Am 18.08.2022 um 00:43 schrieb Stephan Gerlach:
> Erstaunliche Sichtweisen. Zumindest dem Text nach zu urteilen scheint
> sogar der dortige ADFC nicht "rad_weg-besessen" zu sein.
Ich fand es seinerzeit auch schön, solche Aussagen einmal mit einer
gewissen Reichweite zu lesen. Ob der ADFC hier seit dem Ende des
Vorsitzes durch Martin Glas (der schrieb m.W. durchaus regelmäßig hier
in drf) noch besonders radwegkritisch ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
> Die Frage ist, ob es Widerstände gegen die Beseitigung von
> Benutzungspflichten/Radwegen gibt, z.B. von Personen, die die
> Flüssigkeit des Autoverkehrs gefährdet sehen.
Nun, zunächst ist es hier nach meinem Eindruck vor allem die Polizei,
die dagegen zu steuern versucht. Dazu noch einen sehr dubiosen
Verkehrsclub "Mobil in Deutschland" unter Führung eines Michael
Haberland, dessen Agenda verkürzt "Auto, Auto über alles" lautet.
Besagter "Club" macht auch sehr gerne mit ziemlich merkbefreiten
Pressemitteilungen pauschal Stimmung gegen die angeblich so
regelignoranten Radfahrer. Da empfindet man den ADAC im direkten
Vergleich geradezu als extrem radfahrerfreundlich.
Davon abgesehen schiesst man sich aber auch von Seiten des KVR gerne
einmal selbst in den Fuß. So vermeldete die SZ schon vor grob 10 Jahren,
dass hier in einer Straße in der Nähe die Benutzungspflicht aufgehoben
werden sollte (Elsenheimer Straße, um genau zu sein, eine
vergleichsweise verkehrsreiche Straße mit relativ viel Gewerbeanteil,
Hochbordradwege mit grob geschätzt 1,2m Breite neben ebenfalls recht
schmalem Gehweg, viele stark frequentierte Grundstückszufahrten). Die
Aufhebung der Benutzungspflicht war dann 4 oder 5 Jahre lang
beschlossene Sache, wurde aber nicht umgesetzt, weil man noch die Straße
entsprechend umgestalten musste angeblich. Was man dann schlussendlich
gemacht hat: zusätzlich zu den entschilderten Hochbordradwegen hat man
dann auf der recht breiten Fahrbahn Schutzstreifen aufgemalt. Die dienen
jetzt tagsüber im Schnitt alle 50m als Halte/Ladezone für den
Lieferverkehr und die Radfahrer müssen sich dann beim Ausweichen mit den
restlichen KFZ auf der Restfahrbahn arrangieren. Viel komplizierter und
m.E. auch deutlich gefährlicher, als wenn man einfach die bis dato
vorhandenen 2 Fahrstreifen je Richtung belassen hätte...
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Gruß, Sascha