Am Fri, 15 Oct 2021 07:51:16 +0200 schrieb Marco Moock
<inv...@invalid.invalid>:
>Heute mal wieder mit ganz tollen Klientel zu tun gehabt.
>
>Autofahrer parkt auf dem Radweg. Dessen Frau steht draußen. Ich spreche
>die an, dass dies kein Parkplatz ist und eine Verkehrsbehinderung
>darstellt. Sie motzt mich an, ich solle doch ruhig sein, bin ich aber
>nicht. Das ist gestern ebenfalls bei der gleichen Person passiert.
>Denen ist das scheißegal.
>Sie zeigte dann noch provokant auf den noch verbleibenden Bereich
>zwischen dem Auto und dem Grundstück, wo nichtmal ein Fahrrad
>durchpasst und schrie weiter.
>Ich habe dann auch gemeckert und der Mann hat vom Fahrersitz aus
>geschrien und gedroht, die Polizei zu rufen (würde mich nicht
>stören, vielleicht kapiert er es dann).
>Sonst habe ich den nicht verstanden, war zu undeutlich.
>
>Machen andere hier auch solche Erfahrungen?
>Mein Eindruck ist, dass manche Verkehrsteilnehmer gar nicht mehr
>wissen, wo die Grenzen sind.
Ja, schon vor Jahren, wie andere schon anmerkten. Man kann aber etwas
tun, etwa kleine Grußkärtchen verteilen.
<
http://bernd.sluka.de/Radfahren/vgr.html>
''Autofahrer parken gerne auf Radwegen. Wo sollten Sie auch sonst
parken, wenn man ihnen doch kaum Platz dazu läßt?
Sicherheitsbewußte Radfahrer meiden Radwege, weil sie das erhöhte
Unfallrisiko fürchten und zudem in den meisten Fällen lieber zügig
vorankommen anstatt durch die Führung und den Belag von Radwegen
ausgebremst zu werden.
Zugeparkte Radwege sind unbenutzbar und müssen auch bei ausgeschilderter
Radwegbenutzungspflicht nicht befahren werden. Statt dessen steht hier
mindestens bis zur nächsten sicheren Auffahrt auf den Radweg die
Fahrbahn offen.
Zeigen wir den Autofahrern, daß wir dieselben Interessen haben! Statt
sie zu beschimpfen und mit Aufklebern mit dem Motto "Parke nicht auf
unseren Wegen!" zu ärgern, bedanken wir uns bei Radwegparkern für die
uns erwiesene Aufmerksamkeit mit kleinen Grußkarten.''
Hinter dem Link verbirgt sich eine Druckvorlage. Ich hatte auch mal ein
paar ausgedruckte in der Lenkertascbe und habe die gelegentlich
verteilt. Da ich aber seit längst Radwege meide wie die sprichwörtliche
Pest und auch keine Lust hatte, wegen jedem Falschparker anzuhalten,
wenn ich einfach dran vorbeifahren kann, habe ich das später aufgegeben.
Aber selbst _wenn_ man Radwegfan ist und nichts aus seinen Erfahrungen
lernt, kann es der eigenen Befindlichkeit dienen, solche Kärtchen zu
verteilten. Denn die regen die Falschparker mehr auf, als wenn man so
laut wie wirkungslos herummeckert.
Und das Konzept zu verdeutlichen, etwa zu der Zeit, als diese Kärtchen
entworfen wurden, habe ich einem Crossposter aus de.etc.fahrzeug.auto,
der vorspielte, den Radfahrern ihre "eigene Spur" zu neiden und sich
eine "eigene Fahrspur" wünschte, das wie nachfolgend verdeutlicht.
| Ich würde als Autofahrer eine seperate Fahrbahn/Spur mit Handkuss und
| Kniefall entgegen nehmen. Und dafür tonnenweise Hindernisse ausweichen. Und
| ein extraschmales Auto kaufen.
schrieb der. Ich habe folgendes entgegnet:
<snip>
Es geht nicht um eine "extra Fahrspur". Wo soll der Platz dafür denn
herkommen?
Auch möchte ich empfehlen, nicht theoretisch herumzuschwadronieren,
sondern es einfach mal auszuprobieren, vorzugsweise mit einem Fahrrad.
Das ist noch schmaler, und das ist legal. Und so schwächlich kann einer
gar nicht sein, als daß er nicht beim direkten Vorher/Nachher-Vergleich
bemerken könnte, daß auf solchen separaten Dreckstreifen kein
vernünftiges Vorankommen ist. Vorausgesetzt natürlich, er will es
überhaupt bemerken.
>
>Wollen wir tauschen?
Gerne. Und dies ist keinesweg so billig, wie das Angebot wohl gemeint
war. Ich bedanke mich jetzt schon bei jeder sich bietenden Gelegenheit
bei Autofahrern, die auf Radwegen parken oder halten.
"Hallo Partner, danke schön!"
"Ich fahr ja gleich weg ..."
"Nein, bleiben sie da stehen, ich fahre sowieso viel lieber auf der
Fahrbahn!".
"Nein, ich bin wirklich gleich weg, ich wollte bloß ..."
"Darauf kann ich nicht warten."
(Ärgerlich): "ich hab doch gesagt, daß ich gleich wegfahre!! Fahren
sie doch einfach dran vorbei!"
"Ahem. Was hatte ich denn eben gesagt, eh? Bleiben sie doch einfach da
stehen, so lange sie wollen!"
"Eine UNVERSCHÄMTHEIT IST DAS ...."
(Kerbe mach).
Übrigens habe ich dem Verkehrsexperten der Grünen hier im Rathaus vor
einer Weile mal ein ganz ähnliches Angebot gemacht: ein Wettrennen, er
auf dem Radweg in der Bonner Reuterstraße, ich auf der Fahrbahn. Wer
als erster heil und gesund ankommt, hat gewonnen. Er war leider
intelligent genug, darauf gar nicht erst einzugehen. Den Radweg gibt es
aber immer noch, und er findet ihn immer noch gut. So sind sie halt,
unsere Politiker. :-(
--
Thank you for observing all safety precautions