Hi,
Vielleicht wird es ja doch noch eine interessante Diskussion..
> Dort steht, dass man als gemeinnütziger Verein positiv in die Gesellschaft
> hineinwirken möchte. Dem kann ich voll zustimmen. Aber sind IQ Tests
> dafür das geeignete Mittel?
Die IQ-Tests dienen ja nicht dazu, "in die Gesellschaft hinein zu
wirken", sondern dazu, diejenigen Menschen zu finden, die hochbegabt
sind und damit höheres Potential haben, etwas zu bewirken.
(Natürlich kann ein Mensch mit durchschnittlicher Intelligenz, aber
herausragendem Engagement oder ein anderer Mensch mit großer
Überzeugungskraft, genauso viel bewirken, ja sogar mehr als ein Träumer
mit hohem IQ. - Aber der Verein versucht ja auch gerade in die Richtung
zu wirken, dass das Potential von Hochbegabten auch zur Geltung kommt,
z.B. durch Förderung von hochbegabten Kindern.)
> Ein IQ Test leistet keinen positiven Beitrag
> sondern er führt dazu, dass die Menschen sich klein fühlen.
Egal ob Robotik, allgemeine Informatik oder auch gleich reine
Mathematik: Es gibt Menschen, denen solche Themen leicht von der Hand
gehen und Andere, die sie nie kapieren. Das korelliert mit dem IQ.
Diejenigen mit dem durchschnittlichen oder gar niedrigen IQ müssen sich
deshalb nicht klein fühlen! Aber es gibt nur Frust, wenn sie versuchen,
Ingenieur oder Informatiker zu werden... es erspart ihnen diesen Frust,
wenn sie sich rechtzeitig für einen Ausbildungsweg und Beruf
entscheiden, den sie auch schaffen können.
> Weiterhin
> ist das Abfragen eines imaginären g-faktors nichts, worauf der einzelne
> Einfluss hat, insofern gibt es nach einem misslungenen IQ Test auch
> keine positive Aussicht auf die Zukunft.
Es stimmt nicht ganz, dass man keinen Einfluss hat. Man kann den IQ auf
jeden Fall senken, z.B. durch Drogen und Alkohol. Einige glauben, auch
durch Fernsehen, aber ich meine, das kommt auf das Programm an.
> Besser ist es, wenn man mit
> Hilfe von Robotik und Künstlicher Intelligenz den Menschen Werkzeuge
> an die Hand gibt im Sinne eines Empowerment.
Du weißt aber schon, dass man trotz spektakulärer Erfolge (Stichwort
"go") noch ganz weit weg von dem ist, was menschliche Intelligenz
vermag? Was die Werkzeuge angeht: Die These, dass diese "Werkzeuge" den
Menschen letztlich verblöden lassen, ist auch nicht von der Hand zu
weisen: Früher kannte man hunderte Telefonnummern und Adressen
auswendig, konnte sich in einer fremden Stadt mit einem Stadtplan und
Fragen zurecht finden, konnte als Abiturient eine Kurvendiskussion aus
dem Handgelenk machen und sich in zwei Fremdsprachen verständigen -
Heute übernimmt das Alles das Smartphone und vieles davon sogar besser.
Ist doch super, der menschliche Geist wird frei für tieferen Einstieg in
die Mathematik, Philosphie, zum Lernen von Ingenieurwissenschaften, etc...
Aber all das findet ja nicht statt, weil in Wahrheit schon die
Grundlagen fehlen. Statt dessen jagt man virtuelle Monster oder tauscht
sich in sozialen Netzwerken über die Qualität und Quantität seines
Stuhlgangs aus.
> Also etwas, was sie klüger
> und erfolgreicher macht. Das beginnt in der Schule und geht hoch bis ins
> Studium.
Siehe oben.
> Durch die Beschäftigung mit Robotik lernen die Schüler nicht
> nur etwas über die Welt in der sie leben sondern können sich auch selbst
> besser einschätzen. Gleichzeitig sind sie optimal vorbereitet auf die
> Welt von morgen und können dieses Wissen an andere weitergeben.
Es ist sicher nichts verkehrt daran, sich mit Robotik zu beschäftigen
und wenn ich heute Schüler wäre, wäre ich ganz scharf auf einen
einschlägigen Kurs... aber ich schätze, mindestens 9 von 10 Schülern
verlieren schnell wieder den Spaß daran, schaffen es nicht, tiefer in
die Programmierung einzusteigen und gucken den Robotern am Ende nur beim
Fußballspielen zu. Es sind die Nerds, die da richtig einsteigen und was
lernen... Leute wie die, die dem Mensa-Club beitreten.
BTW: Während ich mich in einer Pflichtveranstaltung im Studium mit SAP
herumschlagen musste, durfte eine andere Gruppe tatsächlich Lego-Roboter
programmieren. Ich habe das eine oder andere Mal mitbekommen, wie ein
solcher Roboter im Frust gegen eine Wand gepfeffert wurde... also auch
unter Informatik-Studenten findet nicht jeder den Zugang dazu.
Gruß
Michael Kutscher