Joerg Walther <
joerg....@gmail.com> schrieb:
> seit einiger Zeit betreue ich in meiner Schule die Bücherei mit. Nicht
> selten bekommen wir Bücher zurück, bei denen sich nach der dritten oder
> vierten Jahresausleihe der Buchblock komplett vom Pappeinband gelöst
Ich finde es bezeichnend, wie oft heutzutage versucht wird, soziale
Probleme technisch zu lösen. Natürlich geschieht Abnutzung
schleichend, trotzdem merkt man deutlich, wenn ein Benutzer ein Buch
recht ramponiert zurückbringt: brutal schief gelesen, Feuchteschaden,
Einband gekrümmt, geknickt, eingerissen. Diese Herrschaften haben die
Neuanschaffung des Buches zu bezahlen, fertig. Abklären mit den
Eltern. Alternativ verzichten sie "freiwillig" auf die
Büchereibenutzung.
Nirgends in der Wirtschaft würde ein Unternehmen deine Zeit und Arbeit
bezahlen, wenn der Schaden von Kunden verursacht wurde. Anstelle dich
mit Messer, Leim und Presse stundenlang hinzusetzen, erörtere mal mit
der Leitung das Problem. Und ob sie meinen, zu deinem Job als
Büchereibetreuer gehörten auch Restaurierungsarbeiten, für die du
offenkundig gar nicht ausgebildet ist.
Oder mach' es dir einfach: Buch ist hin. Buch wird ausgeschieden. Buch
wird neu angeschafft - wenn das Budget es erlaubt und die Nachfrage
nach dem Buch entsprechend ist.
Aber BITTE hör auf, dich für Schüler, die meinen, sie müssen nicht
aufpassen auf das, was ihnen nicht gehört, zum Deppen zu machen! Das
erinnert an die armen Putzfrauen, die das Butterbrot vom Boden
aufklauben müssen, weil es die G'fraster absichtlich neben die
Mülltonne geschmissen haben.