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Re: Mal wieder einen Germanizismus entdeckt

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Matthias Opatz

unread,
Oct 20, 2006, 5:00:16 AM10/20/06
to
Stefan Ram schrieb:

> »She might also try to attach the torn ends to each other
> using a method called Rissverklebung, in which individual
> fibers are rewoven back into place.«
>
> http://www.slate.com/id/2151857/

Würde ich nicht so hoch hängen. Die Wortwahl "a method called
Rissverklebung" zeigt doch, dass es bestenfalls Fachsprech ist.

Matthias

--
Marat wurde zwar ermordet, aber er starb vorher an einer Krankheit, die
ihm sogar das Leben raubte. Prof. Galletti
..... Wer zum Kuckuck ist Galletti? => <http://www.galletti.de/> ......
==== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==

Daniel Fischer

unread,
Oct 20, 2006, 7:00:14 AM10/20/06
to
Stefan Ram!

> Ich meine, solche Izismen zeigen ja manchmal, wo ein Land auf
> einem Gebiet führend ist. Das könnte also die Bundesrepublik
> Deutschland auf dem Gebiet der Pflege von Kunst sein -
> aber vielleicht liegt das auch schon längere Zeit zurück.

Interessanterweise kennt die deutsche Wikipedia den Begriff nicht, die
englische aber schon ;-)

Letztere führt auch zur Lösung. Der Begriff ist neu und wurde vor ein
paar Jahren erst auf einer Konferenz vorgestellt - von einem Deutschen.
Es handelt sich also nicht wirklich um einen Germanizismus, sondern nur um
ein deutsches Wort, dass der gute Professor nicht übersetzt hat:

http://palimpsest.stanford.edu/waac/wn/wn22/wn22-3/wn22-307.html


Gruß
Daniel

Philipp Reichmuth

unread,
Oct 20, 2006, 7:13:06 AM10/20/06
to
Stefan Ram schrieb:
> »She might also try to attach the torn ends to each other
> using a method called Rissverklebung, in which individual
> fibers are rewoven back into place.«
>
> Ich meine, solche Izismen zeigen ja manchmal, wo ein Land auf
> einem Gebiet führend ist.

Das ist einfach Fachsprache, so wie "eigenvalue" oder "bremsstrahlung".
Fremdwörter (!= Izismen) sind in Fachsprache normal und m.E. nicht
unbedingt ein Indiz, wer wo gerade führt.

Auch wenn die das erfahrungsgemäß nicht ganz so kleinlich sehen, gibt es
auch im englischen Sprachraum bestimmt Sprachreinhalter, die sich an so
etwas stören, genau wie es die im deutschen Wissenschaftsbetrieb auch gibt.

Philipp
--
For contacting me via e-mail, please remove ".invalid" from my From:
address.

Daniel Fischer

unread,
Oct 20, 2006, 7:17:17 AM10/20/06
to
Philipp Reichmuth!

> Auch wenn die das erfahrungsgemäß nicht ganz so kleinlich sehen, gibt es
> auch im englischen Sprachraum bestimmt Sprachreinhalter, die sich an so
> etwas stören, genau wie es die im deutschen Wissenschaftsbetrieb auch gibt.

Das ist ja auch logisch, dass Deutschland hier führt, das folgt ja ganz
klar aus der -Izismen-Theorie. Kindergarten. Q.E.D. :-)


Gruß
Daniel

Michael Dahms

unread,
Oct 20, 2006, 7:38:10 AM10/20/06
to
Philipp Reichmuth wrote:
>
> Das ist einfach Fachsprache, so wie "eigenvalue" oder "bremsstrahlung".
> Fremdwörter (!= Izismen) sind in Fachsprache normal und m.E. nicht
> unbedingt ein Indiz, wer wo gerade führt.

Ein schönes Fachwort ist auch "Ansatz".

Michael Dahms

Steffen Buehler

unread,
Oct 20, 2006, 7:55:31 AM10/20/06
to
Michael Dahms wrote:

> Ein schönes Fachwort ist auch "Ansatz".

Wo? Bei den Ingenieuren? Ich kenne nur "as a first approach" und so.

Viele Grüße
Steffen

Michael Dahms

unread,
Oct 20, 2006, 8:13:14 AM10/20/06
to
Steffen Buehler wrote:

> Michael Dahms wrote:
>
>> Ein schönes Fachwort ist auch "Ansatz".
>
> Wo? Bei den Ingenieuren? Ich kenne nur "as a first approach" und so.

In der Mathematik. Dort ist ein Ansatz nicht "a first approach", sondern
der Schlüssel zu Lösung.

Michael Dahms

Helga Schulz

unread,
Oct 21, 2006, 6:00:38 PM10/21/06
to
r...@zedat.fu-berlin.de (Stefan Ram) schrieb vorher:

> »She might also try to attach the torn ends to each other
> using a method called Rissverklebung, in which individual
> fibers are rewoven back into place.«
>

>http://www.slate.com/id/2151857/


>
> Ich meine, solche Izismen zeigen ja manchmal, wo ein Land auf

> einem Gebiet führend ist. Das könnte also die Bundesrepublik
> Deutschland auf dem Gebiet der Pflege von Kunst sein -
> aber vielleicht liegt das auch schon längere Zeit zurück.

Huch? "Rißverklebung" klingt für mich schwer nach Baumarkt, Abt.
Maler und Putz, wo die Silikonkartuschen stehen, aber gewiß nicht
nach dem, was der Text meint, das es wäre - bei "individual
fibres rewoven" denke ich eher an "spleißen".

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Philipp Reichmuth

unread,
Oct 22, 2006, 6:42:38 AM10/22/06
to
Rüdiger Silberer schrieb:

>>> Ich meine, solche Izismen zeigen ja manchmal, wo ein Land auf
>>> einem Gebiet führend ist.
>>
>> Das ist einfach Fachsprache, so wie "eigenvalue" oder "bremsstrahlung".
>> Fremdwörter (!= Izismen) sind in Fachsprache normal und m.E. nicht
>> unbedingt ein Indiz, wer wo gerade führt.
>
> Nicht zwangsläufig, aber einen gewissen Hinweis gibt es schon, aus
> welchem anderen Grund sollte denn sonst ein deutsche Wort verwendet
> werden.

Du hast insofern recht, als das normalerweise auf die Sprache derjenigen
Veröffentlichung zurückgeht, in der ein Begriff eingeführt wird. Das
ist vorzugsweise dann ein Indiz, wenn es ein Begriff ist, der nicht aus
einer der dominierenden Fachsprachen kommt. Wenn ich heutzutage in
deutschen wissenschaftlichen Texten englischen Begriffen begegne, kann
ich, da es heutzutage einen stärker nationenübergreifenden Gebrauch des
Englischen gibt, daraus nicht folgern, daß die Amerikaner oder Briten
auf diesem Gebiet führend sind oder waren. Insofern ist der Aussagewert
eines deutschen oder französischen Begriffs in der Tat größer als der
eines englischen.

Außerdem soll man so etwas nicht überinterpretieren. Wenn man also aus
dem Wort Rißverklebung schließt, daß die BRD auf dem "Gebiet der Pflege
von Kunst" führend sei, geht das m.E. zu weit; ich würde das in diesem
Kontext auf bestimmte Restaurationstechniken beschränken. (Ansonsten
gibt es im Englischen den Begriff "thread bonding"; vgl. die in Stefans
Slate-Artikel verlinkte Konferenzbeschreibung unter
<http://palimpsest.stanford.edu/waac/wn/wn22/wn22-3/wn22-307.html>).

>> Auch wenn die das erfahrungsgemäß nicht ganz so kleinlich sehen, gibt es
>> auch im englischen Sprachraum bestimmt Sprachreinhalter, die sich an so
>> etwas stören, genau wie es die im deutschen Wissenschaftsbetrieb auch gibt.
>

> Solche gibt es?

Im deutschen Sprachraum auf jeden Fall; ich kenne die aus der
Informatik, wo ein Übungsgruppenleiter uns empfahl, von Stack und Heap
zu reden, und der nächste darauf bestand, daß wir "Keller" und "Haufen"
sagen.

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Oliver Cromm

unread,
Oct 22, 2006, 11:04:41 AM10/22/06
to
Philipp Reichmuth meinte:

> ich kenne die aus der
> Informatik, wo ein Übungsgruppenleiter uns empfahl, von Stack und Heap
> zu reden, und der nächste darauf bestand, daß wir "Keller" und "Haufen"
> sagen.

Den Kellerspreicher kannte ich vor "Stack", und er ist ja auch wohl
keine Übersetzung (zumindest keine von "Stack"). "Haufen" höre ich als
informationswissenschaftlichen Fachbegriff aber gerade zum ersten Mal.
Besonders charmant ist ja dann wohl das Haufen-Sortieren.
--
Oliver C.

Philipp Reichmuth

unread,
Oct 22, 2006, 11:26:04 AM10/22/06
to
Rüdiger Silberer schrieb:
> Wie lange liegen denn Deine Erfahrungen zurück? Vor dreißig Jahren
> waren noch sehr viel mehr deutsche Bezeichnungen in der EDV(!) üblich
> als heute.

Das müßte 2001/2 gewesen sein.

Erstgenommen hat das kaum jemand, es wirkte eher manieriert und etwas
antiquiert, vergleichbar mit dem Viertopfzerknalltreibling. Meine
Studentengeneration war für Deutsch als Fachsprache in der Informatik
verloren, insbesondere weil wir englische Lehrbücher verwendet haben (in
dem Bereich also Cormen/Rivest) und das Nebeneinander von englischen und
deutschen Begriffen (Haufen vs. Heapsort) jeglichen Vorteil zunichte
machte, den die betonte Verwendung deutscher Begriffe hätte haben können.

Ewald Pfau

unread,
Oct 22, 2006, 1:57:32 PM10/22/06
to
Rüdiger Silberer <Silberer...@lycos.de>:

> Haufen ist mir als deutsche Entsprechung für den Heap auch bekannt, für
> den Stack hätte ich eher Stapel erwartet. Mich verwundert allerdings die
> Verwendung von deutschen Bezeichnungen schon. Wie lange liegen denn


> Deine Erfahrungen zurück? Vor dreißig Jahren waren noch sehr viel mehr
> deutsche Bezeichnungen in der EDV(!) üblich als heute.

ADV, bitte, wenn schon.

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Helmut Richter

unread,
Oct 22, 2006, 4:36:23 PM10/22/06
to
On Sun, 22 Oct 2006, Philipp Reichmuth wrote:

> > Wie lange liegen denn Deine Erfahrungen zurück? Vor dreißig Jahren
> > waren noch sehr viel mehr deutsche Bezeichnungen in der EDV(!) üblich
> > als heute.
>
> Das müßte 2001/2 gewesen sein.
>
> Erstgenommen hat das kaum jemand, es wirkte eher manieriert und etwas
> antiquiert, vergleichbar mit dem Viertopfzerknalltreibling.

Ich kenne noch einige Begriffe aus den 70er-Jahren, als es noch mindestens
ein deutsches Betriebssysteme gab (BS3 für den Telefunken TR440). Für die
dort verwendete Sprache ist der Viertopfzerknalltreibling die falsche
Ebene. Ich habe mal ein paar Begriffe aus jener Zeit zusammengestellt. Man
sieht an der Wortwahl, dass die Erfinder dieser Begriffe überhaupt nicht
deutschtümelten (sonst hätte es wohl nicht "Montageobjekt" geheißen),
sondern die deutsche Sprache ganz normal einschließlich ihrer Fremdwörter
anwandten. Die Begriffe sind alle unmittelbar verständlich bis auf
"Abschnitt". Ich nehme an, das stammt aus der Lochkartenzeit, wo jeder
Auftrag ein Kartenstapel war; die wurden in den Kartenleser alle
hintereinander eingelegt und ein Auftrag war dann ein Abschnitt in diesem
langen Kartenstapel. Also hier das Glossar:

TR440 Unix

Datei Datei (=file)
Datenbasis Verzeichnis, Katalog (=directory)
Montageobjekt binary (bindbar)
Operator executable (statisch gebunden)
Programmiersystem {hat keinen Namen}
Übersetzer compiler
Systemkern Systemkern (=kernel)
Prozess Prozess (als Teil des Betriebssystems)
Abwickler {gibts nicht}
Operatorlauf Prozess (vom Benutzer)
Auftrag job (gibts in den meisten Unix-Varianten gar nicht)
Abschnitt batch job
Gespräch interactive job
Entschlüssler shell
Kommando Kommando

Es st gut möglich, dass das Wort "Datei" auch von denen stammt und als
einziges überlebt hat. Das Wort "shift" (die Bits im Register verschieben)
haben sie als "schiften" einzudeutschen versucht, was ich für eine
gelungene Idee halte, von der schade ist, dass sie sichnicht durchgesetzt
hat.

--
Helmut Richter

Helmut Richter

unread,
Oct 22, 2006, 5:04:19 PM10/22/06
to
On Sun, 22 Oct 2006, Oliver Cromm wrote:

> Den Kellerspreicher kannte ich vor "Stack", und er ist ja auch wohl
> keine Übersetzung (zumindest keine von "Stack"). "Haufen" höre ich als
> informationswissenschaftlichen Fachbegriff aber gerade zum ersten Mal.
> Besonders charmant ist ja dann wohl das Haufen-Sortieren.

Aber hier wäre ja das Deutsche sogar präziser. Beim heap-sort ist der
"heap" ein Array ("Reihung" hat sich nicht durchgesetzt), aber keine
Halde, obwohl die auch auf Englisch "heap" heißt.

--
Helmut Richter

Philipp Reichmuth

unread,
Oct 22, 2006, 5:16:51 PM10/22/06
to
Helmut Richter schrieb:

> Aber hier wäre ja das Deutsche sogar präziser. Beim heap-sort ist der
> "heap" ein Array ("Reihung" hat sich nicht durchgesetzt), aber keine
> Halde, obwohl die auch auf Englisch "heap" heißt.

Dochdoch, Heapsort basiert doch gerade darauf, daß das Eingabearray in
Form eines Heaps umsortiert wird, wodurch sich leicht das größte Element
heausselektieren und der Rest mit minimalem Aufwand zu einem neuen Heap
umsortieren läßt.

Joern Abatz

unread,
Oct 22, 2006, 5:30:00 PM10/22/06
to
On Sun, 22 Oct 2006 16:29:00 +0200, Rüdiger Silberer wrote:

> Vor dreißig Jahren waren noch sehr viel mehr
> deutsche Bezeichnungen in der EDV(!) üblich als heute.

Auf der TR440 (von Telefunken) war die Kommandosprache eine Art Deutsch.
Ich weiß aber nicht mehr viele Worte, z.B. erinnere ich noch "TKREIERE",
"TEINTRAGE", "MONTIERE" und die Ausdrücke "Fluchtsymbol" und "Sichtgerät".

Jörn

Peter J. Holzer

unread,
Oct 22, 2006, 6:02:52 PM10/22/06
to
On 2006-10-22 20:36, Helmut Richter <hh...@web.de> wrote:
> On Sun, 22 Oct 2006, Philipp Reichmuth wrote:
>> > Wie lange liegen denn Deine Erfahrungen zurück? Vor dreißig Jahren
>> > waren noch sehr viel mehr deutsche Bezeichnungen in der EDV(!) üblich
>> > als heute.
>>
>> Das müßte 2001/2 gewesen sein.

Ca. 10 Jahre vorher hat uns ein Assistent die Geschichte vom
Gummilutscher erzählt: Ein deutscher Konzern, bei dem die Verwendung
deutscher Variablen- und Funktionsnamen vorgeschrieben war (ich glaube,
es war Siemens, kann mich aber täuschen), arbeitete bei einem Projekt
mit einer Firma aus einem nicht-deutschsprachigen Land zusammen, so dass
für dieses Projekt englische Variablen- und Funktionsnamen verwendet
wurden. Die Zusammenarbeit war von kurzer Dauer, und die Deutschen
wollten das Projekt allein weiterführen. Irgendein armer Programmierer
bekam daher den Auftrag, alle englischen Bezeichnungen zu übersetzen.
Und weil die Software noch nicht fertig war, gab es viele
"dummy"-Funktionen. Wie übersetzt man "dummy"? Das Wörterbuch kennt
mehrere Bedeutungen des Wortes, darunter (ziemlich weit hinten)
"Gummilutscher". Dies erfreute den (ob der Stumpfsinnigkeit seiner
Arbeit vermutlich leicht zu amüsierenden) Programmierer, und so war
dummy global durch Gummilutscher ersetzt. Und wenn das Programm noch im
Einsatz ist, so versteckt sich vermutlich immer noch der eine oder
andere darin.


>> Erstgenommen hat das kaum jemand, es wirkte eher manieriert und etwas
>> antiquiert, vergleichbar mit dem Viertopfzerknalltreibling.

"Kellerspeicherspurrückverfolgung" ;-)


> Ich kenne noch einige Begriffe aus den 70er-Jahren, als es noch mindestens
> ein deutsches Betriebssysteme gab (BS3 für den Telefunken TR440). Für die
> dort verwendete Sprache ist der Viertopfzerknalltreibling die falsche
> Ebene. Ich habe mal ein paar Begriffe aus jener Zeit zusammengestellt. Man
> sieht an der Wortwahl, dass die Erfinder dieser Begriffe überhaupt nicht
> deutschtümelten (sonst hätte es wohl nicht "Montageobjekt" geheißen),
> sondern die deutsche Sprache ganz normal einschließlich ihrer Fremdwörter
> anwandten. Die Begriffe sind alle unmittelbar verständlich bis auf
> "Abschnitt".

Naja, unter "Operator" und "Entschlüssler" hätte ich mir was anderes
vorgestellt.

> TR440 Unix
>
[...]


> Auftrag job (gibts in den meisten Unix-Varianten gar nicht)

Jobs gibt es in den meisten Unix-Varianten sehr wohl, allerdings sind
sie vermutlich was anderes als ein Auftrag im BS3.

> Es st gut möglich, dass das Wort "Datei" auch von denen stammt und als
> einziges überlebt hat. Das Wort "shift" (die Bits im Register verschieben)
> haben sie als "schiften" einzudeutschen versucht, was ich für eine
> gelungene Idee halte, von der schade ist, dass sie sichnicht durchgesetzt
> hat.

Abgesehen von der Schreibweise hat sie sich durchaus durchgesetzt: "Und
dann shiftest Du den Wert 3 Bits nach rechts und maskierst ihn mit 7".

hp


--
_ | Peter J. Holzer | > Wieso sollte man etwas erfinden was nicht
|_|_) | Sysadmin WSR | > ist?
| | | h...@hjp.at | Was sonst wäre der Sinn des Erfindens?
__/ | http://www.hjp.at/ | -- P. Einstein u. V. Gringmuth in desd

Helmut Richter

unread,
Oct 22, 2006, 6:22:23 PM10/22/06
to
On Sun, 22 Oct 2006, Philipp Reichmuth wrote:

> Helmut Richter schrieb:
> > Aber hier wäre ja das Deutsche sogar präziser. Beim heap-sort ist der "heap"
> > ein Array ("Reihung" hat sich nicht durchgesetzt), aber keine Halde, obwohl
> > die auch auf Englisch "heap" heißt.
>
> Dochdoch, Heapsort basiert doch gerade darauf, daß das Eingabearray in Form
> eines Heaps umsortiert wird, wodurch sich leicht das größte Element
> heausselektieren und der Rest mit minimalem Aufwand zu einem neuen Heap
> umsortieren läßt.

Ich präzisiere: das englische Wort "heap" hat zwei verschiedene
Bedeutungen

- ein Array, das einer (wohldefinierten) teilweisen Ordnung genügt

- der zum Anlegen neuer Variablen zur Verfügung stehende Speicher- und
Adressraum, soweit er nicht einer Keller(=stack)-Verwaltung unterliegt
(in einigen Programmiersprachen mit "new" verwendet)

Nur für die zweite Bedeutung kenne ich das deutsche Wort "Halde"; für die
erste Bedeutung kenne ich kein deutsches Wort.

--
Helmut Richter

Tassilo Halbritter

unread,
Oct 23, 2006, 3:29:15 AM10/23/06
to
Peter J. Holzer wrote:

>
> >> Erstgenommen hat das kaum jemand, es wirkte eher manieriert und etwas
> >> antiquiert, vergleichbar mit dem Viertopfzerknalltreibling.
>

> "Kellerspeicherspurrückverfolgung" ;-)
>
>

Stacktracing?


--
_____ _ _ mailto: halbritter at acornusers.org
|__ __|| | | | "Die Furcht vor denjenigen unsichtbaren Mächten,
| | | |_| | welche der Staat anerkennt, ist Religion, die Furcht
| | | _ | vor solchen, welche er nicht anerkennt, Aberglaube."
|_|a |_| |_|a (Philosophisches Wörterbuch)

Helmut Richter

unread,
Oct 23, 2006, 5:03:31 AM10/23/06
to
On Mon, 23 Oct 2006, Peter J. Holzer wrote:

> > TR440 Unix
> >
> [...]
> > Auftrag job (gibts in den meisten Unix-Varianten gar nicht)
>
> Jobs gibt es in den meisten Unix-Varianten sehr wohl, allerdings sind
> sie vermutlich was anderes als ein Auftrag im BS3.

Alles was im BS3 "Auftrag" heißt, heißt im Unix-Umfeld "job" (im
Zusammenhang mit NQS zum Beispiel), aber nicht umgekehrt.

--
Helmut Richter

Peter J. Holzer

unread,
Oct 23, 2006, 7:23:31 AM10/23/06
to

Ein Job hat in Unix eigentlich eine sehr konkrete Bedeutung (siehe "Job
Control"). NQS hat damit nichts zu tun. (es gibt natürlich auch auf
jedem Unix "cron jobs" und "at jobs", die wiederum mit Shell Jobs nichts
zu tun haben, und eine Spezialform das Batch Jobs darstellen (nachdem Du
zwischen "Job" und "Batch Job" unterschieden hast, habe ich die vorher
nicht erwähnt, weil sie eben Batch Jobs sind).

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Peter Wetschnigg

unread,
Oct 23, 2006, 9:51:16 AM10/23/06
to
Am Mon, 23 Oct 2006 14:44:35 +0200 schrieb Martin Gerdes:

> "Peter J. Holzer" <hjp-u...@hjp.at> schrieb:


>
>>> Es st gut möglich, dass das Wort "Datei" auch von denen stammt und als
>>> einziges überlebt hat. Das Wort "shift" (die Bits im Register verschieben)
>>> haben sie als "schiften" einzudeutschen versucht, was ich für eine
>>> gelungene Idee halte, von der schade ist, dass sie sichnicht durchgesetzt
>>> hat.
>
>>Abgesehen von der Schreibweise hat sie sich durchaus durchgesetzt: "Und
>>dann shiftest Du den Wert 3 Bits nach rechts und maskierst ihn mit 7".
>

> So ein Shiftregister ist eben doch etwas Praktisches.
>
> Was steht eigentlich dagegen, für den Vorgang des Schiebens das Wort
> "schieben" zu verwenden?

Das würde ja jeder verstehen, wo kämen wir denn da hin!? Nein, nein, auch
die Gombjuddaäggsberten wollen ihre Fachsprache.


Gruß
P. W.

--
Latinitatem colamus!

Peter J. Holzer

unread,
Oct 23, 2006, 10:32:38 AM10/23/06
to
On 2006-10-23 12:44, Martin Gerdes <martin...@gmx.de> wrote:
> "Peter J. Holzer" <hjp-u...@hjp.at> schrieb:
>
>>> Das Wort "shift" (die Bits im Register verschieben) haben sie als
>>> "schiften" einzudeutschen versucht, was ich für eine gelungene Idee
>>> halte, von der schade ist, dass sie sichnicht durchgesetzt hat.
>
>>Abgesehen von der Schreibweise hat sie sich durchaus durchgesetzt: "Und
>>dann shiftest Du den Wert 3 Bits nach rechts und maskierst ihn mit 7".
>
> So ein Shiftregister ist eben doch etwas Praktisches.
>
> Was steht eigentlich dagegen, für den Vorgang des Schiebens das Wort
> "schieben" zu verwenden?

Nichts außer dass es nicht gebräuchlich ist. Bei "und dann schiebst Du
den Wert 3 Bits nach rechts ..." muss ich erst mal nachdenken, was
gemeint ist. Zwar nur eine halbe Sekunde oder so, aber es hemmt den
Lesefluss. Ungefähr so wie ein falsches Komma oder ein Text in
Kleinbuchstaben.

hp (der kürzlich in einer Autowerbung das Wort "Shift" in einem
Zusammenhang gelesen hat, der an die Flugpanzer aus Perry
Rhodan erinnerte)

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Peter J. Holzer

unread,
Oct 23, 2006, 11:56:32 AM10/23/06
to
On 2006-10-23 14:46, Stefan Ram <r...@zedat.fu-berlin.de> wrote:

> "Peter J. Holzer" <hjp-u...@hjp.at> writes:
>>Bei "und dann schiebst Du den Wert 3 Bits nach rechts ..." muss
>>ich erst mal nachdenken, was gemeint ist. Zwar nur eine halbe
>>Sekunde oder so, aber es hemmt den Lesefluss.
>
> Solche Texte kann man interessanter gestalten, indem man den
> Leser ab und zu durch ein unerwartetes Wort verblüfft. In
> diesem Fall bietet es sich an, »Sekunde« durch »Stunde« zu
> ersetzen:
>
>|Bei "und dann schiebst Du den Wert um 3 Bits nach rechts ..."
>|muß ich erst mal nachdenken, was gemeint ist. Zwar nur eine
>|halbe Stunde oder so, aber es hemmt den Lesefluß.

:-)

Eine halbe Stunde habe ich aber nicht mal für die "Bedienerüberlastung"
gebraucht, die Java nicht hat.

Sicherlich mehr als eine halbe Personenstunde haben wir kollektiv für
ein angebliches neues Feature von Perl 6 gebraucht, das wir in einer
grauenhaft schlechten Übersetzung eines an sich schon grauenhaft
schlechten englischen Originals gefunden haben. Dummerweise kann ich
mich nicht mehr daran erinnern, was das war - und dabei dachte ich, das
sei unvergesslich.

hp

PS: Du hast lustige Message-Ids. Erstellst Du die (halb-)manuell?

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Tassilo Halbritter

unread,
Oct 24, 2006, 4:20:37 AM10/24/06
to
In article <Kennung-200...@ram.dialup.fu-berlin.de>,
Stefan Ram <URL:mailto:r...@zedat.fu-berlin.de> wrote:
>
>
> >PS: Du hast lustige Message-Ids. Erstellst Du die (halb-)manuell?
>
> Wenn ich eine Nachricht schreibe, dann bearbeite ich den
> gesamten Artikel mit allen Kopfzeilen im Editor.
>
> Die Nachrichtenkennung [hier eine halbe Sekunden Denkpause
> einfügen] erstelle ich zunächst manuell und lasse dann das
> Ende von einem AllChars-Makro einfügen. Das Makro lautet:
>
> md=
> -\w(yyyymmddhhnnss)@ram.dialup.fu-berlin.de>
>
> Ich tippe beispielsweise
>
> <Kennungqmd
>
> und daraus macht AllChars
>
> <Kennung-200...@ram.dialup.fu-berlin.de>
>
>

Mein Newsreader generiert eine ähnliche Kennung von selber ...

Oliver Cromm

unread,
Oct 24, 2006, 8:55:48 AM10/24/06
to
Tassilo Halbritter meinte:

> Stefan Ram <URL:mailto:r...@zedat.fu-berlin.de> wrote:
>>
>> Ich tippe beispielsweise
>>
>> <Kennungqmd
>>
>> und daraus macht AllChars
>>
>> <Kennung-200...@ram.dialup.fu-berlin.de>
>
> Mein Newsreader generiert eine ähnliche Kennung von selber ...

Nein, Deine Kennung enthält kein Schlagwort (die eigentliche
Besonderheit, derentwegen sie zum Thema wurde). Ein Programm, das sowas
von selber produziert, wäre recht anspruchsvoll.
--
Oliver C.

Message has been deleted
Message has been deleted

Christian Feldhaus

unread,
Jan 27, 2007, 8:00:43 PM1/27/07
to
Stefan Ram <r...@zedat.fu-berlin.de> wrote:

> Ein weiterer Germanizismus
>
> »Esau, proving again that he is the mensch of the family
> if not the brains, sees Jacob and immediately runs to his
> brother, embraces him, and kisses him.«
>
> http://www.slate.com/toolbar.aspx?action=print&id=2141712

In den USA (m.W. vor allem New York/Ostküste) wird "mensch" eigentlich
nur im Sinne von "guter Mensch" verwendet, ähnlich wie im Jiddischen.
Und so ist es ja auch in diesem Kontext zu verstehen. Ob das englische
Wort nun eher ein Jiddismus (?) oder ein Germanismus ist, darüber sollen
sich andere Gedanken machen. ;-)

Tschüs,
Christian

René

unread,
Jan 27, 2007, 8:19:42 PM1/27/07
to
On 2007-01-27 15:56:32 -0600, r...@zedat.fu-berlin.de (Stefan Ram) said:

> r...@zedat.fu-berlin.de (Stefan Ram) writes:
>> »(...) For lack of a better name, you could call it Bushenfreude.«


>
> Ein weiterer Germanizismus
>
> »Esau, proving again that he is the mensch of the family
> if not the brains, sees Jacob and immediately runs to his
> brother, embraces him, and kisses him.«
>
> http://www.slate.com/toolbar.aspx?action=print&id=2141712


Eher ein Jiddizismus. A person of integrity and honor. Klar, der
Begriff kommt aus dem Deutschen, aber ins Amerikanische fand er den Weg
übers Jiddische, in den 1930ern.

--
If there is one thing i can do, it's multitask.

Message has been deleted

René

unread,
Feb 11, 2007, 12:37:35 PM2/11/07
to
On 2007-02-11 11:19:35 -0600, r...@zedat.fu-berlin.de (Stefan Ram) said:

> So lautet eine Überschrift heute:
>
> »Du Faust Mich«
>
> http://www.slate.com/toolbar.aspx?action=print&id=2159551
>
> Aus dem folgenden Text wird mir nicht verständlich, was der
> Autor sich dabei gedacht hat. Es geht um die Berufung einer
> Frau Faust und die Frage ob sie »soothing« genannt werden
> könne.
>
> (Vielleicht kam der Autor von »you soothe me« auf
> »you Faust me« und dann »Du Faust Mich«.)
>
> Interessant auch das Wortspiel zu »sex« und »gender« darin:
>
> »the NYT equivocates over whether her sex was central to
> the Selection Committee's choice. (Or was it her gender
> that mattered?)«

Du denkst zu kompliziert. Der Name der Dame ist Dr. Drew Gilpin Faust.
Jetzt ein bekanntes deutsches Volksied (Rammstein "Du hast")
referenziert und falsch geschrieben, und schon sind wir da.


Gestern zufällig die olle X-Files-Folge gesehen, bei der Mulder unter
die Nazis gerät (Season 6, Episod "Triangle". Die Extras waren deutsche
und die Hauptfiguren wurden von den üblichen (amerikanischen)
Schauspielern gegeben. War lustig. "Der Raucher" in Nazi-Uniform gibt
einen Befehl, das deutsche Extra guckt entgeistert, mit "Was hat er
gesagt?" deutlich auf der Stirn geschrieben, zuckt mit den Schultern
(OK, ich nehme mal an, das war mein Stichwort) und geht ab.
Kurz zurück gespult, diesmal die Untertitel eingeschalten, und es
stellte sich heraus, daß der Befehl des Rauchers "Zeig ihm, was ich
meine!" lautete. Klang aber eher wie "ßickei wamihn!"


--
Do you know what the chain of command is here? It's the chain I go get
and beat you with to show you who's in ruttin' command here.

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Wayne Brown

unread,
Mar 29, 2007, 6:51:31 AM3/29/07
to
Stefan Ram schrieb:
[...]
> »I found where this dreck had been published«
>
> http://scienceblogs.com/goodmath/2007/03/what_happens_if_you_dont_under_1.php

Jiddisch. Es gibt eine ganze Reihe solcher Wörter, die ursprünglich von
den New Yorker Juden ausgingen. Jiddische Wörter wie "pisher" und
"schlemiel" waren schon vor langer Zeit weitverbreitet an der Ostküste
der USA. Inzwischen hört man sie gelegentlich im ganzen Land, wo mancher
US-Amerikaner bestimmt nicht weiß, daß Wörter wie "kibitz" aus dem
Jiddischen kommen. Siehe die Liste bei Wikipedia:
http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_English_words_of_Yiddish_origin

Gruß, ----- WB.

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Wayne Brown

unread,
Mar 31, 2007, 7:37:32 AM3/31/07
to
Stefan Ram schrieb:
>
> »Having a solid grasp of this über-powerful application is
> mandatory for anyone desiring a thorough understanding of
> TCP/IP.«
>
> http://www.dmiessler.com/study/tcpdump/

Jawohl, "über" ist in manchen US-amerikanischen Kreisen beliebt. Es
drang ins US-amerikanische Bewußtsein durch "Übermensch" in den Medien.
Ich liebe die Aussprache, "uhber..." "Herren-" von "Herrenrasse" scheint
auch in den Kreisen bekannt zu sein, aber als Wortteil kommt "Herren-"
wahrscheinlich viel seltener vor als "uber".

Gruß, ----- WB.

Christian Feldhaus

unread,
Apr 5, 2007, 1:10:59 PM4/5/07
to
Wayne Brown <awayn...@hotmail.com> wrote:

> Jawohl, "über" ist in manchen US-amerikanischen Kreisen beliebt.

Gerade eben gesehen:
"the über-configurable Mac Pro"

http://www.apple.com/macpro/ (letzter Absatz)

Tschüs,
Christian

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Oliver Cromm

unread,
May 5, 2007, 9:18:33 PM5/5/07
to
On 5 May 2007 19:16:09 GMT, Stefan Ram wrote:

> r...@zedat.fu-berlin.de (Stefan Ram) writes:
>>>>>>>>using a method called Rissverklebung, in which individual


>>>>>>>you could call it Bushenfreude.

>>>>>>Esau, proving again that he is the mensch of the family

>>>>>Du Faust Mich
>>>>Object.prototype is verboten!


>>>»I found where this dreck had been published«
>

> Noch einmal »verboten«:
>
> »Palfrey says she gave each of her escorts a guide that
> spelled out what sexual conduct was kosher and what was
> verboten, and made them pledge not to do anything illegal.«
>
> http://www.slate.com/toolbar.aspx?action=print&id=2165573

Das ist auch allgemein bekannt. Hier mal was anderes - ich hatte es
schon länger als Germanismus in Verdacht, aber anläßlich dieses Artikels
endlich mal nachgeschlagen:

| The next minute, two German fighters - which Colton would later learn
| were Focke-Wulf Fw 190s - screamed into the southern English resort
| town from out of nowhere, strafing the park before dropping their
| bombs square into the hotel's facade.

The Gazette (Montreal), Saturday, April 07, 2007

| strafe
| 1915, "punish, attack," picked up by British soldiers from Ger.
| strafen [...] in slogan Gott strafe England "May God punish England,"
| [...] The word used for many kinds of attack at first; meaning "shoot
| up ground positions from low-flying aircraft" emerged as the main
| sense 1942.
<http://www.etymonline.com/index.php?term=strafe>

Es wird auch keineswegs nur für deutsche Angriffe eingesetzt:

| [...] dropped other ordnance on the compound. The insect-like Apaches
| buzzed the battlefield for about 45 minutes, repeatedly strafing
| Taliban positions at extremely low altitude.

The Gazette (Montreal), Monday, July 10, 2006

Die Artikel kann man nur als Abonnent einsehen, aber man findet genug
Beispiele im allgemeinen Netz, z.B.:

<http://www.google.ca/search?q=strafe+OR+strafes+OR+strafing+OR+strafed+%2Biraq>
--
Oliver C.

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Stephen Hust

unread,
May 6, 2007, 2:01:33 AM5/6/07
to
Oliver Cromm <lispa...@yahoo.de> wrote:

> [...] Hier mal was anderes - ich hatte es schon länger als


> Germanismus in Verdacht, aber anläßlich dieses Artikels endlich
> mal nachgeschlagen:
>
>| The next minute, two German fighters - which Colton would later
>| learn were Focke-Wulf Fw 190s - screamed into the southern
>| English resort town from out of nowhere, strafing the park
>| before dropping their bombs square into the hotel's facade.
>
> The Gazette (Montreal), Saturday, April 07, 2007
>
>| strafe
>| 1915, "punish, attack," picked up by British soldiers from Ger.
>| strafen [...] in slogan Gott strafe England "May God punish
>| England," [...] The word used for many kinds of attack at
>| first; meaning "shoot up ground positions from low-flying
>| aircraft" emerged as the main sense 1942.
> <http://www.etymonline.com/index.php?term=strafe>

Vielleicht sollte man die Aussprache noch erwähnen.

AE: strAf (/str/ wie in "street", /A/ wie in "ace")

BE: straf (/a/ wie in "father") oder strAf.

--
Steve

My e-mail address works as is.

Michael Bednarek

unread,
May 6, 2007, 3:42:24 AM5/6/07
to
On Sat, 5 May 2007 21:18:33 -0400, Oliver Cromm wrote in
de.etc.sprache.deutsch:

[snip]


>Das ist auch allgemein bekannt. Hier mal was anderes - ich hatte es
>schon länger als Germanismus in Verdacht, aber anläßlich dieses Artikels
>endlich mal nachgeschlagen:
>
>| The next minute, two German fighters - which Colton would later learn
>| were Focke-Wulf Fw 190s - screamed into the southern English resort
>| town from out of nowhere, strafing the park before dropping their
>| bombs square into the hotel's facade.
>
>The Gazette (Montreal), Saturday, April 07, 2007
>
>| strafe
>| 1915, "punish, attack," picked up by British soldiers from Ger.
>| strafen [...] in slogan Gott strafe England "May God punish England,"
>| [...] The word used for many kinds of attack at first; meaning "shoot
>| up ground positions from low-flying aircraft" emerged as the main
>| sense 1942.
><http://www.etymonline.com/index.php?term=strafe>
>
>Es wird auch keineswegs nur für deutsche Angriffe eingesetzt:
>
>| [...] dropped other ordnance on the compound. The insect-like Apaches
>| buzzed the battlefield for about 45 minutes, repeatedly strafing
>| Taliban positions at extremely low altitude.
>
>The Gazette (Montreal), Monday, July 10, 2006

[snip]

Auch sehr verbreitet in bestimmten Videospielen.
"Experience the action and glory of piloting a WWI Allied or German
fighter plane [...]. Strafe opposing armies, bomb enemy aerodromes
[...]"

--
Michael Bednarek http://mbednarek.com/ "POST NO BILLS"

Wayne Brown

unread,
May 6, 2007, 5:31:06 PM5/6/07
to
Für Stefan Ram:

Für Deine Germanizismus-Sammlung ein Wort aus der heutigen Ausgabe der
"Washington Post", "sprachgefühl", das in US-amerikanischen
Wörterbüchern auch als "sprachgefuhl" angegeben wird. Im Zeitungsartikel
geht es um einen Buben, der das Wort bei einem Rechtschreibwettbewerb in
den USA nicht buchstabieren konnte. Es ist interessant, sich die
Aussprache vom American Heritage Dictionary, Oxford English Dictionary
und von Merriam-Webster anzuhören. Die Sprecher tun sich mit Aussprache
schwer, und man muß dabei schmunzeln. Ob ein waschechter Muttersprachler
weiß, was "sprachgefuhl" bedeutet, wage ich zu bezweifeln.

Gruß, ----- WB.

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Timo von Burg

unread,
Jul 6, 2007, 12:39:00 PM7/6/07
to
Stefan Ram schrieb:

> »Sigh.... I know... I know... Microsoft... evil...
> proprietary... no cross platform... Windows über alles...«
>
> http://blogs.conchango.com/jamiethomson/archive/2007/07/05/Will-Windows-one-day-be-free_3F00_.aspx


"You wear the same farkakte suits?" (Blues Brothers, 1980)

--
Timo

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Andreas Kabel

unread,
Jul 9, 2007, 12:29:45 AM7/9/07
to
r...@zedat.fu-berlin.de (Stefan Ram) writes:

> r...@zedat.fu-berlin.de (Stefan Ram) writes:
>>>>>>>>>>you could call it Bushenfreude.

>>>>>>>>>he is the mensch of the family
>>>>>>>>Du Faust Mich
>>>>>>>Object.prototype is verboten!
>>>>>>»I found where this dreck had been published«

>>>>conduct was kosher and what was verboten,

>>>no cross platform... Windows über alles...

>>I've got the wanderlust.«
>
> »Ach! We've got to get out of this trap«
> http://www.stlyrics.com/lyrics/therockyhorrorpictureshow/dontdreamit-beit.htm

http://www.britannia.org/scotland/scotsdictionary/a.shtml#ach

ach (pronounced aCH)
Ach is an expression of surprise, disgust, or resignation.
Ach, you don't really notice the smell after a while.
--
Messages posted via Google Groups will be auto-ignored.

Peter Pisawotzki

unread,
Jul 9, 2007, 4:42:53 AM7/9/07
to
Stefan Ram schrieb:

Die Filmfigur des Professors spricht aber absichtlich
deutsch-angehauchtes Englisch. Mit schlecht ausgesprochenem "th" und
ständigem Ersetzen von "and" durch "und".
(Wie in:
http://www.stlyrics.com/lyrics/therockyhorrorpictureshow/eddiesteddy.htm)
Ich habe das "Ach!" bisher immer für Absicht gehalten.

P.

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Georg Kottrup

unread,
Jul 21, 2007, 4:40:13 AM7/21/07
to
r...@zedat.fu-berlin.de (Stefan Ram) schrieb:

> r...@zedat.fu-berlin.de (Stefan Ram) writes:
>>>>>>>>>>you could call it Bushenfreude.

>>>>>>>>>proving again that he is the mensch of the family


>>>>>>>>Du Faust Mich
>>>>>>>Object.prototype is verboten!
>>>>>>I found where this dreck had been published
>>>>conduct was kosher and what was verboten,

>>>proprietary... no cross platform... Windows über alles...
>>I love the idea of startups, but I've got the wanderlust.
>
> »This clown gave me a spiel about how he did poorly on the
> interview questions because they were skewed towards a
> developer perspective and he was an architect.«
>
> http://codebetter.com/blogs/jeremy.miller/archive/2007/07/10/a-trai
> n-of-thought-july-10th-2007-edition.aspx

| Obviously, Ronald MacDonald, not being a Hamburgerubermensch,
| did not fit it, ...

Message-ID: <S199...@netfunny.com>
From: pw...@andrew.cmu.edu (Paul Christopher Workman)
Newsgroups: rec.humor.funny.reruns
Subject: ronald macdonald

Ciao, Georg

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Georg Kottrup

unread,
Aug 6, 2007, 3:33:10 AM8/6/07
to
r...@zedat.fu-berlin.de (Stefan Ram) schrieb:

> Georg Kottrup <usenet....@gmx.de> writes:
>>>>>>>>>>>>>Rissverklebung


>>>>>>>>>>>>you could call it Bushenfreude.

>>>>>>>>>>>that he is the mensch of the family
>>>>>>>>>>Du Faust Mich
>>>>>>>>>Object.prototype is verboten!
>>>>>>>>I found where this dreck had been published
>>>>>>conduct was kosher and what was verboten,
>>>>>proprietary... no cross platform... Windows über alles...
>>>>I love the idea of startups, but I've got the wanderlust.

>>Ronald MacDonald, not being a Hamburgerubermensch, did not fit it,
>>...
>

> »HD Failure Gedanken«
>
> http://blog.angrypets.com/2007/07/the-case-for-ra.html
>
>

'ProjectMeister':

| Power Users use MicroJerk ProjectMeister to schedule their wife's
| pregnancy, and get confused when they can't work out how to assign
| tasks and set milestones.

Message-ID: <S19a3...@netfunny.com>
Subject: Power Users
From: rich...@runx.oz.au (Richard Murnane)
Newsgroups: rec.humor.funny.reruns

Ciao, Georg

Werner Gamper

unread,
Aug 6, 2007, 10:10:48 AM8/6/07
to
Georg Kottrup schrieb:

> 'ProjectMeister':
>
> | Power Users use MicroJerk ProjectMeister to schedule their wife's
> | pregnancy, and get confused when they can't work out how to assign
> | tasks and set milestones.

Der Begriff Meister scheint noch ab und zu in amerikanischen
Produktnamen vorzukommen. Ich benutze zum Auflegen z.B. das Programm
MixMeister einer amerikanischen Firma gleichen Namens.

Werner

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Oliver Cromm

unread,
Aug 26, 2007, 10:58:07 AM8/26/07
to
On 24 Aug 2007 16:12:13 GMT, Stefan Ram wrote:

> Georg Kottrup <usenet....@gmx.de> writes:
>>'ProjectMeister':
>
> Auch ein möglicherweise germanizistischer Name:
>
> »... Martin Fenstersheib said in an interview.«

Das verspricht der längste Thread der Geschichte zu werden. Vermutlich
haben ein Viertel aller US-Amerikaner haben irgendwelche deutschen
Vorfahren, dazu kommen noch die vielen deutschsprachigen jüdischen Namen
(was ich im vorliegenden Beispiel vermuten würde).

And now to something completely different. In einer Folge von "Get
Smart" sagt der "chief":

My glasses are to dark and my cummerbund is too tight.

Das Wort "cummerbund" stammt aber interessanterweise aus Indien.

--
Oliver C.

René

unread,
Aug 26, 2007, 11:04:22 AM8/26/07
to
On 2007-08-26 09:58:07 -0500, Oliver Cromm <lispa...@yahoo.de> said:

> On 24 Aug 2007 16:12:13 GMT, Stefan Ram wrote:
>
>> Georg Kottrup <usenet....@gmx.de> writes:
>>> 'ProjectMeister':
>>
>> Auch ein möglicherweise germanizistischer Name:
>>
>> »... Martin Fenstersheib said in an interview.«
>
> Das verspricht der längste Thread der Geschichte zu werden. Vermutlich
> haben ein Viertel aller US-Amerikaner haben irgendwelche deutschen
> Vorfahren, dazu kommen noch die vielen deutschsprachigen jüdischen Namen
> (was ich im vorliegenden Beispiel vermuten würde).


Ich sehe bei solchen Namen immer den preußischen Einwanderungsbeamten,
der hinter seinem Schreibtisch sitzt und den Neuankömmlingen einen
Namen verpassen soll. Fensterscheib, Dintenfaß *wild umherguck,
verzweifelt nach Strohhalmen fischend* Streusand, *schublade aufzieh*
Blausiegel...


--
You can fool most people some of the time, and some people most of the
time. That's sufficient for most purposes.

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Christina Kunze

unread,
Aug 27, 2007, 6:48:07 AM8/27/07
to
"Stefan Ram" <r...@zedat.fu-berlin.de> schrieb

> Oliver Cromm <lispa...@yahoo.de> writes:
>>>»... Martin Fenstersheib said in an interview.«
>>haben ein Viertel aller US-Amerikaner haben irgendwelche deutschen
>
> Bei vielen Namen erkennt man eine Bezeichnung einer
> Rolle, wie bei »Susanne Schneider« oder »Volker Müller«.
>
> Bei »Fenstersheib« kann man sich schwerer vorstellen,
> wie eine Person dadurch bezeichnet werden kann,
> »Martin Glaser« wäre hingegen verständlich.

Das gilt für deutsche Namen. Bei jüdischen Familiennamen
ist es ein bisschen anders, vielleicht spuckt ja Google
etwas dazu aus.

chr

Florian Ritter

unread,
Aug 27, 2007, 7:31:44 AM8/27/07
to
René schrieb:

> >> Auch ein möglicherweise germanizistischer Name:
> >>
> >> »... Martin Fenstersheib said in an interview.«
> >
> > Das verspricht der längste Thread der Geschichte zu werden. Vermutlich
> > haben ein Viertel aller US-Amerikaner haben irgendwelche deutschen
> > Vorfahren, dazu kommen noch die vielen deutschsprachigen jüdischen Namen
> > (was ich im vorliegenden Beispiel vermuten würde).
>
> Ich sehe bei solchen Namen immer den preußischen Einwanderungsbeamten,
> der hinter seinem Schreibtisch sitzt und den Neuankömmlingen einen
> Namen verpassen soll.

Preußische? Hamse Dir ins Jehürn jeschossen? Das waren österreichische
Beamte, die in den Ostgebieten der Monarchie (Galizien &cet.)
Nachnamen zu verteilen hatten. War das nicht Teil der Josephinischen
Reformen? FR

Florian Ritter

unread,
Aug 27, 2007, 7:38:27 AM8/27/07
to
Christina Kunze schrieb:

> >>>»... Martin Fenstersheib said in an interview.«
> >>haben ein Viertel aller US-Amerikaner haben irgendwelche deutschen
> >
> > Bei vielen Namen erkennt man eine Bezeichnung einer
> > Rolle, wie bei »Susanne Schneider« oder »Volker Müller«.
> >
> > Bei »Fenstersheib« kann man sich schwerer vorstellen,
> > wie eine Person dadurch bezeichnet werden kann,
> > »Martin Glaser« wäre hingegen verständlich.
>
> Das gilt für deutsche Namen. Bei jüdischen Familiennamen
> ist es ein bisschen anders, vielleicht spuckt ja Google
> etwas dazu aus.

Soviel ich weiß, waren die österr. bematen gehalten, den Ostjuden
namen zu geben, die bei Christen nicht oder so gut wie nicht vorkamen.
Ich habe die lesenswerten Erinnerungen eines Gregor Himmelfarb, Titel
nicht momentan, der in Güstrow geboren wurde, dann mit seinen Eltern
nach Rumänien ging wo die Familie eine Fabrik aufbaute (weshalb das
Buch im Südostdeutschen Kulturverlag o. so ähnl. erschienen ist) und
nach '45 über Israel wieder nach Dtschld. kam - FR

Michael Pronay

unread,
Aug 27, 2007, 8:48:27 AM8/27/07
to
Florian Ritter <flor...@yahoo.com> wrote:

> Preußische? Hamse Dir ins Jehürn jeschossen? Das waren
> österreichische Beamte, die in den Ostgebieten der Monarchie
> (Galizien &cet.) Nachnamen zu verteilen hatten. War das nicht
> Teil der Josephinischen Reformen? FR

Recte! Patent vom 23. Juli 1787:

| Wir Joseph der Zweyte etc. etc.
| Zu Vermeidung aller Unordnungen, die bei einer Klasse
| Menschen im politischen und gerichtlichen Verfahren und in
| ihrem Privatleben entstehen müssen, wenn die Familien keinen
| bestimmten Geschlechtsnamen und die einzelne Person keinen sonst
| bekannten Vornamen haben, wird für dir gesamte (sic) Erbländer
| allgemein verordnet:
| § 1. die Judenschaft in allen Provinzen zu verhalten, daß ein
| jeder Hausvater für seiner Familie, der Vormund für seine Waisen
| und eine jede ledige weder in der väterlichen Gewalt noch unter
| Vormundschaft oder Kuratel stehende Mannsperson vom 1.ten Jänner
| 1788 einen bestimmten Geschlechtsnamen führen, das weibliche
| Geschlecht im ledigen Stande den Geschlechtsnamen ihres Vaters,
| verheurathet jenen ihres Mannes annehmen, jede einzelne Person
| aber ohne Ausnahm einen teutschen Vornamen sich beilegen und
| solchen zeitlebens nicht abändern soll.
| § 2. [...]
| [...]
| § 7. [...]
| Gegeben in Unserer Haupt- und Residenzstadt Wien, den 23.ten
| Tag des Monats Juli im siebzehnhundertsiebenundachtzigsten,
| Unserer Regierung der römischen im dreyundzwanzigsten, der
| erbländischen im siebenten Jahre.
| Joseph.

Zitiert aus: Karl Albrecht-Weinberger, "Die Namen der Juden", in:
"'Heilige Gemeinde Wien'. Judentum in Wien. Sammlung Max Berger",
Katalog zur 108. Sonderausstellung des Historischen Museums der
Stadt Wien (nunmehr in "Wien Museum" mit Rechtschreibfehler
umbenannt), Eigenverlag der Museen der Stadt Wien, Wien o. J.
(1987), S. 107-117, hier 109 f.

Der Aufsatz ist übrigens eminent lesbar.

M.

René

unread,
Aug 27, 2007, 9:14:06 AM8/27/07
to


Dann warens eben österreichische, soll mir auch recht sein. Ich dachte
halt an Preußen, Hort der Toleranz und Aufklärung, und Ziel aller
meechlichen Einwandererungsbewegungen :-)

--
Do you know what the chain of command is here? It's the chain I go get
and beat you with to show you who's in ruttin' command here.

Florian Ritter

unread,
Aug 28, 2007, 10:17:47 AM8/28/07
to
René schrieb:

> >>>> »... Martin Fenstersheib said in an interview.«

>>> Ich sehe bei solchen Namen immer den preußischen


>>> Einwanderungsbeamten, der hinter seinem Schreibtisch sitzt und den
>>> Neuankömmlingen einen Namen verpassen soll.
> >
> > Preußische? Hamse Dir ins Jehürn jeschossen? Das waren österreichische
> > Beamte, die in den Ostgebieten der Monarchie (Galizien &cet.)
> > Nachnamen zu verteilen hatten. War das nicht Teil der Josephinischen
> > Reformen?
>

> Dann warens eben österreichische, soll mir auch recht sein.

Typische Äußerung eines typischen Vetreters der Leckmichamarsch-
Generation.

> Ich dachte halt an Preußen, Hort der Toleranz und Aufklärung, und Ziel aller
> meechlichen Einwandererungsbewegungen

Is ja jut, Jungchen, mußt nich gleich barfuß auf der Schwelle Funken
schlagen.

Übrigens machte der Zug der exilierten Salzburger in Berlin Furore wg.
zahlreicher Gebirgskropfeigner (hervorgerufen durch Jodmangel); einer
hängt hier in Öl im Museum - FR

Message has been deleted

G.O.Tuhls

unread,
Aug 29, 2007, 5:43:19 PM8/29/07
to
Zur Germanizismen-Debatte:

Gerade heute hörte ich in rbb-Radio1 einen Beitrag zum
Wort "Bagel", das vom deutschen "Beugel" über
das jiddische "Bejel" nun als scheinbarer Amerikanismus
zu uns zurückgefunden hat.

Gruß
G.O.

P.S. Mit der sprachlichen Qualität des Senders hat das
aber wenig zu tun, das Beispiel kam von einem interviewten
Bearbeiter des "Grimm".
Redaktionseigen war dagegen dieser Satz im nachfolgenden
Werbeeinspieler: "Ihr neues Album können Sie heute Abend
live auf der Bühne erleben."

Gunhild Simon

unread,
Aug 30, 2007, 3:37:54 AM8/30/07
to
On 29 Aug., 23:43, "G.O.Tuhls" <gotu...@aol.com> wrote:
> Zur Germanizismen-Debatte:
>
> Gerade heute hörte ich in rbb-Radio1 einen Beitrag zum
> Wort "Bagel", das vom deutschen "Beugel" über
> das jiddische "Bejel" nun als scheinbarer Amerikanismus
> zu uns zurückgefunden hat.

Der amerikanische Bagel, gerade in jedem Brooklyner Café vorzugsweise
mit Frischkäse und Lachs angeboten, ist, wie mir schon früh klar war,
keine amerikanische Erfindung. Allerdings hatte ich die Version so im
Gedächtnis: Bagel geht zurück auf das Wort Bügel - wegen seiner
Krümmung zum Kringel.
Naja, Beugel - beugen, biegen - ist die Herleitung zu Bügel.

Gruß,
Gunhild


Christina Kunze

unread,
Aug 30, 2007, 7:06:18 AM8/30/07
to
"G.O.Tuhls" <got...@aol.com> schrieb

>Gerade heute hörte ich in rbb-Radio1 einen Beitrag zum
>Wort "Bagel", das vom deutschen "Beugel" über
>das jiddische "Bejel" nun als scheinbarer Amerikanismus
>zu uns zurückgefunden hat.

Und was ist ein deutscher Beugel?
Auf Ungarisch gibt es ein bejgli, das ist kein
Bagel, sondern eine Scheibe eines zusammengerollten
gefüllten Teigs.
Ich habe gerade nachgesehen: die Herkunft auch dieses
Wortes von "Beugel" ist nicht nur gefühlte, sondern
auch gedruckte Etymologie.

chr

Florian Ritter

unread,
Aug 30, 2007, 8:59:59 AM8/30/07
to
Christina Kunze schrieb:

So'n Bart. Verweise auf Alexander King, Rosa Krawatten, da wird das
Thema Beugel / Beigel auch schon anjeschnitten; sehr gut übersetzt,
amüsant zu lesen, rororo-TB von anno dunnemals - FR

Claudia Bartsch

unread,
Aug 30, 2007, 9:08:14 AM8/30/07
to
Florian Ritter schrieb:

> Christina Kunze schrieb:
>
>>> Gerade heute hörte ich in rbb-Radio1 einen Beitrag zum
>>> Wort "Bagel", das vom deutschen "Beugel" über
>>> das jiddische "Bejel" nun als scheinbarer Amerikanismus
>>> zu uns zurückgefunden hat.
>> Und was ist ein deutscher Beugel?

Von meinen Großeltern, die aus Schlesien stammten, kenne ich den
Bägel/Begel, ein Gebäck (nicht süß) in Kringelform, bisschen langwierig
in der Herstellung (genaues Rezept müßte ich erst hersuchen) und mehr
knusprig als sein amerikanisches Pendant. Läßt sich nicht aufschneiden
und füllen, dafür ist es zu dünn und porös.


cb

Florian Ritter

unread,
Aug 30, 2007, 9:27:36 AM8/30/07
to
Claudia Bartsch schrieb:

> Von meinen Großeltern, die aus Schlesien stammten, kenne ich den
> Bägel/Begel, ein Gebäck (nicht süß) in Kringelform, bisschen langwierig
> in der Herstellung (genaues Rezept müßte ich erst hersuchen) und mehr
> knusprig als sein amerikanisches Pendant.

Is ja bekannt, daß der Ami das Rösche nicht so mag - FR

René

unread,
Aug 30, 2007, 10:50:07 AM8/30/07
to

Stimmt. Schwabbel-"brot" ist hier die Norm. Dem kann man sich aber sehr
leicht entziehen, indem man sein eigenes Brot bäckt.

--
You who are wicked, evil and mean
I'm the nastiest creep you've ever seen!
Come one, come all, put up a fight
I'll pound your butts with Green Lantern's light!

Wolfram Teufel

unread,
Aug 30, 2007, 11:27:40 AM8/30/07
to
René schrieb:

> Stimmt. Schwabbel-"brot" ist hier die Norm. Dem kann man sich aber sehr

> leicht entziehen, indem man sein eigenes Brot bÀckt.

Das Brot bäckt, aber du backst das Brot, oder seh ich das falsch?

Uwe Schickedanz

unread,
Aug 30, 2007, 11:31:02 AM8/30/07
to

Ja.

Gruß Uwe

--
Hier ist Usenet und kein Mädchenpensionat.
Astrid Schleicher zu Yvonne Steiner in desd

Wolfram Teufel

unread,
Aug 30, 2007, 11:34:31 AM8/30/07
to
Uwe Schickedanz schrieb:

>>> Stimmt. Schwabbel-"brot" ist hier die Norm. Dem kann man sich aber sehr

>>> leicht entziehen, indem man sein eigenes Brot bÃ?ckt.


>> Das Brot bäckt, aber du backst das Brot, oder seh ich das falsch?
> Ja.

Also seh ich das falsch. Aber wie stimmt es denn nun?

Dieter Bruegmann

unread,
Aug 30, 2007, 11:50:50 AM8/30/07
to
Wolfram Teufel (Thu, 30 Aug 2007 17:34:31 +0200):

Der Bäcker bäckt das Brot, es wird gebacken.

Und ein Kurt beckt die SPD.


Da Didi
--
Dieter Brügmann, Spandau (b Berlin) www.bruhaha.de
Du solltest weniger Ihrung oder Unserung, dafür aber mehr Meinung
haben. (Rolf F. Katzenberger, de.talk.bizarre)

René

unread,
Aug 30, 2007, 11:54:07 AM8/30/07
to
On 2007-08-30 10:27:40 -0500, Wolfram Teufel <teufe...@arcor.de> said:

> René schrieb:
>
>> Stimmt. Schwabbel-"brot" ist hier die Norm. Dem kann man sich aber sehr

>> leicht entziehen, indem man sein eigenes Brot bäckt.


>
> Das Brot bäckt, aber du backst das Brot, oder seh ich das falsch?

Ja, nein, ja. Andersrum. Egal. Wer sein eigenes Brot bäckt, hat
frischgebackenes Brot. Darum backe ich meins selber, bin aber trotzdem
kein Bäcker, büke ich auch noch so viel ;)


--
Boy, sure would be nice if we had some grenades, don't you think?

Gunhild Simon

unread,
Aug 30, 2007, 12:02:19 PM8/30/07
to

Das Verb backen kann man auf zweierlei Art, stark - backen, er, sie,
es bäckt, du bäckst, buk, gebacken -
oder halbstark - backen, backte, gebacken - flektieren. Die erste Form
ist dabei zu veralten.

Dein Vorschlag ist insofern falsch als es keine Unterscheidung
zwischen dem (zugegeben etwas gewöhnungsbedürftigen) Vollverb backen -
das Brot backt oder bäckt = ist im Backofen (man denke an Frau Holle,
da schreit es: Hol mich raus! Ich bin schon längst ausgebacken!) - und
dem transitiven Verb - etwas backen, der Bäcker backt/bäckt das Brot.

In Norddeutschland gibt es noch das gleichlautende (an)backen, backte,
gebackt für kleben. Das ist allerdings die Herkunft, denn erst durch
den Backvorgang backt es ja zusammen.

Gruß,
Gunhild

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Helmut Richter

unread,
Aug 30, 2007, 12:42:43 PM8/30/07
to
On Thu, 30 Aug 2007, Martin Gerdes wrote:

> Dafür ist die Wortform "mehr knusprig" möglicherweise ein Amerikanismus.

Und deswegen findest du sie weniger gut?

Meinem Eindruck sind die Amerikanismen "weniger gut" und "größer und
größer" mehr verbreitet als "mehr knusprig". (Und sicher gibts für alle
diese angeblichen Amerikanismen massenhaft Belege aus der eindeutig
deutschen Literatur.)

--
Helmut Richter

René

unread,
Aug 30, 2007, 12:46:18 PM8/30/07
to


Besides, es gibt auch im "Amerikanischem" (also dem eigentlichen,
besseren Englisch) Steigerungsformen wie crispier, crunchier, mo'
louder ;)

Gunhild Simon

unread,
Aug 30, 2007, 12:49:44 PM8/30/07
to
On 30 Aug., 18:00, Martin Gerdes <martin.ger...@gmx.de> wrote:
> Claudia Bartsch <cabahips...@compuserve.de> schrieb:

> >Von meinen Großeltern, die aus Schlesien stammten, kenne ich den
> >Bägel/Begel, ein Gebäck (nicht süß) in Kringelform, bisschen langwierig
> >in der Herstellung (genaues Rezept müßte ich erst hersuchen) und mehr
> >knusprig als sein amerikanisches Pendant.
>

> Dafür ist die Wortform "mehr knusprig" möglicherweise ein Amerikanismus.

> Ich hätte vermutlich "knuspriger" dafür gesagt.


So gesehen magst du zwar recht haben.

Ich fand das "mehr ... als..." nicht missverständlich, mit der
Aussage: "eher ... im Gegensatz zu ...".

Dadurch wird es zu einem Stilmittel.

Gunhild

Oliver Cromm

unread,
Aug 30, 2007, 1:15:10 PM8/30/07
to
* Gunhild Simon wrote:

So habe ich es auch gelesen: "mehr auf der knusprigen Seite".

Die besten Bagel Nordamerikas sind natürlich die aus Montréal.

--
XML combines all the inefficiency of text-based formats with most of the
unreadability of binary formats. -- Oren Tirosh, comp.lang.python

Oliver Cromm

unread,
Aug 30, 2007, 1:16:26 PM8/30/07
to
* René wrote:

> On 2007-08-30 08:27:36 -0500, Florian Ritter <flor...@yahoo.com> said:
>
>> Is ja bekannt, daß der Ami das Rösche nicht so mag - FR
>
> Stimmt. Schwabbel-"brot" ist hier die Norm. Dem kann man sich aber sehr
> leicht entziehen, indem man sein eigenes Brot bäckt.

Als ich in Boston war, waren Bagel einfach das beste Brot, das man
leicht beschaffen konnte. In Montréal sind sie aber was besonderes. Zum
Glück gibt's hier gutes Brot, wenn auch nicht in ganz so reicher
Auswahl, wie ich es gern hätte.

--
If the aeroplane industry had advanced at the same rate as the computer
industry, today's planes could circumnavigate the world in ten seconds,
be two inches long, and crash twice a day.
Peter Moylan in alt.usage.english

René

unread,
Aug 30, 2007, 1:21:25 PM8/30/07
to
On 2007-08-30 12:16:26 -0500, Oliver Cromm <lispa...@yahoo.de> said:

> * René wrote:
>
>> On 2007-08-30 08:27:36 -0500, Florian Ritter <flor...@yahoo.com> said:
>>
>>> Is ja bekannt, daß der Ami das Rösche nicht so mag - FR
>>
>> Stimmt. Schwabbel-"brot" ist hier die Norm. Dem kann man sich aber sehr
>> leicht entziehen, indem man sein eigenes Brot bäckt.
>
> Als ich in Boston war, waren Bagel einfach das beste Brot, das man
> leicht beschaffen konnte. In Montréal sind sie aber was besonderes. Zum
> Glück gibt's hier gutes Brot, wenn auch nicht in ganz so reicher
> Auswahl, wie ich es gern hätte.

Es gibt auch hier in der Pampa ordentliches Brot. Neulich zum Beispiel
gönnte ich mir einen Laib "marokkanischen" Kümmelbrotes. Knusprig,
kümmelig, dunkel, mit ordentlicher Kruste. Ganz genau wie ein Landbrot
aus Bayern. Gabs im ganz normalen grocery store.

--
If there is one thing I can do, it's multitask.

Thomas Gerlach

unread,
Aug 30, 2007, 2:21:07 PM8/30/07
to
Gunhild Simon wrote:
> On 30 Aug., 17:34, Wolfram Teufel <teufel1...@arcor.de> wrote:
>
>>Uwe Schickedanz schrieb:
>>
>>
>>>>>Stimmt. Schwabbel-"brot" ist hier die Norm. Dem kann man sich aber sehr
>>>>>leicht entziehen, indem man sein eigenes Brot bÃ?ckt.
>>>>
>>>>Das Brot bäckt, aber du backst das Brot, oder seh ich das falsch?
>>>
>>>Ja.
>>
>>Also seh ich das falsch. Aber wie stimmt es denn nun?
>
>
> Das Verb backen kann man auf zweierlei Art, stark - backen, er, sie,
> es bäckt, du bäckst, buk, gebacken -
> oder halbstark - backen, backte, gebacken - flektieren. Die erste Form
> ist dabei zu veralten.

OK. Was muss ich tun, um dieser Aufforderung nachzukommen?

SCNR
Tho"Manager kenne ich, aber Shap(e)agar?"mas

Uwe Schickedanz

unread,
Aug 30, 2007, 3:05:47 PM8/30/07
to
On Thu, 30 Aug 2007 20:21:07 +0200, Thomas Gerlach
<use...@unterderbruecke.de> wrote:

>> Das Verb backen kann man auf zweierlei Art, stark - backen, er, sie,
>> es bäckt, du bäckst, buk, gebacken -
>> oder halbstark - backen, backte, gebacken - flektieren. Die erste Form
>> ist dabei zu veralten.
>
>OK. Was muss ich tun, um dieser Aufforderung nachzukommen?
>
>SCNR

Nichts.

SCNR2

René

unread,
Aug 30, 2007, 3:07:04 PM8/30/07
to
On 2007-08-30 14:05:47 -0500, Uwe Schickedanz
<Uwe_use...@nurfuerspam.de> said:

> On Thu, 30 Aug 2007 20:21:07 +0200, Thomas Gerlach
> <use...@unterderbruecke.de> wrote:
>
>>> Das Verb backen kann man auf zweierlei Art, stark - backen, er, sie,
>>> es bäckt, du bäckst, buk, gebacken -
>>> oder halbstark - backen, backte, gebacken - flektieren. Die erste Form
>>> ist dabei zu veralten.
>>
>> OK. Was muss ich tun, um dieser Aufforderung nachzukommen?
>>
>> SCNR
>
> Nichts.

We'll see who rusts first.


--
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rides, eat cotton candy and corn dogs and step into monkey poop.

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