kennt jemand die Herkunft des Wortes "tschüss".
Ich lebe jetzt schon seit mehr als zwei Jahren in China und hier
bedeutet "tschüss" nämlich "geh sterben".
Rund um die Fussball WM hat man berichtet, dass man sich in Deutschland
mit "geh sterben" verabschiedet.
Richard
>Hallo,
>
>kennt jemand die Herkunft des Wortes "tschüss".
Adieu.
>Ich lebe jetzt schon seit mehr als zwei Jahren in China und hier
>bedeutet "tschüss" nämlich "geh sterben".
>Rund um die Fussball WM hat man berichtet, dass man sich in Deutschland
>mit "geh sterben" verabschiedet.
Dafür schreibt Walter Myna, die beiden gebräuchlichsten Ausdrücke im
Pekinesischen seien shabi und niubi, was im Deutschen ungefähr
<ROT13>
Oyöqr Sbgmr haq Xhusbgmr
</ROT13>
bedeuten würde.
--
Viele Grüße
Gerald Fix
kennt jemand die Herkunft des Wortes "tschüss".
- Schau mal ins Wörterbuch: "tschüss":
tschüs
älter: atschüs, Nebenf. von niederd. adjüs, wohl - span. adiós- lat. ad deum, ade] (ugs.): auf Wiedersehen! (Abschiedsgruß bes.
unter Verwandten u. guten Bekannten): t., alter Junge!; wir wollen dir nur noch t. sagen (uns bei dir verabschieden).
Das muß ich mir merken und nächste Woche den chinesischen Oberkellner
in meinem Bridge-Café befragen ...
Ob ich dann noch rein darf?
--
_____ _ _ mailto: halbritter at acornusers.org
|__ __|| | | | Sprache ist eine Haushaltserfindung, und wir dürfen
| | | |_| | nicht erwarten, daß sie sehr weit über die Grenzen
| | | _ | der Alltagserfahrung hinausreicht.
|_|a |_| |_|a (Wilkinson)
Da ist es wieder! - Was ist dem Autor an diesem Satz so
peinlich/unangenehm, dass er sich das korrekte Satzzeichen verkneift?
Ich bitte um Aufklärung (auch -oder gerade- seitens des Autors).
Erwin
>> Dafür schreibt Walter Myna, die beiden gebräuchlichsten Ausdrücke im
>> Pekinesischen seien shabi und niubi, was im Deutschen ungefähr
>>
>> <ROT13>
>> Oyöqr Sbgmr haq Xhusbgmr
>> </ROT13>
>>
>> bedeuten würde.
>
>Das muß ich mir merken und nächste Woche den chinesischen Oberkellner
>in meinem Bridge-Café befragen ...
>Ob ich dann noch rein darf?
Myna behauptet - übrigens in der vorletzten Titanic, das ist die, die
nicht verboten ist - shabi sei was Böses und niubi sei was Gutes.
Häufig wird es auf spanisch "Adios" zurückgeführt, oder auf holländisch
"Adieu". Zum Beispiel:
http://www.wer-weiss-was.de/theme46/article226430.html
Diedrich
--
pgp-Key (RSA) 1024/09B8C0BD
fingerprint = 2C 49 FF B2 C4 66 2D 93 6F A1 FF 10 16 59 96 F3
HTML-Mail wird ungelesen entsorgt.
>Landwindfahrer meinte:
>> kennt jemand die Herkunft des Wortes "tschüss".
>Häufig wird es auf spanisch "Adios" zurückgeführt, oder auf holländisch
>"Adieu". Zum Beispiel:
>http://www.wer-weiss-was.de/theme46/article226430.html
Ein "Adieu" (kommt das von "à dieu"?) könnte man als Aufforderung
"gehe zu Gott" interpretieren. Wenn "tschüss" mit "adieu"
zusammenhängt, dann wäre ja "geh sterben" vielleicht gar keine so
falsche Übersetzung ;-)
Gaby
> Ein "Adieu" (kommt das von "à dieu"?) könnte man als Aufforderung
> "gehe zu Gott" interpretieren.
Nicht wenn man Französisch kennt.
> Wenn "tschüss" mit "adieu" zusammenhängt, dann wäre ja "geh
> sterben" vielleicht gar keine so falsche Übersetzung ;-)
Doch. Die Franzosen sprechen normalerweise nicht solche düstere
Wünschen aus. Versuche eher mit "mit" statt "zu".
Vaja con dios.
--
Gruß
Bertel, Dänemark
> Ein "Adieu" (kommt das von "à dieu"?) könnte man als Aufforderung
> "gehe zu Gott" interpretieren. Wenn "tschüss" mit "adieu"
> zusammenhängt, dann wäre ja "geh sterben" vielleicht gar keine so
> falsche Übersetzung ;-)
Und analog zu "Gott erhalte Adolf Hitler - postwendend".
--
Oliver C.
> > Ein "Adieu" (kommt das von "à dieu"?) könnte man als Aufforderung
> > "gehe zu Gott" interpretieren.
>
> Nicht wenn man Französisch kennt.
Det har du godt sagt...
"à Dieu" meint verkürzt dasselbe wie deutsch "Gott befohlen", wo "Gott"
ja auch ein Dativ ist.
Ch.
--
Posted via Mailgate.ORG Server - http://www.Mailgate.ORG
Det har du godt sagt...
> > Wenn "tschüss" mit "adieu" zusammenhängt, dann wäre ja "geh
> > sterben" vielleicht gar keine so falsche Übersetzung ;-)
>
> Doch. Die Franzosen sprechen normalerweise nicht solche düstere
> Wünschen aus. Versuche eher mit "mit" statt "zu".
>
> Vaja con dios.
Franz. "à Dieu" ist verkürzt dasselbe wie deutsch "Gott befohlen"
(mit dativischem "Gott").
>> Nicht wenn man Französisch kennt.
> Det har du godt sagt...
Ich mußte mal nachgucken, ob ich in einer dänischen Gruppe sei.
Idiomatisch heißt es: "Det var godt sagt" oder sehr kurz: "Vel
talt" ("wohl gesprochen"). Dein Satz ist aber leicht
verständlich.
--
Gruß
Bertel, Dänemark
Tschüs (auch tschüss oder tschüß) ist ein Abschiedsgruß aus der
plattdeutschen Sprache, der sich – ähnlich wie die Begrüßung moin –
zunehmend auch im hochdeutschen und oberdeutschen Sprachraum findet.
de.wikipedia.org/wiki/Tschüss
--
P.E.
>> Ich lebe jetzt schon seit mehr als zwei Jahren in China und hier
>> bedeutet "tschüss" nämlich "geh sterben".
>
> Das kann "Tschüß" hier durchaus auch bedeuten.
Insbesondere mit vorangestelltem "und".
Matthias
--
Marat wurde zwar ermordet, aber er starb vorher an einer Krankheit, die
ihm sogar das Leben raubte. Prof. Galletti
..... Wer zum Kuckuck ist Galletti? => <http://www.galletti.de/> ......
==== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
>> Ich lebe jetzt schon seit mehr als zwei Jahren in China und hier
>> bedeutet "tschüss" nämlich "geh sterben".
>
> Das kann "Tschüß" hier durchaus auch bedeuten.
Insbesondere mit vorangestelltem (betontem) "und".
Wie soll das gehen? "Postwendend" bedeutet doch
gerade, daß sofort nach Erhalt einer Nachricht
eine *Antwort* geschickt wird.
Tak for rettelsen!
>> Und analog zu "Gott erhalte Adolf Hitler - postwendend".
>
> Wie soll das gehen? "Postwendend" bedeutet doch
> gerade, daß sofort nach Erhalt einer Nachricht
> eine Antwort geschickt wird.
Eben. Sobald er den Wunsch zugestellt bekommt.
Jörg
Oder den Mann ...
--
Oliver C.
Adios?
chr
> Martin Gerdes schrieb:
>>>kennt jemand die Herkunft des Wortes "tschüss".
>> Klar. "Adieu".
>
> Wer hat eigentlich das /s/ am Ende des Wortes verbrochen? Hier im Westen
> sagt man richtigerweise »Tschö!«
Die Franzosen haben das s verbummelt. "Tschüss" kam vermutlich unter
Umgehung dieser maulfaulen Gesellschaft auf der Route Toledo ->
Amsterdam -> Hamburg nach Deutschland.
--
ASCII to ASCII, DOS to DOS
> Martin Gerdes schrieb:
>>> kennt jemand die Herkunft des Wortes "tschüss".
>> Klar. "Adieu".
> Wer hat eigentlich das /s/ am Ende des Wortes verbrochen? Hier im Westen
> sagt man richtigerweise »Tschö!«
Kluge Etymol.Wb. erklärt, daß "adjes" nicht von "ad Deum" -> "adieu" ->
ade kommt, sondern im 18. Jh. aus "bona díes" (daraus dann vom Mittelrhein
bis Mecklenburg "adjüs") entstanden sei und wesentlich auf die Mundarten
beschränkt geblieben sei. In DB 125 [Digitale Bibliothek] kommt "adjes"
bei 26 Autoren in 49 Texten 96 mal vor; zeitlich alle (fast alle?) 19. Jh.
und geographisch von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den
Belt.
j/\a
Aber das beantwortet nun gerade nicht die Frage nach dem "Tschö!".
Im Westen hat man doch wohl - vermute ich mal - schon im 19.
Jahrhundert "Tschö!" gesagt, oder etwa nicht?
>> > Martin Gerdes schrieb:
>> >>> kennt jemand die Herkunft des Wortes "tschüss".
>> >> Klar. "Adieu".
>> > Wer hat eigentlich das /s/ am Ende des Wortes verbrochen? Hier im
>> Westen
>> > sagt man richtigerweise »Tschö!«
>>
>> Kluge Etymol.Wb. erklärt, daß "adjes" nicht von "ad Deum" -> "adieu" ->
>> ade kommt, sondern im 18. Jh. aus "bona díes" (daraus dann vom
>> Mittelrhein
>> bis Mecklenburg "adjüs") entstanden sei und wesentlich auf die Mundarten
>> beschränkt geblieben sei. In DB 125 [Digitale Bibliothek] kommt "adjes"
>> bei 26 Autoren in 49 Texten 96 mal vor; zeitlich alle (fast alle?) 19.
>> Jh.
>> und geographisch von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den
>> Belt.
>
> Aber das beantwortet nun gerade nicht die Frage nach dem "Tschö!".
> Im Westen hat man doch wohl - vermute ich mal - schon im 19.
> Jahrhundert "Tschö!" gesagt, oder etwa nicht?
Pardon, ja. Meine Antwort galt eigentlich Martin Gerdes, der nach den -s-
in "tschüss" fragte. Aber das "tschö" aus lat. "ad Deum" -> frz. "adieu" =
"Gott befohlen!" ist doch inzwischen klar, oder?
j/\a
Das war nicht Martin Gerdes. Leider entfernst Du die
Zitat-Einleitungszeilen höherer Zitatebenen aus Deinen
Postings, sodaß nicht mehr ersichtlich ist, wen Du
zitierst. Anschließend kommst Du dann selbst durcheinander.
> Aber das "tschö" aus lat. "ad Deum" -> frz. "adieu" =
> "Gott befohlen!" ist doch inzwischen klar, oder?
Davon bin ich bisher immer ausgegangen.
> Hier im Westen
> sagt man richtigerweise »Tschö!«
Neumodische Gesindesprache.
Hier im *Norden* (Hamburger Raum) war es seit über 40 Jahren immer
Tschüß.
--
Antworten auf öffentlich gestellte Fragen bitte NUR öffentlich.
Mein Postfach (email) wird wird nur 2 mal im Monat entmüllt.
Außerdem wohne ich nicht im Rechner, Antworten könnten ein paar Tage
dauern. Grüße von T.R.H.
> Das war nicht Martin Gerdes. Leider entfernst Du die
> Zitat-Einleitungszeilen höherer Zitatebenen aus Deinen
> Postings, sodaß nicht mehr ersichtlich ist, wen Du
> zitierst. Anschließend kommst Du dann selbst durcheinander.
Wie bin ich froh, daß das nun zuverlässig geklärt ist. Hab Dank!
Ich bitte also den Martin Gerdes, meine Antwort auf die Frage, die er gar
nicht gestellt hatte, wieder herauszugeben, damit ich sie dem Malte
Milatz, der schon so lange darauf warten mußte, endlich zukommen lassen
kann.
j/\a
> Malte Milatz <malte...@gmx-topmail.de> wrote:
>
>> Hier im Westen
>> sagt man richtigerweise »Tschö!«
>
> Neumodische Gesindesprache.
>
> Hier im *Norden* (Hamburger Raum) war es seit über 40 Jahren immer
> Tschüß.
Das wußte ja auch schon Heidi Kabel.[1]
Da Didi
Fußnötiges:
===========
[1] In Hamburch sacht man Tschühüs, das heißt 'Auf Wiedersehn'...
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://bruhaha.de
Disclaimer: Diese Nachricht kann unsichtbare Smilies enthalten!
Hilfe, ich werde gesigt! (Stefan Hager in detebe)
> Jakob Achterndiek schrieb:
>> Wie bin ich froh, daß das nun zuverlässig geklärt ist. Hab Dank! Ich
>> bitte also den Martin Gerdes, meine Antwort auf die Frage, die er gar
>> nicht gestellt hatte, wieder herauszugeben, damit ich sie dem Malte
>> Milatz, der schon so lange darauf warten mußte, endlich zukommen lassen
>> kann.
> Letzterer hat sie sowieso erst jetzt gelesen, allerdings um
> festzustellen,
> daß es wohl doch keiner so genau weiß.
Weil's offenbar doch nötig ist: Hier mal wieder ein kleiner Vorrat für
traurigere Zeiten
:-) ;-)
:-)
8-) :-(
:-)
> Jakob Achterndiek schrieb vorher:
>> Kluge Etymol.Wb. erklärt, daß "adjes" [...] im 18. Jh. aus "bona díes"
>> [...] entstanden sei. [..]
> Ob ein Gruß ursprünglich »Guten Tag« oder »Mit Gott« bedeutet, ist
> ja schon ein Unterschied.
Richtig. Aber die "tschüs" oder "tschö" sagen, wissen das offenbar in den
wenigsten Fällen.
> Die Erklärung des Kluge überrascht mich, weil
> sowohl die FAQ-Liste als auch die Wikipedia von »adíos« sprechen.
Vergiß FAQ und erst recht Wikipedia! Da schreiben zu viele Leute, die
glauben, was alle glauben, weil das alle glauben, weil's in Wikipedia
steht.
Hier der Wortlaut aus Kluge/Mitzka, Etymologisches Wörterbuch der
deutschen Sprache, de Gruyter Berlin 1960 [da hassewas richtig Gutes, auch
wenn's ein paar Jahre alt ist.]
| ade Abschiedsgruß. Lat. ad Deum '(ich empfehle
| dich) der Gottheit' ergibt im 12. Jh. frz. adé,
| woraus mhd. adê 'Gott befohlen', das von etwa
| 1210 bis ins 17. Jh. vorherrscht und als Wort
| der Dichter, der Kinder und des Volks bis heute
| lebt. Daneben mit dem roman. bestimmten Artikel
| spätmhd. aldê; so noch Murner, Pauli, Fischart
| und Sachs. Adis, adjes, nach dem Vorbild von
| bona dies im 18. Jh. durchgedrungen, in Belemnons
| Cur. Bauern-Lex. 1728 S.8 als mißbräuchlich
| bezeichnet, ist wesentlich auf die Mundarten
| eschränkt geblieben; adjüs hält sich vom Niederrhein
| bis Mecklenburg. Adieu dringt seit 1600 als Modewort
| ein, erlangt bald auch im Volk Geltung, wird hier
| aber entstellt, südwestdt. zu átje, in Berlin zu
| tschö. Ital. addio ist in Künstlerkreisen beliebt
| und steht seit etwa 1600 auch bei dt. Schriftstellern,
| ohne jedoch je ins Volk zu dringen, das mit dem
| 20. Jh. immer mehr zu dt. Grüßen zurückkehrt, behüt
| Gott oder (weltlich) lebe wohl.
[typographische Spezifizierungen wie Fett- und Kursiv ließen sich nicht
übertragen]
> Immerhin läßt sich »Tschö« eindeutig zu »Adieu« zuordnen - vielleicht
> dank Napoleon, wenn ich mir den ersten Googletreffer für das Wort ansehe.
VERGISS WIPIPEDIA !!!!
VERGISS WIPIPEDIA !!!!
VERGISS WIPI...!!!
VERGISS ES !!!
j/\a
>> Die Erklärung des Kluge überrascht mich, weil
>> sowohl die FAQ-Liste als auch die Wikipedia von »adíos« sprechen.
> Vergiß FAQ und erst recht Wikipedia! Da schreiben zu viele Leute, die
> glauben, was alle glauben, weil das alle glauben, weil's in Wikipedia
> steht.
Weder im aktuellen Kluge (24. Aufl.) noch im Pfeifer steht die von Dir
genannte Herleitung von "adjes" aus "bona dies".
> Hier der Wortlaut aus Kluge/Mitzka, Etymologisches Wörterbuch der
> deutschen Sprache, de Gruyter Berlin 1960 [da hassewas richtig Gutes, auch
> wenn's ein paar Jahre alt ist.]
Eben, er ist erstens ein paar Jahre alt und zweitens steht da folgendes:
| Adis, adjes, nach dem Vorbild von bona dies im 18. Jh.
| durchgedrungen, [...]
Du hast aber geschrieben:
| Kluge Etymol.Wb. erklärt, daß "adjes" nicht von "ad Deum" ->
| "adieu" -> ade kommt, sondern im 18. Jh. aus "bona díes"
| [...] entstanden sei
Daß "nach dem Vorbild von ... durchgedrungen" dasselbe wie "aus ...
entstanden" bedeutet, ist keineswegs klar. Es ist wohl eher gemeint, daß
entsprechend dem fremdsprachlichen Gruß "bona dies" ("Bons Dies!") auch
ein nichtdeutscher Abschiedsgruß verwendet wurde.
Schöne Grüße,
Wolf
> Weder im aktuellen Kluge (24. Aufl.) noch im Pfeifer steht die von Dir
> genannte Herleitung von "adjes" aus "bona dies".
>
> Daß "nach dem Vorbild von ... durchgedrungen" dasselbe wie "aus ...
> entstanden" bedeutet, ist keineswegs klar.
OK, soviel also zu dem, was NICHT ist.
Aber nun: WAS IST?
Daß in einer neueren Auflage etwas weggelassen worden ist und
> Es ist wohl eher gemeint, daß ..
das ist mir noch zu wenig.
j/\a
gruss
der Andreas, scnr
> Am 20.07.2006, 17:31 Uhr, schrieb Wolf Busch <tei...@web.de>:
>
>> Weder im aktuellen Kluge (24. Aufl.) noch im Pfeifer steht die von Dir
>> genannte Herleitung von "adjes" aus "bona dies".
>>
>> Daß "nach dem Vorbild von ... durchgedrungen" dasselbe wie "aus ...
>> entstanden" bedeutet, ist keineswegs klar.
>
> OK, soviel also zu dem, was NICHT ist.
> Aber nun: WAS IST?
"Adjes" und ähnliche Formen lassen sich ebenfalls auf Varianten
zurückführen, die letztlich alle auf "ad deum" beruhen. Kluge (24.
Aufl.) verweist bei "adjüs, adjes" usw. auf wallonisch "adjuus".
> Daß in einer neueren Auflage etwas weggelassen worden ist und
>> Es ist wohl eher gemeint, daß ..
> das ist mir noch zu wenig.
Von einer Ableitung aus "bona dies" steht da aber nun einmal nichts. Es
geht da lediglich darum, weshalb sich der fremde Abschiedsgruß "adjes"
durchsetzen konnte. Außerdem hat "bona dies" die Bedeutung "Guten Tag",
es wurde also meist zur Begrüßung verwendet, weshalb man erst einmal
erklären müßte, warum daraus ein Abschiedsgruß "adjes" entstanden sein
sollte.
Schöne Grüße,
Wolf
> "Adjes" und ähnliche Formen lassen sich ebenfalls auf Varianten
> zurückführen, die letztlich alle auf "ad deum" beruhen. Kluge (24.
> Aufl.) verweist bei "adjüs, adjes" usw. auf wallonisch "adjuus".
Der Verweis auf das Wallonische verträgt sich mit dem Hinweis auf die
Verbreitung (Niederrhein bis Mecklenburg) in meiner 18. Auflage.
Damit ist aber die Frage nicht beantwortet: »Woher kommt das "s"?«
> Von einer Ableitung aus "bona dies" steht da aber nun einmal nichts. Es
> geht da lediglich darum, weshalb sich der fremde Abschiedsgruß "adjes"
> durchsetzen konnte.
Eben: Weil da die Vorlage "bona dies" herumgeisterte. Vielleicht darf man
das dann nicht "Ableitung" im Sinne von Abstammung nennen. Was hältst Du
von "Patenschaft"?
> Außerdem hat "bona dies" die Bedeutung "Guten Tag",
> es wurde also meist zur Begrüßung verwendet,
Richtig. Meist.
> weshalb man erst einmal
> erklären müßte, warum daraus ein Abschiedsgruß "adjes" entstanden sein
> sollte.
Warum denn nicht? Von vergangenen, vielleicht nur regionalen Moden weiß
ich wenig, aber auch hier und heute verabschiedet sich noch mancher mit
»Guten Tag«, gar nicht zu reden von dem jüngst in Mode gekommenen
gräßlichen »schön'n Tag noch«. Vorkommen in der Literatur dürften sich
auch nachweisen lassen, zwei eindeutige Verwendungen als Abschiedsgruß
habe ich bei Tieck gefunden.
Auch wenn diese Herkunft des "tschüs" nicht zwingend erscheint, so ist sie
doch ohne überzeugende Gegen-Belege nicht ganz von der Hand zu weisen.
Gibt es solche?
Hast Du Zugriff auf die in meiner 18. Aufl. angezogene Erwähnung in
Belemnons Cur. Bauern-Lex. 1728 S.8? Was steht da wirklich bezüglich
"mißbräuchlich"? Vielleicht liegt da schon eine Antwort, die Deine
Auffassung stützt.
Bis dahin gibt sich noch nicht überzeugt
j/\a
> Am 21.07.2006, 11:37 Uhr, schrieb Wolf Busch <tei...@web.de>:
>
>> "Adjes" und ähnliche Formen lassen sich ebenfalls auf Varianten
>> zurückführen, die letztlich alle auf "ad deum" beruhen. Kluge (24.
>> Aufl.) verweist bei "adjüs, adjes" usw. auf wallonisch "adjuus".
> Der Verweis auf das Wallonische verträgt sich mit dem Hinweis auf die
> Verbreitung (Niederrhein bis Mecklenburg) in meiner 18. Auflage.
>
> Damit ist aber die Frage nicht beantwortet: »Woher kommt das "s"?«
Unabhängig davon, welche anderen Details zutreffen, spricht alles dafür,
daß das aus dem Lateinischen kommt, von "dies" oder "deus". Nochmals: in
einigen lateinischen Dialekten ist das -s weggefallen, aber zum Beispiel
im Spanischen hält es sich bis heute, in beiden Wörtern.
--
Oliver C.
>> Außerdem hat "bona dies" die Bedeutung "Guten Tag",
>> es wurde also meist zur Begrüßung verwendet,
> Richtig. Meist.
>> weshalb man erst einmal
>> erklären müßte, warum daraus ein Abschiedsgruß "adjes" entstanden sein
>> sollte.
> Warum denn nicht?
Auch wenn "bona dies" gelegentlich als Abschiedsgruß verwendet worden
ist, bleibt immer noch unverständlich, weshalb eine daraus entstandende
Form "adjes" nur zum Abschied, aber nie zur Begrüßung verwendet wurde.
Außerdem wurden im 18. Jh. sowohl "Adjes" als auch "Bonsdies" im
Deutschen verwendet. Die Wörter sehen unterschiedlich aus, werden
unterschiedlich verwendet, sollen aber die gleiche Herkunft haben, wie
das?
> Auch wenn diese Herkunft des "tschüs" nicht zwingend erscheint, so ist sie
> doch ohne überzeugende Gegen-Belege nicht ganz von der Hand zu weisen.
Bislang ist es schlicht und einfach eine unbelegte Behauptung.
> Hast Du Zugriff auf die in meiner 18. Aufl. angezogene Erwähnung in
> Belemnons Cur. Bauern-Lex. 1728 S.8?
Leider nicht, dazu müßte ich mich in eine Bibliothek verfügen.
Schöne Grüße,
Wolf
>> Damit ist aber die Frage nicht beantwortet: »Woher kommt das "s"?«
>
> Unabhängig davon, welche anderen Details zutreffen, spricht alles dafür,
> daß das aus dem Lateinischen kommt, von "dies" oder "deus". Nochmals: in
> einigen lateinischen Dialekten ist das -s weggefallen, aber zum Beispiel
> im Spanischen hält es sich bis heute, in beiden Wörtern.
Mir hat bisher immer die Frage im Weg gestanden, auf welchem Wege zu jener
Zeit Wörter der spanischen Sprache in die deutsche Sprache gelangt sein
sollten. Jetzt ist mir das missing link eingefallen, und ich hoffe, daß
ich damit nicht wieder ganz falsch liege: Wolf Busch hat schon auf das
Wallonische hingewiesen. Dessen Verbreitungsgebiet deckt sich ja wohl
weitgehend mit dem Territorium der ehemals Spanischen Niederlande. Da
haben wir also im 17. Jh. die Volkssprache Wallonisch und die
Besatzersprache Spanisch beieinander. Und wenn mir jetzt jemand sagte,
genau dort und seit der Zeit sei aus spanisch "adios" über wallonisch
"adjuus" auch das norddeutsche "tschüß" entstanden - dann leuchtet mir das
ein, und ich glaub's. Aber einem Dummen muß es halt gesagt werden. :-(
Daß es dann im 19. Jh. zu der plötzlichen Ausbreitung des "adjes" in der
deutschsprachigen Literatur kommt [In DB 125 [Digitale Bibliothek] 26
Autoren in 49 Texten 96 mal; zeitlich alle (fast alle?) 19. Jh. und
geographisch von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt]
- ist das einfach eine Mode? Hat die soziale, politische, sonst erkennbare
Ursachen oder Begleitumstände? - Möcht man ja nun auch gern wissen, oder?
j/\a
> Mir hat bisher immer die Frage im Weg gestanden, auf welchem Wege zu jener
> Zeit Wörter der spanischen Sprache in die deutsche Sprache gelangt sein
> sollten. Jetzt ist mir das missing link eingefallen, und ich hoffe, daß
> ich damit nicht wieder ganz falsch liege: Wolf Busch hat schon auf das
> Wallonische hingewiesen. Dessen Verbreitungsgebiet deckt sich ja wohl
> weitgehend mit dem Territorium der ehemals Spanischen Niederlande.
Auch die heutigen Niederlande waren eine Zeitlang spanisch, und ich
hatte den Ausgangspunkt der Route "Toledo - Amsterdam - Hamburg"
eigentlich sorgfältig ausgewählt (d.h. erst mal nachgeschlagen). Aber es
ist wohl richtig, daß Belgien viel länger spanisch war, daher mag Gent
oder Antwerpen statt Amsterdam noch schlüssiger sein, dann allerdings
eher schon "Madrid - ...".
--
Oliver C.
Mir drängt sich im Gegensatz dazu die Frage auf, wie deutsche Wörter
ins Spanische kamen, zb Gans als 'el ganso' oder Käse als 'el queso'.
Und zwar sicher vor der Urlauberwelle nach Mallorca etc, das hätte
auch höchstens zu 'el birro' geführt ...
--
_____ _ _ mailto: halbritter at acornusers.org
|__ __|| | | | "Leute die zur Entwicklung, Produktion oder Reparatur
| | | |_| | von Dingen nicht taugen gehen in Verkauf und Marke-
| | | _ | ting. Wenn sie auch dort versagen werden sie Journa-
|_|a |_| |_|a listen." (aus dem Internet)
Wie man's nimmt: Wallonisch wird im mittleren Drittel der Südhälfte
von Belgien gesprochen. Das ist eine Teilmenge der Spanischen
Niederlande.
> Da
> haben wir also im 17. Jh. die Volkssprache Wallonisch und die
> Besatzersprache Spanisch beieinander. Und wenn mir jetzt jemand sagte,
> genau dort und seit der Zeit sei aus spanisch "adios" über wallonisch
> "adjuus" auch das norddeutsche "tschüß" entstanden - dann leuchtet mir das
> ein, und ich glaub's. Aber einem Dummen muß es halt gesagt werden. :-(
Ich bin vorderhand noch skeptisch: Das in dieser Hinsicht einschlägige
"Französische Etymologische Wörterbuch" verzeichnet als wallonische
Formen nur "adi", "ada", "adiè" (FEW 3, 58a). Ich werd nächste Woche
mal in einem wallonischen Wörterbuch nachsehen.
Vielleicht braucht es das Wallonische gar nicht als Vermittler: Das
Flämische bzw. Niederländische geht ja auch (das muss aber im
Etymologisch woordenboek van het Nederlands überprüft werden).
Ch.
--
Posted via Mailgate.ORG Server - http://www.Mailgate.ORG
> > Mir hat bisher immer die Frage im Weg gestanden, auf welchem Wege zu jener
> > Zeit Wörter der spanischen Sprache in die deutsche Sprache gelangt sein
> > sollten.
Via spanische Niederlande oder via Habsburger mit ihrem spanischen
Hofzeremoniell z.B.
> Mir drängt sich im Gegensatz dazu die Frage auf, wie deutsche Wörter
> ins Spanische kamen, zb Gans als 'el ganso'
El ganso ist ein Lehnwort aus dem Westgotischen und stammt also aus
dem frühen Mittelalter. Mit Deutsch hat das nichts zu tun.
> oder Käse als 'el queso'.
El queso ist die lautgesetzliche Weiterentwicklung von lat. caseus
(das andererseits von den Germanen entlehnt wurde als "Käse").
> Mir drängt sich im Gegensatz dazu die Frage auf, wie deutsche Wörter
> ins Spanische kamen, zb Gans als 'el ganso' oder Käse als 'el queso'.
Germanische Königreiche der Goten und Sueben. Angeblich sollen sie auch
blaue Augen und blonde Haare hinterlassen haben. Zum Scaevola werd ich
deswegen aber nicht!
Gruß
HR
--
sunt nova grata tria: medicus, meretrix, melodia
>"Tassilo Halbritter" <m...@privacy.net> wrote in message
>news:ant22192...@azoth.risc.2006
>
>> > Mir hat bisher immer die Frage im Weg gestanden, auf welchem Wege zu jener
>> > Zeit Wörter der spanischen Sprache in die deutsche Sprache gelangt sein
>> > sollten.
>
>Via spanische Niederlande oder via Habsburger mit ihrem spanischen
>Hofzeremoniell z.B.
Nicht sozusagen endemisch, durch die Katalanen?
>
>> Mir drängt sich im Gegensatz dazu die Frage auf, wie deutsche Wörter
>> ins Spanische kamen, zb Gans als 'el ganso'
>
>El ganso ist ein Lehnwort aus dem Westgotischen und stammt also aus
>dem frühen Mittelalter. Mit Deutsch hat das nichts zu tun.
Also doch Katalanen?
>
>> oder Käse als 'el queso'.
>
>El queso ist die lautgesetzliche Weiterentwicklung von lat. caseus
>(das andererseits von den Germanen entlehnt wurde als "Käse").
>
(Es gibt ja keine spanische Sprache mehr, sondern nunmehr so etwa
5 davon: Katalanisch, Kastilisch, Galizisch, - mehr konnt ich mir
nicht merken, aber da sind noch welche. Die hängen überall 2- und
3-sprachige Schilder auf und pochen wie die Blöden auf ihre
Sprachautonomie. Sozusagen das spanische Pendant zum deutschen
Rechtschreibunsinn.)
>(Es gibt ja keine spanische Sprache mehr, sondern nunmehr so etwa
>5 davon: Katalanisch, Kastilisch, Galizisch, - mehr konnt ich mir
Baskisch und Bable. Obgleich Bable dem Galizischen näher steht als
dem Kastilischen, wird Bable aber meist nicht als Sprache, sondern
als Dialekt aufgeführt.
>nicht merken, aber da sind noch welche. Die hängen überall 2- und
>3-sprachige Schilder auf und pochen wie die Blöden auf ihre
Bis 1975 hat es diesen Blödsinn nicht gegeben. Neumodischer Kram!
Gruß
Carlos
Naja, die Basken mit Euskara und die Südländer mit Andalus hast Du
vergessen ...
Und das Galizische ist eigentlich ein portugiesischer Dialekt?
>Und das Galizische ist eigentlich ein portugiesischer Dialekt?
Teilweise wird diese Ansicht vertreten. Andererseits billigt
ihm ISO 639-2:1998 eine eigene Kennung als "language" zu.
Da ich vom Portugiesischen nur sehr wenig Ahnung habe, kann ich
dazu aber nicht viel sagen.
Gruß
Carlos
> Mir hat bisher immer die Frage im Weg gestanden, auf welchem Wege zu jener
> Zeit Wörter der spanischen Sprache in die deutsche Sprache gelangt sein
> sollten. Jetzt ist mir das missing link eingefallen, und ich hoffe, daß
> ich damit nicht wieder ganz falsch liege: Wolf Busch hat schon auf das
> Wallonische hingewiesen. Dessen Verbreitungsgebiet deckt sich ja wohl
> weitgehend mit dem Territorium der ehemals Spanischen Niederlande. Da
> haben wir also im 17. Jh. die Volkssprache Wallonisch und die
> Besatzersprache Spanisch beieinander. Und wenn mir jetzt jemand sagte,
> genau dort und seit der Zeit sei aus spanisch "adios" über wallonisch
> "adjuus" auch das norddeutsche "tschüß" entstanden - dann leuchtet mir das
> ein, und ich glaub's. Aber einem Dummen muß es halt gesagt werden. :-(
Um zu recherchieren, habe ich zwar weder Hintergrund noch Unterlagen, aber
für dieses Detail doch den kleinen Hinweis, dass 'adiè' auf den Dialekt der
Region Liège beschränkt sei, dementsprechend, dass daneben noch die beiden
Dialekte von Namur und von Charleroi anzunehmen sind (so zu finden in dem
Bändchen 'Le Wallon de Poche' von Guy Fontaine). Als 'un peu archaïque'
führt er noch, ebenfalls für Lüttich, ein 'Diè wåde' an, für 'Dieu [vous]
garde'.
Das könnte damit verknüpft sein, dass Lüttich über eine ausnehmend lange
Zeit hinweg stets ein klerikales Machtzentrum war, auch nicht den Spanischen
Niederlanden einverleibt.
(Vielleicht ist alles aber wieder anders, und man hat sich nur zufällig in
Lüttich des 'adiè' wieder besonnen, im Zuge dessen, dass die Sprache
wiederbelebt wurde, nachdem sie einige Jahrzehnte in der Versenkung war und
zuvor viele Jahrzehnte in der Erziehung ausdrücklich untersagt, während die
Oberschicht im jungen belgischen Staat französischsprechend war? Letzteres
berichtet auch Guy Fontaine. Das scheint mit der obigen Übereinstimmung
aber weniger wahrscheinlich.)
> Auch die heutigen Niederlande waren eine Zeitlang spanisch, und ich
> hatte den Ausgangspunkt der Route "Toledo - Amsterdam - Hamburg"
> eigentlich sorgfältig ausgewählt (d.h. erst mal nachgeschlagen). Aber es
> ist wohl richtig, daß Belgien viel länger spanisch war, daher mag Gent
> oder Antwerpen statt Amsterdam noch schlüssiger sein, dann allerdings
> eher schon "Madrid - ...".
Das hat aber jetzt nix mit "tschüß" zu tun, oder?
j/\a
Also nochmal mit großem Apparat
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Oliver Cromm am 18.7.:
| "Tschüss" kam vermutlich unter
| Umgehung dieser maulfaulen Gesellschaft auf der Route Toledo ->
| Amsterdam -> Hamburg nach Deutschland.
*Tschüs(s)* Einer Theorie zufolge kam "Tschüs" aus Spanien über die
Niederlande nach Norddeutschland (siehe z.B. Wikipedia).
*Toledo*: Residenz des spanischen Königs bis 1561
*Amsterdam*: die gesamten Niederlande waren spanisch zwischen 1556 und
1581. Nicht nur im später erwähnten Wallonischen gibt es ein mögliches
Übergangswort, in Wörterbuchern des Niederländischen kannst Du heute
noch "atjuus" finden, z,B, hier: <http://blackorwhite.nl/woordenboek/>
*Hamburg*: Hamburg hatte schon lange vordem intensive Beziehungen zu den
Niederlanden. Es liegt im Niederdeutschen Sprachgebiet. Niederdeutsch
und Niederländisch sind ein Kontinuum, was Übernahmen begünstigt. In
Hamburg war "Tschüs" weit früher üblich als in Süddeutschland. Noch Ende
der 70er fand ich es merkwürdig und unpassend, wenn sich die Hamburger
Eltern eines Klassenkameraden von mir mit "Tschüs" verabschiedeten.
Oliver Cromm am 22.7.:
| Aber es ist wohl richtig, daß Belgien viel länger spanisch war, daher
| mag Gent oder Antwerpen statt Amsterdam noch schlüssiger sein, dann
| allerdings eher schon "Madrid - ...".
*Madrid*: Residenz des spanischen Königs seit 1561
*Gent*, *Antwerpen*: spanisch bis 1713, insbesondere ist Gent der
Geburtsort Karls V., König u.a. der Niederlande und von Spanien,
Antwerpen war die bedeutenste Stadt der Spanischen Niederlande.
----------------------
Besser?
Ich bin - eben auch aus erwähnter eigener Erfahrung heraus - ziemlich
überzeugt, daß "Tschüs" im süddeutschen Sprachraum ein junger
Einwanderer aus dem Norddeutschen ist, und nicht vor Ort aus "adjes"
entstanden. Die Information, daß "adjes" vorübergehend im ganzen
deutschen Sprachraum verbreitet war, kam erst nach meinem
Ausgangsposting oben und überrascht mich.
--
Oliver C.
Die demoskopische Hauptzielgruppe von "Focus" sind Maenner aus dem
gehobenen Mittelstand zwischen 40 und 65 (IQ, nicht Alter).
Andreas Kabel in de.etc.sprache.deutsch
> >> > Mir hat bisher immer die Frage im Weg gestanden, auf welchem Wege zu jener
> >> > Zeit Wörter der spanischen Sprache in die deutsche Sprache gelangt sein
> >> > sollten.
> >
> >Via spanische Niederlande oder via Habsburger mit ihrem spanischen
> >Hofzeremoniell z.B.
>
> Nicht sozusagen endemisch, durch die Katalanen?
Wie bitte? Warum Katalanen?
> >> Mir drängt sich im Gegensatz dazu die Frage auf, wie deutsche Wörter
> >> ins Spanische kamen, zb Gans als 'el ganso'
> >
> >El ganso ist ein Lehnwort aus dem Westgotischen und stammt also aus
> >dem frühen Mittelalter. Mit Deutsch hat das nichts zu tun.
>
> Also doch Katalanen?
Und hier schon wieder? Was haben Katalanen mit Deutsch zu tun?
> >> oder Käse als 'el queso'.
> >
> >El queso ist die lautgesetzliche Weiterentwicklung von lat. caseus
> >(das andererseits von den Germanen entlehnt wurde als "Käse").
> >
> (Es gibt ja keine spanische Sprache mehr,
Das ist Unsinn. Die kastilische Sprache wird außerhalb des spanischen
Sprachgebiets gewöhnlich als verallgemeinernd als "Spanisch" bezeichnet.
> sondern nunmehr
Nunmehr? Das klingt, als ob das erst neuerdings so geworden wäre.
> so etwa
> 5 davon: Katalanisch, Kastilisch, Galizisch, - mehr konnt ich mir
> nicht merken, aber da sind noch welche.
Ja, da sind noch einige: Valencianisch, Bable, Aragonesisch, Baskisch,
Aranesisch.
> Die hängen überall 2- und
> 3-sprachige Schilder auf und pochen wie die Blöden auf ihre
> Sprachautonomie. Sozusagen das spanische Pendant zum deutschen
> Rechtschreibunsinn.)
Angesichts dieser Auslassungen hoffe ich sehr, mein Ironiedetektor
ist defekt. Oder doch nicht?
>Bis 1975 hat es diesen Blödsinn nicht gegeben. Neumodischer Kram!
Möchtest Du damit andeuten, das Königreich Spanien entbehre straffer
Führung?
Gruß Uwe
--
Hier ist Usenet und kein Mädchenpensionat.
Astrid Schleicher zu Yvonne Steiner in desd
>>Bis 1975 hat es diesen Blödsinn nicht gegeben. Neumodischer Kram!
>
>Möchtest Du damit andeuten, das Königreich Spanien entbehre straffer
>Führung?
Ich wollte ironisierend auf diese Ansicht hinweisen, die von
einigen älteren Leuten vertreten wird, da unter Franco das
andere Extrem - die Unterdrückung der Regionalsprachen - verordnet
wurde. Meiner Ansicht nach taugen aber beide nichts, und man
sollte das Ganze etwas lockerer sehen.
Gruß
Carlos
>> Das hat aber jetzt nix mit "tschüß" zu tun, oder?
> Also nochmal mit großem Apparat
Pardon, ja; der Faden war mir entglitten.
> Ich bin - eben auch aus erwähnter eigener Erfahrung heraus - ziemlich
> überzeugt, daß "Tschüs" im süddeutschen Sprachraum ein junger
> Einwanderer aus dem Norddeutschen ist, und nicht vor Ort aus "adjes"
> entstanden.
Ja, das vermute ich allerdings auch.
In Bayern und Franken hört man gelegentlich Unmut darüber.
j/\a
[Nebenbei: Ich kämpfe zur Zeit mit meinem Opera-Browser, der meine eigenen
Schriebe immer doppelt und dreifach abbildet. Hoffentlich tut er das nur
bei mir und nicht für die gesamte Netzöffentlichkeit.]
> [Nebenbei: Ich kämpfe zur Zeit mit meinem Opera-Browser, der meine eigenen
> Schriebe immer doppelt und dreifach abbildet. Hoffentlich tut er das nur
> bei mir und nicht für die gesamte Netzöffentlichkeit.]
Hier nicht.
Ich habe die letzten Tage Opera ausprobiert, als Standalone für einen
etwas schwachbrüstigen Mac, aber die Mail-Komponente finde ich total
unintuitiv, auch wenn da einige gute Ideen drin sind. Bin jetzt auf
Seamonkey umgestiegen, das sieht deutlich besser aus. An Dialog für News
kommt es natürlich lange nicht ran ...
--
Oliver Cromm
Die durchgehaltene Moral ist das Ende jeder die Menschen bedenkenden
Politik. Sie fuehrt zu nichts als Selbstgerechtigkeit.
Horst Stern, Mann aus Apulien
[Signatur]
> Die durchgehaltene Moral ist das Ende jeder die Menschen bedenkenden
> Politik. Sie fuehrt zu nichts als Selbstgerechtigkeit.
> Horst Stern, Mann aus Apulien
Der traut sich was, der Stern. Aber recht hat er. Wie entsetzlich etwa ist
eine Diktatur ohne Korruption...
Ciao
Wolfram
--
Die Sozialdemokratie ist die staatlich konzessionierte Anstalt zum
Verbrauch revolutionärer Ideen.
KARL KRAUS
www.theodor-rieh.de
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