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Niedergang des Radfahren

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Ulli Horlacher

unread,
May 2, 2022, 3:40:55 PM5/2/22
to
Gestern kam ich an einer "Mai Hocketse" vorbei, die vom
Radsportverein Volkertshausen (Hegau) ausgerichtet wurde.
Ich hab mit einem der Veranstalter geredet:
Die haben vor 2 Jahren ihre Rennrad und MTB Abteilungen aufgeloest, weil
keiner mehr Radfahren will. Die haben nun nur noch Kindergruppen.
Dabei hatten die frueher grosse Radrennen veranstaltet mit internationalen
Teilnehmern!


--
+ Ulli Horlacher + fram...@tandem-fahren.de + http://tandem-fahren.de/ +

Arno Welzel

unread,
May 2, 2022, 5:41:57 PM5/2/22
to
Ulli Horlacher:

> Gestern kam ich an einer "Mai Hocketse" vorbei, die vom
> Radsportverein Volkertshausen (Hegau) ausgerichtet wurde.
> Ich hab mit einem der Veranstalter geredet:
> Die haben vor 2 Jahren ihre Rennrad und MTB Abteilungen aufgeloest, weil
> keiner mehr Radfahren will. Die haben nun nur noch Kindergruppen.
> Dabei hatten die frueher grosse Radrennen veranstaltet mit internationalen
> Teilnehmern!

Willkommen in der Gegenwart.

Radfahren will man vielleicht schon noch - aber "Radsportverein" ist für
Menschen unter 50 vermutlich komplett uninteressant.


--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de

Frank Bokelmann

unread,
May 3, 2022, 4:16:25 AM5/3/22
to
Ulli Horlacher schrieb am Montag, 2. Mai 2022 um 21:40:55 UTC+2:
> Gestern kam ich an einer "Mai Hocketse" vorbei, die vom
> Radsportverein Volkertshausen (Hegau) ausgerichtet wurde.
> Ich hab mit einem der Veranstalter geredet:
> Die haben vor 2 Jahren ihre Rennrad und MTB Abteilungen aufgeloest, weil
> keiner mehr Radfahren will. Die haben nun nur noch Kindergruppen.
> Dabei hatten die frueher grosse Radrennen veranstaltet mit internationalen
> Teilnehmern!
>
Radfahren ist sowieso eher was für die Fortbewegung. Radrennen waren zudem jahrelang eher eine Versuchsanordnung der Pharmaindustrie. Wo soll da noch das Interesse herkommen?

Bernhard Kraft

unread,
May 3, 2022, 4:27:57 AM5/3/22
to
Am 02.05.2022 um 21:35 schrieb Ulli Horlacher:
> Gestern kam ich an einer "Mai Hocketse" vorbei, die vom
> Radsportverein Volkertshausen (Hegau) ausgerichtet wurde.
> Ich hab mit einem der Veranstalter geredet:
> Die haben vor 2 Jahren ihre Rennrad und MTB Abteilungen aufgeloest, weil
> keiner mehr Radfahren will. Die haben nun nur noch Kindergruppen.
> Dabei hatten die frueher grosse Radrennen veranstaltet mit internationalen
> Teilnehmern!
>
>
Radrennen gab es in Deutschland noch nie richtig viele
von Bedeutung. Die diesjährige Deutschlandtour ist auch
ausbaufähig:
<https://www.deutschland-tour.com/de/news>

Was besser läuft sind Jedermann-Rennen wie die Cyclassics
in Hamburg und Rund um Köln. Letzteres ist übrigens schon am
22.Mai. Mal sehen, ob ich da mitmache. Aber 89 Euro für
70km?. Teurer als mit der Bahn, aber immerhin billiger als
mit dem Taxi.

Wolfgang Strobl

unread,
May 3, 2022, 4:35:31 AM5/3/22
to
Am Tue, 3 May 2022 01:16:24 -0700 (PDT) schrieb Frank Bokelmann
<k...@frank-bokelmann.de>:
Radsport dürfte längst die Sportart sein, in der am wenigsten gedopt
wird.




--
Wir danken für die Beachtung aller Sicherheitsbestimmungen

Wolfgang Strobl

unread,
May 3, 2022, 4:54:11 AM5/3/22
to
Am Tue, 3 May 2022 10:27:55 +0200 schrieb Bernhard Kraft
<bernha...@web.de>:
Ich hab' auf meinen Ausfahrten hier mal einen getroffen, der dafür aus
Bonn mit dem Fahrrad angereist ist, wie er sagte. Es hat mich schwer
beeindruckt, insb. da meine Runden zu der Zeit keine 30 km lang und
trotzdem für mich beschwerlich waren.

Stichwort "Rund um Köln", aus der FAQ

"Es besteht Helmpflicht"

"Ebenso erhaltet Ihr eine Helm-Startnummer, die gut sichtbar vorne auf
den Helm geklebt werden muss."

Nein danke. Siebzig Kilometer durch das Bergische Land fahren kann man
auch, ohne durch solche Reifen zu springen.

<https://www.mystrobl.de/ws/pic/fahrrad/2022-04-18/karte1.jpg>

Bernhard Kraft

unread,
May 3, 2022, 7:03:04 AM5/3/22
to
Am 03.05.2022 um 10:12 schrieb Wolfgang Strobl:
> Am Tue, 03 May 2022 00:04:57 +0200 schrieb Andreas Oehler
> <andreas...@gmx.de>:
>
>> Mon, 2 May 2022 23:41:55 +0200, Arno Welzel:
>>
>>> Willkommen in der Gegenwart.
>>>
>>> Radfahren will man vielleicht schon noch - aber "Radsportverein" ist für
>>> Menschen unter 50 vermutlich komplett uninteressant.
>>
...
> Was uns, als die Kinder noch klein waren, bei einer vorsichtigen
> Kontaktaufnahme bei örtlichen Radsportvereinen hat Reißaus nehmen
> lassen, das war die erwartete Uniformität, wozu neben den Helmen auch
> altbackene, z.T. dubiose Traditionen gehörten.
>
> Es mögen lokale Besonderheiten gewesen sein, es waren erkennbar aber
> drei Zielgruppen identifizierbar:
>
> - Altherrenvereine, Kegelklubs auf Rädern, sozusagen
>

Und da ist es doch erfreulich, dass sich mit den Jedermannrennen etwas
getan hat. Man kann auf abgesperrte Strecke ohne Autoverkehr unterwegs
sein und in großer Gruppe ohne Probleme Rad fahren. Ich kann nur für die
Hamburger Cyclassics sprechen. Die sind wirklich von Amateuren mit Liebe
fürs Detail gemacht.

Der klassische Radsport hat mich nie gereizt, weil da meist mehr Autos
als Fahrräder unterwegs sind.

Markus Merkl

unread,
May 3, 2022, 7:25:08 AM5/3/22
to
On 03.05.22 13:03, Bernhard Kraft wrote:
> Und da ist es doch erfreulich, dass sich mit den Jedermannrennen etwas
> getan hat. Man kann auf abgesperrte Strecke ohne Autoverkehr unterwegs
> sein und in großer Gruppe ohne Probleme Rad fahren.

Wenn da nicht die hypermotivierten Jedermänner dabei wären die mit
Gruppen/großen Gruppen meist vollkommen überfordert sind.

--
Markus

“Perl is the only language that looks the same before and after RSA
encryption.”
(Keith Bostic)

Bodo G. Meier

unread,
May 3, 2022, 7:40:40 AM5/3/22
to
Aus der Rubrik "Alter Mann brabbelt..."

"Damals™, bei der Ausdauerprüfung für das Sportabzeichen, welche eine
kleine Gruppe von Verrückten als "Radrennen" über 20 km gefahren ist,
gab es nur 2 Autos:
Den VW Bulli unseres netten Sportlehrers, der früh am Sonntagmorgen
unterwegs die Kreuzungen für uns gesperrt hat.
Und das Käfer Cabrio, das uns in seinem Windschatten hinter sich her
gesaugt hat. :-D
Derjenige, der das organisiert hatte, fuhr eine richtige Rennmaschine
mit Schlauchreifen, schwarz und von Raleigh. Ausgerechnet er ist
unterwegs von einem Reifenschaden erwischt worden und hat aufgegeben. :-(
Vor dem Start hatten wir noch schwadroniert, was wir zur Stärkung
gegessen hatten. Mein Freund, der vorher Zwetschgenkuchen gegessen
hatte, fuhr über die Ziellinie gleich weiter in die Büsche zum Kotzen. :-))
Aber mit einer Zeit von 28:18 min. war er schnellster!

Gruß,
Bodo

--
Стой, Володя, перестань!

Olaf Schultz

unread,
May 3, 2022, 10:49:38 AM5/3/22
to
Am 03.05.22 um 10:16 schrieb Frank Bokelmann:
Und der Zubehörindustrie für Radtransport in/auf/an Dosen, da die meiste
Hobbyrennradfahrer mit der Dose zum Radrennen fahren und nicht auf dem
Fahrrad...

Olaf

Gerald Eіscher

unread,
May 3, 2022, 11:41:21 AM5/3/22
to
Am 03.05.22 um 13:25 schrieb Markus Merkl:
> On 03.05.22 13:03, Bernhard Kraft wrote:
>> Und da ist es doch erfreulich, dass sich mit den Jedermannrennen etwas
>> getan hat. Man kann auf abgesperrte Strecke ohne Autoverkehr unterwegs
>> sein und in großer Gruppe ohne Probleme Rad fahren.
>
> Wenn da nicht die hypermotivierten Jedermänner dabei wären die mit
> Gruppen/großen Gruppen meist vollkommen überfordert sind.

Irgendwann hat man die Erfahrung, dass einen überforderte Jedermänner
nicht überfordern :o)

--
Gerald

| FAQ zu de.rec.fahrrad: http://0x1a.de/rec/fahrrad/ |
| Wiki von de.rec.fahrrad: http://de-rec-fahrrad.de |

Nico Hoffmann

unread,
May 3, 2022, 12:08:25 PM5/3/22
to
Olaf Schultz beobachtet den Verkehr:
Auch das Motto "Mit dem Rad zur Arbeit" bietet
Interpretationsspielraum.

N.
--
Wer hat den Hasen die Ohren lang gezogen?

Wolfgang Strobl

unread,
May 3, 2022, 3:09:06 PM5/3/22
to
Am Tue, 3 May 2022 13:03:02 +0200 schrieb Bernhard Kraft
<bernha...@web.de>:

>Am 03.05.2022 um 10:12 schrieb Wolfgang Strobl:
>> Am Tue, 03 May 2022 00:04:57 +0200 schrieb Andreas Oehler
>> <andreas...@gmx.de>:
>>
>>> Mon, 2 May 2022 23:41:55 +0200, Arno Welzel:
>>>
>>>> Willkommen in der Gegenwart.
>>>>
>>>> Radfahren will man vielleicht schon noch - aber "Radsportverein" ist für
>>>> Menschen unter 50 vermutlich komplett uninteressant.
>>>
>...
>> Was uns, als die Kinder noch klein waren, bei einer vorsichtigen
>> Kontaktaufnahme bei örtlichen Radsportvereinen hat Reißaus nehmen
>> lassen, das war die erwartete Uniformität, wozu neben den Helmen auch
>> altbackene, z.T. dubiose Traditionen gehörten.
>>
>> Es mögen lokale Besonderheiten gewesen sein, es waren erkennbar aber
>> drei Zielgruppen identifizierbar:
>>
>> - Altherrenvereine, Kegelklubs auf Rädern, sozusagen
>>
>
>Und da ist es doch erfreulich, dass sich mit den Jedermannrennen etwas
>getan hat.

Ich habe nichts gegen Kegelklubs, aber dergl. spricht mich nicht an und
generell würde ich mir wünschen, wenn sich die Vorstellungen des BDR
weniger flächendeckend durchsetzen würden. Abgesehen davon - ich bin
heute eine 111 km-Runde mit ca 1400 Hm Richtung Südwesten gefahren und
habe, eher unbeabsichtigt, dabei etwa 4 km L165 zwischen (ungefähr)
Mahlberg und Mutscheid genossen, auf der praktisch autofreien Fahrbahn,
nicht auf dem fürchterlichen Radweg. Dafür brauche ich keinen Verein,
aber 25 km/h im Schnitt (!) als Mindesttempo durch das Bergische Land
sind jenseits meiner Fähigkeiten. Insofern ist auch egal, dass sowohl
die Bekleidungsvorschriftenals auch das Rudelfahren mich sowieso
abschrecken.

>Man kann auf abgesperrte Strecke ohne Autoverkehr unterwegs
>sein

Brauche ich nicht. Und viele andere Rennradfahrer, die ich auch heute
vor allem weiter draussen angetroffen habe, brauchen das offenbar auch
nicht.


>und in großer Gruppe ohne Probleme Rad fahren.

Man kann auch in kleinen Gruppen, zu zweit oder ganz alleine Rad fahren.

Als ich vorhin durch den Kottenforst zurückfuhr, kam mir auf dem völlig
kaputten Stück kurz vor Ippendorf eine Gruppe von knapp 20
Rennradfahrern entgegen, die so wirkten, als seien sie gerade erst
aufgebrochen. Wenn ich etwas reaktionsschneller gewesen wäre, hätte ich
gefragt, wo es denn hingeht. In weniger als drei Stunden bis
Sonnenuntergang kommt man nicht wirklich weit.

Noch ein Aspekt, der zumindest für mich gegen Vereinsfahren und solche
Veranstaltungen spricht: ich lege Wert darauf, zusammen mit meiner Frau
zu fahren, auch wenn das Kompromisse erfordert. Die ersten gut zwanzig
Kilometer bis vor Flerzheim sind wir auch heute wieder zusammen
gefahren, danach ist sie ihre Runde gefahren, mit ihrem Tempo und ich
meine. Das funktioniert erstaunlich gut, beisst sich aber mit allem, was
bei solchen Wettbewerben (und dem Training dafür) angestrebt wird. N.B.
Madame hasst Fahren in der Gruppe mit Inbrunst, während ich da eher
indifferent bin, ich brauch' das nicht und teile lediglich die Abneigung
gegen Pulks.


>Ich kann nur für die
>Hamburger Cyclassics sprechen. Die sind wirklich von Amateuren mit Liebe
>fürs Detail gemacht.

Wir sind mal versehentlich in eine "autofreie Weinstraße" reingeraten,
hab' glaube ich hier schon mal davon erzählt. War ziemlich lächerlich.
Zu den "Hamburger Cyclassics" kann ich nichts sagen und "Liebe fürs
Detail" sagt mir in dem Zusammenhang auch nichts. Das Foto hier

<https://www.cyclassics-hamburg.de/wp-content/uploads/Cyclassics_Start_Sechslingspforte.jpg>
finde ich abschreckend.

>
>Der klassische Radsport hat mich nie gereizt, weil da meist mehr Autos
>als Fahrräder unterwegs sind.

Ich habe eine Sportallergie, wenn es so etwas gibt, insofern kann ich da
nicht mitreden.

An einer Pilgerfahrt das ADFC nach Münster per Zug haben wir mal mit der
ganzen Familie teilgenommen, als die Kinder noch klein waren. Auch das
hat zu unserer Abneigung gegen Münster und gegen solche Veranstaltungen
beigetragen. Dass man mit der Bahn statt mit dem Auto anreiste, war
gewiss lieb gemeint, aber nicht sonderlich zielführebd. Gegen
Demonstrationen habe ich auch nichts, sofern klar ist, wofür bzw.
wogegen demonstriert wird.

Alexander Ausserstorfer

unread,
May 3, 2022, 11:17:33 PM5/3/22
to
In article <t4pbqp...@news.in-ulm.de>,
Ulli Horlacher <fram...@tandem-fahren.de> wrote:

> Gestern kam ich an einer "Mai Hocketse" vorbei, die vom
> Radsportverein Volkertshausen (Hegau) ausgerichtet wurde.
> Ich hab mit einem der Veranstalter geredet:
> Die haben vor 2 Jahren ihre Rennrad und MTB Abteilungen aufgeloest, weil
> keiner mehr Radfahren will. Die haben nun nur noch Kindergruppen.
> Dabei hatten die frueher grosse Radrennen veranstaltet mit internationalen
> Teilnehmern!

Der Radsport- und Laufclub Holzkirchen soll bezüglich seiner
Mitgliederzahl ganz erfolgreich sein:

https://www.rslc-holzkirchen.de/cms/

Ich habe lange darüber nachgedacht, dort Mitglied zu werden. Allerdings
sprechen mich die Inhalte der Webseite überhaupt nicht an. Ich hatte
den Verein dann auch angeschrieben, um das zu klären. Aber es ist ihnen
nur ein einziges Mitglied bekannt, das überhaupt Radtouren macht:

http://www.finkenzellers.de/

Mit Technik wie z. B. Laufradbau scheinen sie sich auch nicht zu
beschäftigen. Was soll man also damit anfangen?

Gruß,

A.

Matthias Frank

unread,
May 4, 2022, 2:42:54 AM5/4/22
to
Am 03.05.2022 um 10:27 schrieb Bernhard Kraft:

>>
> Radrennen gab es in Deutschland noch nie richtig viele
> von Bedeutung.

Von Bedeutung im Sinne unter UCI Reglement ja.

Ansonsten gabs es früher fast in jedem Kaff ein
Radsportverein und Radrennen und auch Landesfahrten usw. usw..

Matthias Frank

unread,
May 4, 2022, 2:44:30 AM5/4/22
to
Am 04.05.2022 um 05:17 schrieb Alexander Ausserstorfer:
.
>
> Der Radsport- und Laufclub Holzkirchen soll bezüglich seiner
> Mitgliederzahl ganz erfolgreich sein:
>
....
> Mit Technik wie z. B. Laufradbau scheinen sie sich auch nicht zu
> beschäftigen. Was soll man also damit anfangen?
>
.

Ein Fussballverein näht auch nicht seine Fussbälle.

Für dich scheint das dann aber in der Tat nichts zu sein.

Bernhard Kraft

unread,
May 4, 2022, 4:09:39 AM5/4/22
to
Am 03.05.2022 um 21:08 schrieb Wolfgang Strobl:
> Am Tue, 3 May 2022 13:03:02 +0200 schrieb Bernhard Kraft
> <bernha...@web.de>:
>>
>> Und da ist es doch erfreulich, dass sich mit den Jedermannrennen etwas
>> getan hat.
>
> Ich habe nichts gegen Kegelklubs, aber dergl. spricht mich nicht
Jedermannrennen sind eben genau für die Radfahrer gedacht, die sich
keinem Verein anschließen möchten.
>
> aber 25 km/h im Schnitt (!) als Mindesttempo durch das Bergische Land
> sind jenseits meiner Fähigkeiten.
Das müsstest du im Windschatten leicht schaffen.>
> Noch ein Aspekt, der zumindest für mich gegen Vereinsfahren und solche
> Veranstaltungen spricht: ich lege Wert darauf, zusammen mit meiner Frau
> zu fahren, auch wenn das Kompromisse erfordert. Die ersten gut zwanzig
> Kilometer bis vor Flerzheim sind wir auch heute wieder zusammen
> gefahren, danach ist sie ihre Runde gefahren, mit ihrem Tempo und ich
> meine. Das funktioniert erstaunlich gut, beisst sich aber mit allem, was
> bei solchen Wettbewerben (und dem Training dafür) angestrebt wird.
Es gibt in Bonn einige Rennradtreffen. Die teilen sich dann in
Gruppen je nach Leistungen auf. Alles nur zum Spaß und ohne Verein.
> Madame hasst Fahren in der Gruppe mit Inbrunst,
Als ich noch aktiv war, gab es fast keine Frauen. Ich hoffe mal, dass
sich das geändert hat.> Wir sind mal versehentlich in eine "autofreie
Weinstraße" reingeraten,
> hab' glaube ich hier schon mal davon erzählt. War ziemlich lächerlich.
> Zu den "Hamburger Cyclassics" kann ich nichts sagen und "Liebe fürs
> Detail" sagt mir in dem Zusammenhang auch nichts.
Beispielsweise sind Verkehrsschilder auf Verkehrsinseln geschützt. Da
machen die so etwas ähnliches wie Strohballen davor. Dann kriegt jeder
einen Responder und die Ergebnisse aller Fahrer stehen sofort im Netz.>
Ja, der Start ist nicht das schönste an der Veranstaltung.
>
> Ich habe eine Sportallergie, wenn es so etwas gibt, insofern kann ich da
> nicht mitreden.
>
Im weitesten Sinne machst du ja Sport, nur lässt du alles
Gedöns weg.
> Gegen
> Demonstrationen habe ich auch nichts, sofern klar ist, wofür bzw.
> wogegen demonstriert wird.
Da fällt mir ein: Am nächsten Sonntag (08.05.2022) wird wieder
"gepilgert". Abfahrt mit dem Rad um 7:20 am Beuler Rheinufer.
Es geht nach Düsseldorf. Hmm ... so früh aufstehen.

Andre Eiger

unread,
May 4, 2022, 5:40:29 AM5/4/22
to
Olaf Schultz <o.sc...@enhydralutris.de> wrote:
> Am 03.05.22 um 10:16 schrieb Frank Bokelmann:

>> Radfahren ist sowieso eher was für die Fortbewegung. Radrennen waren zudem jahrelang eher eine Versuchsanordnung der Pharmaindustrie. Wo soll da noch das Interesse herkommen?

> Und der Zubehörindustrie für Radtransport in/auf/an Dosen, da die meiste
> Hobbyrennradfahrer mit der Dose zum Radrennen fahren und nicht auf dem
> Fahrrad...

Für die meisten Radsportler finden die Rennen nicht gerade vor der
Haustüre statt. 100 km Anreise, 100 km Rennen, und 100 km zurück
nach Hause stelle ich mit etwas schwierig vor, für jemanden, der
Mo-Fr arbeiten geht.

--


Wolfgang Strobl

unread,
May 4, 2022, 5:57:27 AM5/4/22
to
Am Wed, 4 May 2022 10:09:37 +0200 schrieb Bernhard Kraft
<bernha...@web.de>:

>Am 03.05.2022 um 21:08 schrieb Wolfgang Strobl:
>> Am Tue, 3 May 2022 13:03:02 +0200 schrieb Bernhard Kraft
>> <bernha...@web.de>:
>>>
>>> Und da ist es doch erfreulich, dass sich mit den Jedermannrennen etwas
>>> getan hat.
>>
>> Ich habe nichts gegen Kegelklubs, aber dergl. spricht mich nicht [an]

>Jedermannrennen sind eben genau für die Radfahrer gedacht, die sich
>keinem Verein anschließen möchten.

Wenn, dann erscheint mir die Strategie, deren Zwänge 1:1 zu übernehmen,
nicht sonderlich zielführend zu sein. Offensichtlich sind Leute wie
ich, die an Leistungssteigerung (oder zunehmend an Leistungserhalt) und
Vergleichen durchaus interessiert sind, aber nicht an Wettbewerb, nicht
Zielgruppe, ich beklage mich nicht. Vergleichbare Rundtouren kann ich
auch auf dieser Rheinseite fahren.

<https://www.mystrobl.de/ws/pic/fahrrad/20220503/karte.JPG>
<https://www.mystrobl.de/ws/pic/fahrrad/20220503/DSC08543.jpg>

>>
>> aber 25 km/h im Schnitt (!) als Mindesttempo durch das Bergische Land
>> sind jenseits meiner Fähigkeiten.

>Das müsstest du im Windschatten leicht schaffen.

Vermutlich. Mit meinen Söhnen praktizierte ich das in den letzten Zwei
Jahren bisweilen, wenn wir gemeinsam fuhren, um den Leistungsunterschied
auszugleichen. Die Gelegenheiten dafür sind aber selten und in der
Vergangenheit bin ich ausschließlich alleine gefahren. Für Rudelfahren
vertraue ich da weder auf meine Fertigkeiten noch auf die der Leute, auf
die ich da treffe.

Das ist aber alle rein theoretisch. Ich werde für so einen Event gewiss
keine Narrenkappe anziehen.


>> Noch ein Aspekt, der zumindest für mich gegen Vereinsfahren und solche
>> Veranstaltungen spricht: ich lege Wert darauf, zusammen mit meiner Frau
>> zu fahren, auch wenn das Kompromisse erfordert. Die ersten gut zwanzig
>> Kilometer bis vor Flerzheim sind wir auch heute wieder zusammen
>> gefahren, danach ist sie ihre Runde gefahren, mit ihrem Tempo und ich
>> meine. Das funktioniert erstaunlich gut, beisst sich aber mit allem, was
>> bei solchen Wettbewerben (und dem Training dafür) angestrebt wird.

>Es gibt in Bonn einige Rennradtreffen. Die teilen sich dann in
>Gruppen je nach Leistungen auf. Alles nur zum Spaß und ohne Verein.

Und organisieren sich vmtl. über Facebook. Noch eine Hürde, da mache ich
auch einen Bogen drum. :-)

Ich bin auf der oben auf einer Karte dargestellten gestrigen Tour auf
mehr Rennräder als auf andere Fahrradtypen (incl. der
Fahrradsimulatoren) getroffen, aber nur auf eine einzige Gruppe aus mehr
als zwei Personen. Die meisten fahren offenbar alleine oder zu zweit.

Mag sein, dass meine Präferenz für gute Fahrbahnen ein verzerrtes Bild
liefert - ich bin manchmal erstaunt, auf welche absurden Umwege über
schlechtere Verbindungen einen das Routing auf Basis der OSM-Daten
schickt. Vielleicht treffe ich die Gruppen, die sich davon leiten
lassen, ja gar nicht oder zur zufällig, wenn sich die Wege kreuzen.


>> Madame hasst Fahren in der Gruppe mit Inbrunst,

>Als ich noch aktiv war, gab es fast keine Frauen. Ich hoffe mal, dass
>sich das geändert hat.

Letztes Jahr habe ich an anderer Stelle folgendes geschrieben:

<https://www.mystrobl.de/ws/pluspora/plainpostings/20210923t0938-frauen_trio_macht_aus_silber_gold_https_www_zdf_de_nachrichten_spo.html>

| Ich mache mir überhaupt nichts aus Sport, die Tour de
| France schaue ich mir primär wegen der Landschaft an, bei
| Fußball gehe ich laufen ... Was eigene Aktivitäten angeht,
| Windsurfen haben wir schon vor Jahrzehnten aufgegeben und
| wurde eh noch nie in größerem Umfang übertragen, Radfahren
| ist für uns Alltagsverkehr, nicht Sport. Aber meine Frau
| schaut sich in letzter Zeit gerne die Übertragungen von den
| größeren Radrennen im Fernsehen an, soweit die von
| öffentlichen "Sendern" übertragen werden.
|
| Aktuell lästert sie darüber ab, wie weitgehend ein aus
| sportlicher Sicht beachtlicher Sieg von den Medien nahezu
| ignoriert wird. Meldungen gibt es, ja, sie gehen aber in
| einer kontinuierlichen Flut von Schlagzeilen über
| irgendwelche Fußballereignisse unter. Dass die Frauen im
| Mixed-Team Tony Martin gestern zur Goldmedaille der WM
| verhalfen, erscheint offenbar weniger wichtig.

| <https://www.zdf.de/nachrichten/sport/rad-wm-zeitfahren-mixed-team-100.html>

Unsere öfffentlich-rechtlichen Medien sind nicht nur beim Thema Doping
auf einem Auge blind. So sehr ich begrüße, dass man beim Radsport
gründlich aufgeräumt hat, so sehr ärgert mich, dass man sich exklusiv
den Radsport herausgepickt und beschädigt hat. Da gab und gib es bessere
Kandidaten, was Doping und andere Formen von Betrug im Sport angeht, der
sich lohnt.


> Wir sind mal versehentlich in eine "autofreie
>Weinstraße" reingeraten,
>> hab' glaube ich hier schon mal davon erzählt. War ziemlich lächerlich.
>> Zu den "Hamburger Cyclassics" kann ich nichts sagen und "Liebe fürs
>> Detail" sagt mir in dem Zusammenhang auch nichts.

>Beispielsweise sind Verkehrsschilder auf Verkehrsinseln geschützt. Da
>machen die so etwas ähnliches wie Strohballen davor. Dann kriegt jeder
>einen Responder und die Ergebnisse aller Fahrer stehen sofort im Netz.>

Ich hab' die Beschreibung gelesen.

Und man braucht nicht auf den Radwegen zu fahren. Ehrlich gesagt, ich
kann mir angenehmere Dinge vorstellen, als mir ein mal im Jahr die Zähne
langmachen zu lassen und dann die restlichen Tage des Jahres den blauen
Stinkefinger gezeigt zu bekommen. Bei der Tour de France-Übertragung
schätzten wir immer die Sicht auf Straßen ohne Radwege, die wir in der
Vergangenheit schon mal befahren hatten oder in Zukunft vielleicht
befahren könnten. Das Anschauen von Massenfahrten über "gut ausgebaute"
Strassen, die uns Normalsterblichen für immer versperrt bleiben, finde
ich persönlich nicht nur uninteressant, sondern regelrecht ärgerlich.

Was bei Critical Mass & Co. noch förderlich ist (sein könnte, wenn
tatsächlich mal schnell gefahren werden könnte), das Erlebnis, wie gut
viele Fahrbahnen im Vergleich zu den Dreckwegen am Straßenrand sind,
fällt hier komplett aus, ich bezweifle, dass ein nennenswerter Teil des
Publikums zu der nötigen Transferleistung imstande ist. Im übrigen
erinnere ich mich auch nicht, im Zusammenhang mit Veranstaltungen wie
"Rund um Köln" jemals diesen Aspekt erwähnt gehört zu haben.

"Sport ist Sport und Alltag ist Alltag" dürfte eher die Haltung sein:
auf normalen Fahrbahnen soll man nicht fahren, ausser sie sind für
jeglichen anderen Verkehr gesperrt und alles ist rundum gepolstert". Wie
du sicherich weisst, ist dies ein Konzept, das ich ablehne.



>> <https://www.cyclassics-hamburg.de/wp-content/uploads/Cyclassics_Start_Sechslingspforte.jpg>
>> finde ich abschreckend.
>>
>Ja, der Start ist nicht das schönste an der Veranstaltung.

Warum zeigt man das dann so prominent? Es war das Banner der Seite, auf
die ich stieß, nachdem ich nach diesem Event suchte.


>>
>> Ich habe eine Sportallergie, wenn es so etwas gibt, insofern kann ich da
>> nicht mitreden.
>>
>Im weitesten Sinne machst du ja Sport, nur lässt du alles
>Gedöns weg.

Jein. Wie ich schon häufiger schrieb, schaue mir gerne Fertigkeiten ab,
die der Radsport kultiviert und profitiere davon, auch bin ich an
Ergebnissen der Sportmedizin interessiert und schaue, was sich davon auf
den Alltag übertragen läßt und wie. Das macht meinen Alltag, der längst
zu 100% aus Freizeit besteht, nicht zum Sportereignis.

Was heutzutage unter dem Topic "urban cycling" medial vermarktet wird,
unterscheidet sich nur graduell von Homöopathie und anderen
Quacksalbereien, während vieles von dem, was im Radsport getrieben wird,
auf harter Wissenschaft und handfestem Engineering beruht.

Man muß sich halt die richtigen Sachen herauspicken. Mein Fokus liegt
hier liegt alters- und z.T. gesundheitlich bedingt primär auf
Leistungserhalt unter gewissen einschränkenden Bedingungen.

Auch hier gibt es eine Zäsur: man kann die publizierten
sportwissenschaftlichen Artikel auf zwei Häufchen verteilen: die einen
fokussieren sich auf Leute, die konventionell Sport treiben, da ist der
Tenor: so intensiv wie irgend möglich, die anderen fokussieren sich auf
Leute, die sich durch Unbeweglichkeit selber beschädigt haben und/oder
alt geworden sind, da ist der Tenor: Intensität ist egal, jedes bisschen
zählt. Das läßt eine Lücke, die ist so groß, dass man einen Lkw
hindurchfahren könnte.

Häufig ist es aber möglich, Erkenntnisse der Sportmedizin aus dem
Leistungssport herunterzuskalieren bzw. Publikationen auszuklammern, die
nicht Leistungserhalt thematisieren, sondern die noch verbleibenden
Möglichkeiten, wenn die Muskeln schon geschwunden sind und das
Herzkreislaufsystem schon geschädigt.

Nirgendwo steht geschrieben, dass man die verfügbare Technik und das so
auffindbare Wissen nicht auch jenseits von Sport nutzen kann, um gesund
zu bleiben.

Um deine Formel also umzudrehen: ja, ich nutze inzwischen vieles von dem
Gedöns, das auch im Sport verwendet wird, vom Rennrad bis hin zu allen
möglichen Trainings- und Ernährungsregeln, soweit diese nicht mit meinen
Präferenzen kollidieren, aber ich treibe keinen Sport, auch jetzt nicht.
Wenn irgend ein Trainingsprogramm mir vorgibt, zwecks Erwerb von
Ausdauer verhalten zu fahren, es mich aber überkommt, einem E-Bike am
Berg hinterherzuhetzen, um die da aufgewandte Leistung abzuschätzen,
dann tue ich das. "Sport" ist Wettbewerb nach bestimmten festgelegten
Regeln, oder die Vorbereitung darauf. Ich aber mache die Regeln, nach
denen ich fahre, im Rahmen der geltenden Verkehrsregeln usw. natürlich,
selber.

>> Gegen
>> Demonstrationen habe ich auch nichts, sofern klar ist, wofür bzw.
>> wogegen demonstriert wird.

>Da fällt mir ein: Am nächsten Sonntag (08.05.2022) wird wieder
>"gepilgert". Abfahrt mit dem Rad um 7:20 am Beuler Rheinufer.
>Es geht nach Düsseldorf. Hmm ... so früh aufstehen.

Viel Spaß damit. Gibt es eine Track, auf deren Basis man sich die
vorgesehene Route anschauen könnte? So läßt sich mit der Information
wenig anfangen.

Btw, einer meiner Söhne ist mit seinen Ausfahrten in diesem Frühjar oft
um 7:20 schon durch. Aber der war immer schon ein Eisbär. :-)

Juergen

unread,
May 4, 2022, 7:13:40 AM5/4/22
to
Am Mon, 2 May 2022 23:41:55 +0200 schrieb Arno Welzel
<use...@arnowelzel.de> zum Thema "Re: Niedergang des Radfahren":
Ich bin ja auch in einem Sportverein und würde an mancher kleinen
Feierabendrunde der Vereinskameraden gerne teilnehmen. Allerdings stört
es mich massiv, dass sie irgendwie meinen, immer "Beweisfotos" knipsen
und ins Netz stellen zu müssen. Dank der Gegenwart bin ich aber auch
überzeugt, wenn ich ihnen erklären würde, ich will das nicht und aufs
das Recht am eigenen Bild verweisen, wäre ich noch mehr untendurch als
wenn ich einfach nicht mitfahre.

Bernhard Kraft

unread,
May 4, 2022, 8:12:19 AM5/4/22
to
Am 04.05.2022 um 11:57 schrieb Wolfgang Strobl:
> Am Wed, 4 May 2022 10:09:37 +0200 schrieb Bernhard Kraft
> <bernha...@web.de>:
>
>
>> Es gibt in Bonn einige Rennradtreffen. Die teilen sich dann in
>> Gruppen je nach Leistungen auf. Alles nur zum Spaß und ohne Verein.
>
> Und organisieren sich vmtl. über Facebook. Noch eine Hürde, da mache ich
> auch einen Bogen drum. :-)
Nix Facebook. Einfach hinfahren und mitmachen:
<https://www.radtreffcampus.de/gruppen/>

Am Mittwoch um 19:00Uhr geht es bei "Natürlich Rad" in Friesdorf los.

Dann gibt es noch eine Gruppe, die sich in Ippendorf trifft:
<https://www.strava.com/clubs/bonn-cycling-2213?hl=de-DE>

Die solle sehr schnell sein.

>
>> Da fällt mir ein: Am nächsten Sonntag (08.05.2022) wird wieder
>> "gepilgert". Abfahrt mit dem Rad um 7:20 am Beuler Rheinufer.
>> Es geht nach Düsseldorf. Hmm ... so früh aufstehen.
>
> Viel Spaß damit. Gibt es eine Track, auf deren Basis man sich die
> vorgesehene Route anschauen könnte? So läßt sich mit der Information
> wenig anfangen.
>

<https://verkehrswendejetzt.nrw/alle-infos-3/#routen>

Thomas Sçhlueter

unread,
May 4, 2022, 10:38:15 AM5/4/22
to
Wolfgang Strobl schrieb am Dienstag, 3. Mai 2022 um 10:35:31 UTC+2:
>
> Radsport dürfte längst die Sportart sein, in der am wenigsten gedopt
> wird.

Wenn das so ist, was sagt es uns, dass die Jungs heute eher
schneller als zur EPO/Steroid-Hochzeit fahren?

Tom

Thomas Sçhlueter

unread,
May 4, 2022, 10:40:00 AM5/4/22
to
Arno Welzel schrieb am Montag, 2. Mai 2022 um 23:41:57 UTC+2:
>
> Radfahren will man vielleicht schon noch - aber "Radsportverein" ist für
> Menschen unter 50 vermutlich komplett uninteressant.

Ich kenne das Phänomen auch von der Leichtathletik: Feierabend-Joggen,
"Events" wie Firmenstaffeln oder Stadtläufe sind beliebter denn je, aber
systematischer Leistungssport findet immer seltener statt.

Das erkennt man auch am stetig sinkenden Niveau der Leistungen in Spitze
und Breite in den jährlichen Bestenlisten des DLV. Ich warte schon länger
darauf, dass ich aus der "ewigen" deutschen Top-500-Bestenliste im
Weitsprung fliege, aber es kommen mittlerweile so wenige Neueinträge pro
Jahr hinzu, dass es auch nach 39 Jahren gerade noch für einen geteilten
500. Platz reicht.
<http://www.leichtathletik-dgld.de/debl/hweit.txt>

Tho"SCNR, das wollte ich immer schon mal anbringen"mas

Wolfgang Strobl

unread,
May 4, 2022, 11:13:07 AM5/4/22
to
Am Wed, 4 May 2022 14:12:18 +0200 schrieb Bernhard Kraft
<bernha...@web.de>:

>Dann gibt es noch eine Gruppe, die sich in Ippendorf trifft:
><https://www.strava.com/clubs/bonn-cycling-2213?hl=de-DE>
>
>Die solle sehr schnell sein.

Ok, danke für die Information. Durch Ippendorf fahre ich regelmäßig
durch.

"Anfragen für Mitgliedschaften haben deutlich größere Erfolgschancen,
wenn ... - und Aktivitäten auch für Nicht-Follower öffentlich sind."

Nun, was ich an Selbstdarstellung auf diesem Gebiet brauche, kann ich
selber produzieren:

<https://www.mystrobl.de/ws/pluspora/plainpostings/20220503t2057-2022_05_03_hausrunde_mit_dem_rennrad_bonn_nitterscheid.html>
<https://www.mystrobl.de/ws/pluspora/plainpostings/20220428t2025-2022_04_28_hausrunde_mit_dem_rennrad_bonn_sasserrath.html>

Was ich dort sehe, ist eine dröge namentliche "Bestenliste dieser Woche"
bei Strava, Links auf Twitter, Facebook, Instagram, sowie alle möglichen
Informationen über Strava. Wie oft soll ich noch schreiben, dass ich an
dergleichen absolut nicht interessiert bin? Das stellt Dinge in den
Vordergrund, Wettbewerb vornehmlich, die ich in der Form vermeiden
möchte, und blendet alles aus, was dabei, bei der Gruppenbildung
einerseits und beim Kampf gegen die Uhr oder dem Kampf um die Plätze
stören würde.

Mir ist klar, dass ich mit meinem Ansatz, so schnell und so weit zu
fahren, wie es das Alter noch hergibt, aber im Zweifel lieber einen
guten Schnitt für ein gutes Foto oder eine schöne Aussicht aufzugeben
bereit bin als umgekehrt, ein Exot bin. Aber wie mein Großvater zu sagen
pflegte (gesagt haben soll, ich habe ihn leider nicht kennengelernt),
"ich bin kein Herdenmensch".


>
>>
>>> Da fällt mir ein: Am nächsten Sonntag (08.05.2022) wird wieder
>>> "gepilgert". Abfahrt mit dem Rad um 7:20 am Beuler Rheinufer.
>>> Es geht nach Düsseldorf. Hmm ... so früh aufstehen.
>>
>> Viel Spaß damit. Gibt es eine Track, auf deren Basis man sich die
>> vorgesehene Route anschauen könnte? So läßt sich mit der Information
>> wenig anfangen.
>>
>
><https://verkehrswendejetzt.nrw/alle-infos-3/#routen>

Eine Regel, die ich gelernt habe: Wenn irgendwo ADFC draufsteht, ist es
wahrscheinlich eine Mogelpackung. Zwar findet sich der Begriff Radweg
im länglichen Text vermeintlich nicht, aber wenn man genau hinschaut,
findet man ihn doch:

" ... fordern eine konsequente Verkehrswende: Mehr Platz für Rad- und
Fußwege"

steht da wörtlich.

Danke, aber nein Danke. Das ist kein langer Ausflug in die Landschaft,
sondern eine Demonstration für eine Verkehrswende, deren Programm in
einer Verdrängung des Radverkehrs, weg von den guten Fahrbahnen und auf
"gut ausgebaute, barrierefreie Wege für alle Menschen" besteht, ein
Konzept, für das seit, je nachdem wie man zählt, dem Beginn der Nazizeit
oder der Spätphase der Massenmotorisierung getrommelt wird, ohne dass
mehr als Wege herausgekommen wären, die für Radverkehr eine einzige
Barriere und Katastrophe darstellen.

Wolfgang Strobl

unread,
May 4, 2022, 11:14:19 AM5/4/22
to
Am Wed, 4 May 2022 07:38:14 -0700 (PDT) schrieb Thomas Sçhlueter
<gross...@email.com>:
Nichts darüber, wie in anderen Sportarten gedopt wird.

Gerald Eіscher

unread,
May 4, 2022, 1:31:39 PM5/4/22
to
Am 04.05.22 um 16:38 schrieb Thomas Sçhlueter:
Wer sagt das, dass die heute eher schneller fahren? Mein
Informationsstand ist genau das Gegenteil.

Oliver Voß

unread,
May 4, 2022, 3:01:36 PM5/4/22
to
On 04.05.22 05:17, Alexander Ausserstorfer wrote:

>
> https://www.rslc-holzkirchen.de/cms/
>
> Ich habe lange darüber nachgedacht, dort Mitglied zu werden. Allerdings
> sprechen mich die Inhalte der Webseite überhaupt nicht an. Ich hatte
> den Verein dann auch angeschrieben, um das zu klären. Aber es ist ihnen
> nur ein einziges Mitglied bekannt, das überhaupt Radtouren macht:
>
> http://www.finkenzellers.de/
>
> Mit Technik wie z. B. Laufradbau scheinen sie sich auch nicht zu
> beschäftigen. Was soll man also damit anfangen?
>
Das ist ein Problem viele Vereine: Die verstehen sich ausschließlich als
"Rennradvereine", als "Radtourenfahrer" ist man da ganz falsch. Es gibt
natürlich auch welche, bei denen das anders ist, so z.B. der Verein, in
dem ich Mitglied bin:
https://www.vereinonline.org/Radsportgemeinschaft_RSG_Delbrueck_e_V/

Es stimmt allerding, die reinen Rennradvereine schrecken wohl manche
eher ab. Denen würde eine Öffnung auch für "Tourenfahrer" vielleicht
ganz gut tun.


Gruß,

Oliver

Andre Eiger

unread,
May 4, 2022, 3:38:09 PM5/4/22
to
Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> wrote:
> ... Wie oft soll ich noch schreiben, dass ich an
^^^^^^^
> dergleichen absolut nicht interessiert bin? ...

Einfach gar nicht! Es hat Dich tatsächlich niemand darum gebeten,
tue Dir bitte keinen Zwang an, Dein Leiden dauert mich!

--


Wolfgang Strobl

unread,
May 4, 2022, 6:01:46 PM5/4/22
to
Am Wed, 4 May 2022 19:38:08 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger
<gree...@fantasymail.de>:
Freundchen, fällt dir zum Thema tatsächlich nicht mehr als
Zitatklempnerei durch Weglassen jeglichen Kontextes ein?

Also noch mal im Zusammenhang. Bernd hatte in
<t4tqj2$f7k$1...@dont-email.me> zu meiner Bemerkung

>>> Und organisieren sich vmtl. über Facebook. Noch eine Hürde, da mache ich
>>> auch einen Bogen drum. :-)

eine Reihe von Radsportklubs aufgezählt, für die, wie er formulierte
"Nix Facebook. Einfach hinfahren und mitmachen" gelte. Das ging in mehr
an einer Hinsicht an meiner zitierten Bemerkung (und dem Inhalt meines
Postings, Tenor: ich fahre nicht mit Wettbewerb als Zweck, sondern ...)
vorbei.

Erstens: Nix einfach hinfahren, das funktioniert nur auf Einladung, via
Strava.

Zweitens: Es hat den öffentlichen Wettbewerb via Strava zur
Voraussetzung.

Und genau darauf bezog sich meine von Andre E. aus dem Zusammenhang
gerissene Frage, die ich gewiss nicht gestellt hätte, wenn Bernd für
seine Empfehlung nicht mein Posting als Aufhänger genommen, sondern sie
einfach so in den Raum gestellt hätte.

Bezogen auf diesen von Bernd empfohlenen Ippendorfer Fahrradklub schrieb
ich, nachdem ich mir dessen Seite angeschaut hatte:

<snip>
Was ich dort sehe, ist eine dröge namentliche "Bestenliste dieser Woche"
bei Strava, Links auf Twitter, Facebook, Instagram, sowie alle möglichen
Informationen über Strava. Wie oft soll ich noch schreiben, dass ich an
dergleichen absolut nicht interessiert bin? Das stellt Dinge in den
Vordergrund, Wettbewerb vornehmlich, die ich in der Form vermeiden
möchte, und blendet alles aus, was dabei, bei der Gruppenbildung
einerseits und beim Kampf gegen die Uhr oder dem Kampf um die Plätze
stören würde.
<snip>

Mag sein, dass sich, wie vorher erläutert und in dem Abschnitt nur
angedeutet, Rudelbildung zwecks Wettbewerb und Interesse daran, auf
Touren Landschaft, Architektur, Menschen, Vegetation zu erleben und sich
_dafür_ auch Zeit zu nehmen, gegenseitig ausschließen.

Meine vage Hoffnung war aber, jemand würde widersprechen. Bernds Liste
war zwar wie eine Entgegnung formuliert, war aber inhaltlich eine
Bestätigung meiner Vermutung. Und das war der Anlaß für meinen Protest.

Wolfgang Strobl

unread,
May 4, 2022, 6:01:46 PM5/4/22
to
Am Wed, 4 May 2022 21:01:33 +0200 schrieb Oliver Voß
<voss....@t-online.de>:

>On 04.05.22 05:17, Alexander Ausserstorfer wrote:
>
>>
>> https://www.rslc-holzkirchen.de/cms/
>>
>> Ich habe lange darüber nachgedacht, dort Mitglied zu werden. Allerdings
>> sprechen mich die Inhalte der Webseite überhaupt nicht an. Ich hatte
>> den Verein dann auch angeschrieben, um das zu klären. Aber es ist ihnen
>> nur ein einziges Mitglied bekannt, das überhaupt Radtouren macht:
>>
>> http://www.finkenzellers.de/
>>
>> Mit Technik wie z. B. Laufradbau scheinen sie sich auch nicht zu
>> beschäftigen. Was soll man also damit anfangen?
>>

>Das ist ein Problem viele Vereine: Die verstehen sich ausschließlich als
>"Rennradvereine", als "Radtourenfahrer" ist man da ganz falsch. Es gibt
>natürlich auch welche, bei denen das anders ist, so z.B. der Verein, in
>dem ich Mitglied bin:
>https://www.vereinonline.org/Radsportgemeinschaft_RSG_Delbrueck_e_V/

Zu viele Helme, zu viel Gewicht auf "asphaltierte Wirtschaftswege"
(asphaltiert immerhin!), zu viel Betonung von Flachland und Flußläufen.
Und die Tracks sieht man erst, wenn man via komoot Zugriff auf deren
Account bekommt.

Btw., ich hatte zunächst geschrieben "die Tracks sieht man anders als
seinerzeit bei GPSIES (ruhe selig) erst, wenn ...", dann fiel mir auf,
dass auf der Downloadseite prominent ein Link auf dorthin präsentiert
wird:

GPS-Daten unserer Routen auf GPSIES.com

RSG-GPS-Tracks

<http://www.gpsies.com/trackList.do?username=RSGinDelbrueck>

Echt jetzt? Im Juni 2019, vor knapp drei Jahren also, schrieb ich hier
mit dem Betreff "Gpies an Alltrails verkauft"


| Gpsies (https://www.gpsies.com) ist bzw. war ein 2006 von Klaus Bechtold
| als kleines Hobbyprojekt gestarteter Webdienst, zu dem man GPX-Tracks
| hochladen und auf Karten (ursprünglich auch Google Maps, jetzt
| überwiegend OSM-Veriationen) anzeigen lassen, nach Strecken suchen und
| gefundene herunterladen kann. Später wurde dies erheblich ausgebaut,
| finanziert durch Werbung aller Art und durch kostenpflichtige Konten
| ergänzt, mit ein paar m.E. eher verzichtbaren Features.
|
| Letzten Freitag erhielt ich eine Email, daß das ganze Paket an
| AllTrails, eine in San Francisco ansässige amerikanische Firma verkauft
| wurde, incl. aller persönlichen Daten, die sich angesammelt hätten.

usw., ich will nicht den ganzen Nachruf hier wiederholen. Gpsies war
ein recht brauchbarer, weltweit genutzter Service, auf dem man i.W.
.gpx-Tracks publizieren und dann in diversen Formaten herunterladen
konnte, der Service nach und nach angereichert mit dem üblichen Zubehör,
herunterskalierte Fotos, einem Trackeditor usw. Wesentliches Merkmal
war aber, für jeden ohne Anmeldung sichtbare und verlinkbare, auf OSM
dargestellte Tracks mit ein paar Anmerkungen garniert durchsuchbar
publizieren zu können. Sogar das Publizieren war ohne Anmeldung möglich.

Darauf zu verweisen, mit einem Link, der inzwischen nicht mal mehr auf
alltrails umleitet, sondern einen "504 Gateway Time-out" wirft, ist
genau so merkwürdig wie die merkwürdige Idee, die Satzung (ein schmales
PDF) nicht einfach so, sondern via Google Drive anzubieten.


Last but not least, auch dieser Verein ist ist über die übliche
Verschachtelung Mitglied im BDR und unterwirft sich dessen Regeln.
Jeder, der nicht ungefragt für eine Helmpflicht schaulaufen will, sollte
die Mitgliedschaft in solchen Vereinen meiden.


>
>Es stimmt allerding, die reinen Rennradvereine schrecken wohl manche
>eher ab.

Mich schrecken die reinen BDR-Vereine ab, gerade _weil_ ich Wert darauf
lege, zwar Rennrad zu fahren (inzwischen in der Rente für Touren
ausschließlich), das aber ganz dezidiert _nicht_ zu sportlichen Zwecken.
Um so mehr schreckt es mich ab, wenn das dann so irreführend verpackt
ist.


>Denen würde eine Öffnung auch für "Tourenfahrer" vielleicht
>ganz gut tun.

Tourenfahrer, die wie ich in hügeligem Gelände weit und - gemessen am
Alter - vergleichsweise schnell fahren (wollen), wären schlecht beraten,
auf solche Angebote einzugehen. Tourenfahrer, die eher gemütlich auf
Treidelpfaden dahinzockeln wollen, die erst recht.

Was eigentlich dagegen sprechen soll, dass eine überschaubare Anzahl von
Menschen, die in einer Region leben, sich ohne einen besonderen
organisatorischen Rahmen oder gar einen eingetragenen Verein einfach mal
so zu gemeinsamen Touren verabreden, müsste man auch erst mal erklären.
IMHO entstehen viele solche Vereine vornehmlich, weil es zu viele
Vereinsmeier gibt, die Kassenwart (etc.) werden möchten oder die einen
steuerbefreiten organisatorischen Rahmen für ihre Grillfeste suchen.

Gerald Eіscher

unread,
May 4, 2022, 6:37:24 PM5/4/22
to
Am 04.05.22 um 11:40 schrieb Andre Eiger:
> Olaf Schultz <o.sc...@enhydralutris.de> wrote:
>
>> Und der Zubehörindustrie für Radtransport in/auf/an Dosen, da die meiste
>> Hobbyrennradfahrer mit der Dose zum Radrennen fahren und nicht auf dem
>> Fahrrad...
>
> Für die meisten Radsportler finden die Rennen nicht gerade vor der
> Haustüre statt. 100 km Anreise, 100 km Rennen, und 100 km zurück
> nach Hause stelle ich mit etwas schwierig vor, für jemanden, der
> Mo-Fr arbeiten geht.

Für Montag Urlaub nehmen, Freitag nachmittag mit dem Rennrad (Gebäck in
großer Ortlieb Satteltasche) über die Alpen[1] an die Donau fahren[2],
Samstag Startnummer abholen und regenerieren, Sonntag Wachau Radmarathon
fahren, Montag ziemlich kaputt über die Alpen nach Hause. BTDTGTT


[1] quer durch den Wienerwald
[2] knapp 100 km

Bernhard Kraft

unread,
May 5, 2022, 6:36:24 AM5/5/22
to
Am 05.05.2022 um 00:37 schrieb Gerald Eіscher:
> Am 04.05.22 um 11:40 schrieb Andre Eiger:
>> Olaf Schultz <o.sc...@enhydralutris.de> wrote:
>>
>>> Und der Zubehörindustrie für Radtransport in/auf/an Dosen, da die meiste
>>> Hobbyrennradfahrer mit der Dose zum Radrennen fahren und nicht auf dem
>>> Fahrrad...
>>
>> Für die meisten Radsportler finden die Rennen nicht gerade vor der
>> Haustüre statt. 100 km Anreise, 100 km Rennen, und 100 km zurück
>> nach Hause stelle ich mit etwas schwierig vor, für jemanden, der
>> Mo-Fr arbeiten geht.
>
> Für Montag Urlaub nehmen, Freitag nachmittag mit dem Rennrad (Gebäck in
> großer Ortlieb Satteltasche) über die Alpen[1] an die Donau fahren[2],
> Samstag Startnummer abholen und regenerieren, Sonntag Wachau Radmarathon
> fahren, Montag ziemlich kaputt über die Alpen nach Hause. BTDTGTT
>
>
> [1] quer durch den Wienerwald
> [2] knapp 100 km
>
Es gibt auch Leute aus Sachsen, für die sind die Alpen quasi vor
der Tür:
<http://elbspitze.de/>

Dirk Wagner

unread,
May 5, 2022, 7:00:52 AM5/5/22
to
Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> wrote:

> Sportvereine sind aber traditionell sehr beliebt, wenn es darum geht,
> ein faktisches Einkommen an der Steuer vorbeizunavigieren. In unserem
> kleinen Kreisverband war das kein Thema und vermutlich ist der Radsport
> generell die Sportart, bei der das am wenigsten ausgeprägt ist. In der
> Leichtatlethik muss es ziemlich fürchterlich gewesen sein und ist es da
> vielleicht immer noch so. Aber was weiß ich schon.

-v please

Ich bin seit mehr als 30 Jahren in einem Leichtathletikverein tätig.
Welches Einkommen ich da an der STeuer vorbeinavigieren können sollte,
erschließt sich mir nicht...

Ciao
dirk

Wolfgang Strobl

unread,
May 5, 2022, 9:39:48 AM5/5/22
to
Am Thu, 5 May 2022 13:00:49 +0200 schrieb usenet...@diwasoft.de
(Dirk Wagner):

>Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> wrote:
>
>> Sportvereine sind aber traditionell sehr beliebt, wenn es darum geht,
>> ein faktisches Einkommen an der Steuer vorbeizunavigieren. In unserem
>> kleinen Kreisverband war das kein Thema und vermutlich ist der Radsport
>> generell die Sportart, bei der das am wenigsten ausgeprägt ist. In der
>> Leichtatlethik muss es ziemlich fürchterlich gewesen sein und ist es da
>> vielleicht immer noch so. Aber was weiß ich schon.
>
>-v please

Ich kenne einen konkreten Fall aus dem Umfeld der Leichtalethik, der
ziemlich übel war, aber der ist erstens schon ziemlich lange her, ich
müsste Details verraten, die ich trotz des langen Zeitraums nicht
öffentlich schildern möchte und drittens ändern sich die jeweiligen
Steuersparmodelle im Laufe der Zeit, so dass das auf ein Gezänk über
Details hinauslaufen würde.

>
>Ich bin seit mehr als 30 Jahren in einem Leichtathletikverein tätig.
>Welches Einkommen ich da an der STeuer vorbeinavigieren können sollte,
>erschließt sich mir nicht...

Einkommen kann man steuerbegünstigt einem Verein spenden, in dem die
Beträge dann im Rahmen von großzügigen Freibeträgen als steuerfreie
Aufwandsentschädigung für Ehrenämter die Rolle eines Einkommens
annehmen, ob man das nun so nennt oder nicht. Dies wäre dann nicht zu
kritisieren, wenn der Nutzen ausschließlich Dritten zugutekäme, die in
irgend einer Weise der Förderung bedürften. Wenn. Wenn nicht und wenn
das Einkommen hoch genug ist, kann man sich so auch indirekt auch sein
Hobby finanzieren (lassen). Geschädigter ist übrigens nicht unbedingt
immer nur der Staat bzw. der Steuerzahler.

Oliver Voß

unread,
May 5, 2022, 11:11:33 AM5/5/22
to
On 05.05.22 00:01, Wolfgang Strobl wrote:

>
> Last but not least, auch dieser Verein ist ist über die übliche
> Verschachtelung Mitglied im BDR und unterwirft sich dessen Regeln.
> Jeder, der nicht ungefragt für eine Helmpflicht schaulaufen will, sollte
> die Mitgliedschaft in solchen Vereinen meiden.
>
Nur leider gibt es m.W. außer dem BDR keine anderen Verbände, die sich
dem Thema "Radfahren", "Radtourenfahren" oder "Radreisen" widmen (ADFC
mal außen vor gelassen).

> Tourenfahrer, die wie ich in hügeligem Gelände weit und - gemessen am
> Alter - vergleichsweise schnell fahren (wollen), wären schlecht beraten,
> auf solche Angebote einzugehen. Tourenfahrer, die eher gemütlich auf
> Treidelpfaden dahinzockeln wollen, die erst recht.
>
Da gibt es wahrscheinlich auch geographische Unterschiede. Soll heißen:
Jemand von der schwäbischen Alb oder aus dem bayerischen Wald sieht das
möglicherweise anders als jemand aus dem Münsterland. Hier in OWL
(genauer gesagt: Kreis Paderborn) sind wir ziemlich genau an der Grenze
zwischen Flachland und Mittelgebirge: Im Norden der Teutoburger Wald, im
Süden das Sauerland, im Osten das Eggegebirge/Wesergergland und nur im
Westen, so Richtung Münsterland und Soester Börde, ist es flach.

Gruß,

Oliver

Dirk Wagner

unread,
May 5, 2022, 11:13:36 AM5/5/22
to
Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> wrote:

> Einkommen kann man steuerbegünstigt einem Verein spenden, in dem die
> Beträge dann im Rahmen von großzügigen Freibeträgen als steuerfreie
> Aufwandsentschädigung für Ehrenämter die Rolle eines Einkommens
> annehmen, ob man das nun so nennt oder nicht. Dies wäre dann nicht zu
> kritisieren, wenn der Nutzen ausschließlich Dritten zugutekäme, die in
> irgend einer Weise der Förderung bedürften. Wenn. Wenn nicht und wenn
> das Einkommen hoch genug ist, kann man sich so auch indirekt auch sein
> Hobby finanzieren (lassen). Geschädigter ist übrigens nicht unbedingt
> immer nur der Staat bzw. der Steuerzahler.

Also kein Sportart-spezifisches Problem...

Ciao

dirk

Wolfgang Strobl

unread,
May 6, 2022, 6:26:26 AM5/6/22
to
Am Thu, 5 May 2022 17:13:34 +0200 schrieb usenet...@diwasoft.de
(Dirk Wagner):
Einkomen und Vermögen über Stiftungen und Vereine an der Steuer
vorbeizuschleusen ist gewiss nicht auf Sportvereine beschränkt. Aber es
ist schon ein erheblicher Unterschied, ob man auf diese Weise i.W. sein
eigenes teures Hobby finanziert, oder ob man Geld für Aktivitäten
spendet, von denen man als Individuum nicht mal indirekt profitiert.

Andre Eiger

unread,
May 6, 2022, 7:32:48 AM5/6/22
to
Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> wrote:
> Am Wed, 4 May 2022 19:38:08 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger
> <gree...@fantasymail.de>:

>>Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> wrote:
>>> ... Wie oft soll ich noch schreiben, dass ich an
>> ^^^^^^^
>>> dergleichen absolut nicht interessiert bin? ...
>>
>>Einfach gar nicht! Es hat Dich tatsächlich niemand darum gebeten,
>>tue Dir bitte keinen Zwang an, Dein Leiden dauert mich!

> Freundchen, fällt dir zum Thema tatsächlich nicht mehr als
> Zitatklempnerei durch Weglassen jeglichen Kontextes ein?

Wolfgang, lass' Dich nicht ärgern, Du hast bereits so oft und
so lang und breit Deine multiple Abneigung gegen alle Formen von
"Rudelradeln" zum Ausdruck gebracht, dass ich diese rhetorische
Frage an dieser Stelle einfach nur zum Schießen fand!

Siehe es mir nach, wenn ich keine Lust habe, inhaltlich auf
Deine Diskussion einzugehen, da es sich letztlich um
persönliche Dispositionen und Vorlieben handelt, die man
beschreiben kann, aber nicht begründen muss.

Am Ende müsste ich mir vorwerfen lassen, Dich zum Eintritt in
einen Radsportclub zu bewegen. Ich kann Dir versichern,
nichts liegt mir ferner als das.


PS: Für Deine Einordnung von A.E. in die richtige Schublade:

- Radsportverein: Nein
- RTF/CTF: Ja gerne, wenn es nicht zu weit weg ist
- Garmin Trainingscomputer: Ja
- Leistungsmesser: Nein (womit sich der Nutzen das Garmin-Geräts
mehr oder weniger auf Navigation reduziert)
- Smartphone: Ja
- Strava-Account: Nein
- Facebook-Account: Nein

--

Andre Eiger

unread,
May 6, 2022, 7:40:55 AM5/6/22
to
Gerald Eіscher <Dein-H...@liebt-dich.info> wrote:
> Am 04.05.22 um 11:40 schrieb Andre Eiger:
>> Olaf Schultz <o.sc...@enhydralutris.de> wrote:
>>
>>> Und der Zubehörindustrie für Radtransport in/auf/an Dosen, da die meiste
>>> Hobbyrennradfahrer mit der Dose zum Radrennen fahren und nicht auf dem
>>> Fahrrad...
>>
>> Für die meisten Radsportler finden die Rennen nicht gerade vor der
>> Haustüre statt. 100 km Anreise, 100 km Rennen, und 100 km zurück
>> nach Hause stelle ich mit etwas schwierig vor, für jemanden, der
>> Mo-Fr arbeiten geht.

> Für Montag Urlaub nehmen, Freitag nachmittag mit dem Rennrad (Gebäck in
> großer Ortlieb Satteltasche) über die Alpen[1] an die Donau fahren[2],
> Samstag Startnummer abholen und regenerieren, Sonntag Wachau Radmarathon
> fahren, Montag ziemlich kaputt über die Alpen nach Hause. BTDTGTT

BTDTGTT musste ich erstmal nachschlagen:
Been There, Done That, Got The T-shirt

Alle Achtung, das dürfte nur eine Minderheit der Hobby-Radrennfahrer
so hinkriegen.

--


Wolfgang Strobl

unread,
May 6, 2022, 8:14:28 AM5/6/22
to
Am Thu, 5 May 2022 17:11:31 +0200 schrieb Oliver Voß
<voss....@t-online.de>:

>On 05.05.22 00:01, Wolfgang Strobl wrote:
>
>>
>> Last but not least, auch dieser Verein ist ist über die übliche
>> Verschachtelung Mitglied im BDR und unterwirft sich dessen Regeln.
>> Jeder, der nicht ungefragt für eine Helmpflicht schaulaufen will, sollte
>> die Mitgliedschaft in solchen Vereinen meiden.
>>
>Nur leider gibt es m.W. außer dem BDR keine anderen Verbände, die sich
>dem Thema "Radfahren", "Radtourenfahren" oder "Radreisen" widmen (ADFC
>mal außen vor gelassen).

Gewiß. Ich habe volles Verständnis für diejenigen, die keine Wahl haben
und Wettkampfleistungssport treiben wollen. Auch wenn ich mir bisweilen
auch da etwas mehr Stehvermögen wünschen würde. :-}

Was mir aber auf die Nerven geht, wenn kurzerhand unterstellt wird, dass
_jeder_, der im Rahmen von Alltagss- und Freizeitaktivitäten Interesse
daran hat und äußert, seine Fertigkeiten auszubauen, "Sport" treiben
möchte, und das spezifisch in einer Form, die als Vorstufe zu
wettkampfmäßigem Leistungssport verstanden wird. Vor allem dann, wenn es
von Anfang an mit allen Maximen und Einschränkungen organisiert wird,
die einem die Vorgaben eines BDR aufoktroyieren, bitte ich um
Verständnis für die Einschätzung, dass solche Vereine fitte
Nicht-Leistungssportler ganz bewußt ausgrenzen, sofern sich das nicht
als Altenbetreuung verkaufen läßt.

Ich fahre noch nicht so lange weiträumig in der Region, aber doch
inzwischen lange genug, um den Eindruck gewonnen zu haben, dass es da
draussen eine Welt jenseits dieser Radsportvereine gibt: Leute, die
einzeln oder ohne organisatorischen Überbau paarweise oder in kleinen
adhoc-Gruppen fahren.

>
>> Tourenfahrer, die wie ich in hügeligem Gelände weit und - gemessen am
>> Alter - vergleichsweise schnell fahren (wollen), wären schlecht beraten,
>> auf solche Angebote einzugehen. Tourenfahrer, die eher gemütlich auf
>> Treidelpfaden dahinzockeln wollen, die erst recht.
>>
>Da gibt es wahrscheinlich auch geographische Unterschiede. Soll heißen:
>Jemand von der schwäbischen Alb oder aus dem bayerischen Wald sieht das
>möglicherweise anders als jemand aus dem Münsterland. Hier in OWL
>(genauer gesagt: Kreis Paderborn) sind wir ziemlich genau an der Grenze
>zwischen Flachland und Mittelgebirge: Im Norden der Teutoburger Wald, im
>Süden das Sauerland, im Osten das Eggegebirge/Wesergergland und nur im
>Westen, so Richtung Münsterland und Soester Börde, ist es flach.

Ja, das hatte ich der Beschreibung des Delbrück e.V. schon entnommen.

Nun, die Situation um Bonn herum ist ähnlich, allerdings ist es nicht
eine Grenze, sondern eher ein flacher Keil, den der Rhein in eine
bergige Landschaft getrieben hat.

Das Rheintal liegt auf 60-70 m, die als Kottenforstplatte bezeichnete
Hochebene geht von 100-180 m, die Voreifel
(https://de.wikipedia.org/wiki/Voreifel) ist auch nicht viel höher. Ich
fahre i.d.R. aber auch da durch und ins Ahrgebirge, zum Beispiel hoch
auf den 586 m hohen Michelsberg
<https://de.wikipedia.org/wiki/Michelsberg_(Eifel)>, wobei es
zwischendurch auch schom mal wieder auf 250 m runtergeht (Binzenbach am
Sahrbach liegt im auf ca 260 m).

Die meisten Freizeitfahrer, oder besser gesagt, diejenigen, die von der
Lokalpresse und von Touristikvereinen als bedient werden, bleiben i.d.R.
auf ihrer jeweiligen Ebene, im Rheintal, den Rhein entlang, auf der
Kottenforstplatte oder in der Voreifel und fahren zum Radfahren oder
"Radfahren" ggfs. mit dem Fahrrad oder dem E-Bike auf dem Gepäckträger
hoch. Die Ebenen sind für sich genommen groß genug, um da ziemlich
lange herumfahren zu können und wellig genug, um sich einbilden zu
können, es sei "bergig".

Mit meiner dazu komplementären Haltung bin ich nicht alleine: ich
betrachte das Fahren hier oder dort nicht als sich ausschließende
Alternativen, sondern schätze im Gegenteil die Möglichkeit, aus dem
Rheintal bzw. aus dem Flachland heraus startend nicht dort zu bleiben,
sondern zu schauen, wie weit und wie hoch hinaus ich es schaffe und was
für Landschaft ich zu sehen bekomme, wofür ich durch einen Job auf der
anderen Rheinseite kaum Gelegenheit hatte. Einzelne Flachstücke, auf
denen man auch mal mit Kraft Tempo fahren oder sich ausruhen kann, sind
dann eine weitere angenehme Abwechslung, die man nutzen kann, aber nicht
muß. Mutmaßlich ist das bei euch auch so.

Arno Welzel

unread,
May 6, 2022, 9:29:48 AM5/6/22
to
Thomas Sçhlueter:
Dass "Hyperglide+" und der ganze andere Kram ganz toll sind.

Alternativ dass Elektro-Antriebe im Sattelrohr nicht immer auffallen.

*scnr*

--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de

Gerald Eіscher

unread,
May 6, 2022, 10:44:53 AM5/6/22
to
Am 06.05.22 um 15:29 schrieb Arno Welzel:
> Thomas Sçhlueter:
>
>> Wolfgang Strobl schrieb am Dienstag, 3. Mai 2022 um 10:35:31 UTC+2:
>>>
>>> Radsport dürfte längst die Sportart sein, in der am wenigsten gedopt
>>> wird.
>>
>> Wenn das so ist, was sagt es uns, dass die Jungs heute eher
>> schneller als zur EPO/Steroid-Hochzeit fahren?
>
> Dass "Hyperglide+" und der ganze andere Kram ganz toll sind.

Eher aerodramatische Laufräder und Rahmen und auf wissenschaftlichen
Erkenntnissen basierendes Training und Ernährung, was im Radsport recht
spät Einzug gehalten hat.
Marco Pantanis Rekord Alpe d'Huez rauf von 1997 (EPO noch nicht
nachweisbar, auch noch keine Kontrollen der Blutwerte als indirekter
Nachweis) ist dennoch nach wie vor ungebrochen.
<https://de.wikipedia.org/wiki/Alpe_d%E2%80%99Huez#Etappensieger_von_L%E2%80%99Alpe_d%E2%80%99Huez>

> Alternativ dass Elektro-Antriebe im Sattelrohr nicht immer auffallen.

Die Fahrräder werden auf versteckte Antriebe und Hamster kontrolliert.

Thomas Sçhlueter

unread,
May 6, 2022, 2:18:39 PM5/6/22
to
Gerald Eіscher schrieb am Freitag, 6. Mai 2022 um 16:44:53 UTC+2:
> >
> Eher aerodramatische Laufräder und Rahmen und auf wissenschaftlichen
> Erkenntnissen basierendes Training und Ernährung, was im Radsport recht
> spät Einzug gehalten hat.
> Marco Pantanis Rekord Alpe d'Huez rauf von 1997 (EPO noch nicht
> nachweisbar, auch noch keine Kontrollen der Blutwerte als indirekter
> Nachweis) ist dennoch nach wie vor ungebrochen.

Das hat mich überrascht. Ich hatte eher sowas hier im Kopf:
<https://de.statista.com/infografik/25372/durchschnittliche-geschwindigkeit-des-tour-de-france-siegers-seit-1903/>
Da ist kein „Pillenknick“ beim Durchschnittstempo des TdF-Siegers
erkennbar. Das dürfte wesentlich daraus resultieren, dass
der Gesamtschnitt durch das Leistungsvermögen der „Wasserträger“
bestimmt wird, die den Kapitänen zu 99% der Distanz Windschatten
machen müssen, und dass daher das gesamte Peloton heute
schneller fährt als vor 20 Jahren.

Tom

Wolfgang Strobl

unread,
May 7, 2022, 6:53:01 AM5/7/22
to
Am Fri, 6 May 2022 11:32:46 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger
<gree...@fantasymail.de>:

>Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> wrote:
>> Am Wed, 4 May 2022 19:38:08 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger
>> <gree...@fantasymail.de>:
>
>>>Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> wrote:
>>>> ... Wie oft soll ich noch schreiben, dass ich an
>>> ^^^^^^^
>>>> dergleichen absolut nicht interessiert bin? ...
>>>
>>>Einfach gar nicht! Es hat Dich tatsächlich niemand darum gebeten,
>>>tue Dir bitte keinen Zwang an, Dein Leiden dauert mich!
>
>> Freundchen, fällt dir zum Thema tatsächlich nicht mehr als
>> Zitatklempnerei durch Weglassen jeglichen Kontextes ein?
>
>Wolfgang, lass' Dich nicht ärgern, Du hast bereits so oft und
>so lang und breit Deine multiple Abneigung gegen alle Formen von
>"Rudelradeln" zum Ausdruck gebracht, dass ich diese rhetorische
>Frage an dieser Stelle einfach nur zum Schießen fand!

Andre, danke, dass du dich diesmal nicht auf einen kurzen sinnfreien,
persönlichen Angriff beschränkst, sondern deine Unterstellung zumindest
der Form nach ironisch - man könnte auch sagen: gewollt unterhaltsam -
und mit Spuren von Inhalt formulierst.

Da du weiterhin weder zum Thema noch zu meinen Anmerkungen etwas
beitragen kannst oder willst, beschränke ich mich auf eine
Richtigstellung. Diese "multiple Abneigung" besteht so wie unterstellt
nicht.

Ich gönne allen, die Radsport mit dem Fokus Straßenradrennen betreiben
den Spaß, ich bedauere sogar ein wenig, dass mir Familie und Job keine
Zeit und Gelegenheit gelassen haben, in der Zeit, in der es vielleicht
noch eine Option gewesen wäre, über so etwas überhaupt nachzudenken. Ich
bedauere aber auch - und erwähnte das in diesem Thread kurz -, dass
Menschen, die ihre diesbezüglichen Ambitionen verwirklichen wollen, sich
gewissen Regeln und Formen unterwerfen müssen, die abzulehnen sind. Du
magst diese Ansicht nicht teilen, aber dann schreib' das bitte und
begründe es, statt regelmäßig zu versuchen, unter die Gürtellinie zu
treten. Danke.

Warum ich Fahrraddemonstrationen in der praktizierten Form für
bestenfalls unwirksam halte und warum wir damals lieber gemeinsam als
Familie oder mit Freunden fuhren, statt im Pulk mit uns unbekannten
unsicheren Radfahrern, habe ich an anderer Stelle erklärt, auch
diesbezüglich gilt diese Bitte. Darüberhinaus bitte ich darum, das nicht
samt und sonders in einen Topf zu werfen. Es sind unterschiedliche
Situationen und andere Gründe.

>
>Siehe es mir nach, wenn ich keine Lust habe, inhaltlich auf
>Deine Diskussion einzugehen, [...]

Ich erinnere mich nicht, dich um einen Kommentar gebeten zu haben. Aber
deine Ungezogenheiten darfst du dir gerne verkneifen.

Gerald Eіscher

unread,
May 7, 2022, 4:52:43 PM5/7/22
to
Am 06.05.22 um 20:18 schrieb Thomas Sçhlueter:
> Gerald Eіscher schrieb am Freitag, 6. Mai 2022 um 16:44:53 UTC+2:
>> >
>> Eher aerodramatische Laufräder und Rahmen und auf wissenschaftlichen
>> Erkenntnissen basierendes Training und Ernährung, was im Radsport recht
>> spät Einzug gehalten hat.
>> Marco Pantanis Rekord Alpe d'Huez rauf von 1997 (EPO noch nicht
>> nachweisbar, auch noch keine Kontrollen der Blutwerte als indirekter
>> Nachweis) ist dennoch nach wie vor ungebrochen.
>
> Das hat mich überrascht. Ich hatte eher sowas hier im Kopf:
> <https://de.statista.com/infografik/25372/durchschnittliche-geschwindigkeit-des-tour-de-france-siegers-seit-1903/>

Der dümmliche Überschrift zeigt, dass der Herr "Data Journalist" keine
Ahnung vom Radsport hat.
Insbesonders die Anfangsjahre sind mit heute absolut nicht vergleichbar,
damals waren Etappen bis zu 400 km lang, die Straßen nicht asphaltiert und
es gab keine Gangschaltungen.

> Da ist kein „Pillenknick“ beim Durchschnittstempo des TdF-Siegers
> erkennbar. Das dürfte wesentlich daraus resultieren, dass
> der Gesamtschnitt durch das Leistungsvermögen der „Wasserträger“
> bestimmt wird, die den Kapitänen zu 99% der Distanz Windschatten
> machen müssen,

Oder an der Spitze des Feldes fahrend den Abstand zur Ausreißergruppe
nicht zu groß werden lassen. Die "Wasserträger" wurden latürnich ebenso
gedopt. Wer in den 90ern beim Dopen nicht mitmachen wollte, dessen Karriere
bei den Profis hat mangels Leistung nicht sehr lange gedauert.

> und dass daher das gesamte Peloton heute
> schneller fährt als vor 20 Jahren.

Die haben weitere Statistiken:
<https://de.statista.com/statistik/daten/studie/156887/umfrage/entwicklung-der-streckenlaenge-bei-der-tour-de-france-seit-1950/>
Die Gesamtstrecke und damit die Länge der einzelnen Etappen sind kürzer
geworden.
Das und mit aerodramatischeren Rädern kann ein Peloton halt schneller
fahren. Im Hochgebirge nützt Aerodramtik einem einzelnen Fahrer
allerdings wenig, dort ist ein höherer Hämatokritwert hilfreicher ;-)

Aussagekräftiger als lustige Statistiken wären Ergometertests der Fahrer
ab etwa 1990, aber die werden kaum veröffentlicht.

Gerald Eіscher

unread,
May 7, 2022, 4:57:59 PM5/7/22
to
Am 06.05.22 um 13:40 schrieb Andre Eiger:
> Gerald Eіscher <Dein-H...@liebt-dich.info> wrote:
>
>> Für Montag Urlaub nehmen, Freitag nachmittag mit dem Rennrad (Gebäck in
>> großer Ortlieb Satteltasche) über die Alpen[1] an die Donau fahren[2],
>> Samstag Startnummer abholen und regenerieren, Sonntag Wachau Radmarathon
>> fahren, Montag ziemlich kaputt über die Alpen nach Hause. BTDTGTT
>
> BTDTGTT musste ich erstmal nachschlagen:
> Been There, Done That, Got The T-shirt

2 Radtrikots und 1 Radhose bisher :-)

> Alle Achtung, das dürfte nur eine Minderheit der Hobby-Radrennfahrer
> so hinkriegen.

Das kriegt jede/r Hobbyradrennfahrer/in hin, die/der 100 km durch bergiges
Terrain[1] fahren kann.


[1] für Markus M.: über in paar Bodenwellen

Alexander Ausserstorfer

unread,
May 8, 2022, 3:12:24 AM5/8/22
to
In article <t4uiie$2ab9$1...@gwaiyur.mb-net.net>,
Oliver Voß <voss....@t-online.de> wrote:
> On 04.05.22 05:17, Alexander Ausserstorfer wrote:

>> https://www.rslc-holzkirchen.de/cms/
>>
>> Ich habe lange darüber nachgedacht, dort Mitglied zu werden. Allerdings
>> sprechen mich die Inhalte der Webseite überhaupt nicht an.
>
> Es stimmt allerding, die reinen Rennradvereine schrecken wohl manche
> eher ab. Denen würde eine Öffnung auch für "Tourenfahrer" vielleicht
> ganz gut tun.

Ich bin in erster Linie Alltagsradler. Kleinere Touren mache ich nur bei
Gelegenheit. Aber überhaupt scheint mir die Spezies, die mit
Fahrrädern 2.000 m hohe Pässe queren und im eigenen, auf dem Fahrrad
mitgebrachten Zelt nächtigen, gegen null zu gehen. Mit wem soll man sich
denn da dann bitteschön austauschen?

Gruß,

A.

Anton Ertl

unread,
May 8, 2022, 11:06:36 AM5/8/22
to
Alexander Ausserstorfer <bavari...@chiemgau-net.de> writes:
>Aber überhaupt scheint mir die Spezies, die mit
>Fahrrädern 2.000 m hohe Pässe queren und im eigenen, auf dem Fahrrad
>mitgebrachten Zelt nächtigen, gegen null zu gehen. Mit wem soll man sich
>denn da dann bitteschön austauschen?

Witzigerweise habe ich ueber diese Gruppe jemanden kennengelernt, der
genau das macht, und mit dem ich mehrere Touren zusammen gefahren bin,
wo wir oft in seinem Zelt uebernachtet haben (Ich bin mehr der
JH/Hotel-Typ, aber Zelt hat auch seine Vorteile). Wir hatten Paesse
bis 3448m, aber 2008 war der Radstaedter Tauernpass (1738m) der
hoechste.

Verein habe ich dafuer allerdings tatsaechlich keinen gebraucht,
insofern traegt das Internet wohl zum Niedergang der Vereine bei.

- anton
--
de.rec.fahrrad FAQ: http://0x1a.de/rec/fahrrad/
Radfahrer sollten vor oder hinter fahrenden Kfz fahren und nicht daneben.
Ist der Radverkehr erst separiert, diskriminiert man ihn voellig ungeniert.

Andre Eiger

unread,
May 9, 2022, 9:03:13 AM5/9/22
to
Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> wrote:
> Am Fri, 6 May 2022 11:32:46 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger
> <gree...@fantasymail.de>:

>>Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> wrote:
>>> Am Wed, 4 May 2022 19:38:08 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger
>>> <gree...@fantasymail.de>:
>>
>>>>Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> wrote:
>>>>> ... Wie oft soll ich noch schreiben, dass ich an
>>>> ^^^^^^^
>>>>> dergleichen absolut nicht interessiert bin? ...
>>>>
>>>>Einfach gar nicht! Es hat Dich tatsächlich niemand darum gebeten,
>>>>tue Dir bitte keinen Zwang an, Dein Leiden dauert mich!
>>
>>> Freundchen, fällt dir zum Thema tatsächlich nicht mehr als
>>> Zitatklempnerei durch Weglassen jeglichen Kontextes ein?
>>
>>Wolfgang, lass' Dich nicht ärgern, Du hast bereits so oft und
>>so lang und breit Deine multiple Abneigung gegen alle Formen von
>>"Rudelradeln" zum Ausdruck gebracht, dass ich diese rhetorische
>>Frage an dieser Stelle einfach nur zum Schießen fand!

> Andre, danke, dass du dich diesmal nicht auf einen kurzen sinnfreien,
> persönlichen Angriff beschränkst, sondern deine Unterstellung zumindest
> der Form nach ironisch - man könnte auch sagen: gewollt unterhaltsam -
> und mit Spuren von Inhalt formulierst.

Welche Spuren von Inhalt meinst Du? Mein Eindruck, dass Dich "Rudelradeln"
nicht gerade antörnt?

...
> Ich gönne allen, die Radsport mit dem Fokus Straßenradrennen betreiben
> den Spaß, ich bedauere sogar ein wenig, dass mir Familie und Job keine
> Zeit und Gelegenheit gelassen haben, in der Zeit, in der es vielleicht
> noch eine Option gewesen wäre, über so etwas überhaupt nachzudenken.

Dein Zitat bezüglich "kein Herdenmensch" lässt mich sehr an dieser Aussage
zweifeln. Im ambitionierten Straßenradsport dürfte der Helm nicht der
einzige "brennende Reifen" sein, durch den Du springen müsstest.

> ... dass
> Menschen, die ihre diesbezüglichen Ambitionen verwirklichen wollen, sich
> gewissen Regeln und Formen unterwerfen müssen, die abzulehnen sind.

Lies doch nochmal Dein von mir aufgespießtes Zitat: Da ging es um Deine
persönliche Disposition, die Du in eine absurd wirkende rhetorische
Frage verpackt hast. DAS hat mich zu meinem Kommentar gereizt.

Eine inhaltliche Diskussion mit Dir über die Bewertung von Regeln und
Formen organisierten Radsports interessiert mich in der Tat nicht.

Das hat auch seine Gründe, zum Beispiel weil ...

> ... Familie oder mit Freunden fuhren, statt im Pulk mit uns unbekannten
> unsicheren Radfahrern, habe ich an anderer Stelle erklärt,

... Du Deine Ansichten häufig abwertend und arrogant gegenüber
anderen äußerst. Selbst bist Du aber eine Mimose.


> Ich erinnere mich nicht, dich um einen Kommentar gebeten zu haben. Aber
> deine Ungezogenheiten darfst du dir gerne verkneifen.

Alles, was Du im Usenet schreibst, stellst Du implizit zur Diskussion.


--


Wolfgang Strobl

unread,
May 9, 2022, 11:45:02 AM5/9/22
to
Am Mon, 9 May 2022 13:03:11 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger
<gree...@fantasymail.de>:

>Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> wrote:

>> Ich gönne allen, die Radsport mit dem Fokus Straßenradrennen betreiben
>> den Spaß, ich bedauere sogar ein wenig, dass mir Familie und Job keine
>> Zeit und Gelegenheit gelassen haben, in der Zeit, in der es vielleicht
>> noch eine Option gewesen wäre, über so etwas überhaupt nachzudenken.
>
>Dein Zitat bezüglich "kein Herdenmensch" lässt mich sehr an dieser Aussage
>zweifeln.

Ernsthaft? Wie ich schon anmerkte, das war eine Bemerkung meines
Grossvaters, die ich nur deswegen überhaupt kenne, weil sie in allen
möglichen Zusammenhängen zitiert wurde. Die Bedeutung verstand auch ich
im Sinne von "geht' mir weg damit, aber ich will mich nicht streiten".
Mir scheint, du neigst dazu, Bemerkungen nicht nur aus dem Zusammenhang
zu reissen, sondern auch dazu, sie zu überinterpretieren.


>Im ambitionierten Straßenradsport dürfte der Helm nicht der
>einzige "brennende Reifen" sein, durch den Du springen müsstest.

Ist das so?

Um so irrer, dass sich "Radsportvereine", auch solche, die eher wie
rollende Kegelklubs wirken, sich samt und sonders und pauschal Regeln
unterwerfen, die bisweilen selbst im professionellen Leistungssport
ausgesprochen dubios sind. Wie etwa die besagte Helmpflicht. "Das ist
Standarduniform und Werbefläche" wäre verständlich und akzeptabel, eine
politische Kampagne für ein dubioses Wundermittel ist es nicht.

Was bitte war an "ich hätte das vielleicht ganz gerne gemacht, hatte
aber erstens nicht die Gelegenheit und dass mich das Umfeld eher
abgeschreckt hat, war auch nicht hilfreich" so schwer zu verstehen?

>
>> ... dass
>> Menschen, die ihre diesbezüglichen Ambitionen verwirklichen wollen, sich
>> gewissen Regeln und Formen unterwerfen müssen, die abzulehnen sind.
>
>Lies doch nochmal Dein von mir aufgespießtes Zitat: Da ging es um Deine
>persönliche Disposition, die Du in eine absurd wirkende rhetorische
>Frage verpackt hast. DAS hat mich zu meinem Kommentar gereizt.

Du hast die Bemerkung aus dem Zusammenhang gerissen und ihr durch Deinen
Kommentar eine völlig andere Bedeutung untergeschoben. Ich kommentierte
einen einzelnen, von Bernhaft Kraft gelieferten Link auf eine lokale
Gruppe, die sich via Strava organisiert, welche eine unlimitierte
Veröffentlichung von Leistungsdaten via Strava in Form einer Bestenliste
zur Voraussetzung der Teilname macht. Spezifisch dazu und nicht als
allgemeinen Kommentar zum Thema "Straßenrennsport gestern, heute,
morgen" habe ich angemerkt

| Was ich dort sehe, ist eine dröge namentliche "Bestenliste dieser Woche"
| bei Strava, Links auf Twitter, Facebook, Instagram, sowie alle möglichen
| Informationen über Strava. Wie oft soll ich noch schreiben, dass ich an
| dergleichen absolut nicht interessiert bin? Das stellt Dinge in den
| Vordergrund, Wettbewerb vornehmlich, die ich in der Form vermeiden
| möchte, und blendet alles aus, was dabei, bei der Gruppenbildung
| einerseits und beim Kampf gegen die Uhr oder dem Kampf um die Plätze
| stören würde.

und _dann_ geschrieben, dass es auch noch andere Interessen im
Zusammenhang mit schnellem geläufigen Radfahren, gibt als wer nach den
Regeln von Strava "king of the mountains" ist oder sonst einen Rang
bekleidet. Weder habe ich kritisiert, dass sich diese Gruppe auf ihre
Weise vergnügt, noch habe ich Forderungen aufgestellt. Es ist einfach
so, dass wir offenbar komplementäre Prioritäten haben.

>
>Eine inhaltliche Diskussion mit Dir über die Bewertung von Regeln und
>Formen organisierten Radsports interessiert mich in der Tat nicht.

Muss es ja auch nicht, und kann es auch nicht, da ich dazu wenig
geschrieben habe und schreiben kann, da mich, das siehst du richtig,
Radsport tatsächlich kaum interessiert. Ausser bisweilen als ein Gebiet,
von dem ich mir was abschauen kann, für meine Zwecke, die nicht
(wettbewerbs-)sportlicher Natur sind.

Was mich aber befremdet und deswegen interessiert, ist folgendes:
Details, Fakten, Einschätzungen und Bewertungen jenseits von Rängen und
Bestenlisten, die man mit Fahrten hinaus in die Landschaft und schnellem
Radfahren generell verbindet, sind in vielen "sportlich" organisierten
Kreisen offenbar explizit unerwünscht,in organisierten Radsportvereinen
jeden Kalibers schon durch die BDR-Mitgliedschaft, aber auch jenseits
davon. Das ist IMHO erklärlich, aber die Ausschließlichkeit ist schon
etwas überraschend.

Faszinierend finde ich auch, dass schon die bloße Erwähnung dieser
Umstände wütende Reaktionen hervorruft.

Matthias Frank

unread,
May 10, 2022, 4:06:57 AM5/10/22
to
Am 08.05.2022 um 16:55 schrieb Anton Ertl:

> Verein habe ich dafuer allerdings tatsaechlich keinen gebraucht,
> insofern traegt das Internet wohl zum Niedergang der Vereine bei.
>

Da ist was dran.

Gruppen jedweder Art kann man auf z.b. Facebook und Strava finden.


Andre Eiger

unread,
May 10, 2022, 5:45:36 PM5/10/22
to
Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> wrote:
> Am Mon, 9 May 2022 13:03:11 -0000 (UTC) schrieb Andre Eiger
> <gree...@fantasymail.de>:

>>Wolfgang Strobl <ne...@mystrobl.de> wrote:

>>> Ich gönne allen, die Radsport mit dem Fokus Straßenradrennen betreiben
>>> den Spaß, ich bedauere sogar ein wenig, dass mir Familie und Job keine
>>> Zeit und Gelegenheit gelassen haben, in der Zeit, in der es vielleicht
>>> noch eine Option gewesen wäre, über so etwas überhaupt nachzudenken.
>>
>>Dein Zitat bezüglich "kein Herdenmensch" lässt mich sehr an dieser Aussage
>>zweifeln.

> Ernsthaft?

Ja, ernsthaft.

> ... Wie ich schon anmerkte, das war eine Bemerkung meines
> Grossvaters, die ich nur deswegen überhaupt kenne, weil sie in allen
> möglichen Zusammenhängen zitiert wurde. Die Bedeutung verstand auch ich
> im Sinne von "geht' mir weg damit, aber ich will mich nicht streiten".
> Mir scheint, du neigst dazu, Bemerkungen nicht nur aus dem Zusammenhang
> zu reissen, sondern auch dazu, sie zu überinterpretieren.

Nun, die Botschaft entsteht beim Empfänger ...

>>Im ambitionierten Straßenradsport dürfte der Helm nicht der
>>einzige "brennende Reifen" sein, durch den Du springen müsstest.

> Ist das so?

Ja, das denke ich. Aber gut, es mag ja sein, dass Du unter Straßenradsport
etwas anderes als ich verstehst.

> Um so irrer, dass sich "Radsportvereine", auch solche, die eher wie
> rollende Kegelklubs wirken, sich samt und sonders und pauschal Regeln
> unterwerfen, die bisweilen selbst im professionellen Leistungssport
> ausgesprochen dubios sind. Wie etwa die besagte Helmpflicht. "Das ist
> Standarduniform und Werbefläche" wäre verständlich und akzeptabel, eine
> politische Kampagne für ein dubioses Wundermittel ist es nicht.

Und Du hättest Duch unter diese "Irren" mischen wollen? Die Hobby-Vereine
eifern de Profi-Radsport in vielerlei Hinsicht nach, die den Profis
entlehnte Helmpflicht inklusive.

Freilich kannst Du die aus Deiner Sicht dubiosen Regeln und Gewohnheiten
in Frage stellen, und das würdest Du vermutlich auch tun.

> Was bitte war an "ich hätte das vielleicht ganz gerne gemacht, hatte
> aber erstens nicht die Gelegenheit und dass mich das Umfeld eher
> abgeschreckt hat, war auch nicht hilfreich" so schwer zu verstehen?

Auf was ich mich bezog, war dieses:
| "... ich bedauere sogar ein wenig, dass mir Familie und Job keine
| Zeit und Gelegenheit gelassen haben, in der Zeit, in der es vielleicht
| noch eine Option gewesen wäre, über so etwas überhaupt nachzudenken. ..."

>>> ... dass
>>> Menschen, die ihre diesbezüglichen Ambitionen verwirklichen wollen, sich
>>> gewissen Regeln und Formen unterwerfen müssen, die abzulehnen sind.
>>
>>Lies doch nochmal Dein von mir aufgespießtes Zitat: Da ging es um Deine
>>persönliche Disposition, die Du in eine absurd wirkende rhetorische
>>Frage verpackt hast. DAS hat mich zu meinem Kommentar gereizt.

> Du hast die Bemerkung aus dem Zusammenhang gerissen und ihr durch Deinen
> Kommentar eine völlig andere Bedeutung untergeschoben.

Sorry, Wolfgang, Deine rhetorische Frage bleibt einfach nur absurd.

> Ich kommentierte
> einen einzelnen, von Bernhaft Kraft gelieferten Link ...
[Wettbewerbsgedanke etc.]
> ... Spezifisch dazu und nicht als
> allgemeinen Kommentar zum Thema "Straßenrennsport ...

Ja ja, und "wie oft soll ich noch erklären" ...

> ... Es ist einfach
> so, dass wir offenbar komplementäre Prioritäten haben.

Dass Du meine Prioritäten kennst, würde mich doch wundern.

>>Eine inhaltliche Diskussion mit Dir über die Bewertung von Regeln und
>>Formen organisierten Radsports interessiert mich in der Tat nicht.
...
> Was mich aber befremdet und deswegen interessiert, ist folgendes:
> Details, Fakten, Einschätzungen und Bewertungen jenseits von Rängen und
> Bestenlisten, die man mit Fahrten hinaus in die Landschaft und schnellem
> Radfahren generell verbindet, sind in vielen "sportlich" organisierten
> Kreisen offenbar explizit unerwünscht,in organisierten Radsportvereinen
> jeden Kalibers schon durch die BDR-Mitgliedschaft, aber auch jenseits
> davon. Das ist IMHO erklärlich, aber die Ausschließlichkeit ist schon
> etwas überraschend.

Meinst Du wirklich, die Leute sind dermaßen eindimenional, wie Du es
schreibst? Am Ende sind nicht die Leute, sondern Deine Sichtweise
eindimensional, who knows?

> Faszinierend finde ich auch, dass schon die bloße Erwähnung dieser
> Umstände wütende Reaktionen hervorruft.

Es hat nicht immer sachliche Gründe, es könnte durchaus an Deiner
Arroganz liegen.

--


Martin Kozlowski

unread,
May 26, 2022, 8:13:04 AM5/26/22
to
Am 04.05.22 schrieb Wolfgang Strobl:

> "Sport ist Sport und Alltag ist Alltag" dürfte eher die Haltung sein:
> auf normalen Fahrbahnen soll man nicht fahren, ausser sie sind für
> jeglichen anderen Verkehr gesperrt und alles ist rundum gepolstert".

Das mit dem Alltagsradfahren und Sport war 2012 mal Thema in der
Wissenschaft:

"[...] The cycling-as-sport trope is problematic for ‘everyday
cyclists’, suggesting attitudes and attributes with which they may not
identify. ‘Physical activity’ has become denormalised and commodified,
understood as a practice requiring choice if not training, information
and special equipment. As Wellard (2002, p. 236) points out, a public
display of physical activity can ‘become a public trial of bodily
presentation … it may present a challenge to accepted understandings of
age or an open demonstration of sexuality.’ It may be met with ridicule
or abuse and may carry identity threats by identifying one as ‘unfit’ or
‘out of shape’. Moreover, where streets are defined as predominantly
about (motorised) transport, an association of cycling with sport may
cast it as an illegitimate use of space, akin, for example, to
skateboarding (Khan 2009). While access to transport mode mediates
between other social identities and social outcomes, do transport modes
themselves produce disadvantaged social identities (Trujillo 2010)?[...]"

Quelle:
Incompetent or Too Competent? Negotiating Everyday Cycling Identities in
a Motor Dominated Society

<https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/17450101.2012.696342>




Anton Ertl

unread,
May 26, 2022, 9:37:56 AM5/26/22
to
Martin Kozlowski <absm...@arcor.de> writes:
>Das mit dem Alltagsradfahren und Sport war 2012 mal Thema in der
>Wissenschaft:
>
>"
[...]
>Moreover, where streets are defined as predominantly
>about (motorised) transport, an association of cycling with sport may
>cast it as an illegitimate use of space, akin, for example, to
>skateboarding (Khan 2009).
[...]
>"
>Quelle:
>Incompetent or Too Competent? Negotiating Everyday Cycling Identities in
>a Motor Dominated Society
>
><https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/17450101.2012.696342>

Also zumindest in .at laeuft es umgekehrt. Hier gibt es eine Ausnahme
von der Benutzungspflicht fuer Rennradfahrer auf Traningsfahrt, aber
nur fuer die. Einige Postings aus Deutschland legen nahe, dass dort
zumindest von der Einstellung her aehnliche Mechanismen am Werk sind,
wenn sich das vielleicht auch nicht in Euren Gesetzen niederschlaegt.

Ich denke, die Wahrnehmung ist so:

1) Radfahren ist in erster Linie Freizeitbeschaeftigung, hat damit
keine Berechtigung als Verkehrsmittel und soll daher den richtigen
Verkehr nicht aufhalten. Also her mit benutzungspflichtigen Radwegen.

2) Aber wenn man ernsthaft Sport betreibt, dann geht das auf Radwegen
nicht. Das waere der Politik zunaechst einmal egal, aber die
ernsthaften, organisierten Sportradfahrer haben eine Lobby (ARBOe,
sonst als Autofahrerclub bekannt; auch der andere Autofahrerclub
OeAMTC hat einen Radsport-Teil), und die hat sich fuer die Ausnahme
stark gemacht und sie durchgesetzt.

3) Radfahren als Verkehrsmittel kommt zwar schon irgendwie in diversen
Argumentationen vor, aber eigentlich nur in der Form, dass das etwas
ist, dass andere Autofahrer auf das Fahrrad umsteigen sollen, und
damit sie dahin kommen, muss man ihnen die "Infrastruktur" hinbauen,
die sie sich als Autofahrer fuer sich als Freizeitradfahrer wuenschen.
Und wenn ein tatsaechlicher Verkehrsradfahrer (oder drei) andere
Praeferenzen aeussern, wird er/werden sie ignoriert, weil es geht ja
um die, die noch nicht Rad fahren. Na jedenfalls haben die
Alltagsradfahrer keine Lobby, und jede Lobby, die sie aufgebaut haben,
wird umgedreht, und da die Umdreher inzwischen Uebung darin haben,
geht das inzwischen in kuerzester Zeit.
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