettenschaltung zum Aus- und Einbau des Hinterrades in
die Kette greifen musst, dann machst du was falsch.

--
Gerald

| FAQ zu de.rec.fahrrad: http://0x1a.de/rec/fahrrad/ |
| Wiki von de.rec.fahrrad: http://de-rec-fahrrad.de |

Anton Ertl

unread,
May 23, 2022, 1:06:17 PM5/23/22
to
Ulli Horlacher <fram...@tandem-fahren.de> writes:
>Anton Ertl <an...@mips.complang.tuwien.ac.at> wrote:
>
>> >- Kettenschmierung haelt ca 2 Mm bevor die Kette anfaengt zu quietschen
>>
>> Und dann?
>
>Wird neu geschmiert.
>
>
>> Alle 2Mm Kette abnehmen und erneut in Paraffin baden kommt mir nach
>> mehr Aufwand vor als was ich so mache.
>
>Was machst du?

Schmieren (ein Tropfen rotes Finish Line pro Rolle), wenn's quietscht.
Das erste mal typischerweise nach 1000km, danach ca. alle 500km.

Gerald Eіscher

unread,
May 23, 2022, 1:06:30 PM5/23/22
to
Am 23.05.22 um 12:12 schrieb Arno Welzel:
> Ulli Horlacher:
>
>> Arno Welzel <use...@arnowelzel.de> wrote:
>>>
>>> Und "Kette alle 2Mm abnehmen und in Wachsbad einlegen" ist weniger Arbeit?
>>
>> Ja.
>
> Ich halte "Kette ab und zu durch einen Lappen ziehen vor und nach dem
> Schmieren" ja für weniger aufwendig.

AOL.
Mir ist längst auch das Waschen der Kette in der Waschmaschine zu
aufwändig geworden. Würde sich allerdings vor dem erstmaligen Wachsen
einer Kette für die nötige gründliche Reinigung anbieten.

Arno Welzel

unread,
May 23, 2022, 3:17:55 PM5/23/22
to
Ulli Horlacher:

> Arno Welzel <use...@arnowelzel.de> wrote:
[...]
>>> Es geht mir nicht (primaer) um die Haltbarkeit sondern um die Sauberheit.
>>> https://fex.flupp.org/fop/Hc4L8bPi/IMG_20220514_122046902.jpg?EXTRACT=405133:IMG_20220514_122046902.jpg
>>
>> Und die Felgen bleiben trotz Felgenbremsen und den dadurch bedingten
>> Abrieb sauber?
>
> Ja.

Welche Felgen sind das genau und welche Bremsbeläge? Ich habe in meinem
ganzen Leben noch keine Felgenbremsen gesehen, bei denen nicht nach
einigen Wochen bis Monaten Abrieb für schwarze Finger sorgt, wenn man
die Felgen anfasst.

Arno Welzel

unread,
May 23, 2022, 3:20:10 PM5/23/22
to
Ulli Horlacher:

> Arno Welzel <use...@arnowelzel.de> wrote:
[...]
>> Beim Schmieren muss ich sie nicht anfassen.
>
> Spaetestens dann, wenn die Kette sich verklemmt hat oder abgesprungen ist
> oder beim Hinterrad Ausbau. Das nervt schon genug.

Ergänzend dazu:

Eine abspringende Kette habe ich das letzte Mal vor gefühlt 10 Jahren
erlebt, weil der Umwerfer nicht richtig eingestellt war.

Und das Hinterrad ausbauen kommt bei mir auch nur alle paar Jahre mal vor.

Ulli Horlacher

unread,
May 23, 2022, 3:21:46 PM5/23/22
to
Anton Ertl <an...@mips.complang.tuwien.ac.at> wrote:

> Schmieren (ein Tropfen rotes Finish Line pro Rolle), wenn's quietscht.
> Das erste mal typischerweise nach 1000km, danach ca. alle 500km.

Und das haelt die Kette durchgehend sauber?
Keine schwarzen Finger beim Anfassen?

Ulli Horlacher

unread,
May 23, 2022, 4:13:14 PM5/23/22
to
Arno Welzel <use...@arnowelzel.de> wrote:
> Ulli Horlacher:
>
> > Arno Welzel <use...@arnowelzel.de> wrote:
> [...]
> >>> Es geht mir nicht (primaer) um die Haltbarkeit sondern um die Sauberheit.
> >>> https://fex.flupp.org/fop/Hc4L8bPi/IMG_20220514_122046902.jpg?EXTRACT=405133:IMG_20220514_122046902.jpg
> >>
> >> Und die Felgen bleiben trotz Felgenbremsen und den dadurch bedingten
> >> Abrieb sauber?
> >
> > Ja.
>
> Welche Felgen sind das genau und welche Bremsbeläge?

Diverse. Ich hab 13 Fahrraeder.


> ganzen Leben noch keine Felgenbremsen gesehen, bei denen nicht nach
> einigen Wochen bis Monaten Abrieb für schwarze Finger sorgt, wenn man
> die Felgen anfasst.

Das hab ich nur beim Schlechtwetterfahrrad.

Anton Ertl

unread,
May 24, 2022, 2:07:47 AM5/24/22
to
Arno Welzel <use...@arnowelzel.de> writes:
>Welche Felgen sind das genau und welche Bremsbeläge? Ich habe in meinem
>ganzen Leben noch keine Felgenbremsen gesehen, bei denen nicht nach
>einigen Wochen bis Monaten Abrieb für schwarze Finger sorgt, wenn man
>die Felgen anfasst.

Meine Hinterraeder werden nicht von ihren Felgenbremsen verschmutzt,
egal mit welchen Belaegen. Warum sollte es da Abrieb geben?

Anton Ertl

unread,
May 24, 2022, 2:09:15 AM5/24/22
to
Ulli Horlacher <fram...@tandem-fahren.de> writes:
>Anton Ertl <an...@mips.complang.tuwien.ac.at> wrote:
>
>> Schmieren (ein Tropfen rotes Finish Line pro Rolle), wenn's quietscht.
>> Das erste mal typischerweise nach 1000km, danach ca. alle 500km.
>
>Und das haelt die Kette durchgehend sauber?

Nein, aber es kostet weniger Zeit.

Ulli Horlacher

unread,
May 24, 2022, 2:24:40 AM5/24/22
to
Anton Ertl <an...@mips.complang.tuwien.ac.at> wrote:
> Ulli Horlacher <fram...@tandem-fahren.de> writes:
> >Anton Ertl <an...@mips.complang.tuwien.ac.at> wrote:
> >
> >> Schmieren (ein Tropfen rotes Finish Line pro Rolle), wenn's quietscht.
> >> Das erste mal typischerweise nach 1000km, danach ca. alle 500km.
> >
> >Und das haelt die Kette durchgehend sauber?
>
> Nein, aber es kostet weniger Zeit.

Mir geht Sauberheit vor Zeit.
Zumal alle 2 Mm Nachschmieren akzeptabel ist, so viel Zeit kostet das nicht.

Andre Eiger

unread,
May 24, 2022, 5:46:09 AM5/24/22
to
Ulli Horlacher <fram...@tandem-fahren.de> wrote:
> Arno Welzel <use...@arnowelzel.de> wrote:

>> >> Und die Felgen bleiben trotz Felgenbremsen und den dadurch bedingten
>> >> Abrieb sauber?
>> >
>> > Ja.
>>
>> Welche Felgen sind das genau und welche Bremsbeläge?

> Diverse. Ich hab 13 Fahrraeder.

Meine Rennräder, die bei Trockenheit auf Asphalt bewegt werden, haben
tatsächlich so wenig Abrieb, dass der Straßenstaub dominiert.
Dementsprechend ist auch Felgenverschleiß nahezu nicht sichtbar.

>> ganzen Leben noch keine Felgenbremsen gesehen, bei denen nicht nach
>> einigen Wochen bis Monaten Abrieb für schwarze Finger sorgt, wenn man
>> die Felgen anfasst.

> Das hab ich nur beim Schlechtwetterfahrrad.

ACK

Feuchte Wetterphase + Feld- und Waldwege = schwarze Felgen

--


Chr. Maercker

unread,
May 24, 2022, 6:58:42 AM5/24/22
to
Andre Eiger wrote:
> Kettenschlösser sind bereits erfunden ;-)

... und aus der Mode gekommen. In Cheinglider & Co. sind sie z.B.
schlecht einsetzbar.

--


CU Chr. Maercker.

RADWEGE sind TOD-SICHER! Schlaue Füchse fahren Fahrbahn.

Chr. Maercker

unread,
May 24, 2022, 7:02:50 AM5/24/22
to
Ulli Horlacher wrote:
> Mir geht Sauberheit vor Zeit.

Meine Priorität ist anders: minimaler Teileverschleiß.

> Zumal alle 2 Mm Nachschmieren akzeptabel ist, so viel Zeit kostet das nicht.

Reinigen + Fetten geht flotter als kompletter Aus- und Einbau der Kette
nebst Nachspannen im Falle einer Schaltnabe.

Arno Welzel

unread,
May 24, 2022, 11:58:05 AM5/24/22
to
Ulli Horlacher:

> Arno Welzel <use...@arnowelzel.de> wrote:
[...]
>> ganzen Leben noch keine Felgenbremsen gesehen, bei denen nicht nach
>> einigen Wochen bis Monaten Abrieb für schwarze Finger sorgt, wenn man
>> die Felgen anfasst.
>
> Das hab ich nur beim Schlechtwetterfahrrad.

Ach so - wenn man nie bei Regen fährt, bleibt auch die Felge sauber.

Das geht hier nicht. Fahrräder, die ich ausschließlich bei trockenem
Wetter fahre, gibt es hier nicht und ich habe schlicht nicht den Platz
für 13 Fahrräder, wo ich je nach Lust und Laune was passendes aussuche.
vier Fahrräder sind für eine Mietwohnung mit Keller schon sehr großzügig.

Arno Welzel

unread,
May 24, 2022, 11:59:12 AM5/24/22
to
Anton Ertl:

> Arno Welzel <use...@arnowelzel.de> writes:
>> Welche Felgen sind das genau und welche Bremsbeläge? Ich habe in meinem
>> ganzen Leben noch keine Felgenbremsen gesehen, bei denen nicht nach
>> einigen Wochen bis Monaten Abrieb für schwarze Finger sorgt, wenn man
>> die Felgen anfasst.
>
> Meine Hinterraeder werden nicht von ihren Felgenbremsen verschmutzt,
> egal mit welchen Belaegen. Warum sollte es da Abrieb geben?

Weil Felgenbremsen nun mal so funktionieren, dass die Bremsbeläge auf
den Felgenflanken reiben. Deswegen muss man die Bremsbeläge auch
gelegentlich wechseln und nach längerer Zeit auch die Felgen.

Chr. Maercker

unread,
May 24, 2022, 12:19:56 PM5/24/22
to
Andreas Oehler wrote:
> Moderne Kettenschlösser in gemäßigt schmalen Schaltungsketten (wie die von
> eigentlich allen renommierten Ketten-Herstellern ausser Shimano) taugen
> einwandfrei für Chainglider. Warum auch nicht? Was halt nicht geht sind
> altmodisch breite Ketten mit 60er-Jahre-Kettenschloss, wo das
> Kettenschloss erheblich breiter ist als übliche Kettenglieder.

Was ich in den letzten Jahren als tauglich für Rohloffnabe gekauft habe,
hatte generell keine Schlösser mehr. Wenn Schlossketten in Chainglidern
laufen sollen, müssen die Schlösser anders konstruiert sein als früher
oder, einfach dünnere Bleche verwenden, hat enge Grenzen.

Anton Ertl

unread,
May 24, 2022, 2:22:45 PM5/24/22
to
Arno Welzel <use...@arnowelzel.de> writes:
>Anton Ertl:
>> Meine Hinterraeder werden nicht von ihren Felgenbremsen verschmutzt,
^^^^^^^^^^^^
>> egal mit welchen Belaegen. Warum sollte es da Abrieb geben?
>
>Weil Felgenbremsen nun mal so funktionieren, dass die Bremsbeläge auf
>den Felgenflanken reiben. Deswegen muss man die Bremsbeläge auch
>gelegentlich wechseln und nach längerer Zeit auch die Felgen.

Nein, passiert bei mir nicht. Bzw. einmal wurde die Felge gewechselt,
weil sie gebrochen ist. Ich habe das entscheidende Wort einmal
markiert.

Anton Ertl

unread,
May 24, 2022, 2:26:29 PM5/24/22
to
"Chr. Maercker" <Zwei...@gmx-topmail.de> writes:
>Andre Eiger wrote:
>> Kettenschlösser sind bereits erfunden ;-)
>
>... und aus der Mode gekommen.

Eher im Gegenteil. In den 90ern habe ich die Ketten noch per
Nietendruecker verschlossen. Seit geraumer Zeit nur mehr mit
Kettenschloessern. Wobei ich zuletzt eine hatte, die habe ich nur mit
dem Nietendruecker wieder aufgebracht.

Gerald Eіscher

unread,
May 24, 2022, 2:31:32 PM5/24/22
to
Am 24.05.22 um 18:19 schrieb Chr. Maercker:
>
> Was ich in den letzten Jahren als tauglich für Rohloffnabe gekauft habe,
> hatte generell keine Schlösser mehr.

Dann hast du die falschen Ketten gekauft. Fast alle Ketten von SRAM, KMC
und Wippermann werden mit Kettenschloss geliefert. Und es ist nicht
verboten, in Ketten von Shimano und Campagnolo das passende Kettenschloss
von KMC zu benutzen.

> Wenn Schlossketten in Chainglidern
> laufen sollen, müssen die Schlösser anders konstruiert sein als früher

Das sind sie.

Gerald Eіscher

unread,
May 24, 2022, 2:45:17 PM5/24/22
to
Am 24.05.22 um 18:34 schrieb Marcus Jodorf:
> Chr. Maercker <Zwei...@gmx-topmail.de> schrieb:
>
>> Ulli Horlacher wrote:
>>> Mir geht Sauberheit vor Zeit.
>>
>> Meine Priorität ist anders: minimaler Teileverschleiß.
>
> Da könnte Wachs evtl. sogar besser sein. Gerade, wenn man am Rad eine
> offen laufende Kette hat.

Was zu beweisen wäre.

> In der Industrie wird teilweise auch mit Wachs geschmiert (und vor
> Korrosion geschützt) - eben insbesondere in staub- und schmutzhaltigen
> Umgebungen.

Ketten in der Industrie werden auf weitaus höhere Lebensdauern als
Fahrradketten dimensioniert. Das erreicht man mit entsprechend niedriger
Flächenpressung in den Gelenken. Daher muss ein Schmierstoff, der sich
für eine Industriekette eignet, nicht unbedingt für eine Fahrradkette
eignen.


> Bei der Schmierung niedrig belasteter Transport-, Antriebs- und
> Steuerketten,

Fahrradketten sind nicht niedrig belastet.

Gerald Eіscher

unread,
May 24, 2022, 2:50:03 PM5/24/22
to
Am 23.05.22 um 21:17 schrieb Arno Welzel:
> Ulli Horlacher:
>
>> Arno Welzel <use...@arnowelzel.de> wrote:
>>>
>>> Und die Felgen bleiben trotz Felgenbremsen und den dadurch bedingten
>>> Abrieb sauber?
>>
>> Ja.
>
> Welche Felgen sind das genau und welche Bremsbeläge?

In meinem Fall alte Ritchey, neuere Remerx und Felgen aus Kohleplastik,
darauf schwarze Beläge von SRAM und weiße Elvedes :-)

> Ich habe in meinem
> ganzen Leben noch keine Felgenbremsen gesehen, bei denen nicht nach
> einigen Wochen bis Monaten Abrieb für schwarze Finger sorgt, wenn man
> die Felgen anfasst.

Das passiert bei felgenfressenden Belägen nach Regenfahrten. Der Abrieb
war zuvor Felgenflanke.

Markus Merkl

unread,
May 24, 2022, 3:03:43 PM5/24/22
to
On 24.05.22 20:45, Gerald Eіscher wrote:
> Am 24.05.22 um 18:34 schrieb Marcus Jodorf:
>> Bei der Schmierung niedrig belasteter Transport-, Antriebs- und
>> Steuerketten,
>
> Fahrradketten sind nicht niedrig belastet.

Ohne die vollfetten Hamster schon.

8-)


--
Markus

“Perl is the only language that looks the same before and after RSA
encryption.”
(Keith Bostic)

Gerald Eіscher

unread,
May 24, 2022, 3:03:46 PM5/24/22
to
Am 24.05.22 um 17:58 schrieb Arno Welzel:
> Ulli Horlacher:
>
>> Das hab ich nur beim Schlechtwetterfahrrad.
>
> Ach so - wenn man nie bei Regen fährt, bleibt auch die Felge sauber.

Hast du schon die weißen Bremsgummis montiert? Wie schmutzig die Felgen
direkt nach einer Regenfahrt sind, weiß ich nicht, derzeit sind meine
sauber.
D.h. entweder wird mit den weißen Gummis bei Regen keinerlei Alu abgerieben,
oder sie wischen die Felgenflanken bei Trockenheit wieder sauber.

Ulli Horlacher

unread,
May 24, 2022, 4:10:50 PM5/24/22
to
Gerald E?scher <Dein-H...@liebt-dich.info> wrote:

> >> Meine Priorität ist anders: minimaler Teileverschleiß.
> >
> > Da könnte Wachs evtl. sogar besser sein. Gerade, wenn man am Rad eine
> > offen laufende Kette hat.
>
> Was zu beweisen wäre.

Ich hab ja frueher auch mit Oel geschmiert. Die Kettenlebensdauer war da
aber nicht anders als jetzt mit Wachsschmierung.

Sascha Dungs

unread,
May 24, 2022, 5:41:20 PM5/24/22
to
Am 24.05.2022 um 20:50 schrieb Gerald Eіscher:
> Am 23.05.22 um 21:17 schrieb Arno Welzel:
>> Ich habe in meinem
>> ganzen Leben noch keine Felgenbremsen gesehen, bei denen nicht nach
>> einigen Wochen bis Monaten Abrieb für schwarze Finger sorgt, wenn man
>> die Felgen anfasst.
>
> Das passiert bei felgenfressenden Belägen nach Regenfahrten. Der Abrieb
> war zuvor Felgenflanke.

Hm, bei meinem letzten Fahrrad mit Magura Felgenbremsen war es genauso
und die Hinterradfelge bspw. war nach 8 Jahren/ca. 32tkm Stadtverkehr
(also recht viel Bremserei pro km) immer noch sehr, sehr weit von ihrer
Verschleißgrenze entfernt. Wie lange fressen felgenfressende Beläge denn
so an Felgen, bis sie sie aufgefressen haben? ;)

--
Gruß, Sascha

Chr. Maercker

unread,
May 25, 2022, 10:54:21 AM5/25/22
to
Ulli Horlacher wrote:
> Ich hab ja frueher auch mit Oel geschmiert. Die Kettenlebensdauer war da
> aber nicht anders als jetzt mit Wachsschmierung.

FULL ACK. Wobei zeitgenössische Schmiermittel für Ketten ohnehin zähe
Öle sind, von Motorenöl bis Goldstaub Marke Rohloff.

Und wenn schon Wachs, sie sieht es mit Sprühwachs aus? Das kommt im
Herbst eh zum Einsatz, da kann die Kette gleich was mit abbekommen. ;-)

Thomas Bliesener

unread,
May 25, 2022, 11:00:06 AM5/25/22
to
Ulli Horlacher schrieb:
> Ich hab ja frueher auch mit Oel geschmiert. Die Kettenlebensdauer war da
> aber nicht anders als jetzt mit Wachsschmierung.

Mit Motoröl ca. alle 2 Mm hat meine letzte Kette (10fach) 14 Mm gehalten. Die
aktuelle ist da schon drüber. Ich fahre allerdings selten im Regen.
--
bli

Gerald Eіscher

unread,
May 25, 2022, 1:41:35 PM5/25/22
to
Am 24.05.22 um 22:05 schrieb Ulli Horlacher:
> Gerald E?scher <Dein-H...@liebt-dich.info> wrote:
>
>> >> Meine Priorität ist anders: minimaler Teileverschleiß.
>> >
>> > Da könnte Wachs evtl. sogar besser sein. Gerade, wenn man am Rad eine
>> > offen laufende Kette hat.
>>
>> Was zu beweisen wäre.
>
> Ich hab ja frueher auch mit Oel geschmiert.

Welches Öl? Da gibt's ziemliche Unterschiede.

> Die Kettenlebensdauer war da
> aber nicht anders als jetzt mit Wachsschmierung.

Gleiche Ketten, gleiche Umweltbedingungen?

Ich meinte schon einen Labortest unter realistischen aber vergleichbaren
(Verschmutzungs-)Bedingungen. Derartige Tests werden leider kaum
durchgeführt.

Der einzige solche Test, den ich kenne, ist der Petrus-Test von Veloplus:
https://www.mtb-news.de/forum/attachments/petrus_test20071010163255-pdf.484015/

Veloplus hat vor über einem Jahr einen neuen Test angekündigt, bislang
ist es bei der Ankündigung geblieben.
https://blog.veloplus.ch/2021/04/05/die-testmaschine-rattert-wieder/

Die handelsüblichen Fahrradzeitschriften testen die Schmierwirkung nur unter
Idealbedingungen (Brugger-Test). Gemeinsam haben die Tests, dass abgesehen
vom Finish Line "Wachs" auf Wachs basierende Schmiermittel eher schlechte
Schmierwirkung zeigen.
Finish Line "Wachs" muss meiner Erfahrung nach allerdings sehr häufig
nachgeschmiert werden, so ca. alle 50 km, sonst quietscht die Kette :-(

Gerald Eіscher

unread,
May 25, 2022, 2:25:20 PM5/25/22
to
Am 25.05.22 um 16:54 schrieb Chr. Maercker:
> Ulli Horlacher wrote:
>> Ich hab ja frueher auch mit Oel geschmiert. Die Kettenlebensdauer war da
>> aber nicht anders als jetzt mit Wachsschmierung.
>
> FULL ACK. Wobei zeitgenössische Schmiermittel für Ketten ohnehin zähe
> Öle sind,

Woher hast du diese unsinnige Info? Viele zeitgenössische Schmiermittel
bestehen hauptsächlich aus Lösungsmittel und sind so dünnflüssig, dass
sie fast durch die Kette hindurch rinnen.

> von Motorenöl bis Goldstaub Marke Rohloff.

Das Rohloff hat eh zivile
Preise.<https://www.bike-magazin.de/zubehoer/pflege_schmiermittel/luxus-schmiermittel-fuer-die-mtb-kette>

> Und wenn schon Wachs, sie sieht es mit Sprühwachs aus?
Das klebt nur oberflächlich. Als Korrosionschutz gut, aber was nicht in
die Kettengelenke eindringt, kann dort nicht schmieren.

Gerald Eіscher

unread,
May 25, 2022, 3:03:13 PM5/25/22
to
Am 24.05.22 um 23:41 schrieb Sascha Dungs:
> Am 24.05.2022 um 20:50 schrieb Gerald Eіscher:
>>
>> Das passiert bei felgenfressenden Belägen nach Regenfahrten. Der Abrieb
>> war zuvor Felgenflanke.
>
> Hm, bei meinem letzten Fahrrad mit Magura Felgenbremsen war es genauso

Was? Schmutzige Finger?

> und die Hinterradfelge bspw. war nach 8 Jahren/ca. 32tkm Stadtverkehr
> (also recht viel Bremserei pro km) immer noch sehr, sehr weit von ihrer
> Verschleißgrenze entfernt.

Wird wohl eine Mischung aus Bremsgummiabrieb und Straßenschmutz gewesen
sein.

> Wie lange fressen felgenfressende Beläge denn
> so an Felgen, bis sie sie aufgefressen haben? ;)

Laut hiesigen Berichten ca. 10 Mm. Selber verwende ich keine Felgenfresserbeläge.

Ulli Horlacher

unread,
May 25, 2022, 5:39:49 PM5/25/22
to
Gerald E?scher <Dein-H...@liebt-dich.info> wrote:

> > Ich hab ja frueher auch mit Oel geschmiert.
>
> Welches Öl? Da gibt's ziemliche Unterschiede.

Ueberwiegend Rohloff Oel.


> > Die Kettenlebensdauer war da
> > aber nicht anders als jetzt mit Wachsschmierung.
>
> Gleiche Ketten, gleiche Umweltbedingungen?

Ja.


> Finish Line "Wachs" muss meiner Erfahrung nach allerdings sehr häufig
> nachgeschmiert werden, so ca. alle 50 km, sonst quietscht die Kette :-(

Ich hatte jahrelang White Lightning verwendet, da musste ich ca 300-500 km
nachschmieren.

Sascha Dungs

unread,
May 26, 2022, 3:13:44 AM5/26/22
to
Am 25.05.2022 um 21:03 schrieb Gerald Eіscher:

> Was? Schmutzige Finger?

Genau, Riesensauerei, sobald man irgendwas am Rad gemacht hat, und sei
es nur Luft nachpumpen gewesen. Danach erst einmal wieder die dunkle
Schmiere mit Spüli abwaschen, Seife alleine war da wenig hilfreich.

> Wird wohl eine Mischung aus Bremsgummiabrieb und Straßenschmutz gewesen
> sein.

Oder auch eine Mischung aus Felgenabrieb, Bremsgummiabrieb und
Straßenschmutz. :)

> Laut hiesigen Berichten ca. 10 Mm. Selber verwende ich keine Felgenfresserbeläge.

Ich seinerzeit meines Wissens auch nicht. Die schwarzen Magura-Beläge
halt...

--
Gruß, Sascha

Arno Welzel

unread,
May 26, 2022, 10:40:38 AM5/26/22
to
Gerald Eіscher:

> Am 24.05.22 um 17:58 schrieb Arno Welzel:
>> Ulli Horlacher:
>>
>>> Das hab ich nur beim Schlechtwetterfahrrad.
>>
>> Ach so - wenn man nie bei Regen fährt, bleibt auch die Felge sauber.
>
> Hast du schon die weißen Bremsgummis montiert? Wie schmutzig die Felgen

Wird demnächst soweit sein.

> direkt nach einer Regenfahrt sind, weiß ich nicht, derzeit sind meine
> sauber.
> D.h. entweder wird mit den weißen Gummis bei Regen keinerlei Alu abgerieben,
> oder sie wischen die Felgenflanken bei Trockenheit wieder sauber.

Ich werde berichten.

Arno Welzel

unread,
May 26, 2022, 10:41:19 AM5/26/22
to
Anton Ertl:

> Arno Welzel <use...@arnowelzel.de> writes:
>> Anton Ertl:
>>> Meine Hinterraeder werden nicht von ihren Felgenbremsen verschmutzt,
> ^^^^^^^^^^^^
>>> egal mit welchen Belaegen. Warum sollte es da Abrieb geben?
>>
>> Weil Felgenbremsen nun mal so funktionieren, dass die Bremsbeläge auf
>> den Felgenflanken reiben. Deswegen muss man die Bremsbeläge auch
>> gelegentlich wechseln und nach längerer Zeit auch die Felgen.
>
> Nein, passiert bei mir nicht. Bzw. einmal wurde die Felge gewechselt,
> weil sie gebrochen ist. Ich habe das entscheidende Wort einmal
> markiert.

Du bremst nie hinten.

Arno Welzel

unread,
May 26, 2022, 10:42:02 AM5/26/22
to
Gerald Eіscher:

> Am 23.05.22 um 21:17 schrieb Arno Welzel:
>> Ulli Horlacher:
>>
>>> Arno Welzel <use...@arnowelzel.de> wrote:
>>>>
>>>> Und die Felgen bleiben trotz Felgenbremsen und den dadurch bedingten
>>>> Abrieb sauber?
>>>
>>> Ja.
>>
>> Welche Felgen sind das genau und welche Bremsbeläge?
>
> In meinem Fall alte Ritchey, neuere Remerx und Felgen aus Kohleplastik,
> darauf schwarze Beläge von SRAM und weiße Elvedes :-)
>
>> Ich habe in meinem
>> ganzen Leben noch keine Felgenbremsen gesehen, bei denen nicht nach
>> einigen Wochen bis Monaten Abrieb für schwarze Finger sorgt, wenn man
>> die Felgen anfasst.
>
> Das passiert bei felgenfressenden Belägen nach Regenfahrten. Der Abrieb
> war zuvor Felgenflanke.

Passiert hier mit roten Maguras und früher auch mit den lachsfarbigen
Kool-Stop bei V-Brakes.

Chr. Maercker

unread,
May 27, 2022, 1:40:17 AM5/27/22
to
Gerald Eіscher wrote:
> Am 25.05.22 um 16:54 schrieb Chr. Maercker:
>> Ulli Horlacher wrote:
>>> Ich hab ja frueher auch mit Oel geschmiert. Die Kettenlebensdauer war da
>>> aber nicht anders als jetzt mit Wachsschmierung.
>>
>> FULL ACK. Wobei zeitgenössische Schmiermittel für Ketten ohnehin zähe
>> Öle sind, ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
>
> Woher hast du diese unsinnige Info? Viele zeitgenössische Schmiermittel
> bestehen hauptsächlich aus Lösungsmittel und sind so dünnflüssig, dass
> sie fast durch die Kette hindurch rinnen.

Dann hätte ich das gute alte Nähmaschinenöl weiter verwenden können, was
jahrelang nicht nur mein Öl der Wahl war. Indes kam aus d.r.f. der
Einwand, wegen der Flächenpressung bräuchte es für Ketten zähere Öle.
Und was ich in den letzten Jahren als "Kettenöl" etc. gekauft habe,
*ist* zäher als simples Maschinenöl.

>> Und wenn schon Wachs, sie sieht es mit Sprühwachs aus?
> Das klebt nur oberflächlich. Als Korrosionschutz gut, aber was nicht in
> die Kettengelenke eindringt, kann dort nicht schmieren.

Letzteres wäre denn auch ein Vorteil vom Nähmaschinenöl gegenüber
zäheren Mixturen.

Anton Ertl

unread,
May 27, 2022, 2:11:28 AM5/27/22
to
"Chr. Maercker" <Zwei...@gmx-topmail.de> writes:
>Gerald Eіscher wrote:
>> Am 25.05.22 um 16:54 schrieb Chr. Maercker:
>>> FULL ACK. Wobei zeitgenössische Schmiermittel für Ketten ohnehin zähe
>>> Öle sind, ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
>>
>> Woher hast du diese unsinnige Info? Viele zeitgenössische Schmiermittel
>> bestehen hauptsächlich aus Lösungsmittel und sind so dünnflüssig, dass
>> sie fast durch die Kette hindurch rinnen.
>
>Dann hätte ich das gute alte Nähmaschinenöl weiter verwenden können

Wie kommst Du auf diese Idee? Besteht Naehmaschinenoel hauptsaechlich
aus Loesungsmittel? Enthaelt es ausserdem einen zur Kettenschmierung
geeigneten Schmierstoff, wie diese Schmiermittel?

[Aufloesung dieser Fragen fuer die, die es sich nicht eh denken
koennen: Nein und Nein.]

Chr. Maercker

unread,
May 27, 2022, 2:37:46 AM5/27/22
to
Anton Ertl wrote:
> "Chr. Maercker" <Zwei...@gmx-topmail.de> writes:
>> Dann hÀtte ich das gute alte NÀhmaschinenöl weiter verwenden können
>
> Wie kommst Du auf diese Idee? Besteht Naehmaschinenoel hauptsaechlich
> aus Loesungsmittel? Enthaelt es ausserdem einen zur Kettenschmierung
> geeigneten Schmierstoff, wie diese Schmiermittel?

Wahrscheinlich unterscheidet sich Nächmaschinenöl wenig von Petroleum,
aber ich kann mich irren. Zu Zeiten, als es hierzulande keine speziellen
Kettenöle gab, hat es seinen Dienst im übrigen getan und ich kann mich
nicht erinnern, dass Ketten damals/damit wesentlich schneller
verschlissen wären als heute mit Spezialöl und obendrein Chainglider.
Zumal sie damals ohne Gangschaltung am Berg viel stärker belastet wurden.

Gerald Eіscher

unread,
May 28, 2022, 3:31:35 PM5/28/22
to
Am 26.05.22 um 09:13 schrieb Sascha Dungs:
> Am 25.05.2022 um 21:03 schrieb Gerald Eіscher:
>
>> Wird wohl eine Mischung aus Bremsgummiabrieb und Straßenschmutz gewesen
>> sein.
>
> Oder auch eine Mischung aus Felgenabrieb, Bremsgummiabrieb und
> Straßenschmutz. :)

Welcher Felgenabrieb, wenn deine Felgen nicht abreiben?

>> Laut hiesigen Berichten ca. 10 Mm. Selber verwende ich keine Felgenfresserbeläge.
>
> Ich seinerzeit meines Wissens auch nicht. Die schwarzen Magura-Beläge
> halt...

Die sind felgenschonden. Felgenfresserbeläge für Maguras sind mir noch
nirgends untergekommen.

Sascha Dungs

unread,
May 28, 2022, 4:29:23 PM5/28/22
to
Am 28.05.2022 um 21:31 schrieb Gerald Eіscher:

> Welcher Felgenabrieb, wenn deine Felgen nicht abreiben?

Von "nicht" war nicht die Rede, nur von "sehr langsam/wenig".

> Die sind felgenschonden. Felgenfresserbeläge für Maguras sind mir noch
> nirgends untergekommen.

Eben. :)

--
Gruß, Sascha

Gerald Eіscher

unread,
May 29, 2022, 12:19:37 PM5/29/22
to
Am 27.05.22 um 18:44 schrieb Marcus Jodorf:
> Gerald Eіscher <Dein-H...@liebt-dich.info> schrieb:
>
>
>>> Bei der Schmierung niedrig belasteter Transport-, Antriebs- und
>>> Steuerketten,
>>
>> Fahrradketten sind nicht niedrig belastet.
>
> Vielleicht nicht bei einem Bahnsprinter, der da 2000W reinstemmt.

Die verwenden nicht ohne Grund nach wie vor 1/8"-Ketten.

> Bei Normalsterblichen ist die Belastung sicherlich Peanuts.

Auch die Ketten Normalsterblicher erreichen aufgrund ihrer hohen Belastung
im Vergleich zu Ketten in der Industrie lächerlich geringe Lebensdauern.

Gerald Eіscher

unread,
May 29, 2022, 12:30:45 PM5/29/22
to
Am 27.05.22 um 08:37 schrieb Chr. Maercker:
>
> Wahrscheinlich unterscheidet sich Nächmaschinenöl wenig von Petroleum,
> aber ich kann mich irren.

Tust du. Nähmaschinenöl ist Weißöl und das besteht aus längeren
Kohlenwasserstoffketten als Petroleum.

> Zu Zeiten, als es hierzulande keine speziellen
> Kettenöle gab, hat es seinen Dienst im übrigen getan und ich kann mich
> nicht erinnern, dass Ketten damals/damit wesentlich schneller
> verschlissen wären

Damals waren es aber die viel breiteren 1/8"-Ketten.

Markus Merkl

unread,
May 29, 2022, 12:56:13 PM5/29/22
to
On 29.05.22 18:19, Gerald Eіscher wrote:
> Am 27.05.22 um 18:44 schrieb Marcus Jodorf:
>> Gerald Eіscher <Dein-H...@liebt-dich.info> schrieb:
>>
>>
>>>> Bei der Schmierung niedrig belasteter Transport-, Antriebs- und
>>>> Steuerketten,
>>>
>>> Fahrradketten sind nicht niedrig belastet.
>>
>> Vielleicht nicht bei einem Bahnsprinter, der da 2000W reinstemmt.
>
> Die verwenden nicht ohne Grund nach wie vor 1/8"-Ketten.

Manchmal. Neulich gesehen: handelsübliche Schaltungskette am Bahnrad.
Der ist es egal ob die 2kW auf der Bahn dran zerren oder in San Remo etcpp.

Gerald Eіscher

unread,
May 29, 2022, 3:47:17 PM5/29/22
to
Am 29.05.22 um 18:56 schrieb Markus Merkl:
> On 29.05.22 18:19, Gerald Eіscher wrote:
>> Am 27.05.22 um 18:44 schrieb Marcus Jodorf:
>>
>>> Vielleicht nicht bei einem Bahnsprinter, der da 2000W reinstemmt.
>>
>> Die verwenden nicht ohne Grund nach wie vor 1/8"-Ketten.
>
> Manchmal. Neulich gesehen: handelsübliche Schaltungskette am Bahnrad.

Bahnrad eines Sprinters?

> Der ist es egal ob die 2kW auf der Bahn dran zerren oder in San Remo etcpp.

Die in San Remo schaffen aber keine 2 kW. Umgekehrt würden die Typen mit
den 2 kW spätestens am Poggio abgehängt werden :-)

Andre Eiger

unread,
May 30, 2022, 6:58:40 AM5/30/22
to
Chr. Maercker <Zwei...@gmx-topmail.de> wrote:

> Wahrscheinlich unterscheidet sich Nächmaschinenöl wenig von Petroleum,
> aber ich kann mich irren.

Ja (letzteres)

> Zu Zeiten, als es hierzulande keine speziellen
> Kettenöle gab,

"Spezielles Kettenöl" ist für mich Marketinggedöns. Als einzigen
Vorteil empfinde ich die passende Konfektionierung, die mich über
den irrwitzigen Literpreis hinwegsehen lässt.

Zur Kettenschmierung am Fahrrad war sicher das Minol GL 60
geeignet, das u.a. für die Getriebe der Simson- und MZ-
Zweitakmotoren verwendet wurde, sowie zum Nachschmieren der in
Schutzschläuchen laufenden Antriebskette. (Initale Grundschmierung
erfolgte durch Einlegen in heißes Kettenfett.)

Zur Anwendung am Fahrrad hätte es sich vielleicht angeboten, ein
bisschen GL 60 in ein Nähmaschinenölkännchen umzufüllen ;-)

> ... hat es seinen Dienst im übrigen getan und ich kann mich
> nicht erinnern, dass Ketten damals/damit wesentlich schneller
> verschlissen wären als heute mit Spezialöl und obendrein Chainglider.

ACK

> Zumal sie damals ohne Gangschaltung am Berg viel stärker belastet wurden.

Nein. Durch das große Standard-Kettenblatt vorne bleibt der Kettenzug
in natürlichen Grenzen.

--

Chr. Maercker

unread,
Jun 2, 2022, 12:06:41 PM6/2/22
to
Andre Eiger wrote:
> "Spezielles Kettenöl" ist für mich Marketinggedöns. Als einzigen
> Vorteil empfinde ich die passende Konfektionierung, die mich über
> den irrwitzigen Literpreis hinwegsehen lässt.

ACK, Motoren- und Getriebeöl scheint es ja ebenso zu bringen.

> Zur Kettenschmierung am Fahrrad war sicher das Minol GL 60
> geeignet, das u.a. für die Getriebe der Simson- und MZ-
> Zweitakmotoren verwendet wurde, sowie zum Nachschmieren der in
> Schutzschläuchen laufenden Antriebskette. (Initale Grundschmierung
> erfolgte durch Einlegen in heißes Kettenfett.)

> Zur Anwendung am Fahrrad hätte es sich vielleicht angeboten, ein
> bisschen GL 60 in ein Nähmaschinenölkännchen umzufüllen ;-)

Mir ist niemand bekannt, der damals Getriebeöl für Fahrradketten
verwendet hätte. Für Moped-/Motorradketten evtl. Dass 0815-Haushaltöl
die Flächenpressung von Ketten nicht ab kann, hab ich zu DDR-Zeiten nie
gehört oder gelesen.

>> ... hat es seinen Dienst im übrigen getan und ich kann mich
>> nicht erinnern, dass Ketten damals/damit wesentlich schneller
>> verschlissen wären als heute mit Spezialöl und obendrein Chainglider.

> ACK

>> Zumal sie damals ohne Gangschaltung am Berg viel stärker belastet wurden.

> Nein. Durch das große Standard-Kettenblatt vorne bleibt der Kettenzug
> in natürlichen Grenzen.

Damals habe ich bergauf kräftig in die Pedale treten müssen. Mache ich
heute kaum noch, schließlich wurde allerhand Geld in die Schaltung
investiert, um die Knie zu schonen. WIMRE waren die damaligen
Kettenblätter nicht größer als ich heute fahre.

Gerald Eіscher

unread,
Jun 2, 2022, 1:05:44 PM6/2/22
to
Am 02.06.22 um 18:06 schrieb Chr. Maercker:
>
> Mir ist niemand bekannt, der damals Getriebeöl für Fahrradketten
> verwendet hätte. Für Moped-/Motorradketten evtl. Dass 0815-Haushaltöl
> die Flächenpressung von Ketten nicht ab kann, hab ich zu DDR-Zeiten nie
> gehört oder gelesen.

Zu DDR-Zeiten gab es keine schmalen 11/128"-Ketten mit entsprechend hohen
Flächenpressungen. Flächenpressung ist nun einmal Kraft pro Fläche.
Zudem zweifle ich, dass Haushaltsöl für eine Umweltbedingungen ausgesetzten
Fahrradkette ausreichend wasserbestängig ist.

Jens Herrmann

unread,
Jun 2, 2022, 11:43:35 PM6/2/22
to
On 27.05.22 08:37, Chr. Maercker wrote:
> Wahrscheinlich unterscheidet sich Nächmaschinenöl wenig von Petroleum,
> aber ich kann mich irren. Zu Zeiten, als es hierzulande keine speziellen
Ich verwende schon deswegen kein Nähmschinenöl für die Kette weil dieses Öl so dünnflüssig ist dass es sehr schnell abgeschleudert wird und dann teils auf der Felge landet. Das passiert mit dickerem Öl nicht.

Martin Klaiber

unread,
Jun 4, 2022, 7:38:10 AM6/4/22
to
Gerald E?scher <Dein-H...@liebt-dich.info> wrote:

> Zu DDR-Zeiten gab es keine schmalen 11/128"-Ketten mit entsprechend hohen
> Flächenpressungen. Flächenpressung ist nun einmal Kraft pro Fläche.
> Zudem zweifle ich, dass Haushaltsöl für eine Umweltbedingungen ausgesetzten
> Fahrradkette ausreichend wasserbestängig ist.

Nachdem der Thread bei Kettenölen angekommen ist, frage ich mal in die
Runde, was derzeit das angesagte Produkt ist?

Ich fahre eigentlich seit Jahr und Tag das grüne Finish Line Cross
Country und bin damit auch sehr zufrieden. Dennoch habe ich mir jetzt
mal ein Fläschchen F100 Kettenöl gekauft, weil es in der Presse und
den Webforen so hochgelobt wird. Kann allerdings noch nichts dazu
sagen, habe erst eine "Ölung" damit durchgeführt.

Welches Kettenöl fahrt ihr?

Und ja, die Kette wird schwarz mit Kettenöl. Ob es am Metallabrieb
liegt, wie manche sagen, oder weil das Öl durch den hohen Druck
oxidiert, wie andere sagen, weiß ich nicht, ist mir auch nicht so
wichtig. Ich betreibe da auch keine übertriebene Reinigung: abwischen,
fertig. Die Kette muss IMHO nicht glänzen, das ist halt der Antrieb,
meine Schuhsohlen poliere ich ja auch nicht.

Doch noch kurz ein Wort zum Wachs: Ich hatte auch mal das Finish Line
Kry Tech Wachs ausprobiert. Das taugte IIRC nur für eine Fahrt, danach
fing die Kette schon wieder zu quietschen an.

Gruß
Martin

Martin Klaiber

unread,
Jun 4, 2022, 7:38:10 AM6/4/22
to
Chr. Maercker <Zwei...@gmx-topmail.de> wrote:
> Andre Eiger wrote:

>> "Spezielles Kettenöl" ist für mich Marketinggedöns. Als einzigen
>> Vorteil empfinde ich die passende Konfektionierung, die mich über
>> den irrwitzigen Literpreis hinwegsehen lässt.

> ACK, Motoren- und Getriebeöl scheint es ja ebenso zu bringen.

Manche benutzen das Kettenöl für Kettensägen, so wie es Forstarbeiter
verwenden. Das hat zumindest den Vorteil, dass es in der Natur leicht
oder leichter abbaubar ist.

Grüße
Martin

Juergen

unread,
Jun 4, 2022, 11:28:02 AM6/4/22
to
Am Sat, 4 Jun 2022 13:25:44 +0200 schrieb Martin Klaiber

>Gerald E?scher <Dein-H...@liebt-dich.info> wrote:

>> Zu DDR-Zeiten gab es keine schmalen 11/128"-Ketten mit entsprechend hohen
>> Flächenpressungen. Flächenpressung ist nun einmal Kraft pro Fläche.
>> Zudem zweifle ich, dass Haushaltsöl für eine Umweltbedingungen ausgesetzten
>> Fahrradkette ausreichend wasserbestängig ist.

>Nachdem der Thread bei Kettenölen angekommen ist, frage ich mal in die
>Runde, was derzeit das angesagte Produkt ist?

Noch jemand Popcorn, Chips, alkoholische Getränke?


>Ich fahre eigentlich seit Jahr und Tag das grüne Finish Line Cross
>Country und bin damit auch sehr zufrieden. Dennoch habe ich mir jetzt
>mal ein Fläschchen F100 Kettenöl gekauft, weil es in der Presse und
>den Webforen so hochgelobt wird. Kann allerdings noch nichts dazu
>sagen, habe erst eine "Ölung" damit durchgeführt.

>Welches Kettenöl fahrt ihr?

Derzeit Shimano Wet Lube. Weil es günstig zu haben war, als ich zuletzt
Teile bestellt habe. Und ich mir dachte, die wissen bestimmt ganz gut,
wie man Ketten usw. schmiert.

Ausprobiert habe ich auch schon Dynamic Kettenschmierstoff, Dynamic
Kettenschmierstoff 2K und das Finish-Line mit der roten Kappe.

Mit den Schmiereigenschaften war ich letztlich immer zufrieden. Problem
beim Kettenschmierstoff und auch etwas dem Shimano Wet Lube: Das Zeug
stinkt. Kein Problem, wann das Rad nur draußen steht. Grenzwertig wenn
es im Keller steht und der Geruch durch ganze Treppenhaus zieht.
Unerträglich wenn es die Kette vom Rennrad ist das gerade im
Rollentrainer in der Wohnung eingespannt ist.

Würde behaupten, wichtiger als das Öl an sich ist, es auch wirklich
regelmäßig zu verwenden. Meiner Erfahrung nach ist nicht nur Nässe ein
Faktor, sondern gerade bei MTB-Touren auf trockenen Wegen auch feiner
Staub.

Anton Ertl

unread,
Jun 4, 2022, 12:31:11 PM6/4/22
to
Martin Klaiber <usenet....@gmx.de> writes:
>Ich fahre eigentlich seit Jahr und Tag das grüne Finish Line Cross
>Country und bin damit auch sehr zufrieden.

Habe ich einmal probiert, war mir zuviel Sauerei (liegt auch dran,
dass ich's wie das rote appliziert habe, was fuer das gruene offenbar
zuviel ist), und hab's verschenkt.

Normal verwende ich das rote Finish Line, derzeit verbrauche ich
gerade die Probepackung Dry Fluid High End Kettengleitstoff, die ich
irgendwoher habe. Mein Eindruck bisher ist, dass das Dry Fluid
aehnlich (und aehnlich gut) funktioniert wie das rote Finish Line.

>Dennoch habe ich mir jetzt
>mal ein Fläschchen F100 Kettenöl gekauft, weil es in der Presse und
>den Webforen so hochgelobt wird.

Nie gehoert.

>Und ja, die Kette wird schwarz mit Kettenöl. Ob es am Metallabrieb
>liegt, wie manche sagen, oder weil das Öl durch den hohen Druck
>oxidiert, wie andere sagen, weiß ich nicht, ist mir auch nicht so
>wichtig.

M.E. durch Dreck von der Strasse.

>Ich betreibe da auch keine übertriebene Reinigung: abwischen,
>fertig.

Bei mir wird nichts gereinigt.

Martin Klaiber

unread,
Jun 4, 2022, 12:38:10 PM6/4/22
to
Juergen <schrei...@web.de> wrote:
> Am Sat, 4 Jun 2022 13:25:44 +0200 schrieb Martin Klaiber

>> Nachdem der Thread bei Kettenölen angekommen ist, frage ich mal in die
>> Runde, was derzeit das angesagte Produkt ist?

> Noch jemand Popcorn, Chips, alkoholische Getränke?

Für mich eine Tüte Hamsternasen bitte!

>> Welches Kettenöl fahrt ihr?

> Derzeit Shimano Wet Lube. Weil es günstig zu haben war, als ich zuletzt
> Teile bestellt habe.

Danke. Kam bei ein paar Tests nicht so gut weg, aber wer weiß, wie
aussagekräftig sie sind.

> Und ich mir dachte, die wissen bestimmt ganz gut, wie man Ketten usw.
> schmiert.

Hätte ich auch gedacht.

> Ausprobiert habe ich auch schon Dynamic Kettenschmierstoff, Dynamic
> Kettenschmierstoff 2K und das Finish-Line mit der roten Kappe.

Das rote Finish Line hatte ich auch mal. Fand ich nicht so ausdauernd,
bzw. ergiebig wie das grüne, musste öfter nachölen damit.

> Mit den Schmiereigenschaften war ich letztlich immer zufrieden. Problem
> beim Kettenschmierstoff und auch etwas dem Shimano Wet Lube: Das Zeug
> stinkt.

Ack. Stört mich am grünen Finish Line auch sehr. Was ist das für ein
Geruch? Mineralöl? Das F100 riecht ähnlich, aber nicht so stark.
Angenehm riecht das Finish Line KryTech Wachs, nach Marzipan oder so.

> Würde behaupten, wichtiger als das Öl an sich ist, es auch wirklich
> regelmäßig zu verwenden.

Ja, vermutlich der wichtigste Punkt.

Grüße
Martin

Gerald Eіscher

unread,
Jun 4, 2022, 1:22:25 PM6/4/22
to
Am 04.06.22 um 13:25 schrieb Martin Klaiber:
> Gerald E?scher <Dein-H...@liebt-dich.info> wrote:
>
>> Zu DDR-Zeiten gab es keine schmalen 11/128"-Ketten mit entsprechend hohen
>> Flächenpressungen. Flächenpressung ist nun einmal Kraft pro Fläche.
>> Zudem zweifle ich, dass Haushaltsöl für eine Umweltbedingungen ausgesetzten
>> Fahrradkette ausreichend wasserbestängig ist.
>
> Nachdem der Thread bei Kettenölen angekommen ist, frage ich mal in die
> Runde, was derzeit das angesagte Produkt ist?

Das, was beim letzten klinisch sauberen Labortest von tour und bike ganz
oben gelandet ist ;-)

> Ich fahre eigentlich seit Jahr und Tag das grüne Finish Line Cross
> Country und bin damit auch sehr zufrieden.

Für meinen Geschmack wird die Kette zu ölig, aber dafür ist es
hervorragend regenbeständig. Nicht für Goldketten geeignet.

> Die Kette muss IMHO nicht glänzen, das ist halt der Antrieb,
> meine Schuhsohlen poliere ich ja auch nicht.

Eine Goldkette /muss/ glänzen! ;-)

> Doch noch kurz ein Wort zum Wachs: Ich hatte auch mal das Finish Line
> Kry Tech Wachs ausprobiert. Das taugte IIRC nur für eine Fahrt, danach
> fing die Kette schon wieder zu quietschen an.

Auf meinem Rennrad reicht das hoch gelobte Finish Line Wachs[1] (silberne
Kappe) nicht einmal für eine Fahrt. Ist ziemlich peinlich, wenn nach
50 km oder so die Kette zum Quietschen anfängt.
Am Krossrad und am Brompton habe ich damit keine Probleme, aber mit denen
fahre ich nur kürzere Strecken.


[1] Siehe auch den Outdoor-Test unseres Ex-Flachverständigen
https://fahrradzukunft.de/13/kettenschmiermittel-test

Martin Klaiber

unread,
Jun 4, 2022, 1:38:10 PM6/4/22
to
Anton Ertl <an...@mips.complang.tuwien.ac.at> wrote:
> Martin Klaiber <usenet....@gmx.de> writes:

>> Dennoch habe ich mir jetzt mal ein Fläschchen F100 Kettenöl gekauft,
>> weil es in der Presse und den Webforen so hochgelobt wird.

> Nie gehoert.

Ich vorher auch nicht. Test z.B. hier:

https://www.roadbike.de/rennrad-zubehoer/test-schmiermittel-fuer-rennradketten/

Wesentliche Eigenschaft eines Kettenöls ist die Schmierleistung,
die zu weniger Reibung, besserem Schaltverhalten und geringerem
Verschleiß beiträgt. Im Labortest bei der Prüfung nach Brugger (DIN
51347) zeigen sich in der Tat deutliche Unterschiede. Die beiden
besten Öle, das Kettenöl von F100 und Duraglide von Kettenwixe,
liefern Werte von 113,8 bzw. 106,1 N/mm², während die schlechtesten
Öle im Test, die von Pedros und Zéfal, nur auf Werte von knapp über
20 N/mm² kommen.

Der vollständige Test kostet, habe ich mir gespart. Die Zahlen sagen
mir nichts, der Test nach Brugger auch nicht. Mal schauen, ob das F100
in der Praxis wirklich so toll ist, es gibt auch Tests, da schneidet
es eher durchschnittlich ab. Vielleicht ist es nur die neue Dorfsau.

Grüße
Martin

Juergen

unread,
Jun 4, 2022, 2:03:06 PM6/4/22
to
Am Sat, 4 Jun 2022 19:33:03 +0200 schrieb Martin Klaiber

>Ich vorher auch nicht. Test z.B. hier:

> https://www.roadbike.de/rennrad-zubehoer/test-schmiermittel-fuer-rennradketten/

> Wesentliche Eigenschaft eines Kettenöls ist die Schmierleistung,
> die zu weniger Reibung, besserem Schaltverhalten und geringerem
> Verschleiß beiträgt. Im Labortest bei der Prüfung nach Brugger (DIN
> 51347) zeigen sich in der Tat deutliche Unterschiede. Die beiden
> besten Öle, das Kettenöl von F100 und Duraglide von Kettenwixe,
> liefern Werte von 113,8 bzw. 106,1 N/mm², während die schlechtesten
> Öle im Test, die von Pedros und Zéfal, nur auf Werte von knapp über
> 20 N/mm² kommen.

>Der vollständige Test kostet, habe ich mir gespart.

Es reicht eigentlich was umsonst zulesen ist plus die Bilderstrecke mit
den 15 getesten Öln.

Gerald Eіscher

unread,
Jun 4, 2022, 2:45:50 PM6/4/22
to
Am 04.06.22 um 19:33 schrieb Martin Klaiber:
>
> Der vollständige Test kostet, habe ich mir gespart. Die Zahlen sagen
> mir nichts, der Test nach Brugger auch nicht.
Ein mit dem Prüföl geschmierter rotierender Stahlzylinder wird unter 90°
auf einen feststehenden Stahlzylinder gedrückt. Dabei verschleißt der
feststehende Zylinder in Form einer mehr oder weniger großen Delle.
Je größer die Delle desto schlechter schmiert das Öl.

Zur Schmierwirkung bei Nässe und Verschmutzung sagt der Brugger-Test gar
nichts, z.B. schneidet klassisches Ballistol erstaunlich gut ab. Ballistol
emulgiert allerdings mit Wasser und ist daher für Fahrradketten nur
eine Notlösung.

Gerald Eіscher

unread,
Jun 4, 2022, 2:48:15 PM6/4/22
to
Am 04.06.22 um 19:33 schrieb Martin Klaiber:
>
> Der vollständige Test kostet, habe ich mir gespart. Die Zahlen sagen
> mir nichts, der Test nach Brugger auch nicht.

Ein mit dem Prüföl geschmierter rotierender Stahlzylinder wird unter 90°
auf einen feststehenden Stahlzylinder gedrückt. Dabei verschleißt der
feststehende Zylinder in Form einer mehr oder weniger großen Delle.
Je größer die Delle desto schlechter schmiert das Öl.

Zur Schmierwirkung bei Nässe und Verschmutzung sagt der Brugger-Test gar
nichts, z.B. schneidet klassisches Ballistol erstaunlich gut ab. Ballistol
emulgiert allerdings mit Wasser und ist daher für Fahrradketten nur
eine Notlösung.
Du hast übrigens Post.

Juergen

unread,
Jun 4, 2022, 3:14:00 PM6/4/22
to
Am Sat, 4 Jun 2022 18:31:05 +0200 schrieb Martin Klaiber
<usenet....@gmx.de> zum Thema "Re: Kettenoel":

>Juergen <schrei...@web.de> wrote:
>> Am Sat, 4 Jun 2022 13:25:44 +0200 schrieb Martin Klaiber

>>> Nachdem der Thread bei Kettenölen angekommen ist, frage ich mal in die
>>> Runde, was derzeit das angesagte Produkt ist?


>>> Welches Kettenöl fahrt ihr?

>> Derzeit Shimano Wet Lube. Weil es günstig zu haben war, als ich zuletzt
>> Teile bestellt habe.

>Danke. Kam bei ein paar Tests nicht so gut weg, aber wer weiß, wie
>aussagekräftig sie sind.

>> Und ich mir dachte, die wissen bestimmt ganz gut, wie man Ketten usw.
>> schmiert.
>
>Hätte ich auch gedacht.

>> Ausprobiert habe ich auch schon Dynamic Kettenschmierstoff, Dynamic
>> Kettenschmierstoff 2K und das Finish-Line mit der roten Kappe.

Hab noch ganz vergessen. Das mit der grünen Kappe - Wet Lube - hatte ich
auch schon.

>> Mit den Schmiereigenschaften war ich letztlich immer zufrieden. Problem
>> beim Kettenschmierstoff und auch etwas dem Shimano Wet Lube: Das Zeug
>> stinkt.

>Ack. Stört mich am grünen Finish Line auch sehr. Was ist das für ein
>Geruch? Mineralöl? Das F100 riecht ähnlich, aber nicht so stark.

Würde behaupten Getriebeöl?

Dynamic Kettenschmierstoff heisst jetzt übrigens All Round Lube
Kettenschmiermittel. Kam beim in diesem Thread verlinkten Roadbike-Test
ganz gut weg.
Wird verkauft von 100 bis 500 ml Gebinde, letzteres ist keine
Tropfflasche.

Und Kettenschmierstoff 2K haben sie wohl in Wet Lube Kettenschmiermittel
umbenannt.

Juergen

unread,
Jun 5, 2022, 6:20:58 PM6/5/22
to
Am Sun, 05 Jun 2022 21:12:31 +0200 schrieb Marcus Jodorf
<tr...@killfile.de> zum Thema "Re: Kettenoel":

>Juergen <schrei...@web.de> schrieb:


>> Dynamic Kettenschmierstoff heisst jetzt übrigens All Round Lube
>> Kettenschmiermittel. Kam beim in diesem Thread verlinkten
>> Roadbike-Test ganz gut weg. Wird verkauft von 100 bis 500 ml Gebinde,
>> letzteres ist keine Tropfflasche.
>
>> Und Kettenschmierstoff 2K haben sie wohl in Wet Lube
>> Kettenschmiermittel umbenannt.

>„Dynamic Kettenöl“ ist nebenbei seit längerem „Dynamic City Bike Lube“.

>Ist IMHO gut - verwende ich seit Jahren für mein Alltagsrad.

Riecht das Zeug markant bzw. penetrant?

Martin Klaiber

unread,
Jun 6, 2022, 6:38:11 AM6/6/22
to
Gerald E?scher <Dein-H...@liebt-dich.info> wrote:
> Am 04.06.22 um 13:25 schrieb Martin Klaiber:

>> Nachdem der Thread bei Kettenölen angekommen ist, frage ich mal in die
>> Runde, was derzeit das angesagte Produkt ist?

> Das, was beim letzten klinisch sauberen Labortest von tour und bike ganz
> oben gelandet ist ;-)

;-)

>> Ich fahre eigentlich seit Jahr und Tag das grüne Finish Line Cross
>> Country und bin damit auch sehr zufrieden.

> Für meinen Geschmack wird die Kette zu ölig, aber dafür ist es
> hervorragend regenbeständig.

Ja, ist sehr ölig und dickflüssig. Aber ich öle eher selten und mein
Rad steht dauernd draußen. Da kommt mir das vermutlich entgegen.

> Nicht für Goldketten geeignet.

Die soll man sich ja auch um den Hals hängen.

>> Die Kette muss IMHO nicht glänzen, das ist halt der Antrieb,
>> meine Schuhsohlen poliere ich ja auch nicht.

> Eine Goldkette /muss/ glänzen! ;-)

Da empfiehlt es sich, immer einen Putzhamster dabeizuhaben. In dem Fall
natürlich einen Goldhamster.

>> Doch noch kurz ein Wort zum Wachs: Ich hatte auch mal das Finish Line
>> Kry Tech Wachs ausprobiert. Das taugte IIRC nur für eine Fahrt, danach
>> fing die Kette schon wieder zu quietschen an.

> Auf meinem Rennrad reicht das hoch gelobte Finish Line Wachs[1] (silberne
> Kappe) nicht einmal für eine Fahrt. Ist ziemlich peinlich, wenn nach
> 50 km oder so die Kette zum Quietschen anfängt.
> Am Krossrad und am Brompton habe ich damit keine Probleme, aber mit denen
> fahre ich nur kürzere Strecken.

Gut zu wissen, dass es nicht nur mir so ging. Wer gerne täglich sein
Rad pflegt, ist damit aber vermutlich gut bedient, darauf deutet ja
auch dieser aufwändig gemachte Test hin (danke für den Link):

> [1] Siehe auch den Outdoor-Test unseres Ex-Flachverständigen
> https://fahrradzukunft.de/13/kettenschmiermittel-test

Ja, ich erinnere mich an ihn, insbesondere an die interessanten
Rahmen-Diskussionen.

Martin

Martin Klaiber

unread,
Jun 6, 2022, 6:38:11 AM6/6/22
to
Gerald E?scher <Dein-H...@liebt-dich.info> wrote:
> Am 04.06.22 um 19:33 schrieb Martin Klaiber:

>> Der vollständige Test kostet, habe ich mir gespart. Die Zahlen sagen
>> mir nichts, der Test nach Brugger auch nicht.

> Ein mit dem Prüföl geschmierter rotierender Stahlzylinder wird unter 90°
> auf einen feststehenden Stahlzylinder gedrückt. Dabei verschleißt der
> feststehende Zylinder in Form einer mehr oder weniger großen Delle.
> Je größer die Delle desto schlechter schmiert das Öl.

Bedankt!

> Zur Schmierwirkung bei Nässe und Verschmutzung sagt der Brugger-Test gar
> nichts,

Vielleicht könnte man ihn modifizieren, z.B. indem man einen
rotierenden Zylinder aus Korund verwendet (um anhaftenden Sand zu
simulieren) und/oder Wasser zugibt. Oder einen rotierenden Zylinder,
der aus verschiedenen Materialien besteht, reines Korund schleift
vermutlich zu stark.

> z.B. schneidet klassisches Ballistol erstaunlich gut ab. Ballistol
> emulgiert allerdings mit Wasser und ist daher für Fahrradketten nur
> eine Notlösung.

Ja, aber irgendetwas ist vermutlich besser, als mit trockener Kette zu
fahren.

> Du hast übrigens Post.

Danke, ist angekommen. Interessant finde ich den Petrus-Test:

https://www.mtb-news.de/forum/attachments/petrus_test20071010163255-pdf.484015/

Auf den ersten Blick scheinen demnach Schmiermittel gut zu sein, die
wenig zu Schmutzanhaftung neigen. Andererseits ist das Lubcon Turmofluid
ebenfalls gut, bewirkt aber eine starke Schmutzanhaftung.

Und die andere Frage ist, wie praxisgerecht so extreme Bedingungen
sind. Wer in der Stadt fährt, hat ja nicht ständig Sand an der Kette.

Aber ein interessanter Test, danke dafür, werde noch etwas darüber
meditieren.

Grüße
Martin

Martin Klaiber

unread,
Jun 6, 2022, 10:38:10 AM6/6/22
to
Martin Klaiber <usenet....@gmx.de> wrote:

> Interessant finde ich den Petrus-Test:

> https://www.mtb-news.de/forum/attachments/petrus_test20071010163255-pdf.484015/

> Auf den ersten Blick scheinen demnach Schmiermittel gut zu sein, die
> wenig zu Schmutzanhaftung neigen. Andererseits ist das Lubcon Turmofluid
> ebenfalls gut, bewirkt aber eine starke Schmutzanhaftung.

Ich habe meine eingerosteten Statistik- und R-Kenntnisse etwas geölt,
äh, reaktiviert, und mir den Zusammenhang zwischen Schmutzanhaftung
und dem Verschleiß bei Sand, Nässe und Sand+Nässe angeschaut.

Warum Schmutzanhaftung? Weil das m.E. einer der wenigen Parameter
ist, an dem Laien wie ich die Eigenschaft von Kettenölen sinnvoll
unterscheiden können. Ein anderer wäre die Viskosität, mache ich
vielleicht in einem nächsten Schritt.

Unser Prof sagte immer: Bevor wir Korrelationen rechnen, sollten wir
uns erstmal ein Streudiagramm anschauen, das zeige meist schon, ob
sich weitergehende Berechnungen überhaupt lohnen. Außerdem sind sie
übersichtlich und intuitiv.

Gesagt, getan. Hier der Datensatz. Die Zahlen entsprechen den Sternchen
im Testbericht. Die Schmutzanhaftung habe ich numerisch kodiert, siehe
unten, damit ich so etwas wie "deutlich bis stark" ebenfalls auswerten
kann (das geht ja nur bei numerischen Daten):

-- schnipp --

# Kettenöle, Petrus-Test. Alphabetisch sortiert.
# Kodierung Schmutzanhaftung: 1: kaum, 2: wenig, 3: deutlich, 4: stark.
Name;Sand;Nässe;Sand+Nässe;Schmutzanhaftung
Finish Line Cross Country;3;1;1;4
Finish Line Krytech;5;3;4;1
Finish Line Teflon Plus;5;4;4;1
ILI Lube Guard;1;4;1;2.5
Lubcon Turmofluid;4;3;5;3.5
Motorex Dry;1;3;4;2
Motorex Wet;3;5;2;4
Neoval;3;3;1;4
Shimano Universal;3;4;3;3
Testmix 19;3;3;3;2.5
Testmix 26;3;3;1;3
Testmix 30;3;4;3;3

-- schnapp --

Hier das R-Script. Den Verschleiß kodiere ich um, so dass 1 = 5 Sterne
und 5 = 1 Stern. Das ist m.E. intuitiver (niedrige Werte = weniger
Verschleiß). Im Datensatz stehen aber die originalen Werte aus dem
Test (1 = hoher Verschleiß, 5 = niedriger Verschleiß). Nicht verwirren
lassen. Wobei ich natürlich nicht weiß, ob das im Test tatsächlich so
kodiert wurde, da steht nicht dabei, was ein Sternchen bedeutet, aber
in der Regel ist es ja so, dass mehr Sterne ein besseres Ergebnis
bedeuten. Ok, hier also das R-Script:

-- schnipp --

library('txtplot', lib.loc='R/library')

# Header: Name;Sand;Nässe;Sand.Nässe;Schmutzanhaftung
datensatz <- read.table("~/fahrrad/antrieb/kettenoel_petrus-test", sep=";", header=TRUE, dec=".")

# Ausgabe (Verschleiß aufsteigend umkodieren):
datensatz
txtplot(datensatz$Schmutzanhaftung, 6-datensatz$Sand, xlab="Schmutzanhaftung", ylab="Sand")
txtplot(datensatz$Schmutzanhaftung, 6-datensatz$Nässe, xlab="Schmutzanhaftung", ylab="Nässe")
txtplot(datensatz$Schmutzanhaftung, 6-datensatz$Sand.Nässe, xlab="Schmutzanhaftung", ylab="Sand+Nässe")

-- schnapp --

Aufgerufen wird es mit dem Befehl Rscript.

Und hier die Ergebnisse:

Erstmal die Ausgabe des Datensatzes zur Kontrolle. Wie man sieht, wurde
das Plus-Zeichen in "Nässe+Sand" nicht dargestellt, weiß nicht warum.
Ist auch nicht so wichtig, muss man nur im R-Script berücksichtigen:

Name Sand Nässe Sand.Nässe Schmutzanhaftung
1 Finish Line Cross Country 3 1 1 4.0
2 Finish Line Krytech 5 3 4 1.0
3 Finish Line Teflon Plus 5 4 4 1.0
4 ILI Lube Guard 1 4 1 2.5
5 Lubcon Turmofluid 4 3 5 3.5
6 Motorex Dry 1 3 4 2.0
7 Motorex Wet 3 5 2 4.0
8 Neoval 3 3 1 4.0
9 Shimano Universal 3 4 3 3.0
10 Testmix 19 3 3 3 2.5
11 Testmix 26 3 3 1 3.0
12 Testmix 30 3 4 3 3.0

Hier das Streudiagramm für den Zusammenhang von Schmutzanhaftung
und Verschleiß bei trockenem Sand. Warum die y-Achse nichtlinear
dargestellt wird, weiß ich nicht, ist bei allen Diagrammen so:

+--+--------+--------+-------+--------+--------+--------+--+
5 + * * +
| |
| |
4 + +
S | |
a | |
n 3 + * * * +
d | |
2 + * +
| |
| |
1 + * +
+--+--------+--------+-------+--------+--------+--------+--+
1 1.5 2 2.5 3 3.5 4
Schmutzanhaftung

Man sieht einen schwachen Zusammenhang. Sehr wenig Schmutzanhaftung
korreliert mit wenig Verschleiß. Bei mittlerer und hoher
Schmutzanhaftung ist der Zusammenhang nicht mehr so klar. Aber
man sieht, dass geringster Verschleiß bei mittlerer und hoher
Schmutzanhaftung nicht möglich ist.

Hier das Streudiagramm für Schmutzanhaftung und Nässe:

+--+--------+--------+-------+--------+--------+--------+--+
5 + * +
| |
| |
4 + +
N | |
ä | |
s 3 + * * * * * * +
s | |
e 2 + * * * +
| |
| |
1 + * +
+--+--------+--------+-------+--------+--------+--------+--+
1 1.5 2 2.5 3 3.5 4
Schmutzanhaftung

Ein interessantes Diagramm. Es gibt im wesentlichen zwei angedeutete
Richtungen in den Punktwolken, eine horizontale bei mittlerem
Verschleiß und eine vertikale bei hoher Schmutzanhaftung.

Zuerst zur horizontalen Linie: das heißt, egal wie die Schmutzanhaftung
ausfällt, der Verschleiß bei Nässe liegt fast immer im mittleren
Bereich. Und zur vertikalen Linie bei hoher Schmutzanhaftung (4): Das
heißt, bei hoher Schmutzanhaftung kann der Verschleiß bei Nässe von
sehr gering bis sehr hoch reichen.

Letztendlich heißt das: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen
Schmutzanhaftung und Verschleiß bei Nässe. Ein für Alltagsradler
in der Stadt wie mich bedauerliches Ergebnis, da ich mit Regen
mehr zu tun habe als mit Sand.

Und noch das dritte Diagramm: Schmutzanhaftung vs. Nässe plus Sand:

+--+--------+--------+-------+--------+--------+--------+--+
5 + * * * +
S | |
a | |
n 4 + * +
d | |
+ | |
N 3 + * * +
ä | |
s 2 + * * +
s | |
e | |
1 + * +
+--+--------+--------+-------+--------+--------+--------+--+
1 1.5 2 2.5 3 3.5 4
Schmutzanhaftung

Hier ist der Zusammenhang etwas deutlicher, aber es gibt auch
Ausreißer. Tendenziell zeigt sich aber doch: je geringer die
Schmutzanhaftung, umso geringer der Verschleiß bei Nässe und Sand.

Insbesondere der fehlende Zusammenhang bei Nässe wurmt mich. Da fehlt
vermutlich eine wichtige Variable. Korrosion oder so. Wenn ich ein
bisschen Zeit habe, werde ich mal Tests gezielt danach auswerten.

Was mich an dem Petrus-Test auch noch stört, bzw. was IMHO fehlt,
ist das Schmierintervall. Das gute Abschneiden von wenig klebrigen
Ölen hängt vermutlich davon ab, dass sie regelmäßig aufgetragen
werden. Das heißt, die klebrigen Öle könnten Vorteile haben, wenn
man geringere Schmierintervalle einbezieht. Interessant wäre also
ein Petrus-Test, der Schmierintervalle von sagen wir: 50km, 100km,
200km und 500km einbezieht. Wird dann natürlich noch mehr Aufwand.

Aber vielleicht hat die Klebrigkeit bei Nässe auch gar keine
Bedeutung, sondern es sind andere Eigenschaften wichtig, z.B. der
Korrosionsschutz. Da könnte so etwas wie Unterkriechen von Wasser
also bedeutsam werden. Aber das ist erstmal nur ein Vermutung.

Grüße
Martin

Patrick Rudin

unread,
Jun 6, 2022, 12:39:07 PM6/6/22
to
Martin Klaiber wrote:
> Hier das R-Script.

Gna. Benutze doch tidyverse, dann gibts auch simpel lesbare Graphiken.

library(tidyverse)

oel <- structure(list(name = c("Finish Line Cross Country", "Finish Line
Cross Country",
"Finish Line Cross Country", "Finish Line Cross Country", "Finish Line
Krytech",
"Finish Line Krytech", "Finish Line Krytech", "Finish Line Krytech",
"Finish Line Teflon Plus", "Finish Line Teflon Plus", "Finish Line
Teflon Plus",
"Finish Line Teflon Plus", "ILI Lube Guard", "ILI Lube Guard",
"ILI Lube Guard", "ILI Lube Guard", "Lubcon Turmofluid", "Lubcon
Turmofluid",
"Lubcon Turmofluid", "Lubcon Turmofluid", "Motorex Dry", "Motorex Dry",
"Motorex Dry", "Motorex Dry", "Motorex Wet", "Motorex Wet", "Motorex Wet",
"Motorex Wet", "Neoval", "Neoval", "Neoval", "Neoval", "Shimano Universal",
"Shimano Universal", "Shimano Universal", "Shimano Universal",
"Testmix 19", "Testmix 19", "Testmix 19", "Testmix 19", "Testmix 26",
"Testmix 26", "Testmix 26", "Testmix 26", "Testmix 30", "Testmix 30",
"Testmix 30", "Testmix 30"), umgebung = c("sand", "naesse", "sandnaesse",
"schmutzanhaftung", "sand", "naesse", "sandnaesse", "schmutzanhaftung",
"sand", "naesse", "sandnaesse", "schmutzanhaftung", "sand", "naesse",
"sandnaesse", "schmutzanhaftung", "sand", "naesse", "sandnaesse",
"schmutzanhaftung", "sand", "naesse", "sandnaesse", "schmutzanhaftung",
"sand", "naesse", "sandnaesse", "schmutzanhaftung", "sand", "naesse",
"sandnaesse", "schmutzanhaftung", "sand", "naesse", "sandnaesse",
"schmutzanhaftung", "sand", "naesse", "sandnaesse", "schmutzanhaftung",
"sand", "naesse", "sandnaesse", "schmutzanhaftung", "sand", "naesse",
"sandnaesse", "schmutzanhaftung"), wert = c(3, 1, 1, 4, 5, 3,
4, 1, 5, 4, 4, 1, 1, 4, 1, 2.5, 4, 3, 5, 3.5, 1, 3, 4, 2, 3,
5, 2, 4, 3, 3, 1, 4, 3, 4, 3, 3, 3, 3, 3, 2.5, 3, 3, 1, 3, 3,
4, 3, 3)), row.names = c(NA, -48L), class = c("tbl_df", "tbl",
"data.frame"))


Und dann beispielsweise:

oel %>% ggplot() + aes(name, umgebung, color= as.factor(wert),
shape=as.factor(wert)) + coord_flip() + geom_point(size=8)


oder

oel %>% ggplot() + aes(umgebung, wert) + coord_flip() + geom_point(size=8)


Gruss

Patrick

Martin Klaiber

unread,
Jun 6, 2022, 1:38:09 PM6/6/22
to
Patrick Rudin <tax...@gmx.ch> wrote:
> Martin Klaiber wrote:

>> Hier das R-Script.

> Gna. Benutze doch tidyverse, dann gibts auch simpel lesbare Graphiken.

Ich sehe in Deinem Posting keine Grafik.

Wie Du dem Befehl txtplot sicherlich entnehmen kannst, handelt es sich
um eine Version des plot-Befehls für Textterminals. Das habe ich mit
Absicht so gemacht, damit auch diejenigen hier, die kein R installiert
haben, eine Grafik sehen können, ohne dass ich irgendwo ein Bildchen
ablegen, und sie es abholen müssen.

> Und dann beispielsweise:

> oel %>% ggplot() + aes(name, umgebung, color= as.factor(wert),
> shape=as.factor(wert)) + coord_flip() + geom_point(size=8)

> oder

> oel %>% ggplot() + aes(umgebung, wert) + coord_flip() + geom_point(size=8)

Wie gesagt, es geht nicht darum, dass ich zu Hause eine Grafik sehen
kann. Es geht darum, dass die Leser meines Postings eine Grafik sehen
können, ohne sich R installieren zu müssen.

Die normale plot-Ausgabe ist natürlich auch schöner als die txtplot-
Ausgabe, funktioniert aber nun mal auf einem Textterminal nicht. Ich
finde es daher gut, dass es so etwas wie txtplot überhaupt gibt.

Grüße
Martin

Patrick Rudin

unread,
Jun 6, 2022, 3:30:56 PM6/6/22
to
Martin Klaiber wrote:
> Wie Du dem Befehl txtplot sicherlich entnehmen kannst, handelt es sich
> um eine Version des plot-Befehls für Textterminals. Das habe ich mit
> Absicht so gemacht, damit auch diejenigen hier, die kein R installiert
> haben, eine Grafik sehen können, ohne dass ich irgendwo ein Bildchen
> ablegen, und sie es abholen müssen.

Ich hab vermutlich Dutzende Graphiken angeklickt, bevor ich rausgefunden
habe, wo nochmal ich den Thunderbird auf Monospace-Ansicht umschalte...

> Die normale plot-Ausgabe ist natürlich auch schöner als die txtplot-
> Ausgabe, funktioniert aber nun mal auf einem Textterminal nicht. Ich
> finde es daher gut, dass es so etwas wie txtplot überhaupt gibt.

Schon.

Aber wenn Du schon den Aufwand treibst, die Daten zu erfassen...mit
ggplot hast Du halt ohne Mehraufwand auch gleich haufenweise andere
Plots zur Verfügung.
https://raw.githubusercontent.com/rstudio/cheatsheets/main/data-visualization.pdf


Gruss

Patrick

Gerald Eіscher

unread,
Jun 6, 2022, 4:34:46 PM6/6/22
to
Am 06.06.22 um 12:11 schrieb Martin Klaiber:
> Gerald E?scher <Dein-H...@liebt-dich.info> wrote:
>> Am 04.06.22 um 13:25 schrieb Martin Klaiber:
>
>> Eine Goldkette /muss/ glänzen! ;-)
>
> Da empfiehlt es sich, immer einen Putzhamster dabeizuhaben. In dem Fall
> natürlich einen Goldhamster.

Man kann zwar einen Hamster ins Schaltwerk stopfen, dort bremst der aber
zu stark.
Ich suche daher ein Schmiermittel mit hoher Schmierwirkung, geringer
Schmutzanhaftung und kein Wachs. Sobald ich das gefunden habe, löse ich
die Quadratur des Kreises :-/

>> [1] Siehe auch den Outdoor-Test unseres Ex-Flachverständigen
>> https://fahrradzukunft.de/13/kettenschmiermittel-test
>
> Ja, ich erinnere mich an ihn, insbesondere an die interessanten
> Rahmen-Diskussionen.

Ich erinnere mich eher mit Schaudern an sein Kettenblatt mit 16(!) Zähnen
;-\

Gerald Eіscher

unread,
Jun 6, 2022, 6:03:08 PM6/6/22
to
Am 06.06.22 um 12:30 schrieb Martin Klaiber:
> Gerald E?scher <Dein-H...@liebt-dich.info> wrote:
>
>> Zur Schmierwirkung bei Nässe und Verschmutzung sagt der Brugger-Test gar
>> nichts,
>
> Vielleicht könnte man ihn modifizieren, z.B. indem man einen
> rotierenden Zylinder aus Korund verwendet (um anhaftenden Sand zu
> simulieren) und/oder Wasser zugibt. Oder einen rotierenden Zylinder,
> der aus verschiedenen Materialien besteht, reines Korund schleift
> vermutlich zu stark.

Ich würde eher Sand drauf rieseln lassen, hat aber mMn den Nachteil,
dass aufgrund unterschiedlicher Sande gesandeten Brugger-Tests nicht
mehr zwischen verschiedenen Labors vergleichbar sind. Abgesehen davon,
dass außer in der Fahrradbranche niemand, auch nicht Herr Brugger,
auf die Idee kommt, offene Ketten im Dreck laufen zu lassen.

> Und die andere Frage ist, wie praxisgerecht so extreme Bedingungen
> sind. Wer in der Stadt fährt, hat ja nicht ständig Sand an der Kette.

Ja, der kriegt Brems- und Reifenabriebauf die Kette. Und wer in den
Kalkalpen herumgurkt hat mehr mit Kalkstaub zu tun, und wer, Gott
bewahre, einen Traction-King benutzt, kriegt ein Problem mit Gipsstaub.

Für jeden Anwendungsfall ist daher auch ein Test mit Sand nicht
aussagekräfig. Beim Petrus-Test schreiben sie leider nicht, welche
Korngröße der verwendete Sand hatte.

Martin Klaiber

unread,
Jun 7, 2022, 7:08:09 AM6/7/22
to
Gerald E?scher <Dein-H...@liebt-dich.info> wrote:
> Am 06.06.22 um 12:11 schrieb Martin Klaiber:
>> Gerald E?scher <Dein-H...@liebt-dich.info> wrote:

>>> Eine Goldkette /muss/ glänzen! ;-)

>> Da empfiehlt es sich, immer einen Putzhamster dabeizuhaben. In dem Fall
>> natürlich einen Goldhamster.

> Man kann zwar einen Hamster ins Schaltwerk stopfen, dort bremst der aber
> zu stark.

Nimm einen afghanischen Rennhamster. Er balanciert leichtfüßig auch bei
höchstem Tempo auf der Kette und poliert mit seinem weichen Bauchfell
Deine Goldkette.

> Ich suche daher ein Schmiermittel mit hoher Schmierwirkung, geringer
> Schmutzanhaftung und kein Wachs.

Hast Du mal das rote Finish Line Teflon Plus ausprobiert? Das kam im
Petrus-Test sehr gut weg, erfüllt alle Deine Forderungen, hat nur den
Nachteil, dass man häufiger nachschmieren muss (ein Wort, das bei so
einem Produkt irgendwie nicht passt).

Ich hatte das vor Jahren mal ausprobiert und war genervt davon, dass
es eine so geringe Standzeit hatte, aber ich denke, ich werde es mal
wieder ausprobieren, wenn das F100 aufgebraucht ist.

Ich vermute, dass die Punkte: "Geringe Schmutzanhaftung" und "langes
Schmierintervall" sich gegenseitig ausschließen. Ist bei Wachs ja auch
so.

Aktuell suche ich nach Tests, bei denen Korrosion ein Parameter war
und will die Ergebnisse mit denen des Petrus- und Fahrradzukunft-Tests
verknüpfen. Vielleicht kann inneres Rosten das unterschiedliche
Abschneiden bei Nässe erklären.

Hat eigentlich jemand mal das Petrus-Öl ausprobiert?

https://www.veloplus.ch/shop/werkstatt/reinigung-und-pflege/petrus-velopflege-von-veloplus/veloplus-swiss-design-petrus-schmierstoff-biologisch-leicht-abbaubar-33001169

Laut Beschreibung leuchtet es unter UV-Licht, damit man sieht, wo man
es aufgetragen hat. Vielleicht blitzt es in der Sonne dann noch heller
als Deine Goldkette ;-)

> Sobald ich das gefunden habe, löse ich die Quadratur des Kreises :-/

Wie langweilig...

>>> [1] Siehe auch den Outdoor-Test unseres Ex-Flachverständigen
>>> https://fahrradzukunft.de/13/kettenschmiermittel-test

>> Ja, ich erinnere mich an ihn, insbesondere an die interessanten
>> Rahmen-Diskussionen.

> Ich erinnere mich eher mit Schaudern an sein Kettenblatt mit 16(!) Zähnen
> ;-\

Ups? Daran erinnere ich mich nicht mehr. Oder war das ein Ritzel an der
4-fach-Kurbel, die er IIRC auf Basis einer TA-Kurbel gebaut hatte? Ich
hoffe, ich verwexle da nichts, ist lange her...

Grüße
Martin

Martin Klaiber

unread,
Jun 7, 2022, 7:38:10 AM6/7/22
to
Gerald E?scher <Dein-H...@liebt-dich.info> wrote:
> Am 06.06.22 um 12:30 schrieb Martin Klaiber:

>> Und die andere Frage ist, wie praxisgerecht so extreme Bedingungen
>> sind. Wer in der Stadt fährt, hat ja nicht ständig Sand an der Kette.

> Ja, der kriegt Brems- und Reifenabriebauf die Kette. Und wer in den
> Kalkalpen herumgurkt hat mehr mit Kalkstaub zu tun, und wer, Gott
> bewahre, einen Traction-King benutzt, kriegt ein Problem mit Gipsstaub.

Das ist die einfachste Variante TK10. Es gibt ihn jetzt auch gehärtet,
vernickelt und ab TK70 auch verchromt.

Hergestellt in den USA bei Stone Brothers. Exklusivvertrieb durch mich.
Wer lieb fragt, bekommt ihn auch vergoldet ;-)

> Für jeden Anwendungsfall ist daher auch ein Test mit Sand nicht
> aussagekräfig. Beim Petrus-Test schreiben sie leider nicht, welche
> Korngröße der verwendete Sand hatte.

Man müsste echt mal die Straße fegen und sich anschauen, was da für ein
Dreck drin ist. Aber wenn ich das mache, holen mich sicherlich ein paar
nette Herren im weißen Kittel ab.

Grüße
Martin

Juergen

unread,
Jun 7, 2022, 11:35:28 AM6/7/22
to
Am Tue, 7 Jun 2022 00:03:04 +0200 schrieb Gerald E?scher
<Dein-H...@liebt-dich.info> zum Thema "Re: Kettenoel":


>mehr zwischen verschiedenen Labors vergleichbar sind. Abgesehen davon,
>dass außer in der Fahrradbranche niemand, auch nicht Herr Brugger,
>auf die Idee kommt, offene Ketten im Dreck laufen zu lassen.

Aber sicher doch, die Motorrad-Branche. sogar bei Gelände-Moppeds.

Chr. Maercker

unread,
Jun 7, 2022, 11:39:34 AM6/7/22
to
Gerald Eіscher wrote:
> Zu DDR-Zeiten gab es keine schmalen 11/128"-Ketten mit entsprechend hohen
> Flächenpressungen. Flächenpressung ist nun einmal Kraft pro Fläche.

Dafür wurden sie i.a. ohne Schaltung gefahren, also mit mehr Kraft pro
Fläche.

> Zudem zweifle ich, dass Haushaltsöl für eine Umweltbedingungen ausgesetzten
> Fahrradkette ausreichend wasserbestängig ist.

Hieße das nicht, dass die Kettenglieder entweder mangels Öl spürbar
schneller verschlissen oder aber runrum Rost angesetzt hätten? Kann ich
beides für die damalige Zeit nicht wirklich bestätigen. Die Ketten und
ebenso Ritzel und Kettenblätter waren genauso verdreckt/verschmiert wie
heute und hielten ähnlich lange.
--


CU Chr. Maercker.

Transport + Sport = Radfahren

Chr. Maercker

unread,
Jun 7, 2022, 11:44:04 AM6/7/22
to
Martin Klaiber wrote:
> Welches Kettenöl fahrt ihr?

Bei mir ein Restbestand Rohlof-Kettenöl, ansonsten billiges Motorenöl.

> Und ja, die Kette wird schwarz mit Kettenöl. Ob es am Metallabrieb
> liegt, wie manche sagen, oder weil das Öl durch den hohen Druck
> oxidiert, wie andere sagen, weiß ich nicht,

Es scheint ein Mix aus viel Dreck und etwas Metallabrieb zu sein und er
ist relativ unabhänig vom gewählten Öl. Mit Nähmaschinenöl hatte ich das
auch schon und im Chainglider, gepflegt mit Kettenöl, bleiben die Ketten
beileibe nicht blitzsauber.

> Doch noch kurz ein Wort zum Wachs: Ich hatte auch mal das Finish Line
> Kry Tech Wachs ausprobiert. Das taugte IIRC nur für eine Fahrt, danach
> fing die Kette schon wieder zu quietschen an.

Aufgesprüht oder Kette drin eingelegt wie der OP? Dessen Vorschlag hatte
mich vorübergehend auf die Idee Sprühwachs gebracht.

Gerald Eіscher

unread,
Jun 7, 2022, 12:17:47 PM6/7/22
to
Am 07.06.22 um 17:35 schrieb Juergen:
Dass auf meine Aussage hin irgendjemand mit Krawall-Rädern daher kommt,
habe ich mir fast gedacht. Bei Motorradketten sind die Gelenke gedichtet.

Gerald Eіscher

unread,
Jun 7, 2022, 12:24:02 PM6/7/22
to
Am 07.06.22 um 17:39 schrieb Chr. Maercker:
> Gerald Eіscher wrote:
>> Zu DDR-Zeiten gab es keine schmalen 11/128"-Ketten mit entsprechend hohen
>> Flächenpressungen. Flächenpressung ist nun einmal Kraft pro Fläche.
>
> Dafür wurden sie i.a. ohne Schaltung gefahren, also mit mehr Kraft pro
> Fläche.

Nein, weil relative geringe Kraft. Die höchsten Kettenzugkräfte gibt's
bei 3-fach Kurbeln am kleinen Kettenblatt.

>> Zudem zweifle ich, dass Haushaltsöl für eine Umweltbedingungen ausgesetzten
>> Fahrradkette ausreichend wasserbestängig ist.
>
> Hieße das nicht, dass die Kettenglieder entweder mangels Öl spürbar
> schneller verschlissen oder aber runrum Rost angesetzt hätten?

Das heißt, dass bei längeren Regenfahrten, die Kette irgendwann nur mehr
mit Wasser geschmiert wird.

> Kann ich
> beides für die damalige Zeit nicht wirklich bestätigen. Die Ketten und
> ebenso Ritzel und Kettenblätter waren genauso verdreckt/verschmiert wie
> heute und hielten ähnlich lange.

Höre bitte auf, auf dem technischen Stand der 50er basierende
Ostblock-Fahrradtechnik mit heutigen Fahrradantrieben zu vergleichen. Das bringt
nix.

Anton Ertl

unread,
Jun 7, 2022, 12:42:05 PM6/7/22
to
Martin Klaiber <usenet....@gmx.de> writes:
>Hast Du mal das rote Finish Line Teflon Plus ausprobiert? Das kam im
>Petrus-Test sehr gut weg, erfüllt alle Deine Forderungen, hat nur den
>Nachteil, dass man häufiger nachschmieren muss (ein Wort, das bei so
>einem Produkt irgendwie nicht passt).
>
>Ich hatte das vor Jahren mal ausprobiert und war genervt davon, dass
>es eine so geringe Standzeit hatte, aber ich denke, ich werde es mal
>wieder ausprobieren, wenn das F100 aufgebraucht ist.

Ich verwende das rote Finish Line seit Jahrzehnten. Ich muss
vielleicht alle 500km nachschmieren. Wobei so ein Schmiermittel mit
Loesungsmittel anders anzuwenden ist als ein Oelbasiertes:

Ich waehle einen Zeitpunkt, nach dem das Rad mindestens einige Stunden
steht, gebe jeder Rolle einen Tropfen, kurble noch etwas, damit sich
das Zeug noch mehr verteilt, und lasse es dann stehen (das
Loesungsmittel verdunstet in der Zeit). Insbesondere: Ich wische die
Kette nicht nach dem Schmieren ab, dann haette ich das Schmiermittel
im Lappen statt auf der Kette. Wenn ich abwischen wollte, wuerde ich
es vorher machen.

Anton Ertl

unread,
Jun 7, 2022, 1:13:18 PM6/7/22
to
=?UTF-8?Q?Gerald_E=d1=96scher?= <Dein-H...@liebt-dich.info> writes:
>Am 07.06.22 um 17:35 schrieb Juergen:
>> Am Tue, 7 Jun 2022 00:03:04 +0200 schrieb Gerald E?scher
>> <Dein-H...@liebt-dich.info> zum Thema "Re: Kettenoel":
>>
>>>mehr zwischen verschiedenen Labors vergleichbar sind. Abgesehen davon,
>>>dass außer in der Fahrradbranche niemand, auch nicht Herr Brugger,
>>>auf die Idee kommt, offene Ketten im Dreck laufen zu lassen.
>>
>> Aber sicher doch, die Motorrad-Branche. sogar bei Gelände-Moppeds.
>
>Dass auf meine Aussage hin irgendjemand mit Krawall-Rädern daher kommt,
>habe ich mir fast gedacht. Bei Motorradketten sind die Gelenke gedichtet.

Nicht bei allen. Nachdem ich bei meiner Enduro die Auslieferungskette
mit O-Ringen ruiniert hatte, habe ich die Ersatzketten immer ohne
O-Ringe gekauft. Haben WIMRE so 6000km gehalten. Irgendwie war das,
was ich damals gehoert hatte, dass O-Ring-Ketten beim Strassenbetrieb
ok sind, aber die Dichtung nicht gut genug fuer den Gelaendebetrieb
ist. Ob's stimmt, oder so ein uebliches Ding ist wie viele Weisheiten
zum Thema Kettenpflege und allen moeglichen anderen Dingen, weiss ich
nicht, ich habe keine systematischen Untersuchungen dazu gemacht.

Bei Rennmotorraedern haben (oder hatten damals) die Ketten aus
Effizienzgruenden auch keine O-Ringe, aber da ist haeufiger
Teilewechsel ja Teil des Geschaeftsmodells.
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