Am 11.12.2015 um 15:49 schrieb Gunhild Simon:
> Am Donnerstag, 10. Dezember 2015 23:31:59 UTC+1 schrieb Jakob Achterndiek:
>> Am 10.12.2015 um 20:00 schrieb Martin Gerdes:
>>
>>> Jakob Achterndiek<
achte...@buzemann.de> schrieb:
>>>> Tempora mutant.
>>>
>>> Tempora mutantUR. "mutari" ist Deponens. Soviel Latein darf sein,
>>> auch in einer Deutsch-NG.
>
> ...
> Es ist kein Deponens, sondern es wird reflexiv
> gebraucht.
>
> Jedenfalls ist mutare eindeutig lexikalisiert.
>
http://www.latein.me/formen/mutare
>
> Ich halte mutare und mutari für zwei Seiten
> einer Medaille.
> Das (transitive) Verb mutare bedeutet ändern,
> verändern, wandeln, die passivische Form
> mutari bedeutet *sich* ändern usw.
>
> Reflexiver Gebrauch eines Verbs entspricht
> auch im Deutschen einem passivischen
> Verständnis.
>
> Der Satz
> Senex non facile sententias suas mutat.
> enthält ein aktives, also transitives Tun.
>
> Der Satz
> Sentantiae mutantur.
> drückt ein Geschehen aus.
> Das läßt sich passivisch oder reflexiv
> übersetzen.
> Meinungen werden geändert.
> Oder
> Meinungen ändern sich.
>
> Tempora mutantur.
> entspricht dem.
> Tempora mutant.
> könnte man übersetzen mit
> Die Zeiten verändern (alles).
> Lingua mutatur!
Ich meine, damals auf dem Gymnasium gelernt zu haben, dass dieses
lateinische Passiv dem altgriechischen Medium entspricht und eventuell
von ihm abstammt.
x-post & f#up2 de.etc.sprache.klassisch
( so kommt da auch mal wieder etwas Traffic hin.)
--
mfg
Heinz Lohmann
Tamsui, Taiwan
Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.