Als usenetweit bekannter Afghoholiker ;-) lasse ich keinen Film über
mein "gelobtes Land" aus... und bei Stadtszenen in Kabul, Kandahar etc.
fallen mir immer wieder diese altmodischen, wahrscheinlich aus Indien
(Enfield?) importierten schwarzen hochrahmigen Herrenräder mit doppeltem
Oberrohr auf. Wenn man sich die Straßenverhältnisse ansieht und vor
allem, was Ahmad Normalafghane diesen Rädern an Zuladung zumutet
(mitunter fährt eine vierköpfige Familie auf einem Rad oder es türmt
sich zentnerweise Frachtgut auf dem Gepäckträger), kann man wohl davon
ausgehen, dass die Fahrräder um einiges stabiler sind als unsere
hochgezüchteten Hightech-Bikes.
Da ich selbst zum einen nicht gerade ein Leichtgewicht bin, zum anderen
öfters mal Monitore und Computer per velo durch die Gegend jongliere,
ist der "Afghan Way of Drive" für mich natürlich interessant...
natürlich haben solche Teile ab Werk keine Gangschaltung und sind
Reiseberichten zufolge auch deutlich schwer(gängig)er als heutige
City-Bikes, aber ersteres lässt sich nachrüsten und letzteres stelle ich
mir vor dem Hintergrund meiner Erfahrung mit 60er-Jahre-Hollandrädern
nicht als wirkliches Problem vor.
Bleibt nur die Frage, wo man diese Räder hierzulande bekommt...
Bis bald im Khyberspace!
Yadgar
Yadgar
Hallo Jörg, diese Räder stammen in der Tat aus Indien oder China -
sie werden auch hierzulande über EBAY oder freie Importeure angeboten.
Vor 20 Jahren hab ich mich auch mal in so ein Teil verguckt und blind
bestellt. Was dann kam, war ziemlich katastrophal: Die Bremsen sind
übel, Gestängebremsen, die von unten auf die Stahlfelgen wirken, bei
Regen ist das nicht gut. Alle Metallteile erwiesen sich als sehr
korrosionsanfällig, auch der Lack ist von extrem schlechter Qualiät
gewesen. Das Innenlager bestand aus einer Art Blei-Legierung, nach zwei
Wochen gab es schon übelste Einlaufspuren - ich hatte auch genug
Gelegenheiten, das zu checken, denn die Kurbeln ließ sich auf Teufel
komm raus nicht mit den Keilen befestigen. Dazu kam meine Frustration
über die Unmöglichkeit, die 40-Loch Hinterradfelge mit einer 36-Loch
Sachs Dreigangschaltung zu vermählen.(na ja, das britische Klassiker
vorn 32 Loch u. hinten 40 Loch haben, wusste ich damals noch nicht)
Anyway, nach 4 Wochen hatte ich das Ding im Kleinanzeiger und bin es
auch losgeworden. Wenn Du Dir so ein Stück nzulegst, ist sehr viel
Pflegearbeit und Bastelkunst angesagt - robuste Alltagsgeräte sind
diese Räder m.E. überhaupt nicht.
Thorsten
> Bleibt nur die Frage, wo man diese Räder hierzulande bekommt...
Kleines Howto ;-) ...
1. Google "indisches Fahrrad"
2. Ersten Link nehmen, ein bisserl auf der Seite stöbern
3. Auf http://www.sinovelo.de/shop/shop.html landen ;-)
Gruss, Arno
--
Arno Welzel
http://arnowelzel.de
EMail: use...@arnowelzel.de
> Da ich selbst zum einen nicht gerade ein Leichtgewicht bin, zum anderen
> öfters mal Monitore und Computer per velo durch die Gegend jongliere,
... waere ein Long John oder Kemper Filibus das Richtige fuer dich:
http://www.esimex.dk/
http://pedalkraft.de/kemper.htm
--
+ Ulli Horlacher + fram...@tandem-fahren.de + http://tandem-fahren.de/ +
Ähnlich dem dänischen Modell, aber technisch auf dem Stand der Zeit:
<http://www.pedalpower.de/Lastenrad_Web/lastenfahrrad_longharry.html>
... ausserdem ist Pedalpower ein netter Laden.
Hth, Tho"JongJohn-Fan, aber Ende März wird der LongHarry geliefert"mas.
Thomas Bensler wrote:
> Ähnlich dem dänischen Modell, aber technisch auf dem Stand der Zeit:
>
> <http://www.pedalpower.de/Lastenrad_Web/lastenfahrrad_longharry.html>
>
> ... ausserdem ist Pedalpower ein netter Laden.
>
> Hth, Tho"JongJohn-Fan, aber Ende März wird der LongHarry geliefert"mas.
100 kg Belastbarkeit klingt schon mal nicht schlecht, das reicht für
kleinere bis mittelgroße Heimorgeln (wenn auch nicht für die bis 250 kg
schweren Tonewheel-Schlachtschiffe von Hammond)... nur käme ich da mit
dem Platz auf der Ladefläche nicht hin!
> 100 kg Belastbarkeit klingt schon mal nicht schlecht, das reicht für
> kleinere bis mittelgroße Heimorgeln (wenn auch nicht für die bis 250 kg
> schweren Tonewheel-Schlachtschiffe von Hammond)... nur käme ich da mit
> dem Platz auf der Ladefläche nicht hin!
Dann brauchst du eher so was:
http://www.organicengines.com/SUV/index2.htm
Damit klannst du dann sogar eine ausgewachsene Kirchenorgal
transportieren, vorausgesetzt du hast die entsprechenden Muskeln :-)
> 100 kg Belastbarkeit klingt schon mal nicht schlecht, das reicht für
> kleinere bis mittelgroße Heimorgeln (wenn auch nicht für die bis 250 kg
> schweren Tonewheel-Schlachtschiffe von Hammond)... nur käme ich da mit
> dem Platz auf der Ladefläche nicht hin!
Gibts alles:
http://tricolour.net/photos/2003/03/15/hpv-parade.html
Dave is really tough......
servus,
Helmut
> Bleibt nur die Frage, wo man diese Räder hierzulande bekommt...
Aeh ja, hier in Nürnberg? ;) http://www.hugo-cycles.de/bikes.htm hatte
sowas, wenn ich mich recht erinnere, auch mit doppeltem Oberrohr.
Jedenfalls was indisches. Mir hat der Jung gesagt, dass er die alle
erstmal aufpäppeln muss, bevor er sie verkaufen kann/will. Deswegen
waren die auch teurer, als diverse ibäh und andere Billigangebote. Was
dann rauskommt, ist seiner Meinung nach fahr- und benutzbar, aber eher
Spassgefährt als wirklich mit aktueller Technik vergleichbar.
Mit Austauschteitelen aufpäppeln halte ich für wenig sinnvoll, letztlich
bleibt dann der Rahmen übrig, und der ist - Nostalgie hin oder her -
halt sauschwer. Wer sagt Dir, dass die Technik stabiler ist? Ok, sie ist
simpler und was nicht dran ist, geht nicht kaputt. Ich will aber gar
nicht wissen, was Teile und Arbeitszeit in Indien kostet, da kann
Tausch/Reparatur als tägliche Beschäftigung auch Standard sein ;) Die
Strassen in Sardinien sind teilweise auch beschissen, jeder fährt Fiat,
aber stabiler als ein VW sind die auch nicht ;)
Nebenbei, wenn schon aufpäppeln - alte Gurken aus deutscher Produktion
mit nem Rahmen aus Wasserrohren, Stempelbremse und Daumendicken
Gebäckträgerrohren gibts auch im Recyclinghof. Das ist als Grundlage für
ein Bastelprojekt allemal billiger.
Grüße
Peter
> Jörg 'Yadgar' Bleimann <yazd...@gmx.de> wrote:
>
> > 100 kg Belastbarkeit klingt schon mal nicht schlecht, das reicht für
> > kleinere bis mittelgroße Heimorgeln (wenn auch nicht für die bis 250 kg
> > schweren Tonewheel-Schlachtschiffe von Hammond)... nur käme ich da mit
> > dem Platz auf der Ladefläche nicht hin!
>
> Gibts alles:
>
> http://tricolour.net/photos/2003/03/15/hpv-parade.html
LOL! Oder doch lieber "WOW!"? Auf jeden Fall beeindruckend. Falls die
Steigung 0,3% überschreiten sollte, dürften aber *richtig* kräftige
Schenkel neben einer deutlichen Untersetzung nötig sein :-}
Mathias
--
inzwischen auch ohne signature
> Bleibt nur die Frage, wo man diese Räder hierzulande bekommt...
Auf dem Werksgelaende von grossen Firmen.
Ciao,
Oliver
Mathias Böwe wrote:
> LOL! Oder doch lieber "WOW!"? Auf jeden Fall beeindruckend. Falls die
> Steigung 0,3% überschreiten sollte, dürften aber *richtig* kräftige
> Schenkel neben einer deutlichen Untersetzung nötig sein :-}
Das ist 'ne Hammond B-3, dazu zwei Leslie 122-Kabinette und ein
schätzungsweise 80 kg schwerer Organist... sportlich, sportlich!
Bis bald im Khyberspace!
Yadgar
Now playing: Lauflicht (Trilogy)
Kilometerstand seit 01.02.2006: 426 km
> High!
> [...]
> ... nur käme ich da mit
> dem Platz auf der Ladefläche nicht hin!
Die Pedalpowers sind flexibel. Du kannst Dir auch ne 7-eckige Ladefläche
als Sonderwunsch draufbauen lassen.
Mein LongHarry wird auf dem Rahmen nur zwei Querstummel im Abstand von
60cm und 40cm lang haben. An den Enden 10er Löcher. Da kann ich dann mit
4 Flügelmuttern fix alles mögliche drausetzen, was unten vier Schrauben
mit 40x60cm Abstand hat. Das kann ein flacher offenen Metallrohrkorb im
LongJohn-Stil für Sperriges oder eine geschlossene Kiste oder ein
Korbsessel oder was auch immer sein.
Thomas.
> Bleibt nur die Frage, wo man diese Räder
> hierzulande bekommt...
Hier gibt's sowas sowohl als spezielles Lastenrad:
http://www.velo-royal.com/elemente/raeder/lowg_fett.jpg
Als normales Doublebar-Rad:
http://www.velo-royal.com/elemente/raeder/doublebar_fett.jpg
Oder in grün mit schwerem Lastengepäckträger:
http://www.velo-royal.com/elemente/raeder/himalaya_fett.jpg
Die Räder werden nicht vormontiert, sondern als Bausatz geliefert,
Aufbauanleitung siehe:
http://www.velo-royal.com/elemente/anleitung.pdf
Und da Indien eine ehemalige britische Kolonie ist, die Fahrräder
britische Konstruktionen längst vergangener Zeiten sind, die bis heute
in Indien nahezu unverändert nachgebaut werden, haben die verbauten
Schrauben natürlich Zollgewinde und benötigen Zollmaße für die
Schraubenschlüssel. D.h. zum Zusammenbauen besorgst Du Dir das passende
Werkzeug in Spezialgeschäften, in Großbritannien, oder Du verwendest
einen "Engländer", d.h. einen verstellbaren Schraubenschlüssel, mit dem
Du daher auch zöllige Maße als Schlüsselweite leicht einstellen kannst.
Jürgen
der Platz ist eigentlich völlig egal. Pedalpower BAUT EXAKT so, wie Du
es wünschst. Ich muss meinem Vorredner recht geben: Äußerst netter
Laden! Habe mir mein Lastenesel nach Wunsch bauen lassen; sogar die
Belastbarkeit wurde wunschgemäß auf 150kg erhöht.
Kann man hier Fotos einstellen?
MfG
tibeh
Jörg 'Yadgar' Bleimann schrieb: