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lateinischer Schriften-Titel von 1721

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Olaf Dietrich

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Oct 13, 2016, 4:13:21 AM10/13/16
to
Kann mir jemand mit der Übersetzung des folgenden
akademischen Schriftentitels von 1721 helfen:

Dissertationis de potestate imperantium legislatoria
partem priorem auspice deo praeside
Johan. Eberhardo Roeslera, Philos. Pract. Prof. Publico,
Ducalis Stipendii Ephoro & Facultatis suae h.t. decano
defendent Johann Philippus Sigel, Kircho-Teccenses
Christ. Ludovicus Mögling, Kircho-Teccenses
Magisterii Candidati.
Ad diem Sept. MDCCXXI.
In auditorio philosophorum aestivo.
Tubingae Typis Viduae Jo. Cunradi Reisii.

Das Original ist zu sehen bei Google:

<URL:https://books.google.de/books?hl=de&lr=&id=mgFUAAAAcAAJ>
<URL:https://books.google.de/books?id=mgFUAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false>


Was ist die Rolle der drei genannten Personen im
Hauptteil? Handelt es sich um eine Abschlußarbeit?
Hat diese zwei Autoren?

(Kircho-Teccenses ist Kirchheim unter Teck.)

Vielen Dank,
Olaf

Frank Zeeb

unread,
Oct 15, 2016, 12:12:21 PM10/15/16
to
Olaf Dietrich wrote:
> Kann mir jemand mit der Übersetzung des folgenden
> akademischen Schriftentitels von 1721 helfen:

> Was ist die Rolle der drei genannten Personen im
> Hauptteil? Handelt es sich um eine Abschlußarbeit?
> Hat diese zwei Autoren?
>
> (Kircho-Teccenses ist Kirchheim unter Teck.)
>
> Vielen Dank,
> Olaf
>

M.E. ist Johann Eberhard Rösler, Professor und Stiftsephorus der
Prüfungsvorsitzende und Johann Philipp Sigel und Christoph Ludwig
Mögling verteidigen die Arbeit. Ob sie die Verfasser sind, ist so nicht
zu sagen, ich weiß nicht, ob in der Zeit in Tübingen die Verfasser
selbst ihre Arbeiten verteidigen. Es scheint mir aber eher untypisch,
dass es 1721 Teamdissertationen gegeben haben soll. Außerdem sind die
beiden nicht als Doktoranden genannt, sondern Anwärter für den Magister,
ich neige also eher dazu, dass sie nicht die Verfasser sind, sondern die
Arbeit bei der mündlichen Prüfung verteidigen sollten.

Gruß
Frank

Olaf Dietrich

unread,
Oct 17, 2016, 6:08:59 AM10/17/16
to
Frank Zeeb <neb...@online.de>:
> Olaf Dietrich wrote:
>
>> Was ist die Rolle der drei genannten Personen im
>> Hauptteil? Handelt es sich um eine Abschlußarbeit?
>> Hat diese zwei Autoren?
>>
> M.E. ist Johann Eberhard Rösler, Professor und Stiftsephorus der
> Prüfungsvorsitzende und Johann Philipp Sigel und Christoph Ludwig
> Mögling verteidigen die Arbeit. Ob sie die Verfasser sind, ist so nicht
> zu sagen, ich weiß nicht, ob in der Zeit in Tübingen die Verfasser
> selbst ihre Arbeiten verteidigen. Es scheint mir aber eher untypisch,
> dass es 1721 Teamdissertationen gegeben haben soll. Außerdem sind die
> beiden nicht als Doktoranden genannt, sondern Anwärter für den Magister,
> ich neige also eher dazu, dass sie nicht die Verfasser sind, sondern die
> Arbeit bei der mündlichen Prüfung verteidigen sollten.


Vielen Dank für die Erklärungen!

Die beiden Prüflinge mußten also eine Schrift eines anderen
verteidigen? War das üblich (oder ist es das vielleicht in
manchen Disziplinen immer noch)?

Von wem dann die Schrift selbst ist, geht aus dem gescanten
Text nicht hervor, oder? Ist das nicht ungewöhnlich, daß auf
dem Titelblatt zwei Prüflinge genannt werden, aber kein
Verfasser?

Wie lief denn damals eine solche Magisterprüfung ab (oder wo
kann ich das nachlesen)?

Olaf

(Gibt es eine thematisch bessere Gruppe, um über akademische
Gepflogenheiten des 18. Jh. zu sprechen?)

Frank Zeeb

unread,
Oct 18, 2016, 12:34:36 AM10/18/16
to
Olaf Dietrich wrote:

> Die beiden Prüflinge mußten also eine Schrift eines anderen
> verteidigen? War das üblich (oder ist es das vielleicht in
> manchen Disziplinen immer noch)?

...

> Wie lief denn damals eine solche Magisterprüfung ab (oder wo
> kann ich das nachlesen)?
>

Erstinfo:

https://de.wikipedia.org/wiki/Disputation

... und nach erster Recherche die neueste Literatur dazu:

Marion Gindhart, Hanspeter Marti, Robert Seidel (Hgg.): Frühneuzeitliche
Disputationen: Polyvalente Produktionsapparate gelehrten Wissens, Köln /
Weimar / Wien 2016.

Gruß
Frank

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