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verabreden + Präposition

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Stefan Schmitz

unread,
Oct 5, 2013, 11:25:01 AM10/5/13
to
Kann man das Verb "verabreden" mit anderen Präpositionen als "mit" und "zu" verwenden?

Heute sagte die Moderatorin im DLF, man sei mit jemandem *über* ein Thema verabredet. Offenbar ist das verkürzt für "zu einem Gespräch über das Thema". Ist diese Verkürzung zulässig?

Theodor Euler

unread,
Oct 5, 2013, 2:43:28 PM10/5/13
to
Nein, diese Verkürzung ist IMHO nicht zulässig und daher als falsch zu
bewerten.

--
Theodor Euler

Gunhild Simon

unread,
Oct 5, 2013, 10:03:05 PM10/5/13
to
Am Samstag, 5. Oktober 2013 17:25:01 UTC+2 schrieb Stefan Schmitz:
> Kann man das Verb "verabreden" mit anderen Präpositionen als "mit" und "zu" verwenden?

...
Man kann sich wohl auch "für" etwas verabreden.
Und ohne Präposition kann man "verabreden" transitiv gebrauchen:
"etwas verabreden", vereinbaren.

Ich schließe eine weitere Frage an:

Heraus kommt dabei eine Verabredung, Vereinbarung, was die Juristen eine "Abrede" nennen. Eigenartigerweise ist dies dasselbe Wort,
das auch in der Wendung "etwas in Abrede stellen" verwendet wird.

Das bedeutet abstreiten, bestreiten. Also, um auf das Verb "verabreden" zurückzukommen: Bedeutet diese Formulierung dann
"nicht der Verabredung entsprechen, nicht verabredungsgemäß sein"?

Gruß
Gunhild

Roland Franzius

unread,
Oct 6, 2013, 12:24:38 AM10/6/13
to
"Verabreden" könnte aus dem Prozessalltag in die Umgangssprache
übergegangen sein. Für eine regelrechte Spontanbildung ist das Wort in
sich ein wenig widersprüchlich.

Man wirft den Tätern im Strafprozess häufig Verabredung zu Straftaten
vor, im Zivilprozes zum Nachteil dritter, die der Verteidiger dann in
Abrede stellen stellt. Diese Abredestrategie hat aber nur Erfolg, wenn
sie unter den Betroffenen zuvor verabredet war.

Hier ist der negative Aspekt der Verabredung immanent. Vielleicht sahen
einst die jurastudierten Väter jungendlicher Töchter die Verabredungen
derselben ungefähr unter demselben Aspekt: Vorbereitung von Straftaten.

Andererseits fragt man sich natürlich bei ähnlichen Bildungen, was genau
bedeuteten die verlorenen Verben einbaren, ausgaben, abfolgen?

--

Roland Franzius

Bea Fuchs

unread,
Oct 6, 2013, 3:27:50 AM10/6/13
to
Das sehe ich nicht so. Wenn die ausgelassenen Aktanten im Kontext
schon vorkamen, ist das zulässig. Elliptischer Satzbau ist in der
mündlichen Komunikation üblich und nicht falsch.

Bea


Werner Tann

unread,
Oct 6, 2013, 3:55:13 AM10/6/13
to
Bea Fuchs <Bea....@fuchsbau.de> schrieb:

>Das sehe ich nicht so. Wenn die ausgelassenen Aktanten im Kontext
>schon vorkamen, ist das zulässig. Elliptischer Satzbau ist in der
>mündlichen Komunikation üblich und nicht falsch.

Komuwas? ;-)

Bea Fuchs

unread,
Oct 6, 2013, 4:13:52 AM10/6/13
to
?? Was soll Komuwas bedeuten?

<begriffsstutzig> Bea



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Werner Tann

unread,
Oct 6, 2013, 4:24:42 AM10/6/13
to
Bea Fuchs <Bea....@fuchsbau.de> schrieb:

>?? Was soll Komuwas bedeuten?

Das bedeutet: Was für eine Komu...?

(Hint: Schlage Deine Komunikation mal im Duden nach.)

Bea Fuchs

unread,
Oct 6, 2013, 4:59:03 AM10/6/13
to
Das Nachschlagen ist nicht nötig, war ein Schreibfehler.
Dachte, Du hast etwas Inhaltliches beizusteuern.

Bea


Werner Tann

unread,
Oct 6, 2013, 6:17:44 AM10/6/13
to
Bea Fuchs <Bea....@fuchsbau.de> schrieb:

>Das Nachschlagen ist nicht nötig, war ein Schreibfehler.
>Dachte, Du hast etwas Inhaltliches beizusteuern.

Wenn Dir die Falschschreibung ohnehin klar war, verwundert mich das
Nichtverstehen von "Komuwas".

Theodor Euler

unread,
Oct 6, 2013, 6:36:45 AM10/6/13
to
Am Sun, 06 Oct 2013 10:59:03 +0200 schrieb Bea Fuchs:

> Am 06.10.2013 10:24, schrieb Werner Tann:
>> Bea Fuchs <Bea....@fuchsbau.de> schrieb:
>>
>>> ?? Was soll Komuwas bedeuten?
>>
>> Das bedeutet: Was für eine Komu...?
>>
>> (Hint: Schlage Deine Komunikation mal im Duden nach.)
>
> Das Nachschlagen ist nicht nötig, war ein Schreibfehler.

Sehr diplomatisch ausgedrückt, muss ich schon sagen. Unter "Schreibfehler"
kann man nämlich sowohl einen Tippfehler als auch einen Orthographiefehler
verstehen. Ich nehme zu Deinen Gunsten ersteres an. Wahrscheinlich klomm
Deine M-Taste :-)

--
Theodor Euler
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Gunhild Simon

unread,
Oct 6, 2013, 8:13:18 AM10/6/13
to
Am Sonntag, 6. Oktober 2013 06:24:38 UTC+2 schrieb Roland Franzius:

...
> Andererseits fragt man sich natürlich bei ähnlichen Bildungen, was genau
> bedeuteten die verlorenen Verben einbaren, ausgaben, abfolgen?

Ich glaube, die von Dir angeführten Verben sind keine
präfigierten Verben, sondern anderweitig deriviert.

So könnte der Weg der Entstehung von den genannten Beispielen,
die der Verwaltungssprache angehören und deshalb eng mit
Funktionssubstantiven verknüpft sind, etwa folgendermaßen
vonstatten gegangen sein:

einen - vereinen - vereinbar - Vereinbarung - vereinbaren
ausgeben - Ausgabe - Verausgabung - verausgaben
folgen - Abfolge - verabfolgen

Gruß
Gunhild

Theodor Euler

unread,
Oct 6, 2013, 8:24:15 AM10/6/13
to
Ich erlaube mir, eine etwas andere Reihefolge und Ergänzung der Glieder
dieser Derivationsketten vorzuschlagen:

einen - vereinen - vereinbar - vereinbaren - Vereinbarung
geben - ausgeben - Ausgabe - verausgaben - Verausgabung
folgen - abfolgen - Abfolge - verabfolgen - Verabfolgung


--
Theodor Euler

Gunhild Simon

unread,
Oct 6, 2013, 9:13:31 AM10/6/13
to
Ich gebe Dir recht.

Die Funktionssubstantive mit der Endsilbe -ung gehören ans Ende
der Kette.

Gruß
Gunhild

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Werner Tann

unread,
Oct 6, 2013, 1:26:38 PM10/6/13
to
Sepp Neuper <Sepp_...@web.de> schrieb:

>Ich denke, dies war genau das, was Wolfgang Sch. meinte.
>Sind solche Dialoge denn jetzt so viel interessanter, als irgendein
>Off-Topic-Thema?

Nein, aber notwendig und topic.

Stefan Schmitz

unread,
Oct 6, 2013, 2:09:31 PM10/6/13
to
Am Sonntag, 6. Oktober 2013 04:03:05 UTC+2 schrieb Gunhild Simon:

> Heraus kommt dabei eine Verabredung, Vereinbarung, was die Juristen eine
> "Abrede" nennen. Eigenartigerweise ist dies dasselbe Wort,
> das auch in der Wendung "etwas in Abrede stellen" verwendet wird.

Könnte sein, dass "in Abrede stellen" ursprünglich bedeutete, etwas als Verhandlungsgegenstand anzubieten.
Aus dem, was noch ungeklärt ist, könnte später das geworden sein, was man bestreitet.
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Werner Tann

unread,
Oct 7, 2013, 2:44:05 AM10/7/13
to
Sepp Neuper <Sepp_...@web.de> schrieb:

>Ja, das Usenet ist voll von leeren Gruppen, in denen man
>mal fleissig on-topic geschrieben hatte.

Und die restlichen Gruppen sind Misthaufen, in denen man die
Topic-Nadeln suchen muß.

Gunhild Simon

unread,
Oct 7, 2013, 3:05:11 AM10/7/13
to
Am Sonntag, 6. Oktober 2013 20:09:31 UTC+2 schrieb Stefan Schmitz:
> Am Sonntag, 6. Oktober 2013 04:03:05 UTC+2 schrieb Gunhild Simon:

> > Heraus kommt dabei eine Verabredung, Vereinbarung,
> > was die Juristen eine
> > "Abrede" nennen. Eigenartigerweise ist dies dasselbe Wort,
> > das auch in der Wendung "etwas in Abrede stellen" verwendet wird.

> Könnte sein, dass "in Abrede stellen" ursprünglich bedeutete,
> etwas als Verhandlungsgegenstand anzubieten.

Aber es bedeutet doch das Gegenteil, nämlich "bestreiten, abstreiten".
>
> Aus dem, was noch ungeklärt ist, könnte später das geworden sein, was man bestreitet.

Für mich kommt eher eine Übersetzung in der Art von
"nicht verabredungsgemäß sein" oder nicht der Verabredung
entsprechend sein" in Frage. Im Nicht-Juristen-Deutsch hat Abrede keinen Beiklang von Verabredung, sondern von Negation der Rede.

Gruß
Gunhild

Stefan Schmitz

unread,
Oct 7, 2013, 4:43:03 AM10/7/13
to
Am Montag, 7. Oktober 2013 09:05:11 UTC+2 schrieb Gunhild Simon:
> Am Sonntag, 6. Oktober 2013 20:09:31 UTC+2 schrieb Stefan Schmitz:
> > Könnte sein, dass "in Abrede stellen" ursprünglich bedeutete,
> > etwas als Verhandlungsgegenstand anzubieten.
>
> Aber es bedeutet doch das Gegenteil, nämlich "bestreiten, abstreiten".

Ja, heute. Dass sich Bedeutungen im Lauf der Zeit verändern können, solltest du als desd-Leserin schon mal mitbekommen haben.

Ob an meiner Vermutung etwas dran ist, weiß ich aber auch nicht.

Gunhild Simon

unread,
Oct 7, 2013, 5:06:30 AM10/7/13
to
Am Montag, 7. Oktober 2013 10:43:03 UTC+2 schrieb Stefan Schmitz:
> Am Montag, 7. Oktober 2013 09:05:11 UTC+2 schrieb Gunhild Simon:
...
> > Aber es bedeutet doch das Gegenteil, nämlich "bestreiten, abstreiten".

> Ja, heute. Dass sich Bedeutungen im Lauf der Zeit verändern können,
> solltest du als desd-Leserin schon mal mitbekommen haben.

Nur nebenbei möchte ich bemerken, daß ich nichts von sinnfreien Belehrungen
dieser Art halte. Wie jemand die Erfahrungen hier verarbeitet, ist allein seine Sache.

Man kann argumentieren, diskutieren oder Hinweise auf vergangene Gesprächsergebnisse geben. Rügen hingegen, die darauf abzielen, dem Gegenüber zu verstehen zu geben, seine Ansichten seien per se obsolrt, sind nicht fruchtbar.

> Ob an meiner Vermutung etwas dran ist, weiß ich aber auch nicht.

Deshalb trägt man ja seine Überlegungen hier vor: Vielleicht gibt es ja noch andere Expertenmeinungen.

Gruß
Gunhild

Stefan Schmitz

unread,
Oct 7, 2013, 5:32:13 AM10/7/13
to
Am Montag, 7. Oktober 2013 11:06:30 UTC+2 schrieb Gunhild Simon:
> Am Montag, 7. Oktober 2013 10:43:03 UTC+2 schrieb Stefan Schmitz:
>
> > Am Montag, 7. Oktober 2013 09:05:11 UTC+2 schrieb Gunhild Simon:
> ...
> > > Aber es bedeutet doch das Gegenteil, nämlich "bestreiten, abstreiten".
>
> > Ja, heute. Dass sich Bedeutungen im Lauf der Zeit verändern können,
> > solltest du als desd-Leserin schon mal mitbekommen haben.
>
> Nur nebenbei möchte ich bemerken, daß ich nichts von sinnfreien Belehrungen
> dieser Art halte. Wie jemand die Erfahrungen hier verarbeitet, ist allein
> seine Sache.

Das war nicht als Belehrung gemeint. Es sollte nur meiner Verwunderung darüber, dass du offenbar einen Bedeutungswandel gar nicht in Betracht zogst, Ausdruck verleihen.

Gunhild Simon

unread,
Oct 7, 2013, 8:40:52 AM10/7/13
to
Am Montag, 7. Oktober 2013 11:32:13 UTC+2 schrieb Stefan Schmitz:
...
> Das war nicht als Belehrung gemeint. Es sollte nur
> meiner Verwunderung darüber, dass du offenbar einen
> Bedeutungswandel gar nicht in Betracht zogst, Ausdruck verleihen.

Vielen Dank für Deine Erklärung.

Ich habe Bedeutungswandel verworfen, weil ich geneigt bin, diese seltsame
Begriffsverwirrung und -überschneidung für eine jurisprudenzliche
Marotte zu halten.

Gruß
Gunhild

Stefan Schmitz

unread,
Oct 7, 2013, 12:33:15 PM10/7/13
to
Am Montag, 7. Oktober 2013 14:40:52 UTC+2 schrieb Gunhild Simon:

> Ich habe Bedeutungswandel verworfen, weil ich geneigt bin, diese seltsame
> Begriffsverwirrung und -überschneidung für eine jurisprudenzliche
> Marotte zu halten.

Hältst du Juristen für so innovativ?
Die Marotte ist wohl eher, hartnäckig an längst veralteten Begriffen festzuhalten. Das lässt sich aber damit erklären, dass viele Gesetzestexte sehr alt und damit nicht mehr auf heutigem Sprachniveau sind.
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Gunhild Simon

unread,
Oct 12, 2013, 4:11:04 AM10/12/13
to
Am Freitag, 11. Oktober 2013 19:15:08 UTC+2 schrieb Rüdiger Silberer:
> Am 08.10.2013 schrieb Sepp Neuper:
>
>
>
> > Matthias Opatz <inv...@invalid.invalid> schrieb:
>
> >
>
> >>Sepp Neuper gab zur Kenntnis:
>
> >>> Rüdiger Silberer <Use...@Silberer.net> schrieb:
>
> >>>>Rechtschreibfehler sind in desd On-Topic!
>
> >
>
> >>> On-topic ist ein Adjektiv und wird daher klein geschrieben.
>
> >
>
> >>Substantivischer Gebrauch ist oben aber ebenfalls denkbar

...
> Aber nein doch, ich wollte es besonders betonen und deshalb hab ich ein
>
> Subjektiv daraus gemacht.

Um es zum Substantiv zu machen, würde sich der Gebrauch eines Artikels anbieten
"Rechtschreibfehler sind hier *ein* diskussionswürdiges On-topic/ On-topic-Thema."

Man könnte dann aber auf "on-topic" auch verzichten, weil Thema dasselbe ausdrückt.

Oder man betrachtet es wie Sepp - das ist das Einfachste. "on-topic" ist dann ein Adjektiv, (das nur *prädikativ*, d.h. in Verbindung mit "sein", also unveränderlich, gebraucht wird. Auf diese Weise wird es nicht durch eine für ein englisches Wort unpassende attributive Endung verzerrt.)

Gruß
Gunhild
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Diedrich Ehlerding

unread,
Oct 12, 2013, 4:52:12 AM10/12/13
to
Gunhild Simon meinte:

> Oder man betrachtet es wie Sepp - das ist das Einfachste. "on-topic" ist
> dann ein Adjektiv, (das nur *prädikativ*, d.h. in Verbindung mit "sein",
> also unveränderlich, gebraucht wird. Auf diese Weise wird es nicht durch
> eine für ein englisches Wort unpassende attributive Endung verzerrt.)

Ich hätte keine Probleme, von einem "ontopickem" Beitrag zu sprechen.
Problematisch ist nur die Schreibweise, da beim Hinzutritt einer
attributiven Endung der k-Laut erhalten bleiben müsste.

Diedrich
--
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fingerprint = 2C 49 FF B2 C4 66 2D 93 6F A1 FF 10 16 59 96 F3
HTML-Mail wird ungeleſen entſorgt.

Helmut Richter

unread,
Oct 12, 2013, 5:22:03 AM10/12/13
to
On Sat, 12 Oct 2013, Diedrich Ehlerding wrote:

> Ich hätte keine Probleme, von einem "ontopickem" Beitrag zu sprechen.

Ich habe zuerst diesen Satz gelesen, also das Zitat übersprungen. Spontan habe
ich die Betonung "ontopíckem" (mit "onto-" wie "Ontologie") versucht, das Wort
aber nicht weiter analysieren können. Im Deutschen stehen Doppelkonsonanten,
auch -ck- und -tz-, mit Ausnahme von -nn- und -ss- praktisch nur in
Stammsilben, die in der Regel den Ton tragen, weswegen es auch sehr sinnvoll
war, das "Packet" bei der Reform wieder fallenzulassen.

> Problematisch ist nur die Schreibweise, da beim Hinzutritt einer
> attributiven Endung der k-Laut erhalten bleiben müsste.

Mit einem "ontopikem" Beitrag hätte ich vermutlich weniger Probleme gehabt.
Wie lange ich zum Verständnis gebraucht hätte, kann ich natürlich jetzt nicht
mehr feststellen.

--
Helmut Richter

Diedrich Ehlerding

unread,
Oct 12, 2013, 6:06:48 AM10/12/13
to
Helmut Richter meinte:

>> Ich hätte keine Probleme, von einem "ontopickem" Beitrag zu sprechen.
>
> Ich habe zuerst diesen Satz gelesen, also das Zitat übersprungen.
> Spontan habe ich die Betonung "ontopíckem" (mit "onto-" wie "Ontologie")
> versucht, das Wort aber nicht weiter analysieren können.

Dagegehn hülfe der "on-topicke" Beitrag.

> Im Deutschen
> stehen Doppelkonsonanten, auch -ck- und -tz-, mit Ausnahme von -nn- und
> -ss- praktisch nur in Stammsilben, die in der Regel den Ton tragen,
> weswegen es auch sehr sinnvoll war, das "Packet" bei der Reform wieder
> fallenzulassen.

Immerhin gibt es einige Komposita, in denen -ck- usw. nach unbetontem
Vokal auftritt ("einstecken", "ablecken", "Zugbrücke", "vorsätzlich").
Allerdings, da geben ich dir Recht, ist das dann immer noch der Stamm der
zweiten Komponente.
>
>> Problematisch ist nur die Schreibweise, da beim Hinzutritt einer
>> attributiven Endung der k-Laut erhalten bleiben müsste.
>
> Mit einem "ontopikem" Beitrag hätte ich vermutlich weniger Probleme
> gehabt. Wie lange ich zum Verständnis gebraucht hätte, kann ich
> natürlich jetzt nicht mehr feststellen.

Bei "ontopiker Beitrag" würde ich das i spontan lang aussprechen.

Volker Gringmuth

unread,
Oct 12, 2013, 6:43:07 AM10/12/13
to
Sepp Neuper wrote:

> Als braver Netize habe ich gelernt, daß man bei Betonungen
> im Usenet das betreffende Wort zwischen zwei Sternchen (**)
> setzt.

Sternchen entsprechen Fettschrift. Man kann auch /kursiv/ betonen, das
sieht nicht ganz so aufdringlich aus. (40tude z.B. stellt das dann auch
entsprechend dar, Donnervogel kann es AFAIK auch.)


vG

Helmut Richter

unread,
Oct 12, 2013, 6:53:37 AM10/12/13
to
On Sat, 12 Oct 2013, Diedrich Ehlerding wrote:

> Helmut Richter meinte:

> > Im Deutschen
> > stehen Doppelkonsonanten, auch -ck- und -tz-, mit Ausnahme von -nn- und
> > -ss- praktisch nur in Stammsilben, die in der Regel den Ton tragen,
> > weswegen es auch sehr sinnvoll war, das "Packet" bei der Reform wieder
> > fallenzulassen.
> > [...]

> > Mit einem "ontopikem" Beitrag hätte ich vermutlich weniger Probleme
> > gehabt. Wie lange ich zum Verständnis gebraucht hätte, kann ich
> > natürlich jetzt nicht mehr feststellen.
>
> Bei "ontopiker Beitrag" würde ich das i spontan lang aussprechen.

Das ist das Problem. Bei -n und -s hat man es bisher durch Verdoppelung gelöst
(KönigiNNen, HinderniSSe), bei -g hat man das lange Aussehen des Vokals in
Kauf genommen (lustiGe, nicht *lustiGGe), und beim -k gabs bis jetzt keinen
Anlass, darüber nachzudenken.

--
Helmut Richter

Werner Tann

unread,
Oct 12, 2013, 7:13:31 AM10/12/13
to
Diedrich Ehlerding <diedrich....@t-online.de> schrieb:

>Bei "ontopiker Beitrag" würde ich das i spontan lang aussprechen.

Ontopike Poster würde ich spontan meinem Killfile zuführen.

Uwe Schickedanz

unread,
Oct 12, 2013, 8:34:33 AM10/12/13
to
_Üblich_ sind aber wohl Unterstriche.

Gruß Uwe

--
Contrary to public opinion Germans do not know
everything, they just know everything better"
=== http://www.sicherheitslampe.de ===

Gunhild Simon

unread,
Oct 12, 2013, 9:15:06 AM10/12/13
to
Am Samstag, 12. Oktober 2013 14:34:33 UTC+2 schrieb Uwe Schickedanz:
> On Sat, 12 Oct 2013 12:43:07 +0200, Volker Gringmuth
>
> <vgrin...@gmx.net> wrote:
>
> >Sepp Neuper wrote:

> > Sternchen entsprechen Fettschrift. Man kann auch /kursiv/ betonen,
...
> _Üblich_ sind aber wohl Unterstriche.


Ich habe es mir folgendermaßen erschlossen:

In Schrägstrichen: kursiv
In Unterstrichen: unterstrichen
In Sternchen: betont

Alles auch durch Anführungszeichen ersetzbar.

Und das hier könnten Regeln sein, die sich keiner Ersatzmitel bedienen müssen:

Ein Stern vorn: falsch geschrieben
Ein Stern hinten: einzelne Fußnote folgt dazu unten
Mehre Zahlen in eckigen Klamern: mehrere Fußnoten dazu unten

Gruß
Gunild




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Helmut Richter

unread,
Oct 12, 2013, 9:34:21 AM10/12/13
to
On Sat, 12 Oct 2013, Gunhild Simon wrote:

> In Schrägstrichen: kursiv
> In Unterstrichen: unterstrichen
> In Sternchen: betont

"betont" wird ja im Druck eher durch Kursivschrift dargestellt, während
Fettdruck abgesehen von Überschriften weniger der Betonung, sondern eher der
optischen Heraushebung dient: ein fettgedrucktes Wort soll man finden, auch
ohne den ganzen Text zu lesen, während man ein kursives Wort *beim* Lesen des
Textes als herausgehoben erkennen soll. Und Unterstreichung gibt im Druck gar
nicht und auf Webseiten nur für Links.

Ergo: ich brauche in Newsbeiträgen nur eines davon, und dafür nehme ich die
Sternchen, auch wenn mir dann Fettdruck unterstellt wird, obwohl ich doch eher
Kursivschrift meinte.

Was mir fehlt, ist die Kennzeichnung einzelner Buchstaben oder
Buchstabengruppen. Im Druck wären die in spitzen Klammern, aber das sieht
immer so nach <tag> aus. Deswegen verwende ich meist Bindestriche: ein Wort
mit zwei -i-.

> Alles auch durch Anführungszeichen ersetzbar.

Entsetzlich. Anführungszeichen kennzeichnen Anführungen, also Zitate oder
Beispiele, sowie irreführende Wortgebräuche anderer (also auch eine Art
Zitat), wo die Anführungszeichen das Wort "sogenannt" ersetzen. Aber zur
*Hervorhebung* dienen sie nicht; dieser Gebrauch ist "falsch"! Wie in der
Kantine:

Die Küchenmannschaft wünscht unseren "Gästen" einen guten "Appetit"!

Kursivschrift und Anführungszeichen haben aber einen überlappenden
Einsatzbereich bei kurzen Anführungen: *mist* (oder: /mist/) ist das englische
Wort für Nebel (oder: "Nebel").

--
Helmut Richter

Volker Gringmuth

unread,
Oct 12, 2013, 9:52:32 AM10/12/13
to
Gunhild Simon wrote:

> In Schrägstrichen: kursiv
> In Unterstrichen: unterstrichen
> In Sternchen: betont

Fett.

> Alles auch durch Anführungszeichen ersetzbar.

"Bloß" nicht!


vG

Jakob Achterndiek

unread,
Oct 12, 2013, 2:08:50 PM10/12/13
to
Am 12.10.2013, 15:15 Uhr, schrieb Gunhild Simon <gunhil...@yahoo.de>:

> Am Samstag, 12. Oktober 2013 14:34:33 UTC+2 schrieb Uwe Schickedanz:
>> _Üblich_ sind aber wohl Unterstriche.
>
> Ich habe es mir folgendermaßen erschlossen:
>
> In Schrägstrichen: kursiv
> In Unterstrichen: unterstrichen
> In Sternchen: betont

Im vollständigen (d.h. gedruckten) Satz sollten die in
Sternchen eingeschlossenen Passagen wohl entweder fett oder
gesperrt gedruckt werden.

> Alles auch durch Anführungszeichen ersetzbar.

Mit der Empfehlung von Anführungszeichen wäre ich vorsichtig;
sie sollten der wörtlichen Rede oder dem wörtlichen Zitat
vorbehalten bleiben.
Manche Leute haben die leidige Gewohnheit, daß sie mit solchen
Zeichen Wörter oder Sachverhalte kennzeichnen, die sie ironisch
oder sonstwie *nicht* wörtlich genommen haben öchten. Das sind
dann keine AN-führungszeichen für Zitat oder wörtliche Rede,
sondern *Nicht-so-gemeint-Zeichen* für bewußt unklare und ungenaue
Aussagen.
Ich hatte mal einen Chef, der in Schriftsätzen seine Denkträgheit
mit solchen Zeichen zu kaschieren suchte. Neuerdings war sogar
die Mode zu beobachten, daß im Gespräch solche "Nicht-so gemeint-
Wörter" mit einer Zweifinger-Geste entschärft werden sollten.

j/\a
--

Peter J. Holzer

unread,
Oct 12, 2013, 2:49:38 PM10/12/13
to
On 2013-10-12 18:08, Jakob Achterndiek <achte...@buzemann.de> wrote:
> Mit der Empfehlung von Anführungszeichen wäre ich vorsichtig;
> sie sollten der wörtlichen Rede oder dem wörtlichen Zitat
> vorbehalten bleiben.
> Manche Leute haben die leidige Gewohnheit, daß sie mit solchen
> Zeichen Wörter oder Sachverhalte kennzeichnen, die sie ironisch
> oder sonstwie *nicht* wörtlich genommen haben öchten. Das sind
> dann keine AN-führungszeichen für Zitat oder wörtliche Rede,
> sondern *Nicht-so-gemeint-Zeichen* für bewußt unklare und ungenaue
> Aussagen.

Die /scare quotes/ (gibt es dafür eine deutsche Bezeichnung?) sind aber
auch keine besonders neue Erfindung. Mein erster Griff ins Regal fördert
ein Buch aus dem Jahr 1943 zutage, in dem diese bereits ausgiebigst
verwendet werden.

Ich wüsste in der deutschen Orthographie auch keinen Ersatz dafür.

> Ich hatte mal einen Chef, der in Schriftsätzen seine Denkträgheit
> mit solchen Zeichen zu kaschieren suchte. Neuerdings war sogar
> die Mode zu beobachten, daß im Gespräch solche "Nicht-so gemeint-
> Wörter" mit einer Zweifinger-Geste entschärft werden sollten.

Mit "neuerdings" meinst Du "seit mindestens einem Vierteljahrhundert"?

hp


--
_ | Peter J. Holzer | Fluch der elektronischen Textverarbeitung:
|_|_) | | Man feilt solange an seinen Text um, bis
| | | h...@hjp.at | die Satzbestandteile des Satzes nicht mehr
__/ | http://www.hjp.at/ | zusammenpaßt. -- Ralph Babel
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Gunhild Simon

unread,
Oct 17, 2013, 9:35:25 AM10/17/13
to
Am Donnerstag, 17. Oktober 2013 13:33:20 UTC+2 schrieb Rüdiger Silberer:
...
> ... die allesumfassende Regel ...

Ich würde orthographisch differenzieren:

- die allumfassende Regel
- die alles umfassende Regel

Gruß
Gunhild
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