Am Mon, 19 Apr 2021 17:21:13 +0000 (UTC) schrieb Ulli Horlacher
<
fram...@tandem-fahren.de>:
>Thomas Bliesener <
use...@xabs.de> wrote:
>> Ulli Horlacher schrieb:
>> > Ich hab schon mal ein Ventil abgerissen ohne Standpumpe.
>>
>> Deshalb ist ein aufgeschraubter Schlauch von Vorteil.
>
>Was ist ein aufgeschraubter Schlauch?
Ein Schlauch, der aus der Pumpe herauskommt und auf das Sclaverandventil
aufgeschraubt werden kann. Oder einer, der auf die Pumpe aufgeschraubt
wird, es gibt beides. Wesentlich ist die flexible Verbindung.
Ich halte ehrlich gesagt nicht viel davon. Bei einer Standpumpe ist der
lange Schlauch praktisch, bei einer Minipumpe ziehe ich vor, den
Pumpenkopf mit einer Hand am Ventil zu fixieren und mit der anderen zu
pumpen.
>
>
>> > Wie unterscheidest du 4, 6, 8, 10, 12 bar ohne Manometer?
>>
>> Zählen! Man sollte zu Hause einfach mal ausprobieren, wie viele
>> Pumpstöße man braucht, um auf den Minimaldruck zu kommen.
>
>Ich hab 12 Fahrraeder und noch mhr unterschiedliche Reifen.
>Das kann ich mr nicht merken.
Für 12 Fahrräder hätte ich weder Bedarf noch Platz. Aber ich kenne
Leute, die haben doppelt so viele Motorräder. Muß man nicht verstehen.
:-)
Aber wie ich schon schrieb, auch ich komme, wenn ich pumpe, bis es
unangenehm wird, auf 5,5 bar, das ist eine ziemlich deutliche Grenze.
Allerdings brauche ich dafür bei meiner Pumpe und bei einem komplett
leeren Reifen an die 150 Stöße. Insofern merkt man sich besser diesen
Umstand, das ist genau genug.
>
>> > Mit 4 besteht Durchschlagsgefahr, ab 10 nimmt Reifen oder Felge schaden.
>> > Oder schafft dein Puempchen eh nur 6 bar?
>>
>> Meine Oberarme schaffen nicht mehr.
>
>Ich bin sicherliche schlapper als du und ich schaff mit der Masterblaster
>LOCKER 9 bar.
Dann hat die offensichtlich einen Kolben mit einer kleineren Fläche. Es
ist alles nur eine Frage der Übersetzung bzw. simple Physik.
>Meine Tagestouren gehen bis 200 km. Da will ich nicht erst zuhause wieder
>korrekt Luft in den Reifen haben. Zumal ich auch Mehrtagestouren fahre.
Tja, für unterschiedliche Umstände braucht man halt unterschiedliche
Werkzeuge. Ich fahre keine Mehrtagestouren und höchstens mal 100 km am
Stück. In den letzten drei Jahren habe ich die Pumpe nicht einmal
gebraucht, weder im Urlaub noch bei den Rundfahrten in der Region, weil
ich in der Zeit keinen einzigen Platten hatte. Ursache ist, dass ich
jedweden gefahrträchtigen Untergrund noch eiserner vermeide als früher.
Einmal habe ich flicken müssen, das war in den zwei Monaten
Südfrankreich, die wir uns zum Renteneintritt als ersten so langen
Urlaub gegönnt haben. Meine Frau hatte an einigen steileren Abfahrten
(auch) mit der Hinterradbremse verhalten angstgebremst, also nur ganz
leicht, was dummerweise dazu führte, dass die Bremse am Felgenstoß den
Reifen immer mal wieder kurz blockieren ließ (hier wäre übrigens
tatsächlich eine Scheibenbremse von Vorteil gewesen - besser wäre aber
natürlich, das einfach sein zu lassen). Ein leichter Rennradreifen ist
auf diese Weise erstaunlich schnell durch. Irgendwann wunderte ich
mich, da fehlt doch wer? Dann klingelte das Telefon ... :-). Ich bin
zurückgefahren und hab' mir den Reifen angeschaut. Theoretisch hätte ich
das notdürftig flicken können (mit dem Sparta und seiner papierdünnen
Erstausstattung habe ich das mangels Alternativen schon mal gemacht, mit
Leukoplast aus der Apotheke auf dem Heimweg von der Arbeit viel später
auch), hier war mir das aber zu heiß. Ich bin alleine zum Ferienhaus
zurückgefahren, habe das Auto geholt, das Fahrrad in den Kofferraum
gepackt, zuhause den natürlich vorhandenen Ersatzmantel montiert und mit
der Standpumpe aufgepumpt. Am Abend sind wir dann noch eine weitere,
allerdings kurze Runde gefahren.
Zusammengefasst, man kann sich nicht auf alle prinzipiell möglichen
Defekte optimal vorbereiten. Auf welche man sich wie vorbereitet, wo
eine Notreparatur reicht und wo nicht, hängt von den konkreten Umständen
ab.
Manchmal ist es nicht die Pumpe, die auch 11 bar schafft, die man
braucht. Ich habe lange Zeit auf Touren (noch mit dem Panasonic)
Innenzüge mit mir herumgeschleppt und kam mir dabei richtig blöd vor.
Bis dann einmal weit draussen im Nichts der Schaltzug hinten riss. Gut,
Prepper reparieren das mit einer plattgetretenen Coladose, die natürlich
griffbereit in der Gosse bereitliegt. In der Praxis funktionierte das eh
nicht, wenn der Zug direkt hinter dem Nippel gerissen ist. Hier war ich
heilfroh, den in der Tasche gelassen zu haben und sogar das
Multifunktionstool dabeigehabt zu haben, um die Reste heraupfriemeln zu
können. Jedenfalls konnten wir die Fahrt dann ohne große Umstände
fortsetzen. Mit einem irgendwie in der Mitte festgeklemmten Schaltwerk
wären wir zwar auch wieder zurückgekommen, das wäre aber erheblich
unangenehmer geworden als mit sechs statt acht Bar zu fahren und etwas
mehr auf Kanten zu achten. Inzwischen nehme ich keine Schaltzüge mehr
mit - die würde ich bei den vorhandenen Schremshebeln draussen auf der
Strasse eh nicht wechseln können.