Ich suche das Gegenteil von "Plausibilität". Gibt es da ein Substantiv? Wenn
ja, welches?
Danke!
Alex
> Ich suche das Gegenteil von "Plausibilität". Gibt es da ein Substantiv? Wenn
> ja, welches?
"offenkundiger Blödsinn"?
--
Tschö, wa!
Thorsten
> [x] Gegen die Verhauptwortung
Jau.
Ist mir unbegreiflich und unverständlich, warum man ein
unverständliches Substantiv nehmen sollte.
SCNR
Patrick
--
Patrick Rudin - Aeschengraben 17 - CH-4051 Basel
Mittelformat-Fotoseiten: http://www.hoppla.ch/cam/
> Ich suche das Gegenteil von "Plausibilität". Gibt es da
>ein Substantiv?
- - -
"Unklarheit" / "Undeutlichkeit". (?)
- - -
> Hallo!
>
> Ich suche das Gegenteil von "Plausibilität". Gibt es da ein
> Substantiv? Wenn ja, welches?
Je nach Kontext:
Unplausibilität
Ungereimtheit
Unglaubwürdigkeit
Grüße,
Andreas Tschager
> Ich suche das Gegenteil von "Plausibilität".
Kelbsibilität.
Unter der Annahme, dass Kelb die Komplementärfarbe zu Plau ist.
vG, es nicht ernst meinend
--
Volker Gringmuth http://www.volker-gringmuth.de
"Mein Newsreader kürzt Deinen Namen in der Artikelübersicht auf 'Torsten Müll'.
Offensichtlich will er mir damit etwas mitteilen :-)"
(Peter J. Holzer in desd zu Torsten Müller)
Orankschsibilität, wenn schon, denn die Komplementärfarbe zu Plau ist einmal
Oranksch.
Ansonsten finde ich den Vorschlag von Andreas, Ungereimtheit, am besten.
Gruß
Holger
Wie waere denn "Unwahrscheinlich"?
Uli
> Orankschsibilität, wenn schon, denn die Komplementärfarbe zu Plau
> ist einmal Oranksch.
Oha - die Diskussion hatten wir in de.sci.physik schon einmal.
AFAIR einigten wir uns darauf, dass die künstlerische KF zu Blau Orange
ist, die technische Gelb (liegt im Farbenkreis gegenüber).
vG
--
Volker Gringmuth http://www.volker-gringmuth.de
"Neinnein. Die Elektronen sind nur rosa, solange sie faul in der Gegend
rumhängen (in Telekom-Hardware). Sobald sie sich bewegen (Strom),
werden sie gelb." (Marco Bruchmann in daf.konsumterror)
Unglaublichkeit? :-)
> Ich suche das Gegenteil von "Plausibilität". Gibt es da ein Substantiv?
Okay, ich beiße an: Was spricht gegen »Implausibilität«?
--
Christian "naddy" Weisgerber na...@mips.inka.de
Es passt nicht zu "unplausibel" und "implausibel" gibt es nicht.
--
Tschö, wa!
Thorsten
'Unwahrscheinlich' ist aber was ganz anderes als 'Nichtplausibilität'.
Das Eine hat mit dem Anderen nix zu tun!
--
Mit freundlichen Grüßen:
Ruediger Klenner
> Hallo!
>
> Ich suche das Gegenteil von "Plausibilität". Gibt es da ein Substantiv? Wenn
> ja, welches?
Es scheint mir _nicht plausibel_, weshalb es denn ein Substantiv sein
muss.
Klingt doch zu sehr nach Amtssprache, also "geschraubt".
Yvonne Steiner
> Ich suche das Gegenteil von "Plausibilität". Gibt es da ein
> Substantiv?
Rätselhaftigkeit. Unerklärlichkeit. Widersinn.
--
Bernd Gramlich Quod scripsi, scripsi.
> > > Ich suche das Gegenteil von "Plausibilität". Gibt es da ein Substantiv?
> >
> > Okay, ich beiße an: Was spricht gegen »Implausibilität«?
>
> Es passt nicht zu "unplausibel" und "implausibel" gibt es nicht.
Das kommt dem Grund, warum wir uns hier den Kopf zerbrechen, schon
näher:
Offenbar ist es so, dass hier eine Lücke in den deutschen Wort-
bildungsmustern besteht, und zwar genau dort, wo wir aus dem
Latein und Griechischen übernommene Adjektive haben: Sehr viele von
diesen bilden auch das Abstrakt-Substantiv mit einem fremden Suffix,
vgl.:
- plausibel -> Plausibilität
- kollegial -> Kollegialität
- normal -> Normalität
- pathetisch -> Pathos
Das Problem liegt dann aber darin, dass wir die Adjektive z.T. doch
schon so weit in den deutschen Wortschatz integriert haben, dass wir
die Negativbildung *auch* mit dem entsprechenden deutschen Präfix
"un-" bilden und *nicht* so sehr mit den passenden griechischen bzw.
lateinischen Präfixen "a-" bzw. "in-":
- plausibel -> unplausibel
- kollegial -> unkollegial
- pathetisch -> unpathetisch
Offenbar widerstrebt es uns dann aber, diese nunmehr ganz deutsch
klingenden Wörter mit einem fremden Abstraktsuffix zu versehen.
Daher dann auch der fragliche grammatische Status von
*Unplausibilität.
Die Lösung bestünde dann wohl darin, für das gesuchte Abstraktum
wieder auf die Ursprache zurückzugreifen, aber dann hängt eben
das Abstraktum insofern in der Luft, als dazu im Wortschatz kein
einigermaßen bekanntes Adjektiv steht:
- Implausibilität: ohne *implausibel
- Inkollegialität: ohne *inkollegial
Wer also so einen Begriff ausdrücken will, muss entweder einen
Neologismus kreieren, der vielen - zu Recht - als problematisch
erscheint, da nicht in die deutsche Wortbildung eingebettet, oder
dann ein passendes deutsches Wort suchen.
Christian
--
Posted via Mailgate.ORG Server - http://www.Mailgate.ORG
> Wer also so einen Begriff ausdrücken will, muss entweder einen
> Neologismus kreieren, der vielen - zu Recht - als problematisch
> erscheint, da nicht in die deutsche Wortbildung eingebettet, oder
> dann ein passendes deutsches Wort suchen.
Wenn Plausibilität Folgerichtigkeit bedeutet, wir wär's mit der
"Folgefalschheit"?
M.
Ist auch problematisch, schon mal als Neologismus an sich, und dann,
weil der Begriff ebenso schwach in der Wortbildung (und deren Prinzipien
haben, unbewusst, im Kopf) verankert:
"Folgerichtigkeit" ist Ableitung zu "folgerichtig".
*"Folgefalschheit" hat aber keine Basis *"folgefalsch".
Aber natürlich wird jeder sofort erkennen, wie's gebildet ist (nämlich
als Komplementärbegriff zu "Folgerichtigkeit") und was es heißen soll.
Und doch... *besorgtdashauptwieg*
> Aber natürlich wird jeder sofort erkennen, wie's gebildet ist
> (nämlich als Komplementärbegriff zu "Folgerichtigkeit") und was es
> heißen soll. Und doch... *besorgtdashauptwieg*
Kannst das Wiegen wieder einstellen. Mit gefällt die
"Implausibilität" sowieso viel besser.
M.
[schlimme schwierige Worte]
Sacht doch einfach _Blödsinn_.
:-)
BGE
> Alexander Keune <ak...@gmx.net> wrote:
>
> > Ich suche das Gegenteil von "Plausibilität". Gibt es da ein Substantiv?
>
> Okay, ich beiße an: Was spricht gegen »Implausibilität«?
Gar nichts, finde ich.
"Plausibel" und seine Ableitungen kommt aus dem Lateinischen. Die Endung
"-tät" ist noch nah am Lateinischen dran, so daß eine Verneinung mit
"un-" störend wirkt. Also wird wie im Lateinischen mit "in-", bzw. vor
Labial mit "im-" verneint.
Die im Thread verschiedentlich vorgeschlagenen Wörter ohne "plaus" gehen
auch von falschen Bedeutungen von "plausibel" aus.
"Das ist plausibel" heißt "das findet meine Zustimmung" oder "das findet
meinen Beifall". Mit wahr und folgerichtig hat das *direkt* nicht zu
tun.
Ralf
> Wenn Plausibilität Folgerichtigkeit bedeutet, wir wär's mit der
> "Folgefalschheit"?
Ein singuläres Auftreten von Folgefalschheit nennt man Trugschluß, eine
Häufung hingegen Widersprüchlichkeit, Widersinn oder Unsinn. Da braucht
man keine neuen Wörter erfinden. Und wenn's ein Fremdwort sein soll,
dann bitte Fallazien.
Ach nein?
--
begin Virenzertifikat.txt
Dieses Posting ist garantiert virenfrei.
end
The message <a3gsg1$180q8u$5...@ID-67468.news.dfncis.de>
from Michael Pronay <pro...@gmx.at> contains these words:
> "Christian Seidl" <se...@indoger.unizh.ch> wrote:
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Wenn Plausibilität anscheinende Folgerichtigkeit bedeutet, wir wär's mit der
"anscheinender Folgefalschheit"?
Gruß aus England
--
Richard,
Crowthorne Berkshire UK
> "Das ist plausibel" heißt "das findet meine Zustimmung" oder "das
> findet meinen Beifall". Mit wahr und folgerichtig hat das *direkt*
> nicht zu tun.
I beg zu differ. Die Plausibilität einer Erklärung oder eines
wissenschaftlichen Ansatzes trägt selbstverständlich auch die
Folgerichtigkeit der Argumentation in sich. So hab ich zumindest die
Frage verstanden: durchaus aus wissenschaftlichem Diskurs kommend,
nicht aus der Alltagssprache.
M.
> Die im Thread verschiedentlich vorgeschlagenen Wörter ohne "plaus" gehen
> auch von falschen Bedeutungen von "plausibel" aus.
>
> "Das ist plausibel" heißt "das findet meine Zustimmung" oder "das findet
> meinen Beifall".
Das stimmt *so* schon mal nicht: lat. "plausibilis", auf dessen
etymologische Bedeutung du offensichtlich Bezug nimmst, heißt eben
schon bei Cicero auch: "einleuchtend".
> Mit wahr und folgerichtig hat das *direkt* nicht zu
> tun.
Vielleicht offenbar eben doch: von "einleuchtend" bis "folgerichtig"
ist's ein winziger Schritt.
Von der Tatsache, dass sich Fremdwörter, sobald sie mal in der deutschen
Sprache existieren, einen feuchten Kehricht um ihre etymologische
Bedeutung kümmern, mal ganz abgesehen.
> Ralf....@t-online.de (Ralf Heinrich Arning) wrote:
>
> > "Das ist plausibel" heißt "das findet meine Zustimmung" oder "das
> > findet meinen Beifall". Mit wahr und folgerichtig hat das *direkt*
> > nicht zu tun.
>
> I beg zu differ. Die Plausibilität einer Erklärung oder eines
> wissenschaftlichen Ansatzes trägt selbstverständlich auch die
> Folgerichtigkeit der Argumentation in sich.
Genau das eben nicht.Eine Erklärung oder ein wissenschaftlicher Ansatz
ist plausibel, weil seine Argumentation für folgerichtig gehalten wird.
Der Zusammenhang ist also indirekt.
"Plausibel" heißt nicht "gesichert" oder "geprüft".
> So hab ich zumindest die
> Frage verstanden: durchaus aus wissenschaftlichem Diskurs kommend,
> nicht aus der Alltagssprache.
Die Frage war nach dem Gegenteil von Plausibilität. Implausibel sind zum
Beispiel Erklärungen eine Phänomens, denen ein Wissenschaftler nicht
zustimmt, weil sie nicht mit seinen Kenntnissen zusammenpassen.
Ralf
> "Ralf Heinrich Arning" <Ralf....@t-online.de> wrote in message
> news:1f6zmwp.c7fnqk5vayv4N%Ralf....@t-online.de...
>
> > Die im Thread verschiedentlich vorgeschlagenen Wörter ohne "plaus" gehen
> > auch von falschen Bedeutungen von "plausibel" aus.
> >
> > "Das ist plausibel" heißt "das findet meine Zustimmung" oder "das findet
> > meinen Beifall".
>
> Das stimmt *so* schon mal nicht: lat. "plausibilis", auf dessen
> etymologische Bedeutung du offensichtlich Bezug nimmst, heißt eben
> schon bei Cicero auch: "einleuchtend".
Kannst Du eine entsprechende Stelle angeben? So sehe ich nur den
verbreiteten Fall, daß Begründung und Begründetes in eins gesetzt wird.
>
> > Mit wahr und folgerichtig hat das *direkt* nicht zu
> > tun.
>
> Vielleicht offenbar eben doch: von "einleuchtend" bis "folgerichtig"
> ist's ein winziger Schritt.
Das entscheidende ist der Schritt zwischen der Folgerichtigkeit und der
Annahme von Folgerichtigkeit, oder zwischen: "Das ist folgerichtig" und
"Das halte ich für folgerichtig".
Anders gesagt: Plausibilität schließt den Irrtum ein, Implausibilität
auch.
>
> Von der Tatsache, dass sich Fremdwörter, sobald sie mal in der deutschen
> Sprache existieren, einen feuchten Kehricht um ihre etymologische
> Bedeutung kümmern, mal ganz abgesehen.
Ich kenne die Bedeutung von plausibel so, wie ich sie hier verwendet
habe.
Umschreibungen wie "einleuchtend" widersprechen dem auch nicht, denn man
kann sich auch einbilden, etwas verstanden zu haben. Folgerichtigkeit
ist aber beweisbar.
Wer etwas weiß, der sagt davon nicht, daß es plausibel sei.
Wer sagt, daß etwas plausibel sei, der gibt seine Meinung zu etwas ab,
mehr nicht.
Oder kennst Du Fälle, in denen ein kompetenter Sprecher das Wort anders
benutzt hat?
Ralf
>> > "Das ist plausibel" heißt "das findet meine Zustimmung" oder
>> > "das findet meinen Beifall". Mit wahr und folgerichtig hat das
>> > *direkt* nicht zu tun.
>> I beg zu differ. Die Plausibilität einer Erklärung oder eines
>> wissenschaftlichen Ansatzes trägt selbstverständlich auch die
>> Folgerichtigkeit der Argumentation in sich.
> Genau das eben nicht.Eine Erklärung oder ein wissenschaftlicher
> Ansatz ist plausibel, weil seine Argumentation für folgerichtig
> gehalten wird. Der Zusammenhang ist also indirekt. "Plausibel"
> heißt nicht "gesichert" oder "geprüft".
Von "gesichert" oder "geprüft" hab ich auch kein Wort gesagt. Dennoch
decken sich die Begriffe "plausibel" und "das findet meinen Beifall"
nicht. Eine Aussage à la "Claudia Schiffer ist schön" kann Zustimmung
oder Beifall finden (oder auch nicht), hat aber mit Plausibilität
MUSEN nur sehr begrenzt was zu tun.
>> So hab ich zumindest die Frage verstanden: durchaus aus
>> wissenschaftlichem Diskurs kommend, nicht aus der Alltagssprache.
> Die Frage war nach dem Gegenteil von Plausibilität. Implausibel
> sind zum Beispiel Erklärungen eine Phänomens, denen ein
> Wissenschaftler nicht zustimmt, weil sie nicht mit seinen
> Kenntnissen zusammenpassen.
Eben. Die Aussage
| 27 % der Österreicher haben 1999 die FPÖ gewählt, weil Jörg Haiders
| Populismus ankommt
scheint mir plausibel; die Aussage hingegen
| 27 % der Österreicher haben 1999 die FPÖ gewählt, weil sie
| exterminatorische Antisemiten im Goldhagen'schen Sinne sind
implausibel.
M.
>"Das ist plausibel" heißt "das findet meine Zustimmung" oder "das findet
>meinen Beifall". Mit wahr und folgerichtig hat das *direkt* nicht zu
>tun.
Dem muss ich widersprechen. "Plausibel" heißt "einleuchtend", nicht
mehr und nicht weniger. Wenn "Das ist plausibel" anstelle von "das
findet meine Zustimmung" benutzt wird, dann nur in der leider weit
verbreiteten unpersönlichen Ausdrucksweise, die auf mich immer den
Eindruck macht, der Sprecher oder Schreiber wolle sich hinter etwas
verstecken, sich nicht engagieren oder nicht zu seiner Aussage stehen:
- "Das ist plausibel" statt "Dem stimme ich zu"
- "Das ist nicht möglich" statt "Das kann/will ich nicht"
- "Das ist vorzuziehen" statt "Ich finde das besser"
- "Es kommt zu einer Anzeige" statt "Ich zeige Sie an"
usw.
> Ralf....@t-online.de (Ralf Heinrich Arning) wrote:
>
> >> > "Das ist plausibel" heißt "das findet meine Zustimmung" oder
> >> > "das findet meinen Beifall". Mit wahr und folgerichtig hat das
> >> > *direkt* nicht zu tun.
>
> >> I beg zu differ. Die Plausibilität einer Erklärung oder eines
> >> wissenschaftlichen Ansatzes trägt selbstverständlich auch die
> >> Folgerichtigkeit der Argumentation in sich.
>
> > Genau das eben nicht.Eine Erklärung oder ein wissenschaftlicher
> > Ansatz ist plausibel, weil seine Argumentation für folgerichtig
> > gehalten wird. Der Zusammenhang ist also indirekt. "Plausibel"
> > heißt nicht "gesichert" oder "geprüft".
>
> Von "gesichert" oder "geprüft" hab ich auch kein Wort gesagt. Dennoch
> decken sich die Begriffe "plausibel" und "das findet meinen Beifall"
> nicht. Eine Aussage à la "Claudia Schiffer ist schön" kann Zustimmung
> oder Beifall finden (oder auch nicht), hat aber mit Plausibilität
> MUSEN nur sehr begrenzt was zu tun.
Ja, das stimmt, denn:
Alle Aussagen à la "das ist plausibel" bedeuten "das findet meine
Zustimmung" oder "das findet meinen Beifall". Aber:
Nicht alle Aussagen à la "das findes meine Zustimmung" oder "das findet
meinen Beifall" bedeuten "das ist plausibel".
>
> >> So hab ich zumindest die Frage verstanden: durchaus aus
> >> wissenschaftlichem Diskurs kommend, nicht aus der Alltagssprache.
>
> > Die Frage war nach dem Gegenteil von Plausibilität. Implausibel
> > sind zum Beispiel Erklärungen eine Phänomens, denen ein
> > Wissenschaftler nicht zustimmt, weil sie nicht mit seinen
> > Kenntnissen zusammenpassen.
>
> Eben. Die Aussage
>
> | 27 % der Österreicher haben 1999 die FPÖ gewählt, weil Jörg Haiders
> | Populismus ankommt
>
> scheint mir plausibel; die Aussage hingegen
>
> | 27 % der Österreicher haben 1999 die FPÖ gewählt, weil sie
> | exterminatorische Antisemiten im Goldhagen'schen Sinne sind
>
> implausibel.
Das deckt sich mit meinem Verständnis.
Das Entscheidende ist, daß es bei "plausibel" etc. um Meinungsäußerungen
geht. Und Meinungen, so tief begründet sie auch sein mögen, sind nicht
dasselbe wie die Gründe.
Und eben das wollte ich mit meinem Einstieg in diese Diskussion sagen:
Mit "plausibel" wird ein Zustimmung ausgedrückt. Folglich muß mit dem
Gegensatz die Ablehnung ausgedrückt werden. Und das macht man in diesem
Fall mit der Vorsilbe "im-".
Die Begründungen für diese Meinungen stehen auf einem anderen Blatt.
Ralf
> Ralf....@t-online.de (Ralf Heinrich Arning) wrote:
>
> >"Das ist plausibel" heißt "das findet meine Zustimmung" oder "das findet
> >meinen Beifall". Mit wahr und folgerichtig hat das *direkt* nicht zu
> >tun.
>
> Dem muss ich widersprechen. "Plausibel" heißt "einleuchtend", nicht
> mehr und nicht weniger. Wenn "Das ist plausibel" anstelle von "das
> findet meine Zustimmung" benutzt wird, dann nur in der leider weit
> verbreiteten unpersönlichen Ausdrucksweise, die auf mich immer den
> Eindruck macht, der Sprecher oder Schreiber wolle sich hinter etwas
> verstecken, sich nicht engagieren oder nicht zu seiner Aussage stehen:
>
[Beispiele]
Dann mußt Du Dich auch an der Formulierung "das ist einleuchtend"
stoßen.
Im Grunde gibst Du mir recht, da auch für Dich mit "plausibel" eine
Meinung geäußert wird.
Die Gleichsetzung von "plausibel" und "einleuchtend" funktioniert aber
nicht, wenn man substantiviert: Was wäre die Entsprechung zu
"Plausibilität"?
Ralf
Ganz meine Ansicht!
M.
>
> > Die Frage war nach dem Gegenteil von Plausibilität. Implausibel
> > sind zum Beispiel Erklärungen eine Phänomens, denen ein
> > Wissenschaftler nicht zustimmt, weil sie nicht mit seinen
> > Kenntnissen zusammenpassen.
>
> Eben. Die Aussage
>
> | 27 % der Österreicher haben 1999 die FPÖ gewählt, weil Jörg Haiders
> | Populismus ankommt
>
> scheint mir plausibel; die Aussage hingegen
>
> | 27 % der Österreicher haben 1999 die FPÖ gewählt, weil sie
> | exterminatorische Antisemiten im Goldhagen'schen Sinne sind
>
> implausibel.
>
Es waren nicht 27 % der Österreicher, sondern nur 27 % der gültigen
Stimmen bei dieser Wahl!
Bei Berücksichtigung der Nichtwähler, Ungültigwähler und Kinder
reduziert sich dieser Wert um ca. 50 %.
--
_____ _ _ mailto: halbritter at acornusers.org
|__ __|| | | | "Wenn ich gewußt hätte, welche Folgen meine Lehre
| | | |_| | haben würde, hätte ich sie nicht verbreitet!"
| | | _ |
|_|a |_| |_|a (Späte Erkenntnis eines Religionsgründers)
>Tilman Schmidt <Tilman....@ePost.de> wrote:
>
>> [...] Wenn "Das ist plausibel" anstelle von "das
>> findet meine Zustimmung" benutzt wird, dann nur in der leider weit
>> verbreiteten unpersönlichen Ausdrucksweise, die auf mich immer den
>> Eindruck macht, der Sprecher oder Schreiber wolle sich hinter etwas
>> verstecken, sich nicht engagieren oder nicht zu seiner Aussage stehen:
>>
>[Beispiele]
>
>Dann mußt Du Dich auch an der Formulierung "das ist einleuchtend"
>stoßen.
Wenn sie statt "Das leuchtet mir ein" verwendet wird, in der Tat. Sie
hat aber ihre Berechtigung als Aussage, dass etwas "jedem verständigen
Betrachter" einleuchten wird.
>Die Gleichsetzung von "plausibel" und "einleuchtend" funktioniert aber
>nicht, wenn man substantiviert: Was wäre die Entsprechung zu
>"Plausibilität"?
In der Tat ist die Gleichsetzung auf das Adjektiv beschränkt, da zu
"einleuchtend" keine Substantivform (entsprechend zu "Plausibilität")
verbreitet ist und umgekehrt zu "plausibel" keine Verbform
(entsprechend zu "einleuchten"). Natürlich könnte man diese
"fehlenden" Formen bilden, aber wozu? Man kann ja jederzeit auf das
jeweils andere Wort ausweichen.
Na, so einfach ist das denn doch nicht. Solche Formen müßten auch
durchsetzbar sein.
Man sieht vielmehr daran die Wortfamilie zu "plausibel" nicht genau das
abdecken kann, was die Wortfamilie zu "einleuchten" leistet. Man benutzt
"plausibel", um einen bestimmten Aspekt eines Sachverhaltes
auszudrücken, nämlich die Zustimmung.
Mit "einleuchten" wird dagegen (metaphorisch) ein Vorgang dargestellt,
für den es keinen Ausdruck mit "plausibel" gibt.
Beides steht in einem sachlichen Zusammenhang ist aber nicht
austauschbar.
Ralf
> > Eben. Die Aussage
> >
> > | 27 % der Österreicher haben 1999 die FPÖ gewählt, weil Jörg Haiders
> > | Populismus ankommt
> >
> > scheint mir plausibel; die Aussage hingegen
> >
> > | 27 % der Österreicher haben 1999 die FPÖ gewählt, weil sie
> > | exterminatorische Antisemiten im Goldhagen'schen Sinne sind
> >
> > implausibel.
> >
>
> Es waren nicht 27 % der Österreicher, sondern nur 27 % der gültigen
> Stimmen bei dieser Wahl!
> Bei Berücksichtigung der Nichtwähler, Ungültigwähler und Kinder
> reduziert sich dieser Wert um ca. 50 %
Du hast die einleitende Formel: "Noch ein Glück, dass..." vergessen.
Darauf entgegne ich nur mit der Tante Jolesch: "Gott soll einen hüten
vor allem, was noch ein Glück is."
Ch.
Ich stelle "Evidenz" zur Diskussion - wozu dann allerdings wiederum kein
Antonym zu finden ist.
Yvonne Steiner
> Es waren nicht 27 % der Österreicher ...
Nein, sondern 27 % der gültig gewählt habenden Österreicher.
Das war aber eh allen klar.
M.
>
> Ich stelle "Evidenz" zur Diskussion - wozu dann allerdings wiederum kein
> Antonym zu finden ist.
Evidenz gilt neben Korrespondez (der Vorstellung mit der Sache) und
Konsistenz (mehrer zusammenhängender Aussagen) als Wahrheitskriterium,
ist als solches aber nicht unumstritten. Was dem einen als evident
erscheint, das mag es für den anderen nicht sein.
Die Behauptung der Evidenz geht jedenfalls weiter als die der
Plausibilität.
Zu "Evidenz" kann man "Inevidenz" bilden.
Ralf
IMHO eben nicht. Die Zustimmung kommt, da eben etwas als plausibel oder
einleuchtend gewertet wurde. Man kann durchaus etwas zustimmen, ohne es
plausibel zu finden.
"Du musst doch nur den Nippel durch die Lasche ziehen." - "Das scheint
mir zwar nicht plausibel, aber gut, versuchen wir es."
> Mit "einleuchten" wird dagegen (metaphorisch) ein Vorgang dargestellt,
> für den es keinen Ausdruck mit "plausibel" gibt.
Beispiel?
Heiko
> Ralf Heinrich Arning wrote:
> > Man sieht vielmehr daran die Wortfamilie zu "plausibel" nicht genau das
> > abdecken kann, was die Wortfamilie zu "einleuchten" leistet. Man benutzt
> > "plausibel", um einen bestimmten Aspekt eines Sachverhaltes
> > auszudrücken, nämlich die Zustimmung.
>
> IMHO eben nicht. Die Zustimmung kommt, da eben etwas als plausibel oder
> einleuchtend gewertet wurde.
Mit Verlaub: man "wertet" nichts als einleuchtend. Ob zu recht oder
unrecht, es leuchtet schlicht ein. Erst etwas plausibel zu nennen ist
eine Wertung, zu der man veranlaßt werden muß.
> Man kann durchaus etwas zustimmen, ohne es
> plausibel zu finden.
Politiker machen das. Frau Vollmer hat das im Zusammenhang mit dem Krieg
gegen Afghanistan beschrieben. Abgeordnete die dagegen waren haben
zugestimmt.
Dazu kann man leicht sagen: da stimmt was nicht.
"Zustimmen" hat sich in zwei Bedeutungen gespalten: Die eine ist die
Äußerung der gleichen Meinung, die andere ist ein formaler Akt.
> "Du musst doch nur den Nippel durch die Lasche ziehen." - "Das scheint
> mir zwar nicht plausibel, aber gut, versuchen wir es."
Da vermischt Du etwas. Daß ein Versuch die bisherige Meinung ändern
könnte, erscheint hier plausibel. Nicht plausibel ist dagegen die
Beschreibung, warum der Nippel-durch-die-Lasche-Zug funktionieren soll.
Zustimmung folgt nicht unbedingt einer Einsicht, einem "Einleuchten".
Woran man wieder sieht, daß "plausibel" und "einleuchtend" nicht
dasselbe ist.
Aber selbstverständlich sind "zustimmen" und "plausibel finden" nicht
völlig deckungsgleich, da es strenggenommen keine Synonyme gibt.
>
> > Mit "einleuchten" wird dagegen (metaphorisch) ein Vorgang dargestellt,
> > für den es keinen Ausdruck mit "plausibel" gibt.
> Beispiel?
Wenn Dir jemand erklärt, wie etwas, das Du nicht kennst, aber gerne
kennen möchtest, funktioniert, Du nun wegen der Erklärung verstehst, daß
und wie und warum es funktioniert, dann beschreibst Du Deine Einsicht
mit: "Das leuchtet mir ein".
Einleuchtend könnte die Erklärung sein, warum man erst den Nippel durch
die Lasche ziehen muß.
Zu "plausibel" gibt es kein Verb, mit dem man diesen Vorgang auch
darstellen könnte.
Plausibel ist es erst, nachdem es Dir eingeleuchtet hat.
Ralf
> Die Gleichsetzung von "plausibel" und "einleuchtend" funktioniert
> aber nicht, wenn man substantiviert: Was wäre die Entsprechung zu
> "Plausibilität"?
Leute, es gibt doch so viele deutsche Begriffe in diesem Wortfeld.
Warum klebt Ihr immer an 1:1-Übersetzungen? Im obigen Beispiel fallen
mir sofort Klarheit, Einsichtigkeit, Überzeugungskraft ein.
Mit Verlaub zurueck, wenn man aeussert, dass etwas einleuchtet, ist dies
auch eine Wertung.
> Ob zu recht oder
> unrecht, es leuchtet schlicht ein.
Der Vorgang es "Einleuchtens" vielleicht.
> Erst etwas plausibel zu nennen ist
> eine Wertung, zu der man veranlaßt werden muß.
Tja, hier beisst sich nunmal leider die Katze in den Schwanz. Fuer
diejenigen, die "plausibel" im Sinne von "einleuchtend" benutzen wohl
eben nicht.
> > Man kann durchaus etwas zustimmen, ohne es
> > plausibel zu finden.
>
> Politiker machen das. Frau Vollmer hat das im Zusammenhang mit dem Krieg
> gegen Afghanistan beschrieben. Abgeordnete die dagegen waren haben
> zugestimmt.
> Dazu kann man leicht sagen: da stimmt was nicht.
> "Zustimmen" hat sich in zwei Bedeutungen gespalten: Die eine ist die
> Äußerung der gleichen Meinung, die andere ist ein formaler Akt.
>
> > "Du musst doch nur den Nippel durch die Lasche ziehen." - "Das scheint
> > mir zwar nicht plausibel, aber gut, versuchen wir es."
>
> Da vermischt Du etwas. Daß ein Versuch die bisherige Meinung ändern
> könnte, erscheint hier plausibel. Nicht plausibel ist dagegen die
> Beschreibung, warum der Nippel-durch-die-Lasche-Zug funktionieren soll.
> Zustimmung folgt nicht unbedingt einer Einsicht, einem "Einleuchten".
> Woran man wieder sieht, daß "plausibel" und "einleuchtend" nicht
> dasselbe ist.
Du nimmst dein Verstaendnis der Synonymitaet vorne rein und wunderst
dich dann, dass dieses hinten wieder rauskommt? Mit meinem Verstaendnis
funktioniert das aber ebenfalls:
Man hat eine unbefriedigte Situation. Jemand macht einen Vorschlag wie
diese zu aendern ist, welcher nicht plausibel scheint. Trotzdem stimmt
man diesem Vorschlag zu. Woran man eindeutig sieht, das plausibel und
zustimmen nicht dasselbe sind.
Du siehst, so klappt's nicht.
> Aber selbstverständlich sind "zustimmen" und "plausibel finden" nicht
> völlig deckungsgleich, da es strenggenommen keine Synonyme gibt.
> >
> > > Mit "einleuchten" wird dagegen (metaphorisch) ein Vorgang dargestellt,
> > > für den es keinen Ausdruck mit "plausibel" gibt.
>
> > Beispiel?
>
> Wenn Dir jemand erklärt, wie etwas, das Du nicht kennst, aber gerne
> kennen möchtest, funktioniert, Du nun wegen der Erklärung verstehst, daß
> und wie und warum es funktioniert, dann beschreibst Du Deine Einsicht
> mit: "Das leuchtet mir ein".
> Einleuchtend könnte die Erklärung sein, warum man erst den Nippel durch
> die Lasche ziehen muß.
>
> Zu "plausibel" gibt es kein Verb, mit dem man diesen Vorgang auch
> darstellen könnte.
Ja und.
> Plausibel ist es erst, nachdem es Dir eingeleuchtet hat.
So wie du es anwendest vielleicht. So wie ich es bisher benutzt habe
nicht. Und es leuchtet mir nicht ein, warum ich meine Anwendungsweise
aendern sollte, solange im Wahrig unter "plausibel" der Begriff
"einleuchtend" gefuehrt wird. Kannst Du mir das plausibel machen ;-)?
Heiko
Sag das den anderen! ;-)
Mir geht es die ganze Zeit um den Unterschied von "plausibel" etc. zu
"einsichtig", "einleuchtend" usf.
Ralf
> Ralf Heinrich Arning wrote:
> >
> > Heiko Leberer <Heiko_...@non.agilent.com> wrote:
> >
> > > Ralf Heinrich Arning wrote:
> > > > Man sieht vielmehr daran die Wortfamilie zu "plausibel" nicht genau das
> > > > abdecken kann, was die Wortfamilie zu "einleuchten" leistet. Man benutzt
> > > > "plausibel", um einen bestimmten Aspekt eines Sachverhaltes
> > > > auszudrücken, nämlich die Zustimmung.
> > >
> > > IMHO eben nicht. Die Zustimmung kommt, da eben etwas als plausibel oder
> > > einleuchtend gewertet wurde.
> >
> > Mit Verlaub: man "wertet" nichts als einleuchtend.
>
> Mit Verlaub zurueck, wenn man aeussert, dass etwas einleuchtet, ist dies
> auch eine Wertung.
Und der Wert wird gemessen in Lux?
>
> > Ob zu recht oder
> > unrecht, es leuchtet schlicht ein.
>
> Der Vorgang es "Einleuchtens" vielleicht.
Und der wird ansschließend beschrieben mit "das ist einleuchtend".
>
> > Erst etwas plausibel zu nennen ist
> > eine Wertung, zu der man veranlaßt werden muß.
>
> Tja, hier beisst sich nunmal leider die Katze in den Schwanz. Fuer
> diejenigen, die "plausibel" im Sinne von "einleuchtend" benutzen wohl
> eben nicht.
>
[...]
>
> Du nimmst dein Verstaendnis der Synonymitaet vorne rein und wunderst
> dich dann, dass dieses hinten wieder rauskommt?
Ich halte die Wörter nicht für synonym. Ich behaupte vielmehr, daß die
Äußerung, etwas sei plausibel, ein Ausdruck der Zustimmung und des
Beifalls ist.
> Mit meinem Verstaendnis
> funktioniert das aber ebenfalls:
> Man hat eine unbefriedigte Situation. Jemand macht einen Vorschlag wie
> diese zu aendern ist, welcher nicht plausibel scheint. Trotzdem stimmt
> man diesem Vorschlag zu. Woran man eindeutig sieht, das plausibel und
> zustimmen nicht dasselbe sind.
Wie gesagt: Das habe ich nie behauptet. Ich habe die *Bedeutung* von
"plausibel" angegeben und von anderen Vorschlägen ("folgerichtig",
"einleuchtend") abgegrenzt.
Schon gar nicht habe ich behauptet, daß jede Form der Zustimmung aus
Gründen der Plausibilität erfolgt. Man kann auch erpreßt werden. Oder
wie das Beispiel aus der jüngsten Politik zeigt, das ich angeführt habe,
kann das Machtkalkül, die Plausibilität oder Implausibilität in der
Sache neutralisieren.
>
[...]
>
> > Plausibel ist es erst, nachdem es Dir eingeleuchtet hat.
>
> So wie du es anwendest vielleicht. So wie ich es bisher benutzt habe
> nicht. Und es leuchtet mir nicht ein, warum ich meine Anwendungsweise
> aendern sollte, solange im Wahrig unter "plausibel" der Begriff
> "einleuchtend" gefuehrt wird. Kannst Du mir das plausibel machen ;-)?
Du darfst reden, wie Du willst. Selbst ich erlaube es Dir. Ich für
meinen Teil schätze die Möglichkeiten der differenzierten Ausdrucksweise
sehr, weil man dann mehr sagen kann.
(Ich habe Deinen Smiley gesehen, aber trotzdem:) Ich kenne die Bedeutung
von "plausibel" gerade aus der Kritik: Plausibilität schließt nicht
Wahrheit oder Richtigkeit ein. Überspitzt gesagt: Wer plausibel sein
will, der will bloß Applaus.
Ralf
Ralf
Nein, da bei plausibel nur abgeschaetzt wird und nicht berechnet, kommen
hier nur relative Einheiten in Frage, also Rux.
> >
> > > Ob zu recht oder
> > > unrecht, es leuchtet schlicht ein.
> >
> > Der Vorgang es "Einleuchtens" vielleicht.
>
> Und der wird ansschließend beschrieben mit "das ist einleuchtend".
Der Vorgang? Kaum. Eine Behaptung oder Aussage wird mit "das ist
einleuchtend" beschrieben, weniger der Vorgang des "Einleuchtens".
> >
> > > Erst etwas plausibel zu nennen ist
> > > eine Wertung, zu der man veranlaßt werden muß.
> >
> > Tja, hier beisst sich nunmal leider die Katze in den Schwanz. Fuer
> > diejenigen, die "plausibel" im Sinne von "einleuchtend" benutzen wohl
> > eben nicht.
> >
> [...]
> >
> > Du nimmst dein Verstaendnis der Synonymitaet vorne rein und wunderst
> > dich dann, dass dieses hinten wieder rauskommt?
>
> Ich halte die Wörter nicht für synonym. Ich behaupte vielmehr, daß die
> Äußerung, etwas sei plausibel, ein Ausdruck der Zustimmung und des
> Beifalls ist.
>
Das ist ein "das ist einleuchtend" aber auch.
> > Mit meinem Verstaendnis
> > funktioniert das aber ebenfalls:
>
> > Man hat eine unbefriedigte Situation. Jemand macht einen Vorschlag wie
> > diese zu aendern ist, welcher nicht plausibel scheint. Trotzdem stimmt
> > man diesem Vorschlag zu. Woran man eindeutig sieht, das plausibel und
> > zustimmen nicht dasselbe sind.
>
> Wie gesagt: Das habe ich nie behauptet. Ich habe die *Bedeutung* von
> "plausibel" angegeben und von anderen Vorschlägen ("folgerichtig",
> "einleuchtend") abgegrenzt.
> Schon gar nicht habe ich behauptet, daß jede Form der Zustimmung aus
> Gründen der Plausibilität erfolgt. Man kann auch erpreßt werden.
Oder man stimmt mangels eigener, besserer Vorschlaege zu.
> Oder
> wie das Beispiel aus der jüngsten Politik zeigt, das ich angeführt habe,
> kann das Machtkalkül, die Plausibilität oder Implausibilität in der
> Sache neutralisieren.
> >
> [...]
> >
> > > Plausibel ist es erst, nachdem es Dir eingeleuchtet hat.
> >
> > So wie du es anwendest vielleicht. So wie ich es bisher benutzt habe
> > nicht. Und es leuchtet mir nicht ein, warum ich meine Anwendungsweise
> > aendern sollte, solange im Wahrig unter "plausibel" der Begriff
> > "einleuchtend" gefuehrt wird. Kannst Du mir das plausibel machen ;-)?
>
> Du darfst reden, wie Du willst. Selbst ich erlaube es Dir. Ich für
> meinen Teil schätze die Möglichkeiten der differenzierten Ausdrucksweise
> sehr, weil man dann mehr sagen kann.
Wenn die Differenzierung aber so weit fuehrt, dass du die Bedeutung, die
sich in Woerterbuecher findet, ablehnst, eine andere, die sich nicht
dort findet, als richtige angibst, dann erfindest du deine Sprache neu.
Das hat IMHO nichts mehr mit differenzierte Ausdrucksweise zu tun.
>
> (Ich habe Deinen Smiley gesehen, aber trotzdem:) Ich kenne die Bedeutung
> von "plausibel" gerade aus der Kritik: Plausibilität schließt nicht
> Wahrheit oder Richtigkeit ein.
Und warum nicht? Weil etwas nicht berechnet sonder nur geschaetzt wird.
Das Schaetzergebnis scheint zu passen, wird also als richtig vermutet.
Man versucht eine Abkuerzung zur Wahrheit oder Richtigkeit zu finden.
Ist die Wahrheit bekannt und kontraer zur Aussage, so wird man diese
kaum als plausibel werten.
> Überspitzt gesagt: Wer plausibel sein
> will, der will bloß Applaus.
Das macht fuer mich jetzt ueberhaupt keinen Sinn. Ob etwas plausibel ist
bestimmt nicht derjenige, der eine Behauptung aeussert. Jemand der eine
Behauptung aeussert, will (meistens) rechthaben, nicht plausibel sein.
Manchmal luegt man einfach nur. Das soll vielleicht plausibel wirken,
aber kaum um Applaus einzuheimsen, eher um unentdeckt zu bleiben.
Heiko
Wenn's dir nur darum ginge, haette ich mich nicht zu Wort gemeldet. Die
Behauptung, "plausibel" liege naeher bei "zustimmen" als bei
"einleuchtend" war's.
Heiko
> Ralf Heinrich Arning wrote:
"Das ist plausibel" ist der Ausdruck der Zustimmung zu der Auffassung
eines andern. Dieser Ausdruck erfolgt nicht aus Nötigung, Erpressung,
Agonie.
Besser so?
Ralf
> Ralf Heinrich Arning wrote:
> > > Der Vorgang es "Einleuchtens" vielleicht.
> >
> > Und der wird ansschließend beschrieben mit "das ist einleuchtend".
>
> Der Vorgang? Kaum. Eine Behaptung oder Aussage wird mit "das ist
> einleuchtend" beschrieben, weniger der Vorgang des "Einleuchtens".
Und diese Aussage war am Vorgang des Einleuchtens nicht beteiligt?
[...]
> >
> > Ich halte die Wörter nicht für synonym. Ich behaupte vielmehr, daß die
> > Äußerung, etwas sei plausibel, ein Ausdruck der Zustimmung und des
> > Beifalls ist.
> >
>
> Das ist ein "das ist einleuchtend" aber auch.
Ja sicher. Du hast mindestens zwei Möglichkeiten, Deine Zustimmung
auszudrücken: Du kannst sagen, daß Dir etwas einleuchtet, daß Du also
nicht etwa zur Zustimmung genötigt wurdest. Oder Du kannst betonen, daß
die Aussage mit Deiner Sicht der Dinge übereinstimmt.
>
[...]
> > Du darfst reden, wie Du willst. Selbst ich erlaube es Dir. Ich für
> > meinen Teil schätze die Möglichkeiten der differenzierten Ausdrucksweise
> > sehr, weil man dann mehr sagen kann.
>
> Wenn die Differenzierung aber so weit fuehrt, dass du die Bedeutung, die
> sich in Woerterbuecher findet, ablehnst, eine andere, die sich nicht
> dort findet, als richtige angibst, dann erfindest du deine Sprache neu.
> Das hat IMHO nichts mehr mit differenzierte Ausdrucksweise zu tun.
Ich habe viele Wörter gelernt, ohne zuvor in Wörterbüchern
nachzuschlagen.
>
> >
> > (Ich habe Deinen Smiley gesehen, aber trotzdem:) Ich kenne die Bedeutung
> > von "plausibel" gerade aus der Kritik: Plausibilität schließt nicht
> > Wahrheit oder Richtigkeit ein.
>
> Und warum nicht? Weil etwas nicht berechnet sonder nur geschaetzt wird.
> Das Schaetzergebnis scheint zu passen, wird also als richtig vermutet.
> Man versucht eine Abkuerzung zur Wahrheit oder Richtigkeit zu finden.
> Ist die Wahrheit bekannt und kontraer zur Aussage, so wird man diese
> kaum als plausibel werten.
Plausibilität schließt Wahrheit nicht aus, aber auch nicht ein. Die
Einschätzung erfolgt aber nicht durch Prüfung der Sache, um die es geht,
sondern durch Prüfung der Übereinstimmung mit der eigenen Meinung.
> > Überspitzt gesagt: Wer plausibel sein
> > will, der will bloß Applaus.
>
> Das macht fuer mich jetzt ueberhaupt keinen Sinn. Ob etwas plausibel ist
> bestimmt nicht derjenige, der eine Behauptung aeussert. Jemand der eine
> Behauptung aeussert, will (meistens) rechthaben, nicht plausibel sein.
> Manchmal luegt man einfach nur. Das soll vielleicht plausibel wirken,
> aber kaum um Applaus einzuheimsen, eher um unentdeckt zu bleiben.
Musterbeispiele für das, was ich meine, liefern Wahlkampfreden,
vielleicht auch Gerichtsreden.
In der Geschichte der Rhetorik ist dieses Phänomen sein über zwei
Jahrtausenden bekannt. Das Äußern von Aussagen anderen gegenüber
geschieht in den seltensten Fällen nur darum, zu demonstrieren, daß man
recht hat. Es geht darum andere zu überzeugen, wozu auch immer.
Ralf
>"Das ist plausibel" ist der Ausdruck der Zustimmung zu der Auffassung
>eines andern.
Nein.
Entscheide dich mal. Ausser bei sehr langsamen Zeitgenossen, wird der
Vorgang also solcher, keine wahrnehmbare Zeitspanne haben.
> [...]
> > >
> > > Ich halte die Wörter nicht für synonym. Ich behaupte vielmehr, daß die
> > > Äußerung, etwas sei plausibel, ein Ausdruck der Zustimmung und des
> > > Beifalls ist.
> > >
> >
> > Das ist ein "das ist einleuchtend" aber auch.
>
> Ja sicher. Du hast mindestens zwei Möglichkeiten, Deine Zustimmung
> auszudrücken: Du kannst sagen, daß Dir etwas einleuchtet, daß Du also
> nicht etwa zur Zustimmung genötigt wurdest. Oder Du kannst betonen, daß
> die Aussage mit Deiner Sicht der Dinge übereinstimmt.
Und auch hier haben wir wieder den Zirkel. Da fuer dich "zustimmen" und
"plausibel" (teilweise) synononym sind, kannst du mit "plausibel"
zustimmen, toll.
> >
> [...]
>
> > > Du darfst reden, wie Du willst. Selbst ich erlaube es Dir. Ich für
> > > meinen Teil schätze die Möglichkeiten der differenzierten Ausdrucksweise
> > > sehr, weil man dann mehr sagen kann.
> >
> > Wenn die Differenzierung aber so weit fuehrt, dass du die Bedeutung, die
> > sich in Woerterbuecher findet, ablehnst, eine andere, die sich nicht
> > dort findet, als richtige angibst, dann erfindest du deine Sprache neu.
> > Das hat IMHO nichts mehr mit differenzierte Ausdrucksweise zu tun.
>
> Ich habe viele Wörter gelernt, ohne zuvor in Wörterbüchern
> nachzuschlagen.
... und lehnst ausgerechnet die Bedeutung, die du im Woerterbuch
findest, ab?
> >
> > >
> > > (Ich habe Deinen Smiley gesehen, aber trotzdem:) Ich kenne die Bedeutung
> > > von "plausibel" gerade aus der Kritik: Plausibilität schließt nicht
> > > Wahrheit oder Richtigkeit ein.
> >
> > Und warum nicht? Weil etwas nicht berechnet sonder nur geschaetzt wird.
> > Das Schaetzergebnis scheint zu passen, wird also als richtig vermutet.
> > Man versucht eine Abkuerzung zur Wahrheit oder Richtigkeit zu finden.
> > Ist die Wahrheit bekannt und kontraer zur Aussage, so wird man diese
> > kaum als plausibel werten.
>
> Plausibilität schließt Wahrheit nicht aus, aber auch nicht ein.
> Die Einschätzung erfolgt aber nicht durch Prüfung der Sache, um die es geht,
> sondern durch Prüfung der Übereinstimmung mit der eigenen Meinung.
Bitte? Wie kommt den jetzt die Meinung ins Spiel? Du musst unter
Plausibilitaet wirklich etwas komplett anderes verstehen als ich.
>
> > > Überspitzt gesagt: Wer plausibel sein
> > > will, der will bloß Applaus.
> >
> > Das macht fuer mich jetzt ueberhaupt keinen Sinn. Ob etwas plausibel ist
> > bestimmt nicht derjenige, der eine Behauptung aeussert. Jemand der eine
> > Behauptung aeussert, will (meistens) rechthaben, nicht plausibel sein.
> > Manchmal luegt man einfach nur. Das soll vielleicht plausibel wirken,
> > aber kaum um Applaus einzuheimsen, eher um unentdeckt zu bleiben.
>
> Musterbeispiele für das, was ich meine, liefern Wahlkampfreden,
> vielleicht auch Gerichtsreden.
> In der Geschichte der Rhetorik ist dieses Phänomen sein über zwei
> Jahrtausenden bekannt. Das Äußern von Aussagen anderen gegenüber
> geschieht in den seltensten Fällen nur darum, zu demonstrieren, daß man
> recht hat. Es geht darum andere zu überzeugen, wozu auch immer.
Aha. Wahlkampfreden und Plausibilitaet. Na gut. Von meinem Standpunkt
aus, sind Wahlkampfreden und Plausibilitaet zwei Dingens, die einer
gegenseitigen, natuerlichen Abstossung ausgesetzt sind. Keine Wunder,
dass wir beide nicht auf einen gruenen Punkt kommen.
Heiko
Nein, zumindest nicht fuer mich. Ich stimme etwas zu, an dem ich ein
persoenliches Interesse habe. Oder ich stimme zu, um jemandem zu
signalisieren, dass er recht hat. Zustimmen erzwingt fuer mich keine
Ueberpruefung von Fakten oder Behauptungen, sondern _kann_ aus dem Bauch
heraus passieren.
Wenn etwas plausibel ist, dann wurde aus meiner Sicht eine Bewertung
anhand existierenden Wissens vorgenommen, zwingend. Wenn etwas plausibel
ist, deckt es sich mit diesem Wissen. Widerspricht es dem Wissen, ist es
nicht plausibel.
Heiko
> Ralf Heinrich Arning wrote:
> >
> > Heiko Leberer <Heiko_...@non.agilent.com> wrote:
> >
> > > Ralf Heinrich Arning wrote:
> > > > > Der Vorgang es "Einleuchtens" vielleicht.
> > > >
> > > > Und der wird ansschließend beschrieben mit "das ist einleuchtend".
^^^^^^^^^^^
Hier habe ich ein falsches Verb gebraucht. Der Vorgang des Einleuchtens
wird mit "das ist einleuchtend" zum Ausdruck gebracht. [Mir geht es hier
um den ganzen Satz (bzw. die Proposition) "das ist einleuchtend", nicht
um das, was da einleuchtend ist.]
> > >
> > > Der Vorgang? Kaum. Eine Behaptung oder Aussage wird mit "das ist
> > > einleuchtend" beschrieben, weniger der Vorgang des "Einleuchtens".
> >
> > Und diese Aussage war am Vorgang des Einleuchtens nicht beteiligt?
>
> Entscheide dich mal. Ausser bei sehr langsamen Zeitgenossen, wird der
> Vorgang also solcher, keine wahrnehmbare Zeitspanne haben.
Das Tempo spielt hier keine Rolle. Man kann auch sagen "das ist
plausibel", wenn es nur langsam gedämmert hat.
Von mir aus kannst Du auch statt von "Vorgang" von "Umschlag" oder
dergleichen reden. Das ficht alles mein Verständnis von "plausibel"
nicht an.
>
> > [...]
> > > >
> > > > Ich halte die Wörter nicht für synonym. Ich behaupte vielmehr, daß die
> > > > Äußerung, etwas sei plausibel, ein Ausdruck der Zustimmung und des
> > > > Beifalls ist.
> > > >
> > >
> > > Das ist ein "das ist einleuchtend" aber auch.
> >
> > Ja sicher. Du hast mindestens zwei Möglichkeiten, Deine Zustimmung
> > auszudrücken: Du kannst sagen, daß Dir etwas einleuchtet, daß Du also
> > nicht etwa zur Zustimmung genötigt wurdest. Oder Du kannst betonen, daß
> > die Aussage mit Deiner Sicht der Dinge übereinstimmt.
>
> Und auch hier haben wir wieder den Zirkel. Da fuer dich "zustimmen" und
> "plausibel" (teilweise) synononym sind, kannst du mit "plausibel"
> zustimmen, toll.
Das ist kein Zirkel, das ist selbstreferenziell. Vergleiche: "Meine
Damen und Herren, ich begrüße Sie im neuen Museum" mit "Meine Damen und
Herren, guten Tach hier".
[...]
> ... und lehnst ausgerechnet die Bedeutung, die du im Woerterbuch
> findest, ab?
So etwas kommt vor, wenn auch nicht oft. In dieser Gruppe stoßen wir
gelegentlich auf solche Fälle.
Wenn ich für ein Lehnwort (oder Fremdwort) Erklärungen in einem
Wörterbuch finde, frage ich meistens, woher das Wort kommt, und frage
mich dann, wie es zu diesen Bedeutungen hat kommen können. Eine völlige
Bedeutungsgleichheit anzunehmen hieße, das Wort für völlig überflüssig
zu erachten. (Kommt auch manchmal vor.)
Häufig wird eine umständliche Erklärung statt eines Wortes mit ähnlicher
Bedeutung angegeben. Das heißt dann. Dieses Wort vermehrt die deutsche
Sprache um eine einfache Ausdrucksmöglichkeit.
Ich nehme jetzt mal exemplarisch meinen Fremdwörterduden. (Es fällt
nebenbei auf, daß das Nomen "Plausibilität", um das und um dessen
Gegenteil es hier zunächst ging, dort nicht auftaucht.)
Da steht unter "plausibel":
| [lat.-fr.]: ugs. für: einleuchtend, verständlich, glaubhaft,
| denkbar, stichhaltig, triftig.
Da wird eine ganze Palette aufgelistet. Sind die jetzt alle richtig?
Wenn dem so wäre, wenn z. B.
plausibel = glaubhaft
und
plausibel = denkbar,
dann wäre
glaubhaft = denkbar.
Das finde ich nun gar nicht plausibel.
Die Sätze:
Das ist einleuchtend.
Das ist verständlich.
Das ist glaubhaft.
Das ist denkbar.
Das ist stichhaltig.
Das ist triftig.
... bedeuten nicht alle genau dasselbe. Und
Das ist plausibel.
auch nicht.
Was bringt es nun "plausibel" statt eines der anderen Wörter zu sagen?
Mit Blick auf die Herkunft des Wortes fällt mir auf, daß man, wenn einem
etwas einleuchtend, verständlich, glaubhaft, denkbar, stichhaltig oder
triftig erscheint, sagen kann: "das ist plausibel", um ganz allgemein zu
der Sache seine Zustimmung auszudrücken.
[...]
> >
> > Plausibilität schließt Wahrheit nicht aus, aber auch nicht ein.
> > Die Einschätzung erfolgt aber nicht durch Prüfung der Sache, um die es geht,
> > sondern durch Prüfung der Übereinstimmung mit der eigenen Meinung.
>
> Bitte? Wie kommt den jetzt die Meinung ins Spiel? Du musst unter
> Plausibilitaet wirklich etwas komplett anderes verstehen als ich.
>
Das scheint mir auch so. Eine Meinung ist immer dann da, wenn jemandem
etwas einleuchtet oder nicht einleuchtet. Andernfalls kann er nur sagen,
daß er nichts dazu sagen kann.
Wer sagt "das ist einleuchtend", der meint "das leuchtet mir ein", aber
nicht "das leuchtet allen ein" oder "das leuchtet anderen".
Die Angebote des Duden lassen anstelle von Meinung auch noch andere
Varianten zu: "das kann ich verstehen", "das kann mein Verstand
erfassen". Meinung spielt eine Rolle, unabhängig davon, ob man
"plausibel" mit "einleuchtend" gleichsetzt oder nicht.
[...]
> Aha. Wahlkampfreden und Plausibilitaet. Na gut. Von meinem Standpunkt
> aus, sind Wahlkampfreden und Plausibilitaet zwei Dingens, die einer
> gegenseitigen, natuerlichen Abstossung ausgesetzt sind. Keine Wunder,
> dass wir beide nicht auf einen gruenen Punkt kommen.
Im Gegenteil. Wenn Du Wahlkampfreden nicht plausibel findest, hat der
Redner sein Ziel nicht erreicht. Worauf sind solche Reden sonst aus?
Ralf
Dann kannst Du Vorschläge nicht plausibel finden. Ich meine Vorschläge
dieser Art: Aus den Gründen x, y, z sollten wir die Handlung A und nicht
B wählen. Denn über die Zukunft kannst Du nichts wissen. Und die Gründe,
die man angeben kann, können sich als irrelevant erweisen.
Dein hier vorgestelltes Verständnis von "plausibel" deckt sich auch
nicht mit der in anderen Postings. Da bedeutete das Wort für Dich soviel
wie "einleuchtend". Und Einleuchten dauert ja nicht so lange wie eine
Prüfung mit anschließender Bewertung. Oder bist Du einer von den "sehr
langsamen Zeitgenossen", bei denen "der Vorgang also solcher", eine
"wahrnehmbare Zeitspanne".
Ralf