Hallo allerseits,
gerade fiel mir ein Widerspruch auf. Es heisst
im Leitartikel auf der 1.Seite: "Radioaktives Trink-
wasser". (1)
Eigentlich darf es dann ja nicht mehr als Trink-
wasser bezeichnet werden, wenn es verseucht
ist.
K.L.
Anmerkung:
(1) siehe in: WWZ, 1.Seite. 24.Maerz 2011.
Titelzeile: Radioaktives Trinkwasser: Schock
in Tokio.
Trinkbar ist es trotzdem - auch wenn es kein Wasser ist. Oder
willst Du auch Whisky verbieten?
Gruss
Walter
--
In 'Sozialen Netzen' und Foren sollte man nicht *mitmachen*,
sondern dort für das weitherum völlig unbekannte Usenet *Reklame*
machen. (Nein, ich bin zu faul, mich selbst deswegen dort
anzumelden).
Wie sonst willst du einer Bevölkerung klar machen, dass das, was sie bis
jetzt als Trinkwasser gekannt hatten, nun verseucht ist? Wenn du einfach
schreibst "radioaktives Wasser", denkt jeder an das Kühlwasser im KKW.
Und sie wollen ja sagen, dass eben das Trinkwasser, also das was aus der
Leitung kommt, jetzt radioaktiv und daher vielleicht nicht mehr für
Kleinkinder geeignet ist. Vielleicht nennen sie es in Zukunft dann nicht
mehr Trinkwasser, aber für diesen Hinweis ist das absolut notwendig.
Gruß, Monika
--
Monika Schleidt
Mon...@schleidt.org
(bitte, die Ziffer in der Adresse weglassen)
Mir faellt dazu die "Trinkbar" fuer radioaktiv verseuchtes Wasser
ein. Mit Strohhalm? Ohne sicher nicht der Renner.
K.L.
Ich nehme an, die Stadt Tokio hat genau zu
diesem Thema einen Arbeitskreis. Der ent-
scheidet dann, ab wann kein Wasser mehr
in die Haushalte gelangen darf, weil das, was
aus der Leitung kommt, garantiert trinkbar zu
sein hat.
K.L.
>
>
> Hallo allerseits,
>
>
> gerade fiel mir ein Widerspruch auf. Es heisst
> im Leitartikel auf der 1.Seite: "Radioaktives Trink-
> wasser". (1)
>
> Eigentlich darf es dann ja nicht mehr als Trink-
> wasser bezeichnet werden, wenn es verseucht
> ist.
Wie sollte man denn Wasser nennen, das eigentlich (auch) zum Trinken
gedacht, aber radioaktiv verseucht ist?
Auf jeden Fall nicht Trinkwasser. Als Wasserwerk
bekommst Du grosse Probleme, wenn Du so
ein Wasser als Trinkwasser bezeichnest. Es
darf nicht einmal aus der Wasserleitung laufen.
K.L.
> Wie sollte man denn Wasser nennen, das eigentlich (auch) zum Trinken
> gedacht, aber radioaktiv verseucht ist?
Radioaktives Leitungswasser?
Grüße,
Frank
> gerade fiel mir ein Widerspruch auf. Es heisst
> im Leitartikel auf der 1.Seite: "Radioaktives Trink-
> wasser". (1)
>
> Eigentlich darf es dann ja nicht mehr als Trink-
> wasser bezeichnet werden, wenn es verseucht
> ist.
Wieso nicht? Es wird doch getrunken oder
ist zumindest dafür bestimmt.
Das Wasserwerk muss sofort den Wasserdruck wegnehmen
und verhindern, dass solches Wasser aus Leitungen
kommt.
An Brunnen, aus denen Wasser fliesst, das gerne mal
getrunken wurde, steht, gut lesbar: "Kein Trinkwasser".
K.L.
Genau. Man sollte eben nur darauf achten, dass die Toilette nicht
an die öffentliche Kanalisation angeschlossen ist.
K.L.
Verseuchtes Wasser darf nicht aus Leitungen
fliessen, denen Trinkwasser entnommen wird.
Leitungswasser ist ein Synonym fuer Trinkwasser.
Wenn Wasser in Leitungen fliesst und entnommen
werden kann, dass nicht trinkbar ist, muss das ge-
kennzeichnet sein: "Nicht trinkbar". Bei Unfaellen
muss jeder Haushalt angewiesen werden, kein
Wasser zu entnehmen. Eine Sicherstellung, dass
kein Wasser mehr fliesst, ist herbeizufuehren.
K.L.
> On 25 Mrz., 09:25, Lothar Frings <Lothar.Fri...@gmx.de> wrote:
>> Karl-Ludwig Diehl tat kund:
>>
>> > gerade fiel mir ein Widerspruch auf. Es heisst
>> > im Leitartikel auf der 1.Seite: "Radioaktives Trink-
>> > wasser". (1)
>>
>> > Eigentlich darf es dann ja nicht mehr als Trink-
>> > wasser bezeichnet werden, wenn es verseucht
>> > ist.
>>
>> Wieso nicht? Es wird doch getrunken oder
>> ist zumindest dafür bestimmt.
>
> Das Wasserwerk muss sofort den Wasserdruck wegnehmen
> und verhindern, dass solches Wasser aus Leitungen
> kommt.
In einer 35-Millionen-Metropole kann man nicht einfach kurz mal das Wasser
auf unbestimmte Zeit abstellen.
Wieso nicht?
Wenn Wasser gefaehrlich verseucht ist, muss
die Druckleitung abgestellt werden. Eine Ge-
faehrdung der Haushalte darf nicht eintreten.
Soviele Krankenhausbetten gibt es garnicht, die
dann gebraucht werden.
Die Wasserzufuhr in die Haushalte ist dann
gesperrt, der Wasserdruck in den Bereichen,
in denen Verseuchung eingetreten ist, geht
weg. Aus der Leitung kommt nichts mehr.
Wie eine Erneuerung der Wasserqualitaet her-
stellbar ist, muessen die Fachleute der Wasser-
wirtschaft organisieren.
Wie das entschieden wird, bleibt eine offene
Frage. Moeglicherweise muessen Fachkreise
ueber Grenzwerte der Belastung reden, usw.
K.L.
Aha.
Und weil's der fürsorgliche Gesetzgeber verboten hat, passiert's auch
nicht. Un da drauf kann ich mich als Endverbraucher hundertprozentig
verlaasen. Da gibt's keine Würstel, da fährt die Eisenbahn drüber, da
kann man Gift drauf nehmen, die Hand ins Feuer legen, ...
Und weil's sowas nicht geben darf, darf man auch nicht so dazu sagen.
Nicht mal, wenn's sowas vorschriftswidrigerweise doch mal gibt.
> Und weil's der fuersorgliche Gesetzgeber verboten hat, passiert's auch
> nicht.
Wie kommst Du darauf?
> Un da drauf kann ich mich als Endverbraucher hundertprozentig
> verlassen.
Wie kommst Du darauf?
Nur: obwohl es Dir negativ aufstossen mag. Die Wasser-
werke stehen trotzdem in der Pflicht, nur Trinkwasser zu
liefern und kein verseuchtes Wasser.
Wieviel Prozent der Endverbraucher koennen pruefen,
ob das Wasser rein von Verseuchung ist? Wer es pruefen
kann, soll es unbedingt tun. Er hilft damit der Allgemeinheit.
Darin eingeschlossen ist jegliches Wasserwerk in einem
korrekt funktionierenden Wasserversorgungsgebiet.
K.L.
Dann ist's ja gut. K.L.
>> Wieso nicht? Es wird doch getrunken oder
>> ist zumindest dafür bestimmt.
>
> Genau. Man sollte eben nur darauf achten, dass die Toilette nicht
> an die öffentliche Kanalisation angeschlossen ist.
Ja, wenn man die Auswahl hat, schließt man die lieber an die
Brauchwasserleitung an.
Gruß,
Mark
> Wenn Wasser gefaehrlich verseucht ist, muss
> die Druckleitung abgestellt werdenh. Eine Ge-
> faehrdung der Haushalte darf nicht eintreten.
> Soviele Krankenhausbetten gibt es garnicht, die
> dann gebraucht werden.
Zwischen "Trinkwasserverordnung eingehalten" und "ich-mach-dich-
krankenhaus-mäßig" verseucht gibt es aber noch so einige
Möglichkeiten. Gar kein Trinkwasser zu haben, kann ggf. ungesünder
sein als so manche dieser Möglichkeiten. Wer in dem Fall welche
Sondergenehmigungen erteilen muss, weiß ich freilich auch nicht
auswendig. Dass es die Möglichkeit gibt, bin ich mir aber ziemlich
sicher.
Gruß,
Mark
>> Eigentlich darf es dann ja nicht mehr als Trink-
>> wasser bezeichnet werden, wenn es verseucht
>> ist.
>
> Trinkbar ist es trotzdem - auch wenn es kein Wasser ist. Oder
> willst Du auch Whisky verbieten?
Es gibt zwar ziemlich lustige Varianten von Whisk(e)y, aber "im Abgang
Anklänge von Plutonium" ist mir nun noch nicht untergekommen.
Gruß,
Mark
> On 25 Mrz., 20:32, Rolf Magnus <ramag...@t-online.de> wrote:
>> Karl-Ludwig Diehl wrote:
>> > On 25 Mrz., 09:25, Lothar Frings <Lothar.Fri...@gmx.de> wrote:
>> >> Karl-Ludwig Diehl tat kund:
>>
>> >> > gerade fiel mir ein Widerspruch auf. Es heisst
>> >> > im Leitartikel auf der 1.Seite: "Radioaktives Trink-
>> >> > wasser". (1)
>>
>> >> > Eigentlich darf es dann ja nicht mehr als Trink-
>> >> > wasser bezeichnet werden, wenn es verseucht
>> >> > ist.
>>
>> >> Wieso nicht? Es wird doch getrunken oder
>> >> ist zumindest dafür bestimmt.
>>
>> > Das Wasserwerk muss sofort den Wasserdruck wegnehmen
>> > und verhindern, dass solches Wasser aus Leitungen
>> > kommt.
>>
>> In einer 35-Millionen-Metropole kann man nicht
>> einfach kurz mal das Wasser
>> auf unbestimmte Zeit abstellen.
>
> Wieso nicht?
Weil ohne Wasser in kürzester Zeit katastrophale hygienische Bedingungen
eintreten und sich Krankheiten rasend ausbreiten, vor allem bei so einer
dichten Besiedlung.
> Wenn Wasser gefaehrlich verseucht ist, muss
> die Druckleitung abgestellt werden.
Das hängt davon ab, welche Gefahr größer ist.
> Eine Gefaehrdung der Haushalte darf nicht eintreten.
Ohne Wasser sind die aber gefährdet.
> Wie das entschieden wird, bleibt eine offene
> Frage. Moeglicherweise muessen Fachkreise
> ueber Grenzwerte der Belastung reden, usw.
Genau.
Das ist ein politischer Balanceakt. Ich sah gerade einen
kritischen Filmbeitrag zu Pakistan an. Durch die Ueber-
schwemmung sind sehr grosse Teile des Landes ueber-
flutet worden und die traditionellen Brunnen sind meist
vergiftet. Wasserentnahme ist hochgefaehrlich. Es
fahren funkelnagelneue Wassertanklastwagen in "alle" Ge-
biete, um die Trinkwasserversorgung sicherzustellen.
Bei einer Grossstadt wie Tokio wird die Problemlage
vergleichbar sein. Um die Versorgung mit problemfreiem
Trinkwasser sicherzustellen, wird betruegerische Rhetorik
kaum hinreichen.
K.L.
Das Denkspiel ist interessant. Ich nehme an, dass
die Kommunen nahe Fukushima Krisenstaebe zu
diesem Thema gebildet haben. Daselbe wird sicherlich
in Tokio der Fall sein muessen.
Wie durch Radioaktivitaet belastetes Wasser ent-
seucht werden kann, entzieht sich meiner Kenntnis.
Immer groessere Verduennung durch unbelastetes
Wasser koennte der letzte Ausweg sein.
K.L.