Google Groups no longer supports new Usenet posts or subscriptions. Historical content remains viewable.
Dismiss

Nordkapp im Winter

37 views
Skip to first unread message

Klaus Herzberg

unread,
Sep 14, 2010, 9:24:58 AM9/14/10
to
Hallo,
seit einigen Wochen beschaeftigt mich das o.g. Thema.

Es gibt dazu einige - wenn auch nicht so viele - Infos im Netz.
Jedenfalls im Vergleich zu Touren im Sommer nicht.

Im Sommer ist eine Tour zum Nordkapp ja eher ein zeitliches Problem.
Strassen und sonstige Infrastruktur sind sehr gut.

Aber was bedeutet eine Wintertour?

Ich sehe momentan folgende Probleme:

Kleidung, warm bleiben:
-----------------------
Insbesondere Haende und Fuesse machen mir Sorgen.

Fuer die Haende schweben mir so eine Art Komplettueberzieher, die auch
die Bremsen mit einbeziehen, vor. Gibt es sowas fuer Fahrraeder? Fuer
Motorraeder ist sowas erhaeltlich.

Ich wuerde auf Klickpelen verzichten. Einerseits kommt nach eigener
Erfahrung durch die Metallkopplung Kaelte an die Fuessen und
andererseits sind die dann schwerer einzupacken. Oder?
Desweiteren Vereisung...

Was ist mit dem Gesicht? Augen schuetzen bei stundenlangem kalten Wind?


Uebernachtung im Freien:
------------------------
Ich habe keine Erfahrung mit Zelten bei minus 20 Grad oder weniger.

Schlafsack kann entsprechend gekauft werden.

Aber wie stelle ich ein Zelt in 1m tiefem Schnee auf?
Schaufel?


Fahrrad:
--------
Mit Spikes von Nokian habe ich gute Erfahrung gemacht.

Schaltung wäre Rohloff Speedhub. Die ist mir auch bei Minus 25 Grad noch
nicht eingefroren, allerdings stand das Rad auch nicht stundenlang
bewegungslos.

Magura-Bremsen, Problem mit niedrigen Temperaturen zu erwarten?


Strecke:
--------
Aus zeitlichen Gruenden nicht von Deutschland.

Momentan denke ich an Tromsö in Norwegen oder Rovaniemi in Finnland.

Statt 200 km am Tag erwarte ich eher zwischen 50 und 100.

Es kann natuerlich sein, dass es teilweise gar nicht vorangeht. D.h.
50cm Neuschnee sind ja eher nicht zu durchfahren.

Die Strecke sollte aus meiner Sicht ziemlich fix geplant sein, um
Uebernachtungsmoeglichkeiten und Tanksstellen sicher erreichen zu koennen.


Verpflegung:
------------
Aus Gewichtsgruenden habe ich bei Sommertouren nie einen Kocher
mitgenommen. Waere vielleicht gut, um notfalls was warmes zu haben?
Ansonsten sind Tankstellen mein Freund. Die haben ja auch im Winter offen.

Fuer Tipps - vielleicht gar eigene Erfahrungen - wuerden mich freuen.

Vielen Dank. mfg. klaus.

Benjamin Hell

unread,
Sep 14, 2010, 11:00:11 AM9/14/10
to
On 2010-09-14 15:24 , Klaus Herzberg wrote:
> seit einigen Wochen beschaeftigt mich das o.g. Thema.
>
> Es gibt dazu einige - wenn auch nicht so viele - Infos im Netz.
> Jedenfalls im Vergleich zu Touren im Sommer nicht.

Wenn es auch keine Erfahrungsberichte von Autofahrern gibt würde mir
das zu denken geben. Von mir kommen erstmal auch nur ein paar
unsortierte erste Gedanken.

> Im Sommer ist eine Tour zum Nordkapp ja eher ein zeitliches Problem.
> Strassen und sonstige Infrastruktur sind sehr gut.
>
> Aber was bedeutet eine Wintertour?

Je nachdem wann Du fahren willst vor allem Dunkelheit und kurze Tage.

> Ich sehe momentan folgende Probleme:
>
> Kleidung, warm bleiben:

Trocken bleiben (und evtl. feuchte Sachen wieder trockenbekommen)
ist bei Wintertouren essentiell. Das dürfte mit dem Rad eher
schwieriger sein als auf Ski. Mal eben kurz anstrengen um den
kleinen Hügel hochzukommen heißt danach verschwitzt zu sein und
stunden- oder tagelang mit feuchten Sachen herumzulaborieren.

> -----------------------
> Insbesondere Haende und Fuesse machen mir Sorgen.
>
> Fuer die Haende schweben mir so eine Art Komplettueberzieher, die auch
> die Bremsen mit einbeziehen, vor. Gibt es sowas fuer Fahrraeder? Fuer
> Motorraeder ist sowas erhaeltlich.

Was spricht dagegen die am Rad zu verwenden? Für die Zeit in der Du
nicht auf dem Rad sitzt brauchts Du dann allerdings immernoch ein
komplettes Handschuhkonzept.

> Ich wuerde auf Klickpelen verzichten. Einerseits kommt nach eigener
> Erfahrung durch die Metallkopplung Kaelte an die Fuessen

Genügend große, warme Schuhe und dicke Wollfilzsohlen sollten helfen.

> und andererseits sind die dann schwerer einzupacken. Oder?

Wieso?

> Desweiteren Vereisung...

Das dürfte stark vom Pedalsystem abhängen.

> Was ist mit dem Gesicht? Augen schuetzen bei stundenlangem kalten Wind?

Skibrille und Sturmhaube (letztere in mehrfacher und
unterschiedlicher Ausführung weil schnell nass).

> Uebernachtung im Freien:
> ------------------------
> Ich habe keine Erfahrung mit Zelten bei minus 20 Grad oder weniger.
>
> Schlafsack kann entsprechend gekauft werden.

Wenn man nicht mindestens alle 2-3 Nächte eine Möglichkeit zum
Trocknen hat braucht man meiner Erfahrung nach eine Dampfsperre.

> Aber wie stelle ich ein Zelt in 1m tiefem Schnee auf?

Genügend große Fläche einebnen und Schneeheringe etc. verwenden.

> Schaufel?

Selbstverständlich.

> Fahrrad:
> --------
> Mit Spikes von Nokian habe ich gute Erfahrung gemacht.

In Nordschweden fährt man im Winter auf festgefahrenem Schnee und da
reicht ordentliches Profil. Glatteis gibt es nur wenn es warm genug
für flüssiges Wasser ist.

> Schaltung wäre Rohloff Speedhub. Die ist mir auch bei Minus 25 Grad noch
> nicht eingefroren, allerdings stand das Rad auch nicht stundenlang
> bewegungslos.

Rohloff fragen. Kettenschaltungen funktionieren bei quasi beliebigen
Temperaturen. Mein Hügi-Freilauf will aber unter -13 dünnflüssigeres
Öl als das Originalschmiermittel.

> Magura-Bremsen, Problem mit niedrigen Temperaturen zu erwarten?

Ich habe Maguras bis knapp -20°C ohne Probleme verwendet. Bis -30°C
funktionierten sie zumindest im Stand auf dem Balkon.

> Strecke:
> --------
> Aus zeitlichen Gruenden nicht von Deutschland.
>
> Momentan denke ich an Tromsö in Norwegen oder Rovaniemi in Finnland.

Die norwegische Strecke dürfte zivilisierter sein. In Nordfinnland
bist Du weitestgehend allein.

> Statt 200 km am Tag erwarte ich eher zwischen 50 und 100.

Mangels Tageslicht und weil im Winter jeder Handgriff länger dauert
als bei normalen Temperaturen kann man bei weitem nicht mit der
selben Zahl von Stunden im Sattel rechnen wie im Sommer. Mir kommen
auch 50-100km viel vor.

> Es kann natuerlich sein, dass es teilweise gar nicht vorangeht. D.h.
> 50cm Neuschnee sind ja eher nicht zu durchfahren.

Erkundige Dich inwiefern (und wie zügig) die Straßen geräumt werden.

> Die Strecke sollte aus meiner Sicht ziemlich fix geplant sein, um
> Uebernachtungsmoeglichkeiten und Tanksstellen sicher erreichen zu koennen.

Dir ist aber schon klar dass Nordskandinavien infrastrukturmäßig
nicht Mitteleuropa ist? Abgesehen davon solltest Du im Winter
ziemlich flexibel sein was die Etappen angeht weil viele Faktoren
schlechter planbar (oder im Notfall hinnehmbar) sind als im Sommer.

> Verpflegung:
> ------------
> Aus Gewichtsgruenden habe ich bei Sommertouren nie einen Kocher
> mitgenommen. Waere vielleicht gut, um notfalls was warmes zu haben?

Wenn Du draußen übernachten willst/musst brauchst Du zumindest
Wasser über 0°C, also was warmes.

> Ansonsten sind Tankstellen mein Freund. Die haben ja auch im Winter offen.

Vermutlich ist maximal der Kartenautomat im Winter offen. Und die
Abstände zwischen den Tankstellen sind selbst auf der E6 beträchtlich:

http://www.statoil.no/FrontServlet?s=sdh&state=station_map

> Fuer Tipps - vielleicht gar eigene Erfahrungen - wuerden mich freuen.

Ich halte Ski für das geeignetere Verkehrsmittel im Winter. Und mit
Wintertouren sollte man meiner Meinung nach langsam anfangen, um die
Möglichkeit zu haben ohne Frust Erfahrungen zu sammeln.

Gruß,

Beni

Klaus-Georg Adams

unread,
Sep 14, 2010, 11:21:46 AM9/14/10
to
Klaus Herzberg <klaush...@gmail.com> writes:

> Hallo,
> seit einigen Wochen beschaeftigt mich das o.g. Thema.
>
> Es gibt dazu einige - wenn auch nicht so viele - Infos im Netz.
> Jedenfalls im Vergleich zu Touren im Sommer nicht.
>
> Im Sommer ist eine Tour zum Nordkapp ja eher ein zeitliches Problem.
> Strassen und sonstige Infrastruktur sind sehr gut.
>
> Aber was bedeutet eine Wintertour?

[...]

> Fuer Tipps - vielleicht gar eigene Erfahrungen - wuerden mich freuen.
>
> Vielen Dank. mfg. klaus.

Hallo Klaus,
hört sich ambitioniert an...

Im Velomobilforum treibt sich ein User mit Nick "Polarlieger" rum, der
kommt aus Longyearbyen auf Spitzbergen. Der hat evtl. ein paar Tips?

http://www.velomobilforum.de/forum/member.php?u=9370

Und du kennst den Klassiker http://www.icebike.org/?

--
Gruß, kga

Klaus Herzberg

unread,
Sep 14, 2010, 11:41:37 AM9/14/10
to
Hallo,

On 14.09.2010 17:21, Klaus-Georg Adams wrote:
> Hallo Klaus,
> hört sich ambitioniert an...

naja, ich kenne ein wenig die Gegend. Aber eben nur im Sommer.

> Im Velomobilforum treibt sich ein User mit Nick "Polarlieger" rum, der
> kommt aus Longyearbyen auf Spitzbergen. Der hat evtl. ein paar Tips?
>
> http://www.velomobilforum.de/forum/member.php?u=9370
>
> Und du kennst den Klassiker http://www.icebike.org/?

nein noch nicht. danke!

Message has been deleted

Stephan Zitzmann

unread,
Sep 14, 2010, 12:20:49 PM9/14/10
to
Klaus Herzberg <klaush...@gmail.com> schrieb:

>Schaltung wäre Rohloff Speedhub. Die ist mir auch bei Minus 25 Grad noch
>nicht eingefroren, allerdings stand das Rad auch nicht stundenlang
>bewegungslos.

Gehe von auch minus 40 Grad aus. Wenn Du an der Küste fährst, würde
ich mir Gedanken machen, wegen des Mixes Kälte und kräftiger Wind.
Wetteronline.de hat ein Datenarchiv.

Du weißt, dass es da sehr lange dunkel bzw. den ganzen Tag dunkel ist?
Das wäre für mich der Haupthinderungsgrund.


Viele Grüße
Stephan
--
http://www.musiklehrer-fuer-musiklehrer.de/buch_abfrage.php?menuid=18
http://www.musiklehrer-fuer-musiklehrer.de/CD_abfrage.php?menuid=19
http://www.blog.gitarrenunterricht-frankfurt.de/
http://www.radreisen.stephan-zitzmann.de/2007/09/27/velotraum-erfahrungsbericht/

Klaus Herzberg

unread,
Sep 14, 2010, 12:47:07 PM9/14/10
to
Hallo,

On 14.09.2010 18:20, Stephan Zitzmann wrote:
> Klaus Herzberg <klaush...@gmail.com> schrieb:
>
>> Schaltung wäre Rohloff Speedhub. Die ist mir auch bei Minus 25 Grad noch
>> nicht eingefroren, allerdings stand das Rad auch nicht stundenlang
>> bewegungslos.
>
> Gehe von auch minus 40 Grad aus. Wenn Du an der Küste fährst, würde
> ich mir Gedanken machen, wegen des Mixes Kälte und kräftiger Wind.
> Wetteronline.de hat ein Datenarchiv.

danke.

> Du weißt, dass es da sehr lange dunkel bzw. den ganzen Tag dunkel ist?

ja. ich kenne es umgekehrt.

mfg. klaus.

Hans Holbein

unread,
Sep 14, 2010, 1:29:04 PM9/14/10
to
Klaus Herzberg schrieb:

> Hallo,
> seit einigen Wochen beschaeftigt mich das o.g. Thema.

Lass dir damit noch ein zwei Jahre Zeit und Übe methodisch die
Einzelheiten. Man ist dort schneller tot als man denkt.
Eisbären sollen zunehmend ein Problem sein, sogar schon im Sommer, wie
mir berichtet wurde.


>
> Es gibt dazu einige - wenn auch nicht so viele - Infos im Netz.

Stöbere noch Jahre weiter

> Jedenfalls im Vergleich zu Touren im Sommer nicht.

Na eh nicht. Die Welt ist zwar voller Deppen, aber die meisten sind
Weicheier ;-)


>
> Im Sommer ist eine Tour zum Nordkapp ja eher ein zeitliches Problem.
> Strassen und sonstige Infrastruktur sind sehr gut.
>
> Aber was bedeutet eine Wintertour?

Sehr langsames energiezehrendes vorankommen.
Auf Schnee fahren kannst du am Strand üben. Sowohl Grobschotterstradn
als auch schöber Sandstrand.
Zieh eine Pallette hinte dir her.
Meine persönliche Erfahrung:
130km Straße entsprechen etwa 15 km unverfestigten Schnee.
Dann hast du erschwerte Orientierung, da dein geschulter
Orientierungssinn im Polarwinter eher für den Arsch ist.
Gegen Mittag siehst du, wo ungefähr Süden sein könnte.
Fahr ruhig diesen Winter nach Nordnorwegen, und übe das nur mal Tageweise.


>
> Ich sehe momentan folgende Probleme:
>
> Kleidung, warm bleiben:
> -----------------------
> Insbesondere Haende und Fuesse machen mir Sorgen.
>
> Fuer die Haende schweben mir so eine Art Komplettueberzieher, die auch
> die Bremsen mit einbeziehen, vor. Gibt es sowas fuer Fahrraeder? Fuer
> Motorraeder ist sowas erhaeltlich.

Windbreaker Fingerhandschuhe, Fäustling mit Schlitz, dicker wollener
Überfäustling, ebenfalls mit Möglichkeit den Bremsfinger schnell
herauszufummeln. Du wirst nicht so viel zu bremsen haben.


>
> Ich wuerde auf Klickpelen verzichten.

Powergrip oder gleich Flats.
Und dann gute Bergschuhe, 2 Nummern zu groß mit guten Wollsocken über
den Gore Socken.

> Einerseits kommt nach eigener
> Erfahrung durch die Metallkopplung Kaelte an die Fuessen und
> andererseits sind die dann schwerer einzupacken. Oder?
> Desweiteren Vereisung...

Beides richtig.


>
> Was ist mit dem Gesicht? Augen schuetzen bei stundenlangem kalten Wind?
>

Schibrille Vaseline für die Nase


>
> Uebernachtung im Freien:
> ------------------------
> Ich habe keine Erfahrung mit Zelten bei minus 20 Grad oder weniger.

Dann mach die diesen Winter, am besten bei einem Lawinenkurs für
Schitourengeher inkl Biwakbau im Schnee. Jedes mögliche Wochenende mal
so richtig anstrengen und schön brav vor der Tür bleiben und leiden üben.


>
> Schlafsack kann entsprechend gekauft werden.
>
> Aber wie stelle ich ein Zelt in 1m tiefem Schnee auf?

Tief eingraben.
Sandheringe

> Schaufel?
>
Schitouren Lawinenverschüttetengerät. Da ist immer eine leichte
Steckschaufel dabei.


>
> Fahrrad:
> --------
> Mit Spikes von Nokian habe ich gute Erfahrung gemacht.

Ja, aber sehr schmal.
Surly <http://surlybikes.com/frames/pugsley_frame/>
dazu <http://surlybikes.com/parts/large_marge/>

und Salsa <http://salsacycles.com/bikes/mukluk/> haben Räder im Angebot,
die du mit brutalen Reifen ausrüsten kannst, wobei du dir da die Spikes
selber machen musst.
Icebiker.com verrät dir wie.


>
> Schaltung wäre Rohloff Speedhub. Die ist mir auch bei Minus 25 Grad noch
> nicht eingefroren, allerdings stand das Rad auch nicht stundenlang
> bewegungslos.

Nimm das Hinterrad mit ins Zelt.


>
> Magura-Bremsen, Problem mit niedrigen Temperaturen zu erwarten?
>

Schnee:
Scheibenbremsen, falls du wirklich gegen den enormen Fahrwiderstand
überhaupt bremsen musst.


>
> Strecke:
> --------
> Aus zeitlichen Gruenden nicht von Deutschland.
>
> Momentan denke ich an Tromsö in Norwegen oder Rovaniemi in Finnland.
>
> Statt 200 km am Tag erwarte ich eher zwischen 50 und 100.

Solange du auf von Autos festgefahrenen Spuren fährst, mehr, wenn nicht
mehr, weniger.
Nimm Schneeschuhe mit und über das Rad zu schultern.


>
> Es kann natuerlich sein, dass es teilweise gar nicht vorangeht. D.h.
> 50cm Neuschnee sind ja eher nicht zu durchfahren.

Wenn es steil genug berhabgeht schon ;-)


>
> Die Strecke sollte aus meiner Sicht ziemlich fix geplant sein, um
> Uebernachtungsmoeglichkeiten und Tanksstellen sicher erreichen zu koennen.
>

Womit färht dein Rad?


>
> Verpflegung:
> ------------
> Aus Gewichtsgruenden habe ich bei Sommertouren nie einen Kocher
> mitgenommen. Waere vielleicht gut, um notfalls was warmes zu haben?

Essentiell

> Ansonsten sind Tankstellen mein Freund. Die haben ja auch im Winter offen.
>

Wenn du dirt welche findest...
Vertrau nicht drauf, daß die auch geöffnet sind.


>
> Fuer Tipps - vielleicht gar eigene Erfahrungen - wuerden mich freuen.

Mit Zelt und Verpflegung rechne mit etwa 35kilo Gepäck
Das hatten wir ungefähr für 10 Tage Tasmanien dabei.

Bodo G. Meier

unread,
Sep 14, 2010, 1:51:09 PM9/14/10
to
Am 14.09.2010 19:29 schrieb Hans Holbein:

> Eisbären sollen zunehmend ein Problem sein, sogar schon im Sommer, wie
> mir berichtet wurde.

In Nordnorwegen? Troms und Finnmark fylke?
Verwechselst Du das vielleicht mit Spitzbergen/Svalbard?

Verwundert,
Bodo
--
Bodo G. Meier * dr. rer. nat. * Trondheim * Norway
http://home.broadpark.no/~bodogm/

Andreas Viehrig

unread,
Sep 14, 2010, 2:10:50 PM9/14/10
to
Klaus Herzberg schrieb:

> seit einigen Wochen beschaeftigt mich das o.g. Thema.

> Es gibt dazu einige - wenn auch nicht so viele - Infos im Netz.
> Jedenfalls im Vergleich zu Touren im Sommer nicht.

> Im Sommer ist eine Tour zum Nordkapp ja eher ein zeitliches Problem.
> Strassen und sonstige Infrastruktur sind sehr gut.

> Aber was bedeutet eine Wintertour?

IMO ist das ambitioniert bis hin zu lebensgefährlich. Da kommt man mit Tips
und Lektüre allein auch nicht hin, da sind eigene Erfahrungen - langsam
gesteigert - IMO unerläßlich. Jeder Körper und jede Psyche ist anders. An
sowas muß man sich wirklich rantasten.

Zunächst mal einige Gegenfragen: Welche Erfahrungen auf dem Rad im Winter
hast Du bisher?

Wie reagieren Dein Körper und Deine Psyche auf langen, ununterbrochenen
Aufenthalt im Freien bei Frost (einfach nur in unseren Breiten und nur am
Tag)?

Hast Du schon mal im Winter im Zelt übernachtet?

Wieviel Schweiß produziert Dein Körper bei Bewegung im Sommer und bei
Bewegung im Winter?

Wie ist das bei vorhandener oder anhaltender Feuchtigkeit am Körper,
insbesondere an den Füßen? Hast Du z. B. schon mal nasse Füße (nicht
feucht, sondern naß) allein durch Auswringen der Socken und dann allein
durch stundenlanges Gehen/Wandern mit nassen Socken und Schuhen bei Frost
wieder halbwegs _an_getrocknet? Kennst Du das Gefühl, was dann bei kurzem
Stehenbleiben oder Hinsetzen schon nach einer Minute an einem hochkriecht?

Anhaltende Kälte, die ein individuell erträgliches Maß übersteigt, bringt
es fertig, daß selbst die härtesten KSK-Typen zu einem zitternden,
weinenden Häufchen Elend zusammensinken, kein Scheiß.

Wenn Du nicht schon _mehrere_ Erfahrungen mit Touren im Winter (per pedes,
auf Skiern _und_ auf dem Rad) bei Eis und Schnee hast, bei denen Du einfach
nur im Warmen übernachtet hast, aber ansonsten zumindest über mehrere Tage
_den_ganzen_Tag_lang_ draußen unterwegs warst, würde ich _dringendst_ von
so einem Vorhaben abraten.

Nicht böse sein, aber Deine Fragen klingen danach, daß Du noch recht wenig
Erfahrung mit solchen Unternehmungen hast. Es kann jedoch schon die
fehlende _heiße_ Dusche am Abend dazu führen, daß man am nächsten Morgen
fiebrig mit den Zähnen klappert, selbst wenn man warm und trocken
geschlafen hat, wenn der Körper einen solchen zwischenzeitlichen Hitzestoß
eben einfach zur Regeneration braucht. Das muß man mit mehreren
Unternehmungen herausfinden, wie man selbst auf sowas reagiert,
insbesondere, wenn dann noch Erschöpfung dazukommt.

Apropos: Hast Du schon mal Polarnacht erlebt? Selbst Einheimische fallen
teilweise urplötzlich in den "Winterkoller". Wie ist das bei Dir?

Andi

--
"Die Merkel steht dann da, so wie sie dann immer da so steht, und dann
guckt sie so, nicht wahr, versucht der Krise ein Gesicht zu geben, und
ich denke immer: Die ist genauso gespannt, was sie gleich sagen wird,
wie ich!" [Volker Pispers]

Andreas Viehrig

unread,
Sep 14, 2010, 2:31:08 PM9/14/10
to
Benjamin Hell schrieb:

> On 2010-09-14 15:24 , Klaus Herzberg wrote:

> [...]

>> Magura-Bremsen, Problem mit niedrigen Temperaturen zu erwarten?

> Ich habe Maguras bis knapp -20°C ohne Probleme verwendet. ...

Kann ich bestätigen. Wenn sich aber über Stunden und Stunden hinweg der
Schneegriesel in die Kolbenmechanik einarbeitet, geht evtl. irgendwann gar
nix mehr. Dann hilft nur Anwärmen und auch einigermaßen trocknen lassen.

>> Statt 200 km am Tag erwarte ich eher zwischen 50 und 100.

> Mangels Tageslicht und weil im Winter jeder Handgriff länger dauert
> als bei normalen Temperaturen kann man bei weitem nicht mit der
> selben Zahl von Stunden im Sattel rechnen wie im Sommer. Mir kommen
> auch 50-100km viel vor.

Jo, IMO sollte man eher nach Stunden pro Tag gehen, die Geschwindigkeit
kann extrem variieren.

> Ich halte Ski für das geeignetere Verkehrsmittel im Winter. Und mit
> Wintertouren sollte man meiner Meinung nach langsam anfangen, um die
> Möglichkeit zu haben ohne Frust Erfahrungen zu sammeln.

IMO sollte man sich auch durchaus dem Frust aussetzen, um sich
kennenzulernen, allerdings mit Abbruch-Möglichkeit (passende Infrastrukltur
ist da wichtig). Das kann möglicherweise von jetzt auf gleich kommen, daß
man das Gefühl hat, es geht nicht mehr und man läuft nur noch auf Reserve.
Da muß man sich wirklich langsam rantasten.

Andi

--
Prof. Harald Lesch, Astrophysiker, augenzwinkernd zum Thema "Expansion des
Weltalls":
"Das gibt's doch nicht, kann doch gar nicht sein! Wieso krieg' ich dann
nie'n Parkplatz?"

Robert Bar

unread,
Sep 14, 2010, 2:42:48 PM9/14/10
to
Rainer Maí <rai...@gmx.de> wrote:

> Klaus Herzberg <klaush...@gmail.com> schrieb:
>
> >[...]


> >
> >Ich wuerde auf Klickpelen verzichten. Einerseits kommt nach eigener
> >Erfahrung durch die Metallkopplung Kaelte an die Fuessen und
> >andererseits sind die dann schwerer einzupacken. Oder?
>

> So sehe ich das auch. Ich würde Kunststoff-Pedalhaken, ggf. ohne Riemen,
> nehmen. Die sind größenmäßig ziemlich flexibel, so dass man mit verschieden
> dicken Schuhen reinkommt.

[nur dazu ...; der 'Rest' ist mir zu aberteuerlich, als daß ich da
mitreden könnte ...]

Gut, bei Cleats hat man halt eine 'gewisse' Kältebrücke, Andererseits
läßt sich der 'Restfuß' meist ziemlich einpacken, ohne daß die
Funktionalität leidet. Da ist bei Pedalhaken irgendwann Schluß: mehr
eingepackt paßt der Fuß evtl. nicht mehr hinein.

Ich habe letzten Winter mehr/minder durchgängig sowas:
<http://www.paul-lange.de/marken/marke.html?no_cache=1&IdTreeGroup=4424&
IdProduct=73682>
benutzt, manchmal zusätzlich noch die vorhandenen VAU*E-Regengamaschen
übergezogen.

Die Füße blieben warm, die Schuhe überwiegend trocken [1], selbst wenn
sie mal feucht/naß wurden, war das - für mich - kein allzugroßes
Problem, weil ich nach 'endlicher Zeit' jedesmal sicher(!) eine warme,
trockene Behausung erreichte (Zuhause, Job, Etappe - bei einer wie im
Subject geplanten Tour mag das uU anders aussehen).

Zwei Dinge haben mich an meinem Exemplar allerdings gestört:

- zum einen traf der Beschreibungstext, der zB bei
<http://www.preissuchmaschine.de/preisvergleich/popup.asp?pid=378702131&
pnr=1&foto=1> zu finden ist:
"ermöglicht problemloses Überziehen ..."
überhaupt nicht zu; die Überschuhe mußten *vor* den Schuhen übergezogen
werden (gut, das kann sich mittlerweile geändert haben & ich hab' mich
halt damit arrangiert ...;

- beim Gehen im Schnee schob sich die Fußspitzenkappe ziemlich bald nach
oben (das hängt mit der Abrollbewegung des Fußes zusammen). Bei
zusätzlicher Verwendung der Gamaschen dauerte das Hochgeschobenwerden
der 'Überschuhspitzen' wesentlich länger.
Aber bei dem, was Klaus da vorhat, ist in *der* Hinsicht sicher Ärger
vorprogrammiert, weil die Schiebestrecken dabei sicher länger werden
können als bei mir im letzten Winter:
da waren es nie(!) mehr als 1200 m ...
BTW.: dieses Phänomen *kann* *auch* mit dem Alter der Überschuhe
zusammenhängen (2+ Jahre); in ihrem ersten Jahr waren sie einfach nur
'Spitze' ... (Für diesen 'Winter' hab' ich mir neue bestellt ...)

Ach: Größe 'M' paßt gerade so für Schuhgröße 42.


[1] wenn sie naß wurden, dann von unten - u.z. speziell *dann*, wenn
'fahren' nicht mehr ging; das kam selten vor, aber es kam vor. Es kann
aber durchaus sein, daß das mit dem 'Alter' der Schuhe zu tun hat (etwa
5 Jahre ...).
--
"Raucher sterben früher"
... oder später.
Nichtraucher auch.

Christian Steins

unread,
Sep 14, 2010, 2:57:16 PM9/14/10
to
Am 14.09.2010 15:24, schrieb Klaus Herzberg:

> Aber was bedeutet eine Wintertour?

Du meinst Wintertortour? ;-)

Warum sollte man sich das freiwillig antun?

Chris

Hans Holbein

unread,
Sep 14, 2010, 3:17:17 PM9/14/10
to
Bodo G. Meier schrieb:

> Am 14.09.2010 19:29 schrieb Hans Holbein:
>
>> Eisbären sollen zunehmend ein Problem sein, sogar schon im Sommer, wie
>> mir berichtet wurde.
>
> In Nordnorwegen? Troms und Finnmark fylke?
> Verwechselst Du das vielleicht mit Spitzbergen/Svalbard?
>
Ich senke mein Haupt, tief in Asche getunkt.
Der Bericht, der mir zugetragen wurde stammt, wie du richtig vermutetest
aus Spitzbergen.

Joerg Penninger

unread,
Sep 14, 2010, 3:37:27 PM9/14/10
to
Klaus Herzberg <klaush...@gmail.com> wrote:

>Hallo,
>seit einigen Wochen beschaeftigt mich das o.g. Thema.
>

>Kleidung, warm bleiben:
>-----------------------
>Insbesondere Haende und Fuesse machen mir Sorgen.
>

Schau dir mal meine Tipps zum Winterradeln an
http://www.radtipps.homepage.t-online.de/rtr/rtr0.htm#r3.

Servus Jörg
--
Emails an: radtipps(at)t-online(dot)de (wg SPAM)
Infos zum Fahrrad <http://www.radtipps.de>
Bremsunfall <http://www.radtipps.de/ru/>

Gerald Eíscher

unread,
Sep 14, 2010, 4:33:10 PM9/14/10
to
Am 14.09.2010 15:24 Uhr schrieb Klaus Herzberg:
>
> Ich wuerde auf Klickpelen verzichten.

Ich nicht.

> Einerseits kommt nach eigener
> Erfahrung durch die Metallkopplung Kaelte an die Fuessen

Nicht bei Winter-Radschuhen. Bei denen befinden sich die Gewinde nicht
im Fußraum unter einer dünnen Einlegesohle, sondern bei meinen Exustar
liegen darüber eine nicht herausnehmbare Sohle und eine dicke, warme
Einlegesohle. Mit dünnen Skisocken hatten diese Schuhe im letzten Winter
kein Problem, aber WIMRE bin ich nie bei tieferen Temperaturen als -5 °C
gefahren.
Weitere Steigerungen wären Einlegesohlen aus (Hamster-)Fell, dicke
Wollsocken und Neoprenüberzieher darüber.

> und
> andererseits sind die dann schwerer einzupacken. Oder?
> Desweiteren Vereisung...

Wie sollen die vereisen? Flüssiges Wasser gibt's eh nicht.

> Was ist mit dem Gesicht? Augen schuetzen bei stundenlangem kalten Wind?

Sturmhaube, Skibrille.


> Verpflegung:
> ------------
> Aus Gewichtsgruenden habe ich bei Sommertouren nie einen Kocher
> mitgenommen. Waere vielleicht gut, um notfalls was warmes zu haben?

Bei derartigen Fragen würde ich vorschlagen, du fährst nächsten Winter
nicht ans Nordkap, sondern erst einmal in Mitteleuropa eine Nacht bei
-20 °C durch und ein paar Tage in den Alpen jenseits von 1000 m Seehöhe.

> Ansonsten sind Tankstellen mein Freund. Die haben ja auch im Winter offen.

Ich habe mir sagen lassen, dass man in Nordnorwegen 200 km fahren kann,
ohne irgendwas anzutreffen.

--
Gerald

| FAQ zu de.rec.fahrrad: http://0x1a.de/rec/fahrrad/ |
| Wiki von de.rec.fahrrad: http://de-rec-fahrrad.de |

Ulli Horlacher

unread,
Sep 14, 2010, 4:43:32 PM9/14/10
to
Gerald Eíscher <Dein-H...@liebt-dich.info> wrote:

> Nicht bei Winter-Radschuhen. Bei denen befinden sich die Gewinde nicht
> im Fußraum unter einer dünnen Einlegesohle, sondern bei meinen Exustar
> liegen darüber eine nicht herausnehmbare Sohle und eine dicke, warme
> Einlegesohle. Mit dünnen Skisocken hatten diese Schuhe im letzten Winter
> kein Problem, aber WIMRE bin ich nie bei tieferen Temperaturen als -5 °C
> gefahren.

Ich biete 80 km bei -15 Grad. Geht auch (gut) mit SPD-Winterschuhen.
Problem ist da eher die Nase. Die war noch nach 2 Tage spaeter wund.


--
+ Ulli Horlacher + fram...@tandem-fahren.de + http://tandem-fahren.de/ +

Message has been deleted

kai-martin knaak

unread,
Sep 14, 2010, 6:35:15 PM9/14/10
to
Gerald Eíscher wrote:

> Wie sollen die vereisen? Flüssiges Wasser gibt's eh nicht.

Bei einem Sylvesterurlaub in Raattama, 300 km nördlich vom
Polarkreis hatten wir bei der Ankunft gerade mal -5 °C. Ein paar Tage
später ging es dann bis -35 °C, einschließlich Polarlicht. Seitdem weiß
ich, dass man den Unterschied zwischen -20 und -30 deutlich fühlt. Auf
die Gewissheit, eine geheizte Hütte mit Saune in erreichbarer Nähe zu
haben, hätte ich nich verzichten wollen.

Die Straßen waren mit festgefahrenem Schnee bedeckt und wären in der
Zeit, in der wir da waren, mit dem Rad befahrbar gewesen. Darauf würde
ich mich allerdings nicht verlassen wollen. Es hat sicher seinen Grund,
dass das Hauptverkehrsmittel der Einheimischen der Motorschlitten war.

---<)kaimartin(>---
--
Kai-Martin Knaak
Öffentlicher PGP-Schlüssel:
http://pgp.mit.edu:11371/pks/lookup?op=get&search=0x6C0B9F53

Max Sievers

unread,
Sep 14, 2010, 7:36:58 PM9/14/10
to
Andreas Viehrig schrieb:

> Anhaltende Kälte, die ein individuell erträgliches Maß übersteigt, bringt
> es fertig, daß selbst die härtesten KSK-Typen zu einem zitternden,
> weinenden Häufchen Elend zusammensinken, kein Scheiß.

Diese BRD-Clowns sind nicht hart im Nehmen. Degenerierte Weicheier wie
überall.

Clemens Zauner

unread,
Sep 14, 2010, 7:49:38 PM9/14/10
to
Klaus Herzberg <klaush...@gmail.com> wrote:
>
> Fuer Tipps - vielleicht gar eigene Erfahrungen - wuerden mich freuen.
>

Ich will dir nichts unterstellen, aber du unterschätzt das ganze
IMO gefährlich. Nutz den Winter um die Übernachtungssachen zu üben.
Irgendwo, wos kalt ist.
Also Zelt *und* (Not-)Biwak. Und zwar aufstellen, abbauen, aufstellen,
abbauen,... Die halbe Nacht lang. Du darfst nicht mal in die Verlegenheit
kommen, da über einen Handgriff nachdenken zu müssen. Die Teile
solltest du ohne Taschenlampe auffinden und zusammensetzen können.
Du sollst mit Schneeschuhen gehen können (und zwar nicht nur ein paar Meter).

Nutz den einen oder anderen Schneesturm. Übernachten im Garten.
Navigation üben (mit kompass, bei null-sicht). Klamotten einfach die
schwere survival-Abteilung in doppelter ausführung (mind.). Das ganze
eine Woche durchziehen. *Nicht* schummeln!

Kocher ist überlebenwichtig, Immerhin willst du zumindest Wasser
haben (das liegt in gefrorener Form reichlich rum). Und organisier
dir *vorher* die Rettungskette. Zum Beispiel indem du mindestens
einmal täglich per Sat-Telephon laut gibts (mit Positionsangabe und
geplanter weiterer Route). Wenn die Meldung ausbleibt muss eine
Person dafür sorgen, dass die Kavalerie ausrückt.
Du solltest deine Postion auch ohne GPS-gerät bestimmen können.

Den Umgang mit der Signalpistole lernen. Die du sicher dabei haben
wirst. Die P2A1 ist v.a. Kunststoff und bei -40° frieren dir die
Finger auch nicht am Griff an (mit dicken Handschuhen sind die Teile
sch... zu bedienen). Da gibt es AFAIK auch einen günstigen
Schweizer Nachbau dazu. Einen Satz Magnesiumfackeln (zum einwacheln
eines Helis z.B.) würde ich auch nicht vergessen.

Üb den Winter mal, und überlege dir dann, ob du das machen willst.
Falls es einen örtlichen Alpenverein oder sowas gibt, frag mal an,
ob da Extrembergsteiger in der Nähe sind. Die solten dich auf das
gröbste vorbereiten können.

cu
Clemens.
--
/"\ http://czauner.onlineloop.com/
\ / ASCII RIBBON CAMPAIGN
X AGAINST HTML MAIL
/ \ AND POSTINGS

Bodo G. Meier

unread,
Sep 15, 2010, 1:27:20 AM9/15/10
to

Ich hatte ja den Verdacht, Du wolltest uns pflanzen. ;-)

Gruss,

Bodo G. Meier

unread,
Sep 15, 2010, 3:25:05 AM9/15/10
to
Am 14.09.2010 20:10 schrieb Andreas Viehrig:

> Wie ist das bei vorhandener oder anhaltender Feuchtigkeit am Körper,
> insbesondere an den Füßen? Hast Du z. B. schon mal nasse Füße (nicht
> feucht, sondern naß) allein durch Auswringen der Socken und dann allein
> durch stundenlanges Gehen/Wandern mit nassen Socken und Schuhen bei Frost
> wieder halbwegs _an_getrocknet? Kennst Du das Gefühl, was dann bei kurzem
> Stehenbleiben oder Hinsetzen schon nach einer Minute an einem hochkriecht?

Die Härtetypen hierzulande machen das oft so:
Die Füsse mit Talkum einpudern. Dann als erste Schicht +/- dünne
Woll/Polypropylensocken. Darüber dünne Plastiktüten (Typ
Mülleimerbeutel) als erste Dampfsperre. Als nächste Schicht dicke
Wollsocken. Darüber wieder Plastiktüten als zweite Dampfsperre gegen von
aussen eindringende Nässe. In die Schuhe Einlegesohlen aus Wollfilz.

Die Füsse garen tagsüber im eigenen Saft. Dafür bleiben die dicken
Wollsocken als Isolierschicht trocken. Abends die Füsse mit
Feuchtservietten/"Erfrischungstüchern" abreiben, trocknen und einpudern.

Wenn die Schuhe nass geworden sind, muss man sie nachts mit in den
Schlafsack nehmen.


> Apropos: Hast Du schon mal Polarnacht erlebt? Selbst Einheimische fallen
> teilweise urplötzlich in den "Winterkoller".

"Psycho-Lampe" mit entsprechendem Spektrum mitnehmen und abends im Zelt
leuchten lassen. ;-) Solche "Lichtduschen" haben hier einige Leute.

Hans Holbein

unread,
Sep 15, 2010, 5:14:51 AM9/15/10
to
Gerald Eíscher schrieb:

> Am 14.09.2010 15:24 Uhr schrieb Klaus Herzberg:
>>
>> Ich wuerde auf Klickpelen verzichten.
>
> Ich nicht.

Erstaunlich wenn man nach langjähriger Gewöhnung mal ohne fährt, obwohl
ich ja am Stadtrad auch viel mit normalen Straßenschuhen fahre.
Ist mein Hirn auf Sport, und fahre ich mit Flats passiert es mir die
erste halbe Stunde wiederholt, daß ich den rechten Fuß vom Pedal hebe,
in Erwartung, ziehen zu können. Auch mit einem viel zu weich
eingestellten Pedal eines Freundes, dessen 29er ich mal probieren
wollte, war es das gleiche. Ordentlich den Berg hochprügeln und mein
rechter Fuß rauscht ins leere.
Insofern sollte man wirklich dabei bleiben.
Eine brauchbare ALternative stellen diese Powergrip Riemen dar, aber ich
weiß nicht, ob man sie noch bekommt.


>
>> Einerseits kommt nach eigener
>> Erfahrung durch die Metallkopplung Kaelte an die Fuessen
>
> Nicht bei Winter-Radschuhen. Bei denen befinden sich die Gewinde nicht
> im Fußraum unter einer dünnen Einlegesohle, sondern bei meinen Exustar
> liegen darüber eine nicht herausnehmbare Sohle und eine dicke, warme
> Einlegesohle. Mit dünnen Skisocken hatten diese Schuhe im letzten Winter
> kein Problem, aber WIMRE bin ich nie bei tieferen Temperaturen als -5 °C
> gefahren.
> Weitere Steigerungen wären Einlegesohlen aus (Hamster-)Fell, dicke
> Wollsocken und Neoprenüberzieher darüber.

Die Neopren-Socken sind auch recht gut.


>
>> und
>> andererseits sind die dann schwerer einzupacken. Oder?
>> Desweiteren Vereisung...
>
> Wie sollen die vereisen? Flüssiges Wasser gibt's eh nicht.

Auf Dauer dringt doch Wärme in die Cleats.
Einmal den Fuß abgesetzt im Schnee und dann wieder ein paar Minuten
Fahrtwind und der Schuh ist festestens mit dem Rad verbunden.


>
>> Was ist mit dem Gesicht? Augen schuetzen bei stundenlangem kalten Wind?
>
> Sturmhaube, Skibrille.
>
>
>> Verpflegung:
>> ------------
>> Aus Gewichtsgruenden habe ich bei Sommertouren nie einen Kocher
>> mitgenommen. Waere vielleicht gut, um notfalls was warmes zu haben?
>
> Bei derartigen Fragen würde ich vorschlagen, du fährst nächsten Winter
> nicht ans Nordkap, sondern erst einmal in Mitteleuropa eine Nacht bei
> -20 °C durch und ein paar Tage in den Alpen jenseits von 1000 m Seehöhe.

Das ist mal ein einfacher und gut umzusetzender Vorschlag.


>
>> Ansonsten sind Tankstellen mein Freund. Die haben ja auch im Winter offen.
>
> Ich habe mir sagen lassen, dass man in Nordnorwegen 200 km fahren kann,
> ohne irgendwas anzutreffen.
>

Falls es mal windstill sein sollte, sollte man wissen, daß man wirklich
recht allein da draussen ist.
Wenn sich nämlich die mit leichtem Knirschen Verwehungen setzen,
bekommst du den Eindruck, Trolle stapfen fern und nah um dein Zelt.

Klaus Herzberg

unread,
Sep 15, 2010, 5:23:04 AM9/15/10
to
Hallo,

On 15.09.2010 01:49, Clemens Zauner wrote:
> Klaus Herzberg <klaush...@gmail.com> wrote:
>>
>> Fuer Tipps - vielleicht gar eigene Erfahrungen - wuerden mich freuen.
>>
>
> Ich will dir nichts unterstellen, aber du unterschätzt das ganze
> IMO gefährlich.

ja, vielleicht, allerdings habe ich gerade das Gefuehl, dass einige
denken, ich fahre zum Nordpol. Ich will nur zum NordKAPP!

> dir *vorher* die Rettungskette. Zum Beispiel indem du mindestens
> einmal täglich per Sat-Telephon laut gibts (mit Positionsangabe und
> geplanter weiterer Route). Wenn die Meldung ausbleibt muss eine

aehm, ich wusste nicht, dass im Winter in Nordnorwegen kein GSM-Netz
verfuegbar ist.

> Den Umgang mit der Signalpistole lernen. Die du sicher dabei haben
> wirst. Die P2A1 ist v.a. Kunststoff und bei -40° frieren dir die
> Finger auch nicht am Griff an (mit dicken Handschuhen sind die Teile
> sch... zu bedienen). Da gibt es AFAIK auch einen günstigen
> Schweizer Nachbau dazu. Einen Satz Magnesiumfackeln (zum einwacheln
> eines Helis z.B.) würde ich auch nicht vergessen.
>
> Üb den Winter mal, und überlege dir dann, ob du das machen willst.
> Falls es einen örtlichen Alpenverein oder sowas gibt, frag mal an,
> ob da Extrembergsteiger in der Nähe sind. Die solten dich auf das
> gröbste vorbereiten können.

Wie gesagt, nicht zum Nordpol. Trotzdem haben mich die Bedenken
natuerlich weiter zum Nachdenken angeregt. Ich hatte keineswegs vor,
einfach drauf los zu fahren.

Inspiriert hatten mich:

http://bike-nord.de/LapplandperRad.html
http://www.dieweltvonunten.de/Zuletzt/norwegen/norge.php

Die waren definitiv ordentlich vorbereitet.

mfg. klaus.

Christoph Maercker

unread,
Sep 15, 2010, 6:43:40 AM9/15/10
to
Hans Holbein wrote:
> Lass dir damit noch ein zwei Jahre Zeit und Übe methodisch die
> Einzelheiten. Man ist dort schneller tot als man denkt.
> Eisbären sollen zunehmend ein Problem sein, sogar schon im Sommer, wie
> mir berichtet wurde.

2003 habe ich einen in NW-Spitzbergen gesichtet. Damals hieß es noch, im
Sommer seien die dort so selten wie ein Fünfer im Lotto. Und wir haben
noch gewitzelt, der Eisbär weiß, wann die Kreuzfahrtschiffe das
Frühstück bringen ...

> Fahr ruhig diesen Winter nach Nordnorwegen, und übe das nur mal Tageweise.

Der letzte Ort vorm Nordkap ist WIMRE Honnigsvag. Soviel ich weiß führt
die Straße zum Kap über eine Hochebene. Im Sommer fahren dort massenhaft
Busse. Norwegen ist natürlich insgesamt enorm bergig, mit Fahrrad nicht
jedermanns Sache.

> Schibrille Vaseline für die Nase

ACK, Sonnencreme braucht er nicht. ;-)

>> Verpflegung:
>> ------------
>> Aus Gewichtsgruenden habe ich bei Sommertouren nie einen Kocher
>> mitgenommen. Waere vielleicht gut, um notfalls was warmes zu haben?

> Essentiell

ACK, schon um Schnee/Eis zum Trinken aufzutauen. Ansonsten
Thermosflasche(n) bzw. Getränke am Mann warm halten.

[Tankestellen]


> Vertrau nicht drauf, daß die auch geöffnet sind.

Nordnorwegen ist außerdem ziemlich dünn besiedelt.

Ach ja, noch was: Frostharte Akkus für Beleuchtung. Und Sturmfeuerzeug.
Brennholz ist in der Gegend zwar schon ziemlich rar, aber für Kocher
u.a.m. ist ein zuverlässiger Feuermacher wichtig.
--


CU Christoph Maercker.

RADWEGE sind TOD-SICHER!

Bodo G. Meier

unread,
Sep 15, 2010, 6:44:03 AM9/15/10
to
Am 15.09.2010 11:23 schrieb Klaus Herzberg:

> aehm, ich wusste nicht, dass im Winter in Nordnorwegen kein GSM-Netz
> verfuegbar ist.

Hier die interaktive Karte über das Netz von Telenor:
http://www.telenor.no/privat/dekning/

Und hier die des anderen Mobilfunknetzbetreibers NetCom:
https://netcom.no/kundeservice/dekning.html

weiss = Funkloch, kein Empfang
Utendørs dekning = Empfang im Freien (dekning i bil = Empfang im Auto)

Christoph Maercker

unread,
Sep 15, 2010, 6:48:58 AM9/15/10
to
Klaus Herzberg wrote:
> ja, vielleicht, allerdings habe ich gerade das Gefuehl, dass einige
> denken, ich fahre zum Nordpol. Ich will nur zum NordKAPP!

Für Polarexpeditionen sind Fahrräder je länger je ungeeigneter. ;-)

Am Nordkap bleibt Dir grimmigste Kälte zwar dank Golfstrom erspart,
nicht aber der Wind. Zusammen mit -10..-20°C wird das schon unangenehm
genug. Welche Strecke willst Du überhaupt fahren? Durch ganz Norwegen
bis zum Kap?
--


CU Christoph Maercker.

Transport + Sport = Radfahren

Christoph Maercker

unread,
Sep 15, 2010, 6:51:51 AM9/15/10
to
Bodo G. Meier wrote:
> Die Härtetypen hierzulande machen das oft so:
> Die Füsse mit Talkum einpudern. Dann als erste Schicht +/- dünne
> Woll/Polypropylensocken. Darüber dünne Plastiktüten (Typ
> Mülleimerbeutel) als erste Dampfsperre. Als nächste Schicht dicke
> Wollsocken. Darüber wieder Plastiktüten als zweite Dampfsperre gegen von
> aussen eindringende Nässe. In die Schuhe Einlegesohlen aus Wollfilz.

Die Russen haben eine einfachere Methode: Dicke Socken + Stiefel. Um
Letztere wird eine Ladung Stroh gepackt und dieses bei grimmiger Kälte
mit Wasser übergossen, so dass es an den Stiefeln festfriert.

Thorsten Gretenkordt

unread,
Sep 15, 2010, 6:56:17 AM9/15/10
to
Klaus Herzberg <klaush...@gmail.com> schrieb:

>Hallo,
>
>On 15.09.2010 01:49, Clemens Zauner wrote:
>>
>> Ich will dir nichts unterstellen, aber du unterschätzt das ganze
>> IMO gefährlich.
>ja, vielleicht, allerdings habe ich gerade das Gefuehl, dass einige
>denken, ich fahre zum Nordpol. Ich will nur zum NordKAPP!

Der Unterschied ist den meisten hier sicher schon klar. Würde aber
auch nur noch wenig Unterschied machen...

Ich glaube, Du unterschätzt den skandinavischen Winter. Und
körperliche Aktivität im Winter. Draußen, stundenlang, tagelang, ohne
die Möglichkeit sich mal richtig aufzuwärmen. Das ist was anderes als
nur mal einige Stunden bei klirrender Kälte, blauem Himmel und
Sonnenschein entspannt auf geräumter oder festgefahrener Schneedecke
dahinrollen. Deine erwähnten 50 cm Neuschnee sind ja noch gar nichts.
In Norwegen sind wir mal nachts eineschneit worden, dummerweise
mussten wir am nächsten Tag die Fähre zurück kriegen. Für die Strecke
von der Hütte zum Parkplatz, sonst eine Sache von 20 Minuten auf
Langlaufskiern, hatten wir weit über 2 Stunden gebraucht. Bis zum
Bauch im Schnee, und da kam noch jede Menge Nachschub. Das war noch im
milden Süden, Nähe Oslo. Stell Dir das am Polarkreis mit dem Rad
vor... Da werden auch 50 km am Tag schnell optimistisch - und von
solchen Bedingungen mußt Du ausgehen, wenn Du da überleben willst.
Weißt Du, wie energiezehrend Kälte sein kann? Ich bin - bzw wollte
einmal im Winter an der Ruhr entlang von Duisburg nach Bochum radeln.
Bei angenehmen 6 bis 8 Grad minus, aber fiesem Gegenwind (Ostwind) und
voll aufgetakelt mit Packtaschen vorne und hinten. Normalerweise ein
Katzensprung den ich gar nicht merke. Zwei Drittel der Strecke waren
ganz locker, aber dann kam ein massiver Einbruch der zunehmend auch zu
Pausen zwang. In Hattingen bin ich dann mit der S-Bahn weiter, keine
10 km von zu Hause...

Und Du überschätzt wohl die Tankstellendichte da oben. Selbst wenn die
geöffnet sind, wovon ich an den Hauptsrecken aber ausgehe -
Marsriegel, Kartoffelchips und Dosenravioli sind sicher nicht die
geeignete Ernährung auf so einer Tour. Für den Fall daß Du nicht
ordentlich voran kommst brauchst Du Nahrung für mehrere Tage. Das
heißt Trockennahrung zum Auflösen, energiereiche Tees zum Aufwärmen
und ausreichend Brennstoff. Immerhin mußt Du in der Einöde nicht auf
gelben Schnee achten *g*

Ohne umfassende Vorbereitung und gnadenlose Selbstversuche im Vorfeld
würde ich sowas nicht machen.

--
Bei Antwort per email: bitte den Absender in @gmx.de ändern
Antworten an gmx.net behandle ich wie automatisierten spam.

Thorsten Gretenkordt

unread,
Sep 15, 2010, 7:05:45 AM9/15/10
to
Ulli Horlacher <fram...@tandem-fahren.de> schrieb:

>Gerald Eíscher <Dein-H...@liebt-dich.info> wrote:
>
>> Nicht bei Winter-Radschuhen. Bei denen befinden sich die Gewinde nicht
>> im Fußraum unter einer dünnen Einlegesohle, sondern bei meinen Exustar
>> liegen darüber eine nicht herausnehmbare Sohle und eine dicke, warme
>> Einlegesohle. Mit dünnen Skisocken hatten diese Schuhe im letzten Winter
>> kein Problem, aber WIMRE bin ich nie bei tieferen Temperaturen als -5 °C
>> gefahren.
>
>Ich biete 80 km bei -15 Grad. Geht auch (gut) mit SPD-Winterschuhen.

Das mag ja sein, aber für diesen Zweck hier müssen die Füße auch bei
minus 35 Grad noch warm bleiben. Und zwar den ganzen Tag, nicht nur
einige Stunden. Zudem die Frage, ob der klick auch vereist und bei
Kälte funktioniert.

Ich würde zu kältetauglichen Berg- oder Winterstiefeln raten, auch für
den Fall daß mal länger geschoben werden muß. Dazu Bärentatzenpedale
und anstatt Pedalhaken diese breiten Straps (komme grad nicht auf den
Namen).

Kai Teranski

unread,
Sep 15, 2010, 8:04:38 AM9/15/10
to
Rainer Maí schrieb:

> Christian Steins <cs...@quantentunnel.de> schrieb:

> Warum sollte jemand es sich freiwillig antun, den Col du Parpaillon oder den
> Colle delle Finestre im (z.B.Schnee-)Regen hochzufahren - und das auch noch,
> als gäbe es keine geeigneteren Fahrzeuge, mit einem Dackelschneider ohne
> Gangschaltung und Schmutzbleche?
> Bei dermaßen hohem Unfallrisiko, dass man dafür einen Helm tragen muss? Mit
> Psychopharmaka vollgepumpt bis zum Herzkasper, in einem Risen-Autokorso, den
> Clown für Prollmed, äh, Fernseekameras spielend?

Weil er nichts anderes kann und damit sein Geld verdienen muss. Das war
jetzt einfach.

--
Kai

Clemens Zauner

unread,
Sep 15, 2010, 10:38:21 AM9/15/10
to
Klaus Herzberg <klaush...@gmail.com> wrote:
>> Ich will dir nichts unterstellen, aber du unterschätzt das ganze
>> IMO gefährlich.
> ja, vielleicht, allerdings habe ich gerade das Gefuehl, dass einige
> denken, ich fahre zum Nordpol. Ich will nur zum NordKAPP!

Das ist mir schon klar.

>> dir *vorher* die Rettungskette. Zum Beispiel indem du mindestens
>> einmal täglich per Sat-Telephon laut gibts (mit Positionsangabe und
>> geplanter weiterer Route). Wenn die Meldung ausbleibt muss eine
> aehm, ich wusste nicht, dass im Winter in Nordnorwegen kein GSM-Netz
> verfuegbar ist.

Also ich würde mich an deiner Stelle nicht drauf verlassen, dass
das funktioniert. Ja, bei gutem Wetter und so. Sicher kein Problem.
Was meinst du wie lange es dauert, bis bei einem Schneesturm
ein ausgefallener Sendemast gefixt wird? Bis dahin bist du schon ein
paar mal erfroren.

Die Sender sind dort mit Richtfunk vermascht, die Spiegel sind bis
-20° beheizbar (typ.). Wenns kälter wird und Wind dazukommt ist
Schluss mit Funk. Stört dort niemanden; die locals gehen bei dem
Sauwetter eh nicht raus. Aber du bist zu dem Zeitpunkt schlimmstenffalls
zwischen 2 Zivilisationspunkten und hast in der Grössenordnung
von 50-100km 'to go' - in welche Richtung auch immer.

Du sollst dein Notrufsystem so wählen, dass nicht nur bei dem
Wetter funktioniert, bei dem du es wahrscheinlich eh nicht brauchst.

Ich will dir das nicht ausreden - Mach es! Aber rechne mit dem
Schlimmsten.

> Inspiriert hatten mich:
>
> http://bike-nord.de/LapplandperRad.html
> http://www.dieweltvonunten.de/Zuletzt/norwegen/norge.php
>
> Die waren definitiv ordentlich vorbereitet.

Ja. Und ich wage zu behaupten, dass die nicht mit den Touren ihre
ersten Expeditionserfahrungen gesammelt haben.

Uwe Hercksen

unread,
Sep 15, 2010, 11:28:08 AM9/15/10
to

Klaus Herzberg schrieb:

> Ich sehe momentan folgende Probleme:


>
> Kleidung, warm bleiben:
> -----------------------
> Insbesondere Haende und Fuesse machen mir Sorgen.
>

Hallo,

auch der Kopf sollte Dir Sorgen machen, bei Kälte und Wind kann es auch
Erfrierungen im Gesicht geben, an Zehen und Fingern sowieso.

Du musst mit den Handschuhen auch in der Lage sein mal einen Schlauch
wechseln zu können, aber ohne Dir dabei Finger zu erfrieren.
Dazu braucht man zwei Handschuhe übereinander, dicke Fausthandschuhe und
darunter Fingerhandschuhe mit denen man auch feinere Arbeiten machen
kann. Aber die Rändelmuttern an manchen Ventilen möchte ich nicht bei
klirrender Kälte mit Handschuhen runter- und raufschrauben müssen, dazu
noch im Schnee wo so ein Teil kaum noch wiederzufinden ist. Diese Teile
nur mit der Zange zu betätigen ist auch so eine Sache.
Die Handschuhe müssen angebunden sein, man darf im Wind keinen verlieren.

Bye

Message has been deleted

Hans Holbein

unread,
Sep 16, 2010, 3:49:47 AM9/16/10
to
Christoph Maercker schrieb:

> Hans Holbein wrote:
>> Lass dir damit noch ein zwei Jahre Zeit und Übe methodisch die
>> Einzelheiten. Man ist dort schneller tot als man denkt.
>> Eisbären sollen zunehmend ein Problem sein, sogar schon im Sommer, wie
>> mir berichtet wurde.
>
> 2003 habe ich einen in NW-Spitzbergen gesichtet. Damals hieß es noch, im
> Sommer seien die dort so selten wie ein Fünfer im Lotto. Und wir haben
> noch gewitzelt, der Eisbär weiß, wann die Kreuzfahrtschiffe das
> Frühstück bringen ...

Mein Onkel war diesen Sommer dort und das scheint nun ein gesteigertes
Problem geworden zu sein.
Landgang nur mit bewaffneter Begleitung und beim passieren der Küste
jede Menge Eisbären.


>
>> Fahr ruhig diesen Winter nach Nordnorwegen, und übe das nur mal Tageweise.
>
> Der letzte Ort vorm Nordkap ist WIMRE Honnigsvag. Soviel ich weiß führt
> die Straße zum Kap über eine Hochebene. Im Sommer fahren dort massenhaft
> Busse. Norwegen ist natürlich insgesamt enorm bergig, mit Fahrrad nicht
> jedermanns Sache.

Vor allem eben wenn man durch 20 cm Neuschnee fahren muss und eh schon
bergabfahren anstrengender ist als sich den Glockner hochkämpfen.
Vorletzten Winter lag ja hier reichlich Schnee, was usn aber nicht von
unseren gewohnten Gruppenausfahrten abhielt.
Normalerweise sind das lockere 800 bis 1000hm und so um die 25 bis 30km,
bis das Bier am Tisch steht.
Bei guter Schneelage warens dann immer noch 380 bis 450hm und je
ungefähr 12km, aber auch nur, weil wir wussten die Stadt ist nah, die
Suppe warm und wir dürfen uns ruhig komplettimento verausgaben.


>
>> Schibrille Vaseline für die Nase
>
> ACK, Sonnencreme braucht er nicht. ;-)
>
>>> Verpflegung:
>>> ------------
>>> Aus Gewichtsgruenden habe ich bei Sommertouren nie einen Kocher
>>> mitgenommen. Waere vielleicht gut, um notfalls was warmes zu haben?
>
>> Essentiell
>
> ACK, schon um Schnee/Eis zum Trinken aufzutauen. Ansonsten
> Thermosflasche(n) bzw. Getränke am Mann warm halten.

Trinkblase mit Neoprenüberzug für den Schlauch und das Mundstück gehen
bis gut -20°C. Schitourengetestet.


>
> [Tankestellen]
>> Vertrau nicht drauf, daß die auch geöffnet sind.
>
> Nordnorwegen ist außerdem ziemlich dünn besiedelt.
>
> Ach ja, noch was: Frostharte Akkus für Beleuchtung. Und Sturmfeuerzeug.
> Brennholz ist in der Gegend zwar schon ziemlich rar, aber für Kocher
> u.a.m. ist ein zuverlässiger Feuermacher wichtig.

Benzinkocher. Wir hatten für unseren Tasmanientrip eine RSM oder wie die
Trümmer heissen. Klingt wie ein Pulsstrahltriebwerk.

Hans Holbein

unread,
Sep 16, 2010, 4:08:52 AM9/16/10
to
Thorsten Gretenkordt schrieb:

> Immerhin mußt Du in der Einöde nicht auf
> gelben Schnee achten *g*
>

Der wird total überschätzt.

Christoph Strauch

unread,
Sep 16, 2010, 4:09:43 AM9/16/10
to
On 16 Sep., 09:49, Hans Holbein wrote:

> Benzinkocher. Wir hatten für unseren Tasmanientrip eine RSM oder wie die
> Trümmer heissen.

MSR

Hans Holbein

unread,
Sep 16, 2010, 4:13:39 AM9/16/10
to
Uwe Hercksen schrieb:

>
> Klaus Herzberg schrieb:
>
>> Ich sehe momentan folgende Probleme:
>>
>> Kleidung, warm bleiben:
>> -----------------------
>> Insbesondere Haende und Fuesse machen mir Sorgen.
>>
> Hallo,
>
> auch der Kopf sollte Dir Sorgen machen, bei Kälte und Wind kann es auch
> Erfrierungen im Gesicht geben, an Zehen und Fingern sowieso.
>
> Du musst mit den Handschuhen auch in der Lage sein mal einen Schlauch
> wechseln zu können, aber ohne Dir dabei Finger zu erfrieren.

Dünne Wollhandschuhe, One Size Fits All, von H&M, darüber dünne
Latexhandschuhe
Dicke Wollfäustlinge mit Schlitz im Handballenbereich um rasch dei
Finger herauszubekommen und wieder zu bergen.

Hans Holbein

unread,
Sep 16, 2010, 5:20:56 AM9/16/10
to
Christoph Strauch schrieb:

Na immerhin waren die Buchstaben heut die richtigen ;-)

Andreas Viehrig

unread,
Sep 16, 2010, 6:29:14 AM9/16/10
to
Klaus Herzberg schrieb:

> On 15.09.2010 01:49, Clemens Zauner wrote:
>> Klaus Herzberg <klaush...@gmail.com> wrote:

>>> Fuer Tipps - vielleicht gar eigene Erfahrungen - wuerden mich freuen.

>> Ich will dir nichts unterstellen, aber du unterschätzt das ganze
>> IMO gefährlich.
> ja, vielleicht, allerdings habe ich gerade das Gefuehl, dass einige
> denken, ich fahre zum Nordpol. Ich will nur zum NordKAPP!

"Nur"? Du scheinst das wirklich äußerst flapsig anzugehen.

> [...]

>> Üb den Winter mal, und überlege dir dann, ob du das machen willst.
>> Falls es einen örtlichen Alpenverein oder sowas gibt, frag mal an,
>> ob da Extrembergsteiger in der Nähe sind. Die solten dich auf das
>> gröbste vorbereiten können.

> Wie gesagt, nicht zum Nordpol. Trotzdem haben mich die Bedenken
> natuerlich weiter zum Nachdenken angeregt. Ich hatte keineswegs vor,
> einfach drauf los zu fahren.

> Inspiriert hatten mich:

> http://bike-nord.de/LapplandperRad.html

Die waren schon mal zu zweit. Durch den Synergie-Effekt ist das weit mehr
als nur zweimal einer.

> http://www.dieweltvonunten.de/Zuletzt/norwegen/norge.php

Der scheint in mehrfacher Hinsicht unglaubliches Glück gehabt zu haben. Das
geht los mit dem Wetter, er hatte keinen einzigen richtigen
Schnee-Einbruch. Das kann dort aber in einer Stunde von strahlend blauem
Himmel zu "alles dicht" mit Schütten wie aus Kannen umschlagen, welches
dann 3 Tage ununterbrochen anhält. BTGT, wenn auch nur im Sommer. Im Winter
hast Du dann halt Schneetreiben.
Dann kann es Dir passieren, daß Du - solange Du noch kannst - Dein Zelt
aufbaust, aber dann jede Stunde Schneeschaufeln mußt, damit das Teil nicht
über Dir zusammenbricht. Du schläfst dann nicht. Du siehst vielleicht nach
ein paar Stunden Schneetreiben auch die Straße nicht mehr. Was machst Du
dann?

Außerdem hat er immer im richtigen Moment die richtigen Leute getroffen.
Bei "passendem" Wetter siehst Du aber nicht einmal, daß es ein paar hundert
Meter weiter ein Haus gibt.

Es gibt nur 2 Möglichkeiten: Entweder rechnet man wirklich mit dem
Schlimmsten und trainiert sein Notfallverhalten entsprechend - oder man
braucht reines Glück, um im Fall des Falles zu überleben.

> Die waren definitiv ordentlich vorbereitet.

Eben. Es war sicher nicht deren erste Tour im Winter. Und wenn man nur
sieht, daß Du schon fragst, ob Du wohl auch einen Kocher mitnehmen sollst,
dann ist klar, daß Du im Winter noch nicht viel gemacht hast.

Niemand hier will Dir was ausreden. Es ist nur offensichtlich, daß erst mal
Erfahrungen im kleineren Bereich unabdingbar sind. Und die macht man nun
wirklich besser dort, wo man die Infrastruktur zumindest halbwegs kennt
bzw. sich einigermaßen darauf verlassen kann, daß man Verbindung mit dem
Mobilnetz bekommt. Dabei geht es ja gar nicht zuerst darum, sich rausholen
zu lassen, sondern darum, sich selbst kennenzulernen, seine Grenzen
auszuloten und zu erweitern und danach zu wissen, bis wohin und wie man
allein zurechtkommt, was man unabdingbar braucht und welche Vorgehensweisen
man unbedingt beachten muß.

Und selbst bei sowas haben sich Leute schon Nasenspitzen, Zehen und
Fingerkuppen erfroren, die dann noch Monate später taub sind (wenn man sie
denn behalten kann). Im Norden ist man dann aber wahrscheinlich tot.

Andi

--
"... und dann gibt es statt selbstgebackener Torte - natürlich - gekauftes
Gebäck..."

Extremdurchblicker der ARD erklären extrem "intelligentes" Stromsparen

Christoph Maercker

unread,
Sep 16, 2010, 6:31:50 AM9/16/10
to
Hans Holbein wrote:
> Mein Onkel war diesen Sommer dort und das scheint nun ein gesteigertes
> Problem geworden zu sein.
> Landgang nur mit bewaffneter Begleitung und beim passieren der Küste
> jede Menge Eisbären.

Ohne Knarre durfte man sich auf Spitzbergen schon 2003 nicht außerhalb
der Siedlungen bewegen. WIMRE konnte man dort Gewehre relativ frei kaufen.

> Vor allem eben wenn man durch 20 cm Neuschnee fahren muss und eh schon
> bergabfahren anstrengender ist als sich den Glockner hochkämpfen.
> Vorletzten Winter lag ja hier reichlich Schnee, was usn aber nicht von
> unseren gewohnten Gruppenausfahrten abhielt.
> Normalerweise sind das lockere 800 bis 1000hm und so um die 25 bis 30km,
> bis das Bier am Tisch steht.
> Bei guter Schneelage warens dann immer noch 380 bis 450hm und je
> ungefähr 12km, aber auch nur, weil wir wussten die Stadt ist nah, die
> Suppe warm und wir dürfen uns ruhig komplettimento verausgaben.

Das kann in Norwegen weiter werden. Wobei die Gegend direkt am Nordkap
inzwischen dichter besiedelt sein könnte, wegen des Tourismus.

> Benzinkocher.

Dazu braucht der OP wohl die Tankstellen.

> RSM oder wie die Trümmer heissen. Klingt wie ein Pulsstrahltriebwerk.

V1-Nachbau? Kenne keine andere Anwendung von Pulsstrahltriebwerken. ;-)

Klaus Herzberg

unread,
Sep 16, 2010, 6:44:23 AM9/16/10
to
Hallo,

On 16.09.2010 12:29, Andreas Viehrig wrote:
> Klaus Herzberg schrieb:


>> ja, vielleicht, allerdings habe ich gerade das Gefuehl, dass einige
>> denken, ich fahre zum Nordpol. Ich will nur zum NordKAPP!
>
> "Nur"? Du scheinst das wirklich äußerst flapsig anzugehen.

Keineswegs. Ich nehme das recht ernst. Insbesondere auch und durch die
Hinweise hier.

Allerdings war ich im Sommer schon zweimal am Nordkapp und kenne die
Infrastruktur und die Landschaft. Mir ist bewusst, dass es im Winter was
total anderes ist, aber die E6 wird auch im Winter befahren.


> Der scheint in mehrfacher Hinsicht unglaubliches Glück gehabt zu haben. Das
> geht los mit dem Wetter, er hatte keinen einzigen richtigen
> Schnee-Einbruch. Das kann dort aber in einer Stunde von strahlend blauem
> Himmel zu "alles dicht" mit Schütten wie aus Kannen umschlagen, welches
> dann 3 Tage ununterbrochen anhält. BTGT, wenn auch nur im Sommer. Im Winter
> hast Du dann halt Schneetreiben.
> Dann kann es Dir passieren, daß Du - solange Du noch kannst - Dein Zelt
> aufbaust, aber dann jede Stunde Schneeschaufeln mußt, damit das Teil nicht
> über Dir zusammenbricht. Du schläfst dann nicht. Du siehst vielleicht nach
> ein paar Stunden Schneetreiben auch die Straße nicht mehr. Was machst Du
> dann?
>
> Außerdem hat er immer im richtigen Moment die richtigen Leute getroffen.
> Bei "passendem" Wetter siehst Du aber nicht einmal, daß es ein paar hundert
> Meter weiter ein Haus gibt.
>
> Es gibt nur 2 Möglichkeiten: Entweder rechnet man wirklich mit dem
> Schlimmsten und trainiert sein Notfallverhalten entsprechend - oder man
> braucht reines Glück, um im Fall des Falles zu überleben.

Auf welche Erfahrungen beruhen Deine Aeusserungen? Davon wuerde ich
gerne noch mehr profitieren.

Danke. mfg. klaus.

Klaus Herzberg

unread,
Sep 16, 2010, 7:00:11 AM9/16/10
to
Hallo,
erstmal danke fuer Deine ausfuehrlichen Infos.

On 14.09.2010 19:29, Hans Holbein wrote:
> Klaus Herzberg schrieb:


> Lass dir damit noch ein zwei Jahre Zeit und Übe methodisch die
> Einzelheiten. Man ist dort schneller tot als man denkt.

ok. Ich wollte auch wirklich nicht morgen losfahren.

> Eisbären sollen zunehmend ein Problem sein, sogar schon im Sommer, wie
> mir berichtet wurde.

geklaert:)

> Sehr langsames energiezehrendes vorankommen.
> Auf Schnee fahren kannst du am Strand üben. Sowohl Grobschotterstradn
> als auch schöber Sandstrand.
> Zieh eine Pallette hinte dir her.
naja...

> Meine persönliche Erfahrung:
> 130km Straße entsprechen etwa 15 km unverfestigten Schnee.
Ich werde hauptsaechlich die E6 fahren. Ich weiss, was es bedeutet, wenn
man auch nur durch 10 cm tiefen Schnee fahren muss.

Die E6 wird nach Moeglichkeit geraeumt, kann aber auch gesperrt sein.
Das kann dann warten bedeuten.

Ich bin schon zweimal - aber nur im Sommer - zum Nordkapp gefahren. Ich
denke, ich habe ein Gefuehl fuer die Infrastruktur und die Umgebung,
weiss aber auch, dass es im Winter was total anderes ist.

> Fahr ruhig diesen Winter nach Nordnorwegen, und übe das nur mal Tageweise.

Die Idee hatte ich auch schon und das ist zum testen ein guter Vorschlag!

> Powergrip oder gleich Flats.
> Und dann gute Bergschuhe, 2 Nummern zu groß mit guten Wollsocken über
> den Gore Socken.
Danke fuer diese Tip(ps)

> Schibrille Vaseline für die Nase

Danke.

>> Mit Spikes von Nokian habe ich gute Erfahrung gemacht.
>
> Ja, aber sehr schmal.
> Surly <http://surlybikes.com/frames/pugsley_frame/>
> dazu <http://surlybikes.com/parts/large_marge/>
> und Salsa <http://salsacycles.com/bikes/mukluk/> haben Räder im Angebot,
> die du mit brutalen Reifen ausrüsten kannst, wobei du dir da die Spikes
> selber machen musst.
Wie gesagt, ich werde versuchen, auf geraeumten Strassen zu fahren.
Ansonsten (Schnee tiefer x cm) wird es sicherlich fuer mich zu schwer.
Wie ich dann damit umgehe, wenn mal nicht geraeumt werden kann oder
Schnee einen ueberrrascht, das ist ein Problem, was ich loesen muss.

> Nimm Schneeschuhe mit und über das Rad zu schultern.
Ich kann mein Rad inkl. gepaeck sicher einige 10 m tragen, aber nicht
wirklich weit.

>> Es kann natuerlich sein, dass es teilweise gar nicht vorangeht. D.h.
>> 50cm Neuschnee sind ja eher nicht zu durchfahren.
>
> Wenn es steil genug berhabgeht schon ;-)
:)

>> Die Strecke sollte aus meiner Sicht ziemlich fix geplant sein, um
>> Uebernachtungsmoeglichkeiten und Tanksstellen sicher erreichen zu koennen.
> Womit färht dein Rad?
Mit fix geplant meinte ich, dass ich die Strecke so waehle, dass in
"sicherer" Entfernung immer mindestens eine Siedlung ist. "Sicher" ist
noch zu definieren und kann im Extremfall immer zu weit sein.

> Mit Zelt und Verpflegung rechne mit etwa 35kilo Gepäck
inkl. Rad?

> Das hatten wir ungefähr für 10 Tage Tasmanien dabei.
Tasmanien klingt interessant! Hatte die Insel jetzt nicht so als mit
Nordnorwegen vergleichbare Landschaft vor Augen, aber man weiss ja nie.
Wenn Du Lust hast, schreib mal, was Ihr in Tasmanien gemacht habt.

Nochmals danke fuer die Hinweise.

mfg. klaus.

Andreas Viehrig

unread,
Sep 16, 2010, 6:57:08 AM9/16/10
to
Bodo G. Meier schrieb:

> Am 14.09.2010 20:10 schrieb Andreas Viehrig:

>> Wie ist das bei vorhandener oder anhaltender Feuchtigkeit am Körper,
>> insbesondere an den Füßen? Hast Du z. B. schon mal nasse Füße (nicht
>> feucht, sondern naß) allein durch Auswringen der Socken und dann allein
>> durch stundenlanges Gehen/Wandern mit nassen Socken und Schuhen bei Frost
>> wieder halbwegs _an_getrocknet? Kennst Du das Gefühl, was dann bei kurzem
>> Stehenbleiben oder Hinsetzen schon nach einer Minute an einem hochkriecht?

> Die Härtetypen hierzulande machen das oft so:
> Die Füsse mit Talkum einpudern. Dann als erste Schicht +/- dünne
> Woll/Polypropylensocken. Darüber dünne Plastiktüten (Typ
> Mülleimerbeutel) als erste Dampfsperre. Als nächste Schicht dicke
> Wollsocken. Darüber wieder Plastiktüten als zweite Dampfsperre gegen von
> aussen eindringende Nässe. In die Schuhe Einlegesohlen aus Wollfilz.

Jo, kann man machen, muß man aber auch alles ordentlich trainieren, wie man
damit klarkommt und wie man das binden (und ggf. mit Klebenband fixieren)
muß.

> Die Füsse garen tagsüber im eigenen Saft. Dafür bleiben die dicken
> Wollsocken als Isolierschicht trocken. Abends die Füsse mit
> Feuchtservietten/"Erfrischungstüchern" abreiben, trocknen und einpudern.

Wenn man weiß, wann man wieder "in trockene Tücher" kommt, kann man das ja
auch eine Weile aushalten. Wenn man das nicht weiß, sollte man fließendes
Wasser in den Schuhen aber besser vermeiden.

> Wenn die Schuhe nass geworden sind, muss man sie nachts mit in den
> Schlafsack nehmen.

Trocken werden sie dabei wohl nicht. Es verringert durch die Anwärmung vor
allem die Hemmschwelle, überhaupt wieder in diese Stapfen zu schlüpfen.

>> Apropos: Hast Du schon mal Polarnacht erlebt? Selbst Einheimische fallen
>> teilweise urplötzlich in den "Winterkoller".

> "Psycho-Lampe" mit entsprechendem Spektrum mitnehmen und abends im Zelt
> leuchten lassen. ;-) Solche "Lichtduschen" haben hier einige Leute.

Wie lange halten die vor?

Andi

--

"Der Aufschwung ist unten angekommen."

Das Merkel

Klaus Herzberg

unread,
Sep 16, 2010, 7:04:37 AM9/16/10
to
On 14.09.2010 20:57, Christian Steins wrote:
> Am 14.09.2010 15:24, schrieb Klaus Herzberg:
>
>> Aber was bedeutet eine Wintertour?
>
> Du meinst Wintertortour? ;-)
>
> Warum sollte man sich das freiwillig antun?
warum faehrst Du - wenn ueberhaupt - Rad?

mfg. klaus.

Klaus Herzberg

unread,
Sep 16, 2010, 7:10:56 AM9/16/10
to
On 15.09.2010 12:48, Christoph Maercker wrote:
> Klaus Herzberg wrote:
>> ja, vielleicht, allerdings habe ich gerade das Gefuehl, dass einige
>> denken, ich fahre zum Nordpol. Ich will nur zum NordKAPP!
>
> Für Polarexpeditionen sind Fahrräder je länger je ungeeigneter. ;-)
>
> Am Nordkap bleibt Dir grimmigste Kälte zwar dank Golfstrom erspart,
> nicht aber der Wind. Zusammen mit -10..-20°C wird das schon unangenehm
> genug. Welche Strecke willst Du überhaupt fahren? Durch ganz Norwegen
> bis zum Kap?
Nein, das dauert zu lange. Ich denke momentan von Tromsö zum Nordkapp.
Wenn moeglich immer E6. Die letzten 90 km auf der E69 koennten
problematisch werden, weil meineswissens im Winter nicht stark befahren
und entsprechend selten geraeumt.

mfg. klaus.

Message has been deleted

Andreas Viehrig

unread,
Sep 16, 2010, 8:35:36 AM9/16/10
to
Klaus Herzberg schrieb:

> On 16.09.2010 12:29, Andreas Viehrig wrote:
>> Klaus Herzberg schrieb:

>>> ja, vielleicht, allerdings habe ich gerade das Gefuehl, dass einige
>>> denken, ich fahre zum Nordpol. Ich will nur zum NordKAPP!

>> "Nur"? Du scheinst das wirklich äußerst flapsig anzugehen.
> Keineswegs. Ich nehme das recht ernst. Insbesondere auch und durch die
> Hinweise hier.

OK. :-)

> Allerdings war ich im Sommer schon zweimal am Nordkapp und kenne die
> Infrastruktur und die Landschaft. Mir ist bewusst, dass es im Winter was
> total anderes ist, aber die E6 wird auch im Winter befahren.

>> Der scheint in mehrfacher Hinsicht unglaubliches Glück gehabt zu haben. Das
>> geht los mit dem Wetter, er hatte keinen einzigen richtigen
>> Schnee-Einbruch. Das kann dort aber in einer Stunde von strahlend blauem
>> Himmel zu "alles dicht" mit Schütten wie aus Kannen umschlagen, welches
>> dann 3 Tage ununterbrochen anhält. BTGT, wenn auch nur im Sommer. Im Winter
>> hast Du dann halt Schneetreiben.
>> Dann kann es Dir passieren, daß Du - solange Du noch kannst - Dein Zelt
>> aufbaust, aber dann jede Stunde Schneeschaufeln mußt, damit das Teil nicht
>> über Dir zusammenbricht. Du schläfst dann nicht. Du siehst vielleicht nach
>> ein paar Stunden Schneetreiben auch die Straße nicht mehr. Was machst Du
>> dann?

>> Außerdem hat er immer im richtigen Moment die richtigen Leute getroffen.
>> Bei "passendem" Wetter siehst Du aber nicht einmal, daß es ein paar hundert
>> Meter weiter ein Haus gibt.

>> Es gibt nur 2 Möglichkeiten: Entweder rechnet man wirklich mit dem
>> Schlimmsten und trainiert sein Notfallverhalten entsprechend - oder man
>> braucht reines Glück, um im Fall des Falles zu überleben.
> Auf welche Erfahrungen beruhen Deine Aeusserungen? Davon wuerde ich
> gerne noch mehr profitieren.

Wie gesagt, im Lappland war ich nur im Sommer unterwegs (zu Fuß), aber die
Geschwindigkeit von Wetterumschwüngen habe ich selbst erlebt. Blauer Himmel
-> erste Wattebällchen über den Bergen -> eine halbe Stunde später voll
bedeckt -> nochmal 'ne habe Stunde später strömender Regen, der dann 3 Tage
anhielt.
Ein /Wetterfrosch/ hat mir mal erklärt, daß das mit dem Golfstrom
zusammenhängt, der das so beschleunigen kann, wenn 2 Wetterfronten passend
aufeinandertreffen.

In den Alpen war ich im Winter im Zelt bis -10°C und ansonsten mit fester,
warmer Übernachtung unterwegs. Wetterumschwünge sind dort meist langsamer,
aber ein halber oder ganzer Meter Neuschnee ist eben /nicht von Pappe/, und
in Norwegen hast Du auch mal mehr davon.
Es kommen Schneewehen hinzu. Vielleicht achtet man beim Zeltaufbau auf die
Windrichtung, aber dann dreht der Wind, nachdem es richtig losgegangen ist.
Dann bleibt bloß noch Schaufeln. Wenn Dein Zelt vom Schnee begraben wird,
bist Du tot, und zwar im Zelt genauso wie außerhalb. Also schaufelst Du,
statt zu schlafen.

In Norwegen kommt dann hinzu, daß Du damit rechnen darfst, mehrtere Tage am
selben Fleck bleiben zu müssen, bevor der Schneepflug irgendwann die Straße
freiräumt. Auch ist es gerne /ein paar/ °C kälter.

Sowas muß man üben. Da kommen tausend Kleinigkeiten zusammen, an die man
vorher nicht denkt, die aber das sofortige Aus bedeuten können.

Beispiel: Spezl war auf Ski-Tour. Wg. irgendeiner Kleinigkeit mußte er eine
halbe Stunde vor der Hütte seine Handschuhe ausziehen - bei -20°C und einer
frischen Brise. Nach einer Minute ist er wieder in die Handschuhe, die
inzwischen steifgefroren waren. Als er in der Hütte ankam, waren einige
Fingerkuppen erfroren. Er hat sie behalten können, aber sie waren ein
halbes Jahr später noch taub und haben noch immer nicht das Gefühl wie
vorher. Also _muß_ man bei sowas neue, trockene Handschuhe anziehen. Er
hatte nur keine dabei, war ja nur mal 'ne kleine Tour, und eigentlich
wollte er sie vor der Hütte auch nicht ausziehen.

Schon bei so einer Kleinigkeit kommst Du zu etlichen Fragen: Wieviele Paar
Handschuhe nimmst Du mit? Wie trocknest Du sie? Wann darfst Du und wann
mußt Du sie wechseln? Wie gehst Du vor, wenn die Reserve verbraucht ist?
Dasselbe gilt für Mützen, Mundschutz, Socken, lange Unterhosen, Unterhemden
usw.

Wenn Du also im Winter noch nicht länger unterwegs warst, übe es. Eine der
grundsätzlichen Fragen lautet z. B.: Wielange und welche Kälte kannst Du
aushalten, bevor Du eine heiße Dusche oder ein heißes Bad haben _mußt_? Das
_muß_ man für sich wissen, _bevor_ man auch nur dran denkt, sowas wie
Nordkapp im Winter zu planen.

Andi

--
"Ich denke, es ist kriminell, wie sich die Menschen über einen kleinen Mord
derart aufregen."

Patricia Highsmith

Andreas Viehrig

unread,
Sep 16, 2010, 9:20:47 AM9/16/10
to
Klaus Herzberg schrieb:

> On 16.09.2010 12:29, Andreas Viehrig wrote:
>> Klaus Herzberg schrieb:

>>> ja, vielleicht, allerdings habe ich gerade das Gefuehl, dass einige
>>> denken, ich fahre zum Nordpol. Ich will nur zum NordKAPP!

>> "Nur"? Du scheinst das wirklich äußerst flapsig anzugehen.
> Keineswegs. Ich nehme das recht ernst. Insbesondere auch und durch die
> Hinweise hier.

> Allerdings war ich im Sommer schon zweimal am Nordkapp und kenne die
> Infrastruktur und die Landschaft. Mir ist bewusst, dass es im Winter was
> total anderes ist, aber die E6 wird auch im Winter befahren.

Noch was anderes: Es gibt Kurse in Sachen Iglu-Bau. Das wäre für mich
interessanter als mit dem Zelt, zumal man bei einem Schnee-Einbruch
wesentlich besser dran ist. Geht halt nicht so flott, und üben muß man es
auch.

Andi

--
"Die Menschen interessieren sich mehr für die
Schweinefleischpreise als für die Politik."
Mit /ganz ehrlichem Erstaunen/ entdeckt ein deutscher
Reporter in China, worin Chinesen den Deutschen gleichen.

Uwe Hercksen

unread,
Sep 16, 2010, 10:36:17 AM9/16/10
to

Andreas Viehrig schrieb:

> Noch was anderes: Es gibt Kurse in Sachen Iglu-Bau. Das wäre für mich
> interessanter als mit dem Zelt, zumal man bei einem Schnee-Einbruch
> wesentlich besser dran ist. Geht halt nicht so flott, und üben muß man es
> auch.

Hallo,

aber zum Iglubau braucht man auch geeigneten Schnee der schon genügend
fest ist um daraus die "Bausteine" schneiden zu können. Mit frischem
lockeren Neuschnee dürfte das schwierig werden.

Bye

Christoph Maercker

unread,
Sep 16, 2010, 11:33:18 AM9/16/10
to
Klaus Herzberg wrote:
> Nein, das dauert zu lange. Ich denke momentan von Tromsö zum Nordkapp.
> Wenn moeglich immer E6. Die letzten 90 km auf der E69 koennten
> problematisch werden, weil meineswissens im Winter nicht stark befahren
> und entsprechend selten geraeumt.

Mit anderen Worten, die schlimmste Strecke. Mit schlechter Räumung würde
ich dort auch rechnen, bei der dünnen Besiedelung. Touristen verirren
sich in dieser Jahreszeit allenfalls wegen Polarlichtern in diese
Gegend. Die aber sind zu sporadisch als dass sie zu regelmäßigem Verkehr
von Reisebussen führen könnten.

Klaus Herzberg

unread,
Sep 16, 2010, 11:43:30 AM9/16/10
to
On 16.09.2010 17:33, Christoph Maercker wrote:
> Klaus Herzberg wrote:
>> Nein, das dauert zu lange. Ich denke momentan von Tromsö zum Nordkapp.
>> Wenn moeglich immer E6. Die letzten 90 km auf der E69 koennten
>> problematisch werden, weil meineswissens im Winter nicht stark befahren
>> und entsprechend selten geraeumt.
>
> Mit anderen Worten, die schlimmste Strecke.
E6 oder E69?

> Mit schlechter Räumung würde
> ich dort auch rechnen, bei der dünnen Besiedelung. Touristen verirren
> sich in dieser Jahreszeit allenfalls wegen Polarlichtern in diese
> Gegend. Die aber sind zu sporadisch als dass sie zu regelmäßigem Verkehr
> von Reisebussen führen könnten.

Woher weisst Du, dass die E6 im Winter so schlecht befahren (nicht
Reisebusse, PKW und LKW nach Kirkenes) ist?

Bist Du im Winter vor Ort?

Danke. mfg. klaus.

Bodo G. Meier

unread,
Sep 16, 2010, 11:47:49 AM9/16/10
to

Bis zum Kopfsprung vom Balkon oder Lutschen an der Flintenmündung.
Oder was meinst Du jetzt?
Ob es solche Lampen mit Akkubetrieb gibt, weiss ich nicht. Deswegen ja
auch das ;-)

Gruss,
Bodo
--
Bodo G. Meier * dr. rer. nat. * Trondheim * Norway
http://home.broadpark.no/~bodogm/

Bodo G. Meier

unread,
Sep 16, 2010, 11:56:20 AM9/16/10
to
Am 16.09.2010 15:20 schrieb Andreas Viehrig:
> Klaus Herzberg schrieb:
>> On 16.09.2010 12:29, Andreas Viehrig wrote:
>>> Klaus Herzberg schrieb:
>
>>>> ja, vielleicht, allerdings habe ich gerade das Gefuehl, dass einige
>>>> denken, ich fahre zum Nordpol. Ich will nur zum NordKAPP!
>
>>> "Nur"? Du scheinst das wirklich äußerst flapsig anzugehen.
>> Keineswegs. Ich nehme das recht ernst. Insbesondere auch und durch die
>> Hinweise hier.
>
>> Allerdings war ich im Sommer schon zweimal am Nordkapp und kenne die
>> Infrastruktur und die Landschaft. Mir ist bewusst, dass es im Winter was
>> total anderes ist, aber die E6 wird auch im Winter befahren.
>
> Noch was anderes: Es gibt Kurse in Sachen Iglu-Bau. Das wäre für mich
> interessanter als mit dem Zelt, zumal man bei einem Schnee-Einbruch
> wesentlich besser dran ist. Geht halt nicht so flott, und üben muß man es
> auch.

Ein Iglu zu bauen, dauert im Notfall viel zu lange.
Eine geeignete Schneewächte ausgucken und reingraben. Dabei darauf
achten, der Höhle eine entsprechende Wölbung zu geben, damit sie dem
Gewicht von oben standhält. In den Eingang einen oder zwei aneinander
getapte Skistöcke als Luftloch (gelegentlich mal rumrühren) und als
Zeichen von aussen.
Aber auch das muss man sich alles mal bei guten Wetterverhältnissen von
einem Erfahrenen zeigen lassen und üben.

Gerald Eíscher

unread,
Sep 16, 2010, 1:49:28 PM9/16/10
to
Am 14.09.2010 17:43 Uhr schrieb Rainer Maí:
> Klaus Herzberg <klaush...@gmail.com> schrieb:
>
>>Was ist mit dem Gesicht? Augen schuetzen bei stundenlangem kalten Wind?
>
> Brille empfehlenswert - die brauchst du eh, als Schutz vor Schneeblindheit.

Unbedingt! Im Polarwinter scheint die Sonne bekanntlich extrem grell.

>>Verpflegung:
>>------------
>>Aus Gewichtsgruenden habe ich bei Sommertouren nie einen Kocher
>>mitgenommen. Waere vielleicht gut, um notfalls was warmes zu haben?
>

> Je weiter ich lese, umso größer werden meine Zweifel, dass du abschätzen
> kannst, worauf du dich einlässt.
> Konkret: Willst du dich wirklich wochenlang fast nur von hartgefrorenen
> Müsliriegeln ernähren?

Praktischerweise würde ich Tiefkühlkost mitnehmen, auch für den
Polarhamster. Schmeckt fast wie frisch.

--
Gerald

| FAQ zu de.rec.fahrrad: http://0x1a.de/rec/fahrrad/ |
| Wiki von de.rec.fahrrad: http://de-rec-fahrrad.de |

Andreas Viehrig

unread,
Sep 16, 2010, 2:30:19 PM9/16/10
to
Uwe Hercksen schrieb:
> Andreas Viehrig schrieb:

>> Noch was anderes: Es gibt Kurse in Sachen Iglu-Bau. Das wäre für mich
>> interessanter als mit dem Zelt, zumal man bei einem Schnee-Einbruch
>> wesentlich besser dran ist. Geht halt nicht so flott, und üben muß man es
>> auch.

> aber zum Iglubau braucht man auch geeigneten Schnee der schon genügend

> fest ist um daraus die "Bausteine" schneiden zu können. Mit frischem
> lockeren Neuschnee dürfte das schwierig werden.

Du magst rechthaben, daß das bei zu pulvriger Konsistenz (durch Frost)
nicht reicht oder nicht mehr geht. Ich kenn das leider nur aus'm Fernsehen,
aber die haben da mit Spaten und Draufklopfen den Schnee erst entsprechend
komprimiert und dann die Blöcke ausgestochen.

Andi

--

Segnet mich, Pater, denn ich habe viel gesündigt und werde es wieder tun!

Robin Hood

Andreas Viehrig

unread,
Sep 16, 2010, 2:30:28 PM9/16/10
to
Bodo G. Meier schrieb:

> Am 16.09.2010 15:20 schrieb Andreas Viehrig:

>> Noch was anderes: Es gibt Kurse in Sachen Iglu-Bau. Das wäre für mich
>> interessanter als mit dem Zelt, zumal man bei einem Schnee-Einbruch
>> wesentlich besser dran ist. Geht halt nicht so flott, und üben muß man es
>> auch.

> Ein Iglu zu bauen, dauert im Notfall viel zu lange.
> Eine geeignete Schneewächte ausgucken und reingraben. Dabei darauf
> achten, der Höhle eine entsprechende Wölbung zu geben, damit sie dem
> Gewicht von oben standhält.

Hm, gute Idee. Muß/kann man da noch von innen her nachklopfen zwengs
Verdichtung des Schnees?

> In den Eingang einen oder zwei aneinander
> getapte Skistöcke als Luftloch (gelegentlich mal rumrühren) und als
> Zeichen von aussen.
> Aber auch das muss man sich alles mal bei guten Wetterverhältnissen von
> einem Erfahrenen zeigen lassen und üben.

Jep, aber der OP ist sicher ein verständiger Mensch und wird das letztlich
wohl auch so machen und austesten. :-)

Andi

--

"Ich habe keine Furcht - es sei denn, ich bekäme Angst."

Karl Valentin

Andreas Viehrig

unread,
Sep 16, 2010, 2:30:15 PM9/16/10
to

Nee, Zunge anfrieren lassen, bevor man Schrot schluckt, hatte ich nicht
gemeint. ;-)

> Ob es solche Lampen mit Akkubetrieb gibt, weiss ich nicht. Deswegen ja
> auch das ;-)

Dann hab ich das flasch verstanden. Ich dachte wirklich (im Sinne des OPs),
bei Euch gäb's da jetzt schon was nettes Sonnenlichtartiges mit LEDs und
mit Akkus, am besten noch mit SON-Adapter. :-)

Andi

--
Prof. Harald Lesch, Astrophysiker, augenzwinkernd zum Thema "Expansion des
Weltalls":
"Das gibt's doch nicht, kann doch gar nicht sein! Wieso krieg' ich dann
nie'n Parkplatz?"

Message has been deleted
Message has been deleted

Bodo G. Meier

unread,
Sep 16, 2010, 3:45:37 PM9/16/10
to
Am 16.09.2010 20:30 schrieb Andreas Viehrig:
> Bodo G. Meier schrieb:
>> Am 16.09.2010 15:20 schrieb Andreas Viehrig:
>
>>> Noch was anderes: Es gibt Kurse in Sachen Iglu-Bau. Das wäre für mich
>>> interessanter als mit dem Zelt, zumal man bei einem Schnee-Einbruch
>>> wesentlich besser dran ist. Geht halt nicht so flott, und üben muß man es
>>> auch.
>
>> Ein Iglu zu bauen, dauert im Notfall viel zu lange.
>> Eine geeignete Schneewächte ausgucken und reingraben. Dabei darauf
>> achten, der Höhle eine entsprechende Wölbung zu geben, damit sie dem
>> Gewicht von oben standhält.
>
> Hm, gute Idee. Muß/kann man da noch von innen her nachklopfen zwengs
> Verdichtung des Schnees?

Ich persönlich habe das noch nie gemacht. Aber ich habe früher immer
fasziniert die Ratschläge des Schwedischen Rates für Fjällsicherheit
(Fjällsäkerhetsrådet) gelesen.
An eine Geschichte erinnere ich mich noch besonders:
eine 4-köpfige Familie geriet auf Skitour in einen Schneesturm, der
letztlich 3 Tage dauerte. Sie fingen rechtzeitig bei den entsprechenden
Wetterzeichen an, zu graben, wobei sie sich abgelöst haben. Die erste
Höhle war wegen des zu flachen Daches nach ca. 1 Tag so eingesunken,
dass sie abwechselnd raus und eine neue, bessere graben mussten. In der
hatten sie es dann recht komfortabel in ihren Schlaf- und Biwaksäcken.
Als der Sturm vorbei war, zeigte sich, dass sie nur ca. 500 m vor der
nächsten Hütte bivakiert hatten, die nicht sichtbar in einer
Geländesenke stand.

Gerald Eíscher

unread,
Sep 16, 2010, 5:40:11 PM9/16/10
to
Am 16.09.2010 20:42 Uhr schrieb Rainer Maí:
> Gerald Eíscher <Dein-H...@liebt-dich.info> schrieb:

>
>>Am 14.09.2010 17:43 Uhr schrieb Rainer Maí:
>>> Klaus Herzberg <klaush...@gmail.com> schrieb:
>>>
>>>>Was ist mit dem Gesicht? Augen schuetzen bei stundenlangem kalten Wind?
>>>
>>> Brille empfehlenswert - die brauchst du eh, als Schutz vor Schneeblindheit.
>>
>>Unbedingt! Im Polarwinter scheint die Sonne bekanntlich extrem grell.
>
> Ja, das tut sie. Schau dir mal die vom OP geposteten Links an - z.B. das
> hier: http://bike-nord.de/ausruestung.html

Ich seh nix.

>>>>Verpflegung:
>>>>------------
>>>>Aus Gewichtsgruenden habe ich bei Sommertouren nie einen Kocher
>>>>mitgenommen. Waere vielleicht gut, um notfalls was warmes zu haben?
>>>
>>> Je weiter ich lese, umso größer werden meine Zweifel, dass du abschätzen
>>> kannst, worauf du dich einlässt.
>>> Konkret: Willst du dich wirklich wochenlang fast nur von hartgefrorenen
>>> Müsliriegeln ernähren?
>>
>>Praktischerweise würde ich Tiefkühlkost mitnehmen, auch für den
>>Polarhamster. Schmeckt fast wie frisch.
>

> Ohne Kocher ist das Zeug richtig knusprig.

Mit dem Cremespinat kann er immerhin Häringe einschlagen,

Clemens Zauner

unread,
Sep 16, 2010, 5:45:08 PM9/16/10
to
Andreas Viehrig <0x0x...@dagrantla.de> wrote:
> Beispiel: Spezl war auf Ski-Tour. Wg. irgendeiner Kleinigkeit mußte er eine
> halbe Stunde vor der Hütte seine Handschuhe ausziehen - bei -20°C und einer
> frischen Brise. Nach einer Minute ist er wieder in die Handschuhe, die
> inzwischen steifgefroren waren. Als er in der Hütte ankam, waren einige

Tsk, Tsk. Tourenführer hat nix gesagt? Handschuhe zieht man unter der
Jacke aus. Wie gut, dass nicht was wirklich übles passiert ist.

cu
Clemens.
--
/"\ http://czauner.onlineloop.com/
\ / ASCII RIBBON CAMPAIGN
X AGAINST HTML MAIL
/ \ AND POSTINGS

Ulli Horlacher

unread,
Sep 16, 2010, 5:46:03 PM9/16/10
to
Rainer Maí <rai...@gmx.de> wrote:

> der Zeit fürs Fahrlicht gebraucht. Li-Akkus scheiden aus, weil sie nur über
> 0° geladen werden dürfen. NiMH performt bei Kälte grottenschlecht.

Du bist Akku-technisch im letzten Jahrtausend steckengeblieben.
Moderne LSD-NiMH funktionieren auch noch bei -20 Grad hervorragend.

http://de.wikipedia.org/wiki/NiMH_mit_geringer_Selbstentladung

"Erwähnenswert ist außerdem die Tieftemperaturfestigkeit der Eneloops,
deren Vorstellung deswegen im Rahmen ihrer Produkteinführung in Australien
in einer Eisbar erfolgte."

--
+ Ulli Horlacher + fram...@tandem-fahren.de + http://tandem-fahren.de/ +

Clemens Zauner

unread,
Sep 16, 2010, 5:59:14 PM9/16/10
to
Andreas Viehrig <0x0x...@dagrantla.de> wrote:
> Hm, gute Idee. Muß/kann man da noch von innen her nachklopfen zwengs
> Verdichtung des Schnees?

Du willst das, alles was du 'verdichten' kannst musst du nicht raus-
schaufeln (Das Loch am Eingang bleibt recht klein, sonst ziehts).
Schneehöhlen werden nach oben gegraben, der Ausgang ist unter dem
Rast-niveau. Die Decke vereist mit der Zeit ohnehin. Du musst den
Schnee also nicht bretterhart festhämmern.
Idealerweise den Kopf in Richtung ausgang platzieren.

cu
Clemens.

PS: Das ganze ist aber nur mässig lustig. Weil wenn man die Verlegenheit
kommt sowas brauchen zu können, ist es kalt, und man ist müde. Und es
ist eh schon alles bähhhh. Den schnee hast dann überall drinnen,
der taut dann schön an. Wenn Zelt, dann Zelt. und besser gelgentlich den
Schnee runtermachen. Oder Biwacksack in einen Baum hängen. Ist eine
Arbeit von ein paar Minuten.

Message has been deleted

Manfred Albat

unread,
Sep 16, 2010, 6:15:16 PM9/16/10
to
Am 17.09.2010 00:07, schrieb Rainer Maí:
> Ulli Horlacher<fram...@tandem-fahren.de> schrieb:

>> "Erwähnenswert ist außerdem die Tieftemperaturfestigkeit der Eneloops,
>> deren Vorstellung deswegen im Rahmen ihrer Produkteinführung in Australien
>> in einer Eisbar erfolgte."
>

> Reichlich allgemeines, wohlfeiles Bla-Bla. Mich interessiert, wie du auf
> obige Behauptung kommst.

Stutenbissigkeit unter regulars?
Kühl...

--
Manfred Albat
der computer rechnet, der mensch zählt!

Roland White

unread,
Sep 17, 2010, 12:50:49 AM9/17/10
to
Hans Holbein <Hans.H...@gmx.at> schrieb:
> Thorsten Gretenkordt schrieb:
>
>> Immerhin mußt Du in der Einöde nicht auf
>> gelben Schnee achten *g*
>>
> Der wird total überschätzt.

Geschmacklich?


--
Die From-Adresse ist gueltig, fuer PM aber bitte hinter dem Vornamen
noch ".white" einfuegen.

Christoph Maercker

unread,
Sep 17, 2010, 1:15:56 AM9/17/10
to
Klaus Herzberg wrote:
>> Mit anderen Worten, die schlimmste Strecke.
> E6 oder E69?

Nein, nur von der geografischen Breite her. Bergig ist Norwegen auf der
ganzen Linie, im Norden ist evtl. von Vorteil, dass die Fjorde nicht
ganz so tief ins Land reichen. Dafür halt Polarnacht und viel Schnee + Wind.

> Woher weisst Du, dass die E6 im Winter so schlecht befahren (nicht
> Reisebusse, PKW und LKW nach Kirkenes) ist?

Nicht konkret. Aber dünne Besiedelung gibt Anlass zu der begründeten
Vermutung, dass dort nicht so perfekt geräumt wird wie in Mitteleuropa.

> Bist Du im Winter vor Ort?

Iwo, nur ein einziges Mal im Hochsommer. Aber man sieht sowohl auf der
Landkarte als auch vom Schiff aus, wie weit die Ortschaften auseinander
liegen. Sicher noch kein Vergleich mit Russland, aber schon ein wenig in
diese Richtung.
--


CU Christoph Maercker.

Transport + Sport = Radfahren

Ulli Horlacher

unread,
Sep 17, 2010, 2:13:17 AM9/17/10
to
Rainer Maí <rai...@gmx.de> wrote:

> >Moderne LSD-NiMH funktionieren auch noch bei -20 Grad hervorragend.
>

> Seriös belegt (unabhängig getestet, bitte Quelle für Rückfragen nennen)

Selber getestet. Ich vertraue mir :-)

Hans Holbein

unread,
Sep 17, 2010, 2:39:39 AM9/17/10
to
Roland White schrieb:

> Hans Holbein <Hans.H...@gmx.at> schrieb:
>> Thorsten Gretenkordt schrieb:
>>
>>> Immerhin mußt Du in der Einöde nicht auf
>>> gelben Schnee achten *g*
>>>
>> Der wird total überschätzt.
>
> Geschmacklich?
>
>
Nährwert
Message has been deleted

Ulli Horlacher

unread,
Sep 17, 2010, 5:27:39 PM9/17/10
to
Rainer Maí <rai...@gmx.de> wrote:

> >> >Moderne LSD-NiMH funktionieren auch noch bei -20 Grad hervorragend.
> >>
> >> Seriös belegt (unabhängig getestet, bitte Quelle für Rückfragen nennen)
> >
> >Selber getestet. Ich vertraue mir :-)
>

> Schreib' mal was zu den Bedingungen. Wie lange, wie kalt (Isolierung,
> Vorkühlzeit), Lastrom, Verbraucherart ...

-20 Grad Tiefkuehltruhe, 1 A Laststrom an LED.

Die LSD-NiMH schnitten da wesentlich besser ab als NiCd und Li-Ion.
Die brachen sofort auf 200-300 mA ein.

Message has been deleted

Ulli Horlacher

unread,
Sep 18, 2010, 4:38:50 PM9/18/10
to
Rainer Maí <rai...@gmx.de> wrote:

> >-20 Grad Tiefkuehltruhe, 1 A Laststrom an LED.
> >
> >Die LSD-NiMH schnitten da wesentlich besser ab als NiCd und Li-Ion.
> >Die brachen sofort auf 200-300 mA ein.
>

> Ausführlicher, bitte.

Viel mehr gibts da nicht zu berichten.


> U.a. interessiert mich, ob da parasitäre Elektronik im Spiel ist, aka
> Schutzschaltung.

Ja, war ein Siemens 5 Ah Akkupack, also mit Schutzelektronik.
Aber der sollte kaum unter der Kaelte leiden.

Message has been deleted

Ulli Horlacher

unread,
Sep 18, 2010, 6:16:06 PM9/18/10
to
Rainer Maí <rai...@gmx.de> wrote:

> >> >-20 Grad Tiefkuehltruhe, 1 A Laststrom an LED.
> >> >
> >> >Die LSD-NiMH schnitten da wesentlich besser ab als NiCd und Li-Ion.
> >> >Die brachen sofort auf 200-300 mA ein.
> >>
> >> Ausführlicher, bitte.
> >
> >Viel mehr gibts da nicht zu berichten.
>

> Was hast du als Last drangehängt?

SSC P4


> >Ja, war ein Siemens 5 Ah Akkupack, also mit Schutzelektronik.
> >Aber der sollte kaum unter der Kaelte leiden.
>

> So sicher wäre ich mir da nicht. Kannst du z.B. ausschließen, dass der
> Erzeuger der Schutzschaltung der Meinung war, den Akku vor
> Tieftemperaturbetrieb schützen zu müssen?

Ziemlich, denn dann haette der Akku einfach "zu" gemacht. Es floss aber
Strom.

Andreas Viehrig

unread,
Sep 20, 2010, 2:22:33 PM9/20/10
to
Clemens Zauner schrieb:
> Andreas Viehrig <0x0x...@dagrantla.de> wrote:

>> Beispiel: Spezl war auf Ski-Tour. Wg. irgendeiner Kleinigkeit mußte er eine
>> halbe Stunde vor der Hütte seine Handschuhe ausziehen - bei -20°C und einer
>> frischen Brise. Nach einer Minute ist er wieder in die Handschuhe, die
>> inzwischen steifgefroren waren. Als er in der Hütte ankam, waren einige

> Tsk, Tsk. Tourenführer hat nix gesagt? Handschuhe zieht man unter der
> Jacke aus.

Eigentlich weiß er das wohl. Er wollte halt nur mal kurz...

> Wie gut, dass nicht was wirklich übles passiert ist.

Jo, sollte auch nur ein Beispiel sein, wie schnell es gehen kann, wenn man
bei Kälte nur mal kurz nicht richtig aufpaßt.

Andi

--
"Ja, wo warst Du denn die ganze Zeit?"
"Ich war gekidnappt."
"Also, nein, Du weißt doch, daß Du das nicht sollst!"
[Olsenbanden-Kjelds Frau erklärt dem 10-jährigen Sohn einige Benimmregeln]

Andreas Viehrig

unread,
Sep 20, 2010, 2:22:32 PM9/20/10
to
Rainer Maí schrieb:
> Andreas Viehrig <0x0x...@dagrantla.de> schrieb:
>> Bodo G. Meier schrieb:

>>> Ob es solche Lampen mit Akkubetrieb gibt, weiss ich nicht. Deswegen ja
>>> auch das ;-)

>> Dann hab ich das flasch verstanden. Ich dachte wirklich (im Sinne des OPs),
>> bei Euch gäb's da jetzt schon was nettes Sonnenlichtartiges mit LEDs und
>> mit Akkus, am besten noch mit SON-Adapter. :-)

> Gips im Prinzip. Aber das Laden (auch der unverzichtbaren Stirnlampe) ist
> nicht ohne: Ein großer Teil der verfügbaren Power wird wohl den meisten Teil


> der Zeit fürs Fahrlicht gebraucht.

So ab Ende Februar/Anfang März gibt's ja tagsüber auch wieder Sonne.

> Li-Akkus scheiden aus, weil sie nur über

> 0° geladen werden dürfen. NiMH performt bei Kälte grottenschlecht. NiCD?
> Ex&Hopp-Alkaline?

Tja, weiß auch nicht. Eine Kiste Eneloops mitschleppen?

Apropos: Schön, daß Du wieder da bist. :-)

Andreas Viehrig

unread,
Sep 20, 2010, 2:22:31 PM9/20/10
to
Bodo G. Meier schrieb:

> An eine Geschichte erinnere ich mich noch besonders:
> eine 4-köpfige Familie geriet auf Skitour in einen Schneesturm, der
> letztlich 3 Tage dauerte. Sie fingen rechtzeitig bei den entsprechenden
> Wetterzeichen an, zu graben, wobei sie sich abgelöst haben. Die erste
> Höhle war wegen des zu flachen Daches nach ca. 1 Tag so eingesunken,
> dass sie abwechselnd raus und eine neue, bessere graben mussten. In der
> hatten sie es dann recht komfortabel in ihren Schlaf- und Biwaksäcken.
> Als der Sturm vorbei war, zeigte sich, dass sie nur ca. 500 m vor der
> nächsten Hütte bivakiert hatten, die nicht sichtbar in einer
> Geländesenke stand.

Schönes Beispiel. Und dabei waren sie mit Skiern in dem Fall wohl noch
besser dran.

Andi

--
"Wir hatten den Flughafen eingeladen - er ist nicht gekommen."

ZDF-Extremdurchblicker Michael Opoczynski ist wirklich ehrlich entrüstet
darüber, daß ein Flughafen dort bleibt, wo er sowieso nicht hingehört...

Message has been deleted
Message has been deleted
Message has been deleted
Message has been deleted

Gerald Eíscher

unread,
Sep 21, 2010, 5:06:27 PM9/21/10
to
Am 21.09.2010 20:00 Uhr schrieb Rainer Maí:
> Gerald Eíscher <Dein-H...@liebt-dich.info> (der mit der Armbinde mit drei
> Punkten) schrieb:

>
>>Am 16.09.2010 20:42 Uhr schrieb Rainer Maí:
>>> Gerald Eíscher <Dein-H...@liebt-dich.info> schrieb:
>>>
>>>>Am 14.09.2010 17:43 Uhr schrieb Rainer Maí:
>>>>> Klaus Herzberg <klaush...@gmail.com> schrieb:
>>>>>
>>>>>>Was ist mit dem Gesicht? Augen schuetzen bei stundenlangem kalten Wind?
>>>>>
>>>>> Brille empfehlenswert - die brauchst du eh, als Schutz vor Schneeblindheit.
>>>>
>>>>Unbedingt! Im Polarwinter scheint die Sonne bekanntlich extrem grell.
>>>
>>> Ja, das tut sie. Schau dir mal die vom OP geposteten Links an - z.B. das
>>> hier: http://bike-nord.de/ausruestung.html
>>
>>Ich seh nix.
>
> Schon schneeblind? Ja, bei euch da droben in den Alpen beginnt der Winter
> halt viel früher.
>
> Blindenschrift für dich:
> Scroll down -> Klamotten -> 1.Kopf

Du meinst die Skibrillen? Ja, die sind dringend nötig, wenn der Schnee
waagrecht fällt.
Schneeblind kannst du an einem sonnigen Märztag auf 2000 m Seehöhe
werden, wenn das UV entsprechend runterknallt, aber doch nicht, wenn die
Sonne am Horizont rumfunzelt.

Hans Holbein

unread,
Sep 21, 2010, 5:26:15 PM9/21/10
to
Rainer Maí schrieb:
> Hans Holbein <Hans.H...@gmx.at> schrieb:
>
>>Uwe Hercksen schrieb:
>>>
>>> Klaus Herzberg schrieb:
>>>
>>>> Ich sehe momentan folgende Probleme:
>>>>
>>>> Kleidung, warm bleiben:
>>>> -----------------------
>>>> Insbesondere Haende und Fuesse machen mir Sorgen.
>>>>
>>> Hallo,
>>>
>>> auch der Kopf sollte Dir Sorgen machen, bei Kälte und Wind kann es auch
>>> Erfrierungen im Gesicht geben, an Zehen und Fingern sowieso.
>>>
>>> Du musst mit den Handschuhen auch in der Lage sein mal einen Schlauch
>>> wechseln zu können, aber ohne Dir dabei Finger zu erfrieren.
>>
>>Dünne Wollhandschuhe, One Size Fits All, von H&M, darüber dünne
>>Latexhandschuhe
>
> Welche Sorte?
> OP-Zeuch kannst du nicht meinen, die Präser passen über keinen Hanschuh.

Weiss nicht, die aus dem Bipa oder DM.
Sind schon eng, auch one size fits all.
Wenn man die mal oben hat, will man sie nicht mehr runternehmen, weil es
scheissschwer ist.
Da werden wir von den gleichen Trümmern sprechen.
Du hast glaub ich größere Hände

>>Dicke Wollfäustlinge mit Schlitz im Handballenbereich um rasch dei
>>Finger herauszubekommen und wieder zu bergen.
>
> Ich (schnell kalte Finger kriegend) habe vieles ausprobiert, u.a.
> Lenkerstulpen, und komme mittlerweile mit Dreifingerhandschuhen ausm
> Mobbedhandel einigermaßen zurecht.
>
Ich hatte eine Zeitlang so 1rst Officer Spock Handschuhe von Riff Raff,
die man zum Vulkniergruß spreizen konnte.
Gut solange ich Felgenbremsen fuhr, die gingen mit 2 Fingern.

Muss mich für den Winter mal oben bei Hein Gerike umsehen.

Ulli Horlacher

unread,
Sep 22, 2010, 2:39:04 AM9/22/10
to
Rainer Maí <rai...@gmx.de> wrote:

> >Ich biete 80 km bei -15 Grad. Geht auch (gut) mit SPD-Winterschuhen.
>
> Du scheinst aber auch fußmäßig relativ kälteunempfindlich zu sein.

Ich hab eher die passenden Winterschuhe :-)
Inzwischen von SPD auf Eggbeater umgeruestet. Aber nicht wegen der Kaelte,
sondern wegem Schnee, der nun nicht mehr den Mechanismus verklemmen kann.


> Ich bin mit meinen MW-80 nicht ganz zufrieden.

Die sind auch nur bis knapp unter 0 brauchbar.
Allerdings hab ich auch noch keine Alpenpassabfahrt im Tiefwinter probiert.
Laengere Zeit nur rollen lassen ohne "Nacheizen" koennte kritisch werden.


> Alles in Übergröße mit mindestens zwei Paar dicken Socken, wohlgemerkt.

Man faehrt ja auch nicht in kurzen Radhosen im Winter.
Selbstverstaendlichkeiten schreib ich erst gar nicht.


> >Problem ist da eher die Nase. Die war noch nach 2 Tage spaeter wund.
>
> Immerhin ein Problem, das ich nicht habe. Meine Backen schreien rechtzeitig
> nach Gesichtsschutz, so dass die Nase wenig abkriegt.

Gesichtsschutz hab ich auch.

Trotzdem tropft mir da die Nase. Das macht sie wund auf Dauer.

Message has been deleted

Andreas Viehrig

unread,
Sep 23, 2010, 3:10:17 AM9/23/10
to
Rainer Maí schrieb:
> Ulli Horlacher <fram...@tandem-fahren.de> schrieb:

>> Problem ist da eher die Nase. Die war noch nach 2 Tage spaeter wund.

> Immerhin ein Problem, das ich nicht habe. Meine Backen schreien rechtzeitig

> nach Gesichtsschutz, so dass die Nase wenig abkriegt. Allerdings habe ich
> oft das Problem, durch die kalte Nase nicht genug Luft zu kriegen¹ - und
> durch den Mund atmen ist bei den Temperaturen nicht angesagt.

> ¹Kennt das sonst noch wer (bergab)? Woran liegt das einklich?

Ist AFAIK ein physiologischer Reflex, durch den die Nase mehr durchblutet
wird, wobei aber auch die Schleimhäute mit anschwellen, die dann ebenfalls
mehr Schleim als gewöhnlich produzieren. Wer ohnehin nicht allzu volumige
Nasengänge hat, kommt bei körperlicher Belastung dann früher oder später
nur mit der Nase allein nicht mehr aus. Manchmal hilft eine
Nasenscheidewand-OP, aber manchmal auch nicht oder nicht genug.

Deshalb nehme ich gerne diese Schlauchschals aus Fleece, die man an einem
Ende mit einer Schnur zuziehen kann, sodaß sie über der Nase sitzen und
nicht runterrutschen. Gleichzeitig sitzen sie am Mund nicht so eng (wie
etwa Sturmhauben), sodaß nicht alles sofort vereist bzw. sich halbwegs
verteilt.

Andi

--
"Krieg? Haaa, is' ja kein Krieg. Und _wenn_ Krieg is', könn' wir'm Feind
zeig'n, wie wir'n Spind aufräum' könn'".
Ein Wehrpflichtiger über die Qualität seiner soldatischen Ausbildung bei
der Bundeswehr, im Interview mit "Panorama"

Message has been deleted

Klaus-Georg Adams

unread,
Sep 24, 2010, 3:27:09 AM9/24/10
to
Rainer Maí <rai...@gmx.de> writes:

[...]

> Nase ganz abdecken ist für Brillenträger problematisch: Atemumlenkung ->
> Beschlagen -> Fahrtende.

Ich komme mit Brille ganz gut mit einer Sturmhaube aus Wolle-Seide
zurecht. Die ist hinreichend luftdurchlässig, dass die Brille beim
Fahren nicht beschlägt. Nur wenn ich mal länger an 'ner Ampel stehe wird
es kritisch...

--
Gruß, kga

Andreas Viehrig

unread,
Sep 24, 2010, 12:53:41 PM9/24/10
to
Rainer Maí schrieb:
> Andreas Viehrig <0x0x...@dagrantla.de> schrieb:

> [...]

>> kommt bei körperlicher Belastung dann früher oder später
>> nur mit der Nase allein nicht mehr aus.

> Eher umgekehrt: Bergauf (hoher Luftdurchsatz, aber praktisch kein Fahrtwind)
> kann ich problemlos atmen, aber bergab (nur selten bis schwach kurbelnd,
> aber chilly) geht die Nase richtig zu, obwohl ich kaum Luft brauche.

Ach so, nee, das kenne ich so nicht.

>> Manchmal hilft eine
>> Nasenscheidewand-OP, aber manchmal auch nicht oder nicht genug.

> Um die drücke ich mich seit Jahrzehnten. Ist halt nie wirklich notwendig,
> nur eine Option ...

Es muß danach auch nicht unbedingt besser werden. BTGT. Und die OP selber
vergißt man auch nicht so schnell.

>> Deshalb nehme ich gerne diese Schlauchschals aus Fleece, die man an einem
>> Ende mit einer Schnur zuziehen kann, sodaß sie über der Nase sitzen und
>> nicht runterrutschen. Gleichzeitig sitzen sie am Mund nicht so eng (wie
>> etwa Sturmhauben), sodaß nicht alles sofort vereist bzw. sich halbwegs
>> verteilt.

> Nase ganz abdecken ist für Brillenträger problematisch: Atemumlenkung ->
> Beschlagen -> Fahrtende.

Hm, in Sachen Brille kann ich zwar nicht mitreden, aber ich habe nicht den
Eindruck, daß die Atemluft nach oben zu den Augen wegzieht. Da ist ja gar
keine Lücke. Die Luft bleibt eher innerhalb des Schals und vermischt sich
dort mit der durch den Fahrtwind neu hinzukommenden Luft, die durch das
Fleece hereinzieht. Das geht für mich bis ca. -10°C. Wenn es noch kälter
ist, brauche ich beim Radeln noch eine weitere Stoffschicht vor'm Mund.

> Mal abgesehen von dem Atemproblem komme ich *bergab* bisher mit einer
> billigen Neoprenmaske (3 Euer bei Tchibo) mit Klettverschluss am besten
> zurecht. Die hat eine ausgeformte Nase, die unten offen ist. Sieht
> allerdings verboten aus, Hannibal-Lecter-mäßig:
> http://www.rowthree.com/wp-content/uploads/2009/05/hanniballecter.jpg

Kuuuhl[tm]. Und wenn die Maske wegkommt, gibst Du Dir erst mal ein
Stückchen Menschenfleisch?

Andi

--
"Was glauben Sie, was in diesem Land los wäre,
wenn mehr Leute wüßten, was hier los ist?"

Volker Pispers

0 new messages