kann mir jemand erklären wo der unterschiede zwischen "kölnische" und
"kölner" liegt,
oder gibt es vielleicht gar keinen unterschied??
MfG
Georg
> kann mir jemand erklären wo der unterschiede zwischen "kölnische" und
> "kölner" liegt, oder gibt es vielleicht gar keinen unterschied??
Ich kenne nur die Kölnische Rundschau und den Kölner Stadtanzeiger.
Außerdem kenne ich die Thüringer Allgemeine und die Thüringische
Landeszeitung. Und den Thüringer Wald und das Thüringische Schiefergebirge.
das erste bezeichnet MUSEN mehr die Herkunft, die Lokalisierung, das
zweite den Charakter. Dass die Unterschiede marginal sind, zeigt aber
schon die Tatsache, dass es eine solche Unterscheidung nicht bei allen
solchen Ableitungen gibt (sächsisch bleibt sächsisch).
Matthias
--
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"Kölnisch" ist das Eigenschaftswort zu der Stadt Köln.
"Kölner" ist die Einwohnerbezeichnung der Einwohner Kölns.
Der "Kölner Stadtanzeiger" ist also der Stadtanzeiger
der Einwohner Kölns, wogegen die "Kölnische Rundschau" eine
Rundschau mit Eigenschaften der Stadt Köln ist, also
"nach kölnischer Art" oder "zu Köln gehörig" o. ä.
Glaube ich nicht. Die 'Kölner Straßen' überall in Deutschland sind
vermutlich der Stadt gewidmet.
Was nach dieser Interpretation Berliner Ballen und Frankurter Würstchen
wären, will ich hier garnicht ausmalen.
Gruß
Thomas
> > "Kölnisch" ist das Eigenschaftswort zu der Stadt Köln.
> >
> > "Kölner" ist die Einwohnerbezeichnung der Einwohner Kölns. (...)
>
> Glaube ich nicht. Die 'Kölner Straßen' überall in Deutschland sind
> vermutlich der Stadt gewidmet.
> Was nach dieser Interpretation Berliner Ballen und Frankurter Würstchen
> wären, will ich hier garnicht ausmalen.
Ist aber keine Glaubensfrage. "Kölner", "Frankfurter", "Berliner"
sind nun einmal Einwohnerbezeichnungen.
>> > "Kölnisch" ist das Eigenschaftswort zu der Stadt Köln.
>> >
>> > "Kölner" ist die Einwohnerbezeichnung der Einwohner Kölns. (...)
>>
>> Glaube ich nicht. Die 'Kölner Straßen' überall in Deutschland sind
>> vermutlich der Stadt gewidmet.
Dieser Meinung schließe ich mich an.
>> Was nach dieser Interpretation Berliner Ballen und Frankurter
>> Würstchen wären, will ich hier garnicht ausmalen.
>
> Ist aber keine Glaubensfrage. "Kölner", "Frankfurter", "Berliner"
> sind nun einmal Einwohnerbezeichnungen.
Ja, klar - "ein Kölner" ist eine Einwohnerbezeichnung, wenn kein
weiteres Substantiv folgt. Aber nicht jedes Wort "Frankfurter" muss
sich MUSEN auf die Einwohner beziehen. Eine "Berliner Straße" ist
nicht nach den Einwohnern Berlins, sondern nach der Stadt Berlin
benannt. Nach den Einwohnern wäre allenfalls eine hypothetische "Straße
der Berliner" benannt (vielleicht aber auch nach dem Gebäck).
Nach meinem Verständnis ist der Kölner Erzbischof der E. mit Sitz in der
Stadt Köln, zu seinem Bistum gehören aber keineswegs nur Kölner
Einwohner.
Diedrich
--
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*Auch*. MUSEN ist es jeweils *irgendwas* mit Bezug (Herkunft, Machart,
Zielführung) zu Köln, Hamburg, Berlin. Die Berliner Straße führt nach
Berlin (jedenfalls in diese Richtung) oder soll an diese Stadt erinnern,
Berliner Pfannkuchen sind solche nach (angeblich) Berliner Art, Berliner
Pilsner wird in Berlin gebraut (oder - siehe Pilsner - nach einer
dortigen Brauart), und die Berliner Zeitung erscheint in Berlin. Sicher
ist die Einwohnerschaft von Berlin eine Hauptzielgruppe, aber bei der
Frankfurter Allgemeinen sieht das schon wieder anders aus.
Mat"Das-ist-die-Berliner-Luft-Luft-Luft"thias
> Ja, klar - "ein Kölner" ist eine Einwohnerbezeichnung, wenn kein
> weiteres Substantiv folgt. Aber nicht jedes Wort "Frankfurter" muss
> sich MUSEN auf die Einwohner beziehen. Eine "Berliner Straße" ist
> nicht nach den Einwohnern Berlins, sondern nach der Stadt Berlin
> benannt. Nach den Einwohnern wäre allenfalls eine hypothetische "Straße
> der Berliner" benannt (vielleicht aber auch nach dem Gebäck).
Ich neige mich der Meinung Matthias' zu, allerdings würde ich noch
schärfer trennen, d.h., ein Kölner Irgendwas hat eine direkte Beziehung
zur Stadt Köln, ein kölnisches Irgendwas hingegen gleicht nur einem
Kölner Original. Also: Kölnisch Wasser muß nicht aus Köln kommen oder
von einer Kölner Firma produziert werden, es reicht, daß es in der Art
derjenigen Wässerchen hergestellt wird, die man in ihrer originären Form
aus der Stadt Köln kennt. Natürlich widerspricht dem Prinzip mancherlei
anderslautender Gebrauch in der Realität. Aber ist das bereits die Folge
des Trends zur Synonymisierung, oder bestehen noch Unterschiede im
gegenständlichen Sein, die aber nicht mehr von allen Sprechenden gesehen
werden?
> Nach meinem Verständnis ist der Kölner Erzbischof der E. mit Sitz in der
> Stadt Köln, zu seinem Bistum gehören aber keineswegs nur Kölner
> Einwohner.
Langsam: Als Kölner bezeichnet man, wie oben beschrieben, einen
Einwohner Kölns. Was aber ist nun ein Kölner Einwohner?
> Diedrich
Gruß jovo
> > Ist aber keine Glaubensfrage. "Kölner", "Frankfurter", "Berliner"
> > sind nun einmal Einwohnerbezeichnungen.
>
> *Auch*. MUSEN ist es jeweils *irgendwas* mit Bezug (Herkunft, Machart,
> Zielführung) zu Köln, Hamburg, Berlin. Die Berliner Straße führt nach
> Berlin (jedenfalls in diese Richtung) oder soll an diese Stadt erinnern,
> Berliner Pfannkuchen sind solche nach (angeblich) Berliner Art, Berliner
> Pilsner wird in Berlin gebraut (oder - siehe Pilsner - nach einer
> dortigen Brauart), und die Berliner Zeitung erscheint in Berlin. Sicher
> ist die Einwohnerschaft von Berlin eine Hauptzielgruppe, aber bei der
> Frankfurter Allgemeinen sieht das schon wieder anders aus.
Eine Stadt besteht ja wohl in erster Linie aus ihren Einwohnern.
Was soll denn ein "Berliner Pfannkuchen" sein, wenn nicht
ein Pfannkuchen, wie ihn die ursprünglich die Berliner
hergestellt haben? Die Stadt selbst, wenn man darunter die
Ansammlung der Gebäude verstehen sollte, stellt doch keine
Pfannkuchen her.
Das gleiche gilt für Pilsener Bier, Frankfurter Würstchen, den
Kölner Bischoff usw. Das sind doch alles Dinge, die mit den
Menschen verbunden sind, die dort wohnen, und nicht mit den
dort stehenden Gebäuden. Der Kölner Dom heißt so, weil er
der Dom der Kölner ist.
Natürlich hat auch "kölnisch" was mit den Kölnern zu tun,
eben weil die Stadt im Wesentlichen aus ihren Einwohnern
besteht. Insofern bedeutet "Kölner" und "kölnisch" im
Prinzip wirklich ähnliches. Aber das ändert nichts daran,
daß Begriffe mit "Kölner" usprünglich mit den Kölnern
verbunden sind, Begriffe mit "kölnisch" aber mit der
Stadt Köln als einem Abstraktum.
Wir hatten erst kürzlich die gleiche Diskussion über
"Lübecker/lübisch".
> Langsam: Als Kölner bezeichnet man, wie oben beschrieben, einen
> Einwohner Kölns. Was aber ist nun ein Kölner Einwohner?
Spachlicher Unsinn.
> "Kölnisch" ist das Eigenschaftswort zu der Stadt Köln.
>
> "Kölner" ist die Einwohnerbezeichnung der Einwohner Kölns.
Das käme ja hin, denn die Rundschau ist das Pfaffenblatt und der
Stadtanzeiger eher linksliberal. ;-)
Ralf
--
Ralf R. Radermacher - DL9KCG - Köln/Cologne, Germany
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>> Langsam: Als Kölner bezeichnet man, wie oben beschrieben, einen
>> Einwohner Kölns. Was aber ist nun ein Kölner Einwohner?
>
> Spachlicher Unsinn.
Oder ein Bandwurm.
vG
--
~~~~~~ Volker Gringmuth ~~~~~~~~~~~ http://einklich.net/ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
"Wir brauchen keine Nachhilfe in Sachen Ausländerfeindlichkeit."
(Helmut Kohl, 1998)
Gibt es dann etwa "lübisches Marzipan"? (Mit Gaddhafi-Abziehbilchen?)
Was ist denn mit den "frankfurtischen Würstchen" und dem
"schweizerischen Käse", ganz zu schweigen vom "parisischen
Eiffelturm"?
Mir scheint, dass die Adjektive auf -isch bei Städten schlichtweg
veraltet sind.
> *Auch*. MUSEN ist es jeweils *irgendwas* mit Bezug (Herkunft, Machart,
> Zielführung) zu Köln, Hamburg, Berlin. Die Berliner Straße führt nach
> Berlin (jedenfalls in diese Richtung) oder soll an diese Stadt erinnern,
Deshalb steht dort der Genitiv Plural.
> Berliner Pfannkuchen sind solche nach (angeblich) Berliner Art,
... nach Art der Berliner.
> Berliner
> Pilsner wird in Berlin gebraut (oder - siehe Pilsner - nach einer
> dortigen Brauart), und die Berliner Zeitung erscheint in Berlin. Sicher
> ist die Einwohnerschaft von Berlin eine Hauptzielgruppe, aber bei der
> Frankfurter Allgemeinen sieht das schon wieder anders aus.
Das sind alles Genitive im Plural.
Sie werden aber sehr oft wie Adjektive benutzt.
Ralf
> Gibt es dann etwa "lübisches Marzipan"? (Mit Gaddhafi-Abziehbilchen?)
> Was ist denn mit den "frankfurtischen Würstchen" und dem
> "schweizerischen Käse", ganz zu schweigen vom "parisischen
> Eiffelturm"?
>
> Mir scheint, dass die Adjektive auf -isch bei Städten schlichtweg
> veraltet sind.
"schweizerischen Käse" hat es hingegen nie gegeben; das hiess schon
immer: Schweizer Käse.
"Und heute Abend live in diesem Gasthof: Der Bremer Stadtmusikanten!"
Das mag mir irgendwie nicht gefallen...
Hannes
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