Hey Yadgar,
Jörg "Yadgar" Bleimann <
yazd...@gmx.de> wrote:
> Zurückgelegte Strecke: 204,14 (Ziel: 310) km - nach wie vor nicht so
> toll,
In Verbindung mit der Kalorienreduktion eine gute Leistung, da der
Körper sich ja schonen möchte, wenn er weniger Futter bekommt.
> Durchschnittsgewicht: 136,06 (-1,76; Ziel: 137,4) kg
Wow, sehr cool. Herzlichen Glückwunsch! Finde ich stark von Dir, dass
Du das tatsächlich durchgezogen hast! Nach dem ersten Frust, als Du
wegen Hunger den nächsten Spätkauf geplündert hattest, dachte ich, Du
gibst auf. Wie hast Du die Kurve gekriegt?
> - Plan henneckeverdächtig übererfüllt!
Allerdings. Fast 2 kg, das ist enorm!
> Maximalgewicht: 140,3 (Ziel: 139,0) kg - Sushi-Orgie am 2. Juli, ich tue
> es niiiiie wieder!
War das ein Frustgelage, oder warum konntest Du damals nicht einfach
normal Sushi essen?
> Minimalgewicht: 133,2 (Ziel: 134,5) kg - und das alles ohne Schlaffasten!
Du meinst, Deine normale Aktivität hat sich durch das Abnehmen nicht
verändert? Das ist ein gutes Zeichen, denn das ist die größte Gefahr
dabei, siehe unten.
> Durchschnitts-Kalorienaufnahme (seit 9. Juli erfasst): 2483,3 kcal/Tag
Als Bedarf hattest Du ja 3000 kcal errechnet, d.h. Du liegst sogar über
500 kcal Reduktion pro Tag. Weiter würde ich nicht gehen. Aber ich bin
beeindruckt, dass Dir das gelungen ist. Ich weiß ja, wie schwer es ist,
500 kcal am Tag einzusparen und wie man sich dabei fühlt, und das über
die lange Zeit. Eine wirklich starke Leistung!
> Trainingsrunden: keine (Ziel: fünf)
> Touren: keine (Ziel: zwei)
Macht nichts, Hauptsache Du bewegst Dich überhaupt. Bau vielleicht
auch noch andere Übungen mit ein. Dinge, die man sonst so im Alltag
machen kann. Treppensteigen, Beine heben (kann man auch machen, wenn
man schon im Bett liegt), usw. Das läuft unter Eigengewichtsübungen
und da gibt es im web viele Tipps dazu. Nur nicht übertreiben, wegen
des Verletzungsrisikos durch das hohe Gewicht.
Wichtig ist, dass der Körper seinen Stoffwechsel nicht runterfährt und
die Muskulatur nicht abbaut, denn das macht er lieber, als das Fett
abzubauen.
> Ziele für August 2022:
> Durchschnittsgewicht: 133,0 kg
Du willst weitere 3 kg abbauen? Ich will Deinen Elan nicht bremsen,
aber für einen Monat finde ich das zu viel. Bis 500 g pro Woche sind
noch gesund, sagt man, aber auch da muss man schon aufpassen, dass der
Körper nicht in die Hungeradaption geht. Das ist, vereinfacht gesagt
das, was ich oben schon angedeutet hatte:
a) Stoffwechsel runterfahren. Das spart Energie. Betrifft auch das
Gehirn, d.h. man wird antriebslos und dämmerig. Dadurch schont sich
der Körper. Das Problem ist nur, dass es schwer ist, den Stoffwechsel
wieder hochzufahren. D.h. der Körper braucht immer weniger Energie,
das Abnehmen geht immer langsamer und wenn man Pech hat, schlägt der
Jojo-Effekt zu, d.h. wenn man mal wieder etwas mehr isst, nimmt man
sofort wieder zu und wiegt sogar mehr als vorher, weil der Umsatz nun
so niedrig ist. Du wärst nicht der erste, der in diese Falle tappt!
b) Muskeln abbauen. Muskeln verbrauchen viel Energie, auch in Ruhe,
daher möchte man sie beim Abnehmen ja haben. Für den Körper sind sie
aber teure Energieverschwender, weil er Energie sparen möchte, daher
baut er sie bevorzugt ab und schont die (aus seiner Sicht) wertvollen
Fettreserven. Denn der Körper "denkt" ja, es herrsche Not und es gehe
ums Überleben. Daher sollte man nicht zu sehr hungern, um dem Körper
nicht diesen Eindruck zu vermitteln.
Weitere Tipps dazu findest Du im web unter "Hungerstoffwechsel" oder
"Hungeradaption". Oder z.B. hier:
https://www.doktorstutz.ch/der-hungerstoffwechsel/
Mein Vorschlag, auch wenn Du gerade sehr motiviert bist und möglichst
schnell viel abnehmen willst (was ich verstehen kann): Beschränke
Dich auf 1 bis max. 2 kg Gewichtsreduktion pro Monat. Ich würde Dir
1 kg/Monat empfehlen. Auch das ist langfristig schwer genug, denn
das Abnehmen geht immer langsamer, je länger es dauert, weil man am
Anfang vorallem Wasser verliert und immer weniger überflüssiges Fett
vorhanden ist, je länger es geht. Wenn man gleichzeitig Muskeln
aufbaut, verstärkt sich das sogar, da Muskeln mehr wiegen als Fett,
aber das ist gut und gesund so.
Der Vorteil einer langsamen Reduktion ist auch, dass Du Dir dennoch
einmal pro Monat einen Döner oder Sushi gönnen kannst (muss und soll ja
kein Gelage sein). Das ist gut für die Seele und hilft, die Stimmung
hoch zu halten, als wenn Du nun auf alles verzichten willst/musst.
Vor Dir liegt eine lange Strecke! Gehe es langsam an. Wichtig ist, dass
Du durchhältst. Was Du Dir in 30 Jahren angefuttert hast, wirst Du in
ein paar Monaten nicht los. Das ist ein Programm für Jahre!
> Durchschnitts-Kalorienaufnahme: 2460 kcal/Tag
Das halte ich für zu radikal. Gründe siehe oben. Reduziere nicht um
mehr als 500 kcal/Tag. Weniger geht auch, dann dauert es halt länger.
Aber mehr ist ungesund. Weniger ist gesünder. Betrachte es wie einen
Langstreckenlauf oder wie eine lange Radtour. Um ins Ziel zu kommen,
darf man nicht zu schnell starten, sonst scheitert man mittendrin, und
das wäre sehr schade.
Langfristig geht es um eine Lebensstiländerung, das hatte ich ja schon
mal erwähnt: weniger Fastfood, mehr Bewegung.
Es geht also nicht darum, ab jetzt für den Rest des Lebens zu hungern,
sondern um gesundes Essen das satt macht, ohne leere Kalorien zu haben.
Und um ausreichend Bewegung. Am Besten ist eine Mischung aus Ausdauer-
und Krafttraining.
Es geht übrigens auch nicht darum, für den Rest des Lebens Kalorien zu
zählen. Das ist nur am Anfang wichtig, um die Dickmacher zu erkennen
und zu meiden. Wenn Du Deine Ernährung mal umgestellt hast, brauchst
Du das Kalorienzählen nicht mehr und nimmst trotzdem nicht wieder zu.
Das Sättigungsgefühl stellt sich durch die Dehnung des Magens ein.
Man sollte also Lebensmittel mit einem hohen Ballaststoffanteil
essen. Also Gemüse und Vollkorn (Reis, Nudeln, Brot). Fette und
Proteine sind natürlich auch wichtig, (speziell Protein, kann man
auch gut aus pflanzlichen Quellen decken, z.B. Hülsenfrüchte), aber
das würde in dieser NG vielleicht zu weit führen.
Nichtsdestotrotz: ich bin beeindruckt von dem, was Du bisher geschafft
hast und ich drücke Dir die Daumen, dass es weiterhin so gut läuft!
Viele Grüße
Martin