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Kurbelresümee 2022/2023

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Thomas Heuving

unread,
Jan 29, 2024, 2:30:05 AMJan 29
to
Hallo,

nachdem ich Mitte 2021 genug Traute hatte, meinen Arbeitsweg von
Tegel nach Adlershof per Fahrrad zurückzulegen, gönnte ich mir
zum Jahreswechsel 2022 ein besseres Fahrrad. Wegen der Möglichkeit, im
Stand schalten zu können, kommt für mich nur eine Nabenschaltung in
Frage; wegen der erhofften Langlebigkeit entschied ich mich für eine
Rohloff Speedhub. Es wurde dann ein gebrauchtes Koga Miyata Expression
aus dem Jahr 2005 für 800€.
Nachdem ich am Wochenende einen Monat später als erwartet (Scheiß
Glätte, Scheiß Covid) die 30Mm erreicht habe, hier mein Resümee;
Comments welcome!
Die Schaltung hat sich wie erhofft als wartungsarm und fast problemlos
herausgestellt, die feine und gleichmäßige Gangabstufung ist
wesentlich komfortabler als die bei meinem anderen Fahrrad mit einer
Nexus8. Einziges Problem ist Nässe in den Bowdenzügen, wodurch man
bei Frost nicht mehr schalten kann. Laut Werkstatt müßte man wohl
den gesamten Zug samt Außenhülle neu verlegen; bei den wenigen
Frosttagen in Berlin ist mir das zu teuer. Von den 14 Gängen nutze
ich mit meiner Reisegeschwindigkeit von 20-27 km/h nur die Gänge
3-9. Mich wundert, dass es keinen Hersteller von Nabenschaltungen
gibt, der eine Schaltung von etwa 8 Gängen, aber nur kleinem
Übersetzungbereich von vielleicht 200% für Alltagsfahrer wie mich
auf den Markt bringt - bei keinem meiner Fahrräder mit mehr als 5
Gängen habe ich auch nur annähernd alle Gänge genutzt.
Da ich nur am Fahrradfahren, aber nicht an Wartung und Reparatur
interessiert bin, bringe ich das Fahrrad für alle Wehwehchen in die
Werkstatt, pflege allerdings die Kette regelmäßig mit Kettenspray
und habe eine elektrische Luftpumpe. Als Reifen waren Schwalbe
Marathon Plus montiert und bei denen werde ich auch bleiben. Im
ersten halben Jahr habe ich mit anderen Reifen 3 Pannen gehabt, mit
diesem Fahrrad gab es in gut 2 Jahren nur eine.
Das Fahrrad hatte einen Riesentrumm von Lenker mit x verschiedenen
Griffpositionen montiert, die mir alle nicht gepasst haben; den habe
ich nach kurzer Zeit gegen einen stinknormalen getauscht, mit dem
ich wesentlich besser zurechtkomme. Klickpedale habe ich noch nie
genutzt, das wäre vielleicht anders, wäre Berlin etwas hügeliger oder
meine Reisegeschwindigkeit höher. Der Sattel ist ein schmaler von
Selle, mit dem ich sehr zufrieden bin; die Federung am Vorderrad und
in der Sattelstütze funktionieren bisher ohne Wartung. Die Beleuchtung
mit Shimano Nabendyname und automatisch schaltenden Leuchten hat bisher
nie Probleme gemacht und ist für mich ausreichend hell.
Da ich außer bei Glätte immer fahre, habe ich mir eine Regenhose von
Vaude und eine NoName-Regenjacke angeschafft, dazu kommen noch
Gamaschen und eine regendichte Schirmmütze. Angeblich sollen ja
teure Regenjacken atmungsaktiv sein, wodurch der SChweiß besser
abgeführt wird, aber solche Jacken habe ich ausprobiert und schwitze
mit denen genauso viel wie mit meiner billigen. Die Gamaschen sind
etwas dicker und leisten bei Frost ebenfallls gute Dienste, damit
meine Zehen nicht einfrieren. Handschuhe trage ich nur bei Kälte.
Da ich schon anfange zu schwitzen, wenn ich anderen beim Sport
zusehe, könnte ich nicht mit dem Fahrrad fahen, hätte meine Firma
keine Spinde und Duschen.
Da ich kein Auto besitze, kann ich meine Fahrzeiten nur mit dem ÖPNV
vergleichen. Die reine Fahrzeit mit dem Fahrrad liegt bei 1:07 bis
1:18, dazu kommen noch etwa 15 Minuten für die Dusche. Mit der
S-Bahn bin ich insgesamt etwa 1:10 unterwegs, habe dann aber nix für
meine Fitness getan.
Abschließend meine Aufstellung der Beträge, die ich für Kauf und
Reparatur/Wartung bezahlt habe:
Datum Kilometerstand Anlass Betrag
23.12.21 0 Kauf 800,00 €
05.01.22 150 Ölwechsel 70,00 €
05.02.22 1500 Lenker neu, Griffe, Kette 80,00 €
25.03.22 3308 Bremsgummis hinten, Kloben 29,90 €
01.07.22 7542 Felge, Kette, Ölwechsel 200,00 €
19.07.22 8342 Schlauch und Mantel hinten 70,00 €
20.09.22 11745 Chainglider Reparatur 25,00 €
06.10.22 12208 Chainglider ersetzen 66,00 €
06.10.22 12208 Kettenspray 8,00 €
02.11.22 13562 Bremsgummis 25,00 €
22.12.22 15443 Schaltzüge 53,60 €
22.12.22 15443 Bremse, Ölwechsel, Kette 200,00 €
23.01.23 17101 Reifendruck (5.9/5.8), Kettenspray
10.03.23 17905 Kettenblatt, Kette, Ritzel, Chainrunner 184,00 €
23.03.23 18507 Reifendruck (5.6/5.5)
31.03.23 18905 Kettenspray
07.04.23 19268 Reifendruck (5.65/5.75)
14.04.23 19648 Bremse hinten rep., neue Gummis 50,00 €
19.04.23 19861 Kettenspray
03.05.23 20629 Kettenspray, Reifendruck (5.6/5.6)
19.05.23 21421 Kettenspray
26.05.23 21900 Reifendruck (5.5/5.5)
21.06.23 22398 Ölwechsel, neue Kette 96,70 €
13.08.23 23093 Reifendruck (5.8/5.7)
26.08.23 23728 Reifendruck(5.4/5.4), Kettenspray
10.09.23 24692 Reifendruck (5.65/5.65)
26.09.23 25573 Reifendruck (5.3/5.3)
08.10.23 25929 Reifendruck (5,60/5,50), Kettenspray
19.10.23 26553 Bremsbeläge vorne 37,40 €
24.10.23 26853 Reifendruck (5.50/5.45)
03.11.23 27443 Reifendruck (5.85/5.8), Kettenspray
09.11.23 27689 Bremsbeläge hinten 37,40 €
20.11.23 28038 Reifenrep. hinten 25,00 €
03.12.23 28537 Reifendruck (5,10/5,20), Kettenspray
10.12.23 28666 Ölwechsel, Tretlager, Kettenspannung 142,50 €
14.12.23 28861 Kettenspray, Reifendruck (6.0)
11.01.24 29482 Kettenspray, Reifendruck (5.25/4.80)
26.01.24 29989 Bremsbelag hinten, Kettenspannung 45,00 €
29.01.24 30124
2.245,50 €
0,075 €/km
1.445,50 €
0,048 €/km

Tschüß
--
Thomas Heuving

Bernhard Kraft

unread,
Jan 29, 2024, 11:54:52 AMJan 29
to
Vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Ich habe ihn gerne
gelesen.

Am 29.01.2024 um 08:17 schrieb Thomas Heuving:
> 05.01.22 150 Ölwechsel 70,00 €

Und das will Rohloff einmal in Jahr. Das macht die Nabe aber
ziemlich unwirtschaftlich. Ich habe noch nie Öl in irgendeiner
Schaltungsnabe wechsel (lassen) und damit keine Probleme gehabt.


Nico Hoffmann

unread,
Jan 29, 2024, 12:09:51 PMJan 29
to
Thomas Heuving schreibt:

> nachdem ich Mitte 2021 genug Traute hatte, meinen Arbeitsweg von
> Tegel nach Adlershof per Fahrrad zurückzulegen, gönnte ich mir

Das sind <nachschau /> knapp 30km einfach, quer durch die Stadt...
Respekt. Ich habe vielleicht die Hälfte, und das ist schon eher viel.


> Von den 14 Gängen nutze
> ich mit meiner Reisegeschwindigkeit von 20-27 km/h nur die Gänge
> 3-9. Mich wundert, dass es keinen Hersteller von Nabenschaltungen
> gibt, der eine Schaltung von etwa 8 Gängen, aber nur kleinem
> Übersetzungbereich von vielleicht 200% für Alltagsfahrer wie mich
> auf den Markt bringt - bei keinem meiner Fahrräder mit mehr als 5
> Gängen habe ich auch nur annähernd alle Gänge genutzt.

Berlin ist flach, da sind kaum Höhendifferenzen zu überwinden :-)

Hier in Chemnitz sieht es schon anders aus, und gleich nebenan habe
ich das Erzgebirge. Ich brauche die Gänge kleiner als 5 auch nicht
sehr oft, aber schon immer wieder. Weniger als die 500% Entfaltung
möchte ich nicht haben.

Auf https://de.wikipedia.org/wiki/Nabenschaltung sind einige Modelle
mit weniger Gängen und weniger Variation aufgelistet.



> Da ich außer bei Glätte immer fahre,

Der Trend geht zum Zweitfahrrad mit Spikereifen. Falls du doch bei
Glätte fahren willst.


> Abschließend meine Aufstellung der Beträge, die ich für Kauf und
> Reparatur/Wartung bezahlt habe:
> Datum Kilometerstand Anlass Betrag

> 29.01.24 30124
> 2.245,50 €
> 0,075 €/km
> 1.445,50 €
> 0,048 €/km


Interessant. Ich konnte mich noch nie dazu aufraffen, die Ausgaben so
schön aufzuschreiben. Allerdings repariere ich selber, es wären hier
nur Teile- und Werkzeugkosten.

N.
--
http://www.wetteronline.de/wetter/ojmjakon

Andre Eiger

unread,
Jan 29, 2024, 12:43:01 PMJan 29
to
Da der Preis die Arbeitsleistung einschließt, finde ich ihn angemessen,
sofern mit dem Ölwechsel eine allgemeine "Durchsicht" verbunden ist,
wovon ich allein wegen Haftungsverpflichtungen der Werkstatt ausgehe.

Selbst machen, Nachbarschaftshilfe oder Selbsthilfewerkstatt sind mit
einer kommerziellen Dienstleistung nicht vergleichbar. Jemand anderes
für sich arbeiten lassen, der hier unter denselben wirtschaftlichen
Bedingungen arbeitet wie ich selbst, kostet entsprechend. Daher wird
der Urlaub im Hotel nur dann richtig billig, wenn die Bediensteten nur
einen Bruchteil meines Stundenlohns bekommen.

--


Wolfgang Strobl

unread,
Jan 29, 2024, 2:07:17 PMJan 29
to
Am Mon, 29 Jan 2024 08:17:49 +0100 schrieb Thomas Heuving
<heu...@gmx.de>:

[...]

Danke für den netten Bericht, den ich mit Interesse gelesen habe, auch
deswegen, weil mein Ansatz deutlich anders war und ist: ich habe schon
sehr früh Nabenschaltungen fast vollständig aufgegeben (zu viele Sprints
im Stadtverkehr und zu viel Anstieg auf dem Arbeitsweg, noch mehr
Anstiege nach Renteneintritt) und habe fast alle Defekte selbst behoben
und Umbauten selber vorgenommen. Aber wie man hier sagt: jeder Jeck ist
anders.

>nachdem ich Mitte 2021 genug Traute hatte, meinen Arbeitsweg von
>Tegel nach Adlershof per Fahrrad zurückzulegen, gönnte ich mir
>zum Jahreswechsel 2022 ein besseres Fahrrad.

Du schreibst aber doch schon seit über 25 Jahren im Usenet und auch in
d.r.f. Insofern ist mir etwas unklar, auf welche Distanzen und
Zeiträume sich die Bemerkungen beziehen. 30 Mm in den drei Jahren mit
dem Koga Miyata, d.h 10.000 km pro Jahr? Nicht schlecht.


>Wegen der Möglichkeit, im
>Stand schalten zu können, kommt für mich nur eine Nabenschaltung in
>Frage; wegen der erhofften Langlebigkeit entschied ich mich für eine
>Rohloff Speedhub. Es wurde dann ein gebrauchtes Koga Miyata Expression
>aus dem Jahr 2005 für 800€.

Das ist jedenfalls eine Menge Rad für's Geld. Langlebigkeit von
Fahrrädern kann man auch anders bekommen, aber kaum ohne deutlich mehr
Wartungsaufwand.

>Nachdem ich am Wochenende einen Monat später als erwartet (Scheiß
>Glätte, Scheiß Covid) die 30Mm erreicht habe, hier mein Resümee;
>Comments welcome!
>Die Schaltung hat sich wie erhofft als wartungsarm und fast problemlos
>herausgestellt, die feine und gleichmäßige Gangabstufung ist
>wesentlich komfortabler als die bei meinem anderen Fahrrad mit einer
>Nexus8. Einziges Problem ist Nässe in den Bowdenzügen, wodurch man
>bei Frost nicht mehr schalten kann.

Das sollte eigentlich nicht vorkommen und ist mir in den Jahren zwischen
1978 und 2011 auch nie passiert, trotz ab und zu Frost im Winter, weder
mit den Nabenschaltungen am Sparta Cornwall, noch mit den Rennrädern.
Allerdings habe ich zumindest bei den Rennrädern die Schaltzüge mehr als
einmal gewechselt, einmal sogar während einer Fahrt im Urlaub.

>Laut Werkstatt müßte man wohl
>den gesamten Zug samt Außenhülle neu verlegen; bei den wenigen
>Frosttagen in Berlin ist mir das zu teuer. Von den 14 Gängen nutze
>ich mit meiner Reisegeschwindigkeit von 20-27 km/h nur die Gänge
>3-9. Mich wundert, dass es keinen Hersteller von Nabenschaltungen
>gibt, der eine Schaltung von etwa 8 Gängen, aber nur kleinem
>Übersetzungbereich von vielleicht 200% für Alltagsfahrer wie mich
>auf den Markt bringt - bei keinem meiner Fahrräder mit mehr als 5
>Gängen habe ich auch nur annähernd alle Gänge genutzt.

Dsa ist insofern interessant, als ich bei den Rennreädern, die ich
letztes Frühjahr zusammengebaut habe, von den 12 Gängen, die einen
Bereich von 1:5.2 abdecken, tatsächlich alle regelmäßig benutze und mir
sogar noch ein wenig mehr Entfaltungsbandbreite wünschte. Hier wird es
halt ziemlich schnell hügelig, wenn man das hier schon recht schmale
Rheintal verlässt.

[...]

>Da ich schon anfange zu schwitzen, wenn ich anderen beim Sport
>zusehe, könnte ich nicht mit dem Fahrrad fahen, hätte meine Firma
>keine Spinde und Duschen.

Ich hatte den Vorteil, im größten Teil der Zeit, in der ich mit dem Rad
zur Arbeit fahren konnte, ein eigenes Waschbecken im Zimmer zu haben.
Das war keine Luxusausstattung, sondern Überbleibsel aus der Zeit, als
unsere Büros noch Laborräume von Chemikern waren. Ich hab's beim Fahren
mit minimalistischer Kleidung gehalten: so wenig wie möglich und den
Schweiß beim Fahren trocknen lassen. Im Büro habe dann die ersten
Arbeiten beim "Abdampfen" erledigt, mich dann kurz gewaschen und die
Fahrkleidung durch das im Wissenschaftsbereich übliche Räuberzivil
ersetzt.

Viele Firmen haben heutzutage eine Betriebssportgruppe, die sich
bisweilen aber etwas störrisch anstellen kann, wenn es darum geht,
vorhandene Duschen auch als Pendler nutzen zu dürfen, ohne dass man
dafür z.B. einer Tischtennisgruppe oder der Schachgruppe beitreten muss.
Jeder Betriebsrat, jede Gewerkschaft sollte ein Interesse daran haben,
den Arbeitgeber zu motivieren bzw. dabei zu unterstützen, Mitarbeitern
und Mitarbeiterinnen das unmotorisierte Pendeln auch über größere
Distanzen zu erleichtern - und dazu gehören auch Spinde und Duschen.


>Da ich kein Auto besitze, kann ich meine Fahrzeiten nur mit dem ÖPNV
>vergleichen. Die reine Fahrzeit mit dem Fahrrad liegt bei 1:07 bis
>1:18, dazu kommen noch etwa 15 Minuten für die Dusche.

Sportlich. :)

Wir haben als vierköpfige Familie, beide arbeitend und mit kleinen
Kindern über gut sechs Jahre kein Auto gehabt und die drei Jahre davor
das Auto nur herumstehen lassen. Dass wir ein umständebedingt
angeschafftes Auto nicht ebenfalls wieder abgestossen haben, sondern bis
heute eines vor der Tür stehen haben, hat Gründe, die ich erklären kann,
aber das gehört nicht in diesen Thread. Für die Fahrt zur Arbeit habe
ich das Auto jedenfalls nie gebraucht, im Sinne von "benötigt". Meine
Frau hat zwar einen Führerschein und vor einer Weile sogar ein paar
Auffrischfahrstunden genommen, fährt aber nicht. Aber das ist wieder
eine andere Geschichte ...


>Mit der
>S-Bahn bin ich insgesamt etwa 1:10 unterwegs, habe dann aber nix für
>meine Fitness getan.

Das klingt nach einer günstigen Verbindung. Ich war mit dem Rad zwar
langsamer als mit Motorrad oder Auto, aber sehr viel schneller als mit
öffentichen Verkehrsmitteln. Mindestens so sehr zählte als Vorteil aber
auch, dass die Fahrt mit dem Rad deterministischer war. Eine
ausgefallene Bahn, ein ausgefallener Bus oder ein Stau auf der Autobahn
konnte die Fahrzeit durchaus schon mal verdoppeln.

>Abschließend meine Aufstellung der Beträge, die ich für Kauf und
>Reparatur/Wartung bezahlt habe:
>Datum Kilometerstand Anlass Betrag
>23.12.21 0 Kauf 800,00 €

[...]

> 2.245,50 €
> 0,075 €/km

Wofür stehen denn die 1.445.50 €
> 1.445,50 €
> 0,048 €/km


Was mich interessieren würde: Was würdest du aus der Rückschau anders
machen, anders gemacht haben wollen? So wie dargestellt habe ich den
Eindruck, eher wenig. Du hast ein für den Einsatzzweck und deine
Präferenzen sehr brauchbares Rad recht günstig erworben, es hat mit
überschaubarem Aufwand lange Zeit gut funktioniert und wird es wohl noch
bis zur Rente tun. Ein Ersatzrad hast du auch - wichtig, wenn man kein
sonstiges Individualverkehrsmittel als Rückfallposition hat, also gibt's
da auch nicht viel zu überlegen. Die Frage ist höchstens, wie es dann
in in der Rente ausschaut, die ja, wenn ich mich nicht verschätze, auch
in nicht mehr all zu ferner Zukunft ansteht. Radreisen, ebenfalls eher
im Flachland, aber mit viel Gepäck? Oder mal ein Kontrastprogramm? Man
kann nie früh genug mit der Planung anfangen. Zwar kommt meist irgend
etwas dazwischen und man muß seine Pläne umschmeißen - aber es ist
trotzdem hilfreich, wenn man schon mal Pläne gemacht und verworfen hat.


--

Sei Vorbild: Immer ohne Helm!

Joerg

unread,
Jan 30, 2024, 1:43:50 AMJan 30
to
On 1/28/24 11:17 PM, Thomas Heuving wrote:
> Hallo,
>

Erstmal danke fuer den interessanten Bericht. Sowas findet man selten,
besonders nicht mit einer so detaillierten Kostenaufstellung.

[...]


> Nachdem ich am Wochenende einen Monat später als erwartet (Scheiß
> Glätte, Scheiß Covid) die 30Mm erreicht habe, hier mein Resümee;


Covid? Da bin ich voellig "ungebremst" weitergefahren. Unsinnigkeiten
wie abgesperrte Trailzufahrten wurden natuerlich umfahren, wozu hat man
schliesslich ein Mountain Bike? Ok, ja, ich haette jetzt den Hirsch in
2km Entfernung durch meinen Atem infizieren koennen. Wenn ich Covid
gehabt haette. Oder so.


> Comments welcome!
> Die Schaltung hat sich wie erhofft als wartungsarm und fast problemlos
> herausgestellt, die feine und gleichmäßige Gangabstufung ist
> wesentlich komfortabler als die bei meinem anderen Fahrrad mit einer
> Nexus8. Einziges Problem ist Nässe in den Bowdenzügen, wodurch man
> bei Frost nicht mehr schalten kann. Laut Werkstatt müßte man wohl
> den gesamten Zug samt Außenhülle neu verlegen; bei den wenigen
> Frosttagen in Berlin ist mir das zu teuer. ...


Warum? Ich hatte nie Probleme mit Bowdenzuegen, obwohl ich immer
Allwetterfahrer war. Also auch bei Eis und Frostwetter. Allerdings habe
ich ab und zur Turbinenoel reinlaufen lassen. Fahrrad an der Wand
aufgebaeumt und dann solange, bis der am anderen Ende drumgedrehte
Wattebausch oelig wurde. Das reichte ein Jahr und mehr. Wo ich jetzt
wohne, ist das nicht mehr noetig (kein harter Frost).


> ... Von den 14 Gängen nutze
> ich mit meiner Reisegeschwindigkeit von 20-27 km/h nur die Gänge
> 3-9. Mich wundert, dass es keinen Hersteller von Nabenschaltungen
> gibt, der eine Schaltung von etwa 8 Gängen, aber nur kleinem
> Übersetzungbereich von vielleicht 200% für Alltagsfahrer wie mich
> auf den Markt bringt ...


Der Markt ist zu gering und zu divers. In dem Bereich sind drei Gaenge
fuer die meisten ausreichend und die Leute sind auch nicht bereit, viel
auszugeben.

Ich benutze fuer Nutzfahrten meist das RR, das MTB nur wenn dabei Piste
angesagt ist. Dabei ueberschalte ich massenweise Gaenge, immer. D.h. ich
kaeme mit 5-6 sehr grob abgestuften Gaengen aus, auch bei
Gelaendefahrten. Hierzugegend muss einer davon ein Kriechgang fuer die
Berge sein, weshalb viele Leute einen halbwegs "normalen" Zahnkranz
haben, der links aber ein einzelnes Zahnrad der Groesse
Fruehstuecksteller enthaelt. In Flachland-Staedten braucht man sowas
wiederum kaum, sofern man keine sehr schweren Lasten transportiert (was
ich schonmal tue).


> ... - bei keinem meiner Fahrräder mit mehr als 5
> Gängen habe ich auch nur annähernd alle Gänge genutzt.
> Da ich nur am Fahrradfahren, aber nicht an Wartung und Reparatur
> interessiert bin, bringe ich das Fahrrad für alle Wehwehchen in die
> Werkstatt, pflege allerdings die Kette regelmäßig mit Kettenspray
> und habe eine elektrische Luftpumpe. Als Reifen waren Schwalbe
> Marathon Plus montiert und bei denen werde ich auch bleiben. Im
> ersten halben Jahr habe ich mit anderen Reifen 3 Pannen gehabt, mit
> diesem Fahrrad gab es in gut 2 Jahren nur eine.


Seit ich Schlaeuche mit mehreren Millimetern Wandstaerke benutze, hatte
ich nie mehr einen Platten. Viele Jahre.

[...]


> ... Klickpedale habe ich noch nie
> genutzt, das wäre vielleicht anders, wäre Berlin etwas hügeliger oder
> meine Reisegeschwindigkeit höher.


Ich auch nicht, obwohl ich wegen der hiesigen langen Strecken meist
flott unterwegs bin. Mit Klickpedalen braucht man (teure) Spezialschuhe,
mit denen die Leute nach dem Absitzen wie auf Eiern gehen.
Klock-Klock-Klock. Sandalen kann man dann auch vergessen, ausser diese
klobigen Dinger. Also beging ich am RR Stilbruch und montierte MTB Pedale.

[...]

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

Thomas Heuving

unread,
Jan 30, 2024, 2:00:07 AMJan 30
to
Bernhard Kraft schrieb am Mon, 29 Jan 2024 17:54:49 +0100:
> Vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Ich habe ihn gerne
> gelesen.
>
> Am 29.01.2024 um 08:17 schrieb Thomas Heuving:
> > 05.01.22 150 Ölwechsel 70,00 €
>
> Und das will Rohloff einmal in Jahr. Das macht die Nabe aber
> ziemlich unwirtschaftlich.

Unten habe ich ausgerechnet, dass ich laufende Kosten von etwa
5 Cent pro Kilometer habe, was für mich vollkommen OK ist. Meine
Monatskarte habe ich gekündigt und vor der Einführung des
Deutschlandtickets waren die monatlichen Kosten für das Fahrrad etwa
in der Größe, die ich vorher für das Abo aufwenden mußte.

Tschüß
--
Thomas Heuving

Thomas Heuving

unread,
Jan 30, 2024, 3:30:05 AMJan 30
to
Wolfgang Strobl schrieb am Mon, 29 Jan 2024 20:07:00 +0100:
> Am Mon, 29 Jan 2024 08:17:49 +0100 schrieb Thomas Heuving
>
>>nachdem ich Mitte 2021 genug Traute hatte, meinen Arbeitsweg von
>>Tegel nach Adlershof per Fahrrad zurückzulegen, gönnte ich mir
>>zum Jahreswechsel 2022 ein besseres Fahrrad.
>
> Du schreibst aber doch schon seit über 25 Jahren im Usenet und auch in
> d.r.f. Insofern ist mir etwas unklar, auf welche Distanzen und
> Zeiträume sich die Bemerkungen beziehen. 30 Mm in den drei Jahren mit
> dem Koga Miyata, d.h 10.000 km pro Jahr? Nicht schlecht.

Es sind bis jetzt 30Mm in 25 Monaten mit dem Koga Miyata, dazu
kommen 2-3Mm mit dem Ersatzfahrrad in den Zeiten, wo jenes nicht zur
Verfügung stand, oder ich wegen Frost lieber gewechselt habe.

>>Wegen der Möglichkeit, im
>>Stand schalten zu können, kommt für mich nur eine Nabenschaltung in
>>Frage; wegen der erhofften Langlebigkeit entschied ich mich für eine
>>Rohloff Speedhub. Es wurde dann ein gebrauchtes Koga Miyata Expression
>>aus dem Jahr 2005 für 800€.
>
> Das ist jedenfalls eine Menge Rad für's Geld.

Ja, das Rad gab es sozusagen zur Schaltung dazu, denn die kostet
einzeln gebraucht gekauft auch etwa in der Größenordnung.

>>Mit der
>>S-Bahn bin ich insgesamt etwa 1:10 unterwegs, habe dann aber nix für
>>meine Fitness getan.
>
> Das klingt nach einer günstigen Verbindung.

Fußweg-S25-S8-Bus (oder Fußweg), der Umstieg erfolgt, wenns klappt,
am gleichen Bahnsteig ohne Wartezeit; das ist auch in Berlin nicht
der Normalfall.

>>Abschließend meine Aufstellung der Beträge, die ich für Kauf und
>>Reparatur/Wartung bezahlt habe:
>>Datum Kilometerstand Anlass Betrag
>>23.12.21 0 Kauf 800,00 €
>
> [...]
>
>> 2.245,50 €
>> 0,075 €/km
>
> Wofür stehen denn die 1.445.50 €
>> 1.445,50 €
>> 0,048 €/km
>

Oben stehen die Gesamtkosten, unten die laufenden Kosten ohne
Kaufpreis. Obwohl ich alles in der Werkstatt richten lasse, komme
ich auf Kosten von weniger als 5 Cent pro Kilometer, gebe also kaum
mehr aus als zu den Zeiten, wo ich ein ÖPNV-Abo hatte.

> Was mich interessieren würde: Was würdest du aus der Rückschau anders
> machen, anders gemacht haben wollen? So wie dargestellt habe ich den
> Eindruck, eher wenig. Du hast ein für den Einsatzzweck und deine
> Präferenzen sehr brauchbares Rad recht günstig erworben, es hat mit
> überschaubarem Aufwand lange Zeit gut funktioniert und wird es wohl noch
> bis zur Rente tun.

Da ich noch nie mit Kettenschaltung längere Strecken zurückgelegt
habe, kann ich den Fahrkomfort nicht vergleichen. Wenn ich allerdings
lese, dass bei Kettenschaltungen kürzere Wartungsintervalle notwendig
sind, glaube ich, dass eine Nabenschaltung finanziell günstiger ist,
wenn man wie ich alles durch eine Werkstatt erledigen läßt.

> Die Frage ist höchstens, wie es dann
> in in der Rente ausschaut, die ja, wenn ich mich nicht verschätze, auch
> in nicht mehr all zu ferner Zukunft ansteht. Radreisen, ebenfalls eher
> im Flachland, aber mit viel Gepäck? Oder mal ein Kontrastprogramm? Man
> kann nie früh genug mit der Planung anfangen. Zwar kommt meist irgend
> etwas dazwischen und man muß seine Pläne umschmeißen - aber es ist
> trotzdem hilfreich, wenn man schon mal Pläne gemacht und verworfen hat.

An touristischen Reisen habe ich überhaupt gar kein Interesse, bisher
habe ich in meinem ganzen Leben noch nie als Tourist in einem Hotel
o.ä. übernachtet. Fairerweise muss ich anmerken, daß meine Frau aus
der Karibik kommt und ich deshalb dort einige Male jeweils 5-7 Wochen
auf Familienbesuch verbracht habe - Fahrradfahren war dort aber
nicht angesagt, auch wenn zwei meiner Schwäger Fahrradmechaniker
sind. Die fahren aber in einer recht gebirgigen Gegend auf
Mountainbikes mit Kettenschaltung und Klickpedalen und das wollte
ich nun nicht auf die Schnelle kennenlernen. Letztes Jahr habe ich mich
mal für einige Kilometer auf eins gesetzt und war überrascht, wie
einfach die Bedienung einer Kettenschaltung geworden ist.
Allerdings überlege ich, mit dem Fahrrad den Jakobsweg zu fahren,
wenn mir in einigen Jahren der Ruhestand die Zeit läßt.
Der Weg bis zum Fuß der Pyrenäen scheint mir, wenn ich durch
Nordfrankreich zwar etwas länger, aber dafür relativ eben unterwegs
bin, auch für mich Flachlandbewohner gut leistbar zu sein, aber ab
Saint-Jean-Pied-de-Port bis nach Santiago wird es halt gebirgig ...
Die Spreizung der Schaltung sollte ja vollkommen ausreichend sein,
und hier in der Gruppe gibt es ja auch, wenn ich das richtig mitbekommen
habe, einige Alpenbewohner, die die Rohloff nutzen, aber meiner
Fähigkeiten an längeren Steigungen bin ich mir doch sehr unsicher.

Tschüß
--
Thomas Heuving

Bernhard Kraft

unread,
Jan 30, 2024, 7:35:58 AMJan 30
to
Am 29.01.2024 um 08:17 schrieb Thomas Heuving:
> Hallo,
>
> nachdem ich Mitte 2021 genug Traute hatte, meinen Arbeitsweg von
> Tegel nach Adlershof per Fahrrad zurückzulegen, gönnte ich mir
> zum Jahreswechsel 2022 ein besseres Fahrrad. Wegen der Möglichkeit, im
> Stand schalten zu können, kommt für mich nur eine Nabenschaltung in
> Frage; wegen der erhofften Langlebigkeit entschied ich mich für eine
> Rohloff Speedhub. Es wurde dann ein gebrauchtes Koga Miyata Expression
> aus dem Jahr 2005 für 800€.
> Nachdem ich am Wochenende einen Monat später als erwartet (Scheiß
> Glätte, Scheiß Covid) die 30Mm erreicht habe, hier mein Resümee;
> Comments welcome!

Das spricht für die Marke Koga Miyata.
Ein Foto von dem Rad würde ich gerne sehen.

Wolfgang Strobl

unread,
Jan 30, 2024, 10:16:05 AMJan 30
to
Am Tue, 30 Jan 2024 09:12:29 +0100 schrieb Thomas Heuving
<heu...@gmx.de>:

>Wolfgang Strobl schrieb am Mon, 29 Jan 2024 20:07:00 +0100:
...
>> Was mich interessieren würde: Was würdest du aus der Rückschau anders
>> machen, anders gemacht haben wollen? So wie dargestellt habe ich den
>> Eindruck, eher wenig. Du hast ein für den Einsatzzweck und deine
>> Präferenzen sehr brauchbares Rad recht günstig erworben, es hat mit
>> überschaubarem Aufwand lange Zeit gut funktioniert und wird es wohl noch
>> bis zur Rente tun.
>
>Da ich noch nie mit Kettenschaltung längere Strecken zurückgelegt
>habe, kann ich den Fahrkomfort nicht vergleichen.

Das nimmt sich nicht viel. Aber siehe weiter unten.

>Wenn ich allerdings
>lese, dass bei Kettenschaltungen kürzere Wartungsintervalle notwendig
>sind, glaube ich, dass eine Nabenschaltung finanziell günstiger ist,
>wenn man wie ich alles durch eine Werkstatt erledigen läßt.

Das mag durchaus sein, Aber wie du ja schriebst:

| bei keinem meiner Fahrräder mit mehr als 5
| Gängen habe ich auch nur annähernd alle Gänge genutzt.

und offenbar nur im flachen Berlin gefahren bist, bleibt die Frage
offen, ob die Speedhub eine Fahrweise ausgehalten hätte, wie sie mit
Kettenschaltungen gang und gäbe ist. Rohloff spezifiziert nicht ohne
Grund ziemlich unmissverständlich ein maximales Eingangsdrehmoment von
130 Nm.
<https://www.rohloff.de/de/service/handbuch/speedhub/technische-daten>

Erst recht stellt sich die Frage für diejenigen, die keinen so günstigen
Zugriff auf eine Speedhub haben, deswegen eine einfachere, billigere
Nabenschaltung verwenden und damit Anstiege zu bewältigen haben. Aber
das muß jeder für sich selbst entscheiden. Für mich (für uns) waren die
Kosten nie ein relevanter Grund für die Verkehrsmittelwahl oder wenn,
dann eher aufgrund einer gewissen Hemmung, unnötig Geld auszugeben.

Die Wartung an der original verbauten Pentasport an meinem Sparta
Cornwall bestand darin, diese nach ca 15.000 km im März 1994 beim
Fachhändler durch eine Super-7 ersetzen zu lassen. Die hat dann leider
meinen Arbeitsweg auch nicht lange ausgehalten, nach knapp zwei Monaten
und 700 km gab es die ersten Probleme. Nach einem anfänglichen Versuch,
mich abzuwimmeln ("Sie haben die doch sicher selbst eingebaut??") wurde
der mutmaßliche Defekt kostenlos behoben, so dass mich das nur ein paar
Stunden meiner Zeit gekostet hat - ich arbeitete weit draussen und kam
selten zu den Geschäftsszeiten durch die Stadt, morgens hatte der Ladne
noch nicht offen und auf der Heimfahrt war er schon lange zu, so dass
nur die Samstage mit ihren üblichen langen Schlangen vor der Theke
infragekamen, weil ich dafür nicht Urlaub hätte nehmen wollen.

Die nächste "Wartung" der Super-7 bestand ein Jahr später dann darin,
den kaum funktionsfähigen, schwergängigen Drehgriff eigenhändig durch
einen Daumenschalter zu ersetzen. Den Schaltzug hatte ich bei der
Gelegenheit auch gewechselt.

Mit Kind auf dem Kindersitz hinten oder 50 kg hinten im Donkey war das
Sparta samt Schaltnabe mit für damalige Verhältnisse großem
Entfaltungsbereich eine Lösung, die ich durchaus geschätzt habe - für
vergleichsweise kurze Fahrten im Flachland.

Kettenschaltungen haben aber den Vorteil, dass man sie umfänglich an die
eigenen Fähigkeiten und Bedürfnisse anpassen kann und dass es nur wenige
Defekte gibt, die man nicht durch einen einfachen Teiletausch beheben
kann.

Fahrkomfort ist sehr subjektiv. An beide Typen muss man sich gewöhnen
und tendiert dann dazu, sie zu bevorzugen, so lange sie den eigenen
Fahrstil aushalten.

>
>> Die Frage ist höchstens, wie es dann
>> in in der Rente ausschaut, die ja, wenn ich mich nicht verschätze, auch
>> in nicht mehr all zu ferner Zukunft ansteht. Radreisen, ebenfalls eher
>> im Flachland, aber mit viel Gepäck? Oder mal ein Kontrastprogramm? Man
>> kann nie früh genug mit der Planung anfangen. Zwar kommt meist irgend
>> etwas dazwischen und man muß seine Pläne umschmeißen - aber es ist
>> trotzdem hilfreich, wenn man schon mal Pläne gemacht und verworfen hat.
>
>An touristischen Reisen habe ich überhaupt gar kein Interesse, bisher
>habe ich in meinem ganzen Leben noch nie als Tourist in einem Hotel
>o.ä. übernachtet.

Es gibt ja nicht nur Hotels. Aber was sind die Alternativen? Zelten ist
auch nicht jedermanns Sache. Und man kommt an einem Tag mit dem Fahrrad
ziemlich weit, selbst dann, wenn man es nicht auf Kilometerfressen
anlegt, sondern Pausen macht und nicht den ganzen Tag lang fährt. M.a.W.
auch von zuhause aus wird man viele interessante Orte benennen können,
die man noch nie besucht hat.


>Fairerweise muss ich anmerken, daß meine Frau aus
>der Karibik kommt und ich deshalb dort einige Male jeweils 5-7 Wochen
>auf Familienbesuch verbracht habe - Fahrradfahren war dort aber
>nicht angesagt, auch wenn zwei meiner Schwäger Fahrradmechaniker
>sind. Die fahren aber in einer recht gebirgigen Gegend auf
>Mountainbikes mit Kettenschaltung und Klickpedalen und das wollte
>ich nun nicht auf die Schnelle kennenlernen.

Das hätte ich auch eher vermeiden wollen. Da ist aus zweierlei Hinsicht
Frust vorprogrammiert.

>Letztes Jahr habe ich mich
>mal für einige Kilometer auf eins gesetzt und war überrascht, wie
>einfach die Bedienung einer Kettenschaltung geworden ist.

Dann mußt du mal eine elektronische Schaltung probieren, die ist noch
einen Tacken bequemer.


>Allerdings überlege ich, mit dem Fahrrad den Jakobsweg zu fahren,
>wenn mir in einigen Jahren der Ruhestand die Zeit läßt.

Geschmackssache. Solche Routen sind oft überlaufen und in einer Weise
touristisch geprägt, die ich abschreckend finde. Wir haben bessere
Erfahrungen damit gemacht, unsere Routen selbst und ohne Rücksicht auf
solche ausgetretenen Pfad zu planen, auch schon vor der Rente. Eine
unserer ersten langen Fahrten bestand darin, uns von Freunden nach Tours
in Frankreich mitnehmen zu lassen, die waren da zu einer Hochzeit
eingeladen), mit den Rädern oben auf einem Dachgepäckträger. Von da aus
sind wir dann über mehrere Tage hinweg quer durch Frankreich bis nach
Besançon gefahren und von dort aus per Bahn zurück nach Deutschland. Die
Räder haben es überlebt, obwohl sie verladen werden mussten und nicht
verpackt waren. Heute würde ich das nicht mehr riskieren.

>Der Weg bis zum Fuß der Pyrenäen scheint mir, wenn ich durch
>Nordfrankreich zwar etwas länger, aber dafür relativ eben unterwegs
>bin, auch für mich Flachlandbewohner gut leistbar zu sein, aber ab
>Saint-Jean-Pied-de-Port bis nach Santiago wird es halt gebirgig ...

Das alleine sind zwischen 800 und 900 Kilometer mit eher ungleichmässig
verteilten 8000-9000 Höhenmetern, wenn ich nach dem gehe, was mir
Brouter dafür heraussucht. Zum Vergleich, Tours -> Besançon sind rund
500 km und 1500 Hm, wenn man keine Umwege fährt.

>Die Spreizung der Schaltung sollte ja vollkommen ausreichend sein,
>und hier in der Gruppe gibt es ja auch, wenn ich das richtig mitbekommen
>habe, einige Alpenbewohner, die die Rohloff nutzen, aber meiner
>Fähigkeiten an längeren Steigungen bin ich mir doch sehr unsicher.

Erst in der Rente mit etwas anzufangen, was sich dann quasi als
Gewalttour darstellt, und dann mit so einem Rad, das ist mutig. Wenn
man jung ist, geht das. Wir haben das gemacht, damals, unsere Kinder
haben das gemacht. Aber mit nur Flachlanderfahrung und auch nur mit
Kurzstrecken, gemessen an Tagestouren, kann man unangenehme
Überraschungen erleben, wenn man plötzlich nicht 25 km, sondern 100 km
am Stück fahren soll, und dann auch noch Hügel rauf und runter.

Warum nicht schon vorher und vielleicht von zuhause aus klein anfangen
und dann langsam steigern?

Steigungen sind mit einer geeignet untersetzten Schaltung im Prinzip
zwar kein Problem, aber sehr langsames Fahren will auch geübt werden,
dito Abfahrten, die man flott bewältigen möchte, also ohne Bremsscheiben
zum Glühen oder Reifen zum Platzen zu bringen, oder geradeaus zu fahren,
wo man das besser vermeidet.



--
Wir danken für die Beachtung aller Sicherheitsbestimmungen

Michael Neumann

unread,
Jan 30, 2024, 11:50:02 AMJan 30
to
Am Mon, 29 Jan 2024 22:43:44 -0800 schrieb Joerg:

> On 1/28/24 11:17 PM, Thomas Heuving wrote:

>> Nachdem ich am Wochenende einen Monat später als erwartet (Scheiß
>> Glätte, Scheiß Covid) die 30Mm erreicht habe, hier mein Resümee;
>
>
> Covid? Da bin ich voellig "ungebremst" weitergefahren. Unsinnigkeiten
> wie abgesperrte Trailzufahrten wurden natuerlich umfahren, wozu hat man
> schliesslich ein Mountain Bike?

Geht doch ums heute- also nicht Covid-Absperrungen, Bestimmungen etc.
sondern um Krankheit, nehme ich an. Und da wärst Du auch nicht völlig
ungebremst weitergefahren, wenn's Dich ordentlich erwischt hat.

Micha

Joerg

unread,
Jan 30, 2024, 12:11:01 PMJan 30
to
Stimmt, dann wahrscheinlich erst am naechsten Tag :-)

Aber kein Witz, die haben hier damals allen Ernstes die Piste von Lotus
nach Folsum (Kalifornien) gesperrt.

Axel Reichert

unread,
Jan 30, 2024, 1:06:22 PMJan 30
to
Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> writes:

> Rohloff spezifiziert nicht ohne Grund ziemlich unmissverständlich ein
> maximales Eingangsdrehmoment von 130 Nm.
> <https://www.rohloff.de/de/service/handbuch/speedhub/technische-daten>

Ich wusste aus Spielereien mit ritzelrechner.de, dass man nicht beliebig
grosse Ritzel verbauen darf, hatte aber nie nach einer konkreten Zahl
geforscht. Danke!

Steht beispielhaft ein 100-kg-Mensch auf dem Pedal, sind das bei 170 mm
Kurbellaenge also etwa 170 Nm, die an der Kurbel anliegen. Fuer das
Drehmoment an der Rohloff geht noch das Verhaeltnis von Blatt zu Ritzel
ein, bei 42 Zaehnen vorne und 21 hinten sieht die Nabe also noch 85
Nm. Zieht der 100-kg-Fahrer noch mit 200 N am Lenker, weil es gerade
nach Buitonnaz hochgeht (die irrwitzigen 3 km mit 20 % im Schnitt), sind
wir bei 102 Nm. Heisst fuer mich, dass die 130 Nm selbst bei meinen
extremen Steilrampenvorlieben mir noch Luft nach oben lassen, was meine
Leibesfuelle angeht. Gut zu wissen, habe immer mal mit einer Rohloff
geliebaeugelt.

Tschoe!

Axel

Andre Eiger

unread,
Jan 30, 2024, 1:44:00 PMJan 30
to
Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> wrote:
> Am Tue, 30 Jan 2024 09:12:29 +0100 schrieb Thomas Heuving
> <heu...@gmx.de>:

>>Wolfgang Strobl schrieb am Mon, 29 Jan 2024 20:07:00 +0100:

[...]

> | bei keinem meiner Fahrräder mit mehr als 5
> | Gängen habe ich auch nur annähernd alle Gänge genutzt.

> und offenbar nur im flachen Berlin gefahren bist, bleibt die Frage
> offen, ob die Speedhub eine Fahrweise ausgehalten hätte, wie sie mit
> Kettenschaltungen gang und gäbe ist. Rohloff spezifiziert nicht ohne
> Grund ziemlich unmissverständlich ein maximales Eingangsdrehmoment von
> 130 Nm.
> <https://www.rohloff.de/de/service/handbuch/speedhub/technische-daten>

Und was willst Du damit andeuten? Die 130 Nm am Nabeneingang dürften etwa
200 kg Gewichtskraft auf der Pedale entsprechen, als Betriebsfestigkeit,
nicht Bruchlast. Das reicht auch für ein Tandem.

[...]

> Die Wartung an der original verbauten Pentasport an meinem Sparta
> Cornwall bestand darin, diese nach ca 15.000 km im März 1994 beim
> Fachhändler durch eine Super-7 ersetzen zu lassen. Die hat dann leider
> meinen Arbeitsweg auch nicht lange ausgehalten, nach knapp zwei Monaten
> und 700 km gab es die ersten Probleme. ...

Nabenschaltungen sind nicht wartungsfrei. An einem Winterrad habe ich eine
Fichtel & Sachs Super 7, die nach ungewisser Vorgeschichte weitere 8500 km
ohne Beanstandungen gelaufen ist, freilich nach initialer Wartung.

Vorteil der Rohloff Speedhub sind dann doch das vorgeschriebene
Ölwechselintervall und die Verfügbarkeit des Werkstattservice.

Die meisten alten Nabenschaltungen, die mir unterkommen, leiden an
verharztem steifen Fett, das nicht nur die Sperrklinken festkleben lässt,
sondern die Nabe schon seit langem schwergängig gemacht hat.

Das Planetengetriebe für eine neue Schmierung aus der Hülse zu ziehen finde
ich auch nicht schwieriger als Wartungsarbeiten an den Bestandteilen einer
Kettenschaltung. Allerdings fassen Fahrradwerkstätten die alten
F&S/SRAM-Naben oft nicht mehr an.

[...]

>>Die Spreizung der Schaltung sollte ja vollkommen ausreichend sein,
>>und hier in der Gruppe gibt es ja auch, wenn ich das richtig mitbekommen
>>habe, einige Alpenbewohner, die die Rohloff nutzen, aber meiner
>>Fähigkeiten an längeren Steigungen bin ich mir doch sehr unsicher.

Meine recht beschränkten Alpenerfahrungen:
Die Primärübersetzung würde ich so anpassen, dass sich etwa 4 bis 5 km/h
mit ausreichender Kadenz fahren lässt. Kann ich die nicht mehr treten,
einfach schieben.
Für die Ebene und leichte Abfahrten sollte diese Übersetzung dann auch
hinkommen. Steile Passabfahrten muss ich nicht mittreten, schon gar
nicht mit Reisegepäck.

Lange Steigungen versuche ich, mit 60 bis 80 % meiner Dauerleistung
stoisch hochzutreten. Pausen gibt es ja auch noch. Ggf. die Herzfrequenz
zu Rate ziehen.

Die asphaltierten Passauffahrten sind meist mit recht gleichmäßiger
Steigung trassiert, die 10 bis 12 % selten überschreitet. Können halt
10 km und mehr am Stück sein. Den voraussichtlichen Zeitbedarf schätze
ich in hm/h ab.

Ansonsten gilt, was bei leistungsorientierten Radtouren generell
sinnvoll ist: Essen bevor man Hunger hat, Trinken bevor man Durst hat.
Trainings-Radcomputer haben dafür einen Timer, das wird seinen Grund
haben.

Mit meiner Flach- und Hügellanderfahrung hatte ich im Hochgebirge am
ehesten Bedenken bezüglich der Abschätzung der Wetterentwicklung. Ist
die unsicher, Nässe- und Kälteschutz mitnehmen.

--


Axel Reichert

unread,
Jan 30, 2024, 2:54:51 PMJan 30
to
Andre Eiger <gree...@fantasymail.de> writes:

> Steile Passabfahrten muss ich nicht mittreten

ACK. Die meisten Hobbyradler fahren dickere Gaenge als Merckx spazieren
und meinen, diese zu brauchen ...

> Mit meiner Flach- und Hügellanderfahrung hatte ich im Hochgebirge am
> ehesten Bedenken bezüglich der Abschätzung der Wetterentwicklung. Ist
> die unsicher, Nässe- und Kälteschutz mitnehmen.

Streiche: "Ist die unsicher,", setze "Immer".

(-:

Axel

Ulli Horlacher

unread,
Jan 30, 2024, 3:46:26 PMJan 30
to
Frank Möller <butterspiege...@protonmail.com> wrote:

> Da muß man gar nicht die berühmten Alpen bemühen. Hierzugegend
> (Mittelgebirge) sind 17 % ganz alltäglich und 20 % und mehr auch keine
> Seltenheit.

Schwaebisch Gmuend hat eine Strasse mit (ausgeschilderten) 30%
Mit Tandem mit Kettenschaltung noch fahrbar :-)
Man darf halt nicht anhalten... wieder anfahren geht nicht mehr.

--
+ Ulli Horlacher + fram...@tandem-fahren.de + http://tandem-fahren.de/ +

Andre Eiger

unread,
Jan 30, 2024, 4:20:24 PMJan 30
to
Frank Möller <butterspiege...@protonmail.com> wrote:
> Andre Eiger:
>> Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> wrote:
>>> Am Tue, 30 Jan 2024 09:12:29 +0100 schrieb Thomas Heuving

>>>| bei keinem meiner Fahrräder mit mehr als 5
>>>| Gängen habe ich auch nur annähernd alle Gänge genutzt.

>>> und offenbar nur im flachen Berlin gefahren bist, bleibt die Frage
>>> offen, ob die Speedhub eine Fahrweise ausgehalten hätte, wie sie mit
>>> Kettenschaltungen gang und gäbe ist. Rohloff spezifiziert nicht ohne
>>> Grund ziemlich unmissverständlich ein maximales Eingangsdrehmoment von
>>> 130 Nm.
>>> <https://www.rohloff.de/de/service/handbuch/speedhub/technische-daten>

>> Und was willst Du damit andeuten?

> Da muß man nix andeuten. Es ist schlicht eine Tatsache, daß
> Nabenschaltungen keine solch bärigen Eingangsdrehmomente wie
> Kettenschaltungen vertragen.

> Das gilt bereits bei Kettenschaltungen an einem Sperrklinken-Freilauf, bei
> Kettenschaltungen an einem Zahnscheiben-Freilauf (DT Swiss) umso mehr.

Bei der typischen MTB-Kettenschaltung wird der Freilauf der Nabe
mit einem höheren Drehmoment belastet als die Kurbel liefert.

Bei der Nabenschaltung ist es umgekehrt.


> Folglich schreiben die Hersteller von Nabenschaltungen vor, daß man unter
> eine bestimmte Kettenblattgröße und über eine bestimmte Ritzelgröße nicht
> gehen darf.

> In der Konsequenz kann das dann am Berg ab gewissen Steigungsprozenten aber
> unangenehm bis unfahrbar werden, wo man bei einer Kettenschaltung hingegen
> noch den einen oder anderen kleineren Gang hätte, um mit weniger Kraft
> schneller zu kurbeln.

> Ist halt so.

Ist Dir bewusst, was 130 Nm bedeuten? Rohloff Speedhub und Shimano Nexus/Alfine
sind unterschiedliche Produkte und haben nicht dieselbe Zielgruppe.


>> Die asphaltierten Passauffahrten sind meist mit recht gleichmäßiger
>> Steigung trassiert, die 10 bis 12 % selten überschreitet.

> Da muß man gar nicht die berühmten Alpen bemühen. Hierzugegend
> (Mittelgebirge) sind 17 % ganz alltäglich und 20 % und mehr auch keine
> Seltenheit.

Ja, die deutschen Mittelgebirge sind streckenweise deutlich steiler und
ungleichmäßiger trassiert als ein typischer Straßenpass in den Alpen.
Dafür sind die Anstiege selten so lang und die Luft ist oben nicht so
dünn. 1800 hm kommen auf einem Tagesausflug trotzdem schnell zusammen,
dafür langt schon der Taunus.

--


Thomas Heuving

unread,
Jan 31, 2024, 12:30:05 AMJan 31
to
Wolfgang Strobl schrieb am Tue, 30 Jan 2024 16:15:49 +0100:
> Am Tue, 30 Jan 2024 09:12:29 +0100 schrieb Thomas Heuving
><heu...@gmx.de>:
>
>>An touristischen Reisen habe ich überhaupt gar kein Interesse, bisher
>>habe ich in meinem ganzen Leben noch nie als Tourist in einem Hotel
>>o.ä. übernachtet.
>
> Es gibt ja nicht nur Hotels. Aber was sind die Alternativen? Zelten ist
> auch nicht jedermanns Sache. Und man kommt an einem Tag mit dem Fahrrad
> ziemlich weit, selbst dann, wenn man es nicht auf Kilometerfressen
> anlegt, sondern Pausen macht und nicht den ganzen Tag lang fährt. M.a.W.
> auch von zuhause aus wird man viele interessante Orte benennen können,
> die man noch nie besucht hat.

Außer dem von mir genannten Jakobsweg wüßte ich nix zu benennen, daß
so interessant wäre, dass ich es besuchen wollte. Ich besuche
Menschen, nicht Orte; für interessante Orte gibt es Dokus.

>>Allerdings überlege ich, mit dem Fahrrad den Jakobsweg zu fahren,
>>wenn mir in einigen Jahren der Ruhestand die Zeit läßt.
> ...
>>Die Spreizung der Schaltung sollte ja vollkommen ausreichend sein,
>>und hier in der Gruppe gibt es ja auch, wenn ich das richtig mitbekommen
>>habe, einige Alpenbewohner, die die Rohloff nutzen, aber meiner
>>Fähigkeiten an längeren Steigungen bin ich mir doch sehr unsicher.
>
> Erst in der Rente mit etwas anzufangen, was sich dann quasi als
> Gewalttour darstellt, und dann mit so einem Rad, das ist mutig. Wenn
> man jung ist, geht das. Wir haben das gemacht, damals, unsere Kinder
> haben das gemacht. Aber mit nur Flachlanderfahrung und auch nur mit
> Kurzstrecken, gemessen an Tagestouren, kann man unangenehme
> Überraschungen erleben, wenn man plötzlich nicht 25 km, sondern 100 km
> am Stück fahren soll, und dann auch noch Hügel rauf und runter.
>
> Warum nicht schon vorher und vielleicht von zuhause aus klein anfangen
> und dann langsam steigern?

Da ich ja auch schon jetzt täglich > 50km fahre, sollten
Tagesetappen dieser Länge bis zu den Pyrenäen kein Problem
darstellen und dort könnte ich ja noch weiter reduzieren.
>
> Steigungen sind mit einer geeignet untersetzten Schaltung im Prinzip
> zwar kein Problem, aber sehr langsames Fahren will auch geübt werden,
> dito Abfahrten, die man flott bewältigen möchte, also ohne Bremsscheiben
> zum Glühen oder Reifen zum Platzen zu bringen, oder geradeaus zu fahren,
> wo man das besser vermeidet.

Zur Vorbereitung bin ich jetzt schon zweimal die Havelchaussee von
Spandau bis Wannsee gefahren, der Teufelsberg steht auf dem Programm ;-)

Tschüß
--
Thomas Heuving

Thomas Heuving

unread,
Jan 31, 2024, 12:30:06 AMJan 31
to
Frank Möller schrieb am Tue, 30 Jan 2024 17:27:39 +0100:
> Thomas Heuving:
>
>> ... Wegen der Möglichkeit, im Stand schalten zu können, kommt für mich
>> nur eine Nabenschaltung in Frage; wegen der erhofften Langlebigkeit
>> entschied ich mich für eine Rohloff Speedhub. Es wurde dann ein
>> gebrauchtes Koga Miyata Expression...
>> Die Schaltung hat sich wie erhofft als wartungsarm und fast problemlos
>> herausgestellt, die feine und gleichmäßige Gangabstufung ist
>> wesentlich komfortabler als die bei meinem anderen Fahrrad mit einer
>> Nexus8. ...
>> ... Von den 14 Gängen nutze ich mit meiner Reisegeschwindigkeit von 20-27
>> km/h nur die Gänge 3-9.
>
> Nur mal interessehalber: Wieviele Zähne hat das Kettenblatt und wieviele
> Zähne hat das Ritzel?
>
>> ... Als Reifen waren Schwalbe Marathon Plus montiert und bei denen werde
>> ich auch bleiben. ...
>
> Was für einer ist das, welche Breite genau?
>
> Ich würde das gerne mal spaßeshalber in einen Entfaltungsrechner einwerfen.

Da kann ich dir leider nicht weiterhelfen. Das Kettenblatt hat nach
dem Verschleißwechsel weniger Zähne als vorher, da ich mir das erbeten
hatte, aber wieviel das vorher oder nachher waren - keine Ahnung.
Ein Chainglider konnte noch dem Wechsel nicht mehr montiert werden,
weswegen jetzt ein Chainrunner dran ist.

Tschüß
--
Thomas Heuving

Thomas Heuving

unread,
Jan 31, 2024, 1:00:04 AMJan 31
to
Joerg schrieb am Mon, 29 Jan 2024 22:43:44 -0800:
> On 1/28/24 11:17 PM, Thomas Heuving wrote:
>
>> Nachdem ich am Wochenende einen Monat später als erwartet (Scheiß
>> Glätte, Scheiß Covid) die 30Mm erreicht habe, hier mein Resümee;
>
>
> Covid? Da bin ich voellig "ungebremst" weitergefahren. Unsinnigkeiten
> wie abgesperrte Trailzufahrten wurden natuerlich umfahren, wozu hat man
> schliesslich ein Mountain Bike?

Warum sollte ich mit Covid zur Arbeit fahren? Es gab keinen
Kollegen, der sich von mir eine Ansteckung erbeten hätte ...

>> Als Reifen waren Schwalbe
>> Marathon Plus montiert und bei denen werde ich auch bleiben. Im
>> ersten halben Jahr habe ich mit anderen Reifen 3 Pannen gehabt, mit
>> diesem Fahrrad gab es in gut 2 Jahren nur eine.
>
>
> Seit ich Schlaeuche mit mehreren Millimetern Wandstaerke benutze, hatte
> ich nie mehr einen Platten. Viele Jahre.

Ich werde beim nächsten Wechsel mal die Werkstatt darauf ansprechen,
ob die das als Alternative ansehen. Auf meinem Ersatzrad sind ja
keine Schwalbe Marathon Plus drauf, und es läuft mMn leichgängiger.

Tschüß
--
Thomas Heuving

Karl Müller

unread,
Jan 31, 2024, 1:12:23 AMJan 31
to
Am Tue, 30 Jan 2024 18:43:58 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger:

> Das Planetengetriebe für eine neue Schmierung aus der Hülse zu ziehen
> finde ich auch nicht schwieriger als Wartungsarbeiten an den
> Bestandteilen einer Kettenschaltung. Allerdings fassen
> Fahrradwerkstätten die alten F&S/SRAM-Naben oft nicht mehr an.
>

Wie sieht es denn bei deinen bekannten Fahrradwerkstätten mit den neueren
Shimano-Naben aus? Winken die da auch ab?

mfg

Karl

Anton Ertl

unread,
Jan 31, 2024, 4:53:23 AMJan 31
to
Axel Reichert <ma...@axel-reichert.de> writes:
>Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> writes:
>
>> Rohloff spezifiziert nicht ohne Grund ziemlich unmissverständlich ein
>> maximales Eingangsdrehmoment von 130 Nm.
>> <https://www.rohloff.de/de/service/handbuch/speedhub/technische-daten>
...
>Steht beispielhaft ein 100-kg-Mensch auf dem Pedal, sind das bei 170 mm
>Kurbellaenge also etwa 170 Nm, die an der Kurbel anliegen. Fuer das
>Drehmoment an der Rohloff geht noch das Verhaeltnis von Blatt zu Ritzel
>ein, bei 42 Zaehnen vorne und 21 hinten sieht die Nabe also noch 85
>Nm. Zieht der 100-kg-Fahrer noch mit 200 N am Lenker, weil es gerade
>nach Buitonnaz hochgeht (die irrwitzigen 3 km mit 20 % im Schnitt), sind
>wir bei 102 Nm. Heisst fuer mich, dass die 130 Nm selbst bei meinen
>extremen Steilrampenvorlieben mir noch Luft nach oben lassen, was meine
>Leibesfuelle angeht. Gut zu wissen, habe immer mal mit einer Rohloff
>geliebaeugelt.

Die hoechsten Drehmomente kommen nicht beim Befahren einer steilen
Rampe zustande, sondern beim Beschleunigen. Das macht man nur kurz,
da koennen die Muskeln viel mehr leisten (WIMRE 1800W bei
Bahnsprintern). Wenn dabei z.B. der 100kg-Koerper kurzzeitig mit
5m/s^2 nach oben beschleunigt wird (keine Ahnung, ob das realistisch
ist, muss dann durch eine entsprechende Entlastung kurz davor oder
danach ausgeglichen werden), sind's schon 1500N von
Koerpermasse/gewicht alleine, zusaetzlich die 200N vom Lenker, macht
1700N, also 289Nm an einer 170mm-Kurbel und mit 42:21-Uebersetzung
dann 144Nm. Es gibt schon einen Grund, warum Rohloff kuerzere
Uebersetzungen verbietet, und Unterschiede zwischen Gewichtsklassen
von Fahrern macht.

Wobei ich bei leichtgewichtigeren Fahrern wenig Bedenken bezueglich
kuerzerer Uebersetzungen haette.

Bei den Steilrampen kannst Du auch von der Hangabtriebskraft
zurueckrechnen: Bei 20%, 120kg Gesamtgewicht der Fuhre, und 700mm
Laufraddurchmesser (350mm Radius) haben wir eine Hangabtriebskraft von
240N, ergibt 84Nm am Ausgang des Getriebes, ergibt bei der
Untersetzung von 0.279 (dem 1.Gang der Speedhub 500/14) ein
durchschnittliches Drehmoment von 23.4Nm am Eingang; bei laengeren
Gaengen waere das Eingangsdrehmoment hoeher, aber die wirst Du an
einer 20%-Rampe wohl nicht benutzen. Die 23.4Nm sind natuerlich
Durchschnitt, ich wuerde Spitzen um 40Nm bei sowas vermuten.

Mit der genannten 42:21 Uebersetzung im Kettenantrieb waeren das
46.9Nm an der Kurbel, und bei 60U/min sind das 295W. Dabei faehrst Du
die Rampe dann mit 4.4km/h hinauf. Wenn Du weniger Leistung so lange
bringen kannst, dann mit niedrigerer Drehzahl, aber mit dem gleichen
Drehmoment.

- anton
--
de.rec.fahrrad FAQ: http://0x1a.de/rec/fahrrad/
Radfahrer sollten vor oder hinter fahrenden Kfz fahren und nicht daneben.
Ist der Radverkehr erst separiert, diskriminiert man ihn voellig ungeniert.

Andre Eiger

unread,
Jan 31, 2024, 5:19:54 AMJan 31
to
Sollten sie nicht, die sind noch in Produktion, es gibt Ersatzteile,
und die Wartung des Getriebes besteht im Wesentlichen in einem Tauchbad
in blauem Shimano-Spezialöl, plus Fetten der Lager.

Bei mechanischen Defekten wird normalerweise das Getriebe als Ganzes
ersetzt. Zerlegen und Austausch von Kleinteilen wäre allein wegen der
nötigen Arbeitszeit unwirtschaftlich.

--


Andre Eiger

unread,
Jan 31, 2024, 5:24:19 AMJan 31
to
Thomas Heuving <heu...@gmx.de> wrote:
> Wolfgang Strobl schrieb am Tue, 30 Jan 2024 16:15:49 +0100:
[...]
>> Es gibt ja nicht nur Hotels. Aber was sind die Alternativen? Zelten ist
>> auch nicht jedermanns Sache. Und man kommt an einem Tag mit dem Fahrrad
>> ziemlich weit, selbst dann, wenn man es nicht auf Kilometerfressen
>> anlegt, sondern Pausen macht und nicht den ganzen Tag lang fährt. M.a.W.
>> auch von zuhause aus wird man viele interessante Orte benennen können,
>> die man noch nie besucht hat.

> Außer dem von mir genannten Jakobsweg wüßte ich nix zu benennen, daß
> so interessant wäre, dass ich es besuchen wollte. Ich besuche
> Menschen, nicht Orte; für interessante Orte gibt es Dokus.

Man trifft man auf dem Jakobsweg unweigerlich auch Menschen. Freilich weiß
man nicht im Voraus, wen genau.

--


Wolfgang Strobl

unread,
Jan 31, 2024, 5:31:53 AMJan 31
to
Am Tue, 30 Jan 2024 19:06:19 +0100 schrieb Axel Reichert
<ma...@axel-reichert.de>:
Diese Überschlagsrechnung deckt sich zwar mit dem, was man in der
Literatur zum Thema findet, ist IMHO aber dennoch irreführend. Es geht
nicht darum, wie ein trainierter Radsportler bei einem Sprint seine
Kräfte einsetzt. Wenn man einen solchen Sprinter auf ein entsprechend
ausgestattetes Ergometer setzt und ihn mit 90, 120 oder mehr Umdrehungen
über längere Zeit seine ode ihre 400, 800 oder 1200 W treten lässt, dann
kommt natürlich das heraus, was man in vielen Untersuchungen dieser Art
herausgefunden hat: die Leute sollen und möchten ihre Kräfte optimal
einsetzen und nicht das Equipment oder ihre Gelenke kaputttreten, also
misst man, dass sie bei kontinuierlichem Treten weniger als ihr
Körpergewicht einsetzen.

Wobei es noch einen Denkfehler auszuräumen gilt, von dem einige Texte
geplagt sind, die ich überflogen habe: der zusätzliche Gegenhalt zum
Druck auf das Pedal ist nicht nur der Zug am Lenker, sondern auch die
träge Masse des Fahrers, um so mehr, je stoßartiger die Belastung
erfolgt.

Lesestoff:
<https://blog.vdi.de/wie-hart-schlaegt-eine-faust>

"Über Mike Tyson ist zu lesen, dass seine Schlaghärte im Zenit seiner
Leistungsfähigkeit bei 590 Kilogramm gelegen habe."

"Ein Volltreffer mit meiner Schlaghand erreicht laut Messungen eine
Wucht von 700 Kilogramm. " (Wladimir Klitschko)

Die Beinmuskulatur hat i.d.R. deutlich mehr Kraft als die Armmuskulatur.
Auf Schaltnaben bezogen: ich werde meine beiden Naben gewiss nicht beim
schnellen Kurbeln im Sitzen zertreten haben, sondern bei Gelegenheiten,
bei denen ich, der Not gehorchend, im falschen Gang impulsartig
zugetreten habe, um irgend einem Übel zu entgehen. Sei es, um in einem
Anstieg ein übersehenes Schlagloch zu bewältigen, statt umzukippen, oder
um an der Ampel für ein paar Sekunden den entscheidenden Meter Vorsprung
zu halten.

Hajo Zierke schrieb, als er hier noch schrieb, im Oktober 1996 in einem
Bericht von der IFMA

| Die Sensation: Rohloff 14-Gang-Nabe mit wälzgelagertem
| Planetengetriebe. Gangsprung 13%, Gesamtübersetzung 1 : 5,
| Wirkungsgrad 96 - 98%, 1,7 kg. Die Nabe soll hinreichend
| Drehmoment aufnehmen können, um für MTB-Rennen zu taugen.
| Voraussichtlich schweineteuer. Soll ab Frühjahr in
| MTB-Rennen laufen, und 1998 auf den Markt.

Ich hab' das nicht mitverfolgt: wird oder wurde die Rohloff tatsächlich
in MTB-Rennen eingesetzt? Das würde mich mehr überzeugen als
optimistische Kalkulationen auf Basis von Werten, mit denen sich Rohloff
vor Ansprüchen schützen möchte.

Karl Müller

unread,
Jan 31, 2024, 6:05:55 AMJan 31
to
D.h. obwohl Ersatzteile weiterhin beziehbar sind wird lieber das ganze
Getriebe ersetzt?

Hört sich recht verschwenderisch an

mfg

Karl

Rolf Mantel

unread,
Jan 31, 2024, 6:17:39 AMJan 31
to
Wenn dich der Verkäufer fragt "willst du ein neues Getriebe für €100
oder willst du das alter repariert haben für €200?" wählen weit über 90%
der Kunden ein neues Getriebe; das nennt sich "wirtschaftlicher
Totalschaden". Nur der Bastler, der seine eigene Arbeitszeit mit €0
Stundenlohn ansetzt, macht so was.

Ulf Kutzner

unread,
Jan 31, 2024, 6:32:15 AMJan 31
to
Thomas Heuving schrieb am Mittwoch, 31. Januar 2024 um 06:30:05 UTC+1:
> Wolfgang Strobl schrieb am Tue, 30 Jan 2024 16:15:49 +0100:
> > Am Tue, 30 Jan 2024 09:12:29 +0100 schrieb Thomas Heuving
> ><heu...@gmx.de>:
> >
> >>An touristischen Reisen habe ich überhaupt gar kein Interesse, bisher
> >>habe ich in meinem ganzen Leben noch nie als Tourist in einem Hotel
> >>o.ä. übernachtet.
> >
> > Es gibt ja nicht nur Hotels. Aber was sind die Alternativen? Zelten ist
> > auch nicht jedermanns Sache. Und man kommt an einem Tag mit dem Fahrrad
> > ziemlich weit, selbst dann, wenn man es nicht auf Kilometerfressen
> > anlegt, sondern Pausen macht und nicht den ganzen Tag lang fährt. M.a.W.
> > auch von zuhause aus wird man viele interessante Orte benennen können,
> > die man noch nie besucht hat.
> Außer dem von mir genannten Jakobsweg wüßte ich nix zu benennen, daß
> so interessant wäre, dass ich es besuchen wollte. Ich besuche
> Menschen, nicht Orte; für interessante Orte gibt es Dokus.

Den Geruch der Luft abseits der Ortschaften bringen die
aber nicht rüber.

Hast Du bei Deinen Karibikbesuchen nie flugproblembedingt doch
unterwegs ein Hotel geboten bekommen, ohne es abgeschlagen zu
haben?

Gruß, ULF

Ulf Kutzner

unread,
Jan 31, 2024, 6:39:04 AMJan 31
to
Andre Eiger schrieb am Dienstag, 30. Januar 2024 um 22:20:24 UTC+1:
> Frank Li KiPo Möller <butterspiege...@protonmail.com> wrote:
> > Andre Eiger:


> >> Die asphaltierten Passauffahrten sind meist mit recht gleichmäßiger
> >> Steigung trassiert, die 10 bis 12 % selten überschreitet.
> > Da muß man gar nicht die berühmten Alpen bemühen. Hierzugegend
> > (Mittelgebirge) sind 17 % ganz alltäglich und 20 % und mehr auch keine
> > Seltenheit.
> Ja, die deutschen Mittelgebirge sind streckenweise deutlich steiler und
> ungleichmäßiger trassiert als ein typischer Straßenpass in den Alpen.
> Dafür sind die Anstiege selten so lang und die Luft ist oben nicht so
> dünn. 1800 hm kommen auf einem Tagesausflug trotzdem schnell zusammen,
> dafür langt schon der Taunus.

Hier immerhin 15% maximal:
https://de.wikipedia.org/wiki/Stilfser_Joch#/media/Datei:Stilfser_04.jpg

Womöglich bestand bei den Alpenpässen auch wegen schlechterer Umfahrbarkeit
mehr Bedarf für Straßen mäßiger Steigung, die schwere Reisekutschen und
Lastfuhrwerke aufzunehmen imstande waren, mit möglichst geringer Entlaufgefahr
und ohne Überforderung der Zugtiere und -vorrichtungen.

Juergen

unread,
Jan 31, 2024, 8:42:52 AMJan 31
to
Am Wed, 31 Jan 2024 11:49:44 +0100 schrieb Frank Möller
<butterspiege...@protonmail.com> zum Thema "Re: Kurbelresümee
2022/2023":

>Thomas Heuving:
>> Joerg schrieb am Mon, 29 Jan 2024 22:43:44 -0800:

>>> Seit ich Schlaeuche mit mehreren Millimetern Wandstaerke benutze, hatte
>>> ich nie mehr einen Platten. Viele Jahre.

>> Ich werde beim nächsten Wechsel mal die Werkstatt darauf ansprechen,
>> ob die das als Alternative ansehen.

>An Stelle der Sunlite Thorn Resistant Bicycle Tube wie
><https://www.ebay.de/itm/195502736639> gibt es auch noch Tannus Armour.

><https://www.amazon.de/Tannus-ARMOUR-Pannenschutz-Semi-Mousse-Schlauchschutz/dp/B081V7NPWC/ref=sr_1_2>
><https://www.amazon.de/Tannus-Pannenschutz-Pannensicheres-Rundum-Schutz-wiederverwendbar/dp/B08LDR46TY/ref=sr_1_3>

>> Auf meinem Ersatzrad sind ja keine Schwalbe Marathon Plus drauf, und es
>> läuft mMn leichgängiger.

>Schwalbe Marathon Plus lieben es, regelmäßig aufgepumpt und mit viel Druck
>gefahren zu werden. Sooo schwergängig sind die dann gar nicht mehr.

Dafür aber doppelt so unkonfortabel? Oder haben die so weiche Karkassen?

Vor zwei Jahren habe ich ja mal ausprobiert, bei welchem Druck ein
klassischer Reifen (Vittoria Radoneur 37-622) am besten rollt und das
Optimum lag mit 2,5 bis 3,0 bar erstaunlich tief.

Karl Müller

unread,
Jan 31, 2024, 11:53:45 AMJan 31
to
Wie macht denn der Verkäufer ein Angebot für 100€ für das Getriebe und
muss das Rad umspeichen und zentrieren - das ist günstig

Ich schätze ein guter Verkäufer verkauft dir ein Pedelec und nennt es E-
Bike - da verdient er dann am meisten dran

Zum Glück habe ich eine Selbsthilfewerkstatt in der Nähe :-)

mfg

Karl

Alexander Ausserstorfer

unread,
Jan 31, 2024, 12:39:32 PMJan 31
to
In article <t10k8k-...@ID-32009.user.uni-berlin.de>,
Thomas Heuving <heu...@gmx.de> wrote:

> Einziges Problem ist Nässe in den Bowdenzügen, wodurch man
> bei Frost nicht mehr schalten kann.

Ja, das kenne ich zur Genüge. Es wird aber nie ganz klappen. Bei der
externen Schaltansteuerung ist z. B. die Schaltbox leider nicht dicht.
Da friert dann regelmäßig die Seiltrommel fest.

> Von den 14 Gängen nutze
> ich mit meiner Reisegeschwindigkeit von 20-27 km/h nur die Gänge
> 3-9. Mich wundert, dass es keinen Hersteller von Nabenschaltungen
> gibt, der eine Schaltung von etwa 8 Gängen, aber nur kleinem
> Übersetzungbereich von vielleicht 200% für Alltagsfahrer wie mich
> auf den Markt bringt - bei keinem meiner Fahrräder mit mehr als 5
> Gängen habe ich auch nur annähernd alle Gänge genutzt.

Ging mir ähnlich. 14 Gänge wollte ich damals eigentlich nicht. Aber die
Rohloff gab es ja leider nur damit.

> Da ich nur am Fahrradfahren, aber nicht an Wartung und Reparatur
> interessiert bin, bringe ich das Fahrrad für alle Wehwehchen in die
> Werkstatt, pflege allerdings die Kette regelmäßig mit Kettenspray
> und habe eine elektrische Luftpumpe.

Ich empfehle Dir einen Hebbie Chainglider. Den gibt es auch für die
Rohloff. Da ist nichts mehr mit Kettenspray. Das Kettenspray hat bei mir
spätestens im Winter immer dazu geführt, daß die Kettenglider
aneinanderklebten und sich die Kette nur noch unter Gewaltanwendung
bewegen ließ.

> Da ich außer bei Glätte immer fahre, habe ich mir eine Regenhose von
> Vaude und eine NoName-Regenjacke angeschafft, dazu kommen noch
> Gamaschen und eine regendichte Schirmmütze. Angeblich sollen ja
> teure Regenjacken atmungsaktiv sein, wodurch der SChweiß besser
> abgeführt wird, aber solche Jacken habe ich ausprobiert und schwitze
> mit denen genauso viel wie mit meiner billigen.

GorePro, z. B. von Millet. Aber da kostet eine Hose schon 750 Euro
aufwärts. Außerdem soll man solchen Mist dann imprägnieren, was oft
nicht ganz gut umweltverträglich ist (Wasserorganismen). Aber von der
Atmungsaktivität her: Ja, die tut's. Außerdem hält die jetzt schon seit
gut fünf Jahren. Bei den Jacken geht meist der Reißverschluß zuerst
kaputt. Warum auch immer.

Für den täglichen Arbeitsweg nehme ich allerdings Warnschutzkleidung
her, zur Zeit von Burgia Sauerland. Aber die ist nix atmungsaktiv. Man
kann nur froh über Frost sein. Bei wärmeren Temperaturen nehme ich bei
Trockenheit nur eine Warnschutzweste her.

A.

--
http://home.chiemgau-net.de/ausserstorfer/

Thomas Heuving

unread,
Feb 1, 2024, 12:00:05 AMFeb 1
to
Ulf Kutzner schrieb am Wed, 31 Jan 2024 03:32:13 -0800 (PST):
> Thomas Heuving schrieb am Mittwoch, 31. Januar 2024 um 06:30:05 UTC+1:
>> Außer dem von mir genannten Jakobsweg wüßte ich nix zu benennen, daß
>> so interessant wäre, dass ich es besuchen wollte. Ich besuche
>> Menschen, nicht Orte; für interessante Orte gibt es Dokus.
>
> Den Geruch der Luft abseits der Ortschaften bringen die
> aber nicht rüber.

Darauf muss ich verzichten, das stimmt.

>
> Hast Du bei Deinen Karibikbesuchen nie flugproblembedingt doch
> unterwegs ein Hotel geboten bekommen, ohne es abgeschlagen zu
> haben?

Toi, toi toi hatten wir noch nie solche Flugprobleme.

Tschüß
--
Thomas Heuving

Thomas Heuving

unread,
Feb 1, 2024, 12:00:05 AMFeb 1
to
Frank Möller schrieb am Wed, 31 Jan 2024 11:49:44 +0100:
>> Auf meinem Ersatzrad sind ja keine Schwalbe Marathon Plus drauf, und es
>> läuft mMn leichgängiger.
>
> Schwalbe Marathon Plus lieben es, regelmäßig aufgepumpt und mit viel Druck
> gefahren zu werden. Sooo schwergängig sind die dann gar nicht mehr.
>

Ich pumpe sie immer bis zum Maximaldruck von 6 Bar auf, kontrolliere
recht regelmäßig (wird dann in meiner Auswertung vermerkt), aber
trotzdem fährt sich das Ersatzrad leichter.

Tschüß
--
Thomas Heuving

Thomas Heuving

unread,
Feb 1, 2024, 12:30:06 AMFeb 1
to
Bernhard Kraft schrieb am Tue, 30 Jan 2024 13:35:57 +0100:
> Am 29.01.2024 um 08:17 schrieb Thomas Heuving:
>> Hallo,
>>
>> nachdem ich Mitte 2021 genug Traute hatte, meinen Arbeitsweg von
>> Tegel nach Adlershof per Fahrrad zurückzulegen, gönnte ich mir
>> zum Jahreswechsel 2022 ein besseres Fahrrad. Wegen der Möglichkeit, im
>> Stand schalten zu können, kommt für mich nur eine Nabenschaltung in
>> Frage; wegen der erhofften Langlebigkeit entschied ich mich für eine
>> Rohloff Speedhub. Es wurde dann ein gebrauchtes Koga Miyata Expression
>> aus dem Jahr 2005 für 800€.
>> Nachdem ich am Wochenende einen Monat später als erwartet (Scheiß
>> Glätte, Scheiß Covid) die 30Mm erreicht habe, hier mein Resümee;
>> Comments welcome!
>
> Das spricht für die Marke Koga Miyata.
> Ein Foto von dem Rad würde ich gerne sehen.

Nachdem ich heute früh am Zeitungsverkauf warten musste:
http://www.heuving.de/~thomas/koga/
Die der Regenfahrt geschuldeten Verschmutzungen bitte ich zu
entschuldigen ;-)

Tschüß
--
Thomas Heuving

Wolfgang Strobl

unread,
Feb 1, 2024, 9:22:49 AMFeb 1
to
Am Wed, 31 Jan 2024 06:03:34 +0100 schrieb Thomas Heuving
<heu...@gmx.de>:

>Wolfgang Strobl schrieb am Tue, 30 Jan 2024 16:15:49 +0100:
>> Am Tue, 30 Jan 2024 09:12:29 +0100 schrieb Thomas Heuving
>><heu...@gmx.de>:
>>
>>>An touristischen Reisen habe ich überhaupt gar kein Interesse, bisher
>>>habe ich in meinem ganzen Leben noch nie als Tourist in einem Hotel
>>>o.ä. übernachtet.
>>
>> Es gibt ja nicht nur Hotels. Aber was sind die Alternativen? Zelten ist
>> auch nicht jedermanns Sache. Und man kommt an einem Tag mit dem Fahrrad
>> ziemlich weit, selbst dann, wenn man es nicht auf Kilometerfressen
>> anlegt, sondern Pausen macht und nicht den ganzen Tag lang fährt. M.a.W.
>> auch von zuhause aus wird man viele interessante Orte benennen können,
>> die man noch nie besucht hat.
>
>Außer dem von mir genannten Jakobsweg wüßte ich nix zu benennen, daß
>so interessant wäre, dass ich es besuchen wollte. Ich besuche
>Menschen, nicht Orte; für interessante Orte gibt es Dokus.

Interessant, oder sollte ich eher schreiben, befremdlich. Der bzw. die
Jakobswege sind doch vornehmlich dadurch charakterisiert, dass sie eine
Kette von Orten darstellen, bzw. eine Hauptverkehrsachse des
Mittelalters waren, die von Pilgern abgelaufen wurde, die schon sehr
lange tot sind. Heute ist es i.W. eine touristische Veranstaltung für
Wanderer, sehr beliebt bei den Tourismusbeauftragten der jeweiligen
Regionen. Nach meinem Eindruck von sporadischen Überschneidungen unserer
Fahrten mit den entsprechenden Teilstücken, etwas für Autotouristen, die
auf dem Fahrrad asphaltierte Fahrbahnen scheuen wie der Teufel das
Weihwasser und auch deswegen dann lieber abseits der Straße zu Fuß
unterwegs sind.

Wenn ich mir die im Web verfügbaren GPX-Tracks der Jakobswege durch
Frankreich näher anschaue, habe ich darüberhinaus den Eindruck, dass man
wohl recht hartgesotten sein muss, um einzelne der Trampelpfade mit dem
Fahrrad zu befahren. Wenn man aber darauf aus ist, das
mittelalterliche Pilgererlebnis nachzuvollziehen, oder sich das Gefühl
zumindest einzubilden möchte und vielleicht auch religös Gleichgesinnte
sucht, dann mag das der Weg sein - für Wanderer. Mit Menschen kommt man
aber auch anderswo ins Gespräch und in Kontakt und die Vielfalt ist
größer, wenn man sich _nicht_ auf diese bewußt ausgetretenen Pfade
beschränkt.

>
>>>Allerdings überlege ich, mit dem Fahrrad den Jakobsweg zu fahren,
>>>wenn mir in einigen Jahren der Ruhestand die Zeit läßt.
>> ...
>>>Die Spreizung der Schaltung sollte ja vollkommen ausreichend sein,
>>>und hier in der Gruppe gibt es ja auch, wenn ich das richtig mitbekommen
>>>habe, einige Alpenbewohner, die die Rohloff nutzen, aber meiner
>>>Fähigkeiten an längeren Steigungen bin ich mir doch sehr unsicher.
>>
>> Erst in der Rente mit etwas anzufangen, was sich dann quasi als
>> Gewalttour darstellt, und dann mit so einem Rad, das ist mutig. Wenn
>> man jung ist, geht das. Wir haben das gemacht, damals, unsere Kinder
>> haben das gemacht. Aber mit nur Flachlanderfahrung und auch nur mit
>> Kurzstrecken, gemessen an Tagestouren, kann man unangenehme
>> Überraschungen erleben, wenn man plötzlich nicht 25 km, sondern 100 km
>> am Stück fahren soll, und dann auch noch Hügel rauf und runter.
>>
>> Warum nicht schon vorher und vielleicht von zuhause aus klein anfangen
>> und dann langsam steigern?
>
>Da ich ja auch schon jetzt täglich > 50km fahre, sollten
>Tagesetappen dieser Länge bis zu den Pyrenäen kein Problem
>darstellen und dort könnte ich ja noch weiter reduzieren.

Wir empfanden die Hotels und Gasthöfe in birgigen Regionen als teuer und
abschreckend. Wer zu sportlichen Zwecken in die Alpen fährt, den wird
das nicht schrecken, uns hat es abgeschreckt.

Die täglich >50 km sind, wenn ich es richtig verstanden habe, 2 x 25 km
im Flachland, mit einer langen Pause dazwischen. 100 km am Stück zu
fahren, zu denen dann auch noch 300-800 Höhenmeter hinzukommen, stellt
dann doch etwas andere Anforderungen, vor allem dann, wenn man alt
geworden ist und man das über Wochen hinweg jeden Tag fahren möchte.
Aber ok, das muß jeder für sich selber einschätzen. Ich würde mir es mir
nicht zutrauen, ohne die konkrete Route vorher Meter für Meter geplant
und mit den heute verfügbaren Mitteln aus der Ferne inspiziert zu haben.

>>
>> Steigungen sind mit einer geeignet untersetzten Schaltung im Prinzip
>> zwar kein Problem, aber sehr langsames Fahren will auch geübt werden,
>> dito Abfahrten, die man flott bewältigen möchte, also ohne Bremsscheiben
>> zum Glühen oder Reifen zum Platzen zu bringen, oder geradeaus zu fahren,
>> wo man das besser vermeidet.
>
>Zur Vorbereitung bin ich jetzt schon zweimal die Havelchaussee von
>Spandau bis Wannsee gefahren, der Teufelsberg steht auf dem Programm ;-)

Na, dann wird ja alles gut. :-)

Wolfgang Strobl

unread,
Feb 1, 2024, 9:22:50 AMFeb 1
to
Am Tue, 30 Jan 2024 18:43:58 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger
<gree...@fantasymail.de>:

>Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> wrote:
>> Am Tue, 30 Jan 2024 09:12:29 +0100 schrieb Thomas Heuving
>> <heu...@gmx.de>:
>
>>>Wolfgang Strobl schrieb am Mon, 29 Jan 2024 20:07:00 +0100:
>
>[...]
>
>> | bei keinem meiner Fahrräder mit mehr als 5
>> | Gängen habe ich auch nur annähernd alle Gänge genutzt.
>
>> und offenbar nur im flachen Berlin gefahren bist, bleibt die Frage
>> offen, ob die Speedhub eine Fahrweise ausgehalten hätte, wie sie mit
>> Kettenschaltungen gang und gäbe ist. Rohloff spezifiziert nicht ohne
>> Grund ziemlich unmissverständlich ein maximales Eingangsdrehmoment von
>> 130 Nm.
>> <https://www.rohloff.de/de/service/handbuch/speedhub/technische-daten>
>
>Und was willst Du damit andeuten? Die 130 Nm am Nabeneingang dürften etwa
>200 kg Gewichtskraft auf der Pedale entsprechen, als Betriebsfestigkeit,
>nicht Bruchlast. Das reicht auch für ein Tandem.

Das wurde schon anderweitig behandelt.

>
>[...]
>
>> Die Wartung an der original verbauten Pentasport an meinem Sparta
>> Cornwall bestand darin, diese nach ca 15.000 km im März 1994 beim
>> Fachhändler durch eine Super-7 ersetzen zu lassen. Die hat dann leider
>> meinen Arbeitsweg auch nicht lange ausgehalten, nach knapp zwei Monaten
>> und 700 km gab es die ersten Probleme. ...
>
>Nabenschaltungen sind nicht wartungsfrei. An einem Winterrad habe ich eine
>Fichtel & Sachs Super 7, die nach ungewisser Vorgeschichte weitere 8500 km
>ohne Beanstandungen gelaufen ist, freilich nach initialer Wartung.

Das hilft mir in der Rückschau wenig. Für eine Wartung der
Nabenschaltungen fehlte mir damals alles, Zeit, Wissen und Werkzeug. Die
Kettenschaltungen waren anspruchsloser, was Reparaturen anging, unter
den Bedingungen, unter denen ich damals zu fahren hatte und die ich
nicht erneut aufdröseln möchte. Ich war von einem leichten Reiserad mit
Kettenschaltung auf ein viel schwereres Hollandrad mit Nabenschaltung
umgestiegen, weil ich mir davon Wartungsfreiheit versprochen hatte. Mein
Fehler. Immerhin, es hat ja eine ganze Weile durchaus funktioniert.

Was die restlichen Anmmerkungen angeht, ich bin damals genau so wie der
Threaderöffner nicht in den Alpen und zum Vergnügen herumgefahren,
sondern täglich zur Arbeit, manchmal unausgeschlafen, oft unter
Zeitdruck, wobei meine Route, mehr oder weniger einen Hindernisparcour
mit allem darstellte, was Stadt und Land zu bieten hatten. Damals
heißt: vor dreissig Jahren.

Wolfgang Strobl

unread,
Feb 1, 2024, 12:04:20 PMFeb 1
to
Am Thu, 1 Feb 2024 06:17:32 +0100 schrieb Thomas Heuving
<heu...@gmx.de>:
Was wiegt das Rad eigentlich, ohne Gepäck? Das spielt für Fahren im
Flachen zwar keine so große Rolle, bei Anstiegen hingegen schon.

Verschmutzungen sind bei Fahrrädern nicht ehrenrührig.

Ich gebe aber zu, aus meiner strikten und weitgehend erfolgreichen
Vermeidung von Fahrten bei Nässe durchaus Nutzen zu ziehen, woraus nicht
nur längere längere Lebensdauer der Kette resultiert, sondern auch
weniger Mühe mit Putzen. :)


--
Thank you for observing all safety precautions

Andre Eiger

unread,
Feb 1, 2024, 12:07:51 PMFeb 1
to
Frank Möller <butterspiege...@protonmail.com> wrote:
> Andre Eiger:
>> Frank Möller <butterspiege...@protonmail.com> wrote:
>>> Andre Eiger:
>>>> Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> wrote:
>>>>> Am Tue, 30 Jan 2024 09:12:29 +0100 schrieb Thomas Heuving

>>>>>| bei keinem meiner Fahrräder mit mehr als 5
>>>>>| Gängen habe ich auch nur annähernd alle Gänge genutzt.

>>>>> und offenbar nur im flachen Berlin gefahren bist, bleibt die Frage
>>>>> offen, ob die Speedhub eine Fahrweise ausgehalten hätte, wie sie mit
>>>>> Kettenschaltungen gang und gäbe ist. Rohloff spezifiziert nicht ohne
>>>>> Grund ziemlich unmissverständlich ein maximales Eingangsdrehmoment von
>>>>> 130 Nm.
>>>>> <https://www.rohloff.de/de/service/handbuch/speedhub/technische-daten>

>>>> Und was willst Du damit andeuten?

>>> Da muß man nix andeuten. Es ist schlicht eine Tatsache, daß
>>> Nabenschaltungen keine solch bärigen Eingangsdrehmomente wie
>>> Kettenschaltungen vertragen.

>>> Das gilt bereits bei Kettenschaltungen an einem Sperrklinken-Freilauf, bei
>>> Kettenschaltungen an einem Zahnscheiben-Freilauf (DT Swiss) umso mehr.

>> Bei der typischen MTB-Kettenschaltung wird der Freilauf der Nabe
>> mit einem höheren Drehmoment belastet als die Kurbel liefert.

> Aber diese Freiläufe halten das aus, die sind dafür gemacht (von Gemüse der
> Billigklasse mal abgesehen).

Ja klar, das müssen sie auch, weil am Freilauf das maximal mögliche Drehmoment
ansteht.


>> Bei der Nabenschaltung ist es umgekehrt.

>>> Folglich schreiben die Hersteller von Nabenschaltungen vor, daß man unter
>>> eine bestimmte Kettenblattgröße und über eine bestimmte Ritzelgröße nicht
>>> gehen darf.

>>> In der Konsequenz kann das dann am Berg ab gewissen Steigungsprozenten aber
>>> unangenehm bis unfahrbar werden, wo man bei einer Kettenschaltung hingegen
>>> noch den einen oder anderen kleineren Gang hätte, um mit weniger Kraft
>>> schneller zu kurbeln.

>>> Ist halt so.

>> Ist Dir bewusst, was 130 Nm bedeuten? Rohloff Speedhub und Shimano Nexus/Alfine
>> sind unterschiedliche Produkte und haben nicht dieselbe Zielgruppe.

> Das ändert nur nix daran, daß so kurze Übersetzungen, wie sie mit
> Kettenschaltungen möglich sind, mit Nabenschaltungen so nicht zu haben
> sind.

Ja, Kettenschaltungen lassen sich kürzer auslegen, wenn man will.
Handelsübliche Konfigurationen sind jedoch nicht so extrem, hier zwei
Beispiele im Ritzelrechner gegenübergestellt:

Rohloff Speedhub verglichen mit SRAM GX Eagle 1x12:
<https://ritzelrechner.de/?GR=DERS&KB=38&RZ=10,12,14,16,18,21,24,28,32,36,42,52&UF=2215&TF=60&SL=2.6&UN=KMH&DV=speed&GR2=RLSH&KB2=42&RZ2=16&UF2=2215>

Rohloff Speedhub verglichen mit Shimano 2x10:
<https://ritzelrechner.de/?GR=DERS&KB=22,36&RZ=11,13,15,17,19,21,24,28,32,36&UF=2215&TF=60&SL=2.6&UN=KMH&DV=speed&GR2=RLSH&KB2=36&RZ2=16&UF2=2215>

Ein Blick auf die Pinion ist auch nicht uninteressant.

Anders als Rohloff gibt Shimano für seine Nexus- und Alfine-Nabenschaltungen
Grenzen für die Primärübersetzung an, was ich technisch für Schwachsinn
halte, weil physikalisch das Drehmoment am Nabeneingang begrenzend ist.

Ich habe daher keine Bedenken, statt 38/19 unter Berücksichtigung von
Fitness, Körpergewicht und Einsatzprofil auch 34/19 oder 38/22 zu bestücken,
doch bleiben in der Bergtauglichkeit unüberbrückbare Welten zur
Kettenschaltung, da bin ich völlig bei Dir.


In Richtung kürzere Übersetzungen gibt es an Steigungen dann noch weitere
Grenzen, wie durchrutschendes Hinterrad, aufsteigendes Vorderrad oder
Wurzeln und Steine, die mangels Schwung nicht mehr überwunden werden
können, und die Balance, so dass immer kürzer seinen Sinn verliert.

Eine Radtour durch die Alpen, sofern ich die Andeutung des TE richtig
verstanden habe, halte ich mit seinem Rohloff-Rad und seiner Fitness auch
als Flachländer für völlig realistisch, ggf. für die Tour ein größeres Ritzel
drauf.

--


Andre Eiger

unread,
Feb 1, 2024, 12:20:57 PMFeb 1
to
Die Trassierung sollte darüber hinaus auch die Anforderungen des Militärs
berücksichtigen. Im Gegensatz dazu sind die alten Saumpfade (heute Wanderwege)
für Fußverkehr und Tragetiere ausgelegt. Mit dem MTB machen nicht nur die
schieren Steigungen zu schaffen, sondern auch die teils treppenartige
Beschaffenheit. Der Scalettapass (Davos - S-chanf) trägt "Treppchen" auf
rätoromanisch sogar im Namen.

--


Andre Eiger

unread,
Feb 1, 2024, 1:05:29 PMFeb 1
to
Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> wrote:
> Am Tue, 30 Jan 2024 18:43:58 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger
> <gree...@fantasymail.de>:

[...]

>>> Die Wartung an der original verbauten Pentasport an meinem Sparta
>>> Cornwall bestand darin, diese nach ca 15.000 km im März 1994 beim
>>> Fachhändler durch eine Super-7 ersetzen zu lassen. Die hat dann leider
>>> meinen Arbeitsweg auch nicht lange ausgehalten, nach knapp zwei Monaten
>>> und 700 km gab es die ersten Probleme. ...
>>
>>Nabenschaltungen sind nicht wartungsfrei. An einem Winterrad habe ich eine
>>Fichtel & Sachs Super 7, die nach ungewisser Vorgeschichte weitere 8500 km
>>ohne Beanstandungen gelaufen ist, freilich nach initialer Wartung.

> Das hilft mir in der Rückschau wenig.

Ja, das ist klar. Mein Beitrag richtet sich eher an Mitleser, die meinen
könnten, die alten F&S- und SRAM-Schaltnaben wären fragil. Das Gegenteil
ist der Fall. Schäden können durch wassereinbruchbedingte Korrosion entstehen,
oder Heißbremsen bei entsprechender Topografie, aber die meisten mir
untergekommenen Reparaturfälle waren durch verharztes Fett oder defekte bzw.
falsch montierte Schaltansteuerung bedingt.

Wer sich selbst rantraut: Werkzeugmäßig kommt man mit 17er und 22er
Konusschlüssel und einem kleinen flachem Schraubenzieher hin. Schraubstock
macht es komfortabler. Die Reinigung kann in eine ziemliche Sauerei ausarten.

Bei jährlicher Pflege reicht aber Nachölen mit möglichst dickflüssigem
Getriebeöl (gibt es z.B. im Baumarkt in der Tube für Benzin-Roller), Lager
fetten, Sperrklinken nür Öl kein Fett. Den Bremsmantel gar nicht erst putzen,
und nur dann etwas SRAM-Bremsmantelfett (ein Hochtemperaturfett) applizieren,
wenn er trockengebremst ist. In letzterem Fall über die richtige Benutzung
der Vorderradbremse sinnieren.

Die aktuellen Nexus- und Alfine-Naben scheinen noch empfindlicher auf
Wasser mit Korrosion in Folge zu reagieren, was für mich eine jährliche
Wartung nicht unsinnig erscheinen lässt.


> Für eine Wartung der
> Nabenschaltungen fehlte mir damals alles, Zeit, Wissen und Werkzeug. Die
> Kettenschaltungen waren anspruchsloser, was Reparaturen anging, unter
> den Bedingungen, unter denen ich damals zu fahren hatte und die ich
> nicht erneut aufdröseln möchte. Ich war von einem leichten Reiserad mit
> Kettenschaltung auf ein viel schwereres Hollandrad mit Nabenschaltung
> umgestiegen, weil ich mir davon Wartungsfreiheit versprochen hatte. Mein
> Fehler. Immerhin, es hat ja eine ganze Weile durchaus funktioniert.

> Was die restlichen Anmmerkungen angeht, ich bin damals genau so wie der
> Threaderöffner nicht in den Alpen und zum Vergnügen herumgefahren,
> sondern täglich zur Arbeit, manchmal unausgeschlafen, oft unter
> Zeitdruck, wobei meine Route, mehr oder weniger einen Hindernisparcour
> mit allem darstellte, was Stadt und Land zu bieten hatten. Damals
> heißt: vor dreissig Jahren.

Ich habe unter ähnlichen Bedingungen die alte Nabenschaltung während
Schlechtwetterphasen und ansonsten Kettenschaltung im Vergleich.

Das Rad mit der Nabenschaltung finde ich bei Salz auf der Straße, Dreck,
Nässe, Kälte und früher Dunkelheit praktischer, weil viel wartungsärmer.
Das liegt auch an den langen Schutzblechen, einem wirksamen Spritzlatz,
und einem Kettenschutz, der die Kette von Anspritzen abdeckt. Ginge
durchaus noch besser.

--



Andre Eiger

unread,
Feb 1, 2024, 3:47:32 PMFeb 1
to
Thomas Heuving <heu...@gmx.de> wrote:
> Joerg schrieb am Mon, 29 Jan 2024 22:43:44 -0800:
>> On 1/28/24 11:17 PM, Thomas Heuving wrote:
[...]
>>> Als Reifen waren Schwalbe
>>> Marathon Plus montiert und bei denen werde ich auch bleiben. Im
>>> ersten halben Jahr habe ich mit anderen Reifen 3 Pannen gehabt, mit
>>> diesem Fahrrad gab es in gut 2 Jahren nur eine.
>>
>>
>> Seit ich Schlaeuche mit mehreren Millimetern Wandstaerke benutze, hatte
>> ich nie mehr einen Platten. Viele Jahre.

> Ich werde beim nächsten Wechsel mal die Werkstatt darauf ansprechen,
> ob die das als Alternative ansehen. Auf meinem Ersatzrad sind ja
> keine Schwalbe Marathon Plus drauf, und es läuft mMn leichgängiger.

Etwas spitzes, was durch den gewebeverstärkten Reifen dringt, kommt noch
leichter durch den Schlauch. Die Hoffnung ist nur, dass das spitze Ding
einfach nicht lang genug ist, um die dicken Gummischichten bis zum Ende
zu durchdringen.

Bei den Schwalbe Marathon Plus ist es eine fette blaue Kautschukschicht.
Continental hat dasselbe in gelb. Funktionieren tut es so semi. Kommt
halt drauf an, wie lang der Fremdkörper ist. Ein Splitter vom Wintersplit
war bei mir lang genug ...

Diese Reifen benötigen für leichten Lauf maximalen Luftdruck, wie schon
erwähnt wurde. Das Fahrgefühl würde ich als "Holzreifen" klassifizieren.

Der von Jörg beschworene dickwandige Schlauch macht dasselbe, nur etwas
schlechter, und dürfte schwerer als besagter Schwalbe-Reifen laufen, weil
viel Gummivolumen gewalkt wird.
Dafür ist er resistenter gegen Quetschen der Reifenflanke beim Durchschlagen
des Felgenhorns auf eine harte Kante. Im Stadverkehr und mit ausreichend
Luftdruck sollte das nicht vorkommen, auf Jörgs Singletrails zwischen
Felsbrocken mag das anders sein.

Da solche Schläuche für Fahrräder hier nicht handelsüblich sind, kann man
die Idee beiseite legen. Stattdessen kämen diverse Pannenschutzeinlagen
in Frage, die quasi jeden Reifen zum "Plus" machen.


Ein anderes Konzept sind schwer durchstechbare dünne Gewebeschichten.
Solche Reifen laufen potentiell leichter, weil sie sich ohne viel Walkarbeit
den Unebenheiten der Fahrbahn anschmiegen. Die Pannenschutzwirkung
kommt m.E. nicht an die fetten Kautschukschichten heran, aber Leichtlauf
und "smoothes" Fahrgefühl sind ein anderes Niveau, vorausgesetzt, der
Luftdruck ist angepasst und nicht stur auf oberem Anschlag. Für mich
ist es das passende Konzept. Panne ist selten genug, und Flicken oder
Schlauchwechsel bereiten mir keine Kopfschmerzen.


Drittes Konzept ist Tubeless (kein Schlauch). Das verbindet leichte
anschmiegsame Karkassen und durchstichfeste Gewebe mit automatischer
Abdichtung mittels "Dichtmilch", falls es doch zum Durchstich kommt.
Auch Durchschlag der Reifenflanke führt normalerweise nicht zum Platten,
was im Gelände noch geringeren Luftdruck erlaubt.

Tubeless erfordert dafür ausgelegte Reifen und Felgen. Letzteres hat
sich bei aktuellen Gravel- und MTB etabliert, ist im Altbestand
aber eher selten gegeben.

Die Handhabung ist etwas speziell. Nicht nur die Reifenmontage, sondern
auch die Demontage kann unterwegs tricky sein, weil die Reifenwulst auf
dem Hump des Felgenprofils festsitzt. Ansonsten ist das Einziehen eines
Schlauchs eine praktikable Unterwegshilfe bei Beschädigungen, die die
Dichtmilch überfordern.
Schneller ist das Einstechen einer "Gummiwurst" in das Loch, und hoffen,
dass sich noch genug Dichtmilch im Reifen befindet.

Die Dichtmilch wird irgendwann fest und muss nachgefüllt oder ersetzt
werden. Ich rechne grob einmal pro Jahr. Mit der Dichtmilch nicht zu
sparsam sein, bleibt länger flüssig und hat mehr Reserven.

--



Tomas Graser

unread,
Feb 2, 2024, 4:22:17 AMFeb 2
to
Am 01.02.24 um 14:56 schrieb Wolfgang Strobl:
> Am Wed, 31 Jan 2024 06:03:34 +0100 schrieb Thomas Heuving
> <heu...@gmx.de>:
>
>> Wolfgang Strobl schrieb am Tue, 30 Jan 2024 16:15:49 +0100:
>>> Am Tue, 30 Jan 2024 09:12:29 +0100 schrieb Thomas Heuving
>>> <heu...@gmx.de>:
[...]
>> Außer dem von mir genannten Jakobsweg wüßte ich nix zu benennen, daß
>> so interessant wäre, dass ich es besuchen wollte. [...]
>
> Interessant, oder sollte ich eher schreiben, befremdlich.

Letztere Einschätzung kann ich gut nachvollziehen: kürzlich das Buch von
Hape Kerkeling über die Route Camino Francés gelesen.

Marode, teils hoch überlastete Infrastruktur, Teile der Strecke auf
Überlandstrassen mit hautnahem LKW-Kontakt. Hohe Leidensfähigkeit
hinsichtlich Essen und Unterkünften erforderlich.
Manche wandern nachts, um den nachmittäglichen Vorbuchungs-Ansturm und
ruhefeindliche nächtliche Schlafsäle zu vermeiden.

Mir erscheint es vollkommen befremdlich, sich bei sowas zu beteiligen.

Ralph Angenendt

unread,
Feb 2, 2024, 6:46:41 AMFeb 2
to
Wolfgang Strobl erdachte folgendes:
> Am Thu, 1 Feb 2024 06:17:32 +0100 schrieb Thomas Heuving
><heu...@gmx.de>:

> Was wiegt das Rad eigentlich, ohne Gepäck? Das spielt für Fahren im
> Flachen zwar keine so große Rolle, bei Anstiegen hingegen schon.

Thoomas wohnt zwar auf dem Barnim und muss auf dem Arbeitsweg in die
Niederungen des Berliner Urstromtals und auf dem Rückweg wieder auf den
Barnim zurück, aber so richtig Anstieg ist das nicht.
<https://diercke.de/sites/default/files/styles/1000breit/public/karten_978_3_14_100380_2/U0433_1a_deutsch_HW_BB-1_Web_0.jpg>

Ralph
--
Is your mother worried?
Would you like us to assign someone to worry your mother?

Andre Eiger

unread,
Feb 2, 2024, 7:31:50 AMFeb 2
to
Frank Möller <butterspiege...@protonmail.com> wrote:
> Andre Eiger:
>> Frank Möller <butterspiege...@protonmail.com> wrote:
>>> Andre Eiger:

>>>> [ ... ]

>>> Das ändert nur nix daran, daß so kurze Übersetzungen, wie sie mit
>>> Kettenschaltungen möglich sind, mit Nabenschaltungen so nicht zu haben
>>> sind.

>> Ja, Kettenschaltungen lassen sich kürzer auslegen, wenn man will.

> Das ist der größte Vorteil von Kettenschaltungen, daß man sich das ziemlich
> nach Gusto zusammenstellen kann - gerne auch noch _*zusätzlich*_ mit Unter-
> oder Übersetzungs-Getrieben AKA Schlumpf Mountain Drive resp. Schlumpf
> Speed Drive _*und*_ gleichzeitigen Lastenrad-Qualitäten.

Man kann vieles, und die Neugierde sollte auch nicht zu kurz kommen.
Und doch würde ich die Frage nach dem Zweck voranstellen.

Das Pinion-Getriebe geht konsequent noch einen Schritt weiter als das
Schlumpf und eliminiert das Kettenschaltungsgeraffel ganz.


>> Handelsübliche Konfigurationen ...

> ... sind für mich ein Synonym für "ist vermutlich eher unbrauchbar" - was
> sich bei näherer Überprüfung dann regelmäßig bestätigt.

Du scheinst sehr spezielle Anforderungen zu haben.

Ich schaue auf das Szenario des TE (oder was ich mir darunter vorstelle),
und schätze ab, was mit seinem vorhandenen Rad geht oder nicht geht.


> (Neben der "unerotischen Schaltungs-Konfiguration" geht's dann sofort bei
> den Bremsen weiter: Keine dieser "handelsüblichen Konfigurationen" ist mit
> Hope-Bremsen bestückt. Die wissen einfach nicht, was gut ist.)

>> ... hier zwei Beispiele im Ritzelrechner gegenübergestellt:
> Wäre nix für mich. Beide sind am kurzen Ende zu lang, Nr. 2 ist zusätzlich
> auch noch am langen Ende zu kurz.

Mit 3x9 lässt sich mehr Spreizung realisieren, vor allem, seitdem Kassetten
mit übergroßen Ritzeln zu bekommen sind. Schaltwerk ist aber problematisch.
Von SENSAH findet sich auf Aliexpress auch 3x11.

Die beiden Beispiele sollen zeigen, dass die Bandbreite handelsüblicher
Kettenschaltungen seit 3x8 und 3x9 keineswegs gewachsen ist, sondern
praktisch dem der Rohloff Speedhub entspricht.


> Dieser Ritzelrechner ist für mich auch eher suboptimal. Die Größen von
> Kettenblättern und Ritzeln können nur aus vordefinierten Listen ausgewählt
> und nicht manuell eingegeben werden.

Du kannst die Zahnradsymbole nach Belieben verschieben, hinzufügen oder
entfernen. Die vordefinierten Größen erleichtern nur die Eingabe.


> Ich bevorzuge den Berkemeier-Entfaltungsrechner und hab's mal für den
> übersetzt):

> <https://www.j-berkemeier.de/Ritzelrechner.html?kb=38+rz=52,42,36,32,28,24,21,18,16,14,12,10+tf=60+dtf=5+ru=222+vr=0-0+ge=false+rt=false>

> <https://www.j-berkemeier.de/Ritzelrechner.html?kb=22,36+rz=36,32,28,24,21,19,17,15,13,11+tf=60+dtf=5+ru=222+vr=0-0+ge=false+rt=false>

>> Anders als Rohloff gibt Shimano für seine Nexus- und Alfine-Nabenschaltungen
>> Grenzen für die Primärübersetzung an, was ich technisch für Schwachsinn
>> halte, weil physikalisch das Drehmoment am Nabeneingang begrenzend ist.

>> Ich habe daher keine Bedenken, statt 38/19 unter Berücksichtigung von
>> Fitness, Körpergewicht und Einsatzprofil auch 34/19 oder 38/22 zu bestücken,
>> doch bleiben in der Bergtauglichkeit unüberbrückbare Welten zur
>> Kettenschaltung, da bin ich völlig bei Dir.

> Solche "verbotenen" Übersetzungen an Nabenschaltungen darf man halt
> höchstens als Leichtgewicht benutzen - und dann auch noch ohne Gepäck.

Allein es fehlt die Herstellerangabe, welches Eingangsdrehmoment die Naben
vertragen. So bleibt es bei "viel", "wenig", "leicht", ..., und lässt
Raum für fruchtlose Spekulation. Ich schätze die Nexus- und Alfine-Naben
auf max. ~90 Nm, aber das kann ich mir auch an die Klotür schreiben.

Tatsächlich habe ich noch keine dieser Naben gesehen, bei denen ich sagen
würde, die sind an zu hohem Drehmoment zugrunde gegangen, Stichprobe im
niedrigen zweistelligen Bereich.


> Mit einem Schlumpf Mountain Drive (und das dann in der Cargo-Ausführung für
> Lastenräder) und Kettenschaltung mit z. B. 2 x 11 hingegen kannst Du bis
> auf eine Anfangsentfalrung von 0,9 m 'runterkommen, am langen Ende aber
> trotzdem knapp 9 m pro Umdrehung für flotte Abfahrten erreichen, das ergibt
> also eine Entfaltung von 1000 %.

> Mit einer DT Swiss Hybrid Nabe mit Zahnscheiben darf man das dann auch mit
> 2 Zentnern _*und*_ ordentlich Gepäck die Steigungen hochtreiben.

> Das Ganze kann man _*gleichzeitig*_ koppeln mit einer Kassette mit kleinen
> Gangsprüngen, sodaß man in dem kritischen Bereich von 2,5 m bis 4 m pro
> Umdrehung auch noch einen ganzen Gang mehr hat als bei einer Rohloff.

> Sowas geht halt nur mit Kettenschaltung - und da nehme ich das ganze Gedöns
> mit Kettenpflege und Kettenwechseln dann letztlich gerne in Kauf.

Bleibt trotzdem die Frage, ob das für eine touristische Radtour durch Alpen
oder Mittelgebirge notwendig oder ratsam ist. Aus meiner Erfahrung nicht.

Ich sehe keinen Sinn in der Optimierung auf Szenarien, die mich, wenn
überhaupt, nur selten betreffen, und für die es Ausweichmöglichkeiten gibt.


>> In Richtung kürzere Übersetzungen gibt es an Steigungen dann noch weitere
>> Grenzen, wie durchrutschendes Hinterrad...

> Genau dafür sind sehr kurze Übersetzungen sehr gut, denn damit kann man
> sitzenbleiben, statt aus dem Sattel zu gehen. Dann rutscht das Hinterrad
> nicht durch und man kann mit wenig Kraft schnell kurbeln, was bei langsamer
> Fahrt auch noch ein besseres Lenkverhalten und Ausbalancieren ermöglicht.

Wobei zum Lenken genug Last auf dem Vorderrad bleiben muss, sowohl bergauf
als auch bergab.

>> ... aufsteigendes Vorderrad

> Wenn es so steil wird, ist man irgendwo jenseits von 30 % unterwegs. Das
> ist dann halt mal ein Fall, um zu schieben.

Abseits befestigter Fahrwege ist es auch gerne mal eine querliegende
Wurzel, die den entscheidenden Kick gibt. Aber ja, mit mehr Kadenz sind
die Totpunkte kleiner und der Vortrieb gleichmäßiger mit geringeren
Spitzenwerten = weniger Rutsch. Wenn ich mal mit meinem (handelsüblichen)
Trekkingrad einen steilen Wanderweg erwische, ist Konzentration gefragt.

--


Andre Eiger

unread,
Feb 2, 2024, 7:56:16 AMFeb 2
to
Die Getriebeeinheit gibt es als Ganzes, sogar die Bremse ist schon gefettet.
Die Nabenhülse bleibt im Rad, umgespeicht wird da nichts. Mit etwas Übung
ist es in 20 min erledigt, der Kunde kann derweil einen Kaffee trinken.

So sieht das Ersatzteil aus, 125 EUR für das einfache 8-Gang-Getriebe:
<https://boc24.de/products/shimano-getriebeeinheit-187-mm>

--


Karl Müller

unread,
Feb 2, 2024, 8:36:45 AMFeb 2
to
Am Fri, 2 Feb 2024 12:56:14 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger:

>> Wie macht denn der Verkäufer ein Angebot für 100€ für das Getriebe und
>> muss das Rad umspeichen und zentrieren - das ist günstig
>
> Die Getriebeeinheit gibt es als Ganzes, sogar die Bremse ist schon
> gefettet.
> Die Nabenhülse bleibt im Rad, umgespeicht wird da nichts. Mit etwas
> Übung ist es in 20 min erledigt, der Kunde kann derweil einen Kaffee
> trinken.
>
> So sieht das Ersatzteil aus, 125 EUR für das einfache 8-Gang-Getriebe:
> <https://boc24.de/products/shimano-getriebeeinheit-187-mm>

Interessante Übung - der Arbeitslohn und der Unternehmergewinn wird dabei
nach Methode Habeck berechnet

Kein Wunder das wir uns auf den Weg in eine wunderbare Zukunft befinden

mfg

Karl

Wolfgang Strobl

unread,
Feb 2, 2024, 2:11:04 PMFeb 2
to
Am Fri, 2 Feb 2024 11:46:38 -0000 (UTC) schrieb Ralph Angenendt
<dein...@strg-alt-entf.org>:

>Wolfgang Strobl erdachte folgendes:
>> Am Thu, 1 Feb 2024 06:17:32 +0100 schrieb Thomas Heuving
>><heu...@gmx.de>:
>
>> Was wiegt das Rad eigentlich, ohne Gepäck? Das spielt für Fahren im
>> Flachen zwar keine so große Rolle, bei Anstiegen hingegen schon.
>
>Thoomas wohnt zwar auf dem Barnim und muss auf dem Arbeitsweg in die
>Niederungen des Berliner Urstromtals und auf dem Rückweg wieder auf den
>Barnim zurück, aber so richtig Anstieg ist das nicht.
><https://diercke.de/sites/default/files/styles/1000breit/public/karten_978_3_14_100380_2/U0433_1a_deutsch_HW_BB-1_Web_0.jpg>
>

Er schrieb im Eingangsposting von seinem "Arbeitsweg von Tegel nach
Adlershof per Fahrrad" und davon, dass er für die Fahrt (diesen einfache
Strecke) 1:07 h bis 1.18 einfache Fahrzeit benötigte, bei 30.000
Kilometern in 25 Monaten, also 65 pro Arbeitstag, wenn man 220
Arbeitstage im Jahr rechtet. Er selber schrieb an anderer Stelle auch
"täglich >50 km". Brouter gibt für eine ziemlich direkte Route von
Tegel nach Adlershof 27.5 km und 9 Meter Anstieg an, die in 1.19
bewältigbar seien, in Gegenrichtung wären es dann 14 Meter. :-) Kommt
einigermaßen hin.

<https://brouter.de/brouter-web/#map=10/52.4836/13.4239/osm-mapnik-german_style&lonlats=13.283345,52.589922;13.546484,52.426499&profile=fastbike>

Meine Frage bezog sich aber nicht auf diesen Arbeitsweg, sondern auf den
Ansatz, im Ruhestand dann gleich übergangslos eine touristische Reise
auf einer Route quer durch Frankreich bis hin nach Spanien zu fahren.

"Allerdings überlege ich, mit dem Fahrrad den Jakobsweg zu fahren,
wenn mir in einigen Jahren der Ruhestand die Zeit läßt.
Der Weg bis zum Fuß der Pyrenäen scheint mir, wenn ich durch
Nordfrankreich zwar etwas länger, aber dafür relativ eben unterwegs
bin, auch für mich Flachlandbewohner gut leistbar zu sein ..."

Die dokumentierten Jakobswege wird man zum großen Teil mit dem Rad eh
nicht fahren können oder wollen, weil es Wanderwege sind . Wenn man das
aber eh nur als grobe Marsch- bzw. Fahrtrichtung ansieht, wird man
natürlich einen Weg entlang der Küste finden können, bis etwa Bayonne,
der ziemlich frei von Anstiegen ist. Zumindest für das Stück von
Bordeaux bis Quimperlé bzw. kurz vor Quimper kann ich das aus eigener
Erfahrung bestätigen, da sind wir nämlich mal die Atlantikküste mit
unseren ersten Reiserädern hochgefahren.
<https://www.mystrobl.de/Plone/radfahren/fahrten/urlaub/atlantikkueste/1981/DSC_0862.jpeg>

Dies mit Reiserädern, deren Schaltung eher nicht den Entfaltungsbereich
und die Robustheit der aktuellen Rohloff-Nabe hatten.
<https://www.mystrobl.de/Plone/radfahren/fahrten/urlaub/atlantikkueste/1981/2.jpeg>

Allerdings waren wir damals noch nicht in Rente, sondern jung, erst am
Anfang unseres Berufslebens, ziemlich untrainiert und unerfahren, aber
halt so unempfindlich, was Unpässlichkeiten angeht, wie man in dem Alter
halt ist.

Inzwischen wäre uns diese Route zu langweilig und die Küstenregionen
haben sich durch autogerechten Umbau und das da anzutreffende
radfahrende Publikum auch sehr zum Nachteil verändert.

Aber es mag sein, dass man, wenn man Umwege und abseitige Wege nicht
scheut, da immer noch weitgehend anstiegsfrei fahren kann und dann
ziemlich egal ist, wie viel Fahrrad und Gepäck wiegen. In allen anderen
Fällen, wenn es darum geht, einem Pilgerpfad zu folgen, auf dem den
Leute auch schon mal kleine Kletterpartien zugemutet werden, vielleicht
auch größere, das würde ich mir sehr genau überlegen. Oder erst mal
irgendwo in einer vielleicht etwas hügeligeren Region in Deutschland mit
der Bahn als Zubringer ausprobieren, wie sich eine Serie von solchen
Distanzen mit dem vorhandenen Rad bewältigen läßt. Wie gesagt, unser
Ansatz, unsere Erfahrungen, muß man nicht nachmachen.

Andre Eiger

unread,
Feb 2, 2024, 2:57:36 PMFeb 2
to
Frank Möller <butterspiege...@protonmail.com> wrote:
> Andre Eiger:
>> Frank Möller <butterspiege...@protonmail.com> wrote:
>>> Andre Eiger:

>>>> Ja, Kettenschaltungen lassen sich kürzer auslegen, wenn man will.

>>> Das ist der größte Vorteil von Kettenschaltungen, daß man sich das ziemlich
>>> nach Gusto zusammenstellen kann - gerne auch noch _*zusätzlich*_ mit Unter-
>>> oder Übersetzungs-Getrieben AKA Schlumpf Mountain Drive resp. Schlumpf
>>> Speed Drive _*und*_ gleichzeitigen Lastenrad-Qualitäten.

>> Man kann vieles, und die Neugierde sollte auch nicht zu kurz kommen.
>> Und doch würde ich die Frage nach dem Zweck voranstellen.

>> Das Pinion-Getriebe geht konsequent noch einen Schritt weiter als das
>> Schlumpf und eliminiert das Kettenschaltungsgeraffel ganz.

> ... bis Du mal bei denen anrufst und erfährst, was die zu kurzen oder
> ultrakurzen Übersetzungen resp. deftigen Drehmomenten sagen, im Prinzip
> nämlich genau das gleiche wie Rohloff: geht nicht.

Hmm, was immer die auch meinen. Die Belastung des Pinion-Getriebes ist
von der Sekundärübersetzung (Kettenblatt/Ritzel) völlig unabhängig.
Relevant sind Kurbellänge, Fahrergewicht, Zugkraft mit den Armen am Lenker
und dynamisches Hüpfen auf das Pedal.

Die Doku auf deren Webseite nennt max. 250 Nm Eingangsdrehmoment (Tretkraft).
Kurbellänge bis 180 mm, Fahrergewicht bis 110 kg. Kettenblatt und Ritzel kann
man entsprechend der gewünschten Entfaltung frei wählen. Der Freilauf an der
H3R-Hinterradnabe hat Zahnscheiben wie DT Swiss.

<https://pinion.eu/wp-content/uploads/2022/01/C1_08_2018_de_WEB.pdf>

Die Planetengetriebe von Schlumpf sind auf dieselben max. 250 Nm
Eingangsdrehmoment ausgelegt.
<http://www.schlumpfdrive.com/index.php/faq-leser/a-5-1-zulaessige-drehmomente.html>


>>>> Handelsübliche Konfigurationen ...

>>> ... sind für mich ein Synonym für "ist vermutlich eher unbrauchbar" - was
>>> sich bei näherer Überprüfung dann regelmäßig bestätigt.

>> Du scheinst sehr spezielle Anforderungen zu haben.

> Man gönnt sich ja sonst nix.

>> Ich schaue auf das Szenario des TE (oder was ich mir darunter vorstelle),
>> und schätze ab, was mit seinem vorhandenen Rad geht oder nicht geht.

> Nun ja, um Anforderungen oder nur um die Anforderungen des OPs ging es halt
> am Anfang und auch am Anfang dieses Teilfadens - dann kamst _*Du*_ mit
> speziellen Entfaltungen für Kettenschaltungen...

In der Tat. Da ich keine Rohloff Speedhub mein Eigen nenne, habe ich meine
Erfahrungen mit Kettenschaltungen gesammelt, und natürlich auch über die
Entfaltung nachgedacht.


>>> (Neben der "unerotischen Schaltungs-Konfiguration" geht's dann sofort bei
>>> den Bremsen weiter: Keine dieser "handelsüblichen Konfigurationen" ist mit
>>> Hope-Bremsen bestückt. Die wissen einfach nicht, was gut ist.)

>>>> ... hier zwei Beispiele im Ritzelrechner gegenübergestellt:

>>>> Rohloff Speedhub verglichen mit SRAM GX Eagle 1x12:
>>>> <https://ritzelrechner.de/?GR=DERS&KB=38&RZ=10,12,14,16,18,21,24,28,32,36,42,52&UF=2215&TF=60&SL=2.6&UN=KMH&DV=speed&GR2=RLSH&KB2=42&RZ2=16&UF2=2215>

>>>> Rohloff Speedhub verglichen mit Shimano 2x10:
>>>> <https://ritzelrechner.de/?GR=DERS&KB=22,36&RZ=11,13,15,17,19,21,24,28,32,36&UF=2215&TF=60&SL=2.6&UN=KMH&DV=speed&GR2=RLSH&KB2=36&RZ2=16&UF2=2215>

>>> Wäre nix für mich. Beide sind am kurzen Ende zu lang, Nr. 2 ist zusätzlich
>>> auch noch am langen Ende zu kurz.

>> Mit 3x9 lässt sich mehr Spreizung realisieren, vor allem, seitdem Kassetten
>> mit übergroßen Ritzeln zu bekommen sind. Schaltwerk ist aber problematisch.

> Umwerfer ebenfalls.

ACK

>> Die beiden Beispiele sollen zeigen, dass die Bandbreite handelsüblicher
>> Kettenschaltungen seit 3x8 und 3x9 keineswegs gewachsen ist, sondern
>> praktisch dem der Rohloff Speedhub entspricht.

> Tja, heute "handelsübliche Konfigurationen" sind eher für Bikeparks
> "optimiert". Da fährt man mit dem Radl nur bis zur Talstation des Lifts
> (wenn man dort nicht ohnehin nur auf dem Parkplatz das Radl aus der Dose
> zieht).

In den Alpen kam ich mit 3x9 44-32-22 auf 11/34 zurecht, Reifen 54-559.
Minimale Entfaltung ist 1,36 m. Leichtes XC und sparsames Gepäck kam
zusammen auf etwa 25 kg.


>>> Dieser Ritzelrechner ist für mich auch eher suboptimal. Die Größen von
>>> Kettenblättern und Ritzeln können nur aus vordefinierten Listen ausgewählt
>>> und nicht manuell eingegeben werden.

>> Du kannst die Zahnradsymbole nach Belieben verschieben, hinzufügen oder
>> entfernen. Die vordefinierten Größen erleichtern nur die Eingabe.

> Geht das auch bei den Kassetten?

Ja, da geht's auch.


>>> Ich bevorzuge den Berkemeier-Entfaltungsrechner und hab's mal für den
>>> übersetzt):

>>> <https://www.j-berkemeier.de/Ritzelrechner.html?kb=38+rz=52,42,36,32,28,24,21,18,16,14,12,10+tf=60+dtf=5+ru=222+vr=0-0+ge=false+rt=false>

>>> <https://www.j-berkemeier.de/Ritzelrechner.html?kb=22,36+rz=36,32,28,24,21,19,17,15,13,11+tf=60+dtf=5+ru=222+vr=0-0+ge=false+rt=false>

>>>> Anders als Rohloff gibt Shimano für seine Nexus- und Alfine-Nabenschaltungen
>>>> Grenzen für die Primärübersetzung an, was ich technisch für Schwachsinn
>>>> halte, weil physikalisch das Drehmoment am Nabeneingang begrenzend ist.

>>>> Ich habe daher keine Bedenken, statt 38/19 unter Berücksichtigung von
>>>> Fitness, Körpergewicht und Einsatzprofil auch 34/19 oder 38/22 zu bestücken,
>>>> doch bleiben in der Bergtauglichkeit unüberbrückbare Welten zur
>>>> Kettenschaltung, da bin ich völlig bei Dir.

>>> Solche "verbotenen" Übersetzungen an Nabenschaltungen darf man halt
>>> höchstens als Leichtgewicht benutzen - und dann auch noch ohne Gepäck.

>> Allein es fehlt die Herstellerangabe, welches Eingangsdrehmoment die Naben
>> vertragen. So bleibt es bei "viel", "wenig", "leicht", ..., und lässt
>> Raum für fruchtlose Spekulation. Ich schätze die Nexus- und Alfine-Naben
>> auf max. ~90 Nm, aber das kann ich mir auch an die Klotür schreiben.

>> Tatsächlich habe ich noch keine dieser Naben gesehen, bei denen ich sagen
>> würde, die sind an zu hohem Drehmoment zugrunde gegangen, Stichprobe im
>> niedrigen zweistelligen Bereich.

> Oooch, selbst Freilaufnaben für Kettenschaltungen kann man "vor ihrer Zeit
> zertreten", namentlich eigentlich bärige Hope Pro 2 und 4 (mit
> Sperrklinken). Das hört dann erst bei DT Swiss 350 Hybrid (mit 24er
> Zahnscheiben) _*wirklich*_ auf.

Vor Urzeiten ist mir mal eine Sperrklinke in einem Schraubkranz gebrochen
und hat den Freilauf blockiert. Ansonsten mache ich eher mit altem Kram
rum, und da kann steif gewordenes Fett mit Rost/Dreck das volle Einklinken
in die Zahnung verhindern, neben gebrochenen Federn.

Doch kürzlich habe ich einen gebrauchten Laufradsatz mit DT Swiss 350 und
18er Ratchet erworben. Wenn Du solche Naben nutzt, hättest Du einen Tipp
für die Schmierung der Zahnscheiben?


>>> Mit einem Schlumpf Mountain Drive (und das dann in der Cargo-Ausführung für
>>> Lastenräder) und Kettenschaltung mit z. B. 2 x 11 hingegen kannst Du bis
>>> auf eine Anfangsentfalrung von 0,9 m 'runterkommen, am langen Ende aber
>>> trotzdem knapp 9 m pro Umdrehung für flotte Abfahrten erreichen, das ergibt
>>> also eine Entfaltung von 1000 %.

>>> Mit einer DT Swiss Hybrid Nabe mit Zahnscheiben darf man das dann auch mit
>>> 2 Zentnern _*und*_ ordentlich Gepäck die Steigungen hochtreiben.

>>> Das Ganze kann man _*gleichzeitig*_ koppeln mit einer Kassette mit kleinen
>>> Gangsprüngen, sodaß man in dem kritischen Bereich von 2,5 m bis 4 m pro
>>> Umdrehung auch noch einen ganzen Gang mehr hat als bei einer Rohloff.

>>> Sowas geht halt nur mit Kettenschaltung - und da nehme ich das ganze Gedöns
>>> mit Kettenpflege und Kettenwechseln dann letztlich gerne in Kauf.

>> Bleibt trotzdem die Frage, ob das für eine touristische Radtour durch Alpen
>> oder Mittelgebirge notwendig oder ratsam ist. Aus meiner Erfahrung nicht.

> Wie gesagt: 2 Zentner + ordentlich Gepäck - und das dann nicht mit den
> üblichen Kassetten mit großen Gangsprüngen, sondern eben mit kleinen
> Gangsprüngen. Dann bleibt nur sowas wie das Beschriebene.

>> Ich sehe keinen Sinn in der Optimierung auf Szenarien, die mich, wenn
>> überhaupt, nur selten betreffen, und für die es Ausweichmöglichkeiten gibt.

> Niemand verlangt, daß Du das so machst, wenn Du's nicht brauchst. Ich habe
> als Antwort dann von mir und meinen Bedürfnissen gesprochen. Eine
> Ausrichtung auf Deine Bedürfnisse würde mir da nur sehr eingeschränkt
> helfen... ;->

Fremde Erfahrungen lassen sich nun mal schlecht weitergeben. Und ich schreibe
das, damit man weiß, worauf sich meine Erfahrungen gründen.


>>>> In Richtung kürzere Übersetzungen gibt es an Steigungen dann noch weitere
>>>> Grenzen, wie durchrutschendes Hinterrad...

>>> Genau dafür sind sehr kurze Übersetzungen sehr gut, denn damit kann man
>>> sitzenbleiben, statt aus dem Sattel zu gehen. Dann rutscht das Hinterrad
>>> nicht durch und man kann mit wenig Kraft schnell kurbeln, was bei langsamer
>>> Fahrt auch noch ein besseres Lenkverhalten und Ausbalancieren ermöglicht.

>> Wobei zum Lenken genug Last auf dem Vorderrad bleiben muss, sowohl bergauf
>> als auch bergab.

> Bergab hat man automagisch genügend Last auf dem Vorderrad, bergauf muß man
> sich je nach Steigung vorbeugen.

Wenn man bergab sehr weit nach hinten rutscht, in der Angst vor dem
Überschlag, wird das Vorderrad zu leicht. Für eine gerade Schussfahrt
geht das noch an, doch in Kurven bricht das Vorderrad mangels Bodendruck
zu leicht aus. Betrifft eher Trails oder Wirtschaftswege mit Serpentinen,
die Straßenpässe sind nicht so arg steil.

Schnelle Kurven steil abwärts sind sicherer, wenn der Schwerpunkt näher
am Vorderrad liegt. Wenn man das nicht gewohnt ist, kann sich die Position
gefährlich anfühlen, vor allem bei älteren Geometrien mit steilem Lenkwinkel.
Dazu kommt, dass man beim Bremsen den Schwerpunkt zugleich nach hinten
verlagern muss, ansonsten kann es wirklich vorneüber gehen.

Im Zweifelsfall immer rechtzeitig Geschwindigkeit rausnehmen, bei unbekannten
Trails sowieso.

Bei touristischen Radtouren plane ich soche Abschnitte jedoch nicht ein.


>>>> ... aufsteigendes Vorderrad

>>> Wenn es so steil wird, ist man irgendwo jenseits von 30 % unterwegs. Das
>>> ist dann halt mal ein Fall, um zu schieben.

>> Abseits befestigter Fahrwege ist es auch gerne mal eine querliegende
>> Wurzel, die den entscheidenden Kick gibt. Aber ja, mit mehr Kadenz sind
>> die Totpunkte kleiner und der Vortrieb gleichmäßiger mit geringeren
>> Spitzenwerten = weniger Rutsch. Wenn ich mal mit meinem (handelsüblichen)
>> Trekkingrad einen steilen Wanderweg erwische, ist Konzentration gefragt.

> Natürlich, zumal da auch noch die Performance-Begrenzung durch schmale
> Reifen und vielleicht auch fehlende Stollen eine Rolle spielen.

Ja, genau so. Daher bin ich neugierig, was so ein Gravel-Bike bringt.

--


Andre Eiger

unread,
Feb 2, 2024, 2:58:30 PMFeb 2
to
Karl Müller <mt...@gmx.de> wrote:
> Am Fri, 2 Feb 2024 12:56:14 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger:

>>> Wie macht denn der Verkäufer ein Angebot für 100€ für das Getriebe und
>>> muss das Rad umspeichen und zentrieren - das ist günstig
>>
>> Die Getriebeeinheit gibt es als Ganzes, sogar die Bremse ist schon
>> gefettet.
>> Die Nabenhülse bleibt im Rad, umgespeicht wird da nichts. Mit etwas
>> Übung ist es in 20 min erledigt, der Kunde kann derweil einen Kaffee
>> trinken.
>>
>> So sieht das Ersatzteil aus, 125 EUR für das einfache 8-Gang-Getriebe:
>> <https://boc24.de/products/shimano-getriebeeinheit-187-mm>

> Interessante Übung - der Arbeitslohn und der Unternehmergewinn wird dabei
> nach Methode Habeck berechnet

Kann Dir gerade nicht folgen ...


--



Karl Müller

unread,
Feb 2, 2024, 3:09:26 PMFeb 2
to
Der Händler macht Dir ein Angebot für 100€ für den Getriebaustausch

Und dann kauft der Händler das Getriebeersatzteil für 125€ ein - kann man
so machen, aber nicht sehr häufig

mfg

Karl

Andre Eiger

unread,
Feb 2, 2024, 3:54:05 PMFeb 2
to
Ahh, jetzt. Obige 100 € waren allerdings nicht meine Schätzung. Das wäre
etwa der Preis einer Nexus 7-Gang-Getriebeeinheit.

--

Karl Müller

unread,
Feb 3, 2024, 1:07:38 AMFeb 3
to
Das wäre immer noch ein schlechtes Geschäft für den Händler

Also, wie im Thread geschrieben, wird Dir ein "guter" Händler ein Pedelec
andrehen und macht Kasse

mfg

Karl

Anton Ertl

unread,
Feb 3, 2024, 6:13:30 AMFeb 3
to
Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> writes:
>Am Wed, 31 Jan 2024 06:03:34 +0100 schrieb Thomas Heuving
><heu...@gmx.de>:
>
>>Wolfgang Strobl schrieb am Tue, 30 Jan 2024 16:15:49 +0100:
>>> Erst in der Rente mit etwas anzufangen, was sich dann quasi als
>>> Gewalttour darstellt, und dann mit so einem Rad, das ist mutig. Wenn
>>> man jung ist, geht das. Wir haben das gemacht, damals, unsere Kinder
>>> haben das gemacht. Aber mit nur Flachlanderfahrung und auch nur mit
>>> Kurzstrecken, gemessen an Tagestouren, kann man unangenehme
>>> Überraschungen erleben, wenn man plötzlich nicht 25 km, sondern 100 km
>>> am Stück fahren soll, und dann auch noch Hügel rauf und runter.
>>>
>>> Warum nicht schon vorher und vielleicht von zuhause aus klein anfangen
>>> und dann langsam steigern?
>>
>>Da ich ja auch schon jetzt täglich > 50km fahre, sollten
>>Tagesetappen dieser Länge bis zu den Pyrenäen kein Problem
>>darstellen und dort könnte ich ja noch weiter reduzieren.
...
>Die täglich >50 km sind, wenn ich es richtig verstanden habe, 2 x 25 km
>im Flachland, mit einer langen Pause dazwischen. 100 km am Stück zu
>fahren, zu denen dann auch noch 300-800 Höhenmeter hinzukommen, stellt
>dann doch etwas andere Anforderungen, vor allem dann, wenn man alt
>geworden ist und man das über Wochen hinweg jeden Tag fahren möchte.

Meine Erfahrungen (allerdings nicht im Rentenalter) sind, dass gerade
dann, wenn man jeden Tag faehrt, die Ausdauer gut zunimmt, und zwar
innerhalb weniger Tage. Z.B. habe ich bei einer Tour am ersten Tag
den Josefsberg (227Hm mit 5,7%) nicht ohne Pause geschafft, und drei
Tage spaeter den Dientner Sattel (u.a. 3km mit 14%) und einen Tag
spaeter die Glocknerstrasse ohne Pause zwischen der Mautstelle und dem
Fuscher Toerl.

Was aber jedenfalls hilfreich ist, ist eine passende Uebersetzung.
Wenn man die nicht hat, wird man oefters schieben muessen. Geht auch,
aber mit passender Uebersetzung zu fahren ist besser.

>Aber ok, das muß jeder für sich selber einschätzen. Ich würde mir es mir
>nicht zutrauen, ohne die konkrete Route vorher Meter für Meter geplant
>und mit den heute verfügbaren Mitteln aus der Ferne inspiziert zu haben.

Auch da ist meine Erfahrung eine andere. Die Route habe ich gerne Tag
fuer Tag geplant, und wenn ich mich einmal verfahren habe, oder etwas
nicht ging, war das auch nicht so schlimm, fahre ich halt anders.

Insbesondere fand ich es stressig, zu einem bestimmten Zeitpunkt an
einem bestimmten Ort zu sein, und viel entspannter, einfach jeden Tag
soweit zu fahren, wie es mir Spass gemacht hat.

- anton
--
de.rec.fahrrad FAQ: http://0x1a.de/rec/fahrrad/
Radfahrer sollten vor oder hinter fahrenden Kfz fahren und nicht daneben.
Ist der Radverkehr erst separiert, diskriminiert man ihn voellig ungeniert.

Wolfgang Strobl

unread,
Feb 3, 2024, 7:54:12 AMFeb 3
to
Am Sat, 03 Feb 2024 10:46:51 GMT schrieb
an...@mips.complang.tuwien.ac.at (Anton Ertl):
Vielleicht bist du ja ein Naturtalent und hast schon vorher auf anderem
Wege Ausdauer erworben. Die Sportwissenschaft und auf dieser
aufbauenden Traininigspläne stellen jedenfalls darauf ab, dass Ausdauer
so einfach nicht zu trainieren ist. Selbst heute stelle ich fest, dass
für Ausdauertraining auf der Rolle bzw. dem Inhousetrainer die erste
halbe Stunde mehr oder weniger verlorene Zeit ist, unter dem Aspekt,
dass erst danach der Fettstoffwechsel anspringt, was sich u.a. beim Puls
bemerkbar macht.

Ich lese vergleichsweise wenig dieser Materie und orientiere mich eher
an dem, was sich unsere Kinder für ihre Aktivitäten angelesen haben,
aber das hier, adhoc herausgesucht, gibt den Zusammenhang m.E.
einigermaßen korrekt wider.

<https://www.trainingsworld.com/training/fettverbrennung/fettverbrennung-fettabbau-fettstoffwechsel-grundlagen-ausdauertraining-1276664>

Und tatsächlich, wenn ich im Herbst draussen in der Voreifel nach vielen
ähnlichen Touren, kürzeren und längeren, eine 80km-Tour fahre, mit gut
1300 Höhenmetern, schaffe ich einen Schnitt von 108 W, ohne das als
anstrengend zu empfinden. Auf dem Tacx halte selten mehr als eine
Stunde durch, aus Langeweile und weil mir Arme und Hintern wehtun
(draussen bewege ich den ganzen Körper, drinnen i.W. nur die Beine). Und
prompt nimmt die Ausdauer über den Winter wieder kräftig ab, so dass
über eine viel kürzere Zeitspanne schon die 90 W mühselig werden. Wieder
zu nimmt sie auch nicht innerhalb weniger Tage, es braucht ein, zwei
Monate mit mehreren langen Fahrten pro Woche, um wieder auf ungefähr den
alten Stand zu kommen.


>Z.B. habe ich bei einer Tour am ersten Tag
>den Josefsberg (227Hm mit 5,7%) nicht ohne Pause geschafft, und drei
>Tage spaeter den Dientner Sattel (u.a. 3km mit 14%) und einen Tag
>spaeter die Glocknerstrasse ohne Pause zwischen der Mautstelle und dem
>Fuscher Toerl.

Ohne konkrete Werte für die tatsächlich erbrachte Leistung in W/kg bzw.
deren Veränderung gibt das wenig Aufschluss über den mutmaßlichen
Effekt. Es könnte genau so gut durch Überlastung angesichts eines als
läppsch empfundenen Anstiegs auf der ersten Tour verursacht worden sein.
Ich bin jedenfalls immer mal wieder überrascht, wie sehr die subjektive
Einschätzung meiner Fitness von dem gemesssenen Wert abweichen kann.

>
>Was aber jedenfalls hilfreich ist, ist eine passende Uebersetzung.

Auf jeden Fall. Aber die dürfte im vorliegenden Fall angesichts der
vorhandenen Nabe zumindest bei zivilen Anstiegen (d.h. 6-8%) selbst mit
viel Gepäck kaum das Problem sein. Viel eher würde ich Sorge haben, dass
die Radgeometrie und die Fahrtechnik in die Quere kommen, weil vorher
nur im Flachen gefahren wurde. Man kann auch im Alter noch erstaunlich
viel lernen - aber es braucht mehr Zeit. Wenn man die hat, und in der
Rente hat man sie normalerweise, sollte man das nutzen. IMHO.


>Wenn man die nicht hat, wird man oefters schieben muessen. Geht auch,
>aber mit passender Uebersetzung zu fahren ist besser.

Viel besser. Bei mir kommt direkt nach dem "nicht mehr fahren können"
oft schon das "dann lieber gleich tragen". :-)

>
>>Aber ok, das muß jeder für sich selber einschätzen. Ich würde mir es mir
>>nicht zutrauen, ohne die konkrete Route vorher Meter für Meter geplant
>>und mit den heute verfügbaren Mitteln aus der Ferne inspiziert zu haben.
>
>Auch da ist meine Erfahrung eine andere. Die Route habe ich gerne Tag
>fuer Tag geplant, und wenn ich mich einmal verfahren habe, oder etwas
>nicht ging, war das auch nicht so schlimm, fahre ich halt anders.

Tag für Tag planen macht man sowieso, auf Basis neuer, vor Ort
gewonnener Erkenntnisse. Aber kaum jemand hat unterwegs die Muße und
die Recherchemöglichkeiten, welche zuhause zur Verfügung stehen. Und
lieber das "Ooops!" zuhause auf dem Sofa, wenn man merkt, dass man sich
bei Kilometer 473 (von 920) in eine Ecke geroutet hat, als wenn einem
das auffällt, wenn man in der Ecke gestrandet ist. Wenn man 25 ist, mag
so etwas zumindest in der Rückschau wie eine spannende Herausforderung
wirken, der man sich gestellt hat, mit irgendwas zwischen 65 und 70 eher
nicht.

>
>Insbesondere fand ich es stressig, zu einem bestimmten Zeitpunkt an
>einem bestimmten Ort zu sein, und viel entspannter, einfach jeden Tag
>soweit zu fahren, wie es mir Spass gemacht hat.

Das kann man unschwer auch dann tun, wenn man die gesamte Route vorab
geplant hat, incl. potentieller Unterkünfte entlang oder in der Nähe
dieser Route. Mit einem Zelt, einem Kocher und Verpflegung für eine
Woche einfach ins Blaue hinein zu fahren, ist gewiss auch eine
Möglichkeit, die ihre Fans hat.

Wohnmobilisten, bei denen das aus mir komplett unerfindlichen Gründen
oft unter "zurück zur Natur" läuft, haben es da sehr einfach, mit einem
kompakten Pkw geht es durchaus auch, wenn man auf die Verpflegung
verzichtet. Wir haben das ein, zwei Mal gemacht, bevor wir dann auf die
Reiseräder umgestiegen sind. Eine Campingtour durch halb Europa ohne
eine Vorplanung und das ohne Erfahrung erst in der Rente, halte ich für
mutig. Mit genügend Geld in der Tasche vielleicht. Aber warum?

Wolfgang Strobl

unread,
Feb 3, 2024, 8:53:13 AMFeb 3
to
Am Fri, 2 Feb 2024 10:22:13 +0100 schrieb Tomas Graser
<ttgr...@posteo.de>:
Ich hätte erwartet, dass ein solches Buch, wie viele Reiseberichte, die
gemachten Erfahrungen eher deutlich schönt bzw. beschönigt. Positive
Stimmung verkauft sich besser, insb. in diesem Genre.

>
>Mir erscheint es vollkommen befremdlich, sich bei sowas zu beteiligen.

Um den Bogen wieder zurück zum Radfahren zu schlagen, eine ähnliche
Distanziertheit und Aversion haben wir über die Jahre hinweg auch in
Bezug auf die beliebten Routen entlang von Küsten oder Flüssen
entwickelt.

Unsere Fahrt entlang der Loire, weitgehend auf Landstrassen, war noch
davon geprägt, dass wir meist die einzigen Radfahrenden auf weiter Flur
waren, oft auch die einzigen Verkehrsteilnehmer überhaupt. Inzwischen
aber sind insbesondere die touristisch den Radfahrern angepriesenen
solchen Routen, oft spezifisch mit den Attributen "steigungsfrei" und
"autofrei" angepriesen (weil: Flußtal, ehemaliger Treidelpfad,
Uferpromenade o.ä.) nicht nur, ahem, völlig überlaufen, sondern auch mit
allen möglichen Attraktionen ausstaffiert, wie man sie früher von der
Kirmes kannte, incl. schlechtem oder teurem Essen und seltsamen
Fahrzeugen. Das gilt sowohl für den heftig beworbenen Radweg entlang
des Ahrtals direkt hier in der Nähe, als auch für entsprechende
eindimensionale Vergnügungsparks (wie man das nennen könnte) in
Frankreich.

Natürlich findet sich dergl. oft in Regionen, die durchaus attraktiv für
weiträumige Radtouren sind, landschaftlich wie in Bezug auf die
vorhandenen Landstraßen. Wir sind meist gut damit gefahren, uns Routen
orthogonal zu diesen Attraktionen zu suchen, uns von Küsten fernzuhalten
und diese Touristikwege nur zu queren und ansonsten auf Distanz dazu zu
bleiben. Das Rezept lässt sich durchaus auch auf Italien übertragen,
mit einer Einschränkung jedoch: zumindest dort, wo wir unterwegs waren,
sind bzw. waren die Straßen in Frankreich eher vermascht, erlauben also
alternative Routen für ein entferntes Ziel, kombinatorisch um so mehr,
je größer die Distanz war. In Italien waren die Strassen leider
unterhalb der übergeordneten Straßenkategorie häufiger hierarchisch,
m.a.W. baumförmig verästelnd. So sehr ich es auch für zwingend
notwendig halte, mit dem Fahrrad das Recht und die faktische Möglichkeit
zu haben, jenseits von Autobahnen alle Fahrbahnen zu nutzen - der Zwang,
Umwege fahren zu müssen, weil für größere Distanzen nur dieser Typ
gebaut wurde oder übrigblieb, behindert Radverkehr und ist quasi
Förderung des motorisierten Verkehrs. Dies ist ein Aspekt, der leider
von allen verkehrspolitisch aktiven Vereinen übersehen oder vielleicht
auch geflissentlich ingoriert wird, weil man da kein Faß aufmachen will.
Um es mal in eine sehr pauschale Formel zu gießen, was politisch
augenscheinlich unmöglich ist, aber wünschenswert wäre: Tempolimit 80
oder 100 km/h auf der Autobahn, Autobahnausbau einstellen, Rückbau
verzichtbarer Autobahnen, umfänglicher Umbau des Systems an
Straßenkategorien und Rückbau zu einem Netz aus gleichwertigen,
vollständig vermaschten Straßen mit einer lokalen Maschenweite, die sich
an den Notwendigkeiten schwach motorisierter und nicht motorisierter
Fahrzeuge orientiert.

N.B mit "schwach motorisiert" meine ich nicht Pedelec, die sind nicht
schwach, sondern _schlecht_ motorisiert, sondern Pkw und Lkw, deren
Antrieb und Karosserie nicht danach bemessen wurde, damit eine
6%-Steigung mit 180 km/h bewältigen zu können und um eine in diesem
Kontext zu erwartende Unfallschwere besser überleben zu können als der
Unfallgegner (Modell Panzer, sozusagen). Es muß ja nicht wieder der rund
ein-PS-Antrieb des Ochsenkarrens sein, mit dem ein ganzer Hausrat bewegt
werden kann, etwas mehr, vielleicht eine gute Größenordnung mehr ist
schon wünschenswert und vmtl. machbar. Aber nicht viel mehr, für eine
überschaubare Zahl von Individualfahrzeugen. Politisch nicht
durchsetzbar? Vermutlich, so wie es aussieht. Die Frage ist halt, ob man
dieses Szenario kontrolliert ansteuern möchte, oder ob es auf halbem
Wege als Dystopie emergiert.

Raimund Huemmer

unread,
Feb 3, 2024, 9:08:02 AMFeb 3
to
Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> writes:

> für Ausdauertraining auf der Rolle bzw. dem Inhousetrainer die erste
> halbe Stunde mehr oder weniger verlorene Zeit ist, unter dem Aspekt,
> dass erst danach der Fettstoffwechsel anspringt, was sich u.a. beim Puls
> bemerkbar macht.

Weglassen kann man sie halt auch nicht, die erste halbe Stunde. ;-)

Gruß
Raimund

--
Life's too short to read boring signatures

Wolfgang Strobl

unread,
Feb 3, 2024, 9:51:07 AMFeb 3
to
Am Sat, 03 Feb 2024 15:07:59 +0100 schrieb Raimund Huemmer
<r...@rayjoe.de>:

>Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> writes:
>
>> für Ausdauertraining auf der Rolle bzw. dem Inhousetrainer die erste
>> halbe Stunde mehr oder weniger verlorene Zeit ist, unter dem Aspekt,
>> dass erst danach der Fettstoffwechsel anspringt, was sich u.a. beim Puls
>> bemerkbar macht.
>
>Weglassen kann man sie halt auch nicht, die erste halbe Stunde. ;-)

Ja, leider. :-O

So ganz verloren ist sie ja nicht, denn es ist ja nicht nur die
Ausdauer, die man ausbauen oder sich wenigstens erhalten möchte. Die
Cardio-Fitness dürfte, soweit ich das als Laie beurteilen kann, schon
früher von der entsprechenden Trainingsintensität profitieren.

Ulf Kutzner

unread,
Feb 3, 2024, 11:50:08 AMFeb 3
to
Anton Ertl schrieb am Samstag, 3. Februar 2024 um 12:13:30 UTC+1:
> Z.B. habe ich bei einer Tour am ersten Tag
> den Josefsberg (227Hm mit 5,7%) nicht ohne Pause geschafft, und drei
> Tage spaeter den Dientner Sattel (u.a. 3km mit 14%) und einen Tag
> spaeter die Glocknerstrasse ohne Pause zwischen der Mautstelle und dem
> Fuscher Toerl.
>
> Was aber jedenfalls hilfreich ist, ist eine passende Uebersetzung.
> Wenn man die nicht hat, wird man oefters schieben muessen. Geht auch,

Hier, nicht daß ich annehme, Du seist da gefahren, rechts oder links der Trennkonstruktion?
https://de.wikipedia.org/wiki/Stilfser_Joch#/media/Datei:Radspur_Stilfserjoch.jpg

Gruß, ULF

Andre Eiger

unread,
Feb 3, 2024, 2:37:05 PMFeb 3
to
Frank Möller <butterspiege...@protonmail.com> wrote:
> Andre Eiger:
>> Frank Möller <butterspiege...@protonmail.com> wrote:
>>> Andre Eiger:

>>>> Das Pinion-Getriebe geht konsequent noch einen Schritt weiter als das
>>>> Schlumpf und eliminiert das Kettenschaltungsgeraffel ganz.

>>> ... bis Du mal bei denen anrufst und erfährst, was die zu kurzen oder
>>> ultrakurzen Übersetzungen resp. deftigen Drehmomenten sagen, im Prinzip
>>> nämlich genau das gleiche wie Rohloff: geht nicht.

>> Hmm, was immer die auch meinen. Die Belastung des Pinion-Getriebes ist
>> von der Sekundärübersetzung (Kettenblatt/Ritzel) völlig unabhängig.
>> Relevant sind Kurbellänge, Fahrergewicht, Zugkraft mit den Armen am Lenker
>> und dynamisches Hüpfen auf das Pedal.

>> Die Doku auf deren Webseite nennt max. 250 Nm Eingangsdrehmoment (Tretkraft).
>> Kurbellänge bis 180 mm, Fahrergewicht bis 110 kg.
> ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

> Das wird wohl dann doch einen Grund haben, zumal das sicher auch inkl.
> Gepäck gilt.

Vielleicht hast Du keine bestimmte Vorstellung davon, was das Aufbringen
von 250 Nm mittels eines 175 mm Pedalarms bedeuten. Das ist in etwa, als
ob man die M18-Radmuttern an einem leichten LKW mit mit einer kurzen
1/2-Zoll-Ratsche festziehen wollte.

Das Pinion- liegt wie das Schlumpf-Getriebe im Kraftfluss vor dem
Kettenantrieb. Daher hat jedwede Übersetzung der Kettenräder absolut
keine Auswirkungen auf die Getriebe.

>> Kettenblatt und Ritzel kann man entsprechend der gewünschten Entfaltung
>> frei wählen.

> Genau das wurde mir damals anders gesagt.

Wenn, dann ist die Hinterradnabe limitiert. Die aktuelle entspricht
allerdings einer DT Swiss mit Ratchet-Freilauf. Frühere Inkarnationen
vor der H3R hatten Sperrklinken. Es mag gute Gründe geben, dass davon
abgerückt wurde. Die Aussage könnte sich darauf beziehen.

[...]

>> In den Alpen kam ich mit 3x9 44-32-22 auf 11/34 zurecht, Reifen 54-559.
>> Minimale Entfaltung ist 1,36 m. Leichtes XC und sparsames Gepäck kam
>> zusammen auf etwa 25 kg.

> Hat mir auch an 26" (559) nicht gereicht. Eine Umrüstung auf 44-32-20 mit
> 20er "Mountain Goat" an 11/34 war mir mit 1,25 m im kleinsten Gang immer
> noch zu lang bei deftigen Steigungen jenseits von 20 % und mit z. B. 10 kg
> Photogepäck. Das ist dann nur noch Gewürge und macht keinen Spaß mehr.

Um die kurzen Entfaltungen nutzen zu können, muss aber der Untergrund schon
sehr griffig sein, felsig zum Beispiel, und gleichzeitig keine Schwellen,
Rampen oder Blöcke in den Weg legen. Am Ende habe ich einige Strecken
das Rad getragen, wo ich bei der Planung noch an Fahren dachte.

Falls der TE hier noch mitliest: Auf Straßen braucht man sich darum
keine Sorgen zu machen, die sind weder so steil noch hindernisreich,
normalerweise.

[...]

>> Schnelle Kurven steil abwärts sind sicherer, wenn der Schwerpunkt näher
>> am Vorderrad liegt. ...

> Für sowas wurden ja absenkbare Sattelstützen erfunden. Man sitzt niedriger,
> kann in den Beinen mitfedern und kommt nicht zu weit nach hinten.

Finde ich eine der attraktivsten Verbesserungen gegenüber dem Stand vor
15 Jahren.

--



Andre Eiger

unread,
Feb 3, 2024, 3:51:11 PMFeb 3
to
Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> wrote:

[...]
> ... In Italien waren die Strassen leider
> unterhalb der übergeordneten Straßenkategorie häufiger hierarchisch,
> m.a.W. baumförmig verästelnd. So sehr ich es auch für zwingend
> notwendig halte, mit dem Fahrrad das Recht und die faktische Möglichkeit
> zu haben, jenseits von Autobahnen alle Fahrbahnen zu nutzen - der Zwang,
> Umwege fahren zu müssen, weil für größere Distanzen nur dieser Typ
> gebaut wurde oder übrigblieb, behindert Radverkehr und ist quasi
> Förderung des motorisierten Verkehrs.

Topografisch bedingt? Wenn sich die Besiedlung in Tälern konzentriert,
die durch nennenswerte Bergketten getrennt sind, wird ein Wegenetz
nahezu zwangsläufig diese Struktur bekommen. Sogar im Rheinhessischen
Hügelland lässt sich das stellenweise beobachten.

Ähnliches in relativ dünnbesiedelten Gebieten wie entlang der Ostseeküste
Litauen / Lettland.

> ... Autobahnausbau einstellen, Rückbau
> verzichtbarer Autobahnen, umfänglicher Umbau des Systems an
> Straßenkategorien und Rückbau zu einem Netz aus gleichwertigen,
> vollständig vermaschten Straßen mit einer lokalen Maschenweite, die sich
> an den Notwendigkeiten schwach motorisierter und nicht motorisierter
> Fahrzeuge orientiert.

Dazu müsstest Du den Kraftfahrzeugindividualverkehr abschaffen. Denn der
verteilt sich im Straßennetz nicht wie Gasmoleküle gleichmäßig im Raum,
sondern wird von kleineren und größeren "Attraktoren" angezogen, in deren
Umgebung das erträumte feinverteilte Straßennetz Verstopfungen bekommt,
denen mit Straßenausbau, Separation und Verdrängung störender Verkehrsarten
begegnet wird. Gleichzeitig macht der Straßenausbau die bevorzugten
"Attraktoren" noch attraktiver. Dieser Entwicklung sind hierzulande
historisch bedingt mehr Grenzen gesetzt als beispielsweise in den USA,
was sich in den gewachsenen Straßennetzen beobachten lässt.

Eine Mobilität für jedermann ohne das Rückgrat privater PKW-Verkehr
kann sich hier doch niemand auch nur ansatzweise vorstellen. Daher
werden Deine Vorstellungen von einem feinmaschigen fahrradtauglichen
Straßennetz Utopie bleiben müssen.

--


Thomas Heuving

unread,
Feb 4, 2024, 12:30:05 AMFeb 4
to
Wolfgang Strobl schrieb am Fri, 02 Feb 2024 20:10:48 +0100:
>
> Er schrieb im Eingangsposting von seinem "Arbeitsweg von Tegel nach
> Adlershof per Fahrrad" und davon, dass er für die Fahrt (diesen einfache
> Strecke) 1:07 h bis 1.18 einfache Fahrzeit benötigte, bei 30.000
> Kilometern in 25 Monaten, also 65 pro Arbeitstag, wenn man 220
> Arbeitstage im Jahr rechtet. Er selber schrieb an anderer Stelle auch
> "täglich >50 km". Brouter gibt für eine ziemlich direkte Route von
> Tegel nach Adlershof 27.5 km und 9 Meter Anstieg an, die in 1.19
> bewältigbar seien, in Gegenrichtung wären es dann 14 Meter. :-) Kommt
> einigermaßen hin.

Die 27.5km von brouter treffen es ziemlich genau, morgens sind es
etwas weniger, auf dem Rückweg vermeide ich die Müllerstraße und
deswegen sind es dann 28km.

><https://brouter.de/brouter-web/#map=10/52.4836/13.4239/osm-mapnik-german_style&lonlats=13.283345,52.589922;13.546484,52.426499&profile=fastbike>

Eher so:

http://www.bbbike.de/cgi-bin/bbbikeleaflet.cgi?coordssession=7%3A41000000_87c33208f6eb37a9&bm=B&zoom=12&lat=52.510788&lon=13.418941

Für Berlin ist bbbike immer noch das beste Routingprogramm, brouter
oder bikerouter sind auch brauchbar, alles andere kann man mMn
vergessen.

Tschüß
--
Thomas Heuving

Karl Müller

unread,
Feb 4, 2024, 1:40:08 AMFeb 4
to
Am Sat, 3 Feb 2024 20:51:08 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger:

[...]
> Eine Mobilität für jedermann ohne das Rückgrat privater PKW-Verkehr kann
> sich hier doch niemand auch nur ansatzweise vorstellen.

Warum sollte eine Gesellschaft auf diese Mobilität verzichten. Betrachet
aus der Historie heraus beginnend mit Zu-Fuß-Gehen, dem Pferd als
Transportmittel, Pferdekutschen, Postreiter, Eisenbahn, Schiffe usw. ist
alles so weit entfernt vom Paradies das die heutige Mobilität für Alle
einen paradisischen Zustand erreicht hat

Die Menschen werden jeden Politiker zum Teufel jagen der daran ernsthaft
rüttelt ohne *vorher* gleich guten oder besseren Ersatz zu schaffen

Außer vielleicht in Diktaturen - da könnte das umgesetzt werden, aber
selbst da wird das sehr schwierig für den Diktator

> Daher werden
> Deine Vorstellungen von einem feinmaschigen fahrradtauglichen
> Straßennetz Utopie bleiben müssen.

Das Straßennetz für Fahrzeuge existiert doch schon - warum verdoppeln?

Nutze es

mfg

Karl

Stefan

unread,
Feb 4, 2024, 5:19:16 AMFeb 4
to
Am 03.02.24 um 21:51 schrieb Andre Eiger:
> Eine Mobilität für jedermann ohne das Rückgrat privater PKW-Verkehr
> kann sich hier doch niemand auch nur ansatzweise vorstellen. Daher
> werden Deine Vorstellungen von einem feinmaschigen fahrradtauglichen
> Straßennetz Utopie bleiben müssen.

Doch es kann sich jeder Bauherr in einer beliebigen Großstadt aktiv
vorstellen, bis sein Gebäude steht. Durch die Vorstellungskraft, dass
nur jeder 2. oder 3. oder 4. Haushalt ein Auto hat, werden weniger
Stellplätze auf Privatgrund geschaffen und es gibt wesentlich weniger
planerisch zu berücksichtigen Verkehr.

Nachdem das Haus steht ist natürlich eine ganz andere Geschichte...


Karl Müller

unread,
Feb 4, 2024, 5:57:52 AMFeb 4
to
Der Trend geht zum großzügig geplanten Fahrrad-Käfig mit Überdachung

Ich finde das ist gut so

mfg

Karl

Ulf Kutzner

unread,
Feb 4, 2024, 8:28:29 AMFeb 4
to
Andre Eiger schrieb am Samstag, 3. Februar 2024 um 21:51:11 UTC+1:
> Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> wrote:
>
> [...]
> > ... In Italien waren die Strassen leider
> > unterhalb der übergeordneten Straßenkategorie häufiger hierarchisch,
> > m.a.W. baumförmig verästelnd. So sehr ich es auch für zwingend
> > notwendig halte, mit dem Fahrrad das Recht und die faktische Möglichkeit
> > zu haben, jenseits von Autobahnen alle Fahrbahnen zu nutzen - der Zwang,
> > Umwege fahren zu müssen, weil für größere Distanzen nur dieser Typ
> > gebaut wurde oder übrigblieb, behindert Radverkehr und ist quasi
> > Förderung des motorisierten Verkehrs.
> Topografisch bedingt? Wenn sich die Besiedlung in Tälern konzentriert,
> die durch nennenswerte Bergketten getrennt sind, wird ein Wegenetz
> nahezu zwangsläufig diese Struktur bekommen. Sogar im Rheinhessischen
> Hügelland lässt sich das stellenweise beobachten.


> Dazu müsstest Du den Kraftfahrzeugindividualverkehr abschaffen. Denn der
> verteilt sich im Straßennetz nicht wie Gasmoleküle gleichmäßig im Raum,
> sondern wird von kleineren und größeren "Attraktoren" angezogen, in deren
> Umgebung das erträumte feinverteilte Straßennetz Verstopfungen bekommt,
> denen mit Straßenausbau, Separation und Verdrängung störender Verkehrsarten
> begegnet wird. Gleichzeitig macht der Straßenausbau die bevorzugten
> "Attraktoren" noch attraktiver. Dieser Entwicklung sind hierzulande
> historisch bedingt mehr Grenzen gesetzt als beispielsweise in den USA,
> was sich in den gewachsenen Straßennetzen beobachten lässt.

Wenn man Glück hat, findet sich beiderseits eines Wasserlaufs,
muß gar nicht schiffbar sein, je eine Landstraße, wobei die eine
für Kfz-Verkehr günstiger trassiert ist, die andere für Radverkehr
zumindest wenig Umweg und wenig verlorene Höhen bietet.

Andre Eiger

unread,
Feb 4, 2024, 12:00:16 PMFeb 4
to
Frank Möller <butterspiege...@protonmail.com> wrote:
> Andre Eiger:
>> Frank Möller <butterspiege...@protonmail.com> wrote:
>>> Andre Eiger:
>>>> Frank Möller <butterspiege...@protonmail.com> wrote:
>>>>> Andre Eiger:

>>>>>> Das Pinion-Getriebe ...

>>>>> ... bis Du mal bei denen anrufst und erfährst, was die zu kurzen oder
>>>>> ultrakurzen Übersetzungen resp. deftigen Drehmomenten sagen, im Prinzip
>>>>> nämlich genau das gleiche wie Rohloff: geht nicht.

>>>> Hmm, was immer die auch meinen. ...

> Chlor, was immer die auch so meinen, muß man nicht so wirklich ernstnehmen.
> Sind ja schließlich nur die Erfinder und Hersteller. Da muß man nicht
> annehmen, daß die sowas wie Ahnung von ihrem eigenen Kram hätten.

Und Du hast mit dem Konstruktuer gesprochen, klar.

Ich bleibe bei den physikalisch-technischen Grundlagen, auch wenn in 10 Minuten
mehr Weisheiten in die Welt gesetzt sind als ich jemals nachüprüfen könnte.


>>>> Die Doku auf deren Webseite nennt max. 250 Nm Eingangsdrehmoment (Tretkraft).
>>>> Kurbellänge bis 180 mm, Fahrergewicht bis 110 kg.
>>> ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

>>> Das wird wohl dann doch einen Grund haben, zumal das sicher auch inkl.
>>> Gepäck gilt.

>> Vielleicht hast Du keine bestimmte Vorstellung davon, was das Aufbringen
>> von 250 Nm mittels eines 175 mm Pedalarms bedeuten.

> Vielleicht hast Du keine bestimmte Vorstellung davon, daß man gar nicht
> erst eine irgendwie geartete "bestimmte Vorstellung" braucht, wenn ganz
> konkret ein Maximalgewicht genannt wird?

Drehmoment = Kraft mal Hebelarm


> Apropos: Hast Du eine bestimmte Vorstellung davon, was man tun muß, wenn
> man so ein Piniongetriebe von einem Rahmen in einen anderen Rahmen
> umsetzen möchte, und was das kostet? Vor allem: Wie einfach kommt man an
> diese Rahmen? Hast Du da bestimmte Vorstellungen?

Ganz gewiss habe ich eine Vorstellung davon, kannst Du mir glauben.


> Bei einem Schlumpf Mountain Drive nimmt man halt ein nach Gusto passendes
> Exemplar jener Milliarden Rahmen mit einem Standard-BSA-Tretlagergehäuse.
> Ist das möglicherweise zu simpel? Mit welchen bestimmten Vorstellungen muß
> man da bei Pinion an die Sache herangehen? Und die hast Du doch, diese
> bestimmten Vorstellungen, stimmt's?

Du tust gerade so, als ob ich Dir etwas aufschwatzen wollte. Sei versichert,
ich bin kein Gebrauchtwagenverkäufer.


> Hm, und überhaupt hast Du auch noch nicht vorgerechnet, wie man so ein Radl
> mit einem Pinion-Getriebe auslegen müßte, um wie mit einem Schlumpf
> Mountain Drive _*einerseits ebenfalls sowohl*_ angefangen bei 0,9 m eine
> Entfaltung von 1000 % zu erreichen _*als dabei gleichzeitig auch noch*_
> kleine Gangsprünge zu realisieren. Als Inhaber des Terminus' der bestimmten
> Vorstellung hast Du da doch sicher eine ebensolche bestimmte Vorstellung,
> nicht wahr?

Ja, die habe ich. Daher bezweifele ich nicht, dass es dafür Anwendungsfälle
gibt. Für touristische Radtouren auf Straßen und Fahrwegen durch's Gebirge
mit einem typischen MTB finde ich den Aufwand allerdings überflüssig.

Die beste Übersetzung mindert nicht die Energiemenge, um das ganze Geraffel
auf den Berg zu hieven (Sparsamkeit beim Gepäck dagegen schon). Statt Geld
in technische Sonderlösungen für ein paar schlecht fahrbare Kilometer zu
stecken, arbeite ich in der Vorfreude auf den Spaß an meiner körperlichen
Dauerleistung, zumindest nehme ich mir das immer vor ...

--


Andre Eiger

unread,
Feb 4, 2024, 12:12:55 PMFeb 4
to
Karl Müller <mt...@gmx.de> wrote:
> Am Sat, 3 Feb 2024 20:51:08 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger:

> [...]
>> Eine Mobilität für jedermann ohne das Rückgrat privater PKW-Verkehr kann
>> sich hier doch niemand auch nur ansatzweise vorstellen.

> Warum sollte eine Gesellschaft auf diese Mobilität verzichten. Betrachet
> aus der Historie heraus beginnend mit Zu-Fuß-Gehen, dem Pferd als
> Transportmittel, Pferdekutschen, Postreiter, Eisenbahn, Schiffe usw. ist
> alles so weit entfernt vom Paradies das die heutige Mobilität für Alle
> einen paradisischen Zustand erreicht hat

Dürfte sehr von den Vorstellungen vom Paradis abhängen.


> Die Menschen werden jeden Politiker zum Teufel jagen der daran ernsthaft
> rüttelt ohne *vorher* gleich guten oder besseren Ersatz zu schaffen

> Außer vielleicht in Diktaturen - da könnte das umgesetzt werden, aber
> selbst da wird das sehr schwierig für den Diktator

>> Daher werden
>> Deine Vorstellungen von einem feinmaschigen fahrradtauglichen
>> Straßennetz Utopie bleiben müssen.

> Das Straßennetz für Fahrzeuge existiert doch schon - warum verdoppeln?

> Nutze es

Mein Post bezog sich auf die Idee von Wolfgang. hast Du den kgelesen?

--

Andre Eiger

unread,
Feb 4, 2024, 12:15:10 PMFeb 4
to
Was das Verhältnis von PKW-Stellplätze zu Wohnungen betrifft, reicht
der Blick auf Stadtteile für die arbeitende Bevölkerung aus Gründerzeiten.

--



Karl Müller

unread,
Feb 5, 2024, 1:32:16 AMFeb 5
to
Am Sun, 4 Feb 2024 17:12:52 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger:

> Karl Müller <mt...@gmx.de> wrote:
>> Am Sat, 3 Feb 2024 20:51:08 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger:
>
>> [...]
>>> Eine Mobilität für jedermann ohne das Rückgrat privater PKW-Verkehr
>>> kann sich hier doch niemand auch nur ansatzweise vorstellen.
>
>> Warum sollte eine Gesellschaft auf diese Mobilität verzichten.
>> Betrachet aus der Historie heraus beginnend mit Zu-Fuß-Gehen, dem Pferd
>> als Transportmittel, Pferdekutschen, Postreiter, Eisenbahn, Schiffe
>> usw. ist alles so weit entfernt vom Paradies das die heutige Mobilität
>> für Alle einen paradisischen Zustand erreicht hat
>
> Dürfte sehr von den Vorstellungen vom Paradis abhängen.
>
>

Vorstellungen über das Paradis werden in einer Demokratie von der Mehrheit
in der Gesellschaft definiert

Ich finde, das mag nicht gut sein, ist aber das kleinste Übel

>> Die Menschen werden jeden Politiker zum Teufel jagen der daran
>> ernsthaft rüttelt ohne *vorher* gleich guten oder besseren Ersatz zu
>> schaffen
>
>> Außer vielleicht in Diktaturen - da könnte das umgesetzt werden, aber
>> selbst da wird das sehr schwierig für den Diktator
>
>>> Daher werden Deine Vorstellungen von einem feinmaschigen
>>> fahrradtauglichen Straßennetz Utopie bleiben müssen.
>
>> Das Straßennetz für Fahrzeuge existiert doch schon - warum verdoppeln?
>
>> Nutze es
>
> Mein Post bezog sich auf die Idee von Wolfgang. hast Du den kgelesen?

Der Wolfgang hat viele Ideen und ist eigentlich ein Verfechter von
"Fahrzeuge gehören auf die Fahrbahn". Warum er jetzt von einem
fahrradtauglichen Extra-Straßennetz schreibt kann ich allerdings nicht
nachvollziehen. Das Problem sind nicht die mehr oder weniger gut
ausgebauten Fahrbahnen sondern die Vorstellung besondere Fahrzeuge hätten
besondere Rechte in den Köpfen einiger Nutzer

mfg

Karl

Ulf Kutzner

unread,
Feb 5, 2024, 2:07:03 AMFeb 5
to
Wolfgang Strobl schrieb am Dienstag, 30. Januar 2024 um 16:16:05 UTC+1:
> Am Tue, 30 Jan 2024 09:12:29 +0100 schrieb Thomas Heuving
> <heu...@gmx.de>:

> >Allerdings überlege ich, mit dem Fahrrad den Jakobsweg zu fahren,
> >wenn mir in einigen Jahren der Ruhestand die Zeit läßt.
> Geschmackssache. Solche Routen sind oft überlaufen und in einer Weise
> touristisch geprägt, die ich abschreckend finde. Wir haben bessere
> Erfahrungen damit gemacht, unsere Routen selbst und ohne Rücksicht auf
> solche ausgetretenen Pfad zu planen, auch schon vor der Rente. Eine
> unserer ersten langen Fahrten bestand darin, uns von Freunden nach Tours
> in Frankreich mitnehmen zu lassen, die waren da zu einer Hochzeit
> eingeladen), mit den Rädern oben auf einem Dachgepäckträger. Von da aus
> sind wir dann über mehrere Tage hinweg quer durch Frankreich bis nach
> Besançon gefahren und von dort aus per Bahn zurück nach Deutschland.

Hier mal ein dreiteiliger Reisebericht, gefahren wurde ein Stück bis
zum Zentralmassiv und fünftelwegs wieder zurück:
https://www.rad-forum.de/topics/1397571#Post1397571

Raimund Huemmer

unread,
Feb 5, 2024, 2:29:38 AMFeb 5
to
Ulf Kutzner <Ulf.K...@web.de> writes:

> Hier mal ein dreiteiliger Reisebericht, gefahren wurde ein Stück bis
> zum Zentralmassiv und fünftelwegs wieder zurück:
> https://www.rad-forum.de/topics/1397571#Post1397571

Vielen Dank für den Hinweis und den Link.

Ich lese sehr gerne solche Reiseberichte. Bei den Fotos von auf der
Straße liegenden Fahrrädern erschrecke ich allerdings jedesmal heftig, da geht
es mir wie etlichen der Kommentatoren.

Wolfgang Strobl

unread,
Feb 5, 2024, 4:58:19 AMFeb 5
to
Am Sun, 4 Feb 2024 06:05:29 +0100 schrieb Thomas Heuving
<heu...@gmx.de>:

>Wolfgang Strobl schrieb am Fri, 02 Feb 2024 20:10:48 +0100:
>>
>> Er schrieb im Eingangsposting von seinem "Arbeitsweg von Tegel nach
>> Adlershof per Fahrrad" und davon, dass er für die Fahrt (diesen einfache
>> Strecke) 1:07 h bis 1.18 einfache Fahrzeit benötigte, bei 30.000
>> Kilometern in 25 Monaten, also 65 pro Arbeitstag, wenn man 220
>> Arbeitstage im Jahr rechtet. Er selber schrieb an anderer Stelle auch
>> "täglich >50 km". Brouter gibt für eine ziemlich direkte Route von
>> Tegel nach Adlershof 27.5 km und 9 Meter Anstieg an, die in 1.19
>> bewältigbar seien, in Gegenrichtung wären es dann 14 Meter. :-) Kommt
>> einigermaßen hin.
>
>Die 27.5km von brouter treffen es ziemlich genau, morgens sind es
>etwas weniger, auf dem Rückweg vermeide ich die Müllerstraße und
>deswegen sind es dann 28km.
>
>><https://brouter.de/brouter-web/#map=10/52.4836/13.4239/osm-mapnik-german_style&lonlats=13.283345,52.589922;13.546484,52.426499&profile=fastbike>
>
>Eher so:
>
>http://www.bbbike.de/cgi-bin/bbbikeleaflet.cgi?coordssession=7%3A41000000_87c33208f6eb37a9&bm=B&zoom=12&lat=52.510788&lon=13.418941

Örks, http für persönliche Daten, die man nicht unbedingt öffentlich
machen will. Allerdings ist die Session längst abgelaufen. :-)

Dass ein auf einzelne Städte bzw. Areale beschränkter Routensucher
zumindest in der Theorie bessere Ergebnisse liefern kann als einer, der
mit einem zwar konfigurierbaren, aber halt generischen Verfahren rein
auf Basis der OSM-Daten sucht, wundert nicht. Allerdings befürchte ich,
dass das, was schon in Bezug auf die Rohdaten von OSM bei
fahrradspezifischen Daten gilt: sie sind gefärbt und erzeugen eine
Präferänz für "weg von der Fahrbahn", hier noch mehr der Fall sein
könnte. Da ich Berlin nur von einer Reihe von Besuchen kenne, aber
nicht per Fahrrad, könnte ich die Güte des Routings bzw. einen evtl.
Bias eh nur indirekt beurteilen bzw. überhaupt einen Eindruck bekommen.
Für hierzustadt bin ich nicht sonderlich beeindruckt.

Die per Brouter gezeigte Route sollte ohnehin nur abschätzen, wie weit
es zwischen den grob angenommenen Punkten Start und Ziel ist, wenn man
Brouter mit dem Profil "fastbike" aka Rennrad routen lässt.

Erwähnenswert ist jedoch eine Eigenschaft von brouter-web, die
erstaunlich wenig bekannt ist: die mit Wegpunkten oder durch Verschieben
und Hinzufügen von Wegpunkten erzeugte Route wird bei Brouter jeweils zu
einer neuen URL, die sämtliche diese Wegpunkte enthält. Sie bedarf
keiner Session, sie kann als Bookmark abgespeichert werden oder einfach
asis wie nachfolgend gezeigt werden.
<https://brouter.de/brouter-web/#map=11/52.4945/13.3199/osm-mapnik-german_style&lonlats=13.283345,52.589922;13.412578,52.481323;13.546484,52.426499&profile=fastbike>
Da habe ich in die obige Route einfach einen Wegpunkt am Rand des
Tempelhofer Feldes eingebaut.

So lange die verwendete Brouter-Web-Instanz das Profil "fastbike"
enthält (oder was immer man verwendet) und so lange sich die
serverseitig verwendeten OSM-Daten nicht ändern, ändert sich die so
denotierte Route ebenfalls nicht.

Noch ein Feature, das ich gerne nutze: man kann in Brouter vorhandene,
als GPX aufgezeichnete Tracks per "Track laden" als weitere Ebene
darstellen lassen und die als Grundlage nehmen, um eine neue Route
zusammenzuklicken.

Ich mach das so: erst mal das Profil wählen, bei mir meist "fastbike",
gelegentlich ein eigenes, dann einfach Start bis Ziel routen lassen, so
wie hier anfänglich gezeigt. Manchmal läßt sich das einfach so
verwenden. Wenn nicht, eher der Normalfall, dann versuche ich, unter
Berücksichtigung des ohne Zwischenpunkte bestimmten Kurses, meinen
präferierten Kurs in größeren Schritten zusammenzuklicken, d.h. mit
möglichst wenig Zwischenpunkten auszukommen. Ggfs. heißt das, den
letzten Punkt wieder zu löschen oder das letzte Segment durch Einfügen
eines weiteren Punktes zu ändern. Rinse and repeat.

Neben dem Umstand, dass die so entstandenen URL so kurz wie möglich
bleiben, hat das auch den Vorteil, dass man Spielraum für nachträgliche
Änderungen hat, indem man einzelne Segmente umbiegt, indem man weitere
Punkte einfügt oder vorhandene verschiebt. Durch Umschreiben der URL
kann man durchaus auch die verwendete Brouter-web-Instanz wechseln.

Oft merke ich mir bei der Urlaubsplanung oder der Planung weiträumiger
Hausrunden, die mich aus bekannten Arealen herausführen, eine Serie
solcher URL (Texteditor, lokales Wiki, lokaler Issuetracker, was grad
passt), für evtl. Backtracking, hebe dann aber nur das Endergebnis auf,
vielleicht auch eine verworfene Alternative.

>
>Für Berlin ist bbbike immer noch das beste Routingprogramm, brouter
>oder bikerouter sind auch brauchbar, alles andere kann man mMn
>vergessen.

Was mir an bbbike aufgefallen ist: ich sehe da nur eine sehr rudimentäre
Möglichkeit, die eigenen Präferenzen auszudrücken, so wie Brouter das
erlaubt. Das ist für mich so etwas wie eine sine qua non. Selbst eine
einzelne Person hat variierende Präferenzen, je nach Wetter, Gemütslage,
verwendetem Fahrrad, Zweck der Fahrt usw. usf., aber auch konstante,
durch die man sich nicht immer wieder durckklicken möchte.

Als Planungstool für unüberschaubar große Städte mag bbbike sehr
brauchbar sein, für mich sehe ich nur ausnahmsweise eine Verwendung. Wo
ich mich auskenne und bbbike zusätzliches Material hat (welches
eigentlich?), fahre ich völlig andere Routen, als was bbbike mir da
vorschlägt. Ich hab' mal meinen alten Arbeitsweg mit den
Defaulteinstellungen zu routen probiert, da deckt sich meine schließlich
hin- und zurück gefahrene Strecke nur an den Zwangspunkten mit den
Vorschlägen von bbbike. Woran genau das liegt, kann ich ohne
intensivere Beschäftigung mit bbbike nicht sagen, vermute aber das
Übliche: eine starke Präferenz für Radwege, irgendwo als Daten
eingespeiste "Radrouten" und dergleichen, also genau das, was ich zu
vermeiden trachte. Ist aber wie gesagt bloß eine Vermutung.

Andre Eiger

unread,
Feb 5, 2024, 5:59:51 AMFeb 5
to
Karl Müller <mt...@gmx.de> wrote:
> Am Sun, 4 Feb 2024 17:12:52 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger:

>> Karl Müller <mt...@gmx.de> wrote:
>>> Am Sat, 3 Feb 2024 20:51:08 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger:
>>
>>> [...]
>>>> Eine Mobilität für jedermann ohne das Rückgrat privater PKW-Verkehr
>>>> kann sich hier doch niemand auch nur ansatzweise vorstellen.
>>
>>> Warum sollte eine Gesellschaft auf diese Mobilität verzichten.
>>> Betrachet aus der Historie heraus beginnend mit Zu-Fuß-Gehen, dem Pferd
>>> als Transportmittel, Pferdekutschen, Postreiter, Eisenbahn, Schiffe
>>> usw. ist alles so weit entfernt vom Paradies das die heutige Mobilität
>>> für Alle einen paradisischen Zustand erreicht hat
>>
>> Dürfte sehr von den Vorstellungen vom Paradis abhängen.
>>
>>

> Vorstellungen über das Paradis werden in einer Demokratie von der Mehrheit
> in der Gesellschaft definiert

Was auch immer Du Dir unter Deinem Statement vorstellst, die Realität wird
maßgeblich durch die Renditeprognose der aktuell einflussreichsten Fraktionen
der Finanzlobby gestaltet, mit Ewigkeitsgarantie im Grundgesetz.

> Ich finde, das mag nicht gut sein, ist aber das kleinste Übel

Ja, man muss nur die Gedanken an Alternativen im Zaum halten.


>>> Die Menschen werden jeden Politiker zum Teufel jagen der daran
>>> ernsthaft rüttelt ohne *vorher* gleich guten oder besseren Ersatz zu
>>> schaffen
>>
>>> Außer vielleicht in Diktaturen - da könnte das umgesetzt werden, aber
>>> selbst da wird das sehr schwierig für den Diktator

Trappst da nicht irgendwo die Totalitarismustheorie? Nice ...

>>>> Daher werden Deine Vorstellungen von einem feinmaschigen
>>>> fahrradtauglichen Straßennetz Utopie bleiben müssen.
>>
>>> Das Straßennetz für Fahrzeuge existiert doch schon - warum verdoppeln?
>>
>>> Nutze es
>>
>> Mein Post bezog sich auf die Idee von Wolfgang. hast Du den kgelesen?

> Der Wolfgang hat viele Ideen und ist eigentlich ein Verfechter von
> "Fahrzeuge gehören auf die Fahrbahn". Warum er jetzt von einem
> fahrradtauglichen Extra-Straßennetz schreibt kann ich allerdings nicht
> nachvollziehen.

Nein, er meint kein Extra-Straßennetz, sondern *das* Straßennetz, wenn ich
ihn richtig verstanden habe. Und das nicht als *exklusives*, sondern als
ein in erster Linie auf den nichtmotorisierten Verkehr ausgelegtes.

Sozusagen ein Gegenentwurf zu dem heute in erster Linie auf den Kfz-Verkehr
ausgelegtes Straßennetz.


> Das Problem sind nicht die mehr oder weniger gut
> ausgebauten Fahrbahnen sondern die Vorstellung besondere Fahrzeuge hätten
> besondere Rechte in den Köpfen einiger Nutzer

Jupp, der beliebte Ansatz, die Lösung im Kopf jedes Einzelnen zu erhoffen.

--

Karl Müller

unread,
Feb 5, 2024, 6:26:16 AMFeb 5
to
Am Mon, 5 Feb 2024 10:59:49 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger:

> Karl Müller <mt...@gmx.de> wrote:
>> Am Sun, 4 Feb 2024 17:12:52 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger:
>
>>> Karl Müller <mt...@gmx.de> wrote:
>>>> Am Sat, 3 Feb 2024 20:51:08 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger:
>>>
>>>> [...]
>>>>> Eine Mobilität für jedermann ohne das Rückgrat privater PKW-Verkehr
>>>>> kann sich hier doch niemand auch nur ansatzweise vorstellen.
>>>
>>>> Warum sollte eine Gesellschaft auf diese Mobilität verzichten.
>>>> Betrachet aus der Historie heraus beginnend mit Zu-Fuß-Gehen, dem
>>>> Pferd als Transportmittel, Pferdekutschen, Postreiter, Eisenbahn,
>>>> Schiffe usw. ist alles so weit entfernt vom Paradies das die heutige
>>>> Mobilität für Alle einen paradisischen Zustand erreicht hat
>>>
>>> Dürfte sehr von den Vorstellungen vom Paradis abhängen.
>>>
>>>
>>>
>> Vorstellungen über das Paradis werden in einer Demokratie von der
>> Mehrheit in der Gesellschaft definiert
>
> Was auch immer Du Dir unter Deinem Statement vorstellst, die Realität
> wird maßgeblich durch die Renditeprognose der aktuell einflussreichsten
> Fraktionen der Finanzlobby gestaltet, mit Ewigkeitsgarantie im
> Grundgesetz.
>
>> Ich finde, das mag nicht gut sein, ist aber das kleinste Übel
>
> Ja, man muss nur die Gedanken an Alternativen im Zaum halten.
>
>

Was für alternative Gedanken zur Entscheidungsfindung in einer Demokratie
hättest Du anzubieten?

>>>> Die Menschen werden jeden Politiker zum Teufel jagen der daran
>>>> ernsthaft rüttelt ohne *vorher* gleich guten oder besseren Ersatz zu
>>>> schaffen
>>>
>>>> Außer vielleicht in Diktaturen - da könnte das umgesetzt werden, aber
>>>> selbst da wird das sehr schwierig für den Diktator
>
> Trappst da nicht irgendwo die Totalitarismustheorie? Nice ...
>

Einige gescheiterte Diktaturen sind eigentlich Beispiel genug dafür das
man nicht beliebig gegen sein Volk regieren kann. Mitlesende aus der
ehemaligen DDR wissen was ich meine

>>>>> Daher werden Deine Vorstellungen von einem feinmaschigen
>>>>> fahrradtauglichen Straßennetz Utopie bleiben müssen.
>>>
>>>> Das Straßennetz für Fahrzeuge existiert doch schon - warum
>>>> verdoppeln?
>>>
>>>> Nutze es
>>>
>>> Mein Post bezog sich auf die Idee von Wolfgang. hast Du den kgelesen?
>
>> Der Wolfgang hat viele Ideen und ist eigentlich ein Verfechter von
>> "Fahrzeuge gehören auf die Fahrbahn". Warum er jetzt von einem
>> fahrradtauglichen Extra-Straßennetz schreibt kann ich allerdings nicht
>> nachvollziehen.
>
> Nein, er meint kein Extra-Straßennetz, sondern *das* Straßennetz, wenn
> ich ihn richtig verstanden habe. Und das nicht als *exklusives*, sondern
> als ein in erster Linie auf den nichtmotorisierten Verkehr ausgelegtes.
>
> Sozusagen ein Gegenentwurf zu dem heute in erster Linie auf den
> Kfz-Verkehr ausgelegtes Straßennetz.
>
>

Also ein für Fahrzeuge gut ausgebautes Straßennetz ist ein für Fahrzeuge
gut ausgebautes Straßennetz - warum sollen bestimmte Fahrzeugarten dabei
bevorzugt oder benachteiligt werden?

Oder sollen nur noch Fahrradtrassen gebaut werden und die anderen
Verkehrsteilnehmer sollen zusehen wie sie klar kommen?

>> Das Problem sind nicht die mehr oder weniger gut ausgebauten Fahrbahnen
>> sondern die Vorstellung besondere Fahrzeuge hätten besondere Rechte in
>> den Köpfen einiger Nutzer
>
> Jupp, der beliebte Ansatz, die Lösung im Kopf jedes Einzelnen zu
> erhoffen.

Was ist an diesem Ansatz falsch? Vernünftiges Verhalten von jedem
Verkehrsteilnehmer kann erheblich zu einem besseren Miteinander beitragen

Die Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr ist hauptsächlich ein
soziales Interagieren was durch keine technische Maßnahme das kooperative
Verhalten der Teilnehmer erzwingen kann wenn der Einzelne nicht dazu
bereit ist

mfg

Karl

Andre Eiger

unread,
Feb 5, 2024, 7:03:48 AMFeb 5
to
Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> wrote:
> Am Mon, 05 Feb 2024 10:27:44 +0100 schrieb Andreas Oehler
> <andreas...@gmx.de>:

>>Wed, 31 Jan 2024 09:16:24 GMT, Anton Ertl:
>>
>>>Axel Reichert <ma...@axel-reichert.de> writes:
>>>>Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> writes:
>>>>
>>>>> Rohloff spezifiziert nicht ohne Grund ziemlich unmissverständlich ein
>>>>> maximales Eingangsdrehmoment von 130 Nm.
>>>>> <https://www.rohloff.de/de/service/handbuch/speedhub/technische-daten>
>>>...
>>>>Steht beispielhaft ein 100-kg-Mensch auf dem Pedal, sind das bei 170 mm
>>>>Kurbellaenge also etwa 170 Nm, die an der Kurbel anliegen. Fuer das
>>>>Drehmoment an der Rohloff geht noch das Verhaeltnis von Blatt zu Ritzel
>>>>ein, bei 42 Zaehnen vorne und 21 hinten sieht die Nabe also noch 85
>>>>Nm. Zieht der 100-kg-Fahrer noch mit 200 N am Lenker, weil es gerade
>>>>nach Buitonnaz hochgeht (die irrwitzigen 3 km mit 20 % im Schnitt), sind
>>>>wir bei 102 Nm. Heisst fuer mich, dass die 130 Nm selbst bei meinen
>>>>extremen Steilrampenvorlieben mir noch Luft nach oben lassen, was meine
>>>>Leibesfuelle angeht. Gut zu wissen, habe immer mal mit einer Rohloff
>>>>geliebaeugelt.
>>>
>>>Die hoechsten Drehmomente kommen nicht beim Befahren einer steilen
>>>Rampe zustande, sondern beim Beschleunigen. Das macht man nur kurz,
>>>da koennen die Muskeln viel mehr leisten (WIMRE 1800W bei
>>>Bahnsprintern). Wenn dabei z.B. der 100kg-Koerper kurzzeitig mit
>>>5m/s^2 nach oben beschleunigt wird (keine Ahnung, ob das realistisch
>>>ist, muss dann durch eine entsprechende Entlastung kurz davor oder
>>>danach ausgeglichen werden), sind's schon 1500N von
>>>Koerpermasse/gewicht alleine, zusaetzlich die 200N vom Lenker, macht
>>>1700N, also 289Nm an einer 170mm-Kurbel und mit 42:21-Uebersetzung
>>>dann 144Nm. Es gibt schon einen Grund, warum Rohloff kuerzere
>>>Uebersetzungen verbietet, und Unterschiede zwischen Gewichtsklassen
>>>von Fahrern macht.
>>
>>Soweit die Theorie. Von wieviel durch zu hohes Drehmoment beschädigten
>>Speedhub ist Dir bekannt?

> Wie viele durch zu hohes Drehmoment beschädigte Pentasport oder Super-7
> waren mir damals bekannt? Keine.

Mir ist bis heute keine untergekommen. Und was Deinen zwei "wartungsfreien"
Schaltnaben widerfahren ist, wird im Dunkeln bleiben, da sie niemand geöffnet
hat, der hier berichten könnte. Sollte ein Zahn abbrechen, dürfe das meist
das Planetengetriebe sprengen, denn die Zahnräder sind gehärtet.

Blechfragmente der Kugellagerkäfige oder Reste vom Draht der Ringfedern
könnten vielleicht noch durchgedrückt werden, bzw. führen zum Zahnbruch.

Hört sich für mich ähnlich an wie gerissene Ketten. Das seinem bärigen
Antritt zuzuschreiben, klingt zumindest heroisch.

Diesen typischen Kettenbruch kenne ich dagegen auch:
<https://www.rennrad-news.de/forum/threads/wie-oft-rei%C3%9Fen-ketten.114821/post-2578035>

Gerissen war mir die Kette zwar auch beim Antritt nach Ampelstopp, aber
nein, meine phänomänale Kraftentfaltung war nicht die Ursache.

--


Anton Ertl

unread,
Feb 5, 2024, 7:11:37 AMFeb 5
to
Andreas Oehler <andreas...@gmx.de> writes:
>Von wieviel durch zu hohes Drehmoment beschädigten
>Speedhub ist Dir bekannt?

Ich habe von einer Speedhub gehoert, die auf einer Fernreise
kaputtging. Woran die kaputtgegangen ist, weiss ich nicht.

Andre Eiger

unread,
Feb 5, 2024, 7:37:54 AMFeb 5
to
Du meinst zum Heiligtum der Kapitalrendite? Findest Du nicht, dass es die
höchste Form des Sozialschmarotzertums ist, ohne zu Arbeiten einfach Erträge
aus dem Verleihen von Geld einzustreichen?


>>>>> Die Menschen werden jeden Politiker zum Teufel jagen der daran
>>>>> ernsthaft rüttelt ohne *vorher* gleich guten oder besseren Ersatz zu
>>>>> schaffen
>>>>
>>>>> Außer vielleicht in Diktaturen - da könnte das umgesetzt werden, aber
>>>>> selbst da wird das sehr schwierig für den Diktator
>>
>> Trappst da nicht irgendwo die Totalitarismustheorie? Nice ...
>>

> Einige gescheiterte Diktaturen sind eigentlich Beispiel genug dafür das
> man nicht beliebig gegen sein Volk regieren kann. Mitlesende aus der
> ehemaligen DDR wissen was ich meine

Wie, du kommst aus dem Osten und bist hier nur hergezogen?


>>>>>> Daher werden Deine Vorstellungen von einem feinmaschigen
>>>>>> fahrradtauglichen Straßennetz Utopie bleiben müssen.
>>>>
>>>>> Das Straßennetz für Fahrzeuge existiert doch schon - warum
>>>>> verdoppeln?
>>>>
>>>>> Nutze es
>>>>
>>>> Mein Post bezog sich auf die Idee von Wolfgang. hast Du den kgelesen?
>>
>>> Der Wolfgang hat viele Ideen und ist eigentlich ein Verfechter von
>>> "Fahrzeuge gehören auf die Fahrbahn". Warum er jetzt von einem
>>> fahrradtauglichen Extra-Straßennetz schreibt kann ich allerdings nicht
>>> nachvollziehen.
>>
>> Nein, er meint kein Extra-Straßennetz, sondern *das* Straßennetz, wenn
>> ich ihn richtig verstanden habe. Und das nicht als *exklusives*, sondern
>> als ein in erster Linie auf den nichtmotorisierten Verkehr ausgelegtes.
>>
>> Sozusagen ein Gegenentwurf zu dem heute in erster Linie auf den
>> Kfz-Verkehr ausgelegtes Straßennetz.
>>
>>

> Also ein für Fahrzeuge gut ausgebautes Straßennetz ist ein für Fahrzeuge
> gut ausgebautes Straßennetz - warum sollen bestimmte Fahrzeugarten dabei
> bevorzugt oder benachteiligt werden?

> Oder sollen nur noch Fahrradtrassen gebaut werden und die anderen
> Verkehrsteilnehmer sollen zusehen wie sie klar kommen?

Im Prinzip trifft Dein Satz heute auf Fahrradfahrer zu, ebenso auf Reiter,
Kutschen, Fahrradrikschas, Handkarren und Fußgänger.

Aber Du müsstest Wolfgang fragen, wie er sich das im Detail vorstellt. Man
könnte zuerst mit den Effekten beginnen, die alle Verkehrsarten unterhalb
des priorisierten Kfz zu ungeliebten Mitnutzern öffentlicher Straßen macht.

Meinen Standpunkt hatte ich schon geäußert: Kfz, wie wir sie kennen, unter
den Bedingungen, wie wir sie haben, werden zwangsläufig zu genau dem Zustand
führen, den wir heute haben. Der sogenannten Fahrradlobby ist das auch
bewusst und will das auch gar nicht ändern, sondern versucht den Ausbruch
zur Seite in neue Räume mittels totaler Separation.

>>> Das Problem sind nicht die mehr oder weniger gut ausgebauten Fahrbahnen
>>> sondern die Vorstellung besondere Fahrzeuge hätten besondere Rechte in
>>> den Köpfen einiger Nutzer
>>
>> Jupp, der beliebte Ansatz, die Lösung im Kopf jedes Einzelnen zu
>> erhoffen.

> Was ist an diesem Ansatz falsch? Vernünftiges Verhalten von jedem
> Verkehrsteilnehmer kann erheblich zu einem besseren Miteinander beitragen

Ja prima, der Ansatz ist nun wirklich uralt, und der hat wie genau das von Dir
formulierte Problem gelöst? Bisher nicht? Ach so, dann brauchen wir nur mehr
davon (Womit wir das nächste probate Rezept aus derselben Schublade hätten).

--


Karl Müller

unread,
Feb 5, 2024, 11:12:35 AMFeb 5
to
Nö - Alternativen zu geheimen und freien Wahlen von Abgeordneten und von
Parteien

Wie Du Kapitalrendite in den Zusammenhang mit Demokratie und dessen
Funktionsweise bringst ist mir offen gestanden schleierhaft - aber ok, Du
wirst schon wissen was Du meinst

>>>>>> Die Menschen werden jeden Politiker zum Teufel jagen der daran
>>>>>> ernsthaft rüttelt ohne *vorher* gleich guten oder besseren Ersatz
>>>>>> zu schaffen
>>>>>
>>>>>> Außer vielleicht in Diktaturen - da könnte das umgesetzt werden,
>>>>>> aber selbst da wird das sehr schwierig für den Diktator
>>>
>>> Trappst da nicht irgendwo die Totalitarismustheorie? Nice ...
>>>
>>>
>> Einige gescheiterte Diktaturen sind eigentlich Beispiel genug dafür das
>> man nicht beliebig gegen sein Volk regieren kann. Mitlesende aus der
>> ehemaligen DDR wissen was ich meine
>
> Wie, du kommst aus dem Osten und bist hier nur hergezogen?
>
>

Was hat das mit meiner Argumentation zu tun?
Und das wird nicht nur vom Wolfang sondern auch von mir kritisiert.
Fahrzeuge gehören auf die Fahrbahn und Sonderwege kann man gerne für "die
Kinder, alte Leute und Ängstliche" einrichten und bereitstellen. Jemanden
dazu zwingen, diese zu Benutzen ist das Problem, was ich sehe. Fahrbahnen
sind nun einmal optimiert für Fahrzeuge - alles andere bringt zusätzliche
Einschränkungen

>>>> Das Problem sind nicht die mehr oder weniger gut ausgebauten
>>>> Fahrbahnen sondern die Vorstellung besondere Fahrzeuge hätten
>>>> besondere Rechte in den Köpfen einiger Nutzer
>>>
>>> Jupp, der beliebte Ansatz, die Lösung im Kopf jedes Einzelnen zu
>>> erhoffen.
>
>> Was ist an diesem Ansatz falsch? Vernünftiges Verhalten von jedem
>> Verkehrsteilnehmer kann erheblich zu einem besseren Miteinander
>> beitragen
>
> Ja prima, der Ansatz ist nun wirklich uralt, und der hat wie genau das
> von Dir formulierte Problem gelöst? Bisher nicht? Ach so, dann brauchen
> wir nur mehr davon (Womit wir das nächste probate Rezept aus derselben
> Schublade hätten).

Letztendlich wird es keine perfekte Lösung geben. Aber die Zustände haben
sich, zumindest meiner Ansicht nach, deutlich verbessert. Nicht nur das in
30-er-Zonen teilweise schon zu langsam gefahren wird sondern, da wo
möglich, bemüht sich die überwiegende Anzahl der Autofahrer den jetzt
endlich vorgeschriebenen 1,5m Abstand beim Überholen einzuhalten. Das es
Psychopathen gibt, die sich sowie nicht an Vorgaben halten, es sei denn zu
ihrem Vorteil, sollte die Augen nicht davor verschließen das es auch
positive Entwicklungen auf der Fahrbahn gibt

Zusammengefasst: es bewegt sich etwas, und sogar in die richtige Richtung.
Aber das dauert eben und man sollte Geduld mit der Umsetzung aber auch mit
den anderen Verkehrsteilnehmern haben


Und jetzt ab auf's Rad zur Abendrunde

mfg

Karl

Tomas Graser

unread,
Feb 5, 2024, 12:06:42 PMFeb 5
to
Am 05.02.24 um 08:29 schrieb Raimund Huemmer:
> Vielen Dank für den Hinweis und den Link.
>
> Ich lese sehr gerne solche Reiseberichte.

Noch einer gefällig? Von München bis Santiago, EFI:
https://www.mtb-news.de/forum/t/jakobsweg-wer-hat-den-schon-per-bike.267444/post-7976750

Wolfgang Strobl

unread,
Feb 5, 2024, 12:28:43 PMFeb 5
to
Am Thu, 1 Feb 2024 18:05:27 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger
<gree...@fantasymail.de>:

>Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> wrote:
>> Am Tue, 30 Jan 2024 18:43:58 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger
>> <gree...@fantasymail.de>:
>
>[...]
>
>>>> Die Wartung an der original verbauten Pentasport an meinem Sparta
>>>> Cornwall bestand darin, diese nach ca 15.000 km im März 1994 beim
>>>> Fachhändler durch eine Super-7 ersetzen zu lassen. Die hat dann leider
>>>> meinen Arbeitsweg auch nicht lange ausgehalten, nach knapp zwei Monaten
>>>> und 700 km gab es die ersten Probleme. ...
>>>
>>>Nabenschaltungen sind nicht wartungsfrei. An einem Winterrad habe ich eine
>>>Fichtel & Sachs Super 7, die nach ungewisser Vorgeschichte weitere 8500 km
>>>ohne Beanstandungen gelaufen ist, freilich nach initialer Wartung.
>
>> Das hilft mir in der Rückschau wenig.
>
>Ja, das ist klar. Mein Beitrag richtet sich eher an Mitleser, die meinen
>könnten, die alten F&S- und SRAM-Schaltnaben wären fragil. Das Gegenteil
>ist der Fall. Schäden können durch wassereinbruchbedingte Korrosion entstehen,
>oder Heißbremsen bei entsprechender Topografie, aber die meisten mir
>untergekommenen Reparaturfälle waren durch verharztes Fett oder defekte bzw.
>falsch montierte Schaltansteuerung bedingt.

Das ist unbestritten, aber mein Einwand richtete sich gegen den
Umkehrschluss, dass dies die einzigen Gründe für Defekte an Schaltnaben
seien. Schaltnaben können unter Bedingungen Schaden nehmen, die
Kettenschaltungen wegstecken. Darüberhinaus lässt sich einerseits mit
"mangelnde Wartung" so ziemlich jeder Murks und jede Schwäche
rechtfertigen und wirkt das andererseits dann seltsam, wenn ein Produkt
auch wegen seiner Wartungsarmut und Unempfindlichkeit bzgl.
Fehlbedienung beworben und verkauft wird. So ganz falsch ist das zwar
nicht - viele Schaltnaben wurden so wenig und so wenig intensiv genutzt,
dass sie ohne Wartung länger hielten, als der Stahlrahmen zum
Durchrosten oder zum endgültigen Veralten brauchte.

Wenn man sich der Vorzüge und Grenzen von Schaltnaben bewußt ist, sind
die in ihrem Segment eine feine Sache - aber das ist bei
Kettenschaltungen auch nicht anders. Eine Kombination beider Systeme,
die Sachs 3x7, ist hier seit Jahrzehnten immer noch in Gebrauch und das
häufiger als sowohl die Räder mit nur Nabenschaltung als auch die mit
einer Kettenschaltung ausgerüsteten. Ohne irgend eine Wartung der
Schaltung, wenn man von sehr gelegentlichem Säubern und Schmieren der
Kette und des Schaltkettchens absieht. Die Drehgriffe sind längst so
ausgeleiert, dass zumindest die Dreigangnabe nur noch mit dem
Feststellern nutzbar ist, vor vier Jahren habe ich der Originalklingel
mal mit Gießharz und und Glasfasermatte wieder zu eine soliden Halterung
verhelfen müssen, gleichzeitig war ein neuer Sattel fällig.
<https://www.mystrobl.de/ws/pluspora/plainpostings/20201008t1943-nachtrag_zum_sattelkauf_https_pluspora_com_posts_1e364260e57b01387.html>
Ansonsten ist das Rad immer noch das ideale Rad für Einkaufsfahrten oder
für sonstige Fahrten aller Art, für die unsere Rennräder eher ungeeignet
sind.

Die beiden Gründe, warum die Nabe kein Wartung brauchte, bestehen darin,
das das Rad immer drinnen abgestellt wurde und darin, dass die Nabe kein
nennenswertes Drehmoment auszuhalten hat. Der Fahrstil meiner Frau ist
regelrecht komplentär zu meinem.

[Wartungstipps, für evtl. Verwendung abgelegt]


>> Was die restlichen Anmmerkungen angeht, ich bin damals genau so wie der
>> Threaderöffner nicht in den Alpen und zum Vergnügen herumgefahren,
>> sondern täglich zur Arbeit, manchmal unausgeschlafen, oft unter
>> Zeitdruck, wobei meine Route, mehr oder weniger einen Hindernisparcour
>> mit allem darstellte, was Stadt und Land zu bieten hatten. Damals
>> heißt: vor dreissig Jahren.
>
>Ich habe unter ähnlichen Bedingungen die alte Nabenschaltung während
>Schlechtwetterphasen und ansonsten Kettenschaltung im Vergleich.
>
>Das Rad mit der Nabenschaltung finde ich bei Salz auf der Straße, Dreck,
>Nässe, Kälte und früher Dunkelheit praktischer, weil viel wartungsärmer.

Das habe ich längst hinter mir, aber als ich noch rund ums Jahr auf den
Ennert hochfuhr, war das ja der Grund, warum ich das Peugeot in die Ecke
gestellt und das eigentlich nicht für mich gekaufte Sparta Cornwall
Hollandrad für die Fahrt da hoch verwendet habe, so lange es das halt
ausgehalten hat. Ein Radwegunfall, zwei Gabeln, zwei Naben, dann bin ich
wieder mit dem Peugeot und dann schließlich ab '95 mit dem Panasonic und
ab '96 im Winter mit dem Reiserad gefahren, letztere mit 3x10 auf Gepäck
und Anstiege ausgelegt. Für einem früheren Arbeitsplatz, halbe Strecke
und in der Ebene, hätte das Sparta weit besser getaugt als das
Peugeot-Rennsportrad/Reiserad und hätte da vmtl. keinen Schaden
genommen, jedoch weiß ich nicht (mehr), ob die Pentasport da schon auf
dem Markt war und jedenfalls war das aufgrund der Umstände keine Option
- und das Peugeot mit Schmutzfängern, Gepäckträger und niedrigem Gewicht
(ca 12 kg!) durchaus brauchbar

<https://www.mystrobl.de/ws/fahrrad/bilder/Alltagsraeder/images/janaufrad.jpg>.

Der Kindersitz war übrigens ein Geschenk meiner Kollegen.


>Das liegt auch an den langen Schutzblechen, einem wirksamen Spritzlatz,
>und einem Kettenschutz, der die Kette von Anspritzen abdeckt. Ginge
>durchaus noch besser.

Ungeschützte Kette ist in der Tat ein Manko der Kettenschaltungen. Wenn
ich allerdings sehe, dass unsere Pänz durchaus 6000 km und mehr aus
einer Kette rausholen, obwohl sie auch bei Dreckswetter fahren, stellt
sich die Frage, unter welchen Bedingungen sich der Aufwand lohnt.

Der rundum dicht geschlossene Kettenkasten am Sparta hat die breite
Kette damals wartungsfrei gemacht, ein paar Gazelle-Räder (ja, die
verkaufen immer noch ab und zu ein richtiges Fahrrad), die hier in oder
vor einigen Vorgärten geparkt sind, weisen Kettenkästen auf, die etwas
aufgepeppt aussehen, aber ähnlich gut werkzeuglos demontierbar sein
könnten. Wäre interessant, da mal einen konkreten Erfahrungsbericht zu
lesen.

Wolfgang Strobl

unread,
Feb 5, 2024, 1:05:08 PMFeb 5
to
Am Sat, 3 Feb 2024 20:51:08 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger
<gree...@fantasymail.de>:

>Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> wrote:
>
>[...]
>> ... In Italien waren die Strassen leider
>> unterhalb der übergeordneten Straßenkategorie häufiger hierarchisch,
>> m.a.W. baumförmig verästelnd. So sehr ich es auch für zwingend
>> notwendig halte, mit dem Fahrrad das Recht und die faktische Möglichkeit
>> zu haben, jenseits von Autobahnen alle Fahrbahnen zu nutzen - der Zwang,
>> Umwege fahren zu müssen, weil für größere Distanzen nur dieser Typ
>> gebaut wurde oder übrigblieb, behindert Radverkehr und ist quasi
>> Förderung des motorisierten Verkehrs.
>
>Topografisch bedingt? Wenn sich die Besiedlung in Tälern konzentriert,
>die durch nennenswerte Bergketten getrennt sind, wird ein Wegenetz
>nahezu zwangsläufig diese Struktur bekommen. Sogar im Rheinhessischen
>Hügelland lässt sich das stellenweise beobachten.

Freilich topopgrafisch beeinflusst, aber es gab bei ähnlicher
Geländestruktur in Frankreich kaum Fälle, bei denen man über einige
Distanz um einen Hügel herumfährt, mal rechtsrum, mal linksrum, und dann
feststellt, dass man den anderen Weg praktisch in Sichtweite hat, aber
nicht hinkommt. So wie ein riesiger Kreisverkehr, den man an einer
Stelle auftrennt.

Es war nur ein Eindruck, der sich nach ein paar ähnlichen Mißerfolgen
verfestigt hat und der dazu führte, dass wir uns später auf Frankreich
beschränkt haben.

>
>Ähnliches in relativ dünnbesiedelten Gebieten wie entlang der Ostseeküste
>Litauen / Lettland.

Möglich. Es ist soweit nur eine punktuelle Beobachtung, aber ein
Phänomen, bei dem man sich schon fragt, ob es solche strukturellen
Unterschiede tatsächlich gibt und wenn ja, was sie verursacht.

>
>> ... Autobahnausbau einstellen, Rückbau
>> verzichtbarer Autobahnen, umfänglicher Umbau des Systems an
>> Straßenkategorien und Rückbau zu einem Netz aus gleichwertigen,
>> vollständig vermaschten Straßen mit einer lokalen Maschenweite, die sich
>> an den Notwendigkeiten schwach motorisierter und nicht motorisierter
>> Fahrzeuge orientiert.
>
>Dazu müsstest Du den Kraftfahrzeugindividualverkehr abschaffen.

Nein. Der Ansatz ist hier ja gerade, das nicht zu tun. Einer der Gründe,
warum wir in der Vergangenheit das Radfahren im Frankreich sehr
geschätzt haben, bestand darin, dass es große Regionen gibt, die
zumindest im Vergleich zu Deutschland (oder Hollend) dieser Struktur
viel näher kommen insofern, als man damals auch auf Nationalstraßen, die
heute autobahnähnlich ausgebaut sind, problemlos Radfahren konnte und
dass es bis heute zahllose "Feldwege" gibt, die faktisch ganz normale,
Straßen sind insofern, als sie auch mit Kraftfahrzeugen befahren werden.
>Denn der
>verteilt sich im Straßennetz nicht wie Gasmoleküle gleichmäßig im Raum,
>sondern wird von kleineren und größeren "Attraktoren" angezogen, in deren
>Umgebung das erträumte feinverteilte Straßennetz Verstopfungen bekommt,
>denen mit Straßenausbau, Separation und Verdrängung störender Verkehrsarten
>begegnet wird.

So ist es freilich, wenn man eine völlig planlose Verkehrspolitik hat,
bei der Straßen wie Geschwüre wachsen. So planlos ist unsere
Verkehrspolitik aber gar nicht, es sind bloß die falschen Pläne. Wir
planen weiterhin Autobahnen für immer höhere Spitzengeschwindigkeiten
und immer schwerere Fahrzeuge, die in den kommenden Jahrzehnten
entstehen (sollen), aufgrund von Bedarfsschätzungen, die vor einem
halben Jahrhundert schon absehbar obsolet waren.


>Gleichzeitig macht der Straßenausbau die bevorzugten
>"Attraktoren" noch attraktiver. Dieser Entwicklung sind hierzulande
>historisch bedingt mehr Grenzen gesetzt als beispielsweise in den USA,
>was sich in den gewachsenen Straßennetzen beobachten lässt.

Die Frage ist nicht, welche Varianten eines eigentlich längst überholten
Wildwuches es gibt, sondern welche besseren Alternativen es gibt, die
mehr Nutzen bei bei weniger Aufwand verbinden und mit viel weniger
Schaden.

>
>Eine Mobilität für jedermann ohne das Rückgrat privater PKW-Verkehr
>kann sich hier doch niemand auch nur ansatzweise vorstellen.

Natürlich. Denn die meisten Leute können sich ja nicht mal einen auf ein
vernünftiges Niveau abgespeckten privaten PKW-Verkehr vorstellen.


>Daher
>werden Deine Vorstellungen von einem feinmaschigen fahrradtauglichen
>Straßennetz Utopie bleiben müssen.

Das wird mich nicht darin hindern, darauf hinzuweisen, dass man es
besser hätte machen können und vtml. immer noch könnte, und das sogar,
ohne dafür wie üblich die Radfahrer als Bösewicht ("die wollen uns
unsere Autobahnen wegnehmen!!!") vorzuschieben.

Ein solches Straßennetz bzw. der Umbau des vorhandenen in diese Richtung
würde den Individualmotorisierten vmtl. mehr nützen als dem Radverkehr.
Aber das will man nicht zu laut sagen, dann dann hat man sofort die
Stampede der "Rad weg"-Bewegten in den Netzen an der Backe, die da seit
Jahren heftigst Stimmung für ihre eigene Verdrängung machen.


--
Thank you for observing all safety precautions

Wolfgang Strobl

unread,
Feb 5, 2024, 1:56:56 PMFeb 5
to
Am Mon, 5 Feb 2024 10:59:49 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger
<gree...@fantasymail.de>:

>Karl Müller <mt...@gmx.de> wrote:
>> Am Sun, 4 Feb 2024 17:12:52 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger:
>
...

>>> Mein Post bezog sich auf die Idee von Wolfgang. hast Du den kgelesen?
>
>> Der Wolfgang hat viele Ideen und ist eigentlich ein Verfechter von
>> "Fahrzeuge gehören auf die Fahrbahn". Warum er jetzt von einem
>> fahrradtauglichen Extra-Straßennetz schreibt kann ich allerdings nicht
>> nachvollziehen.
>
>Nein, er meint kein Extra-Straßennetz, sondern *das* Straßennetz, wenn ich
>ihn richtig verstanden habe.

Hast du.

>Und das nicht als *exklusives*, sondern als
>ein in erster Linie auf den nichtmotorisierten Verkehr ausgelegtes.

Das nicht, nicht in erster Linie, weil es nicht notwendig ist.
Tatsächlich profitiert der Radverkehr enorm von einem eng vermaschten
Straßennetz, das nicht ausschließlich oder primär für den Radverkehr,
sondern primär für schwach motorisierte Transportfahrzeuge ausgelegt
ist, mit der Randbedingung: es muss auch für den Radverkehr taugen. Egal
ob die Transportfahreuge nun Pkw oder oder Lieferwagen sind.


>
>Sozusagen ein Gegenentwurf zu dem heute in erster Linie auf den Kfz-Verkehr
>ausgelegtes Straßennetz.

Als Gegenentwurf zu einem Straßennetz, das in erster Linie und immer
mehr darauf ausgelegt wird, immer größere Umwege für die nölenden
Insassen von kfz erträglich zu machen und notwendigerweise dann in
rollenden Wohnzimmern mit zumindest stückweise immer höherem Tempo
genutzt wird. Unabhängig davon, dass die Bahn das rollende Wohnzimmer
schon mal ziemlich perfekt umgesetzt hatte und das theoretisch immer
noch umsetzbar wäre - einen zielgerichteten und zweckmäßigen MIV stelle
ich mir völlig anders vor als das, was wir jetzt haben. Mein
hingetuschter Entwurf benötigte sicherlich noch deutlich mehr als bloß
einen Feinschliff. Ein vollvermaschtes Netz von i.W. für alle
Individualfahrzeuge einheitlichen und bzgl. Kapazität und Tempo stark
gedeckelten Straßen ist m.E. die einzige nicht utopische, noch
erreichbare und halbwegs nachhaltige Lösung.

Wolfgang Strobl

unread,
Feb 5, 2024, 2:30:06 PMFeb 5
to
Am Mon, 05 Feb 2024 08:29:34 +0100 schrieb Raimund Huemmer
<r...@rayjoe.de>:

>Ulf Kutzner <Ulf.K...@web.de> writes:
>
>> Hier mal ein dreiteiliger Reisebericht, gefahren wurde ein Stück bis
>> zum Zentralmassiv und fünftelwegs wieder zurück:
>> https://www.rad-forum.de/topics/1397571#Post1397571
>
>Vielen Dank für den Hinweis und den Link.
>
>Ich lese sehr gerne solche Reiseberichte. Bei den Fotos von auf der
>Straße liegenden Fahrrädern erschrecke ich allerdings jedesmal heftig, da geht
>es mir wie etlichen der Kommentatoren.

Ich erschrecke nicht. Wir haben unsere Räder oft so abgelegt - Fotos
weiter unten, zweiter Link -, wie denn auch sonst? Nicht immer gibt's
einen Zaun oder eine Mauer zum Anlehnen. Zugegeben, meist nicht quer
über den Weg. Aber die Idee ist eigentlich nicht schlecht, so hat man
auch ohne Maßstab einen recht genauen Anhaltspunkt dafür, wie breit die
jeweilige Trasse war.

<https://www.mystrobl.de/ws/pluspora/plainpostings/20231227t1530-garabit_viadukt_september_2005.html>
<https://www.mystrobl.de/ws/pluspora/plainpostings/20230126t1330-2005_09_21_at_the_garabit_viaduct_cycling_around_the_truy%C3%A8re_valle.html>



--

Sei Vorbild: Immer ohne Helm!

Wolfgang Strobl

unread,
Feb 5, 2024, 3:19:32 PMFeb 5
to
Am Mon, 5 Feb 2024 12:03:46 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger
<gree...@fantasymail.de>:
Es interessiert auch nicht sonderlich, weil genau dieser Umstand den
Nachteilen der Nabenschaltungen zuzuschlagen ist.

Einer Kettenschaltung sehe ich in den meisten Fällen an, was defekt ist
und kann den Defekt fast immer im Handumdrehen beheben. Einem
verbogenen, ausgeleierten der gebrochenen Schaltwerk sieht man das
i.d.R. ohne Demontage an und kann den Defekt ohne große Umstände und
einigermaßen zeitnah beheben. Tatsächlich habe ich das mindestens zwei
Mal tun müssen, einmal an einem Jugendrad, das andere Mal an meinem
Winterrad. Schaltwerk raussuchen, bestellen, einbauen, fahren. Dauert
ein paar Tage. Die Reparatur der Nabe war eine nervtötende, langwierige
Angelegenheit: Termin machen, quengeln, auf das nächste oder übernächste
Wochenende warten, abliefern, verhandeln, warten, einen weiteren Termin
am Wochende abwarten, Schlange stehen ...

Freilich wird man, wenn man seinen Arbeitsplatz oder seine Wohnung
direkt neben einer Selbsthilfewerkstatt mit guter Ausstattung hat und da
an fremden Rädern geübt hat, mit einer Schaltnabe genau so gut fertig
werden. Meine familiäre und berufliche Situation ließ dergleichen damals
nicht mal theoretisch nicht zu. Und deshalb mußte das im Dunkeln
bleiben. Es lag mir nicht daran, die Ursache mit Geld- und Zeiteinsatz
ergründen zu lassen, nur um die Neugier des Publikums zu befriedigen.


>Sollte ein Zahn abbrechen, dürfe das meist
>das Planetengetriebe sprengen, denn die Zahnräder sind gehärtet.
>
>Blechfragmente der Kugellagerkäfige oder Reste vom Draht der Ringfedern
>könnten vielleicht noch durchgedrückt werden, bzw. führen zum Zahnbruch.
>
>Hört sich für mich ähnlich an wie gerissene Ketten. Das seinem bärigen
>Antritt zuzuschreiben, klingt zumindest heroisch.

Mit Verlaub, das ist billige Rhetorik ohne Substanz und unnötige Häme.
Defekt durch impulsartige Überlastung ist bei einer Schaltnabe die
naheliegenste Erklärung, wenn man einen Materialdefekt oder einen
Montagefehler durch den Händler (welchen?) ausschließt. Und jedenfalls
eine bessere als die Ferndiagnose, dass nach vergleichsweise kurzer
Gebrauchsdauer und Distanz "fehlende Wartung" die Ursache gewesen sei.
Aber ok, wenn die Nabe häufiger eine Wartung beim Händler braucht, incl.
einer Ölfüllung, als meine Kettenschaltungsräder eine neue Kette
brauchten, dann will ich nichts gesagt haben: wenn mir das damals jemand
gesagt hätte, dann hätte ich versucht, dem Händler das Sparta
zurückzugeben, so neuwertig und unbenutzt es war, als ich es übernahm.


>
>Diesen typischen Kettenbruch kenne ich dagegen auch:
><https://www.rennrad-news.de/forum/threads/wie-oft-rei%C3%9Fen-ketten.114821/post-2578035>
>
>Gerissen war mir die Kette zwar auch beim Antritt nach Ampelstopp, aber
>nein, meine phänomänale Kraftentfaltung war nicht die Ursache.

.... und das ist ein Strohmann (denn dass Ketten durch bärigen Antritt
reissen, hat niemand behauptet) und es hat auch nichts mit der
Fragestellung zu tun, warum eine Nabe nach vergleichseise kurzer
Nutzungsdauer einen Defekt hatte, den man nicht mal annähernd so einfach
beheben kann, wie eine gerissene Kette durch eine neue zu ersetzen.

Wie gesagt, selbst wenn die dann noch das Schaltwerk mitnimmt (ist mir
nur in einem von mindestens vier Fällen von Kettenriss passiert, an die
ich mich noch erinnere), ist das für vergleichsweise Kleingeld und im
Handumdrehen erledigt.

Andre Eiger

unread,
Feb 5, 2024, 3:25:27 PMFeb 5
to
Ja, da hast Du Recht.

> Darüberhinaus lässt sich einerseits mit
> "mangelnde Wartung" so ziemlich jeder Murks und jede Schwäche
> rechtfertigen und wirkt das andererseits dann seltsam, wenn ein Produkt
> auch wegen seiner Wartungsarmut und Unempfindlichkeit bzgl.
> Fehlbedienung beworben und verkauft wird. So ganz falsch ist das zwar
> nicht - viele Schaltnaben wurden so wenig und so wenig intensiv genutzt,
> dass sie ohne Wartung länger hielten, als der Stahlrahmen zum
> Durchrosten oder zum endgültigen Veralten brauchte.

Das Versprechen der Wartungsfreiheit habe ich auch noch in Erinnerung.
Die Erkenntnis, dass dem nicht so ist, habe ich erst mit der Zeit gewonnen,
nachdem mir ein paar Reparaturexemplare untergekommen sind.

Das Bewerben mit "wartungsfrei" mag unter optimistischen Annahmen geringer
Laufleistungen bei nur wenigen Jahren Haltedauer getroffen worden sein.

> Wenn man sich der Vorzüge und Grenzen von Schaltnaben bewußt ist, sind
> die in ihrem Segment eine feine Sache - aber das ist bei
> Kettenschaltungen auch nicht anders. Eine Kombination beider Systeme,
> die Sachs 3x7, ist hier seit Jahrzehnten immer noch in Gebrauch und das
> häufiger als sowohl die Räder mit nur Nabenschaltung als auch die mit
> einer Kettenschaltung ausgerüsteten. Ohne irgend eine Wartung der
> Schaltung, wenn man von sehr gelegentlichem Säubern und Schmieren der
> Kette und des Schaltkettchens absieht. Die Drehgriffe sind längst so
> ausgeleiert, dass zumindest die Dreigangnabe nur noch mit dem
> Feststellern nutzbar ist, vor vier Jahren habe ich der Originalklingel
> mal mit Gießharz und und Glasfasermatte wieder zu eine soliden Halterung
> verhelfen müssen, gleichzeitig war ein neuer Sattel fällig.
> <https://www.mystrobl.de/ws/pluspora/plainpostings/20201008t1943-nachtrag_zum_sattelkauf_https_pluspora_com_posts_1e364260e57b01387.html>
> Ansonsten ist das Rad immer noch das ideale Rad für Einkaufsfahrten oder
> für sonstige Fahrten aller Art, für die unsere Rennräder eher ungeeignet
> sind.

> Die beiden Gründe, warum die Nabe kein Wartung brauchte, bestehen darin,
> das das Rad immer drinnen abgestellt wurde und darin, dass die Nabe kein
> nennenswertes Drehmoment auszuhalten hat. Der Fahrstil meiner Frau ist
> regelrecht komplentär zu meinem.

> [Wartungstipps, für evtl. Verwendung abgelegt]

Diese Kombination finde ich interessant, weil man die 3-Gang-Nabe auch im
Stand schalten kann und die etwas ungeschlachte Umwerferschaltung wegfällt.
Die Nabe mal zu schmieren, ist wirklich einfach, bevor die Sperrklinken
festkleben. Läuft dann auch leichter.

>>> Was die restlichen Anmmerkungen angeht, ich bin damals genau so wie der
>>> Threaderöffner nicht in den Alpen und zum Vergnügen herumgefahren,

Ich genieße solche Touren mit allen Sinnen und würde gerne öfter die
Möglichkeit haben. Der Arbeitsweg war am Anfang noch inspirierend, doch
ist das Jahre her und ich versuche, wenigstens Variationen einzubauen.

>>> sondern täglich zur Arbeit, manchmal unausgeschlafen, oft unter
>>> Zeitdruck, wobei meine Route, mehr oder weniger einen Hindernisparcour
>>> mit allem darstellte, was Stadt und Land zu bieten hatten. Damals
>>> heißt: vor dreissig Jahren.
>>
>>Ich habe unter ähnlichen Bedingungen die alte Nabenschaltung während
>>Schlechtwetterphasen und ansonsten Kettenschaltung im Vergleich.
>>
>>Das Rad mit der Nabenschaltung finde ich bei Salz auf der Straße, Dreck,
>>Nässe, Kälte und früher Dunkelheit praktischer, weil viel wartungsärmer.

> Das habe ich längst hinter mir, aber als ich noch rund ums Jahr auf den
> Ennert hochfuhr, war das ja der Grund, warum ich das Peugeot in die Ecke
> gestellt und das eigentlich nicht für mich gekaufte Sparta Cornwall
> Hollandrad für die Fahrt da hoch verwendet habe, so lange es das halt
> ausgehalten hat. Ein Radwegunfall, zwei Gabeln, zwei Naben, dann bin ich
> wieder mit dem Peugeot und dann schließlich ab '95 mit dem Panasonic und
> ab '96 im Winter mit dem Reiserad gefahren, letztere mit 3x10 auf Gepäck
> und Anstiege ausgelegt. Für einem früheren Arbeitsplatz, halbe Strecke
> und in der Ebene, hätte das Sparta weit besser getaugt als das
> Peugeot-Rennsportrad/Reiserad und hätte da vmtl. keinen Schaden
> genommen, jedoch weiß ich nicht (mehr), ob die Pentasport da schon auf
> dem Markt war und jedenfalls war das aufgrund der Umstände keine Option
> - und das Peugeot mit Schmutzfängern, Gepäckträger und niedrigem Gewicht
> (ca 12 kg!) durchaus brauchbar

> <https://www.mystrobl.de/ws/fahrrad/bilder/Alltagsraeder/images/janaufrad.jpg>.

> Der Kindersitz war übrigens ein Geschenk meiner Kollegen.

Ich hab eine Schwäche für so alte Räder wie das Peugeot. Selbst habe ich
keines, aber mal eins für einen Bekannten reaktiviert.

Die Fortschritte bei den modernen Kettenschaltungen schätze ich jedoch
schon.


>>Das liegt auch an den langen Schutzblechen, einem wirksamen Spritzlatz,
>>und einem Kettenschutz, der die Kette von Anspritzen abdeckt. Ginge
>>durchaus noch besser.

> Ungeschützte Kette ist in der Tat ein Manko der Kettenschaltungen. Wenn
> ich allerdings sehe, dass unsere Pänz durchaus 6000 km und mehr aus
> einer Kette rausholen, obwohl sie auch bei Dreckswetter fahren, stellt
> sich die Frage, unter welchen Bedingungen sich der Aufwand lohnt.

> Der rundum dicht geschlossene Kettenkasten am Sparta hat die breite
> Kette damals wartungsfrei gemacht, ein paar Gazelle-Räder (ja, die
> verkaufen immer noch ab und zu ein richtiges Fahrrad), die hier in oder
> vor einigen Vorgärten geparkt sind, weisen Kettenkästen auf, die etwas
> aufgepeppt aussehen, aber ähnlich gut werkzeuglos demontierbar sein
> könnten. Wäre interessant, da mal einen konkreten Erfahrungsbericht zu
> lesen.

Repariert habe ich sowas schon. Die Logik der Kettenkastenkonstruktion kann
man durchschauen, wenn man voraussetzt, dass jedes Detail seinen Grund hat,
den man vielleicht nur noch nicht gefunden hat. Unter Zeitdruck mag ich das
aber nicht gerne anfassen.

--


Karl Müller

unread,
Feb 5, 2024, 4:05:25 PMFeb 5
to
Am Mon, 05 Feb 2024 19:56:39 +0100 schrieb Wolfgang Strobl:

> Am Mon, 5 Feb 2024 10:59:49 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger
> <gree...@fantasymail.de>:
>
>>Karl Müller <mt...@gmx.de> wrote:
>>> Am Sun, 4 Feb 2024 17:12:52 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger:
>>
> ...
>
>>>> Mein Post bezog sich auf die Idee von Wolfgang. hast Du den kgelesen?
>>
>>> Der Wolfgang hat viele Ideen und ist eigentlich ein Verfechter von
>>> "Fahrzeuge gehören auf die Fahrbahn". Warum er jetzt von einem
>>> fahrradtauglichen Extra-Straßennetz schreibt kann ich allerdings nicht
>>> nachvollziehen.
>>
>>Nein, er meint kein Extra-Straßennetz, sondern *das* Straßennetz, wenn
>>ich ihn richtig verstanden habe.
>
> Hast du.
>
>>Und das nicht als *exklusives*, sondern als ein in erster Linie auf den
>>nichtmotorisierten Verkehr ausgelegtes.
>
> Das nicht, nicht in erster Linie, weil es nicht notwendig ist.
> Tatsächlich profitiert der Radverkehr enorm von einem eng vermaschten
> Straßennetz, das nicht ausschließlich oder primär für den Radverkehr,
> sondern primär für schwach motorisierte Transportfahrzeuge ausgelegt
> ist, mit der Randbedingung: es muss auch für den Radverkehr taugen. Egal
> ob die Transportfahreuge nun Pkw oder oder Lieferwagen sind.
>
>
>

Richtig - die Fahrbahn als Teil der Straße ist der für Fahrzeuge
optimierte Bereich. Was man sich unter einem schwach motorisierten
Transportfahrzeug vorstellen soll bleibt noch zu klären. Wobei aktuelle
Straßen- und damit Fahrbahnplanungen sich an dem vorhandenen
Fahrzeugbestand orientieren muss und nicht an Wunschvorstellungen

>>Sozusagen ein Gegenentwurf zu dem heute in erster Linie auf den
>>Kfz-Verkehr ausgelegtes Straßennetz.
>
> Als Gegenentwurf zu einem Straßennetz, das in erster Linie und immer
> mehr darauf ausgelegt wird, immer größere Umwege für die nölenden
> Insassen von kfz erträglich zu machen und notwendigerweise dann in
> rollenden Wohnzimmern mit zumindest stückweise immer höherem Tempo
> genutzt wird. Unabhängig davon, dass die Bahn das rollende Wohnzimmer
> schon mal ziemlich perfekt umgesetzt hatte und das theoretisch immer
> noch umsetzbar wäre - einen zielgerichteten und zweckmäßigen MIV stelle
> ich mir völlig anders vor als das, was wir jetzt haben. Mein
> hingetuschter Entwurf benötigte sicherlich noch deutlich mehr als bloß
> einen Feinschliff. Ein vollvermaschtes Netz von i.W. für alle
> Individualfahrzeuge einheitlichen und bzgl. Kapazität und Tempo stark
> gedeckelten Straßen ist m.E. die einzige nicht utopische, noch
> erreichbare und halbwegs nachhaltige Lösung.

Unklar ist Deiner Worte bzw. Wünsche Sinn. Es wird immer Ziele geben zu
dem vielen Menschen gleichzeitig wollen, und sei es nur ein Fußballspiel,
und Straßenkapazitäten müssen sich an diesen Realitäten orientieren.
Letztendlich entscheiden darüber die Nutzer dieser Infrastruktur durch
demokratische Prozesse - das ist doch gut so, oder?

mfg

Karl


Thomas Heuving

unread,
Feb 6, 2024, 1:30:05 AMFeb 6
to
Wolfgang Strobl schrieb am Mon, 05 Feb 2024 10:58:01 +0100:
> Am Sun, 4 Feb 2024 06:05:29 +0100 schrieb Thomas Heuving
><heu...@gmx.de>:
>>
>>Für Berlin ist bbbike immer noch das beste Routingprogramm, brouter
>>oder bikerouter sind auch brauchbar, alles andere kann man mMn
>>vergessen.
>
> Was mir an bbbike aufgefallen ist: ich sehe da nur eine sehr rudimentäre
> Möglichkeit, die eigenen Präferenzen auszudrücken, so wie Brouter das
> erlaubt. Das ist für mich so etwas wie eine sine qua non. Selbst eine
> einzelne Person hat variierende Präferenzen, je nach Wetter, Gemütslage,
> verwendetem Fahrrad, Zweck der Fahrt usw. usf., aber auch konstante,
> durch die man sich nicht immer wieder durckklicken möchte.
>
> Als Planungstool für unüberschaubar große Städte mag bbbike sehr
> brauchbar sein, für mich sehe ich nur ausnahmsweise eine Verwendung. Wo
> ich mich auskenne und bbbike zusätzliches Material hat (welches
> eigentlich?), fahre ich völlig andere Routen, als was bbbike mir da
> vorschlägt. Ich hab' mal meinen alten Arbeitsweg mit den
> Defaulteinstellungen zu routen probiert, da deckt sich meine schließlich
> hin- und zurück gefahrene Strecke nur an den Zwangspunkten mit den
> Vorschlägen von bbbike. Woran genau das liegt, kann ich ohne
> intensivere Beschäftigung mit bbbike nicht sagen, vermute aber das
> Übliche: eine starke Präferenz für Radwege, irgendwo als Daten
> eingespeiste "Radrouten" und dergleichen, also genau das, was ich zu
> vermeiden trachte. Ist aber wie gesagt bloß eine Vermutung.

bbbike steht für "Berlin-Brandenburg-Bike", ist aus einer
Diplomarbeit an der TU entstanden und die Datenbasis wird immer noch
vom Autor gepflegt, z.B. war die Sperrung der Bahnunterführung in
Schöneweide eingepflegt, als es sie noch gab. Wie du deinen
Arbeitsweg in Bonn mit bbbike testen konntest, ist mir deshalb
schleierhaft, aber es gibt ja in der Zwischenzeit bbbike auch für
andere Städte; bei denen kann ich zur Qualität des Routings nix
sagen. Straßen mit Radwegen werden nur dann bevorzugt, wenn
man das in den Optionen explizit angibt.

Tschüß
--
Thomas Heuving

Ulf Kutzner

unread,
Feb 6, 2024, 2:38:49 AMFeb 6
to
oder so erhalten oder herabgestuft

> sind, problemlos Radfahren konnte und
> dass es bis heute zahllose "Feldwege" gibt, die faktisch ganz normale,
> Straßen sind insofern, als sie auch mit Kraftfahrzeugen befahren werden.

https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Road_signs_in_Pyr%C3%A9n%C3%A9es-Atlantiques#/media/File:Entr%C3%A9e_dans_B%C3%A9ost.jpg

> >Denn der
> >verteilt sich im Straßennetz nicht wie Gasmoleküle gleichmäßig im Raum,
> >sondern wird von kleineren und größeren "Attraktoren" angezogen, in deren
> >Umgebung das erträumte feinverteilte Straßennetz Verstopfungen bekommt,
> >denen mit Straßenausbau, Separation und Verdrängung störender Verkehrsarten
> >begegnet wird.
> So ist es freilich, wenn man eine völlig planlose Verkehrspolitik hat,
> bei der Straßen wie Geschwüre wachsen. So planlos ist unsere
> Verkehrspolitik aber gar nicht, es sind bloß die falschen Pläne. Wir
> planen weiterhin Autobahnen für immer höhere Spitzengeschwindigkeiten
> und immer schwerere Fahrzeuge, die in den kommenden Jahrzehnten
> entstehen (sollen), aufgrund von Bedarfsschätzungen, die vor einem
> halben Jahrhundert schon absehbar obsolet waren.

Wobei die kommende Verkehrsbelastung oft unterschätzt wurde.

> >Gleichzeitig macht der Straßenausbau die bevorzugten
> >"Attraktoren" noch attraktiver. Dieser Entwicklung sind hierzulande
> >historisch bedingt mehr Grenzen gesetzt als beispielsweise in den USA,
> >was sich in den gewachsenen Straßennetzen beobachten lässt.
> Die Frage ist nicht, welche Varianten eines eigentlich längst überholten
> Wildwuches es gibt, sondern welche besseren Alternativen es gibt, die
> mehr Nutzen bei bei weniger Aufwand verbinden und mit viel weniger
> Schaden.
> >
> >Eine Mobilität für jedermann ohne das Rückgrat privater PKW-Verkehr
> >kann sich hier doch niemand auch nur ansatzweise vorstellen.
> Natürlich. Denn die meisten Leute können sich ja nicht mal einen auf ein
> vernünftiges Niveau abgespeckten privaten PKW-Verkehr vorstellen.

In Paris wird das Parkentgelt bald nach Leergewicht gestuft.

Andre Eiger

unread,
Feb 6, 2024, 5:58:56 AMFeb 6
to
Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> wrote:
> Am Mon, 5 Feb 2024 12:03:46 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger
> <gree...@fantasymail.de>:

>>Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> wrote:
>>> Am Mon, 05 Feb 2024 10:27:44 +0100 schrieb Andreas Oehler
>>> <andreas...@gmx.de>:
>>
[...]
Du schließt aus zwei anekdotischen Ereignissen allgemeine Rückschlüsse,
deshalb darf meine Feststellung, dass Du nicht einmal die Ursache ermittelt
hast, erlaubt sein.

Abgerissene Schaltwerke sind hier in dem Solialprojekt im letzten
halben Jahr mindestens vier mal aufgeschlagen, soweit ich das mitbekommen
habe. Die Eigner standen genauso hilflos da wie sie es mit einer kaputten
Schaltnabe täten.


>>Sollte ein Zahn abbrechen, dürfe das meist
>>das Planetengetriebe sprengen, denn die Zahnräder sind gehärtet.
>>
>>Blechfragmente der Kugellagerkäfige oder Reste vom Draht der Ringfedern
>>könnten vielleicht noch durchgedrückt werden, bzw. führen zum Zahnbruch.
>>
>>Hört sich für mich ähnlich an wie gerissene Ketten. Das seinem bärigen
>>Antritt zuzuschreiben, klingt zumindest heroisch.

> Mit Verlaub, das ist billige Rhetorik ohne Substanz und unnötige Häme.
> Defekt durch impulsartige Überlastung ist bei einer Schaltnabe die
> naheliegenste Erklärung, wenn man einen Materialdefekt oder einen
> Montagefehler durch den Händler (welchen?) ausschließt.

Die Annahme, Ketten wären gerissen, weil sie der schieren Kraft nicht
standgehalten hätten, ist in Fahrradforen immer wieder mal zu lesen.
Bei handelsüblichen Kurbeln und Kettenblättern stimmt das einfach nicht,
die Ursache liegt woanders, selbst dann, wenn man sie nicht ergründen kann.


> Und jedenfalls
> eine bessere als die Ferndiagnose, dass nach vergleichsweise kurzer
> Gebrauchsdauer und Distanz "fehlende Wartung" die Ursache gewesen sei.
> Aber ok, wenn die Nabe häufiger eine Wartung beim Händler braucht, incl.
> einer Ölfüllung, als meine Kettenschaltungsräder eine neue Kette
> brauchten, dann will ich nichts gesagt haben: wenn mir das damals jemand
> gesagt hätte, dann hätte ich versucht, dem Händler das Sparta
> zurückzugeben, so neuwertig und unbenutzt es war, als ich es übernahm.


>>
>>Diesen typischen Kettenbruch kenne ich dagegen auch:
>><https://www.rennrad-news.de/forum/threads/wie-oft-rei%C3%9Fen-ketten.114821/post-2578035>
>>
>>Gerissen war mir die Kette zwar auch beim Antritt nach Ampelstopp, aber
>>nein, meine phänomänale Kraftentfaltung war nicht die Ursache.

> .... und das ist ein Strohmann (denn dass Ketten durch bärigen Antritt
> reissen, hat niemand behauptet) und es hat auch nichts mit der
> Fragestellung zu tun, warum eine Nabe nach vergleichseise kurzer
> Nutzungsdauer einen Defekt hatte, den man nicht mal annähernd so einfach
> beheben kann, wie eine gerissene Kette durch eine neue zu ersetzen.

Nein, das ist vergleichend zu den Schaltnaben, die dem harten Antritt an den
vielen Ampelstopps erlegen wären. Der äußere Anschein, bei mir die an der
Ampel gerissene Kette, gehört zu den Umständen, ist aber kein Hinweis auf
die Ursache.


> Wie gesagt, selbst wenn die dann noch das Schaltwerk mitnimmt (ist mir
> nur in einem von mindestens vier Fällen von Kettenriss passiert, an die
> ich mich noch erinnere), ist das für vergleichsweise Kleingeld und im
> Handumdrehen erledigt.

Da hast Du Recht, geht meist glimpflich ab. Die Reparatur ist jedoch für
den einen ein Kinderspiel, für den anderen ein Fall für die Werkstatt.

Einen besonderen Vorteil von Kettenschaltungen leite ich daraus nicht ab.

--


Andre Eiger

unread,
Feb 6, 2024, 7:06:03 AMFeb 6
to
Ich glaube, das Straßen- und Wegenetz ist in Deutschland schon weitgehend
engmaschig, und das umso mehr, wenn man Feld- und Waldwege dazunimmt
(entsprechendes Rad vorausgesetzt).

Stellen, wie von Dir beschrieben, kenne ich auch. Im Rheinhessischen
findet sich das teils im Umfeld des unscheinbaren Flüsschens Selz, oder
bei einer Fahrt zur Ostsee ist mir das am Schaalsee aufgefallen, bei dem
östlich eine parallel verlaufende Moorrinne verläuft, die einfach
wegelos ist. Sehen kann man das von der Straße aus nicht.

Im Rhein-Main-Gebiet stören mich weit mehr die künstlichen Hindernisse
durch unzählige Schnellstraßen, die Radfahrer zu umständlichen Umwegen
zwingen.

>>
>>Ähnliches in relativ dünnbesiedelten Gebieten wie entlang der Ostseeküste
>>Litauen / Lettland.

> Möglich. Es ist soweit nur eine punktuelle Beobachtung, aber ein
> Phänomen, bei dem man sich schon fragt, ob es solche strukturellen
> Unterschiede tatsächlich gibt und wenn ja, was sie verursacht.

Es gibt dort praktisch nur eine ausgebaute Straße parallel zur
Ostseeküste. Die lokalen Nebenstraßen zweigen von dort ab, bilden aber
kaum alternative durchgehende Verbindungen und sind oft nicht asphaltiert.
Liegt schlicht am geringen Verkehrsaufkommen, nehme ich an.


>>
>>> ... Autobahnausbau einstellen, Rückbau
>>> verzichtbarer Autobahnen, umfänglicher Umbau des Systems an
>>> Straßenkategorien und Rückbau zu einem Netz aus gleichwertigen,
>>> vollständig vermaschten Straßen mit einer lokalen Maschenweite, die sich
>>> an den Notwendigkeiten schwach motorisierter und nicht motorisierter
>>> Fahrzeuge orientiert.
>>
>>Dazu müsstest Du den Kraftfahrzeugindividualverkehr abschaffen.

> Nein. Der Ansatz ist hier ja gerade, das nicht zu tun. Einer der Gründe,
> warum wir in der Vergangenheit das Radfahren im Frankreich sehr
> geschätzt haben, bestand darin, dass es große Regionen gibt, die
> zumindest im Vergleich zu Deutschland (oder Hollend) dieser Struktur
> viel näher kommen insofern, als man damals auch auf Nationalstraßen, die
> heute autobahnähnlich ausgebaut sind, problemlos Radfahren konnte und
> dass es bis heute zahllose "Feldwege" gibt, die faktisch ganz normale,
> Straßen sind insofern, als sie auch mit Kraftfahrzeugen befahren werden.

Die Existenz von vernetzten befahrbaren Straßen und Wegen halte ich nicht
für hinreichend. Wenn ich mir überlege, was ich zum Beispiel an Mecklenburg
unattraktiv finde, obwohl die Verkehrsdichte gering ist, fällt mir zuerst
das rücksichtslose Verhalten des Kraftverkehrs ein. Die Autofahrer dort
fahren sicher nicht schlechter als hierzulande, doch die in der Regel
freien Straßen erlauben eine irre Raserei, die hier rein technisch meistens
so nicht möglich ist.

Irgendwo anders hatte ich überflogen, dass Du Dir in dem fahrradtauglichen
andere Kraftfahrzeuge vorstellt (komme mit dem Lesen nicht mehr nach),
kleiner, leichter, langsamer, auf kürzere Strecken ausgelegt statt auf
Reisen über hunderte Kilometer. Und das in Verbindung mit einem anderen
Bahnverkehr. In diese Richtunggehen meine Gedanken auch.


>>Denn der
>>verteilt sich im Straßennetz nicht wie Gasmoleküle gleichmäßig im Raum,
>>sondern wird von kleineren und größeren "Attraktoren" angezogen, in deren
>>Umgebung das erträumte feinverteilte Straßennetz Verstopfungen bekommt,
>>denen mit Straßenausbau, Separation und Verdrängung störender Verkehrsarten
>>begegnet wird.

> So ist es freilich, wenn man eine völlig planlose Verkehrspolitik hat,
> bei der Straßen wie Geschwüre wachsen. So planlos ist unsere
> Verkehrspolitik aber gar nicht, es sind bloß die falschen Pläne. Wir
> planen weiterhin Autobahnen für immer höhere Spitzengeschwindigkeiten
> und immer schwerere Fahrzeuge, die in den kommenden Jahrzehnten
> entstehen (sollen), aufgrund von Bedarfsschätzungen, die vor einem
> halben Jahrhundert schon absehbar obsolet waren.

Die aktuellen E-Autos zementieren diese Struktur. Ein Opel Astra Electric
hat ein Leergewicht von 1680 kg und kann max. 420 kg zuladen. In der
Kompaktklasse.


>>Gleichzeitig macht der Straßenausbau die bevorzugten
>>"Attraktoren" noch attraktiver. Dieser Entwicklung sind hierzulande
>>historisch bedingt mehr Grenzen gesetzt als beispielsweise in den USA,
>>was sich in den gewachsenen Straßennetzen beobachten lässt.

> Die Frage ist nicht, welche Varianten eines eigentlich längst überholten
> Wildwuches es gibt, sondern welche besseren Alternativen es gibt, die
> mehr Nutzen bei bei weniger Aufwand verbinden und mit viel weniger
> Schaden.

Die Ursachen für den heutigen Zustand zu analysieren, gehört dazu.
Was die "Attraktoren" betrifft, halte ich die weite räumliche
Trennung von Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Kinderbetreuung etc. für
einen wesentlichen Faktor, der durch die aktuelle Art der Kfz
ermöglicht wurde und diese mit allem Drumherum bedingt. Darauf sind
wir praktisch eingelockt.

Wer irgendetwas daran ändern will, hat sofort unzählige Gegner, obwohl
diese Art von scheinbarer "Mobilität" jede Menge Zeit und Ressourcen
frisst und den Planeten ruiniert.

--


Wolfgang Strobl

unread,
Feb 6, 2024, 8:12:18 AMFeb 6
to
Am Tue, 6 Feb 2024 10:58:53 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger
Selbstverständlich ist es dir erlaubt, auf Offensichtliches hinzuweisen.
Allerdings muß ich die Unterstellung zurückweisen, ich habe keine
solchen allgemeinen Rückschlüsse gezogen, sondern von zwei tatsächlich
unabsichtlich "kaputtgetretenen" Schaltnaben berichtet, von denen eine
fast neuwertig war, als sie brach, entgegen einer ohne irgend einen
Beleg geäußerten Behauptung, dass Schaltnaben nur aufgrund von
Wartungsmängeln die Defekte wie den berichteten hätten.

Ich habe in meiner Situation auf Basis einer Versuchsreihe mit n==2 eine
individuelle Wahrscheinlichkeitsbetrachtung angestellt, welche damals
darauf hinauslief, auf weiteren diesbezüglichen Versuche zu verzichten.
Meine Intention war nämlich nicht, zwecks Publikation eine genügend
große Versuchsreihe vorweisen zu können, die mit einer
Irrtumswahrscheinlichkeit p< 0.05 konstatiert, dass weitere Schaltnaben,
die von mir benutzt würden, nie wieder solchen Defekte erleiden würden.
Ergebnis dieser Abschätzung war, bei gleichbleibenden Bedingungen auf
weitere Versuche zu verzichten, nicht mehr und nicht weniger. Nachdem
sich die Bedingungen in mehrfacher Hinsicht geändert haben, steht hier
schon lange wieder ein Fahrrad mit einer Nabenschaltung herum, welche
gewiss nicht auf die Belastbarkeit ausgelegt ist, welche man von der
Rohloff erwarten wird - allerdings zu einem mutmaßlichen Preis, der bei
einem Zwanzigstel der Speedhub liegen dürfte. Bislang habe ich sie
trotz robustem Umgang nicht zertreten. Ein Beleg für irgend etwas ist
das nicht, mein Tretverhalten ist längst viel mehr auf Kurbeln als auf
Zutreten hin orientiert, ich bin nicht mehr annähernd so kräftig wie zu
der Zeit, als ich halb so alt war und ich fahre mit dem Gerät
ausschließlich im Flachen. Einem Pedelec-Lastenrad davonfahren kann man
in der Ebene auf freier Strecke auch dann, wenn man kontinuierlich
weniger Drehmoment appliziert als jemand mit doppeltem Körpergewicht
ganz einfach beim Anfahren.

Was mich durchaus interessierte, wäre die Frage, wie robust die
Speedhubs wirklich sind, wenn man sie so intensiv nutzt wie manche
Kettenschaltungen an Rennrädern oder MTB, und wie dringend eine
regelmäßige Wartung beim Händler tatsächlich ist. Die sehr nervöse
Reaktion angesichts entsprechender Fragen weckt da eher Zweifel.

>
>Abgerissene Schaltwerke sind hier in dem Solialprojekt im letzten
>halben Jahr mindestens vier mal aufgeschlagen, soweit ich das mitbekommen
>habe. Die Eigner standen genauso hilflos da wie sie es mit einer kaputten
>Schaltnabe täten.

Das ist für Leute wie mich, der ich unfreiwillig meine eigene
Selbsthilfewerkstatt war und dabei geblieben ist, von keiner großen
Relevanz.


[...]

>>>
>>>Hört sich für mich ähnlich an wie gerissene Ketten. Das seinem bärigen
>>>Antritt zuzuschreiben, klingt zumindest heroisch.
>
>> Mit Verlaub, das ist billige Rhetorik ohne Substanz und unnötige Häme.
>> Defekt durch impulsartige Überlastung ist bei einer Schaltnabe die
>> naheliegenste Erklärung, wenn man einen Materialdefekt oder einen
>> Montagefehler durch den Händler (welchen?) ausschließt.
>
>Die Annahme, Ketten wären gerissen, weil sie der schieren Kraft nicht
>standgehalten hätten, ist in Fahrradforen immer wieder mal zu lesen.

Ich bin nicht die Mutter derjenigen, die in Fahrradforen wilde Thesen
verbreiten. Wie oft muss ich das noch schreiben? Es ging hier um die
Anfälligkeiten von Nabenschaltungen bei hohen Dremomenten, wie sie bei
impulsartiger Belastung durchaus auftreten.


>Bei handelsüblichen Kurbeln und Kettenblättern stimmt das einfach nicht,
>die Ursache liegt woanders, selbst dann, wenn man sie nicht ergründen kann.

Pack den Strohmann doch bitte endlich ein, das wird ja wirklich lästig.
Kettenriss war und ist hier nicht das Thema. Wenn eine Kette zuverlässig
reißen würde, bevor die Nabe Schaden nehmen kann, wäre das vielleicht
ein Argument.

>
>
>> Und jedenfalls
>> eine bessere als die Ferndiagnose, dass nach vergleichsweise kurzer
>> Gebrauchsdauer und Distanz "fehlende Wartung" die Ursache gewesen sei.
>> Aber ok, wenn die Nabe häufiger eine Wartung beim Händler braucht, incl.
>> einer Ölfüllung, als meine Kettenschaltungsräder eine neue Kette
>> brauchten, dann will ich nichts gesagt haben: wenn mir das damals jemand
>> gesagt hätte, dann hätte ich versucht, dem Händler das Sparta
>> zurückzugeben, so neuwertig und unbenutzt es war, als ich es übernahm.
>
>
>>>
>>>Diesen typischen Kettenbruch kenne ich dagegen auch:
>>><https://www.rennrad-news.de/forum/threads/wie-oft-rei%C3%9Fen-ketten.114821/post-2578035>
>>>
>>>Gerissen war mir die Kette zwar auch beim Antritt nach Ampelstopp, aber
>>>nein, meine phänomänale Kraftentfaltung war nicht die Ursache.
>
>> .... und das ist ein Strohmann (denn dass Ketten durch bärigen Antritt
>> reissen, hat niemand behauptet) und es hat auch nichts mit der
>> Fragestellung zu tun, warum eine Nabe nach vergleichseise kurzer
>> Nutzungsdauer einen Defekt hatte, den man nicht mal annähernd so einfach
>> beheben kann, wie eine gerissene Kette durch eine neue zu ersetzen.
>
>Nein, das ist vergleichend zu den Schaltnaben, die dem harten Antritt an den
>vielen Ampelstopps erlegen wären.

Auch das ist schon wieder eine zielgerichtete Verdrehung dessen, was ich
schrieb. Viele innerstätische Ampelsprints und vergleichbare
Situationen erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines Ausreißers in der
Verteilung, der eine Bruchlast überschreitet. Das wäre meine beste
Hypothese. Ermüdungsbruch kann ich auch nicht ausschließen, halte es
aber aufgrund der kurzen Gebrauchsdauer für eher unwahrscheinlich.

Alles Spekulatius. Bekannt ist nur das Resultat, zwei Defekte, einer
nach einer für eine Nabenschaltung nicht übermäßig langen
Gebrauchsdauer, der andere nach sehr kurzem Gebrauch. Im Endeffekt ist
es mir egal. Schaltnaben sind viel eher integraler Bestandteil eines
Fahrrades als Ketten oder eine Kassette. Über eine gerissene Kette regt
sich keiner auf, so lange sie keinen Folgeschaden produziert, eine
ausgenudelte Kassette oder ein aufgrund eines Schaltfehlers kaputtes
Kettenblatt ist nichts, das jemand, der Radfahren kann, überhaupt für
berichtenswert hält. Das sind Verschleißteile, die man im Schrank hat,
weil es absehbar ist, dass man sie brauchen wird.


>Der äußere Anschein, bei mir die an der
>Ampel gerissene Kette, gehört zu den Umständen, ist aber kein Hinweis auf
>die Ursache.

Und es ist auch kein Hinweis darauf, von welcher Relevanz das für die
Frage ist, wie anfällig Schaltnaben gegen Überlastung sind. Um es
abzukürzen: Kein Mensch bestreitet, dass die Speedhub wahrscheinlich
mehr Drehmoment aushält als billigere Nabenschaltungen, die
offensichtlich mit einer gewissen Vorsicht zu behandeln sind. Die Frage
ist, ob es tastächlich nötig ist, sie einmal im Jahr beim Händler warten
zu lassen, ob man sonst risikiert, plötzlich ohne Fahrrad und/oder um
1200 EUR ärmer dazustehen, wenn man das Rad intensiv nutzt und was einem
die Wartung unter praktischen Gesichtspunkte nutzt, wenn ein Defekt
trotz Wartung auftritt. Auch die unbeantwortete Frage, ob die Speedhub
denn tatsächlich mal bei Rennen eingesetzt wurde, hilft da übrigens auch
nicht weiter - bei Rennen werden die Räder in einem Umfang gewartet, der
Komponentenverschleiß zuläßt, den man im Alltag eher nicht haben möchte.
Aber es wäre immerhin ein Indiz dafür, dass eine gut gewartete solche
Nabe auch solche Bedingungen aushält.

>
>
>> Wie gesagt, selbst wenn die dann noch das Schaltwerk mitnimmt (ist mir
>> nur in einem von mindestens vier Fällen von Kettenriss passiert, an die
>> ich mich noch erinnere), ist das für vergleichsweise Kleingeld und im
>> Handumdrehen erledigt.
>
>Da hast Du Recht, geht meist glimpflich ab. Die Reparatur ist jedoch für
>den einen ein Kinderspiel, für den anderen ein Fall für die Werkstatt.

Wir sind nicht in einer Radfahrerblase aufgewachsen, ich kenne mehr
Leute, die schon zum Händler rennen, um ihre Reifen aufpumpen zu lassen
oder um den Sattel etwas niedriger zu stellen, als Leute, die irgend
eine nicht ganz so triviale Einstellung vornehmen können. Aber ich habe
auch die Batterie unserer Familienkutschen bis auf ein Mal immer selber
ausgetauscht. Es ist in beiden Fällen - Kfz vs. Fahrrad - eine breite
Verteilung von Verhaltensweisen.

Jedoch ist es wohl unbestritten, dass das unmotorisierte Fahrrad weit
mehr Möglichkeiten bietet als das Kfz, es durch eigenhändige Reparaturen
benutzbar zu halten, es durch Umbauten und Anpassung an die im Laufe der
Zeit wechselnden eigenen Bedürfnisse zu verbessern, d.h., die konkreten
Gegenstände und die Verteilungen sind nicht identisch.

Und das ist der Pferdefuß deines Arguments: was für den einen - die
einzelne konkrete Person - bei einer Kettenschaltung vmtl. ein
Kinderspiel ist, ist bei der Schaltnabe vmtl. ein Fall für die
Werkstatt. Die offenbar schwer zu beantwortende Frage ist aber: ist die
Haltbarkeit der Nabenschaltung so viel größer, dass es solche
Unterschiede wieder kompensiert? Und wenn ja, was sind die Ringe, durch
die man dafür springen muss? Offensichtlich ist bei der Rohloff ein
Preis, für den man schon ein brauchbares komplettes Rennrad oder
Gebrauchsrad bekommt, weniger offensichtlich das dafür nötige
Wartungsintervall, welches dann ja auch auf "Fall für die Werkstatt"
hinausläuft.

>
>Einen besonderen Vorteil von Kettenschaltungen leite ich daraus nicht ab.

Ich schon, siehe oben. Natürlich ist das, wie auch bei den
Nabenschaltungen, ein bedingter Vorteil.

Ralph Angenendt

unread,
Feb 6, 2024, 10:01:09 AMFeb 6
to
Andre Eiger erdachte folgendes:
> Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> wrote:
>> So ist es freilich, wenn man eine völlig planlose Verkehrspolitik hat,
>> bei der Straßen wie Geschwüre wachsen. So planlos ist unsere
>> Verkehrspolitik aber gar nicht, es sind bloß die falschen Pläne. Wir
>> planen weiterhin Autobahnen für immer höhere Spitzengeschwindigkeiten
>> und immer schwerere Fahrzeuge, die in den kommenden Jahrzehnten
>> entstehen (sollen), aufgrund von Bedarfsschätzungen, die vor einem
>> halben Jahrhundert schon absehbar obsolet waren.
>
> Die aktuellen E-Autos zementieren diese Struktur. Ein Opel Astra Electric
> hat ein Leergewicht von 1680 kg und kann max. 420 kg zuladen. In der
> Kompaktklasse.

Na ja, das mit den Spitzengeschwindigkeiten gibt sich, so lange es keine
disruptiven Entwicklungen bei der Akkutechnik gibt – einfach wegen der
Reichweite.

Ralph
--
Is your mother worried?
Would you like us to assign someone to worry your mother?

Tomas Graser

unread,
Feb 6, 2024, 10:09:52 AMFeb 6
to
Am 06.02.24 um 14:02 schrieb Wolfgang Strobl:
> [...] Fahrrad [...] durch eigenhändige Reparaturen
> benutzbar zu halten, es durch Umbauten und Anpassung [...] zu verbessern

> [...] was für den einen [...] bei einer Kettenschaltung vmtl. ein
> Kinderspiel ist, ist bei der Schaltnabe vmtl. ein Fall für die
> Werkstatt. Die offenbar schwer zu beantwortende Frage ist aber: ist die
> Haltbarkeit der Nabenschaltung so viel größer, dass es solche
> Unterschiede wieder kompensiert?


In meinem Fall (Rohloff 54,5 Mm Allzwecknutzung bis hin zu dutzendfacher
Überquerung des Alpenhautkamms auf Trails) kann ich das ganz klar mit JA
beantworten.

Nicht nur dass die Antriebspflege erheblich erleichtert ist; auch bei
den Verschleisskosten und dem zugehörigen Zeitaufwand liegt die Rohloff
(im Vergleich mit den 3 hier vorhandenen Kettenschaltungsfahrzeugen)
weit vorn.

Der wesentliche Haken daran ist, dass man einen darauf abgestimmten
Rahmen haben sollte. An einem Kettenschaltungsrahmen werden alle
Vorteile durch Kettenspanner etc. verwässert bzw. zunichte gemacht.
Und genau diesbezüglich, so mein Eindruck, wird die Luft allmählich
dünner...

Wolfgang Strobl

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Feb 6, 2024, 2:27:19 PMFeb 6
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Am Tue, 6 Feb 2024 07:28:43 +0100 schrieb Thomas Heuving
So viel hatte ich mir auf die Schnelle auch angelesen. Die Seite
existiert seit mindestens 2001, schreibt eines der Portale, die solche
Informationen sammeln. Um so absonderlicher, dass der Betreiber in den
vergangenen 23 Jahren nicht auf die Idee gekommen ist, dem Service ein
entsprechendes Zertifikat und damit HTTPS-Unterstützung zu spendieren.
Seit 2014 gibt es https://de.wikipedia.org/wiki/Let's_Encrypt und
seither kostet das ja nicht mal mehr Geld, sondern nur ein paar
Handgriffe, um das regelmäßige Erneuern einzurichten.

Zu "für Berlin": Bei <http://www.bbbike.de/cgi-bin/bbbike.cgi> kann man
rechts oben (der hellorgange Kasten) nachlesen,

"BBBike für weitere Städte" und wenn man auf "weitere" klickt, finden
sich da Wortwolken für Germany, Europe und Ohter. Germany enthält

Aachen Augsburg Bamberg Berlin Bielefeld Bochum Bonn Brandenburg (Havel)
Braunschweig Bremen Bremerhaven Chemnitz Cottbus Darmstadt Dessau
Dortmund Dresden Duisburg/Essen Düsseldorf Emden Erfurt Erlangen
Flensburg Frankfurt (Oder) Frankfurt am Main Freiburg Gera Görlitz
Göttingen Halle (Saale) Hamburg Hamm Hannover Heilbronn Jena
Kaiserslautern Karlsruhe Kassel Kiel Koblenz Konstanz Köln Leipzig
Lübeck Magdeburg Mainz/Wiesbaden Mannheim Mönchengladbach München
Münster Nürnberg Oldenburg Oranienburg Osnabrück Paderborn
Potsdam/Mittelmark Regensburg Rostock Rügen Saarbrücken Schwerin
Stuttgart Ulm Usedom Waren (Müritz) Wuppertal Würzburg

Das enthält u.a. Bonn, <https://www.bbbike.org/Bonn/>, ganz
offensichtlich eine andere Domain, https, mutmaßlich dieselbe Software,
aber ein anderer Betreiber. Das deckt einen Kartenaussschnitt ab, der
nicht alles umfasst, wo ich von hier aus schon mal mit dem Rad war
(Schönau, Lommersdorf, Aremberg z.B. nicht), aber doch die meisten nicht
ganz so langen Hausrunden.

Insofern habe ich damit ein wenig herumgespielt, weil ich mich in diesem
Areal diesseits des Rheins mit dem Rad ein wenig auskenne, und von der
anderen Rheinseite von ein paar Varianten meines langjährigen
Arbeitsweges.

Ob allerdings das, was bbbike für Berlin ursprünglich wohl ausmachte,
irgend eine Art von lokaler Datenpflege, sich auch in den anderen
Instanzen in ähnlicher Weise findet, ist m.E. nichts, das man einfach so
annehmen kann.


>z.B. war die Sperrung der Bahnunterführung in
>Schöneweide eingepflegt, als es sie noch gab. Wie du deinen
>Arbeitsweg in Bonn mit bbbike testen konntest, ist mir deshalb
>schleierhaft, aber es gibt ja in der Zwischenzeit bbbike auch für
>andere Städte; bei denen kann ich zur Qualität des Routings nix
>sagen. Straßen mit Radwegen werden nur dann bevorzugt, wenn
>man das in den Optionen explizit angibt.

Wenn du wusstest, dass es bbbike für andere Städte gibt, wieso war es
dir dann schleierhaft, wie ich es ausprobieren konnte?

Abschließend: immer wieder fasziniert bin ich, wenn ich auf die
Kartengrundlage "Cycle" (das entspricht wohl CyclOSM in Brouter-Web)
umschalte. Die da farbig (lila, blau, rot) markierten Radrouten sind
nahezu komplementär zu den Strecken, die ich fahre. Interessanterweise
ist auch bbbike anderer Meinung

Wenn ich von Todenfeld unter der Autobahn durch zur K38 möchte, schlägt
bbbike in den Defaulteinstellungen das hier vor

<https://www.bbbike.org/Bonn/?start=%2FTodenfelder+Str.+%5B6.94637%2C50.57466%2C0%5D&via=&ziel=K+34%2F+%5B7.06285%2C50.58156%2C0%5D&scope=>

Ich fahre hingegen die Hilberather Straße runter, etwa so

<https://www.bbbike.org/Bonn/?scope=&startc=6.94637%2C50.57466&_start=%2FTodenfelder+Str.&zielc=7.06285%2C50.58156&_ziel=K+34%2F&viac=6.97732%2C50.56832&_via=Hilberather+Str.%2F&pref_seen=1&pref_speed=20&pref_cat=H2&pref_quality=Q0&pref_specialvehicle=>

Ich nehme mal an, dass diese Links selfcontained sind, sie enthalten die
zwei oder drei Wegpunkte und die Präferenzen, aber keine Sessionid.

Wesentlicher Nachteil aus meiner Sicht, im Vergleich zu Brouter-Web;
hier gibt's keine kalkulierte Abschätzung des Aufwands und damit der zu
erwartenden Geschwindigkeit oder des Zeitbedarfs, sondern nur eine
Angabe in Kilometern und die - triviale - Berechnung, wie lange das bei
10, 15, 20 und 25 km/h dauern würde.

Brouter liefert mir meine präferierte Strecke, wenn ich einen einzigen
Via-Punkt bei Altendorf einbaue, nennt mir ebenfalls 11,7 km und eine
Reisezeit von 26 Minuten, bei einem Energieaufwand von 40 Wh. Drehe ich
die Richtung um, ergibt sich eine Fahrzeit von 54 Minuten mit 90 Wh.
Ziemlich realistisch, als Nettozeit, wenn man keine Pausen macht.

<https://brouter.de/brouter-web/#map=13/50.5842/7.0104/osm-mapnik-german_style&lonlats=6.946317,50.574702;7.014035,50.59206;7.062782,50.581551&profile=fastbike>
<https://brouter.de/brouter-web/#map=13/50.5843/7.0104/osm-mapnik-german_style&lonlats=7.062782,50.581551;7.014035,50.59206;6.946317,50.574702&profile=fastbike>

Hügelaufwärts kann ich auf auf den Via-Punkt verzichten, dann ergibt
sich nur eine eher unproduktive Abkürzung (eine übergeordnete Straße für
einige zehn Meter verlassen lohnt fast nie), hügelabwärts schickt
Brouter einen ohne Via auf einen längeren, 13 km langen Kurs via L492
und B257, der ausserdem 29 Minuten statt 26 Minuten, also mehr Zeit
benötigen soll. Gefahren bin ich den noch nie, also kann ich nichts über
etwaige Vor- oder Nachteile sagen. Etwas bessere Straßenqualität,
vielleicht.

<https://brouter.de/brouter-web/#map=12/50.5842/6.9779/osm-mapnik-german_style&lonlats=6.946317,50.574702;7.062782,50.581551&profile=fastbike>

Strange. Allerdings reicht hier ein Klick auf "Rennrad, 1. Alternative",
und schon ergibt sich der gewohnte Kurs.

<https://brouter.de/brouter-web/#map=12/50.5842/6.9779/osm-mapnik-german_style&lonlats=6.946317,50.574702;7.062782,50.581551&profile=fastbike&alternativeidx=1>

Joerg

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Feb 7, 2024, 4:57:16 PMFeb 7
to
On 1/31/24 8:56 PM, Thomas Heuving wrote:
> Frank Möller schrieb am Wed, 31 Jan 2024 11:49:44 +0100:
>>> Auf meinem Ersatzrad sind ja keine Schwalbe Marathon Plus drauf, und es
>>> läuft mMn leichgängiger.
>>
>> Schwalbe Marathon Plus lieben es, regelmäßig aufgepumpt und mit viel Druck
>> gefahren zu werden. Sooo schwergängig sind die dann gar nicht mehr.
>>
>
> Ich pumpe sie immer bis zum Maximaldruck von 6 Bar auf, kontrolliere
> recht regelmäßig (wird dann in meiner Auswertung vermerkt), ...


Das ist der zweite Vorteil pannensicherer Schlaeuche mit dicken Waenden.
Man muss nur noch alle paar Monate nachpumpen.


> ... aber trotzdem fährt sich das Ersatzrad leichter.
>

Je mehr Luftdruck, desto leichter. Allerdings weniger komfortabel. Wenn
man ueber einen Cent faehrt, merkt man, welche Seite nach oben liegt :-)

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

Joerg

unread,
Feb 7, 2024, 5:42:43 PMFeb 7
to
On 2/1/24 12:47 PM, Andre Eiger wrote:
> Thomas Heuving <heu...@gmx.de> wrote:
>> Joerg schrieb am Mon, 29 Jan 2024 22:43:44 -0800:
>>> On 1/28/24 11:17 PM, Thomas Heuving wrote:
> [...]
>>>> Als Reifen waren Schwalbe
>>>> Marathon Plus montiert und bei denen werde ich auch bleiben. Im
>>>> ersten halben Jahr habe ich mit anderen Reifen 3 Pannen gehabt, mit
>>>> diesem Fahrrad gab es in gut 2 Jahren nur eine.
>>>
>>>
>>> Seit ich Schlaeuche mit mehreren Millimetern Wandstaerke benutze, hatte
>>> ich nie mehr einen Platten. Viele Jahre.
>
>> Ich werde beim nächsten Wechsel mal die Werkstatt darauf ansprechen,
>> ob die das als Alternative ansehen. Auf meinem Ersatzrad sind ja
>> keine Schwalbe Marathon Plus drauf, und es läuft mMn leichgängiger.
>
> Etwas spitzes, was durch den gewebeverstärkten Reifen dringt, kommt noch
> leichter durch den Schlauch. ...


?

Meine Erfahrung ist ganz anders. Ich habe regelmaessig Goat's Head
Dornen in den Reifen, die frueher immer durch den Schlauch gingen. Die
haben sogar den gruenen Pannenschleim raussiffen lassen, als ich das
Konzept versuchte und wieder verwarf:

https://en.wikipedia.org/wiki/Goat%27s_head#/media/File:Acanthospermum_hispidum_seeds.jpg

Mit dickwandigen Schlaeuchen kann man die nach der Fahrt einfach
rausziehen und es zischt nichts.


? ... Die Hoffnung ist nur, dass das spitze Ding
> einfach nicht lang genug ist, um die dicken Gummischichten bis zum Ende
> zu durchdringen.
>
> Bei den Schwalbe Marathon Plus ist es eine fette blaue Kautschukschicht.
> Continental hat dasselbe in gelb. Funktionieren tut es so semi. Kommt
> halt drauf an, wie lang der Fremdkörper ist. Ein Splitter vom Wintersplit
> war bei mir lang genug ...
>
> Diese Reifen benötigen für leichten Lauf maximalen Luftdruck, wie schon
> erwähnt wurde. Das Fahrgefühl würde ich als "Holzreifen" klassifizieren.
>
> Der von Jörg beschworene dickwandige Schlauch macht dasselbe, nur etwas
> schlechter, und dürfte schwerer als besagter Schwalbe-Reifen laufen, weil
> viel Gummivolumen gewalkt wird.


Schlechter? Definitiv nicht. Schwerer laufen auch nicht, wenn man mit
Maximaldruck faehrt. Das tue ich sogar am Mountain Bike. Die einzigen
Nachteil sind das hoehere Gewicht (insgesamt rund 1kg mehr) und die
hoehere rollende Masse, welche das Beschleunigen etwas erschwert.


> Dafür ist er resistenter gegen Quetschen der Reifenflanke beim Durchschlagen
> des Felgenhorns auf eine harte Kante. Im Stadverkehr und mit ausreichend
> Luftdruck sollte das nicht vorkommen, auf Jörgs Singletrails zwischen
> Felsbrocken mag das anders sein.
>

Auch auf normalen Strassen, wenn ein "Pavement Ends" Schild auftaucht.

https://exploringwild.com/wp-content/uploads/2020/05/Pavement-ends-sign.jpg

Oder wenn ich mal ein Stueck des alten Lincoln Highway fahre, der vom
Autoverkehr weitgehend verlassen wurde und daher schoen radzufahren ist:

https://allaroundnevada.com/wp-content/gallery/lincolnhwy/highwayTrail.jpg


> Da solche Schläuche für Fahrräder hier nicht handelsüblich sind, kann man
> die Idee beiseite legen.


Nicht handelsueblich? Vielleicht nicht beim Deinem Fahrradhaendler (bei
hiesigen oft schon), doch wozu gibt es das Internet? Ich habe einfach
die Kreditkarte gezueckt. Die Bestellung dauerte keine zwei Minuten und
drei Tage spaeter waren sie da. IIRC hat Frank Moeller aus dieser NG
daraufhin auch mal welche bestellt, in Deutschland, war auch kein Problem.


> ... Stattdessen kämen diverse Pannenschutzeinlagen
> in Frage, die quasi jeden Reifen zum "Plus" machen.
>

Die habe ich am Rennrad zusaetzlich. Am MTB noch mehr: Unter dem Reifen
ein Pannenband, was nochmals in einen angeschlitzten und
ventilkastrierten normalen Schlauch eingezogen ist. Darunter dann der
pannensichere dicke Schlauch. Wenn man alles auf der Felge hat, sieht es
optisch aus, als waere bereits aufgepumpt :-)

Auf die Weise vermeidet man, dass sich die Kanten des Pannenbandes ueber
die Zeit in den Schlauch einscheuern.

>
> Ein anderes Konzept sind schwer durchstechbare dünne Gewebeschichten.
> Solche Reifen laufen potentiell leichter, weil sie sich ohne viel Walkarbeit
> den Unebenheiten der Fahrbahn anschmiegen. Die Pannenschutzwirkung
> kommt m.E. nicht an die fetten Kautschukschichten heran, aber Leichtlauf
> und "smoothes" Fahrgefühl sind ein anderes Niveau, vorausgesetzt, der
> Luftdruck ist angepasst und nicht stur auf oberem Anschlag. Für mich
> ist es das passende Konzept. Panne ist selten genug, und Flicken oder
> Schlauchwechsel bereiten mir keine Kopfschmerzen.
>
>
> Drittes Konzept ist Tubeless (kein Schlauch). Das verbindet leichte
> anschmiegsame Karkassen und durchstichfeste Gewebe mit automatischer
> Abdichtung mittels "Dichtmilch", falls es doch zum Durchstich kommt.
> Auch Durchschlag der Reifenflanke führt normalerweise nicht zum Platten,
> was im Gelände noch geringeren Luftdruck erlaubt.
>

Funktioniert nicht gut. Ich musste mehrmals solchen Fahrern einen
Schlauch leihen oder schenken (habe immer einen normalen dabei, aber
bisher nie fuer mich benutzt). Das uebliche, jemand stand am Rand des
Trails und es war ueberall gelblich-gruene Suppe. Beim Aufpumpen quoll
immer mehr davon raus, bis keine mehr kam, sondern nur noch Luft.

Erstaunlicherweise sind sie alle nach Hause gekommen, obwohl meine
Schlaeuche fuer 29er und fuer ihre Raeder zu gross waren.


> Tubeless erfordert dafür ausgelegte Reifen und Felgen. Letzteres hat
> sich bei aktuellen Gravel- und MTB etabliert, ist im Altbestand
> aber eher selten gegeben.
>
> Die Handhabung ist etwas speziell. Nicht nur die Reifenmontage, sondern
> auch die Demontage kann unterwegs tricky sein, weil die Reifenwulst auf
> dem Hump des Felgenprofils festsitzt. Ansonsten ist das Einziehen eines
> Schlauchs eine praktikable Unterwegshilfe bei Beschädigungen, die die
> Dichtmilch überfordern.
> Schneller ist das Einstechen einer "Gummiwurst" in das Loch, und hoffen,
> dass sich noch genug Dichtmilch im Reifen befindet.
>
> Die Dichtmilch wird irgendwann fest und muss nachgefüllt oder ersetzt
> werden. Ich rechne grob einmal pro Jahr. Mit der Dichtmilch nicht zu
> sparsam sein, bleibt länger flüssig und hat mehr Reserven.
>

Und vor dem Aufpumpen nach einer Durchstechpanne erstmal das Rad mit
Schwung drehen, damit sich die Suppe wieder verteilt. IME nutzt aber
auch das nicht immer viel.

Ich habe meinen letzten Pannenschleim nach mehrere Pannen, wo er nichts
nutzte, weggeschmissen. Der endgueltige Ausloeser war, als ich morgens
in die Garage kam und es unter den Schuhen "schmatzte". Gruene Bruehe.

Falls jemand solche fetten Schlaeuche probieren moechte: Es gibt zwei
Sorten. Eine Sorte, wo die Wandstaerke rundum gleich und etwa 3mm ist,
beim MTB 4mm. Dann eine andere, die nur in Richtung Laufflaeche dick
sind. Die erstere Sorte ist weit besser. Guenstig sind derzeit die der
Fernost-Marke "Fenix", Ende 2023 habe ich $10 pro Stueck fuer 700c 25mm
Reifengroesse bezahlt.

Kaputtgegangen sind mir die nur, wenn das Ventil abgerissen ist oder
wenn der Reifen beim MTB spektakulaer geplatzt ist. Da wo mit lautem
Knall ein handtellergrosses Stueck Reifen wegfliegt. Ich wollte noch
100km aus dem Hinterreifen rausmelken und das war wohl keine gute Idee ...

Wolfgang Strobl

unread,
Feb 8, 2024, 2:04:11 AMFeb 8
to
Am Wed, 7 Feb 2024 13:57:12 -0800 schrieb Joerg
<ne...@analogconsultants.com>:

>On 1/31/24 8:56 PM, Thomas Heuving wrote:
>> Frank Möller schrieb am Wed, 31 Jan 2024 11:49:44 +0100:
>>>> Auf meinem Ersatzrad sind ja keine Schwalbe Marathon Plus drauf, und es
>>>> läuft mMn leichgängiger.
>>>
>>> Schwalbe Marathon Plus lieben es, regelmäßig aufgepumpt und mit viel Druck
>>> gefahren zu werden. Sooo schwergängig sind die dann gar nicht mehr.
>>>
>>
>> Ich pumpe sie immer bis zum Maximaldruck von 6 Bar auf, kontrolliere
>> recht regelmäßig (wird dann in meiner Auswertung vermerkt), ...
>
>
>Das ist der zweite Vorteil pannensicherer Schlaeuche mit dicken Waenden.
>Man muss nur noch alle paar Monate nachpumpen.

Wenn man die Kraft und die Muße hat, all das Gewicht mit sich
herumzuschleppen und insbesondere auch in Rotation zu versetzen, mag man
das für einen Vorteil haben. Ich ziehe leichte Reifen mit niedrigem
Rollwiderstand vor, sowie vernünftige Straßen. Außerdem habe ich eine
vernünftige Standluftpumpe.


>
>
>> ... aber trotzdem fährt sich das Ersatzrad leichter.
>>
>
>Je mehr Luftdruck, desto leichter.

Das stimmt so schon lange nicht mehr, jedenfalls nicht für moderne
Mäntel.

>Allerdings weniger komfortabel. Wenn
>man ueber einen Cent faehrt, merkt man, welche Seite nach oben liegt :-)

Die schlauchlosen Continental Grand Prix 5000, die ich an den neu
letztes Jahr gebauten Rädern verbaut hatte, sind mit ihren 28 mm bei 4
bar recht komfortabel, auch auf schon merklich kaputtgefahrenen Straßen
mit grob geflickten Schlaglöchern.

Der Trend geht aber längst zu noch breiteren Reifen, die auf geeigneten
Felgen sowohl einen geringen Luftwiderstand haben, als auch einen
relativ gesehen größeren wirksamen Querschnitt: sie sind flacher. Das
verhilft zwar nicht wirklich zu mehr Reibung, aber es hilft besser über
Unebenheiten hinweg, die ein Wegrutschen auslösen könnten. Ich brauch'
dergl. zwar nicht (mehr), die Pänz sind aber ganz happy, auf langen,
schnell gefahrenen Distanzen.


--
Bicycle helmets are the Bach flower remedies of traffic

Axel Reichert

unread,
Feb 8, 2024, 3:19:33 AMFeb 8
to
Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> writes:

> Das enthält u.a. Bonn, <https://www.bbbike.org/Bonn/>, ganz
> offensichtlich eine andere Domain, https, mutmaßlich dieselbe
> Software, aber ein anderer Betreiber. Das deckt einen
> Kartenaussschnitt ab, der nicht alles umfasst, wo ich von hier aus
> schon mal mit dem Rad war (Schönau, Lommersdorf, Aremberg z.B. nicht),
> aber doch die meisten nicht ganz so langen Hausrunden.

Fand ich aehnlich in den Regionen, in denen ich schon mal gelebt habe:
Kartenausschnitt tendenziell (deutlich) zu klein.

> Ob allerdings das, was bbbike für Berlin ursprünglich wohl ausmachte,
> irgend eine Art von lokaler Datenpflege, sich auch in den anderen
> Instanzen in ähnlicher Weise findet, ist m.E. nichts, das man einfach so
> annehmen kann.

In der Beschreibung

https://www.bbbike.org/help.html

findet sich

BBBike is a route planner for cyclists in Berlin. It is now ported to
other cities around the world - thanks to the OpenStreetMap project!

was fuer mich auch eher nach "OSM-Daten mit gleichem 'Profil' zum
Routing" klingt.

Bei meinen Experimenten fand ich eigentlich alles ziemlich schwach:

- Nur 3 Wegpunkte! Ernsthaft?
- Wenig interaktive GUI
- Braucht > 10 s fuer eine 20-km-Strecke
- Zum Teil abenteuerliche Wege trotz "Kopfsteinpflaster und schlechte
Fahrbahnen vermeiden"

> Hügelaufwärts kann ich auf auf den Via-Punkt verzichten, dann ergibt
> sich nur eine eher unproduktive Abkürzung (eine übergeordnete Straße
> für einige zehn Meter verlassen lohnt fast nie)

Ja. In brouter/bikerouter-Profilen kann man den turncost-Parameter
hochsetzen, der verringert exzessives Maeandern und "zieht die Spaghetti
gerade".

Fazit zu bbbike: Sehe keinerlei Vorteile, bikerouter.de bleibt die
Referenz.

Tschoe!

Axel

Axel Reichert

unread,
Feb 8, 2024, 3:30:46 AMFeb 8
to
Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> writes:

> man kann in Brouter vorhandene, als GPX aufgezeichnete Tracks per
> "Track laden" als weitere Ebene darstellen lassen und die als
> Grundlage nehmen, um eine neue Route zusammenzuklicken.

Ja, und noch besser gefaellt mir die Moeglichkeit, eine gpx-Datei direkt
mit konfigurierbar wenigen Wegpunkten und Profil nachbauen zu koennen:

Load Track as Route

> Neben dem Umstand, dass die so entstandenen URL so kurz wie möglich
> bleiben, hat das auch den Vorteil, dass man Spielraum für
> nachträgliche Änderungen hat, indem man einzelne Segmente umbiegt,
> indem man weitere Punkte einfügt oder vorhandene verschiebt.

Benutze ich genauso fuer mein Hausrunden-/Touren-/Urlaubsarchiv.

Tschoe!

Axel
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